Healthcare Marketing 10/2015

Werbung
Medien
Multichannel
Kundendaten sind
Schlüssel zum Kampagnenerfolg
Foto: Dmitry Sunagatov - Fotolia.com
Für effektives und effizientes Marketing müssen Unternehmen wissen, über welche
Kanäle sie ihre Kunden am besten erreichen. Zumeist genügt ein Kanal zur Ansprache aller Zielgruppen nicht aus – Multichannel-Ansätze heben Marketing und
Kommunikation auf eine neue Ebene. Eine Grundlage bilden dabei Kundendaten,
die einen möglichst kompletten Blick der Kundenpräferenzen bieten sollten.
Autoren: Christian Passarge, Caroline Pietsch, IMS Health
Gutes Multichannel-Marketing (MCM) ist in der
Lage, verschiedene Zielgruppen jeweils
über ihre bevorzugten Kanäle zu adressieren und Kampagnen dadurch effektiver
und effizienter zu gestalten. Ein holistischer Blickwinkel auf MCM, der auch die
klassischen Außendienst- und MarketingKanäle einbezieht, kann dabei gerade in
Bezug auf die Pharma-Branche hilfreich
sein – denn hier kommen digitale Kanäle
wie Social Media noch zögerlich an.
Sinnvolle Segmente finden
Ein wichtiger Schritt für Unternehmen
ist, die Präferenzen der Zielgruppen zu
bestimmen. Welche Kunden wollen wie,
zu welchen Themen und in welcher Frequenz informiert werden? Die Grundlage, auf der sich diese Fragen beantworten
lassen, sind gut gepflegte, aktuelle Daten.
Jedoch wächst eine umfangreiche Sammlung von Kundendaten erst mit der Zeit
heran und lässt sich durch zusätzliche
Recherchen sowie externe Daten erweitern und verfeinern. Um bezüglich Compliance-Regelungen auf der sicheren Seite
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zu sein, sollte ein Opt-In-Management
jeweils pro Kanal integriert sein.
All diese Daten müssen zunächst richtig
integriert werden, damit sich die Kanäle
später wieder auf den einzelnen Kunden
zurückführen lassen. In vielen Unternehmen bedient jede Abteilung ihren eigenen
Kanal und segmentiert ihre eigene Zielgruppe. Insellösungen und Datenfragmente entstehen. Demgegenüber steht
ein 360-Grad-Blick auf den Kunden, mit
dem alle Marketing- und Vertriebsmitarbeiter auf dieselben Kontakte und Kundeninformationen – angepasst an ihre jeweilige Anforderung – zugreifen können.
Diese Informationen bilden dann die
Grundlage für eine sinnvolle Segmentierung für den anvisierten Kampagnenschritt. Dazu muss ein Ausschnitt aus der
Zielgruppe definiert werden, der für den
vorgesehenen Kanal offen ist. Aus der
Kundendatenbank lassen sich bestimmte
Merkmale herausfiltern wie die OnlineAffinität des Kunden, ob dieser Informationen lieber per push oder pull bezieht, aber
auch Informationen wie „Hat sich auf die
E-Mail vom 3. Juni 2015 zurückgemeldet
und möchte weitere Informationen“.
Kommunikationspfad
für Kunden
Es genügt allerdings nicht, einfach einen
Kanal pro Segment auszuwählen. Vielmehr bietet es sich an, mehrere Kanäle
in einer sinnvollen, kundenorientierten
Abfolge zu bespielen. Man schickt den
Kunden auf eine sogenannte Journey,
einen Kommunikationspfad, der vorab
definierten, teilweise automatisierten
Abläufen folgt (siehe Grafik rechts).
Ein Beispiel: Eine Kampagne startet auf
der Website des Unternehmens und verbreitet sich über soziale Medien zu den
Ärzten. Ein weniger online-affiner Teil
der Zielgruppe, der Informationen bevorzugt per push bezieht, wird zudem
gezielt per E-Mail angesprochen, mit auf
das jeweilige Segment zugeschnittener,
möglichst ansprechender Betreffzeile.
Öffnet ein Arzt die E-Mail nicht, wird er
nach einer definierten Zeitspanne über
einen anderen Kanal erneut angesprochen. Dabei wird dann auch direkt der
persönliche Kontakt mit einem Außendienstmitarbeiter angeboten.
Zusammenspiel zwischen
Marketing und Vertrieb
Sales-Teams, die mit den richtigen Tools
– beispielsweise einem Tablet mit entsprechenden interaktiven Applikationen
– ausgestattet sind, können direkt im
Kundengespräch die Rückmeldung des
Arztes strukturiert erfassen, sodass diese
als Grundlage weiterer zentraler Kommunikationsschritte dienen kann.
Damit der Umgang mit den Daten gelingt, müssen also alle am Prozess be-
Medien
Kommunikationspfad für Healthcare Professionals (HCP)
@
Start
5 Tage später
Danke für Ihre
Registrierung
4 Tage
später
Hat HCP
teilgenommen?
Zweig 1:
am Event
teilgenommen
@
@
Danke für
Ihre Teilnahme
Learning
Assessment
Ende 1
Zweig 1:
registriert
2 Tage
später
Alle anderen:
nicht registriert
Hat sich HCP regsitriert?
Zweig 1:
registriert
Alle anderen: nicht registriert
@
EventErinnerung
5 Tage
später
Verzögerung
10/28/2014
Hat sich HCP
registriert?
@
@
Schade, dass
Sie nicht
teilgenommen
haben
EventKernbotschaften
Ende 2
Quelle: IMS Health, Nexxus Marketing Journeys Feature
Alle anderen:
nicht teilgenommen
Unternehmen legen automatisierte Abläufe fest und nutzen mehrere Kanäle, um mit der Zielgruppe zu kommunizieren
Durch diese einheitliche Datenbasis
werden nicht nur zuvor erwähnte, oft
problematische Insellösungen in Unternehmen verhindert. Sie ermöglicht
außerdem, sämtliche Kampagnen und
Kontakte ganzheitlich und kontinuierlich auszuwerten und auf dieser Basis zu
steuern und zu evaluieren. So ist auch
ein kontinuierliches Tracking des Erfolges möglich. Zeigen die Auswertungen
schon während der Kampagne, dass
des Gesundheitswesens reflektieren und
alle wichtigen Fakten enthalten. Doch
bei vielen Unternehmen fangen die wichtigen Fragen dann erst an: Was bedeuten
die Zahlen konkret, unternehmensstrategisch für unsere Kampagne? Was bedeutet es für die Kampagne, wenn X Prozent
der Ärzte auf ein Mailing geantwortet
haben? Wie müssen wir unsere Kommunikationsstrategie anpassen? Zur Interpretation der Daten stehen Dienstleister
mit Branchen-Expertise im Datenmanagement und Technologie beratend zur
Verfügung.
Christian Passarge
Foto: IMS Health
Daten auswerten
und aus ihnen lernen
diese nicht die gewünschten Resultate
aufweist, kann sie angepasst werden.
Das Unternehmen hat dann die Chance,
daraus zu lernen und bei der nächsten
Kampagne die Kommunikation zu verbessern.
Derlei Rückkoppelungen sind allerdings kein Selbstläufer. Sie erfordern
Evaluations-Phasen, in denen die erhobenen Daten ausgewertet werden. Dazu
wiederum braucht es Know-how. Zwar
geben für die Healthcare-Branche optimierte Systeme wie Nexxus Marketing
Reports heraus, die Branchen-Standards
verantwortet seit drei Jahren als Principal den Markt Technology
bei IMS Health, Frankfurt. Davor war er über zehn Jahre lang als
Berater für CRM und MCM in der Pharmaindustrie bei verschiedenen Beratungsfirmen tätig. Passarge hat Wirtschaftsrecht in
Lüneburg studiert.
[email protected]
Caroline Pietsch
Foto: IMS Health
teiligten Mitarbeiter die Tools nutzen,
Daten einpflegen und relevante Kundeninformationen abrufen können. Marketing-Fachleute, aber auch AußendienstMitarbeiter müssen nicht nur auf den
gemeinsamen Datenstamm zugreifen,
sondern auch die Marketing- und Customer Relationship Management (CRM)
Tools bedienen können. Hier helfen intuitive und nutzerfreundliche Systeme,
die Kampagnen-Planung und Daten
zum Beispiel grafisch nachvollziehbar
machen. Die Nexxus Application Suite
von IMS Health etwa ermöglicht es dem
Innen- und Außendienst jederzeit, Informationen derselben Basis einsehen und
Daten pflegen zu können.
zeichnet als Engagement Manager für die Märkte Technology
und Central Europe bei IMS Health in Frankfurt. Sie hat neun
Jahre Erfahrung als Consultant. Bevor sie vor drei Jahren zu IMS
Health kam, war sie als Beraterin und Projektmanager bei ZS Associates in Deutschland, USA und Italien tätig.
[email protected]
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