(Das Immunsystem im Überblick)

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Das Immunsystem im Überblick
Die weißen Blutkörperchen, sogenannte Leukozyten, bilden unser Immunsystem. Sie
werden in 2 unterschiedliche Abwehrsysteme unterteilt:
Man unterscheidet dabei die spezifische von der unspezifischen Abwehr.
Funktionsträger des unspezifischen Abwehrsystems des Bluts sind die Granulozyten und
die Monozyten. Sie werden auch als Fresszellen bezeichnet. Sie „fressen“ im Gewebe fast
jede Art eingedrungener Bakterien und Zelltrümmer auf.
Eigenschaften von Granulozyten und Monozyten
Die gemeinsamen Eigenschaften der Fresszellen sehen folgendermaßen aus:
Infolge amöboider Eigenbewegungen durch kleinste Poren in den Gefäßen sind sie in der
Lage durch diese hindurchzutreten, was als Diapedese bezeichnet wird. Beim Vorgang der
Chemotaxis wandern diese Zellen in den Zwischenzellspalten zum Ort der Entzündung.
Aktiviert werden sie dabei durch chemische Veränderungen wie Bakteriengifte. Den
eigentlichen Ablauf der Zerstörung der Bakterien und Zellbruchstücke nennt man
Phagozytose. Dabei gehen die Leukozyten selbst zugrunde und bilden mit den Bakterien und
Gewebsteilen den Eiter. Bei bakteriellen Infektionen kommt es zu einer Vermehrung der
Leukozyten, was im Blutbild erkennbar ist.
Lymphozyten – die spezifische Abwehr
Spezifische Abwehrreaktionen durch Lymphozyten nennt man auch Immunreaktionen. Es
gibt 3 Arten von Lymphozyten: T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und sogenannte Nullzellen,
natürliche Killerzellen unspezifischer Art. T-Lymphozyten realisieren die spezifische zelluläre
Abwehr zum Beispiel durch das Abtöten von Krebszellen. Sie agieren aber auch als THelferzellen für die B-Lymphozyten. Sie binden körperfremde Substanzen, sogenannte
Antigene, um sich daraufhin zu Plasmazellen auszubilden, die Antikörper produzieren
können.
Und wie kann Ihre Ernährungsweise etwas bewirken?
Das Zusammenspiel von Makro- und Mikronährstoffen ist nicht endgültig erforscht. Die
Wirkungen von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen bedingen bzw.
beeinflussen sich gegenseitig. Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung ist die
wichtigste Voraussetzung für ein optimal funktionierendes Immunsystem. So ist es erwiesen,
dass Kohlenhydrateinnahmen während länger andauernden intensiven Belastungen
helfen, belastungsbedingte Entzündungsreaktionen einzudämmen und aufgrund
verringerter Stresshormonkonzentrationen die Immunabwehr positiv zu beeinflussen. Auch
für eine Reihe von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen sind positive
Wirkungen auf das Immunsystem bekannt.
Auch Fett ist für das Immunsystem wichtig
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge spielen auch die Fette eine große Rolle für das
Immunsystem. Ein interessanter Zusammenhang besteht beispielsweise zwischen Ihrem
Immunsystem, den Blutfettwerten und Cholesterin. Da Fett im „wässrigen“ Blut nicht
löslich ist, könnte es ohne spezielle Transporteure nicht ordentlich im Organismus verteilt
werden. Um Fettlösliches im Blut transportfähig zu machen, nutzt der Körper Eiweiße, die
sich gut mit dem Blut verteilen lassen. Im Inneren der Eiweiße befindet sich das Fett und
kann so überall hin transportiert werden. Diese Fett-Eiweiß-Transporteure nennt man
Lipoproteine. Low-density-lipoproteine (LDL) und high-densitiy-lipotroteine (HDL)
transportieren Cholesterin und Very-lowdensity-lipoproteine (VLDL) transportieren
Fettsäuren. Das seit Jahrzehnten mit einem schlechten, gesundheitsgefährdenden Ruf in den
Medien stehende Cholesterin scheint jedoch so „gefährlich“ nicht zu sein. Forscher fanden
heraus, dass Lipoproteine einen wichtigen Bestandteil unseres Immunsystems darstellen. So
sind Lipoproteine in der Lage, Infektionen zu verhindern oder deren Folgen
abzuschwächen. Außerdem können sie bakterielle Gifte und virale Bestandteile binden und
neutralisieren. So wiesen Männer mit hohen Cholesterinspiegeln im Vergleich zu Männern
mit niedrigem Cholesterin mehr und aktivere Immunzellen auf.
Beispiel Zink – wichtig für Sportler
Nach Eisen stellt Zink das für den Menschen bedeutendste Spurenelement dar. Es ist
Bestandteil von mehr als 300 Enzymen und besitzt vielfältige Wirkungen in quasi allen
Stoffwechselbereichen. Innerhalb der Immunabwehr unseres Organismus ist es an der
Produktion von Thymushormonen und der T-Lymphozytendifferenzierung beteiligt. Ein
Mangel zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. In den westlichen Industrieländern ist
Zinkmangel eher selten anzutreffen. Leichte Defizite jedoch schon häufiger. Diese zeigen sich
bei Senioren, Schwangeren, Kindern und Jugendlichen und eben auch bei ambitionierten
Sportlern. Daher sei Ihnen ans Herz gelegt, Ihren Zinkstatus regelmäßig kontrollieren zu
lassen. So gibt es Hinweise darauf, dass zusätzliche Zinkgaben von gesundheitlichem Nutzen
bei Infektions- und Erkältungskrankheiten für Sportler sein können. Muss Ihr Immunsystem
viel leisten, erhöht dies Ihren Zinkbedarf. Umgekehrt führt bereits ein leichter Mangel zu
einer eingeschränkten Immunantwort und somit zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. In
Entwicklungsländern, in denen der Zinkstatus der dort lebenden Menschen oft schlecht ist,
konnte durch Zinksupplementierung eine signifikante Reduktion der Dauer und Schwere von
akuten und chronischen Durchfällen herbeigeführt werden. Ob zusätzliche Zinkgaben jedoch
zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten einen Nutzen bringen, wird in
der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Hierzu liegen uneinheitliche Studienergebnisse vor.
Ob Zinkgaben in diesem Fall einen gesundheitlichen Gewinn bringen, lässt sich derzeit nicht
abschließend beurteilen.
Wo bekommen Sie Ihr Zink her?
Gute Quellen sind insbesondere mageres rotes Muskelfleisch, Innereien und Hartkäse.
Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen liefern ebenfalls einen nennenswerten
Gehalt an Zink. Zur Bedarfsdeckung tragen vor allem Lebensmittel tierischer Herkunft bei.
Ähnlich wie bei Eisen kann man nicht vom absoluten Gehalt an Zink in Lebensmitteln
ausgehen. Die Verfügbarkeit für den Organismus wird von sogenannten
absorptionshemmenden und -fördernden Faktoren beeinflusst. Bestimmte Aminosäuren in
tierischen Proteinen erhöhen beispielsweise die Verfügbarkeit von Zink, wohingegen der
Gehalt an Ballaststoffen und Komplexbildnern die Verfügbarkeit von Zink aus pflanzlichen
Lebensmitteln eher gering hält. Für den größten Teil der Bevölkerung wird ein täglicher
Bedarf von 7 mg für Frauen und 10 mg für Männer ausgewiesen, der sich über eine
ausgewogene Ernährung gut decken lässt. Sportler weisen allein durch Schweißverluste
und somit Zinkverluste einen erhöhten Bedarf auf. Bei 1–2 Litern vergossenem Schweiß
verliert der Körper ca. 1–2 mg Zink. Bei einer Bioverfügbarkeit von ca. 25 % müssten zum
Ausgleich hierfür eine zusätzliche Menge von 4–8 mg Zink pro Tag aufgenommen werden.
Achten Sie vor allem als Vegetarier auf eine adäquate Zinkversorgung.
Mit diesen Strategien halten Sie das Infekt-Risiko gering
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Essen Sie ausgewogen
Trinken sie ausreichend: Vermeiden Sie einen „trockenen Mund“ durch regelmäßige
Trinkintervalle
Teilen Sie keine Trinkflaschen, Handtücher oder ähnliches
Achten Sie auf gute Hygiene: regelmäßiges Händewaschen und Zähneputzen
Versuchen Sie, nicht mit den Händen an Augen und Nase zu fassen: Dies ist der
Hauptweg für Eindringlinge
Versuchen Sie persönlichen und durch Ihre Umwelt bedingten Stress so gering wie
möglich zu halten
Schlafen Sie ausreichend
Vermeiden Sie große Gewichtsverluste in kurzen Zeiträumen; Gewichtsreduktion
nicht während Vorbereitungs- oder gar Wettkampfphasen
Lassen Sie sich regelmäßig sportärztlich durchchecken
Trainieren Sie niemals bei bestehendem Infekt
Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen an Husten oder Schnupfen leiden, sind
Haltegriffe in den Öffentlichen Verkehrsmitteln oder an Rolltreppen und auch Ampelgriffe
wahre Keimschleudern! Genau hier werden oftmals die Keime aufgenommen und
anschließend im Gesicht verteilt, wenn Sie sich dort anfassen. Wenn Sie zudem auf eine
ausgewogene Ernährung achten und dabei insbesondere Ihre Zinkzufuhr im Blick haben,
sind Sie in der Lage Infekte wirkungsvoll zu vermeiden! Die Prävention kann aber an dieser
Stelle nur funktionieren, wenn Sie all diese Bereiche konsequent berücksichtigen!
Quelle:
Trainingsworld Newsletter 19.01.2012
www.Trainingsworld.com
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