human Ausgabe 2/2004

Werbung
Strahlend weiße Zähne
Wer „in“ ist, bleicht
strebten ein strahlendes Lächeln an. 1895
wurde im „American Journal of Dental
Science“ zum ersten Mal die Methode beschrieben, mit verdünnter Salzsäure Flekken auf den Zähnen zu entfernen (Mikroabrasion) und die Zähne mit einer Mischung aus Peroxiden und Ether zu bleichen (Bleaching).
Ist Bleichen unschädlich?
Schöne weiße Zähne vermitteln Gesundheit, Vitalität und Attraktivität.
Mit den heutigen Bleaching-Materialien bekommen die Zähne innerhalb
kürzester Zeit ihre natürlich frische Farbe wieder. Man sollte das Bleichen
jedoch vom Zahnarzt durchführen lassen, da die Zähne ansonsten Schaden
nehmen könnten.
Vor dem Bleichen eines Zahnes muss jedenfalls erst einmal die Ursache für die
Verfärbung festgestellt werden. Es ist
nämlich ein wesentlicher Unterschied, ob
die Zähne durch Einflüsse von außen
dunkler geworden sind oder ob die Verfärbung das Resultat innerer Veränderungen eines Zahnes ist.
Deshalb sollte also Abstand genommen
werden von Selbstbehandlungen mit Bleichsets für daheim, die zum Aufhellen von
24 HUMAN 2/04
Zähnen nicht nur in Apotheken rezeptfrei, sondern vor allem auch in Katalogen
von Versandhäusern angeboten werden.
Lange Geschichte
Schöne, weiße Zähne vermitteln Gesundheit, Vitalität und Attraktivität. Immer öfter
wird deshalb der Wunsch nach weißen
Zähnen geäußert! Dieser Wunsch besteht
bereits seit dem Altertum. Schon die Römer
Wer zuhause bleicht – entweder mit in
Apotheken angebotenen Streifen oder mit
Zahnschienen – der muss auf sein Zahnfleisch achten. Während der Zahnarzt das
Zahnfleisch „versiegelt“, bleibt es bei der
Heimbehandlung nahezu ungeschützt
und kann stark gereizt werden.
Mit der Schädlichkeit des Bleichens haben sich Wissenschafter schon länger beschäftigt. Zur Diskussion steht vor allem
ein eventuelles Brüchigwerden der Zähne
und damit eine erhöhte Gefahr, dass der
Zahn nach Jahren abbricht. Das ist jedoch
nach vielen übereinstimmenden Untersuchungen nur in einem sehr geringen Ausmaß der Fall. Neueste Untersuchungen
haben gezeigt, dass nicht die Konzentration des Carbamid-Peroxids, sondern der
pH-Wert des Bleichmittels die Härtezunahme des Zahnschmelzes beeinflusst.
Das Bleichen mittels Carbamid-Peroxidhaltigen Präparaten bietet so eine Möglichkeit, künstlich erweichten Zahnschmelz teilweise wieder zu härten.
Eine Reizung des Zahnnerves kommt öfter vor, erweist sich jedoch immer als nur
vorübergehend. Sollte eine Reizung des
Nerves länger bestehen bleiben, kann das
Bleichen nicht verantwortlich gemacht
werden. Voraussetzung ist aber, dass die
Dosierung eingehalten und nicht überschritten wurde und bei der Walkingbleach-Technik die Wurzelfüllung wirklich dicht ist.
www.gesundesooe.at
Zahnverfärbungen
Grundsätzlich wird zwischen äußeren
und inneren Zahnverfärbungen unterschieden. Äußere Zahnverfärbungen sind
Farbstoff-Auflagerungen am Zahn. Diese
treten nach dem Genuss von Kaffee, Tee,
manchen Weinsorten und Tabak auf.
Auch einige Medikamente oder Chlorhexidin können zu Verfärbungen führen.
Äußere Zahnverfärbungen müssen meistens nicht gebleicht werden, da fast immer der Einsatz von Pulverstrahlgeräten
oder auch nur das Polieren der Zähne
ausreicht, um die Verfärbungen zu entfernen.
Interne, also innere Zahnverfärbungen
sind Farbstoff-Einlagerungen in den
Zahn. Sie können den Schmelzmantel
oder den Dentinkern betreffen. Vereinzelt
sind damit auch Strukturanomalien des
Zahnschmelzes verbunden. Meistens sind
davon nur wurzelbehandelte Zähne betroffen. Sie können einen Grauschleier
bekommen. Dieser Grauschleier ist leider
zur Gänze unvermeidlich. Als weitere Ursache gilt eine erhöhte Fluorzufuhr. Auch
genetische Faktoren können für Zahnverfärbungen verantwortlich sein.
Die Methoden
Beim Zahnbleichen werden grundsätzlich
zwei Methoden unterschieden:
Behandlung zu Hause
Für das „Home bleaching“ wird vom
Zahnarzt eine Kunststoffschiene angefertigt, die dem Patienten nach Hause mitgegeben wird. Diese Schiene bestreicht er
mit einem Bleichgel und setzt sie, vorwie-
gend abends ein. Nach mehrmaliger Anwendung kann die Aufhellung etwa zwei
bis drei Wochen später anhand eines
Farbschlüssels verglichen werden.
Aber Vorsicht: Eine Reizung des Zahnfleisches ist die bekannteste Folge des
„Home bleachings“. Sie erfordert eine
Ausbesserung der Schiene. Die Zähne
können durch den Wasserentzug auch
äußerst empfindlich auf Temperaturunterschiede werden. Das wiederum verlangt längere Pausen zwischen den Anwendungen.
Bei sachgemäßer Verwendung des Bleichens zuhause ist mit keiner erhöhten
Gefahr von Karies oder mit Sprödigkeit
der Zähne zu rechnen. Eventuelles Verschlucken der Paste kann durch genau
angepasste Schienen vermieden werden.
Kleine Mengen des Carbamid-PeroxidGels sind für den Magen- und Darmtrakt
nicht schädlich. Früher wurde dieses
Mittel sogar zur Desinfektion des Mundes
verwendet.
Behandlung beim Arzt
In der Ordination bringt der Zahnarzt
höher konzentrierte Pasten mittels
Schiene oder durch direktes Auftragen
auf einen oder mehrere Zähne auf. Der
Wirkstoff durchwandert den Zahn und
hellt dabei die abgelagerten Farbpigmente
im Schmelz wieder auf. Dadurch wird die
Zahnfarbe schonend heller. Eine Intensivierung der Bleichwirkung wird durch
den Einsatz von Kaltlicht erreicht. Für
die Zukunft ist eine weitere Beschleunigung durch den Einsatz der Laserbestrahlung vorgesehen. Erste Resultate lassen
sich bereits nach drei Nächten feststellen.
Die besten Ergebnisse werden nach etwa
zehn Tagen erzielt.
Putzen allein genügt nicht, um strahlend weiße
Zähne zu bekommmen.
wird, ohne dass man dies verhindern
könnte. Für wurzelbehandelte Zähne
wird die Walking-bleach-Technik empfohlen. Bei dieser Form wird der Zahn
aufgebohrt und die bleichenden Substanzen werden in den wurzelbehandelten
Zahn eingebracht.
Allerdings hat das Bleichen eines wurzelbehandelten Zahnes einen Nachteil:
Durch die unvermeidliche Entnahme von
Dentin wird der Zahn spröder und damit
bruchanfälliger. Die bleichenden Substanzen können entlang der Wurzelfüllung - wenn diese nicht ganz dicht sein
sollte - bis in die Tiefe vordringen und
den Knochen reizen. Auch im Röntgen
lässt sich nicht mit hundertprozentiger
Sicherheit erkennen, ob eine Wurzelfüllung ganz dicht ist oder nicht.
Tote Zähne
TIPP
Während der Behandlungsphase
durch den Zahnarzt und auch kurz
danach wird den Patienten empfohlen, Kaffee, Tee, Orangensaft, Rotwein, färbende Lebensmittel und Zigaretten zu meiden.
Wurzelbehandelte Zähne
Der natürliche Nerv ist gut durchblutet.
Wenn der Nerv durch Wurzelfüllungsmaterial ersetzt wird, dringen unweigerlich Blutkörperchen in den Dentinkern
ein. In den roten Blutkörperchen ist Hämoglobin enthalten, und dieses ist eisenhältig. Damit wird es möglich, dass das
graue Eisensulfid in den Zahn eingelagert
Auch tote, verfärbte Zähne können durch
mehrere Zahneinlagen mit Aufhellern behandelt werden. Mit Nachdunkeln der
Zähne ist aber nach Jahren immer wieder
zu rechnen. Gegen eine neuerliche Anwendung der besprochenen Bleichmethoden spricht jedoch nichts.
Mag. Romi Gundendorfer
2/04 HUMAN 25
Herunterladen