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Was passiert bei einer PET-Untersuchung?
Eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist eine Untersuchung, bei der vom Körper oder
einer Körperregion mehrere Schichtbilder erstellt werden. Diese Bilder zeigen die abgebildete
Region Schicht für Schicht, wie in dünnen Scheiben. Bei dieser Methode arbeitet man mit einer
radioaktiven Substanz, die in der bei dieser Untersuchung verwendeten Dosis für Menschen als
nicht bedenklich gilt. Meist wird der markierter Zucker Fluor-Desoxy-Glukose (FDG) eingesetzt. Die
durchschnittliche Strahlenbelastung gleicht in etwa der Belastung durch eine Computertomografie
des Brustraums.
Radioaktiv bedeutet, dass der chemische Stoff die Eigenschaft besitzt, ohne Einwirkung von außen
zu zerfallen und dabei Strahlungsaktivität abzugeben. Diese Aktivität wird genutzt, um die PETBilder herzustellen. Das PET-Gerät, auch PET-Scanner genannt, kann den Weg dieser Substanz
im Körper genau verfolgen und die Strahlung, die der Körper abgibt, messen. Aus den Ergebnissen
werden dann die verschiedenen Schichtbilder erstellt. Aus diesen Schichtbildern kann ein
Computer ein räumliches (3-dimensionales, 3-D-)Bild erstellen.
Wozu dient die PET-Untersuchung?
Das Besondere an der PET: Man erfährt, wie aktiv der Stoffwechsel in bestimmten Geweben des
Körpers ist. Bei der PET arbeitet man mit einem Trick: der radioaktiv markierte Stoff – häufig wird
Fluor benutzt – wird an Traubenzucker gekoppelt, der wie ganz normaler Traubenzucker aus dem
Blut in die Zellen aufgenommen und zur Energiegewinnung genutzt wird. Damit kann man gerade
Zellen oder Gewebe, die viel Energie verbrauchen und eine hohe Stoffwechselrate haben, auf
Bildern sichtbar machen. Dies gilt vor allem für Gehirn- und Herzmuskelzellen, für entzündetes
Gewebe, aber auch für Tumorgewebe. Gewebe mit schnellem Stoffwechselumsatz und hohem
Zuckerverbrauch erscheinen auf schwarz-weiß-PET-Aufnahmen als besonders dunkle Flecken,
auf Farbbildern als besonders leuchtende Flecken.
Was ist der Unterschied zwischen PET und anderen bildgebenden Verfahren?
Bei anderen Bilduntersuchungen in der Medizin wie dem konventionellen Röntgen oder der
Magnetresonanztomografie (MRT) oder der Computertomografie (CT) werden die Gewebe, Organe
und Knochen selbst abgebildet. Bei der PET wird hingegen sichtbar gemacht, wie aktiv ein
Gewebe ist. Mit anderen Worten: Die Stoffwechselaktivität wird gemessen.
Ein zweiter Unterschied: Es wird nicht wie beim Röntgen oder Ultraschall mit einem Gerät
außerhalb des Körpers Strahlung erzeugt und durch den Körper hindurchgeschickt. Stattdessen
werden radioaktive Stoffe verabreicht, die zum Bestandteil des Körperstoffwechsels werden und
selbst aus dem Körper Strahlung aussenden.
Damit ähnelt die PET-Untersuchung einer Szintigrafie, bei der auch markierte Stoffe verwendet
und in den Körper eingebracht werden. Die sogenannte SPECT ist eine Szintigrafie-Methode, die
auch Schichtbilder erzeugt. Im Vergleich zu der SPECT ist die PET sehr viel genauer und
treffsicherer.
Was ist eine PET-Computertomografie?
Heute wird ein PET-Scanner sehr häufig mit einem Computertomografen in einem Gerät
kombiniert. Während die PET Auskunft über die Stoffwechselaktivität des untersuchten Gewebes
gibt, erlaubt die gleichzeitig durchgeführte Computertomografie eine genauere anatomische
Zuordnung des Befundes als die PET alleine.
Es gibt auch bereits Geräte, die einen PET-Scanner und einen Magnetresonanztomografen (MRT)
miteinander kombinieren (PET / MRT).
Welche Eigenschaften zeichnen die PET aus?
Die PET-Untersuchung ist sehr präzise. Oft kann sie Veränderungen beispielsweise von
Tumorgewebe sichtbar machen, selbst wenn diese nur wenige Millimeter groß sind.
Sie eignet sich besonders zur Untersuchung von Organen oder Gewebearten sowie
Gewebsveränderungen, die viel Energie verbrauchen und sich durch den schnellen
Stoffwechsel von Nachbarorganen oder -gewebe gut unterscheiden lassen.
So können etwa die in Folge einer bösartigen Erkrankung befallenen Lymphknoten durch
bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT nur dann erkannt werden, wenn sie
vergrößert sind. Die PET könnte dagegen den durch die bösartige Veränderung gesteigerten
Zuckerstoffwechsel auch in noch nicht vergrößerten Lymphknoten erkennen.
Außerdem möchte man mithilfe der PET nach einer Behandlung mit einer Chemo- oder
Strahlentherapie bei vergrößerten Lymphknoten oder übriggebliebenem Tumorgewebe genau
unterscheiden, ob es sich nur um „totes“ Narbengewebe handelt oder ob noch aktive
Tumorzellen vorhanden sind.
Eine weitere Eigenschaft der PET: Man kann zusätzlich auch messen, um wie viel höher der
Stoffwechsel in einem bestimmten Bereich ist. Dies könnte für Verlaufsbeobachtungen wichtig
sein.
Die PET-Untersuchung ist aufwendig und teuer. Zum einen ist die Herstellung der radioaktiven
Substanz aufwendig, zum anderen muss ein Labor vorhanden sein, in dem man mit radioaktiven
Stoffen arbeiten kann.
Zusätzlich müssen Labor und das PET-Gerät in räumlicher Nähe liegen, da die hergestellten
radioaktiven Stoffe nur eine begrenzte Haltbarkeit haben und spätestens nach einem Tag
zerfallen. Deshalb gibt es in Deutschland nur eine begrenzte Zahl von Standorten, an denen
eine PET-Untersuchung möglich ist.
Entscheidend ist die Frage, ob aus den möglichen Vorteilen einer PET gegenüber anderen
Untersuchungen sich auch eine bessere Behandlung und Behandlungsergebnisse ergeben und
diese Untersuchung damit auch einen Nutzen für Patientinnen und Patienten hat.
Strahlenbelastung: Ist die PET gefährlich?
Die Strahlenbelastung bei einer PET-Untersuchung ist begrenzt und ähnelt anderen
Röntgenuntersuchungen wie etwa einer Computertomografie. Eine einzige PET ist ungefähr mit
einer Strahlenbelastung verbunden, der ein Mensch in einem Jahr durch die natürliche Strahlung
in der Umwelt ausgesetzt ist.
Bei einer PET werden Stoffe verwendet, die im Körper sehr schnell zerfallen und zügig über die
Nieren ausgeschieden werden. Dies geht noch schneller, wenn man viel trinkt. Die Halbwertszeit
des am häufigsten verwendeten radioaktiv markierten Zuckers FDG (Fluor-Desoxy-Glukose)
beträgt knapp zwei Stunden. Das heißt, nach circa 110 Minuten ist nur noch die Hälfte der
Radioaktivität vorhanden, nach vier Stunden noch ein Viertel und so weiter.
Trotzdem sollte eine PET-Untersuchung, wie andere Röntgenuntersuchungen auch, nur dann
durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig ist.
Longo DL et al. Harrison’s Principles of internal medicine. New York: McGraw-Hill Companies. 18th
ed. 2011.
Andreae. Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Stuttgart: Thieme. 2008.
Pschyrembel W. Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter. 2014.
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