Vorlesung 10: Wasserkraft und Landwirtschaft

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Übersicht
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Wasserkraft: Herausforderungen CH
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Wasserkraft und Landwirtschaft: Problemstellung
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Model
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Ergebnisse
Vorlesung 10: Wasserkraft und Landwirtschaft
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Wasserkraft CH: Herausforderungen
Geplanter Ausbau der Kapazität bis 2050 um 10 TWh
(4TWh ohne Pumpspeicher)
Probleme:
Konflikt mit Gewässerschutz (Restwassermengen werden
neu verhandelt)
Noch unsicherer Einfluss des Klimawandels
Einsprachen, viele Grossprojekte nur schwer durchsetzbar
Hoher Bedarf für Pumpspeicher in Europa durch Ausbau
Wind/Solar
Netzausbau
⇒ Sind die Rahmenbedingungen für zusätzliche Investitionen
hinreichend?
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Wasserkraft und Landwirtschaft: Problemstellung
In vielen Ländern besteht eine Konkurrenz in der
Wassernutzung zwischen Wasserkraft und Landwirtschaft.
Die Konkurrenz entsteht dabei häufig nicht aus
rivalisierender Nutzung der Wassermenge an sich sondern
aus unterschiedlichen Zeitprofilen der Nutzung.
Landwirtschaft
Wasserbedarf folgt den Wachstumsperioden (Wasser
vorwiegend im Frühjahr und Sommer nützlich)
Wasserkraft
Stromproduktion hängt von Menge und Fallhöhe ab
Produktion am sinnvollsten, wenn hohe Stromnachfrage
besteht (CH: Winter)
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Modell
Stromproduktion aus Wasserkraft:
Z
MWH = E
R(t)H(t)dt
mit
R(t) ≥ R 0 : Wasserabfluss,
H(t) = h(V (t)): Fallhöhe,
V̇ (t) = F (t) − R(t): Speichermenge,
F (t): Zufluss
Gewinnfunktion:
Φ(R(t), H(t)|Po(t), t) = maxPr (t) (Pr (t) − Po(t))D(Pr (t), t)
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+ (Po(t) − c)MWH(t)
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Modell
Landwirtschaft, Wachstum der Nutzpflanzen:
Ṡ(t) = g(S(t), W (t), X (t))
mit
W (t) ≤ R(t): Bewässerung, Preis c2
X (t): Landwirtschaftliche Inputs mit Preis c1 ,
P: Preis für den Output,
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Modell
Gesucht wird eine optimale Lösung für ein Jahr.
Optimiert wird der Gewinn aus der landwirtschaftlichen
Tätigkeit zzgl. dem Gewinn aus dem Stromverkauf.
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Modell: Lösungsansatz
Es liegt ein optimal control Problem mit bewertetem aber
freiem Endzustand S(T ) vor.
Es gibt zwei statische Nebenbedingungen, die zu allen
Zeitpunkten erfüllt sein müssen W (t) ≤ R(t), R(t) ≥ R 0 .
Ansatz: Hamiltonfunktion aufstellen und die
Nebenbedingungen mit zusätzlichen (statischen)
Hilfsvariablen µ, δ berücksichtigen.
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Ergebnis
∂g
− c2
λ2 = δ + (Po(t) − c) (E h(V (t))) + λ1
∂W
Bedingung setzt den Schattenpreis von Wasser im Reservoir
(λ2 ) gleich
dem Schattenpreis der Einhaltung der Restwassermenge
(δ)
zuzüglich dem Grenzgewinn aus einer Einheit
Stromproduktion zum Zeitpunkt t ((Po(t) − c) (E h(V (t))))
zuzüglich dem Nettoeffekt einer zusätzlichen
Einheit
∂g
Wasser für Bewässerung ( λ1 ∂W − c2 ).
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Schlussfolgerungen
Auch wenn keine Nutzungskonflikte bzgl. der Menge einer
Ressource vorliegen, können Nutzungskonflikte bzgl. des
Zeitpunktes der Nutzung erheblich sein.
Wasserkraft und Landwirtschaft sind ein Beispiel hierfür.
Ein optimales Management erfordert dabei einen
Ausgleich zwischen den Interessen der Wassernutzer.
In der Praxis dominiert in vielen Ländern ein Interesse
(Wasserkraft, Bewässerung, Gewässerschutz).
Für die Schweiz ist bedeutsam, dass die Wünsche für
einen Ausbau der Wasserkraft nicht vollständig kompatibel
mit anderen Anforderungen (Gewässerschutz,
Landwirtschaft) sind.
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