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Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland
Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft
Fördermaßnahme „KMU-innovativ Medizintechnik“
Verbundprojekt:
Präklinische Realisierung einer ganzheitlich minimalinvasiven Cochlea-Implantat-Versorgung durch patientenspezifische Bohrschablonen (RoboJig)
Koordinator:
HZH GmbH
Prof. Prof. h. c. Dr. med. Th. Lenarz
Karl-Wiechert-Allee 3
30625 Hannover
Tel.: +49 511 532 6565
e-Mail: [email protected]
Projektvolumen:
1.615.207 € (1.405.622 Mio € Förderanteil durch das BMBF
inkl. Projektpauschale)
Projektlaufzeit:
01.11.2013 bis 31.10.2016
Projektpartner:
 A.R.C. Laser GmbH, 90411 Nürnberg
 Leibniz Universität (LUH), 30617 Hannover
 Fiagon GmbH, 16761 Henningsdorf
 Medizinische Hochschule (MHH), 30625 Hannover
Projektbeschreibung
Das Ziel des Verbundvorhabens „Robo-JiG" ist die Entwicklung einer neuartigen Operationstechnik für Cochlea-Implantate (CI) , die leicht erlernbar, sicher anwendbar und effizient einsetzbar ist. Kernstück des neuen Verfahrens ist eine patientenspezifisch erstellte Bohrschablone (engl.: „jig"), die den Operateur bei der sicheren Eröffnung des Innenohrs (Cochlea)
über einen minimal-invasiven Zugang unterstützen soll. Diese Operationshilfe wird während
des operativen Eingriffs für jeden Patienten individuell unter Einsatz eines Roboterassistenzsystems mit hoher Präzision aus einem Rohling gefertigt.
Mit einem automatisierten Verfahren wird aus Bilddaten, die beispielsweise mittels Computertomographie (CT) ermittelt werden, ein patientenspezifisches dreidimensionales Modell
der Anatomie des jeweiligen Patientenkopfes erzeugt. Hiermit kann dann für den Bohrer ein
optimaler Weg durch den Knochen berechnet werden. Das Innenohr liegt tief im Inneren des
Kopfes hinter wichtigen Nerven, die beim Bohren im Knochen nicht beschädigt werden dürfen. Mit der hochgenau und individuell gefertigten Bohrschablone, der „Robo-JiG", kann der
Chirurg mit hoher Genauigkeit eine kleine Bohrung mit einem Durchmesser von ca. 2 mm
zum Innenohr anlegen. Das bisher notwendige großvolumige Auffräsen des gesamten Knochens seitlich hinter dem Ohr mit seinen beträchtlichen Risiken entfällt dadurch.
Das bewährte und etablierte Verfahren der operativen Versorgung von ertaubten oder hochgradig schwerhörigen Patienten mit Cochlea-Implantaten (CI), welches wegen seiner sehr
hohen Anforderungen an die Genauigkeit nur in wenigen hochspezialisierten CI-Zentren
möglich ist, kann durch die neue Technik genauer und sicherer werden. Durch eine verkürzte
Operationszeit und eine schnellere Wundheilung ist eine Reduzierung der Dauer des Klinikaufenthalts (bis hin zur ambulanten Versorgung) und damit eine Senkung der Kosten möglich.
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Implantat:
Stimulator
Sendespule
Empfänger
u.
Sprachprozessor
Cochlea mit eingeführter
Stimulationselektrode
Abbildung 1: Hören mit einem Cochlea-Implantat. Ziel des Vorhabens ist die
präzise Positionierung der Komponenten mit Hilfe eines neuen patientenspezifischen, minimal-invasiven Ansatzes. (Quelle: Med-EL GmbH)
KMU-innovativ: Medizintechnik
Damit deutsche Unternehmen ihrem Ruf als Innovationsführer auf dem Weltmarkt auch weiterhin gerecht werden können, hat sich die Bundesregierung in der Hightech-Strategie 2020
sowie im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung das Ziel gesetzt, die mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche in Deutschland zu stärken und neue Wachstumspotenziale
zu erschließen.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind in der Medizintechnik in vielen Bereichen Vorreiter des technologischen Fortschritts. Die mit F&E verbundenen Risiken sind allerdings für KMU gerade in der Medizintechnik zunehmend schwerer zu schultern. Mit der
Maßnahme „KMU-innovativ: Medizintechnik“ werden daher innovative und risikoreiche Forschungsprojekte von KMU unterstützt, die ohne eine Förderung nicht oder nur deutlich verzögert durchgeführt werden könnten. Insbesondere können hierbei auch die Grundlagen für
eine spätere Produktentwicklung und, falls erforderlich, eine klinische Erprobung, gelegt
werden.
Die angestrebten Ergebnisse sollen einen belegten medizinischen oder versorgungsseitigen
Bedarf decken bzw. zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen
sowie eine Umsetzung im ersten oder zweiten Gesundheitsmarkt erwarten lassen. KMU sollen zu mehr Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie zu verstärkter Kooperation
mit weiteren Unternehmen der Branche sowie wissenschaftlichen Einrichtungen angeregt
werden.
Für „KMU-innovativ: Medizintechnik“ stellt das BMBF ab 2013 eine Fördersumme von 20
Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
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