Vorwort, Vorklärungen

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Soziologie 3: Struktur moderner Gesellschaften
Prof. Dr.Dr.h.c. Bernd Hamm
Übungsaufgaben
Vorwort, Vorklärungen
1. Ökologische Probleme’ sind in erster Linie solche der sozialen Organisation, der
Abhängigkeiten, Institutionen, Entscheidungsprozesse und Machtverteilungen:
Illustrieren Sie diesen Problemzusammenhang mit Beispielen, und nehmen Sie dabei
die genannten Begriffe zu Hilfe!
2. Skizzieren Sie an einem frei gewählten Problem a) einen Lösungsansatz “von oben
nach unten”, b) einen Lösungsansatz “von unten nach oben”! Welche Argumente
sprechen für bzw. gegen a), für bzw. gegen b)? Welche Strategie würden Sie zur
Bekämpfung der in den Kapiteln 2-6 diskutierten kritischen Entwicklungen
empfehlen?
3. “Das Buch ist in Aufbau und Logik, in Themen- und Problemwahrnehmung, in seiner
unvermeidlichen Beschränktheit das Buch eines Mannes geblieben.” Welche
Vermutung steckt hinter dieser Aussage? Diskutieren Sie diese Vermutung!
4. In der Debatte um Zukunftsfähigkeit erkennt der Autor drei einander widersprechende
Positionen: a) unter dem Motto: “Weiter so!”, b) mit dem Vorhaben einer
“ökologischen Modernisierung”, c) mit dem Ziel der “strukturellen Ökologisierung”.
Charakterisieren und bewerten Sie diese unterschiedlichen Positionen!
5. “Im Interesse an Zukunftsfähigkeit müssen viele Begriffe unserer gesellschaftlichen
Ordnung neu überdacht, neu definiert, neu in Praxis übersetzt werden: Wachstum,
Demokratie, Menschenrechte, Entwicklung, Lebensqualität, Gerechtigkeit, Leistung,
Arbeit, Verantwortung, Bildung etc. Hier müssen Lernprozesse in Gang kommen, die
gerade uns in den Überflußgesellschaften schwerfallen müssen.” Halten Sie das für
wichtig? Welche “neuen Übersetzungen” scheinen Ihnen angemessen?
6. Illustrieren Sie an einigen Merkmalen die unterschiedlichen Gesellschaftsbilder a)
verschiedener Menschen mit unterschiedlichem sozialen Status, b) einer einzigen
Person, z.B. in unterschiedlichen sozialen Rollen!
7. “Gesellschaftsbilder hängen mit gesellschaftlichen Interessen zusammen, sie
rechtfertigen solche Interessen, konstruieren einen schlüssigen theoretischen
Zusammenhang, in dem die jeweils eigenen Interessen als legitim erscheinen.” Nach
welchem/n Gesellschaftsbild/ern erscheint soziale Ungleichheit a) als gerechtfertigt, b)
als ungerecht? Überlegen Sie auch, welches Gesellschaftsbild bei uns vorherrscht!
8. Unter welchem Erkenntnisinteresse untersucht der Autor Sozialstrukturen? Warum ist
auch die Absicht, Sozialstrukturen “wertfrei” zu analysieren, eine Wertentscheidung?
9. Zur Erfassung sozialer Ungleichheit finden sich in der Soziologie verschiedene
Konzepte; z.B. die Teilung a) in Klassen, b) in Schichten oder c) in Lebenslagen.
Grenzen Sie diese Konzepte anhand typischer Merkmale voneinander ab, und nennen
Sie jeweils eine besondere Stärke oder Schwäche!
10. Gehören Frauen und Männer a) unterschiedlichen Klassen im Sinne der
Klassentheorie, b) unterschiedlichen Schichten im Sinne der Schichtungstheorie an?
Suchen Sie jeweils nach Argumenten!
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Übungsaufgaben
11. Ist die heutige deutsche Gesellschaft eine Klassengesellschaft? Nennen Sie jeweils
zwei typische Argumente, die dafür bzw. dagegen vorgebracht werden, und wägen Sie
für sich ab! Ändert sich Ihre Argumentation in bezug auf die Weltgesellschaft?
12. Skizzieren Sie das Menschenbild, das der “sozialen Marktwirtschaft” zugrundeliegt!
Krise
13. "Krise" wird hier im analytischen Sinn verstanden als eine gesellschaftliche
Entwicklung, in der bestimmte Variablen Werte annehmen, die normalerweise und
nach bisheriger Erfahrung nicht für tolerabel gehalten werden. Welche Variablen
können herangezogen werden zur Begründung a) der ökologischen b) der
ökonomischen c) der gesellschaftlichen Krise?
14. Das Bewußtsein einer Bedrohung durch die fortschreitende Umweltzerstörung ist in
den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen. Wie läßt sich erklären, daß Politik und
Wirtschaft trotzdem wenig bereit scheinen, die daraus nötigen Konsequenzen zu
ziehen?
15. Auf welche Weise hat die internationale Schuldenkrise zur Verschärfung der
ökologischen Krise beigetragen?
16. Diskutieren sie die These, daß "die Menschheit" die natürlichen Ressourcen des
Planeten Erde übernutzt oder gar zerstört.
17. Auf welche Weise gelingt es den Industrieländern, die von ihnen verursachten
ökologischen Probleme und Schäden zu exportieren? Kann es den Industrieländern auf
Dauer gelingen, sich von den ökologischen Folgen ihrer Politik abzuschotten?
18. Was bedeutet nachhaltige Entwicklung? Entwerfen Sie eine Methode zur Messung
von Nachhaltigkeit. Welche Indikatoren fallen Ihnen ein?
19. Diskutieren Sie die These, daß es im Zuge der Globalisierung zu einer langfristigen
Angleichung der Lebensbedingungen kommt.
20. Nennen Sie Beispiele für die Krisenhaftigkeit des internationalen Finanzsystems.
Worauf ist diese Instabilität der Finanzmärkte in erster Linie zurückzuführen?
21. Was sind die Ursachen der wachsenden Arbeitslosigkeit? Inwiefern und auf welche
Weise ist es Ländern wie den USA oder Großbritannien gelungen, die hohe
Arbeitslosigkeit zu reduzieren?
22. Wie hat sich die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland in den
letzten Jahrzehnten entwickelt?
23. Wie entstehen regionale Disparitäten und auf welche Weise werden sie reproduziert?
24. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit es zu Wanderungen (Migration)
kommen kann und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen hinsichtlich der
Richtung, des Umfangs und der Selektivität von künftigen Migrationsbewegungen?
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25. (Organisierte) Kriminalität wird immer schwerer definier- und abgrenzbar, so sehr
verwischen die Grenzen zwischen legalem und illegalem Handeln. Belegen Sie diese
These anhand von Beispielen.
26. Geben Sie mindestens drei Beispiele von Regierungskriminalität in Deutschland.
Institutionen
27. Wie entstehen Machtverhältnisse?
28. Diskutieren Sie die Verselbständigungstendenz von Institutionen Unter welchen
Bedingungen werden Institutionen akzeptiert, verändert oder aufgehoben?
29. Erläutern Sie Institutionen als soziale Organisationen! In welchem Verhältnis stehen
ideologische Selbstinterpretation und objektive Funktionsweise?
30. Diskutieren Sie die These zu, daß auch an der Universität Verhalten nahegelegt wird,
das marktwirtschaftliche Umgangsformen einübt. Suchen Sie nach typischen
Beispielen, und bewerten Sie Ihren Befund!
31. Marktwirtschaften setzen eine Vielzahl von (staatlich garantierten) “Freiheiten”
voraus und stehen daher im Ruf, eine “freie Gesellschaft” zu befördern. Diskutieren
Sie diese Auffassung, indem Sie (a) auf die historische Herausbildung
marktwirtschaftlicher Systeme, (b) auf die Transformation sozialistischer
Planwirtschaften, (c) auf die “Globalisierung” eingehen: Wer genießt die “Freiheiten”,
und wo werden sie instrumentalisiert oder zwangsweise auferlegt? In wessen Interesse
geschieht das? Wo sehen Sie dennoch Vorteile “freier” Marktwirtschaften?
32. Was ist und wie wirkt die Strukturanpassungspolitik
Währungsfonds? Wem nützt, wem schadet sie?
des
Internationalen
33. Was begründet die Macht der transnationalen Unternehmen?
34. Was bedeutet „transfer pricing“ und inwiefern nützt es den transnationalen
Unternehmen im Verhältnis zu den Nationalstaaten?
35. Ist die Europäische Union eine neo-liberale Institution?
36. Diskutieren Sie die Vermutung, daß die europäische Integration
Wahrscheinlichkeit eines ökologischen Umbaus in Deutschland herabsetzt!
die
37. Die Unternehmen, die Schulen und Universitäten, die Verwaltungen zählen zu den nur
wenig demokratischen Bereichen von Gesellschaften, die sich selbst insgesamt als
‘Demokratien’ verstehen. Veranschaulichen Sie diesen Widerspruch mit Beispielen!
38. Inwiefern werden die Sonderinteressen der USA in den Vereinten Nationen wirksam?
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39. Was halten Sie von der Idee, die Vereinten Nationen als “‘natürlichen Kern’ einer
Weltregierung” zu bestimmen?
40. Soll Deutschland ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat werden?
41. Was ist gemeint, wenn - in kritischer Absicht - nicht mehr von ‘repräsentativer
Demokratie’, sondern vom ‘Parteienstaat’ die Rede ist? Deuten Sie den Slogan:
“Demokratie lebt vom Wechsel”, und konfrontieren Sie ihn mit dem theoretischen
Konzept der ‘politischen Klasse’
42. Erläutern Sie an einigen Beispielen den Begriff ‘Staatsversagen’! Inwiefern handelt es
sich dabei um ein (gesellschafts-)strukturelles Problem? Erkennen Sie einen
Zusammenhang zwischen ‘Staatsversagen’ und dem behaupteten ‘Klassencharakter’
des Staates?
43. Privates „Sponsoring“ durch Unternehmen oder Stiftungen ersetzt immer mehr die
staatliche Förderung in Bereichen, die einmal als öffentliche Aufgabe gesehen
wurden. Diskutieren Sie diesen Vorgang unter demokratietheoretischer Perspektive!
44. In dem korporatistischen Zusammenwirken von Staat, Arbeitgebern und
Gewerkschaften haben die Gewerkschaften systematisch an Verhandlungsmacht
verloren. Weshalb?
45. Wo sehen Sie eine Verbindung zwischen Medien als ‘vierter Gewalt’ und Medien als
Wirtschaftsunternehmen? Diskutieren Sie auch die politische Verwertung
mediengemachter ‘öffentlicher Meinung’.
46. Wie kommt es zu einer Trivialisierung von Politik in den Medien? Bei welcher Art
von Medien wird dies besonders deutlich?
47. Welche Ansprüche entstehen der deutschen Gesellschaft aus der grundrechtlich
verankerten ‘sozialen Rechtsstaatlichkeit’ der Bundesrepublik? Erörtern Sie
kontrovers, ob das “sozio-kulturelle Existenzminimum” in Deutschland praktisch
gewährleistet ist! Wer fällt aus der sozialen Sicherung heraus? Wie kommt es zum
‘Sozialabbau’, und wie äußert er sich?
Zukünfte
48. Erwägen Sie Probleme und Grenzen einer stärkeren “Einbeziehung
Nichtregierungsorganisationen” in die Politikgestaltung auf Weltebene!
der
49. Denk- und Handlungsweisen, die Europa im Wettbewerb mit Nordamerika und dem
pazifischen Raum sehen und die Zukunft an den relativen Positionen dieser drei
Kontrahenten zu bestimmen suchen, sind unangemessen. Diskutieren Sie diese
Auffassung, und überlegen Sie, worin statt dessen Selbstverständnis und Aufgabe
Europas liegen könnten!
50. Worin unterscheidet sich ein Europa, das - im Interesse an Zukunftsfähigkeit Außenabhängigkeiten reduziert und seine Innenorientierung verstärkt, von einer
‘Festung Europa’? Entwickelt sich Europa derzeit in Richtung einer ‘Festung’?
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51. Was erwarten Sie von der Strategie der Europäischen Union zur Nachhaltigen
Entwicklung? Mit welchen Widerständen rechnen Sie?
52. Die Handlungsfähigkeit der Städte sinkt durch das Wachsen der Aufgaben bei
abnehmenden Mitteln und zunehmender Abhängigkeit von externen Einflußfaktoren.
Illustrieren Sie die drei genannten Aspekte an Beispielen! Wo liegen dennoch Vorteile
kommunaler Wege zur Zukunftsfähigkeit (z.B. Lokale Agenda 21)?
53. Die Wirtschaftsverbände werden im Verein mit den transnationalen Unternehmen und
den ihnen nahestehenden Parteien und Einflußgruppen alles versuchen, um den Staat
zu schwächen: Geben Sie ein aktuelles Beispiel, das die erfolgreiche Durchsetzung der
gemeinsamen Ziele durch die genannten Institutionen aufzeigt! Fällt Ihnen ein
Gegenbeispiel ein, das für einen ‘starken’, widerstandsfähigen Staat spricht?
54. Mehr noch als heute werden Bildung und Kultur Wenigen vorbehalten sein:
Privatisierung wird auch hier den faktischen Ausschluß der großen Mehrheit und den
exklusiven Genuß durch kleine Minderheiten fördern: Wieviel Prozent der heutigen
StudentInnen entstammen Ihrer Schätzung nach einkommensschwachen Familien?
Wieviele werden es in zehn Jahren sein? Was halten Sie von der Vermutung, daß
(angehende) AkademikerInnen die Kosten Ihrer Ausbildung weitgehend sozialisieren,
die Rückflüsse jedoch privatisieren? Welche Verbesserungsvorschläge fallen Ihnen
zum Thema ‘Bildungsgerechtigkeit’ ein?
55. Warum rät der Autor in seinen Lösungsansätzen zu einem Vorgehen ‘von unten nach
oben’? Wie läßt sich seine Motivation von der ‘neoliberal’ motivierten Absicht
abgrenzen, mittels einer Zivilgesellschaft Staat und Wirtschaft von Kosten und
Aufgaben zu entlasten?
56. Erkennen Sie bereits heute in Europa bzw. Deutschland ‘abgeschirmte
Wohlstandsinseln’ mit besonderen Privilegien? Geben Sie Beispiele; und überlegen
Sie, wo jeweils die ökologischen und sozialen ‘Lasten’ anfallen!
57. Was kann “zur Reduzierung unnötiger Produktion und fragwürdiger ‘Bedürfnisse’”
getan werden? Geben Sie einfache, auf lokaler Ebene verwirklichbare Beispiele; und
nennen Sie ergänzend geeignete Strategien auf europäischer oder deutscher Ebene!
58. Charakterisieren Sie das ‘Neue Wohlstandsmodell’! Überlegen Sie auch, welchen
Gesellschaftsschichten dieses Modell am ehesten attraktiv erscheint!
59. Erscheint Ihnen der vom Autor vorgestellte Lösungsansatz ‘von unten nach oben’
tauglich, um letztendlich auch diejenigen Institutionen zu verändern, die in erster Linie
für die globale Krise verantwortlich zu machen sind?
60. Stellen Sie sich vor, Sie müßten sich in einem Bewerbungsgespräch auf dem
Arbeitsmarkt ‘verkaufen’: Wie tragen Sie den Erfordernissen der Nachhaltigen
Entwicklung dort Rechnung? Stellen Sie sich vor, Sie müßten sich vor Ihren Kindern
oder Enkelkindern rechtfertigen: Wie erklären Sie denen Ihr Verhalten?
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