Herrn Michael Fip Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn Datum: 2.11.2015 Bericht über die EnviroInfo & ICT4S Konferenz 2015 Die gemeinsame EnviroInfo & ICT4S Konferenz war die 29. internationale Konferenz für Informatik für den Umweltschutz, und die dritte internationale Konferenz für ITC Nachhaltigkeit. Gastgeber der diesjährigen Konferenz war die Universität Kopenhagen. Die Konferenz wurde vom 7. - 9. September 2015 im Festsaal der Universität und im Kosmopol Konferenzcenter abgehalten. Ablauf Stefan Jensen, Gruppenleiter des Datenmanagement der Europäischen Umweltbehörde (EEA), und Vivian Kvist Johannsen, Sektionsleiterin der Gruppe Wald, Natur, und Biomasse des Institutes für Geowissenschaften und Naturschutz der Universität Kopenhagen, eröffneten die Konferenz. Stefan Jensen empfing alle Konferenzteilnehmer beider Gruppen und brachte das Thema der Konferenz in Zusammenhang mit der aktuellen Tagesordnung. Vivian Kvist Johannsen stellte die gastgebende Universität sowie die Struktur und Ziele der Konferenz vor. Anschließend an den Empfang wurde die herausfordernde Aufgabe von zwei Hauptrednern umfasst und formuliert. Professor Katherine Richardson von der Universität Kopenhagen gab eine Übersicht über die Notwendigkeit, die für jede Gesellschaft besteht, lokale Naturressourcen verantwortlich zu verwalten. Dies beinhaltet auch Rahmen zu identifizieren, die dabei helfen können, das Verwalten der Naturressourcen weiterzuentwickeln und voranzubringen. Professor Mattias Höjer vom Royal Institute of Technology, Stockholm, in Schweden, hinterfragte in seiner Rede nationale ICT-Politik zur nachhaltigen Entwicklung. Nach den Hauptrednern folgte die erste Präsentations-Diskussions-Runde, in der 23 Artikel parallel an separaten Tischen präsentiert wurden. Jede Präsentation dauerte 30 Minuten und wurde dreimal gehalten – jedes Mal für ein anderes Publikum. Diese Art der Vortragsweise war vom Konferenz Moderator Peter Woodward von Quest Associates entworfen worden und ermöglichte einen dynamischen und partizipatorischen Rahmen für die Präsentationen. Nach dem Mittagessen fand die zweite Präsentations-Diskussions-Runde mit insgesamt 24 Präsentationen statt. Am Nachmittag des ersten Tages erfolgte die Präsentation von Professor Bonnie Nardi von der School of Information and Computer Sciences der University of California, USA, vor der gesamten Zuhörerschaft mit dem Thema, wie kann eine anständige Zukunft erstrebt werden. Dieser Beitrag entfachte viele Diskussionen unter und zwischen beiden Teilnehmergruppen, besonders bezüglich des Wortes „Grenzen“ („limits“). Der erste Konferenztag wurde mit einem Willkommensempfang und der Poster Session abgeschlossen. Am Morgen des zweiten Tages gab Hans Bruyninckx, Direktor der Europäischen Umwelt Behörde, Dänemark, Einblicke in den Ausbau unserer Umweltwissensbasis für die Übergänge. Nach der Pause fand die dritte und letzte Präsentations-DiskussionsRunde mit 22 Präsentationen statt. Nach der Mittagspause fanden interaktive Workshops statt, in denen Web-Plattformen der EEA getestet wurden, und es Feedback der Teilnehmer gab. Am Nachmittag präsentierte Katja Rosenbohm, Leiterin der Gruppe Kommunikation, Europäische Umweltagentur, Dänemark, im Plenum wichtige Punkte aus dem Report über den Zustand der Umwelt (European Environment Agency’s State of the Environment Report 2015). Die Sitzung untersuchte, wie Experten der Gruppe Informations- und Kommunikations-technologie zur Erreichung des Ziels des 7. Umweltaktionsprogramms (7EAP) - "Gut leben, innerhalb der Grenzen unseres Planeten“ beitragen können. Der Tag endete mit dem Konferenz-Dinner im Restaurant "SULT". Der dritte und letzte Tag der Konferenz begann mit zwei Keynotes im Plenum. Hans Wendschlag, der EMEA-Programm-Manager Social & Environmental Responsibility, von Hewlett-Packard, sprach über die Auswahl sicherer Chemikalien, und wie zweifelhafte Substitutionen und falsche Entscheidungen darüber vermieden werden können. Dies wurde von einem Vortrag von Joseph Kava, Vizepräsident des Data Centers bei Google Kalifornien, USA, gefolgt. Er diskutierte nachhaltige Rechenzentren und Energieeffizienz, und wie Google diese Herausforderungen angegangen ist. Dieser Keynote-Vortrag entfachte eine lebhafte Debatte in der Sitzung. Nach der Pause fand eine Podiumsdiskussion mit Katherine Richardson, Hans Wendschlag, Mattias Höjer, Volker Wohlgemuth, Chris Preist, Sven Schade und Joe Kava statt und wurde von Peter Woodward moderiert. Während der Podiumsdiskussion wurde Twitter als eine Form der Kommunikation verwendet, was gewährleistete, dass Fragen effizient und effektiv durch die Diskussionsteilnehmer adressiert werden konnten. Die Sitzung bot reichhaltige Gelegenheit für Forscher und Praktiker um Erfahrungen und Wissen auszutauschen, und bereitete eine offene Plattform für Fragen und Antworten. Unmittelbar im Anschluss an die Sitzung präsentierten die Kandidaten der 6 besten Artikel aus beiden Gruppen ihre Arbeiten im Plenum mit jeweils 15 Folien zu je 20 Sekunden. Dies führte zur Preisverleihung, in der Preise auf Grundlage der Abstimmung einer Jury übergeben wurden. Der Preis für den besten Artikel aus der EnviroInfo-Gruppe ging an: “Breaking Barriers on Reuse of Digital Devices Ensuring Final Recycling”. („Überwindung von Hürden bezüglich Wiederverwendung von digitalen Geräten und Sicherstellung von finalem Recycling“). David Franquesa, Leandro Navarro, David L'opez, Xavier Bustamante, Santiago Lamora. Der Preis für den besten Artikel aus der ICT4S-Gruppe ging an: “The Citizen Field Engineer: Crowdsourced Maintenance of Connected Water Infrastructure. Scenarios for smart and sustainable water futures in Nairobi, Kenya”. („Der bürgerliche Feld-Ingenieur: Crowdsourced Wartung von vernetzter Wasserinfrastruktur. Szenarien für die Zukunft einer intelligenten und nachhaltigen Wassernutzung in Nairobi, Kenia“). Fanny von Heland, Anna Bondesson, Marcus Nyberg, Pontus Westerberg. Die Konferenz wurde von Stefan Jensen und Vivian Kvist Johannsen geschlossen, die zusammen die Entwicklung, Herausforderungen, Chancen und den weiteren Weg der ICT für Nachhaltigkeit und für Informatik für den Umweltschutz aus ihrer Sicht zusammengefasst haben. Erzielte Ergebnisse Das Thema der gemeinsamen Konferenz war "Aufbau einer Wissensbasis für Umweltmaßnahmen und Nachhaltigkeit" und wurde entwickelt, um den Austausch von Wissen innerhalb dieses Arbeitsgebietes zwischen den beiden Konferenzgruppen zu erleichtern. Im Laufe der drei Tage nahmen über 200 Teilnehmer an der Konferenz teil. Insgesamt wurden 125 Forschungs- und anwendungsbezogene Artikel (einschließlich erweiterter Zusammenfassungen) aus 42 Ländern eingereicht, von denen 81 Arbeiten aus 30 Ländern für Vorträge angenommen wurden. Die Forschungsarbeiten stellten die neuesten Informationen zu Themen wie Daten, Software und Informationssysteme, Modellierung, Ökobilanzen, Energie, die Beteiligung der Öffentlichkeit und „grüne“ Werkzeuge vor, während die anwendungsbezogenen Arbeiten Umsetzung von Kenntnissen und/oder Gedanken zu diesen Themen vorgestellten. Insgesamt wurden 25 Poster aus- und vorgestellt, und es fanden insgesamt 11 Workshops statt, die an der Universität Kopenhagen und der Europäischen Umweltagentur gehalten wurden, und die vor und nach der Konferenz stattfand. Der Tagungsbericht wurden frei zugänglich mit Atlantis Press veröffentlicht, und die erweiterten Berichte wurden von der Universität Kopenhagen frei zugänglich auf „Literature Information System ICT-ensure“ veröffentlicht. Die Zusammenfassungen der Präsentationen von allen Sitzungen und Keynote-Vorträgen sind im Programm der Konferenz und den Konferenz-Zusammen-fassungen verfügbar und erhältlich unter: www.enviroinfo2015.org. Auf dieser Website sind auch Fotos von der Konferenz verfügbar. Basierend auf den Fragen und den während der Podiumsdiskussion erörterten Themen am letzten Morgen der Konferenz wurde deutlich, dass die Konferenz ihr Ziel erreicht hatte, u.z. zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen beim Aufbau einer erweiterten Wissensbasis beizutragen. Es wurde deutlich, dass dies wichtig ist, und dass der Forschung größere Bedeutung zugemessen werden muss, um größeren Einfluss haben zu können. Aus den Ergebnissen des Konferenz-Fragebogens geht hervor, dass die Teilnehmer die Konferenz genossen haben und im Allgemeinen der Ansicht waren, dass ihnen das Format der gemeinsamen Konferenz gefallen hat. Basierend auf dieser Rückmeldung haben beiden Gruppen Interesse daran, an der Konferenz im Jahr 2017 wieder teilzunehmen. Im Namen der Organisatoren der Konferenz von EnviroInfo & ICT4S 2015 möchte ich deshalb meinen Dank an das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Deutschland zum Ausdruck bringen. Ihre finanzielle Unterstützung hat in großem Maße dazu beigetragen, den Erfolg der EnviroInfo & ICT4S Konferenz 2015 zu sichern. Mit freundlichen Grüßen, Vivian Kvist Johannsen Leiter der Forschungsgruppe Forst, Natur und Biomasse Universität Kopenhagen, Institut für Geowissenschaften und Natur Ressourcen Anlagen: Kopie des Konferenzprogrammes Zusammenfassungen der Tagungsbeiträge Übersicht über die laufenden Kosten Detailliertes Budget inklusive Gehälter, die nicht aus den laufenden Kosten ersichtlich sind.