ZUR BEACHTUNG Aujeszky´sche Krankheit Aujeszky´sche

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ZUR BEACHTUNG
Aujeszky´sche Krankheit
• Diese Zusammenstellung ist nicht erschöpfend – sie würde
sonst viel zu umfangreich!
• Sie soll nur einen Überblick über den behandelten Stoff
und dessen wichtigste Aspekte geben.
• Die Folien können kein vollwertiger Ersatz für
Vorlesung/Demo sein; sie ohne weiteres
Hintergrundwissen zu verstehen wird nicht immer gelingen.
• Als weiterführende Literatur werden empfohlen:
• Waldmann/Wendt Schweinekrankheiten oder
• Heinritzi et al. Schweinekrankheiten
• Sieverding Gesunde Schweine
• Vorsicht mit alten Büchern oder Skripten – es gibt ständig
wesentliche Neuerungen (die dann auch laufend in die
vorliegende Zusammenstellung eingearbeitet werden)
• Für die Prüfung ist Verständnis wichtiger als bloßes
Faktenwissen! 3 Tage reichen hierzu nicht aus!
Steckbrief
• Schwere wirtschaftliche Schäden
•
•
•
•
90 % Verluste bei Saugferkeln
Wachstumsstillstand bei Absetzern
fieberhafte respiratorische Erkrankung in der Mast
Aborte bei tragenden Sauen
• Handelseinschränkungen
• Sanierungsprogramme
• AK-freie Regionen
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Steckbrief
Ätiologie
• Anzeige/Meldepflicht: A
• Besonderheiten: Schwein einziger natürlicher Wirt
• Inkubationszeit: 1 d bis 3 w
• Morbidität: bis 100 %
• Mortalität: Saugferkel: 100 %
• Durchseuchung: akut bis völlig inapparent (Alter)
• Epidemiologie: epizootisch bis enzootisch
• Heilung: bei älteren Tieren nur „grippale Symptome“;
Latenz
• Bedeutung: große Bedeutung, z.Z. weitgehend unter
Kontrolle
•
•
•
•
•
•
•
Klasse: α-Herpesviren
Aufbau: behülltes Nukleokapsid, lineare DNA, 145 kb
Serotypen: unterschiedlich virulente Stämme
Besonderheiten: Latenz in Tonsillen und sensorischen Ganglien!
Tenazität: relativ gering in Umwelt (Trockenheit, Sonne)
wochenlang in Kadavern und Sekreten
stabil zwischen pH 6 und 8, in feuchter und kühler Umgebung
Verbreitungswege: aerogen – Gebietssanierung!
Fäkalien, Nager, Tiertransporte, latente Tiere, diaplazentar, alle
Sekrete und Exkrete, ungekochte Abfälle, Tröpfcheninfektion
Reservoir: Latent infizierte Zuchtschweine
PRV: Pathogenese
Pathogenese
Transferasen
1. Bindung
gC
gD
neurogene
Verbreitung
lympho-hämatogene
Verbreitung
Virämie + Fieber
Streß:
Ausscheidung über alle Sekrete bis 30 Tage
NKC
stabilisierende PRR2
Bindung
?
Y
B-Zelle
Y
Aufnahme
oral
nasal
genital
Wunden
Proteine
+
Y
lebenslange
Latenz
Nasen-Rachenraum:
erste Vermehrung
lymphoretikuläres Gewebe
Makrophagen/Nervenzellen
als Verbreiter
PRR1/
PVR
Y
2. Vermehrung:
Ganglien- und
Gliazellen
Perforine
m-RNA
gE
?
Schwannsche
Zelle
Y
Synapse
Makrophage
Neuron
Opsinierung
-
Ganglion
Thymidinkinase
Y
zentralnervöse Störungen - Tod
CTL
CD8+
MHC I
HEPARAN
SULFAT
Y
Aujeszky´sche Krankheit
Blutgefäß
Ganglienzelle
APCs
MHCII
THC
MHCII
CD4+
PRV-Immunität
2
IL1
Th1
APCs
IL4
Th2
Th0
IL2
IL4
Lympfoproliferation
B-Zell-Proliferation
Memory IFNγ
(CD8+/CD4+)
CTL
(CD8+)
humorale Immunität
zelluläre Immunität
IFNγ
AK - klinische Symptomatik
Hohe Antikörperproduktion
aber unvollständiger Schutz
Saugferkel
Läufer
ältere Tiere
akut
Tod innerhalb 24-48
Stunden, ohne
charakteristische
Symptome
subakut
Fieber, Anorexie,
Erbrechen,
Durchfall,
Inkoordination,
Krämpfe
mäßiges
Fieber,Anorexie,
häufig
subklinischer
Verlauf,
leichtes Fieber,
respiratorische
Symptome,
bei tragenden
Sauen
Aborte,Fruchttod,
mumifizerte
Früchte
bei Ebern
Erbrechen,
respiratorische
Symptome, gering
ZNS – Symptome,
selten
subklinischer
Verlauf
Inhaltverzeichniss
Orchitis
Protektive Immunität: CTL-vermittelt
Aujeszky´sche Krankheit
Klinik
•
•
•
•
Aujeszky´sche Krankheit
Klinik
•
Ferkel > 4 Wochen:
– ähnliche Symptome
schwächerer und langsamerer
Verlauf
– geringere Mortalität
•
Mastschweine:
–
–
–
–
–
–
respiratorische Störungen
Niesen, Nasenausfluß, Husten
leichte Pneumonie, Dyspnoe
Anorexie, Fieber, Verstopfung
Hundesitz
ungeordnete Bewegungen,
Lähmungen, Schluckbeschwerden
– Teilnahmslosigkeit! (Schlafkrankheit)
•
Sauen:
– Aborte
– Totgeburten/Mumien
gleiches Entwicklungsstadium
– subklinisch bei nicht Tragenden
Neugeborene:
Virämische Hyperthermie
Zentralnervöse Störungen
– unmotivierte Bewegungen
mit gleichzeitig gestörtem
Sensorium
– klonische Krämpfe, Ruderbewegungen in Seitenlage, Ophistotonus
– Krämpfe der Kaumuskulatur,
Schluckbeschwerden
starkes Speicheln
– Ausfallerscheinungen,
Ataxie, Paralysen Hintergldmße
– Tod nach wenigen Tagen
Plötzliche Todesfälle
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Sektion
Histologie
•
•
•
•
•
•
•
minimale, oft unentdeckte Läsionen
nicht-eitrige Meningo-Encephalitis
seröse-fibronekrotische Rhinitis, Laryngitis, Tracheitis
nekrotische Tonsillitis mit Lymphadenitis
Lunge je nach Sek.Erreger
- Ödem, fokale Nekrosen
- Hämorrhagien
miliare Nekrosen (2-3 mm)
•
Endometritis, nekrotisierende Plazentitis
•
•
Meningo-Panenzephalitis mit
perivaskulären mononukleären
(nicht-eitrigen) Infiltraten
Ganglienzelldegeneration
Einschlußkörperchen
•
•
Fokale Nekrosen
interstitielle Pneumonie
– Ganglien, Epithelien
– Lunge, Leber, Milz
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Diagnose
Erregernachweis
• rasche Ausbreitung+hohe Morbidität
• Klinik: Ataxie, Krämpfe, gestörtes Sensorium
• Sektion: fokale Nekrosen in Organen
– nicht-eitrige Meningo-Enzephalitis
• Serologie: ELISA
• Virusnachweis: zytopathogener Effekt
• Bestätigt:
• Serologie: AK erst nach 10 Tagen
• Virusisolation:
–
–
–
–
–
2-3 akute Tiere
ZNS, Milz, Lunge, Nasentupfer
Zellkultur – zytopathischer Effekt –IFZ
Dauer: 2 – 5 d; 2 Blindpassagen für neg. Beweis
FATS: Dauer 1 h, Tonsillen-Sektion
– 1. Klinik + Serologie positiv
– 2. Virus- oder Ag-Nachweis
– 3. Histologie + Serologie
Labordiagnostik
AK-ELISA;
SNT
Feldvirusnegativ;
ungeimpft
Feldvirusnegativ;
gI- -geimpft
Feldviruspositiv;
ungeimpft
Feldviruspositiv;
gI- -geimpft
AK – Differentialdiagnose
AK gI-ELISA
Schwein
ZNS Störungen
+
+
+
+
+
Inhaltverzeichniss
•
•
•
•
•
•
KSP
Kolienterotoxämie
Kochsalzvergiftung
Enterovirus-Enzephalomyelitis (Teschen/Talfan)
Ferkelzittern
Streptokokkenmeningitis
AK – Differentialdiagnose
Schwein
Respiratorische Symptome
• Influenza
• andere virale oder bakterielle Infektionen;
da die Vermehrung des AK-Virus in der
Lunge andere Infektionen begünstigt, ist AK
bei allen länger andauernden, schwer
therapierbaren respiratorischen
Erkrankungen grundsätzlich auszuschließen
4.2.2 AK – Differentialdiagnose III
Schwein
Reproduktive Störungen
•
•
•
•
•
•
KSP
PRRS
Parvo/Enterovirusinfektion
Influenza
Brucellose
Leptospirose
Inhaltverzeichniss
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Differentialdiagnostik
Therapie
• Sensorium meist ungestört:
• keine Therapie möglich
•
•
•
•
•
Zitterkrankheit der Ferkel
Streptokokkenmeningitis
Colienterotoxämie
atypische ESP: Paresen
Teschener Krankheit: Paresen Hi-Gldmße
• Sensorium gestört:
• Hypoglykämie der Saugferkel
• keine Ausbreitung im Bestand
• Kochsalzvergiftung
• auch adulte Tiere betroffen
• Fruchtbarkeitsstörungen:
• PRRS, Brucellose
• Leptospirose, Parvo- Enteroviren (SMEDI)
Aujeszky´sche Krankheit
Immunität und Impfung (Theorie!)
• belastungsfähige Immunität in kleinen Beständen
• kolostrale AK schützen ca. 12w gegen Klinik
• markierter Impfstoff vorhanden
- zur Zeit nicht eingesetzt
- Impfung nur nach Anordnung durch Vet.Behörde
- Suvaxyn AujeszkyBartha
- Ingelvac Aujeszky MLV
• Schutzimpfung Ferkel erst ab 10. LW (Kolostrum)
Mastschweine bei Einstallung impfen
• Problem: Impfung kann Infektion kaschieren und
Latenz nicht dauerhaft unterdrücken
• Impfung verboten!!!
Aujeszky´sche Krankheit
Sanierung
• 1980: AK wird anzeigepflichtig (VO zum Schutz gegen AK)
• 1993: 4. VO: Bundesweite Tilgung als Ziel
• endemisch verseuchte Gebiete (Kategorie III): Sanierungsprogramm
• flächendeckende Schutzimpfung für 2 Jahre: alle Schweine ab 10. LW
• Sanierung unter Impfschutz (Impfen + Serologie + Ausmerzen)
• Merzung der letzten AK-positiven Tiere (ohne Impfung)
• Gebiete mit regionaler AK (Kategorie II):
Sanierung durch Merzung seropositiver Tiere
evtl. Impfung (Marker: gE)
• seuchenfreie Gebiete (Kategorie I): Schutz vor Einschleppung
keine Impfung
flächendeckende Kontrolluntersuchung
• Bei Freiheit (negative Serologie): Impfverbot + Serologie
1 Jahr Beobachtungszeit
• Anerkennung als AK-freie Region (Artikel 10 (RL 97/12 EU) :
seit April 2003 ganz Deutschland
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Sanierung
Probenschlüssel Zuchtbetriebe
• Maßnahmen zum Erhalt der Artikel-10-Gebiete
•
•
•
•
•
Keine Impfung erlaubt
Zukauf nur aus Artikel-10-Gebieten (RL 97/12 EU)
Lückenlose Bestandskontrolle (SHHVO)
Serumproben bei Verdacht
kein Zukauf geimpfter Tiere
• Hessen:
• Impfverbot seit 1.4.2000
• letzter positiver Reagent: 21.12.1999
• Serumkontrolluntersuchungen 1x/Jahr und Betrieb
(Hessen)
Betriebsgröße
1 - 20
21 - 25
26 - 100
>100
Probenzahl
alle
20
25
30
Aujeszky´sche Krankheit
Aujeszky´sche Krankheit
Probenschlüssel Mastbetriebe
Sanierung
Betriebsgröße
1 – 10
Anzahl
Poben
alle, max. 8
11 – 20
10
21 – 30
11
31 – 60
12
61 – 200
13
>200
14
• 1. Warum mussten positive Sauen im Bestand gemerzt
werden, obwohl der Rest geimpft ist?
• Impfung = Schutz vor Klinik, nicht vor Infektion!
• Spätere Ausscheidung des Feldvirus möglich!
• Streß, Krankheit
• intra-uterine Infektion: Vermehrung in Früchten, Latenz und
Dauerausscheidung der Ferkel
• das erklärt auch, daß in Impfbeständen immer wieder AK-positive Tiere
gefunden werden
• 2. Wie kann der AK-freie Status erhalten werden trotz
Zukauf?
• JS und JE nur aus amtlich anerkannten AK-freien, bzw. Art.10
Betrieben
Aujeszky´sche Krankheit
Sanierung
•
3. Bringt die Sanierung von Einzelbeständen Erfolg?
• Nein! Sehr gute aerogene Übertragbarkeit (mehrere km im Umkreis von
Mastställen. Ständige Neuinfektionen
• Gebietssanierung!
•
4. Problematik der Sanierung im geschlossenen System?
• Ständige Reinfektion der Sauen aus dem Mastbereich (JS, Verschleppung)
• Empfehlung: zeitweiliger Verkauf aller Ferkel
•
5. Nur noch wenige AK-positive Tiere im Betrieb – wie beendet man
Sanierung (15 % Marke)?
• am besten alle sofort merzen – teuer
• strikte Abtrennung der positiven und mit dem Absetzen abschaffen
• strikte Impfung so lange diese noch erlaubt ist schützt Restbestand vor
Ansteckung
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Steckbrief
• hoch variable septikämische Seuche
• massive volkswirtschaftliche Schäden
– direkte Schäden
– Handelsbeschränkungen
• 1. hohe Saugferkelverluste
• 2. fieberhafte Enteritiden bei älteren Ferkeln
• 3. unspezifische Erkrankung älterer Tiere
Klassische Schweinepest
Ätiologie
• Familie: Flaviviridae, Gattung: Pestivirus
• behülltes, ikosaedrisches RNA-Virus
• Tenazität:
•
•
•
•
•
Monate bei niedriger Temperatur
partiell bis 56°C
pH stabil zwischen 3 und 11
stabil nach Pökeln und Räuchern
wenige Tage bei Fäulnis
• Desinfektion mit starken Laugen und organischen Säuren
• NaOH (2%), Cresol, Formalin (1%)
• atypischer Verlauf! oft nur Einzeltiere betroffen!
Klassische Schweinepest
KSP-Virusinfektion
Klinischer Verlauf
W1 W2 W3 W4 W5 W6
Besonderheiten
• Inkubationszeit beim Einzeltier ca. 1 Woche
Herdeninkubationszeit 3-6 Wochen
Wochen nach Infektion
1
INFEKTION
2
3
4
5
6
akute
Erkrankung
<4 Wochen
ANTIKÖRPER
Rekonvaleszenz
FIEBER
VIRÄMIE
Inkubation
• Virämie schon während der Inkubation (1-4
Tage vor Fieberbeginn)
"atypische" Symptome
Rekonvaleszenz
"typische" Symptome
Monate vor Geburt
3
Tod
• Klinisches Krankheitsbild ist stark altersabhängig
2
Antikörper
>4 Wochen
Aborte
Totgeburten
Frühsterblichkeit
Fieber
"atypische" Symptome
Depner, Mönnig, Liess, 1996
Klassische Schweinepest
Klinik
Klinik
Anorexie, Lethargie, Fieber (41°C)
Multifokale Hyperämie + Hämorrhagien
Zyanosen der Haut
Konjunktivitis
Konstipation im Wechsel mit Diarrhoe
Husten und Dyspnoe
Ataxie, Lähmungen, Krämpfe
enge Kontaktsuche
Tod nach 5 bis 15 Tagen
Mortalität 0 bis 100%
Leukopenie
Thrombozytopenie
...11
Ak.
Klassische Schweinepest
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2
VIRÄMIE
Inkubation
• Akute Form
1
Virämie
M1
M2
M3
Monate nach Infektion
chronische
1
2Erkrankung
3
• Die vielfältigen klinischen Bilder sind in großem
Maße Wirts- und Umweltfaktoren zuzuschreiben
und weniger der Erregervirulenz
Monate nach Geburt
1
Persistent-virämische Nachkommen
• Chronische Form
–
–
–
–
Lethargie
wechselnder Appetit
Fieberschübe
Diarrhoe
• bis zu 1 Monat
• therapieresistent
• wechselnd mit Fieberobstipation
–
–
–
–
–
–
unspezifische Allgemeinsymptomatik
Scheinbare Erholung, Rückfall, Tod (152)
hohe Aufzuchtverluste
Fertilitätsstörungen
Leukopenie
Thrombozytopenie
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Klinik
Klinik
• Kongenitale Form
–
–
–
–
–
–
–
Lebensschwäche
Tremor (Ferkelzittern)
Kümmern
Tod nach Wochen bis (11) Monaten
oft auch klinisch normal
virämische Dauerausscheider
keine Antikörper
• Atypische Form
– oft symptomlos
– v.a. ältere Tiere
– vorrübergehend:
• Fieber und Inappetenz
• Kümmerer
– Schlechte Leistung
• Resorption, Fruchttod
• Totgeburten, SMEDI
• selten Aborte
– Symptome von Sekundärinfektionen dominieren
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Pathologie
Pathologie
• Akute Form
• Akute Form
– Petechien und Ekchymosen
• Haut, Lnn, Kehlkopf,
• Harnblase, Nierenkapsel
– Hämorrhagische Infarzierung
• Milzrand
– nichteitrige Meningoencephalitis
• perivasculäre Infiltration
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Pathologie
Pathologie
• Chronische Form
• Entzündungsanzeichen und
Hämorrhagien meist fehlend
• „Boutons“ in Colon + Caecum
• generalisierter Verlust
lymphatischen Gewebes
• degenerative Veränderungen:
Gefäßwänden und Lymphknoten
+ nichteitrige Meningoenzephalitis
• Lymphozyto- + Thrombozytopenie
• Kongenitale Form
–
–
–
–
–
Zentrale Dysmyelinogenese
Kleinhirnhypoplasie
Microencephalie
Hydrops fetalis
Mißbildungen
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostik
• Septikämie mit Hyperämie und Petechien
• ASP:
• Salmonellose, Rotlauf, APP, Pasteurellose, Eperythrozoonose,
Streptokokken-Infektion, Leptospirose, Cumarin-Vergiftung
• keine Unterschiede in Klinik
und Sektion Î Erregernachweis
• Ink.-Zeit: 5 - 15d
• Irido/Poxviren?;
• Iberische Halbinsel;
Lederzecken, Fleisch 7 M
• perakut: hohes Fieber,
• Fieber das nicht auf AB anspricht:
• AK, Influenza, PRRSV, S.typhimurium DT104
• AK, Colienterotoxämie, Streptokokkenmeningitis,
Glässersche Krankheit:
• Apathie/Reizerscheinungen, gestörtes Sensorium
• Blutungen: Nase und After
• 1 - 2d, dann 100 % mortal
• erhaltenes Sensorium:
• ESP, Teschener Lähmung, Hg, Maulbeerherzkrankheit
• akut: 3 - 4d 41°C, Cyanose
nach 1w; Dyspnoe,
blutiger Durchfall, Erbrechen;
90 - 100 % mortal
• chronisch: = ESP
• PRRSV
• Fieber + Pneumonie + Aborte
• weder ZNS-Symptome, noch Leukopenie
• Serologie positiv:
• Border Disease, MD/BVD
Klassische Schweinepest
Klassische Schweinepest
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostik
Immunkomplexvermittelte
PDNS - Sektion
– Gefäßerkrankung und
– Glomerulopathie
– (Typ III-Hypersensitivität)
•
•
•
• Systemische, Gefäßnekrosen!
• Petechien auf Organen
• Lymphknoten hämorrhagisch infiltriert
und angeschwollen
• Milzrandinfarkte
• Glomerunonephritis!
• Lymphozytendepletion
• Histiozytose
Sektionsbild entspricht ESP
max. 1 – 20 % des Bestandes betroffen
11. – 14. LW; 20 – 65 kg KG
PDNS - Klinik
• Petechien und Ekchymosen
• v.a. Perianalbereich und zwischen
Hinterschenkeln
• nur wenige Tiere betroffen
• Blässe, Kümmern, PMWS
• hohe Mortalität
• Blutharnstoff und Creatiningehalte
Klassische Schweinepest
Pathogenese
II. Virämische
Phase
Klassische Schweinepest
KSPV
Ausbreitung zu
sekundären
Replikationsorten
Endothelzellen
Pathogenese
Endothelzellen
Aufnahme,
Lymphozyten
GALT
Makrophagen
Knochenmark
Milz
III. Organphase
Thrombozyten
primäre
Vermehrung
in Tonsillen
Makrophagen
I. Lymphoretikuläre
lymphatische Phase
Ausbreitung:
ausgeprägte
Replikation
Thrombozyten
Lymphozyten
Granulozyten
Makrophagen
Nekrose und Apoptose
•
Multiorganversagen
Herz-KreislaufBlutungen
versagen
Tod
Immunsuppression
- Sekundärinfektionen
Fieber
Endothelschäden
Azidose
Hypotension
Complement
-Aktivierung
DIC
„Kümmern“
- Pneumonien, Diarrhoe
Aktivierung
überschießende
Entzündungskaskade
„CytokinSturm“
Pathogenese Teil II
Diagnostik
Abklärungsuntersuchung Einzeltier
AM
TNFα
• anhaltende, oft geringe Temperaturerhöhung, mehrere
Tiere betroffen, AB-Resistent
• ZNS-Symptome (Ataxie, Schwanken, Parese)
• Durchfall (kariöser Geruch) + Fieber
• SMEDI
• anhaltende Leukopenie (Neutropenie ohne LiVerschiebung < 10 G/l)
• Hautpetechien und Nekrosen (selten, aber typisch)
nach Dr. A. Elbers, Wageningen
Diagnostik
Verdacht auf KSP
Abklärungsuntersuchung Bestand
weiterführende Unt.suchg. nach §8 SchHalHygV, Anlage 6
• gehäuft Todesfälle innerhalb 7d
Großbetriebe
Sonstige
Ferkel
>10 %
>20 %(min5)
Aufzucht
3%
5 %(min3)
• Klinik oder Pathologie oder Serologie
lassen Ausbruch der KSP befürchten
Mast/Zucht
3%
5 %(min2)
• gehäuft Kümmerer
Großbetriebe: aufgezogene Ferkel, letzte 10 Würfe, 7% oder 30
Kleinbetriebe:
15
Î ANZEIGEPFLICHT
(§ 9 Abs. 1 Tierseuchengesetz)
• fieberhafte Erkrankungen ab 40,5°C innerhalb 7d
Großbetriebe: mehr als 10 %, mind. 30 Tiere
Kleinbetriebe: Mast/Aufzucht: 10 %, (min.10); Zucht: 10 %, (min. 3)
• Zuchtbetriebe ab 3 Sauen:
innerhalb 4 Wochen: Umrauscher > 20 %; Aborte > 2,5 %
Ausbruch der KSP gilt als
festgestellt:
• Erstausbruch:
– durch virologische Untersuchung:
Virus-, Antigen- oder Genomnachweis
Labordiagnose der KSP
Virologische Testverfahren
Kriterien
Virus
Isolierung
FAT
Antigen
ELISA
Dauer
3 - 10 Tage
1 Tag
1 Tag
1 Tag
Probe
Blut, Organe
Organe
Blut, Organe
Blut, Organe
Vorteil
zuverlässig,
hohe Sensitivität
schnell
schnell
schnell, hohe
Sensitivität
Nachteil
zeitaufwendig
Interpretation
oft schwierig
geringe
Sensitivität
Kontaminationsgefahr
Anwendung
Bestätigungstest
Massen- und
EinzeltierUntersuchung
MassenUntersuchung
Massen- und
EinzeltierUntersuchung
• Sekundärausbruch: durch
– Klinik, Pathologie, und Epidemiologie oder durch
– Serologie und Epidemiologie
PCR
Labordiagnostik KSP
Labordiagnostik KSP
Virusnachweis (Virämie)
Nachweis von Antikörpern
• 1-4 Tage vor Fieberbeginn (Inkubationszeit)
• ab 3. Infektionswoche
• bis zum KSP-bedingten Tod
• in und nach Rekonvaleszenz
• bis zur Rekonvaleszenz
• Terminalphase (3.-5. Infektionswoche)
– akut erkrankte Tiere (niedrige Titer)
• 3. bis 5. Infektionswoche
– chronisch erkrankte Tiere
Labordiagnostik KSP
Hochrisikoperiode (HRP)
Terminierung der Infektion
Zeitspanne zwischen dem Eintrag der Infektion in ein KSPV-freies Land bei
Hausschweinen und dem Erkennen des ersten Ausbruchs
• Virusnachweis +, Antikörper – erste Woche (evtl. Impfstoff [Wildschwein]
– frische Infektion
Vereinigtes Königreich
Niederlande
Belgien
Deutschland
Niederlande
Spanien
Vereinigtes Königreich
Irian Jaya
Papua New Guinea
Deutschland
• Virusnachweis +, Antikörper +
– mittelalte Infektion (um 18 Tage)
• Virusnachweis -, Antikörper +
– Infektion mind. 3 Wochen alt
Î weite Verbreitung zu erwarten!
Bedeutung der Früherkennung
Zuchtbetrieb
Ferkelerzeuger
KSP-typische Symptome
50
langsame
Ausbreitung
in Herde
erst jetzt
auffälliges Bild
Î Verdacht
45
40
35
% Infizierte
tragende Sau
infiziert:
selbst
unempfindlich
geringe
Ausscheidung
kaum Symptome
30
25
20
15
HPR (in Wochen)
4
6
3
8
6
9
8
> 12
> 16
10
Bedeutung der Früherkennung
• KSP oft erst Wochen nach Auftreten erster klinischer
Symptome entdeckt
• späte Erkennung der Infektion:
– Verbreitung des KSP-Virus
– Gebiete mit hoher Schweinedichte!
10
5
0
1
6 W später:
Geburt
Kolostralschutz
1 Tier persistent
(1986)
(1992)
(1993)
(1997)
(1997)
(1997)
(2000)
(2004)
(2004)
(2006)
2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
Wochen p.i.
Î Früherkennung
– entscheidendes Element zur
• Kontrolle und Eradikation
persistentes Ferkel als Absetzer:
infektion anderer Tiere (andere Bestände?)
Früherkennung der KSP durch aktives
Monitoring?
serologisches Screening für Frü
Früherkennung
ungeeignet (Stegemann et al. 1999):
• Serokonversion erst ø18 Tage p.i.
• Verdoppelung der infizierten Tiere in Zuchtbetrieben
alle 6,4 Tage
Î Infektion, wenn überhaupt, erst spät erkannt
Î Früherkennung KSPV-Infektion
• labordiagnostische Abklärung erster klinischer, auf
Schweinepest hindeutender Anzeichen
Voraussetzungen
• sorgfältige Gesamtbestandsuntersuchung
• Kenntnisse der klinischen Verlaufsformen
• Kenntnisse zur Epidemiologie der KSP
Richtungen des Monitoring
KSP im Betrieb
Früherkennung
Virologisches Screening
1. ohne klinische oder epidemiologische Hinweise
ungeeignet:
•
•
Nachweissicherheit: Funktion der Prävalenz
Prävalenz ohne Klinik/Patho/Epidemiol. zu gering!
Î INDIKATORTIERE!
2. Infektion zwar früher erkannt
• aber relativ enges Zeitfenster (2 – 3 Wochen)
Welche Schweine einbeziehen?
• aufgrund des Vorberichtes Verdächtige
• „atypisch“ Erkrankte
- Spätform (Kümmerer)
- chronisch Kranke
• Nachbartiere der Erkrankten
• Neuzugänge der letzten Wochen
• Muttertiere/Zuchteber
• Neugeborene Ferkel (bis 2 Tage alt)
Klassische Schweinepest
Epidemiologie
• Reservoir: nur Haus- und Wildschwein
• Übertragung:
Einschleppung
"Rückverfolgung"
Verschleppung
"Vorwärtsverfolgung"
- guter Vorbericht
- gründliche Bestandsuntersuchung
- richtige Beprobung
- Serologie/Virologie
- Molekularepidemiologie (Genotypisierung)
• direkte Tierkontakte, alle Sekrete und Exkrete
• ab 1-2 Tage p.i. bis über Monate (Dauerausscheider möglich)
•
•
•
•
Personen (Tierarzt!),
be- und unbelebte Vektoren
Speiseabfälle
Transplazental
Wildschweine als Reservoir und Überträger
• Kontakt über Weide- bzw. Auslaufhaltung
• Kontamination von Futtermitteln und Einstreu in
Außenlagerung
• Jäger als Verbindungsglied zwischen Haus- und
Wildschweinen
• Entsorgung von Ferkel über den Mist
• Speise- und Küchenabfälle
• Einfuhr von gefrorenem kontaminiertem
Wildschweinefleisch
• Jagdabfälle als Kirrung
Einschleppung des KSP-Virus in die
Seuchenobjekte 1993 - 2007
Primärausbrüche (n = 111)
Folgeausbrüche (n = 249)
Schwarzwild
Tierverkehr
unbekannt
60,0 %
28,1 %
23,7 %
24,1 %
18,0 %
8,4 %
22,0 %
15,7 %
unbekannt
Nachbarschaft
Fahrzeugkontakt
Speiseabfall
Fehler die zu Problemen in der
Erkennung und Bekämpfung der
KSP führen
• Betriebsebene:
- Unzulänglichkeiten in der Dokumentation
(Bestandsregister)
- lückenhafte Tiergesundheitskontrolle
- Eigenbehandlungen ohne bzw. mit zu später
Heranziehung des Betreuungstierarztes
- Missachtung rechtlicher Vorgaben
- Abgabe von Tieren trotz Vorliegen ungeklärter
klinischer Erkrankungen im Bestand
Personenkontakt
Fehler die zu Problemen in der
Erkennung und Bekämpfung der
KSP führen
• Tierärztliche Überwachung und Betreuung:
- Therapieempfehlung und/oder Arzneimittelabgabe
ohne Bestandskontrolle
- statt Gesamtbestandskontrolle nur Untersuchung eines
Teilbestandes
- Diagnostischer Blick Î Unterlassung differentialdiagnostischer
Abklärungsuntersuchung bei scheinbar eindeutiger
Symptomoatik (z.B. Morbus Glässer)
- Überschätzung eines KSPV-negativen Stichprobenergebnisses bei Weiterbestehen des Krankheitsgeschehens
- keine Einsendung von Untersuchungsmaterial bei erhöhter
Mortalität
- ungenügend zielgerichtete Auswahl zu beprobender Tiere
KSP-Ausbrüche
weltweit 2007
Epidemiologische
Screening-Ergebnisse und
aktuelle Situation
Letzter Stand Hausschweinepest in
Deutschland
Anzahl Fälle
KSP bei Haus- und Wildschweinen in
Deutschland (1993 bis 2007)
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
812
100 116
1993
173
52
1995
234
4
208
119
44 11 6
1997
5
2001
11
137
2003
03
024
2005
Hausschwein
Morbidität
verendet
Mortalität
75
19.74
75
100
getötet
305
03.03.2006
Haltern/Reckl.
195
35
17.95
9
25.71
186
46.67
1169
Haltern/Reckl.
81
0
0
0
1183
30
2.54
14
01.04.2006
Raesfeld
242
24
9.92
24
100
218
01.04.2006
Haltern/Reckl.
600
2
0.33
2
100
598
844 12
0
04.05.2006
Borken
2232
0
0
0
2007
09.05.2006
Borken
749
200
26.70
15
7.5
734
Summe/Durchschn.
5662
366
6.46
139
37.98
5523
Zeitraum
nach Teuffert und Deppner, LFI
erkrankt
380
Haltern/Reckl.
373
2
Tiere
Haltern/Reckl.
04.03.2006
174
1999
Ort
01.03.2006
27.03.2006
451
412
289
Ausbruch
81
2232
Wildschwein
Letzter Stand Hausschweinepest in
Deutschland
Anzahl der in Deutschland im Zusammenhang
mit dem Seuchengeschehen 1993 bis
30.09.2007 getöteten Schweine
Ausbruch
Ort
Tiere
erkrankt
Morbidität
verendet
Mortalität
01.03.2006
Haltern/Reckl.
380
75
19.74
75
100
getötet
305
03.03.2006
Haltern/Reckl.
195
35
17.95
9
25.71
186
04.03.2006
Haltern/Reckl.
81
0
0
0
81
27.03.2006
Haltern/Reckl.
1183
30
2.54
14
46.67
1169
01.04.2006
Raesfeld
242
24
9.92
24
100
218
01.04.2006
Haltern/Reckl.
600
2
0.33
2
100
598
04.05.2006
Borken
2232
0
0
0
09.05.2006
Borken
749
200
26.70
15
7.5
734
Summe/Durchschn.
5662
366
6.46
139
37.98
5523
2232
insgesamt getötete Schweine: 120.000
22 Mio. € direkter Schaden
Insgesamt
Ø pro Ausbruch
Ausbrüche der Schweinepest
Anzahl Betriebe
Anzahl Schweine
360
425.602
1.182
Prophylaktische Räumungen
Anzahl Betriebe
Anzahl Schweine
2.493
806.088
6,9
2.339
Abgabe gegen Zahlung von
Beihilfen
Anzahl Mastschweine
Anzahl Ferkel
1.016.276
299.804
2.895
854
Insgesamt
2.547.770
7.077
Rechtliche Grundlagen
•
Maßnahmen zur Bekämpfung
der Schweinepest
•
•
•
•
•
•
Richtlinie des Rates der EU vom 23. Oktober 2001 über Maßnahmen der
Gemeinschaft zur Bekämpfung der KSP; 2001/89/EG (ABl. Nr. L 316, S. 5 vom
01.12.2001
VO zum Schutz gegen die Schweinepest und die Afrikanische Schweinepest
(Schweinepest-Verordnung) vom 20. Dezember 2005
(BGBl. Nr. 74 vom 20.12.2005, S. 3547)
Entscheidung der Kommission vom 1. Februar 2002 zur Genehmigung eines
Diagnosehandbuchs mit Diagnosemethoden, Probenahmeverfahren und Kriterien
für die Auswertung von Laboruntersuchungen zur Bestätigung der KSP
2002/106/EG (EG ABl. Nr. L 39 vom 09.02.2002)
Neufassung des Tierseuchengesetzes vom 22. Juni 2004 (BGBl. I S. 3588)
Verordnung zum Schutz gegen die Verschleppung von Tierseuchen im Viehverkehr
– Viehverkehrsverordnung (ViehVerkV) vom 24. März 2003
(BGBl. I Nr. 11 vom 27. März 2003)
Verordnung über Tierkörperbeseitigungsanstalten und Sammelstellen (Tierkörperbeseitigungsanstalten-Verordnung) vom 11. April 2001 (BGBl I S. 552)nnn
Verordnung über hygienische Anforderungen beim Halten von Schweinen
(Schweinehaltungshygieneverordnung – SchHaltHygV) vom 7. Juni 1999
(BGBl. I, S. 1252)
Richtlinie 2001/89/EG
• Mitgliedsstaaten müssen Krisenpläne erstellen
• Gebiete mit hoher Schweinedichte
• Impfstoffbedarf
• nationales und lokale Seuchenbekämpfungszentren
• Verfütterung von Speiseabfällen endgültig verboten
• Untersuchungsmaßnahmen nach Diagnosehandbuch
Richtlinie 2001/89/EG
• Ausbruch amtlich bestätigt
– sämtliche Schweine unverzüglich zu töten (Sperrgebiet 500 m bis
3 km)
– alles Material ist zu vernichten oder zu verarbeiten (Hitze)
– R+D unter amtlicher Aufsicht
– epidemiologische Erhebung mit Fragebögen
– Zeitraum, Herkunft, mögliche Ausbreitung
• Einheitlichkeit, Vergleichbarkeit
– Überwachungszone (10 km) + Schutzzone (min. 3 km)
• Verdacht auf KSP in einem Betrieb
• amtlicher Überwachung unterstellt
• Verbringung von Schweinen untersagt (jede Richtung)
• Transportmittel und Betriebszugang desinfizieren
Richtlinie 2001/89/EG
• Erfassung aller Schweinebetriebe
• Stand Still
• R+D-Maßnahmen
– Wiedereinstellung von Schweinen
• frühestens 30 Tage nach Abschluss R+D
• Sentinel-Schweine bei Freilandhaltung
Keulung
• Ausbruch am Schlachthof
• atypische Formen Î verlängern HRP
• Ausbreitung bei Erstnachweis bereits angelaufen
• Î rasche Keulung aller Schweine
• alle Tiere sofort töten
• Schlachtkörper verarbeiten
• 24 h stand still
• Wildschweine
• Ausweisung eines Seuchengebiets
• alle Schweinebetriebe innerhalb
– amtliche Überwachung
– amtliche Erhebung aller Schweinekategorien
– kein Verbringen von Schweinen ohne Genehmigung (beide Richtungen)
•
•
•
•
•
Tilgungsplan innerhalb 90 Tage
Informationskampagne für Jäger
Abschätzung der WS-Populationen
Untersuchung der einzelnen Tiere
Entsorgung anfallender Tiere
– Seuchenbetrieb
– Kontaktbetriebe (30d, 500m)
– evtl. Sperrgebiet
• Bei hoher Schweinedichte
– ethisch und ökonomisch kaum vertretbar
• Neuer Ansatzpunkt Realtime RT-PCR:
– stand still + Testung betroffener Herden
– Keulung nur bei positivem Befund
– Zertifizierte Erregerfreiheit durch rt-RT-PCR
• Grundsätzliches Impfverbot, aber Notimpfungsplan bei
Gefahr im Verzug
Impfung
• Grundsätzliches Verbot durch EU
• 2 Impfstoffe für Notimpfungen
ka
jd sd
ds fbkd ksbv
jks ffbk sfjks cbs
db asd djb dk
fk
sd jk
bs bk ksdv
db ö s
jks dd
vb
– altbewährter (10 Jahre) attenuierter Lebendimpfstoff
• Riemser Schweinepestoralvakzine Arzneimittel AG Greifswald-Insel
Riems
• AK nach 10 Tagen
– Subunit-Vakzine Fa. Intervet (Totimpfstoff, Markerimpfstoff)
• AK nach 21 Tagen
•
•
•
•
Persistenz und Rekombination ohne Bedeutung
Impfdurchbrüche
Schutz vor Klinik aber keine sterile Immunität
Zukunft: evtl. in Kombination mit PCR-gestützter
Überwachung Î Schlachtung statt Keulung
Tierseuchenfrühwarnsystem
• Erstes Bundesland: NRW
• Pflichtuntersuchungen auf KSP und AK
• Abklärungsuntersuchungen als
Ausschlussuntersuchungen zwingend!
• Finanzierung: TSK
– Sektion verendeter Tiere
– repräsentative Blutprobenuntersuchung
Bekämpfung der Wildschweinepest
Genetische
Virustypisierung
1993 - 30.09.2007
Grundprobleme
• Hausschweinefälle v.a. in Gegenden mit
Wildschweinepest
• seit 30 Jahren sehr hohe Populationsdichte
• erhebliche Schäden auch in Jahren ohne
Hausschweinepest:
Tierart
Wildschwein
Hausschwein
Typisierung
2.3 Uelzen
2.3 Rostock
2.3 Güstrow
2.3 Spante
2.2 Ringelsdorf
2.1 Paderborn
2.3 Rotenburg
2.3 Warnow
2.3 Spreda
• Wildschweinepest gefährdete Bezirke
ÎHandelseinschränkungen im Seuchengebiet
• ständiges Reservoir für Neuausbrüche
Virusnachweis und –typisierung sowie Maßnahmen der
Schweinepestbekämpfung bei Wildschweinen
Datum
letzter
genotyp.
Meckl.-Vorpommern
01.03.1993
21.07.2000
Virustypisie
rung
2.3 Güstrow
2.3 Rostock
2.3 Spante
RP Pfalz
Brandenburg
1993
14.03.1995
Feb 95
26.04.2000
2.3 Uelzen
2.3 Güstrow
Baden-Württemberg
30.09.1998
19.11.1999
2.3 Uelzen
RP Pfalz
23.10.1998
12.11.2004
2.3 Uelzen
Sachsen-Anhalt
12.10.1999
19.09.2000
Niedersachsen
Dez 99
13.06.2002
RP Eifelgebiet
Saarland
05.01.1999
26.01.2001
24.03.2003
13.06.2002
Bundesland
Erstausbruch Virusnachweis
Zeitpunkt
der letzten
Impfköderauslage
Jun 02
keine
Impfung
Apr 01
Nov 01
31.12.2002
2.3 Uelzen
Frühj. 2004
Dez 04
2.3 Rostock
2.3 Rostock
Herbst 2004
Herbst 2003
Frühjahr
2004
bis
gegenwärtig
bis
gegenwärtig
Mrz 05
Jun 04
NRW
22.04.2002
14.10.2002
2.3 Rostock
NRW
07.10.2005
2.3 Rostock
RP Eifelgebiet
23.12.2005
03.02.2006
nicht
abgeschlossen
2.3 Rostock
• Seuchenabriss bei < 1 WS/100 ha in 1 Jahr
• Bejagung intensivieren (Sitzjagd)
• Freigabe der Hauptempfänglichen Population: Frischlinge bis 1
Jahr
• Jagden auch zu Schonzeiten
Jan 96
31.12.2002
2.3 Uelzen
H
H
H
H
H
Lösungsansätze
31.12.2002
31.12.2002
W
Bekämpfung der Wildschweinepest
Tilgung/Aufheb.
Sperrmaßnahmen
Okt 01
bis
gegenwärtig
H/W
H/W
H/W
• bejagte Bachen wechseln Reviere
• keine Treib- und Drückjagden im Zentrum verseuchter Gebiete;
Ausweichen auf Randgebiete
• kein Zugang zu Abfällen (Speise, Freizeit, Jagd, Luder)
• keine Aufbrüche im Wald zurücklassen (Sammelstelle)
• Wildschweinepest gefährdete Bezirke
Sep 04
– Intensive Untersuchung von Proben auf KSP
• 30% außerhalb gefährdeter Bezirke
• alle innerhalb gefährdeter Bezirke
• Impfung der Wildschweine
Bekämpfung der Wildschweinepest
Bekämpfung der Wildschweinepest
Impfung
Impfung
• orale Immunisierung
• altbewährter (10 Jahre) attenuierter Lebendimpfstoff:
• Riemser Schweinepestoralvakzine Arzneimittel AG Greifswald-Insel
Riems.
•
•
•
•
•
Typ C: kein Marker
Impfversuch, EU-Ausnahme da Gefahr im Verzug
Impfschutz bereits 10 Tage nach Aufnahme
Köder in Boden eingebracht oder per Flugzeug auf Felder
Maisgrundlage mit Fischmehl; Verletzung der
´Schleimhaut beim Aufbeißen
• anfangs 2 Impfkampagnen: Frühjahr und Herbst
• Ausrottung der Wildschweinepest in Niedersachsen
• heute: 3 Impfkampagnen (hohe Wilddichten in
Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz)
• Ausrottung der Wildschweinepest in Baden-Württemberg 1999-2001
•
•
•
•
Auslage jeweils im Abstand von 4 Wochen
Frühjahr, Sommer, Herbst
Keine Bejagung an Kirreplätzen für 5 Tage
Vorteil: Frischlinge können früh erreicht werden
• 50% im Alter von 5 Monaten immun
• Aber: 5 Monate sehr spät! Kolostrum schützt 3 Monate!
• Î Jagdziel: 70% sehr junge Frischlinge
Zusammenfassung und
Schlussfolgerung
• KSP nach wie vor weit verbreitet
• erhebliche ökonomische Bedeutung
• vordringlichste Aufgaben
Maul und Klauenseuche
Steckbrief
MKS
• Gefährlichste Seuche für Klauentiere
• Ausschluß vom Welthandel
• rasche Ausbreitung + Komplikationen bei
Jungtieren
– Ausrottung der Wildschweinepest
– Verbesserung der Früherkennung
• bei sinkenden Prävalenzen:
• Bestand und Klinik im Vordergrund
Î Herausforderung für Betreuungstierarzt
• molekulare Diagnostik:
• Reduktion der Keulung
Maul und Klauenseuche
Steckbrief
•
MKS
Das britische Landwirtschaftsministerium meldet jetzt (19:00 h GMT,
Karsamstag 14. April 01) insgesamt 1306 MKS - Fälle. Bisher wurden
1.058.000 Tiere wegen MKS getötet. Hierzu addieren sich weitere 250.000
Schafe in der Grafschaft Cumbria und 45.000 Schafe in der Grafschaft
Anglesey, die nicht unmittelbar von MKS betroffen waren. Sie wurden
gekeult, um eine weitere Verbreitung des MKS - Virus zu verhindern. In den
nächsten Tagen sollen weitere 540.000 Tiere getötet werden. 417.000
Tierkörper sind noch nicht beseitigt. Bis 22.01.02.
MKS
Steckbrief
• Anzeige/Meldepflicht: A
• Betroffene Altersstufe: Alle
• Besonderheiten: alle Klauentiere betroffen;
Impfung bis 91; Serotypen; Erstinfektion kleine Wdk,
Schwein; Rind als Indikator; Ausscheidung bereits zur
Inkubationszeit
• Inkubationszeit: 2 - 3 (12 d)
• Morbidität: bis 100 %
• Mortalität: 2 – 5 %; Saugferkel 50 – 70 %
• Durchseuchung: perakut, rasche Verbreitung über große
Gebiete (auch aerogen)
• Epidemiologie: epizootisch, rasche Ausbreitung
• 1. Tiereinfuhr (Inkubationszeit, Latenz, Erzeugnisse)
• 2. Proviantverfütterung aus Drittländern (Reiseverkehr)
• 3. Personen aus Drittländern
• Heilung: theoretisch ja, 1 - 2 Wochen
MKS
Erreger
• Klasse: Picorna-Viren, Aphtovirus
• Aufbau: ss, unbehüllt
• Serotypen: 7 Typen + mehrere
Varianten A, O, C, Asia, SatI,II,III,
• Besonderheiten: Rd>Schw>Schf;
andere selten; Einhufer, Mensch praktisch nie
• Tenazität: hoch; trocken, kühl, neutral-leicht alkalisch:
(Erde, Jauche, Abwasser) monatelang; Gefrierfleisch:
Jahre; hohe T, Feuchtigkeit: Stapelmist; Sonne
pH<6,0: Fleischreifung; 30´ 60°C: Pasteurisierung
• Verbreitungswege: Speiseabfälle, aerogen, Zukauf,
Tierkontakt, Personen, alle Sekrete und Exkrete, Aphten!
1 Schwein entspricht aerogen ca. 2000 Rindern
• Reservoir: Langzeitausscheider, Tiere in Inkubationszeit
• Desinfektion: 2% NaOH; 3% Formalin; 4% Ameisensäure
MKS
Pathogenese
massive Ausscheidung
Schmerzen
Saugferkel verhungern
Abheilung
(2w)
oro-nasale
Aufnahme
lokale Immunität
(ab d2)
Primäraphte
Platzen (3Tage)
Aphtenbildung
nach 1 - 4d
Auflösung
Gesäuge
Herz
Klauensaum
Ballenbereich
Stratum spinosum
Virämie
cutane Schleimhaut
unbehaarte Epidermis
Virusvermehrung
Fieber
MKS
MKS
Klinik
•
•
•
Klinik
Fieber + Apathie
Aphten:
– Klauensaum, Ballen, Zitzen
der Sau
– Stützbeinlahmheit, Festliegen,
Ausschuhen
– 1. Rötung (d1)
– 2. weißgraue Trübung der
Blasendecke (d2)
– 3. Platzen: hochrotes Corium+
Str.germ. (d3)
4. Heilung ab d7 oder
–
eitrige Sek. Infektion
Plötzliche Todesfälle
– Tigerherz
MKS
Klinik
•
•
•
Fieber + Apathie
Aphten:
– Klauensaum, Ballen, Zitzen
der Sau
– Stützbeinlahmheit, Festliegen,
Ausschuhen
– 1. Rötung (d1)
– 2. weißgraue Trübung der
Blasendecke (d2)
– 3. Platzen: hochrotes Corium+
Str.germ. (d3-5)
4. Heilung ab d7 oder
–
eitrige Sek. Infektion
Plötzliche Todesfälle
– Tigerherz
MKS
Mastbereich
Klinik
Zuchtbereich
- Erste Anzeichen von MKS: Hyporexie, Depression, Lahmheit
erschwertes Auftreiben, Festliegen, Beine unter den Körper gestellt
- Die Zahl der betroffenen Tiere steigt dramatisch an
- Nähere Untersuchung: Blasen im Kronbereich, Ballenbereich,
Interdigitalspalt
- Erstes Anzeichen in Zuchtherden: hohe Ferkelsterblichkeit
- bei Sektion: Tigerherzen bei einigen Ferkeln:
multifokale Nekrosen, gelbliche Veränderungen, v.a. Ventrikel
MKS
MKS
Klinik
Zuchtbereich
Klinik
Krankheitsverlauf
d1
d3
- Bei den Sauen zeigen sich Blasen auch an den Zitzen
- schmerzhaft - Ferkel verhungern
d4
d9
d7
d6
MKS
Klinik
- Läsionen im Mundbereich finden sich an Rüssel, Schnauze,
Lippen, Zunge (v.a. dorsal) und Gaumen
MKS
Sektion
• Aphten
• Tigerherz
MKS
Diagnose
• Klinik und Virusnachweis
• Aphtenmaterial zur BFAV
• Serum-AK ab d 5-7
MKS
Differentialdiagnostik
• alle gehäuften + plötzlichen Lahmheiten
• Vesikuläre Stomatitis u. V. exanthem:
- nur USA; keine hohen Verlustraten
• Bläschenkrankheit (SVD; I66):
- Picorna; 5 % Formalin statt NaOH; gleiche Symptomatik an Klauen
- hohe Morbidität, keine Sterblichkeit!
- gleiche Handhabung
• Staph.hyicus:
- Ablösung oberflächlicher Schichten Sohlenhaut
- ohne Coriumbloßlegung, ohne Lahmheit
• Panaritium:
- Kronsaumhaut unterminiert
• Chron. Se-Vergiftung:
•
- Klauen und Kronsaum geschädigt, Ballen nicht betroffen
• Traumen, Verätzung mit NaOH:
- Liegestellen, Zitzen; hohes Fieber und Bläschen fehlen
MKS
MKS
Therapie
Immunität und Impfung
• keine
• bis zur Keulung Sägespäne einstreuen
• Impfstoffe vorhanden, aber
• fragliche Wirkung, gleichzeitiges Tragen und Ausscheidung von
Feldvirus möglich
• Serotypen-spezifisch
• evtl. Ringimpfung bei Seuchenausbruch
• Notimpfung vorbereitet (Impfreserven bei Bayer)
10 Subtypen
Typendifferenzierung: 2 Wochen! Sperrmaßnahmen
• Impfstopp seit 1991:
• Internationaler Handel
• Kosteneinsparungen EU-weit: 1 Mrd. DM
MKS
Salmonellose
Prophylaxe
Steckbrief
• Keulung und Ringimpfung
• VO zum Schutz vor MKS (1994)
• Sperrung des Seuchengehöfts
Kontakt- (letzte 2 w) und Nachbarbetriebe
• Sperrbezirk (mind. 3 km Radius)
• Beobachtungsgebiet (mind. 10 km Radius)
• Schutzzone (mind. 20 km Radius)
• Sperrung für Personen und Fahrzeuge,
Desinfektionseinrichtungen
• Klinische Kontrolluntersuchungen
• Blutproben von 30 Schweinen je Betrieb
• schwere bakterielle Allgemeinerkrankung
subklinisch mit Bedeutung für Fleischhygiene
• S. cholerae suis
• akute Septikämie, chron. nekrot. Colitis, miliare
Lebernekrosen
• S. typhimurium
•
•
•
•
nekrotisierende Colitis+Typhlitis
Lebensmittelvergifter, latent im Bestand
DT104: Multiresistenzen
Zoonose: Enteritis infectiosa
•
•
•
•
Salmonellose
Salmonellose
Steckbrief
Erreger
Erreger: S. cholerae suis, S. typhimurium
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle, vorwiegend 4 - 16w
Besonderheiten:Plasmidresistenz, Serotyp,
Erregermenge (klinisch ab ca. 1 Mio. Keime);
Multiresistenzen!
Inkubationszeit: 1 - 2d bis Wochen
Morbidität: gering
Mortalität: gering bis hoch
Durchseuchung: langsam, chronisch
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: schwierig, latente Dauerausscheider
Bedeutung: Fleischhygiene (subklinisch!); spezifische S.
ohne große Bedeutung in Deutschland.
•
•
•
•
•
•
•
• Klasse: Enterobacteriaceae
• Aufbau: gram-negative, bewegliche, fakultativ anaerobe
Stäbchen mit Flagellen
• Serotypen: >3000
• Besonderheiten: O-Ag (somatisch), H-Ag (Geißel)
• Tenazität: hoch; Monate - Jahre, auch gefroren und
getrocknet; mehrere Monate in Umwelt, Gülle;
Sonne; >70°C; Vermehrung zwischen 5 und 45°C
• Verbreitungswege: Ausscheidung mit Kot, Harn,
Nasensekret
• Reservoir: Darmtrakt; Zukauf latenter Tiere
Futtermittel, Schadnager, Fleischfresser, Vögel
latente ältere Tiere, Ferkelerzeuger
• Desinfektion: Chlor-, Phenol-, Iodbasis (z.B. Sorgene)
Salmonellose
Pathogenese
Salmonella sp.
Serotyp, Menge, Resistenzlage
Cyanose/Fieber
Gefäßschäden
Diarrhoe
Hypersekretion
Enterotoxin
(=Coli)
Endotoxin
Ausscheidung
Ak
tiv
48h p.i.
Septikämie
Aktivierung
durch
24h p.i.
Streß
Mesenteriallnn
Erregerabwehr
Latenz
le
Makrophage
Klinik
•
Th0
IL12
TNFα IL1 IL6
Salmonellose
Klinik
Akute Septikämie (S.choleraesuis):
Flagellin
ie
ru
Porin
ng
ss
Membranproteine
ig
LPS
na
Genexpression
MHC-II, NOS
NRAMP1
Cytokine
Salmonellose
•
Th1
IL2
Atemwege+oral
Eindringen in dendritische
Zellen, Enterozyten und Makrophagen
IFNγ
Salmonellen
Enterokolitis (S. typhimurium):
– v.a. Absetzer bis 5 M
– < 10% der Tiere betroffen
– Ausbruch an Streß gekoppelt
– evtl. choleraesuis, heidelberg
– Absetzen bis 4 M
– akut oder chron.
– Fieber 40,5 - 42°C, Cyanose
(Ohr, Rüsselscheibe, Unterbauch, Gldmß-Innenseite)
– matt, Anorexie
– plötzliche Todesfälle
(hohe Mortalität)
– nach 3 – 4 d Durchfall,
wäßrig gelb-grau
– leichten Husten+Dyspnoe
– Aborte
– Durchfall+Fieber über 3 – 7 d
• wäßrig, gelblich, anfangs
ohne Blut und Schleim
– fast alle Buchtenmitglieder
betroffen
– Anorexie, Dehydratation
– Blutspuren im Kot
– Rückfälle nach scheinbarer
Besserung, über Wochen
→ Kümmerer
– Mortalität gering
– klinisch geheilt: langjährige
Dauerausscheider (mind. 5 M)
– Rektalstrikturen
Th2
TGFβ
hemmen IL4, 10, 13
Salmonellose
Salmonellose
Sektion
•
•
akute Septikämie:
– Cyanosen
– Milzschwellung
– Mesenteriallnn: ödematös
geschwollen
– submiliare Lebernekrosen
und leichte –schwellung
evtl. Ikterus
– evtl. Gastritis
– Lungen verfestigt, interlobuläre
Ödeme und Hämorrhagien
– Bronchopneumonie Spitzenlappen
– nach 3 – 4d seröse–nekrotisierende Kolitis
– evtl. Petechien Nirenrinde und Epicard
Histologie:
– paratyphoide Knötchen in der Leber Histiozyten nach
Leberzellnekrose
– Thromben in Magen- und Hautvenen, Glomeruli
– Lymphhyoplasie
Salmonellose
Diagnose
• akute Septikämie
Sektion
•
Enterokolitis:
– fokale/diffuse nekrotische
Enteritis, Colitis, Typhlitis
– grau-gelbe Beläge auf der
geröteten Schleimhaut
– Colon, Caecum, Ilium
– Mesenteriallnn (v.a. Iliocaecal)
ödematös geschwollen
– weder Milz- noch Leberschwellung
Salmonellose
Differentialdiagnose
• akute Septikämie:
– Rotlauf
• Backsteinblattern, Penicillin
– ESP
• kleinflächige Hautblutungen
– Koliendotoxinschock
• Absatzferkel; gleiche Kreislaufsymptomatik
• kein Fieber; Verbesserung durch AB
– Streptococcus suis
– APP
– Fieber, Cyanosen
– Sektion: Generalisierung, Lebernekrosen
– Isolation großer Mengen Salmonellen aus den
Geweben auf Selektivnährböden
– Lunge, Leber, Milz!
• Enterokolitis
– Lokalisation im Kolon
– Lymphadenitis
– Erregerisolation aus Ilium und Ilioceacallnn
Salmonellose
• Enterokolitis:
– Dysenterie
• Schleim und rötliche Blutbeimischung
• nur Dickdarm; Tiamulin
– PIA
• Ilium, schwarzbrauner Kot; Tetrazykline
– Colienteritis nach dem Absetzen
– Rota-, Corona
– Trichuris, Kokzidien
Salmonellose
Erregernachweis
Therapie
• Anzüchtung aus Geweben bei Septikämie
• Selektivmedien bei enteralen Formen
• PCR bei latenten Ausscheidern (Kolon, Kot,
Tonsillen)
• Serologie zur Überwachung (Blut, Fleischsaft)
•
•
•
•
•
intrazellulärer Erreger !
Resistenzen
Kümmerer entfernen (Dauerausscheider)
Stress reduzieren, Hygiene!!!
Behandlung erkrankter Tiere parenteral
• Apramycin, Neomycin, Colistinsulfat, Dexamethason
• gesamte Tiergruppe über Futter oder Trinkwasser:
• Apramycin, Neomycin, Colistinsulfat
• Resistenztest
•
•
•
•
•
Ermittlung der Infektionsquelle
Schadnager- und Fliegenbekämpfung
Rein-Raus!
Impfung von Sauen vermindert Eintrag
diätetische Maßnahmen in der Mast
• gekapselte Futtersäuren (Formyl, Aciprol)
• Laktulose
• Flüssigfütterung (pH 5!)
Salmonellose
Salmonellose
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• Immunität kann Latenz nicht verhindern, nur
reduzieren
• Lebendimpfstoffe (zelluläre Immunität)
• Impfstoff gegen S. choleraesuis und S.
typhimurium stehen zur Verfügung
•
•
•
•
•
Salmonellose
Salmonellen VO
Haltung optimieren
gegenseitige Ansteckung verhindern
Erregerkreisläufe!
Rein-Raus
Fütterung: erhitzte Pellets; Flüssigfutterreste (ansäuern)
Fleischhygiene
• symptomlos, weit verbreitet, 2-5 % aller Schweine in D,
ca. 30% der Bestände
• 50 % S. typhimurium
• Futtermittel (Nagerkot, Fisch-, Tiermehle)
• Transportstreß
• Wartezeiten am Schlachthof
• Kotkontakt mit Ausscheidern
• Aktivierung latenter Infektionen
• Kontamination in Schlachtkette (Brühen, Borsten, Tonsillen,
Kotaustritt)
• alle S. als humanpathogen anzusehen: 20% der
Salmonellosen durch Schweinefleisch
• QM
• Aufbau von Salmonellenkontrollprogrammen
Salmonellen VO
• Zielsetzung
• Verringerung des Eintrages von Salmonellen durch Schlachttiere
durch Fleischgewinnung
• Prädikat Salmonellen-überwachter Betrieb
• Untersuchung
• Fleischsaft geschlachteter Mastschweine
• AK-Nachweis (O1, O4, O5, O12, O6, O7 = 95% aller relevanter)
• Auswertung
• Vorlaufzeit 1 Jahr
• Probenschlüssel
• Kategorien
• niedriger Status: < 20 % +
• Verdacht auf hohen Status: 20 – 40 % +
• hoher Status: > 40 % +
• Aktionen
• Beratungsgespräch bei zweimaligem Verdacht
• Bestandshygienemaßnahmen mit Betreuungstierarzt einleiten
• Schlachtung und Kennzeichnung
Rotlauf
Steckbrief
• Probenschlüssel
•
•
•
•
bis 45 Schlachtschweine/Jahr:
alle Tiere
bis 100 Schlachtschweine/Jahr:
45 Tiere/a
100 – 200 Schlachtschweine/Jahr: 50 Tiere/a
>200 Schlachtschweine/Jahr:
60 Tiere/a
• gleichmäßige Verteilung über alle Partien/Jahr
• Ersteinstufung frühestens 12 Monate nach
Erstuntersuchung
• danach rückwirkende Einstufung 2x jährlich
• Bakterielle Allgemeinerkrankung
• relativ gut therapierbar
• chronisch: schlechte Prophylaxe, ungünstige
Prognose
Rotlauf
Rotlauf
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Klasse: gram positiv
Aufbau: Stäbchen mit Kapsel
Serotypen: 1, 2
Besonderheiten: Tenazität: hoch; mehrere Monate in Umwelt, Jauche,
Harn, Kot, Kadavern
• Verbreitungswege: Ausscheidung mit Kot, Harn,
Nasensekret, Speichel
• Reservoir: bei 50 % der gesunden Schweine auf Tonsillen:
Ausscheider; Schaf, Nager, Geflügel
• Desinfektion: 2% NaOH; 3% Formalin; 4% Ameisensäure
Erreger: Erysipelothrix rhusiopathiae/tonsillarium
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle > 3 M, < 3 a
Besonderheiten: Geflügel, Schaf, Mensch;
Wasser, Einstreu, kein Bodenkeim;
Inkubationszeit: 3 - 5d
Morbidität: gering
Mortalität: gering
Durchseuchung: Epidemiologie: enzootisch
Heilung: gute Aussichten nach rechtzeitiger
Behandlung
Bedeutung: gering durch milden Verlauf und gute
Therapierbarkeit
Rotlauf
Rotlauf
Pathogenese
maternale AK
BiGe-Zubildung
Fibrinaustritt
Schutz f. 3 m
Herzklappenrotlauf
Koagulopathie
Immunität
Mikrothromben Hämorrhagien
fehlende Immunität
oro-nasale
perkutane
Endothelschäden Neuraminidase
Septikämie
konjunctivale
(Haut, Synovial+ Kapsel
nach 24h
enterale
membran)
Anheftung+
Hämolyse
Phagozytoseschutz
Aufnahme
proliferative E.
Ag-Expression: Knorpelzellen
Gelenkknorpelzerstörung
periartikuläre Fibrosierung
Ankylosen
lokale Form
„Backsteinblattern“
Klinik
• perakut/akut:
– Rotlaufseptikämie:
absondern, matt, Anorexie
– steifer Gang, rasches Hinlegen
plötzliche Todesfälle
– Schwäche, Fieber (40 - 42°C)
→ Aborte, Mumien
– dunkelrote, konfluierende
Flecken (Landkarten), Brust/Ohren
d2-3; (heute sehr selten) oder
Backsteinblattern (hell/dunkel)
– 50 % tot innerhalb 3d
subakut: - matt, Anorexie, Fieber,
– Bakteriämie
– Rote Hautflecken, v.a. Rücken;
geometrisch (rund-viereckig), violett,
erhabene Erytheme, 2 - 6 cm (Backsteinblattern)
– steifer Gang, Gldmß-Schmerzen
•
massive Erregerausscheidung
Gelenksrotlauf
Rotlauf
Rotlauf
Sektion
Klinik
•
chronisch:
– nach akutem oder subkl. Verlauf
– Herzklappenrotlauf: fibrinöse
Auflagerungen, Läufer
• starke Dyspnoe und Inappetenz, schwacher Puls, erhöhte Frequenz, Blässe (li) –
Zyanose (re)
• Brustlage, Hundesitz, Maulatmung, Lungenödem
– Gelenksrotlauf: Knie, Ellbogen, Karpal, Tarsal, Wirbels.
• Septikämie oder lokal bedingt; Umfangsverm., Verkrümmung
• wechselnde Lahmheit, verbessert sich nach paar Schritten
• Palpation: schmerzempfindliche, warme Umfangsvermehrung
• Fluktuation: Synovialitis
• klammer Zehenspitzengang, nicht streckbare Karpalgelenke
Ankylose und Tendovaginitis tiefe Beugesehne
– Hautnekrosen - komplette Ausheilung in Wochen
• evtl. Sek.Infektionen
•
•
perakut:
– Petechien Herz, Nieren, Magen
– Nieren rötlich, geschwollen
punktförmige hyperämische
Glomerula
– Infarkte
– intensive Blutfülle Ma-Da-Trakt
– Milz und Lnn stark vergrößert
– Milzinfarkte
Gelenksrotlauf:
– rötliche, serofibrinöse zellreiche
Flüssigkeit in Gelenken
– eingeklemmte Synovialwucherungen
– keine eitrige Einschmelzung
– Fibrosen, Ankylosen, Knorpelabbau
Rotlauf
Diagnose
•
•
•
•
•
•
•
•
•
vereinzelte Todesfälle ohne vorhergehende Krankheitszeichen
zahlreiche Tiere krank mit Fieber
steifer Gang, rege Teilnahme an Umgebung
V: >41°C; sichere Penicillinwirkung
B: nur durch BU
V: Milzhypertrophie
Hautform: Backsteinblattern
Herzform: Blumenkohlartige Wucherungen
Gelenksrotlauf:
– gehäuftes, gruppenweises Auftreten
– Vor- und Mittelmast
– ältere Tiere nur sporadisch
• Erregernachweis: Blut, Organe, Gelenke
• chron.:
– gepaarte Serumproben auf AK : sicheres Ergebnis
Rotlauf
Differentialdiagnose
• Septikämie:
– ESP, ASP: Hautblutung punktf. ohne Schwellung
– Salmonellose
– Penicillin!
• Hautform: Backsteinblattern
– pathognomonisch
– evtl.: Pityriasis, Pocken, lokale Staph.hyicus
• Herzform: Blumenkohlartige Wucherungen
– Streptokokkenendokarditis
– ELISA
• Gelenksrotlauf: - Streptokokken
• Morbus maculosus: große runde Hautblutungen ohne
Fieber
Rotlauf
Rotlauf
Therapie
Immunität und Impfung
• alle Formen:
• Opsonierung zur Phagozytose
• Impfung aller Sauen und Zuchtläufer
• Penicillin 20 - 30 Mega
• Amoxicillin 10 - 20 mg/kg; 250 - 500 ppm oral
•
•
•
•
Fieberfrei und Besserung in 12 h
bislang keine Resistenzen
Langzeitpenicillin oder 2 - 3 d hintereinander
Metaphylaxe (Kotkontakt)
• Depotpenicillin oder Hyperimmunseren
• akute Polyarthritis: mind. 3d Penicillin, hohe Dosis
• + Phenylbutazon oder Dexamethason
• chron. Form/ Endocarditis: infaust
• Sauen a.p.: Strophantin(0,02
mg/kg)/Digoxin(0,01mg/kg)
•
•
•
•
•
1. 12w
2. 20w
Auffrischung: 2 - 3w vor Belegen / Bestandsimpfung
Erysorb plus; Porcilis Ery
Kombination mit Parvo
• Immunität für 3-5 M
• geringe Effekte auf chronische Formen
(intrazellulär)
• Keine Lebendimpfstoffe in Rotlauf-freien
Beständen
Rotlauf
PCV-2
Prophylaxe
•
•
•
•
Auslauf
Misthaufen
Tiefstreu
Impfung
• Porzines Circovirus – Typ 2
–
–
–
–
–
Postweaning Multisystemic Wasting Syndrome
Porzines Dermatitis Nephropathie Syndrom
Interstitielle Pneumonie
Proliferativ Nekrotisierende Pneumonie
Reproduktionsstörungen
• Zusammengefasst: PCVD (PCV2-Diseases)
PCV2 Klinik
PCV2 Klinik
Entzü
Entzündung der Bindehaut und
schwarze Trä
Tränenspuren als
wichtige Symptome
Tier palpierbar oder sogar sichtbar)
Reine PCV2
Infektion
bioScreen, 2000
bioScreen, 2000
Inguinallymphknoten häufig
stark vergröß
ert (z.T. am lebenden
vergrößert
Nachweis von
PCV2 + PRRSV
„PNPPNP-Lunge“
Lunge“
Interstitielle Pneumonie
(Proliferativ Nekrotisierende
Pneumonie)
PMWS - Klinik
• Absatzferkel 8.-16. LW
• 2-3 Wochen nach
Einstallung zur Mast
• Therapieresistenz
• Genesungsrate sehr
gering
PMWS - Klinik
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Respiratorische Symptome 60%*
Schlechte Entwicklung33%
Ferkelverluste (3-30%)30%
Aborte
19%
Diarrhoe
18%
Blässe
14%
Intermittierendes Fieber
14%
Nephritis, Lymphadenitis, PDNS
Allgemeine Krankheitsanfälligkeit
* der Betriebe; nach Ohlinger
PMWS
Erkrankte Tiere bleiben in der
Entwicklung deutlich zurück
PMWS - Sektion
• Lymphadenitis multiplex
• Interstitielle Pneumonie
• Lunge gummiartig verfestigt
nicht kollabiert
• Nephritis, Hepatitis, Enteritis
Der Erreger
Epidemiologie
• Heute weltweit und ubiquitär verbreitet
• PCV-2 rückwirkend in Proben aus 1970er
Jahren nachgewiesen
• PMWS 1991 zum ersten Mal in Kanada
1996 zum ersten Mal in Europa
• PMWS/(PDNS): immer PCV-2-Infektion
• PCV-2-Infektion führt nicht immer zu
PMWS/PDNS
⇒ weitere Faktoren!
• Zellen mit hoher Teilungsrate notwendig
Bundesland
PCV-1
[%]
PCV-2 [%]
Baden-Württemberg
9.1
54.5
Bayern
26.7
80.0
Berlin
50.0
75.0
Brandenburg
46.7
86.7
Hessen
47.1
76.5
Niedersachsen
44.4
Mecklenburg-Vorpommern
20.0
Nordrhein-Westfalen
13.3
Rheinland-Pfalz
*
Gewebe
PCV-1
positiv [%]
PCV-2
positiv [%]
72.2
Tonsillen
26.6
70.4
40.0
Milz
46.9
93.6
46.7
Lunge
21.9
75.2
26.4
68.4
59.4
75.2
Saarland
26.3
63.2
Lymphknoten
Sachsen
40.0
70.0
Sachsen-Anhalt
12.5
75.0
Schleswig Holstein
62.5
75.0
Thüringen
16.7
66.7
Durchschnitt
34.4
67.2
*
PCR-Ergebnisse; nach Reiner et al., IPVS, 2006, Kopenhagen
PMWS - Pathogenese
s
e
ng d
vieru stems
i
t
k
A
unsy
Imm
PMWS - Histologie
Verbreitung im Körper
Befall Lymphatischer Gewebe
Lymphozytendepletion+
Histiozytäre Infiltration
Aborte/Immuntolerante
Dauerausscheider
Lungeninterstitium
Hepatitis/Nephritis
chron. therapieresist.
Diarrhoe
Dyspnoe, interstit.
Pneumonie
Kümmern
PMWS - Pathogenese
Aktivierung durch:
LPS, Bakterien, Viren, etc.
PCV2
Antigen-Präsentation
Aktivierung
Makrophagen
transplazental (bei
seronegativen Sauen)
Mesenteriallnn
Darmwand
PMWS - Pathogenese
unspezifische IL1
Abwehr
TNFα
orale/nasale Aufnahme
Nasenschleimhäute
Makrophagen
fäkale
Ausscheidung
• Massive follikuläre/parafollikuläre
Lymphozytendepletion
Lymphozytopenie
• Infiltration mit Histiozyten
Histiozytose
• Granulomatöse Entzündung
• Synzytiale Makrophagen
• Riesenzellen
• basophile EK in Makrophagen
• Parenchymnekrosen
maternale AK?
Erregerdichte?
IL2
INFγ
IL4
CD4+T-Helferzellen
Aktivierung
Immunevasion
zeitlich begrenzte
Persistenz ohne
Replikation
B-Zellen, CD8+-Zellen
spezifische Abwehr
Aufnahme
Verbreitung in allen
lymphatischen
Organen des Körpers
kein PMWS
Makrophagen
CD4+T-Helferzellen
PMWS - Pathogenese
Aktivierung durch:
LPS, Bakterien, Viren, etc.
PMWS - Pathogenese
Aktivierung durch:
LPS, Bakterien, Viren, etc.
PCV2
PCV2
Replikation
Aufnahme
Antigen-Präsentation
unspezifische
Abwehr
Aktivierung
Replikation
IL2 ↓
INFγ ↓
Proliferation IL4 ↓
Antigen-Präsentation
unspezifische
Abwehr
Aktivierung
CD4+T-Helferzellen
Makrophagen
CD4+T-Helferzellen
Makrophagen
Aktivierung
IL2 ↓
INFγ ↓
Proliferation IL4 ↓
Aktivierung
Replikation
Replikation
Lymphozytendepletion
B-Zellen, CD8+-Zellen
B-Zellen, CD8+-Zellen
spezifische Abwehr
spezifische Abwehr
PMWS - Pathogenese
PMWS - PathogenesePRRSV
Aktivierung durch:
LPS, Bakterien, Viren, etc.
PCV2
Cytokine
Aktivierung
MCP1
IL2 ↓
INFγ ↓
S-Phase IL4 ↓
MCP1
Lymphozytendepletion
spezifische Abwehr
Immundefizienz
Sekundärinfektionen
bp 1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
– Nur aussagekräftig im Zusammenhang mit
Bestandsbefund, klinischem Bild, Sektionsbild
– Lunge, Lnn, Milz, Niere
Lane
1
Lymphozytendepletion
z.B. interst. Pneumonie
B-Zellen, CD8+-Zellen
spezifische Abwehr
Immundefizienz
Sekundärinfektionen
PCV2: Quantitative Diagnostik
• Serologie: keine Aussage, da ubiquitär
• Erregernachweis mittels PCR:
– Histiozytose, Lymphozytopenie
– Einschlusskörperchen, Riesenzellen
CD4+T-Helferzellen
Histiozytose
Riesenzellen
„Funktio laesa“
PCV-2
Diagnose - Möglichkeiten
• Sektion: Histologisches Bild
IL2 ↓
INFγ ↓
S-Phase IL4 ↓
Aktivierung
Histiozytose
Riesenzellen
„Funktio laesa“
B-Zellen, CD8+-Zellen
Interleukine
Aktivierung
Makrophagen
Aktivierung
z.B. interst. Pneumonie
Zelldetritus
unspezifische
Abwehr
CD4+T-Helferzellen
Makrophagen
76%
H. parasuis
14%
Strc., Coli, Corona
etc. …
Aktivierung durch:
LPS, Bakterien, Viren, etc.
PCV2
Zelldetritus
unspezifische
Abwehr
Immundefizienz
Sekundärinfektionen
2
3
4
5
Beispiel 2: PCV2
70
• PCV2-Nachweis nPCR: flächendeckend
• aber: erhebliche quantitative Variabilität
• Kopplung PCV2-Kopienzahl / PMWS eng
% innerhalb Herkunft
60
50
40
WS
HS
30
• Î Umstellung von qualitativer PCR auf
quantitative PCR sinnvoll und notwendig!
20
10
0
0
1
2
3
4
5
6
PCV2-Konzentrationsstufe (log)
Bedeutung früher PCV2Infektionen
Risikofaktoren für PMWS
– Niedrige PCV2-Antikörperspiegel der
Sau
– Unzureichende Kolostrumversorgung
– Ungenügende passive Immunität der
Ferkel gegen PCV2
– PCV2-Exposition der neugeborenen
Ferkel
• PCV2-Infektionen im frühen Ferkelleben
erhöhen das Risiko für eine spätere PCVDProblematik
• Virämie der Sauen ist ein Risikofaktor
• Kolostrum und Milch können mit PCV2
kontaminiert sein
• intrauterine Infektionen sind möglich
Risikofaktor: PCV2-Infektion
schon bei jungen Ferkeln
PCV2-Infektion im Abferkelbereich
über den Kot der Sau
PMWS – Risikofaktoren
•
•
•
•
Koinfektionen (PRRSV, PPV, M. hyo, APP)
Kastraten > Sauen
Landrasse
Risiko ↑
–
↓ maternale Antikörper
•
•
–
•
Abbau nach 2-4 Wochen
2/3 aller Sauen ohne ausreichende Immunität
virämische Sauen
Impfungen
Risikofaktor - Impfung
•
Zeitpunkt
–
–
•
•
⇒
⇒
PCV2
gesteigerter
Infektionsdruck
Risiko durch Stimulation des Immunsystems zum Zeitpunkt aktiver
PCV-2 Infektion
geringe Gefahr bei Impfung 2-4 Wochen ante PCV-2 infectionem
Mineralöl > Pflanzenöl > Carbachol, Al(OH)3
Einfluss von Simultanimpfungen, besonders Kombination
Lebend-/Totimpfstoff
Impfungen (z.B. M.hyo) < Infektion
Impfungen bei hohem PCV-2-Druck: unter maternalem PCV-2
AK-Schutz (bis ca. 4. LW)
nicht in florierende PCV-2 Infektion hinein impfen
höhere
Tierdichte
1. Abferkelmanagement
2. begrenzter Tier-zu-Tier Kontakt (direkt
und indirekt)
3. Stress reduzieren
4. Hygienemaßnahmen
5. Gute, hochwertige, altersgerechte
Fütterung
6. Muttertierimpfung
PMWS – Bekämpfung
nach Madec (2000)
•
Abferkelstall
1. Konsequente Einhaltung Rein-Raus
obligatorische Reinigung und Desinfektion
(Vircon S?, MennoF Super), Leerzeit
2. Sauen: waschen und Parasitenbehandlung
3. Wurfausgleich auf Minimum beschränken
auf maximal 24 Stunden p.p. begrenzen
PMWS – Bekämpfung
nach Madec (2000)
Flatdeck
4. Konsequent Rein-Raus, obligat R+D Leerzeit
5. Haltung in Kleingruppen (< 13 Ferkel)
geschlossene Buchten-Trennwände
6. Belegungsdichte reduzieren (≥ 0,35 m2/Ferkel)
7. Troglänge anpassen (≥ 7 cm/Ferkel bei
gleichzeitiger Fütterung)
8. Luftqualität optimieren (NH3 < 10 ppm)
9. Lufttemperatur anpassen
10. Kein Zurücksetzen älterer Ferkel
verminderte
Gewichtszunahme
höherer Zeitbedarf
bis zum Ausstallen
Goldene Regeln gegen PCVD
•
PMWS
Einfluss des Adjuvans
–
•
Risikofaktor - Haltungsdichte
PMWS – Bekämpfung
nach Madec (2000)
•
Mast
11. Konsequent Rein-Raus, obligat R+D Leerzeit
12. Haltung in Kleingruppen (< 13 Ferkel)
geschlossene Buchten-Trennwände
13. Kein Umstallen innerhalb der Gruppen
14. Kein Zurücksetzen älterer Schweine
15. Belegungsdichte reduzieren (≥ 0,75 m2/Tier)
16. Luftqualität/ -temperatur optimieren
PMWS – Bekämpfung
nach Madec (2000)
•
Weitere Maßnahmen
17. Impfzeitpunkte anpassen
18. Tierverkehr im Bestand optimieren
19. Hygienekontrolle (zootechnische Maßnahmen)
20. Kranke Tiere frühzeitig separieren (Krankenstall)
PMWS – Bekämpfung
Ziel des Madec-Programms
•
PCV-2-Exposition/Koinfektion
ƒ
ƒ
ƒ
denn das PMWS-Risiko
ƒ
ƒ
ƒ
Kontrolle - Sauen
•
Reduktion virämischer Sauen
– Screening mit PCR
– Reduktion immuntoleranter Ferkel
– Senkung des Infektionsdrucks im Wurf und im
Bestand
•
•
•
•
•
•
Umsetzen von Ferkeln max. 24 Std. p.p.
Umsetzen von max. 15 % der Ferkel
Umsetzen nur innerhalb des Abteils
Absetzalter um 21 Tage
Konsequentes Entfernen der Kümmerer
Minimierung der Sekundärinfektionen
PCV2 - Immunität
Serokonversion ca. 2 – 4 Wochen p.i.
Erkrankte entwickeln AK erst später
Abfall maternaler AK: 2./4. LW
Infektion: 4. – 8. LW
Antikörper bis ca. 28. LW
sinkt mit zunehmendem Alter
steigt mit abnehmenden maternalen Antikörpern
steigt mit zunehmender Exposition
Kontrolle – Management Ferkel
–
–
–
•
•
•
•
•
So spät wie möglich
Mit so geringen Erregermengen wie möglich
Hygiene
Antibiose
Impfmaßnahmen
PCV-2 - Impfung
•
•
Circovac, Merial
Inaktivierter Adjuvans-Impfstoff von Merial
–
–
–
–
•
•
Muttertiervakzine, ölig, 2ml i.m.
JS: 6 und 3 Wochen a.c.
AS: 6 und 3 Wochen ante partum
Wiederholung: 3 Wochen a.p.
Experimentelle Impfungen seit 2002 erfolgreich
Prinzip:
–
–
–
passive Immunisierung der Ferkel während der kritischen
Phase
geschützt + Aufbau eigener aktiver Immunität
Senkung des Infektionsdrucks im Bestand
Circovac® Impfschema
PCV2-Impfstoff,
inaktiviert
Jungsauen:
Grundimmunisierung
Maßnahme:
► Aktive Immunisierung
des Muttertieres vor dem
Abferkeln (JS schon vor
dem Belegen)
Wirkung:
n
Wiederholungsimpfung
o
q
p
3-4
Wochen
≥2
≥2
Wo.
Wo.
≥2-4
Wo.
Abferkeln
Belegung
Abferkeln
Sauen:
► Passive Immunisierung
der Ferkel über die
Biestmilch
Grundimmunisierung
n
o
Wiederholungs- Wiederholungsimpfung
impfung
Wochen
≥2
Wo.
Abferkeln
Vorgehen bei PCVD im Betrieb
• Allgemeine Maßnahmen:
– Hygiene
– Management
– Fütterung
• Spezifische Maßnahmen:
– Muttertierimpfung mit Circovac: Impfung der
Jungsauen vor dem ersten Belegen sowie der
Jungsauen und Sauen vor jedem Abferkeln
– Optimierung des Abferkelmanagements
(Kolostrumversorgung!)
Î Nachhaltiger Impfschutz der Ferkel über die
PCV2-Muttertierimpfung
Serologische Verlaufsuntersuchungen
Geimpfte Jungsauen entwickeln hohe
ELISA-Ak-Titer und geben diese an ihre
Ferkel weiter
q
p
3-4
≥2-4
Wo.
≥2-4
Wo.
Abferkeln
Abferkeln
Basisinformation:
Circovac®: Für Tiere (Schweine). Zusammensetzung: Eine fertig aufbereitete Dosis zu 2 ml
enthält: Inaktiviertes porcines Circovirus Typ 2 (PCV2) ≥ 2,1 log10 ELISA-E; Thiomersal 0,20
mg; Adjuvans: dünnflüssiges Paraffin 494 bis 501 mg. Anwendungsgebiete: Passive
Immunisierung von Ferkeln durch Aufnahme von Kolostrum nach aktiver Immunisierung von
Sauen und Jungsauen, zur Reduktion von Schädigungen des lymphatischen Gewebes infolge
der Infektion mit dem porcinen Circovirus Typ 2. Geeignet zur Verminderung der PCV2bedingten Mortalität. Dauer der Immunität: bis zu 5 Wochen nach der passiven Übertragung
von Antikörpern durch Aufnahme von Kolostrum. Gegenanzeigen: Keine bekannt.
Nebenwirkungen: Leichte vorübergehende Lokalreaktionen, die üblicherweise nach der
Verabreichung einer Dosis des Impfstoffes auftreten, sind hauptsächlich Schwellung
(durchschnittlich bis zu 2 cm2) und Rötung (durchschnittlich bis zu 3 cm2) und in einigen Fällen
Ödeme (durchschnittlich bis zu 17 cm2). Diese Reaktionen bilden sich durchschnittlich
innerhalb von maximal 4 Tagen ohne Beeinträchtigung der Gesundheit und Leistung der Sau
oder Jungsau von selbst zurück. In klinischen Studien wurden bei post-mortemUntersuchungen der Injektionsstelle nach maximal 50 Tagen nach Impfung begrenzte Läsionen
wie Verfärbung und Granulom bei der Mehrzahl der Tiere sowie Nekrose oder Fibrose (bei etwa
der Hälfte der Tiere) gefunden. Innerhalb von 2 Tagen nach der Injektion kann es zu einem
durchschnittlichen Anstieg der Rektaltemperatur von bis zu 1,4 °C kommen. In seltenen Fällen
kann der Anstieg der Rektaltemperatur mehr als 2,5 °C für bis zu 24 Stunden sein. In seltenen
Fällen können leichte Apathie oder verminderter Appetit beobachtet werden, die sich in der
Regel von selbst normalisieren. Überempfindlichkeitsreaktionen sind ausnahmsweise möglich.
In solchen Fällen sollte eine entsprechende symptomatische Behandlung erfolgen.
Ausnahmsweise kann es nach der Impfung zum Abort kommen. Falls Sie eine Nebenwirkung
bei Ihrem Tier/Ihren Tieren feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist, teilen
Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit. Wartezeit: Null Tage. Besondere
Warnhinweise: Eine versehentliche Injektion ist gefährlich - lesen Sie vor der Anwendung die
Packungsbeilage. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Merial
GmbH, Am Söldnermoos 6, D-85399 Hallbergmoos.
PCV2-Muttertierimpfung
Quantitative PCR im Serum
Nachweis Virus-DNA im Serum von Ferkeln ungeimpfter
Kontrollen höher als im Serum von Ferkeln geimpfter
Jungsauen
6
Absetzen
V3
V2
4
3
V1
2
1
0
0
28
56
84
112
140
168
196
days
Ungeimpfte JS
Geimpfte JS
Kontrollen
Ferkel Impflinge
4
PCV2 Inf.
Log10 Kopien PCV2/Reaktion
PCV2 Antikörpertiter (log10/ml)
Abferkeln
5
Kontrollferkel
3
2
1
0
0
10
20
30
Tage nach Challenge
Ferkel von Impflingen
(Charreyre et al., 0.30-02/-03 IPVS 2006)
(Charreyre et al., 0.30-02 IPVS 2006)
CircovacMerial – bisherige Erfahrungen
•
Erfahrungsberichte aus den Impfbetrieben
–
–
–
–
„Der Virusgehalt
bestimmt die Schwere
der Erkrankung!“
Kümmerer und Todesfälle im Flatdeck verringert
Höhere Zahl verkaufter Ferkel
Reduzierter Antibiotikumverbrauch
Reduzierte Verluste in der Mast
S. Krakowka, Belfast, 09-2005
•
•
•
•
von Boehringer Ingelheim
Kanadischer Feldversuch 2006
N = 3837
oneone-shot Impfstoff
ab einem Alter von 2 Wochen
1 ml/Impfdosis, i.m.
Adjuvans: Impran FLEX TM
12
(Polymer, wä
wässrig)
• Antigen: PCA
(purified Circovirus antigen)
ntigen)
– hochgereinigtes Virus Kapsid (ohne Genom)
Mortalität [%]
Der CircoCirco-Impfstoff
8
9,6
9,5
8,1
7,6
ungeimpft
geimpft
6
4
2,8
2
0
• Die FLEXFLEX-Zukunft:
Zukunft:
10,6
10
2,1
3
2,4
0,4
19-22
22-38
38-45
45-59
gesamt
Alter bei Impfung [Tage]
– Impfstoffe der FLEX-Familie sind
untereinander mischbar
ø Mortalitä
Mortalitätssenkung = 75 %
Desrosiers et al. 2006
Deutscher Feldversuch 2006
Reduction of Virem ia
80
Vaccine
70
% PCV2 positive animals
Zusammenfassung
Placebo
• PCV-2 gehört heute zu den ökonomisch
bedeutsamsten Krankheitserregern beim Schwein
60
– Interaktion mit anderen Erregern
– Potenzierung von Pathogenen
50
40
30
• 10 Jahre in Europa – viele offene Fragen
20
– Pathogenese, Variabilität und Wandel, Genetik
10
• Neuer Impfstoff neue Hoffnung?!
Signifikante Reduktion der Dauer und Hö
Höhe der Virä
Virämie
25
23
21
19
17
15
13
9
11
7
5
3
0
Porcines Dermatitis und Nephropathie Syndrom (PDNS)
Steckbrief
• Immunkomplexvermittelte Gefäßerkrankung und
Glomerulopathie
• Sektionsbild entspricht ESP
• max. 1 – 20 % des Bestandes betroffen
• wahrscheinlich nach chronischem PCV-2-Befall
PDNS
Steckbrief
• Erreger: Beteiligung von Circo-Viren?, PRRS, Influenza,
PRCV, Streptos, APP, Pasteurellen
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe: v.a. 40 – 70 kg
• Besonderheiten: Tod in 3 - 5 Tagen;
Immunkomplexerkrankung, Komplementvermittelt
• Inkubationszeit: • Morbidität: bis 25 % aller Tiere
• Mortalität: 30 bis 100 % (je älter desto höher)
• Durchseuchung: • Epidemiologie: enzootisch
• Heilung: Überlebende nach 7 – 10 Tagen
• Bedeutung: wachsende Bedeutung
PDNS
Der Erreger
Pathogenese
chronische Infektion mit PCV2 und evtl. anderen Erregern
Immunantwort
Ablagerung von Immunkomplexen in
Gefäßen und Glomerula
C3
generalis.: Vaskulitis Glomerulonephritis
generalisierende Blutungen
• Heute weltweit und ubiquitär verbreitet
• PCV-2 rückwirkend in Proben aus 1970er
Jahren nachgewiesen
• PMWS 1991 zum ersten Mal in Kanada
1996 zum ersten Mal in Europa
• PMWS/(PDNS): immer PCV-2-Infektion
• PCV-2-Infektion führt nicht immer zu
PMWS/PDNS
⇒ weitere Faktoren!
• Zellen mit hoher Teilungsrate notwendig
Befall von Lymphozyten
Lymphadenitis
Glomerulonephritis
Schock
Sek.Infektionen
Tod durch Nierenversagen
PDNS - Pathogenese
PCV2-Infektion
(oder andere)
PDNS
• Immunkomplexvermittelte
Replikation
Zelllyse+
PCV2-Freisetzung
Antikörper
– Gefäßerkrankung und
– Glomerulopathie
• Sektionsbild entspricht ESP
• max. 1 – 20 % des Bestandes betroffen
• wahrscheinlich bei chronischem PCV-2Befall
PCV2
chronischer
Verlauf
„normaler Verlauf“
Vernetzung
Vernetzung/
Phagozytose
nicht möglich
Anlagerung an Epithelzellen
+ Glomerula
Phagozytose
PDNS - Pathogenese
PCV2-Infektion
(oder andere)
PCV2
Replikation
chronischer
Verlauf
PDNS - Klinik
Zelllyse+
PCV2-Freisetzung
Antikörper
„normaler Verlauf“
Vernetzung/
Phagozytose
nicht möglich
Vernetzung
Anlagerung an Epithelzellen
+ Glomerula
Phagozytose
C3-Aktivierung
Vaskulitis
Blutungen
Glomerulonephritis
Schock
• Petechiale und ekchymatöse Hautveränderungen
• v.a. Perianalbereich und
zwischen Hinterschenkeln
• Nur wenige Tiere betroffen
• Blässe
• Evtl. Diarrhoe
• Hohe Mortalität
Nierenversagen
PDNS - Klinik
PDNS - Sektion
• Petechiale und ekchymatöse Hautveränderungen
• v.a. Perianalbereich und
zwischen Hinterschenkeln
• Nur wenige Tiere betroffen
• Blässe
• Evtl. Diarrhoe
• Hohe Mortalität
• Systemische, nekrotisierende
Gefäßentzündungen
• Petechiale Blutungen
auf Organen
• Lymphknoten blutig infiltriert
und angeschwollen
• Milzrandinfarkte
• Glomerunonephritis
PDNS - Sektion
• Systemische, nekrotisierende
Gefäßentzündungen
• Petechiale Blutungen
auf Organen
• Lymphknoten blutig infiltriert
und angeschwollen
• Milzrandinfarkte
• Glomerunonephritis
PCV-2
Diagnose - Möglichkeiten
• Serologie: keine Aussage, da ubiquitär
• Erregernachweis mittels PCR:
bp 1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
– Nur aussagekräftig im Zusammenhang mit
Bestandsbefund, klinischem Bild, Sektionsbild
– Lunge, Lnn, Milz, Niere
Lane
• Sektion: Histologisches Bild
– Histiozytose, Lymphozytopenie
– Einschlusskörperchen, Riesenzellen
1
2
3
4
5
PDNS - Histologie
•
•
•
•
generalisierte Glomerulonephritis
Fibrin, Neutrophile und Erythrozyten
generalisierende nekrotisierende Vaskulitis
fibrinoide Nekrose von Tunica,
Intima und Media
50%: Lymphozytendepletion+
Histiozytose
Mehrkernige Riesenzellen
80%: interstitielle Pneumonie
PDNS
Diagnose
• Im Bestand: einfach und sicher durch
Lage der typischen Hautveränderungen
• Glomerulonephritis (Fibrinausfällung)
• Hohe Blutharnstoff- und
Kreatiningehalte
• Systemische nekrotisierende Vaskulitis!
• Abklärung von ESP!
• Erregernachweis in Lnn, Lunge, Milz,
Niere - PCR auf Circo-Viren
PDNS
PDNS
Differentialdiagnostik
Therapie
• ESP
• PMWS
• keine Therapie möglich
PDNS
Eperythrozoonose
Immunität und Impfung
Steckbrief
• PCV2-Impfstoff
• Prophylaxe = PMWS
• Faktorenkrankheit, die in den meisten Beständen
subklinisch verläuft
• Erreger allein reicht nicht zum Angehen der
Erkrankung
• Stress durch Haltungsbedingungen!
Eperythrozoonose
Eperythrozoonose
Steckbrief
• Erreger: Mycoplasma suis! (Eperythrozoon suis)
Erreger:
•
•
•
•
•
•
Klasse: Rickettsiales
Aufbau: Familie Mycoplasmataceae
Serotypen: Besonderheiten: parasitiert in Erythrozyten
Tenazität: Vermehrung nur in Zellen möglich
Verbreitungswege: Übertragung durch biotechnische
Maßnahmen (Spritzen, Schlinge), Läuse
• Reservoir: Träger
• Desinfektion: -
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe: alle, v.a. Absetzer
• Besonderheiten: Einzeltiere nach besonderer Belastung
betroffen (Rangordnungskämpfe, Umstallen, Maßnahmen)
oder als Begleitsymptom chronischer Krankheiten (PRRS)
• Inkubationszeit: 3 – 20 d (7)
•
•
•
•
•
•
Morbidität: ?
Mortalität: < 1 %
Durchseuchung: latent
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: innerhalb weniger Tage
Bedeutung: weit verbreitete Faktorenkrankheit
Eperythrozoonose
Eperythrozoonose
Pathogenese
Klinik
Ohrspitzenverfärbung
+-nekrosen
Zyanosen Extremitäten
Aufnahme über Blut
Anlagerung an Erythrozyten
Reifungsprozesse
Kapillarblutfluß red.
Blutungs-Erythrozytendeformation
neigung
Thrombosierung – Verbr.Koag. Ag auf Erythrozytenoberfläche
Kälteagglutination
Anämie - Azidose
Störung von Wachstum +
Fruchtbarkeit
•
•
•
•
•
•
•
•
Abbau in der Milz - Fieber
•
akut:
Fieber bis 42°C
Apathie, Anorexie
Anämie, vereinzelt Ikterus
Zyanose, v.a. Ohrränder
Extremitäten
fein rötlicher Saum am Ohrrand
chronisch:
Kümmern, Blässe,
allergische Hautreaktionen
(Nesselsucht, Unterhautblutungen)
Ohrrandnekrosen
autoimmune hämolytische Anämie
generalisierter hämolytischer Ikterus
Eperythrozoonose
Eperythrozoonose
Hämatologie
Diagnose
• Blut aus akuter Fieberphase
– wässrig, hämolytisch, z.T. ikterisch
– Serumüberstand bei ikterischen
Tieren deutlich höher als bei normalen
– Mikroagglutination am gekühlten
Röhrchenrand (Objektträger)
– normochrome, normozytäre
hämolytische Anämie
– Erys, HB, Htkt: paralleler
Rückgang
– neutrophile Leukozytose
– indirektes Bilirubin erhöht
– Lichtmikroskopie bei 38°C
• Verdacht bei hohem Fieber, Anämie,
Ohrrandzyanose, allerg. Hautreaktionen
• Erreger im Blutausstrich anfärbbar (38°C)
• Akridin-Orange-Färbung Fluoreszenzmikroskop
• Splenektomie beim
Einzeltier provoziert
akuten Anfall
• PCR
Eperythrozoonose
Eperythrozoonose
Differentialdiagnostik
Therapie
•
•
•
•
•
•
• Einzeltierbehandlung mit Langzeit-Oxytetrazyklin
(Terramycin LA, 20 - 30 mg/kg)
• Metaphylaxe durch orale Behandlung
(Chlortetrazyklin [Aureomycin], 500 - 1000 ppm)
• Eisengabe an chronisch Kranke und Ferkel
• Elimination des Erregers aus dem Körper nicht
möglich
ESP (Leukopenie)
Morbus maculosus
Kannibalismus
Staphylococcus hyicus
Chron. Magengeschwür
Eisenmangelanämie (hypochrome Anämie)
Eperythrozoonose
Eperythrozoonose
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• Impfung zur Zeit nicht möglich
• nur schwache Immunität (2 – 3 M)
• Reinfektion laufend möglich
• Äußerste Hygiene bei zootechnichen Maßnahmen
• Zwischendesinfektion des Bestecks bei
hochgradigem Befall
• Sebacil (Phoxim)
Ivomec (Ivermectin)
gegen Schweineläuse
• Vermeidung von Überbelegung und Kannibalismus
Leptospirose
Leptospirose
Steckbrief
Steckbrief
• Aborte und Fetopathien
• in D selten
• meist apathogene Formen
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Leptospira sp.
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Feten, Sauen
Besonderheiten: zahlreiche Spezies, auch Mensch, meist
inapparent; Harnorgane besonders betroffen
Inkubationszeit: 3 - 4 d
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: Bedeutung: oft subklinisch, Zuchtbestände sollten frei sein
Leptospirose
Leptospirose
Erreger
Pathogenese
• Klasse: Schraubenbakterien, Leptospiraceae
• Aufbau: spiralig, Knopfende, beweglich, 0,1x6-20µm
„Kleiderbügel“
• Serotypen: L. pomona, tarassovi, canicola, grippotyphosa,
bratislava (oft apathogen), muenchen, australis
• Besonderheiten: lokale Genitalinfektion
• Tenazität: bis 30 d in Wasserpfützen
• Verbreitungswege: Harn oder infiziertes Wasser,
Deckakt, Ausscheidung mit Harn über 1 Jahr
• Reservoir: Ratte, Hund, andere Haustiere
• Desinfektion: Stalosan, gelöschter Kalk
Bakteriämie
Ansiedlung in Nieren, Plazenta, Fetus
Ausscheidung
mit Harn
SMEDI
Leptospirose
Leptospirose
Klinik
• Sauen:
Klinik
• Bakteriämie:
– Fieber bis 40°C
– Aborte in letzten 3 w der Gravidität
(Plazentation besonders innig)
– Totgeburten, Lebensschwache
– SMEDI
• Ferkel und Mastschweine
– leichtes Fieber, Hyporexie, Diarrhoe
– selten zentralnervöse Symptome
– meist inapparent
– Fieber bis 40°C
– Ikterus, Haemoglobinurie, Meningitis
– Hyporexie, Diarrhoe
• Spätere Folgen:
– SMEDI
– erhöhte perinatale Sterblichkeit
Leptospirose
Leptospirose
Klinik
Klinik
Leptospiren lieben feuchtes Milieu
Aufnahme:
Schleimhäute
Bindehäute
Aborte im letzten Trächtigkeitsdrittel
Leptospirose
Leptospirose
Klinik
Sektion
• abortierte Feten:
–
–
–
–
–
blutig-sulzige Subkutis
braunrote Flüssigkeit in Körperhöhlen
häufig herdförmige Lebernekrosen
selten Ikterus
keine spezifischen Veränderungen an Plazenta
• Sauen:
– Nieren vergrößert und bräunliche Sprenkelung
Auch Mumien können auftreten, bei früher Infektion
Leptospirose
Diagnose
• Erregeranzüchtung gelingt nur selten
• Silbefärbung Nieren von Feten
• PCR
• sicherster Nachweis:
AK im Blut 10 d p.i.
Leptospirose
Differentialdiagnostik
•
•
•
•
SP (anhaltendes hohes Fieber)
AK (hohe Saugferkelverluste, neurologische S.)
Parvo
Enteroviren
Leptospirose
Leptospirose
Therapie
Immunität und Impfung
• Problem: latente Träger
• Nierengängige Antibiotika
• Alle Tiere des Bestandes einbeziehen
• kommerzielle Schutzimpfung nicht verfügbar
• stallspezifische Vakzine kann eingesetzt werden
• parenteral 3 Tage 1x/d Streptomycin 10 mg/kg (Pen
Strep 45)
• Trimethoprim-Sulfonamid 20 mg/kg (Vetoprim 24)
• anschliessend: 14tägige Futtermedikation
Chlortetrazyklin 500 - 1000 ppm (Aureomycin)
• (Nieren und Feten erreicht)
Leptospirose
Listeriose
Prophylaxe
Steckbrief
• Nagerbekämpfung innerhalb u. außerhalb Betrieb
• Einzeltierhaltung in infizierten Betrieben, um gegenseitige
Übertragung zu verhindern
• Ausläufe trockenlegen/befestigen
• gesamten Stall desinfizieren
• Stalosan oder gelöschten Kalk auf den Boden ausbringen
• Elimination einzelner positiver Tiere in Zuchtbetrieben
• Seltene, nur sporadische Erkrankung bei
Schweinen
• Zusammenhang mit verdorbener Silage
Listeriose
Listeriose
Steckbrief
Erreger
• Erreger: Listeria monocytogenes u. innocua
• Anzeige/Meldepflicht: M
• Betroffene Altersstufe: v.a. Saugferkel und Sauen
Mast: nur bei verdorbener Silage/CCM
• Besonderheiten: v.a. bei Silagefütterung; sämtliche
Tierarten, v.a. Schaf und Rind, keine Tier/Tier-Übertragung
• Inkubationszeit: Stunden
• Morbidität: • Mortalität: • Durchseuchung: • Epidemiologie: verschwindet bei Futterumstellung
• Heilung: rasche Heilung bei Absetzen des Futters
• Bedeutung: geringe Bedeutung
•
•
•
•
•
Listeriose
Listeriose
Pathogenese
Klinik
Tod bei
Saugferkeln
Septikämie
orale Aufnahme
mit verdorbener
Silage
ZNS-Störung
blutige
Durchfälle
Aufbau: gram-positives Kurzstäbchen
Serotypen: Stämme mit unterschiedlicher Hämolyse
Besonderheiten: Tenazität: hoch
Verbreitungswege: Einschleppung durch Ratten im
Herbst; Keine Verbreitung zwischen Schweinen!
• Reservoir: Ratten, Ausscheidung mit Kot; verunreinigtes
Futter
• Desinfektion: Stalosan / Kalk
• Saugferkel:
– Septikämie mit plötzlichen Todesfällen
– Enzephalitis
• Zittern, Kopfschiefhalten, Ataxie, Kreislaufen
• Parese der Hintergliedmaßen
• Sauen:
– Aborte 1-2w a.p., Unfruchtbarkeit, Lebensschwache
– Allg.Bef. ungestört
• Mast:
– Septikämie mit blutiger Enteritis
– rasches Verenden
Listeriose
Listeriose
Klinik
Klinik
Ausläufe können bedroht sein; Normalerweise Aufnahme mit dem Futter
Listeriose
Sektion
• Enteritis in Dünn- und Dickdarm
• evtl. Blutungen und Nekrosen
• Leberzellnekrosen
Aborte als häufige Folge
Listeriose
Diagnose
• Erregerisolierung aus
– Darminhalt, Leber, Milz, Hirn, Rückenmark
• Untersuchung der Futterkomponenten
• Serologie ohne Bedeutung
Listeriose
Listeriose
Differentialdiagnostik
Therapie
•
•
•
•
•
•
•
• Saugferkel:
Leptospirose
Brucellose
PRRS
AK
ESP
Kolienterotoxämie
Streptokokkenmeningitis
Durchfälle in der Mast
• 2 - 3x parenteral Trimethoprim-Sulfonamid 25 - 50
mg/kg (Vetoprim 24), Penicillin 30.000 - 50.000 IE
(Tardomyocel), Oxytetrazyklin 20 - 50 mg/kg
(Terramycin)
Listeriose
Glässer´sche Krankheit
Prophylaxe
Steckbrief
•
•
•
•
• Polyserositis und Arthritis
• subklinisch weit verbreitet
• Problematisch bei fehlender Immunität
Keine Silage an Sauen verfüttern
Unbefestigte Ausläufe: Stalosan oder Kalk
keine verdorbene Silage in der Mast (Luftzufuhr)
Immunprophylaxe nicht möglich
Glässer´sche Krankheit
Glässer´sche Krankheit
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Haemophilus parasuis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Saugferkel bis Läufer, v.a. Aufzucht
Besonderheiten: nur Schwein: Pleuritis, Peritonitis,
Pericarditis, Meningitis, Arthritis
Inkubationszeit: 5 - 7 d
Morbidität: 10 - 30 %
Mortalität: 5 - 10 %
Durchseuchung: perakut bis chronisch
Epidemiologie: enzootisch
Bedeutung: wirtschaftliche Verluste
Haemophilus parasuis
• Klasse: Pasteurellaceae
• Aufbau: kleine gramnegative Stäbchen, Kapsel
• Serotypen: min. 15 Serotypen: 1,5,10,12-14
besonders pathogen
• Besonderheiten: v.a. im Alter von 3 - 8 w;
• Tenazität: gering
• Verbreitungswege: Tierkontakt
• Reservoir: oberer Respirationstrakt
nur bei Resistenzminderung: Polyserositis
Glässer´sche Krankheit
Pathogenese
Infektion an
der Muttersau
Ansiedlung in
Nasenhöhle
bei schlechter Immunität
Septikämie
Fieber, Blutungen
Ödeme, Pneumonie
Systemische
Organbesiedlung
Glässer´sche KH
Polyserositis (70 %)
Polyarthritis (70 %)
Meningitis (80 %)
Fibrinausschwitzung
Verklebungen
symptomfrei
eitrige Rhinitis
PRRS, NH3 nasale Aufnahme
fokale Zilienverluste
Schleimhautschwellung
Ansiedlung in Nasenhöhle (12 h)
Petechien+Ekchymosen
(Leber, Niere, Meningen)
selten Zyanosen, Ödeme
Polyserositis (70 %)
Polyarthritis (70 %)
Meningitis (80 %)
Septikämie (36 h)
Systemische Organbesiedlung
Exsudatausschwitzung
(Fibrin, Neurophile, Makrophagen)
Glässer´sche Krankheit
Glässer´sche Krankheit
Klinik
•
Sporadisch 2 W bis 4 M, Akut: SPF-Bestand
– Plötzliches Auftreten, rascher,
schwerer Verlauf: Zyanosen, Septikämie
•
•
Fieber bis 42°C, Apathie, Anorexie
Peritonitis, Pleuritis, Arthritis
– gekrümmter Rücken, Bauchdecke
aufgezogen, Bauchdecke und
Rippen schmerzempfindlich
– flache Atmung, etwas Husten, Kopfstrecken
– Lahmheit, leichte Bewegungsstörungen
– Gelenksschwellungen
– Herzbeutelentzündung: Herzrhythmusstörungen,
Reibegeräusche
– Ataxie und Seitenlage (Meningitis)
•
•
Sektion
•
•
•
•
•
•
•
•
Herzbeutelentzündungen
u. -Verklebungen
Brustfellentzündungen
u. -Verklebungen
Bronchopneumonie
Vergrößerung von Milz
und Leber
Petechien auf Niere
Gelenke mit dickflüssiger,
gelb-grünlicher, fibrinöser
Flüssigkeit
Meningitis
fibrinöse Verklebungen der
Bauchhöhle
nach einigen Tagen Tod oder Kümmern
Überlebende oft mit - chron. Arthritiden
- Verdauungsstörungen durch Darmverklebung
Glässer´sche Krankheit
Glässer´sche Krankheit
Diagnose
Erregernachweis
• Verdacht aufgrund ausgeprägter
Gelenksentzündungen
• Typisches Sektionsbild (akute Phase)
• Erregerisolation trotz eindeutiger Befunde oft nicht
möglich Î PCR
• höhere Inzidenz als vermutet
• Nasentupfer, Serosen, seröse Flüssigkeiten
Glässer´sche Krankheit
Glässer´sche Krankheit
Differentialdiagnostik
Therapie
• Streptococcus suis
hBehandlung vor Fibrinausschwitzung erfolgreich
hsofort ganze Tiergruppe behandeln
• Enzephalitis+Polyarthritis, ohne Peritonitis und Pleuritis
• Erysipelothrix rhusiopathiae
• Hautrotlauf
• Actinobacillus suis
• Salmonella choleraesuis
• Septikaemie
• Escherichia coli
• M.hyorhinis
• Polyarthritis und Polyserositis bei Absetzern
• ohne ZNS-Symptome und Todesfälle
• Pasteurellose
• Pneumonien mit Pleuritis
h2 mal 7-tägige Trinkwasser/Futtermedikation
hAmoxicillin 10 -20 mg oder 500 ppm
hTrimethoprim/Sulfonamid 500 - 1000 ppm
hUnterstützung durch Dexamethason
hoft Resistenzen gegen Tetrazykline, Penicillin
Glässer´sche Krankheit
Immunprophylaxe
Therapie
Porcillis Glässer
Intervet
ka
jd sd
ds fbkd ksbv
jks ffbk sfjk cbs
db asd sdjb dk
fk
sd jk
bs bk ksd
db ö s v
jks dd
vb
Immunologie und Immunprophylaxe
z.B
Amoxicillin
Penicillin
Pulmotil
Trimetoprim/
Sulfonamide
• stallspezifische Vakzine verhindert klinische
Symptome
• Sauen 6 und 3 w a.p.
• Impfung der Ferkel während Aufzucht
• kommerzielle Vakzine: Porcilis Glässer
Glässer´sche Krankheit
Streptococcus suis
Prophylaxe
Steckbrief
•
•
•
•
Ferkel infizieren sich bereits in 1. LW
immunologisches Gleichgewicht einstellen
Jungsauenüberhang abbauen
Kein Mischen unterschiedlicher Altersstufen und
Herkünfte
• Quarantänemaßnahmen
• Verlustreiche Erkrankung von Ferkeln und
Absetzern mit:
Streptococcus suis
Streptococcus suis
Steckbrief
Erreger
• Erreger: Streptococcus suis
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe: Saugferkel (Typ 1); Absatz- und
Mastschweine (Typ 2);
• Besonderheiten: Zoonoseerreger
• Inkubationszeit: 1d – 2w
• Morbidität: meist < 5 %, trotz 100 % Träger
• Mortalität: je nach Organsystem
• Durchseuchung: schleichend
• Epidemiologie: enzootisch
• Heilung: bei früh einsetzender AB-Therapie
• Bedeutung: sehr große Bedeutung
• Aufbau: grampositive Kokken
α-hämolytisch
• Serotypen: 35 Typen;
Typ 1: v.a. Saugferkel, seltener;
Typ 2: v.a. Absatz- und Mastschweine
• Besonderheiten: Zoonose-Erreger
• Tenazität: mäßig
• Verbreitungswege: Kot, Tierkörper, infizierte Tiere,
Fliegen, Schadnager
• Reservoir: Latent infizierte Sauen; Tonsillen; Infektion der
Ferkel unmittelbar p.p.; dichte Stallbelegung, Absetzstress
• Desinfektion: Formalin
• Meningitis
• Arthritis
• Pneumonie
Streptococcus suis
Streptococcus sp. (+ dysgalactiae)
Pathogenese
Krankheitsbilder
Gelenke Pneumonien in
Aufzucht/Mast
Endocarditis
Septikämie
Streptokokken- Saugferkel
RespiraMenigitis
tionstrakt
Aufnahme:
Durchdringen der
Blut-Hirn-Schranke
Genitaltrakt Sau
abortierte Foeten
Ansiedlung
in Makrophagen
Trojanisches Pferd
Verstärkt durch PRRS
Influenza
Schleimhaut
Nabel,
Zahnfleischverletzungen
Hautscheuerstellen
Kastrieren
•
•
•
•
•
•
Streptococcus suis
Streptococcus suis
Sektion
Klinik
•
•
•
•
•
•
•
Absetzer von 5 bis 8 W
Saugferkel ab 1. Woche
perakut plötzliche Todesfälle
Septikämie mit Fieber (42,5°C)
– sonst zunächst symptomlos
– Inappetenz, matt, lustlos
Streptokokkenmeningitis
– Zittern, Ataxie, Seitenlage,
Ruderbewegungen, Ophistotonus, Kopfschiefhaltung,
Nystagmus
– starrer Blick, hochrote Konjunktiven
Arthritis
– Lahmheit, Gelenksentzündung
Pneumonie
– Husten, Dyspnoe
•
Enzootische Streptokokkenmeningitis
Arthritis purulenta
Polyarthritis bei Saugferkeln
Pericarditis, Endocarditis
Cystitis, Endometritis, Mastitis
Paraplegie durch Rückenmarksabszesse
•
•
•
eitrige Meningitis
eitrige Gelenksentzündung
Pneumonie
– Pleuritis, Pericarditis
– hochgradige Bronchopneumonie
•
•
•
•
Erweiterung von Subduralraum und Ventrikeln
grau-weiße bis gelblichrote trübe Exsudatfüllung
Hyperämie
fibrinopurulente oder lympholeukozytäre Infiltrate
in Meningen und Ventrikel
Hirnödeme
Exsudat: grampositive Diplokokken
fibrinöse – fibrinopurulente Bronchopneumonie mit
Pleuritis
•
•
•
– primär oder sekundär, Bronchopneumonie
Polyserositis, Endocarditis
Streptococcus suis
Diagnose
• Klinik und Erregernachweis
• Tupferproben
– von sezierten Ferkeln (Hirn, Lunge)
– aus Gelenkspunktaten
– aus Lungenspülproben
• Serum-AK ab d5
Streptococcus suis
Differentialdiagnostik
• ZNS:
• Ödemkrankheit
• AK
• Kochsalzvergiftung
• Gelenke und Lunge:
• Hämophilus parasuis
• Mycoplasmen
• Rotlauf
Streptococcus suis
Streptococcus suis
Therapie
Immunität und Impfung
• Streptokokken-Meningitis
• Stallspezifische Vakzine
• parenteral Penicillin
• in frühem Stadium erfolgreich
• einmalige Antiphlogistika-Gabe (Voren, Finadyne)
• Grundimmunisierung des Sauenbestandes
2 x Abstand 3 - 4 Wochen
• Auffrischungsimpfung, spätestens 2w a.p.
oder 3 x/a
• einzugliedernde Jungsauen mit einbeziehen
• spezifische Vakzine regelmäßig aktualisieren
• Streptokokken-Infektion Aufzuchtferkel
• mehrmalige Gabe von Amoxycillin (Clamoxyl,
Duphamox)
• Metaphylaxe der Wurfgeschwister
• Atemwege und Gelenke betroffen:
• Einzeltierbehandlung
• Metaphylaxe über Trinkwasser mit Amoxicillin
ZNS-Störungen beim Schwein
Streptococcus suis
Prophylaxe
Ätiologie
• Waschung der Sauen vor dem Einstallen
• Zwischendesinfektion 1x/w
• Hygiene beim Abnabeln, Zähneabschleifen,
Kastrieren, Schwanzkupieren
• Haltungsdichte
• Abteilweise Rein-Raus
• gründliche R+D
• Fußbodenbeschaffenheit
• Nabeldesinfektion
Hypoglykämie
Zitterferkel
Eisenvergiftung
Organophosphate
NaCl-Vergiftung
AK
ESP
VW
Tollwut
Tetanus
Ödem
Listeriose
Strc.-Meningitis
Neurologische Störungen beim Schwein
Tollwut
AK, NaCl, Hypoglycämie
Strc.Meningitis, Listeriose, Hämophp.
Kochsalzvergiftung
+ respirator.
+ Gelenke
+ Diarrhoe
+ Fruchtbarkeitspr.
+ Fieber
Paralyse
Parese
Motorischer Ausfall
Ataxie
Ferkelzittern
Norm
• ZNS-Symptomatik
– Muskelzittern – klonische Krämpfe, Speicheln,
– Zwangsbewegungen
– Histo: perivaskuläre eosinophile Granulozyten im ZNS,
Ödematisierung
• Durchfall
• Tod in Seitenlage innerhalb weniger Stunden möglich
• Nierenversagen, harnpflichtige Stoffe
Ödem
ESP
Saugferkel
Saugferkel
Saugferkel
ZNS, ganzer Bestand, ...
mehrere Tiere, jedes Alter
Altersklassen, mehrere Tiere
seuchenhaft, atypisch
Magen
selten, Freiland
selten, Sägebock
Absetzen, Ödeme
Futterfehler
Einzeltiere, Abszesse, Husten
Diagnose
Sensorium
gestört
SE Teschen
Abweichung
Klonisch
Tetanus
Tonisch
Motorische Reizung
Enterovirus-Enzephalomyelitis
(Teschen/Talfan)
Steckbrief
• Enteroviren ubiquitär verbreitet
• unterschiedliche Virulenz
• Teschen: ansteckende Schweinelähme (PEV1)
• schweineadaptierte Viruserkrankung mit
Neurotropismus
• Poliomyelitis
• Talfan
• gutartige Variante
• Myelitis
Teschen/Talfan
Steckbrief
• Erreger: Picorna-Virus
• Anzeige/Meldepflicht: A (Teschen)
• Betroffene Altersstufe: Saugferkel lethal,
Läuferstadium inapparent
• Besonderheiten: analog zur menschlichen Poliomyelitis
kann SMEDI auslösen
• Inkubationszeit: 8 - 30 d
•
•
•
•
•
•
Morbidität: niedrig
Mortalität: niedrig bis hoch
Durchseuchung: endemisch
Epidemiologie: Sporadisch
Heilung: Talfan kommt zur Ausheilung
Bedeutung: D: seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen
Teschen/Talfan
Teschen/Talfan
Erreger
Pathogenese
•
•
•
•
•
•
•
•
Klasse: Picorna-Viren
Aufbau: RNA-Virus, extrem klein
Serotypen: Teschen – Talfan, PEV 1-13
Besonderheiten: entspricht Kinderlähmung des Menschen
Tenazität: Verbreitungswege: Eintritt über Verdauungskanal
Reservoir: Latent infizierte ältere Schweine
Desinfektion: schwierig
weitgehende Durchseuchung in D
meist subklinische Ausscheider
Lähmungen
Fieberhafte Allgemeinerkrankung
immunogen
Vermehrung neurovirulenter
Stämme im ZNS
Virämie
Teschen/Talfan
Klinik
• Akut: Teschen (Hirn-Rückenmarksform)
– v.a. Ferkel
– kurzer Fieberschub, 40 - 41°C
– danach nervöse Anzeichen
•
•
•
•
Zittern der Nierenpartie beim Gehen
Fallen auf die Hinterhand beim Umdrehen
vollst. Festliegen nach 1 - 2 d
Sensorium ungestört!
– jetzt massive Enzephalitis:
•
•
•
•
•
•
•
•
Zittern des Kopfes, Zähneknirschen, Nystagmus
Schlundkopflähmung - heissere Schreie
weder Wasser- noch Futteraufnahme möglich
Muskeltremor, tonisch-klonische Krämpfe
Ophistotonus, Nystagmus
Hinterhandlähmung
hohe Mortalität und Morbidität
Tod unter Dyspnoe und Herzinsuffizienz
orale/nasale Aufnahme
Vermehrung im Verdauungstrakt
Ausscheidung mit dem Kot
Teschen/Talfan
Klinik
• Perakut: Teschen
– sehr selten
– sofortiges Festliegen und vollständige
Lähmung
– Tod 2 d nach ersten Symptomen
• Chronisch: Teschen
– bei ausgewachsenen Tieren
– Enzephalitis bleibt aus
Teschen/Talfan
Teschen/Talfan
Klinik
Klinik
• Gutartige Form: Talfan (Myelitis)
–
–
–
–
Fieberanfall mit Schwäche d. Hinterhand
torkelnder Gang, Extremitäten gekreuzt
Allgemeinzustand ungestört, Anorexie
nur wenige Tiere aus einer Gruppe
• Schwere Form: Talfan
–
–
–
–
–
Lähmung der Hinterhand
Hinterteil beim Laufen nachgezogen
Lähmungssymptome können bestehen bleiben
geringe Mortalität, Allgemeinbefinden bleibt o.k.
Sensibilität bleibt erhalten (evtl. Hyperästhesie)
Lähmung bei voll erhaltenem Sensorium
Teschen/Talfan
Teschen/Talfan
Klinik
Sektion
• Ganglienzelldegenerationen in
Kleinhirn, Hirnstamm, RM
• vaskuläre und perivaskuläre Infiltrate
• = nichteitrige Polioenzephalomyelitis
Mastschwein mit Schwäche der Hintergliedmaße
Teschen/Talfan
Diagnose
• Klinischer Verdacht
+ Virusnachweis aus Gehirn u.
Rückenmark (bis 2 d nach Auftreten
neurologischer Symptome)
• Serologie unsicher durch Kreuzreaktion
mit Enteroviren
• Verlaufsserologie
Teschen/Talfan
Differentialdiagnostik
•
•
•
•
•
•
AK
Kolienterotoxämie
ESP
Arsanilsre-Vergiftung
Se, Hg-Vergiftung
Rückenmarksabszesse
Teschen/Talfan
Teschen/Talfan
Therapie
Immunität und Impfung
• keine
• umfangreiche, stille Durchseuchung in D
Teschen/Talfan
Pityriasis rosea
Prophylaxe
Steckbrief
• keine Besonderheiten
• Abschaffung der Anzeigepflicht erwartet.
-
Unbekannte Ätiologie
Evtl. genetische Komponente (autosomal)
Einzeltiere bis mehrere Tiere
Hautveränderungen ab 2 - 4 w
- 2- 3 cm, rötliche Flecken Flankengegend
- konfluieren zu großflächigen Arealen, v.a. im
Bauchbereich
- geröteter Rand, Zentrum unauffällig
-
Vollständige Abheilung nach 8 w
Nicht infektiös
Keine Behandlung notwendig oder möglich
Keine Wachstumsbehinderung
Pityriasis rosea
Parakeratose
Klinik
Steckbrief
- Zinkmangel führt zu mangelhafter Verhornung der
Epidermis
Parakeratose
Parakeratose
Steckbrief
-
Klinik
Verstärte Bildung unausgereifter Epithelzellen
klebrige, panzerartig eintrocknende Borken
v.a. bei Läuferschweinen, aber auch ältere Tiere
hofeigene Futtermischung
- > 0,5 % Kalzium
- reichlich Phytin
- weniger als 30 ppm Zn
- Selbstheilung 6 - 12 w nach Krankheitsbeginn, auch ohne
Zn-Zusatz
• 1. Hautrötungen, Innenseite Beine, Bauch,
Brustunterseite, Ohrgegend, Perianalbereich
• 2. Bildung von Knötchen
• 3. Zusammenfließen zu braun-schwarz klebrigen
Borken
• Juckreiz! Scheuern im Sitzen
• Abheilung Unterbauch und Gldmaßen zuletzt
• Auch Klauenschäden können vorkommen
Parakeratose
Parakeratose
Klinik
Vorbeuge und Bekämpung
•
•
•
•
0,5 g ZnCO3 je Läufer und Tag
Allgemeinbefinden und FA verbessert
2. Woche: Rückbildung der Hautsymptome
3 Wochen lang behandeln (Rezidive)
Beine sind besonders stark betroffen
Pocken
Pocken
Steckbrief
Erreger
-
- Klasse: Poxviridae
Erreger: Suipox-Virus
Anzeige/Meldepflicht: M
Betroffene Altersstufe: Alle, besonders 4. - 12. LW
Besonderheiten: lokal bis generalisiert
Inkubationszeit: 4 - 7d (Haut); 12 - 24 d (Nasen-Rachen)
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: 3 - 5%
Durchseuchung: Epidemiologie: epizootisch
Heilung: ja
Bedeutung: Durch Hautschäden keine Qualitätsferkel
- Tenazität: in Krusten über Monate infektiös
- Verbreitungswege: Läuse, Zukauf
Pocken
Pocken
Pathogenese
Klinik
• klassisches Pockenexanthem
• kleine Knötchen mit gerötetem Zentrum
oro-nasale
Aufnahme
Primärpocke
– Blasenbildung in der Mitte (Blasenstadium)
– Pusteln trocknen ein - Pfennig-große Kruste
(Krustenstadium)
• Perakute septikämische Form bei Neugeborenen
–
–
–
–
Fehlen der typischen Pusteln
lediglich Durchblutungsstörung der Haut
krank geborene verenden nach wenigen Stunden
Totgeborene
Virusvermehrung
Fieber
Pocken
Pocken
Klinik
Diagnose
• Klinisches Bild reicht aus durch typische
Hautveränderungen
• Erregernachweis nicht notwendig
-
Pocken
Pocken
Therapie
Immunität und Impfung
- Keine direkte Behandlungsmöglichkeit
- Sebacil-Lsg auf Haut aufsprühen gegen Sek. Inf.
- Stabile Immunität
- mit Kolostrum auf die Ferkel übertragen
- Vakzine steht nicht zur Verfügung
Pocken
Aktinomykose
Prophylaxe
Steckbrief
- Läusebekämpfung
- R+D unterbricht Infektionskette
- Strahlenpilz
- Häufige Abgangsursache für Sauen
Aktinomykose
Aktinomykose
Steckbrief
Erreger
-
- Klasse: Actinomyceten
- Aufbau: grampositives Bakterium
- Besonderheiten: Drusenbildung mit pilzmycelartiger
Struktur im Eiter
- Verbreitungswege: Ausgehend von Mundflora der Ferkel Bißverletzungen
- Reservoir: bei gesunden Schweinen: Tonsillen, Mundflora;
Fistelmaterial erkrankter Tiere!
-
Erreger: Actinomycis suis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Sauen
Besonderheiten: Regelmäßige Begleitkeime: Coli, Staphys,
Streptos, Corynebakterien
Inkubationszeit: bis mehrere Wochen
Morbidität: bis 50 %
Mortalität: 0 %
Durchseuchung: Epidemiologie: enzootisch
Heilung: Bedeutung: kann Hauptabgangsursache von Sauen sein
Aktinomykose
Aktinomykose
Klinik
Klinik
• Bildung einzelner oder multipler Knoten im
infizierten Gesäugekomplex
• Erbsen- bis Gänseeigroß
• Bi-Ge-Ummantelung, zentraler Eiterherd
• Fistelöffnungen mit Eiterentleerung
• Durchbruch als blutende Geschwüre nach außen
• Endphase: gestielte, pendelnde Aktinomykome
• Allgemeinbefinden ungestört
• keine Hinweise auf Schmerzen
häufiger bei Strohhaltung
Aktinomykose
Sektion
• Typische Aktinomykome
Aktinomykose
Diagnose
• Charakteristisch:
– derbe Aktinomykome mit deutlicher
Größenzunahme, Abzess- und
Fistelbildung
– Erregernachweis aus sandkorngroßen
Drusen im Eiterinhalt
Aktinomykose
Aktinomykose
Therapie
Immunität und Impfung
- Parenterale Behandlung
- Immunität nicht ausreichend
- keine Impfung möglich
- Penicillin Tardomyocel, Amoxytetracyclin, Baytril
- 4 - 5 mal im Abstand von 2 - 3 Tagen
- Bestandsbehandlung bei gehäuftem Auftreten
zur Eindämmung der Ausbreitung
- über 2 - 3 w
- Amoxicillin 500 - 1000 ppm
- Chlortetracyclin 500 - 1000 ppm
- Neuerkrankungen und Rückfälle
Aktinomykose
Aktinobazillose
Prophylaxe
Steckbrief
- Schlachten erkrankter Tiere nach Absetzen, da
Ansteckungsquelle
- Abschleifen der Eckzähne
- Infektions-begünstignde Puerperalerkrankungen
behandeln
- Harmloser Erreger, der in Herden mit sehr hohem
Hygienestatus zum Problem werden kann
Aktinobazillose
Aktinobazillose
Steckbrief
Pathogenese
Infektion über Hautverletzungen
-
Erreger: Actinobaculum suis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle
Epidemiologie: enzootisch
Bedeutung: bei hohem Hygienestatus immunologische Lücken
- Reservoir: bei gesunden Schweinen: Haut,
Genitalschleimhaut, Tonsillen
fehlende
Immunität
Septikämie
Aktinobazillose
Aktinobazillose
Klinik
Klinik
Ansiedlung
• Infektion 1. - 6. LW
– Gelenksentzündungen
– Herzklappenentzündungen
– Septikämie mit plötzlichen Todesfällen
• Mast:
– Hautrötungen, ähnlich Rotlauf
– Hautnekrosen Nacken/Ohrbereich
Vormastschwein mit fleckigen Hautläsionen
Aktinobazillose
Aktinobazillose
Klinik
Sektion
• Gelenksentzündungen
• Herzklappenentzündungen
Vormastschwein mit fleckigen Hautläsionen
Aktinobazillose
Diagnose
• Klinik und Sektion nicht sehr typisch
• Erregeranzüchtung notwendig
Aktinobazillose
Differentialdiagnostik
- entspricht weitgehend Rotlauf
Aktinobazillose
Aktinobazillose
Therapie
Immunität und Impfung
- Einmalige Injektionsbehandlung aller Ferkel des
Wurfes mit Penicillin ist ausreichend
- Bei gehäuftem Auftreten Bestandbehandlung mit
- Stabile Immunität
- Kolostralschutz für 8 w
- Amoxicillin 250 - 500 ppm
- Tetracyclin 500 - 1000 ppm
- Tilmicosin 400 ppm
Exsudative Epidermitis
Steckbrief
-
Ferkelruß
Pechräude
Nässendes Ekzem
seborrhöisches Ekzem
- akute lebensbedrohliche Situation für Saugferkel
- leichte Fälle bei älteren Ferkeln
- sporadisch oder Bestandsproblem
Exsudative Epidermitis
Epidemiologie
-
Grossbetriebe
Frühes Absetzen
Hohe Besatzdichte
Uneinheitliche Immunität (JS)
-
verschiedene Serovare
Symptome über 2-3 Mo
zahlreiche Würfe betroffen
bis 70 % Mortalität
Exsudative Epidermitis
Exsudative Epidermitis
Erreger
Pathogenese
- Staphylococcus hyicus
- Grampositive Kokken
- 8 Serovare; virulente/avirulente Typen nicht
unterscheidbar
- bei Gesunden:
Exfoliatives Toxin
Separation des
Str. germinativum
und corneum
- Nasenschleimhaut, Konjunktiven, Haut,
- Vagina: Besiedlung der Ferkel bei Geburt
- hohe Tenazität (wochenlang im Stall)
- aerogene Übertragung möglich; Läuse
- Schäden durch ein Stoffwechselprodukt (exfoliative
Substanz); Schäden an Haut, Niere, Harnleiter und Gehirn
(Spätfolgen)
Exsudative Epidermitis
Infektion über Hautverletzungen
Hautrötung
Exsudation
Ansiedlung
fehlende
Immunität
Entzündung Dehydratation
(Neutrophile)
Hyperplasie
Exfoliatives Toxin
Lnn
Septikämie
Exsudative Epid.
Pathogenese
Opsonierung
Antikörper
Protein A
(Fc)
Adhäsion durch
Fibronectin
bindendes Protein
Klinik
• Generalisierte Form
Makrophagen
Hautbarriere
Kapsel
Aggregation
Katalase
Exfoliatives Toxin
Kapsel
Fibronektin bindendes
Protein
Staph hyicus
Exsudative Epid.
Klinik
• Generalisierte Form
– Saugferkel, Ende 1.
LW bis 5./6. LW
– gesamter Körper mit
abgestoßenem Epithel
+ Exsudat
– Haut krustig verdickt, von Rissen durchzogen
– leichter Verlauf: nur dünner bräunlicher Belag
ohne Erosionen, kein Juckreiz, meist ohne Fieber
– Überlebende kümmern
– Blasen/Geschwüre am Maul
– Hornablösung am Ballen
– Tod in 24 h bis 10 d möglich
– Saugferkel, Ende 1.
LW bis 5./6. LW
– gesamter Körper mit
abgestoßenem Epithel
+ Exsudat
– Haut krustig verdickt, von Rissen durchzogen
– leichter Verlauf: nur dünner bräunlicher Belag
ohne Erosionen, kein Juckreiz, meist ohne Fieber
– Überlebende kümmern
– Blasen/Geschwüre am Maul
– Hornablösung am Ballen
– Tod in 24 h bis 10 d möglich
Exsudative Epidermitis
Klinik
• Lokale Form:
– dunkle runde Flecken,
unterschiedliche Größe
und Anzahl
– ganzer Körper,
vorwiegend jedoch
haarlose Stellen
Nasenrücken, Ohrgrund, Ohren
– kein Juckreiz
– v.a bei älteren Saugferkeln, Absetzern und
Läufern
Exsudative Epidermitis
Klinik
• Lokale Form:
– dunkle runde Flecken,
unterschiedliche Größe
und Anzahl
– ganzer Körper,
vorwiegend jedoch
haarlose Stellen
Nasenrücken, Ohrgrund, Ohren
– kein Juckreiz
– v.a bei älteren Saugferkeln, Absetzern und
Läufern
Exsudative Epidermitis
Sektion
• Lokale Form:
– keine Organveränderungen feststellbar
• Generalisierte Form:
–
–
–
–
–
–
Hautentzündung mit Ablösung der Oberhaut
klares Exsudat
schmierige, stinkende Krusten
weißliche Urat-Ausfällungen in der Niere
Verdickung des Harnleiters
Lebervergrößerung, vollkommen leerer Magen
– intraepidermale Pusteln und Bläschen
– perivaskuläre Entzündung
– Kulturen in verhornten Schichten
Exsudative Epidermitis
Exsudative Epidermitis
Differentialdiagnostik
Therapie
- Pocken: linsengrosse, erhabene Pusteln, lokalisiert
- Parakeratose: Juckreiz
- Toxinwirkungen therapeutisch nicht zu beheben
- AB Behandlung der generalisierten Form oft
unbefriedigend
- Sulfonamide, Lincomycin
- Auch wirksame AB (Resistenztest) oft ohne Erfolg
- Corticosteroide, Immunseren,
Desinfektionsbäder/-Salben lindern
- Stallspezifische Vakzine als Mittel der Wahl
Exsudative Epidermitis
Exsudative Epidermitis
Immunität und Impfung
Prophylaxe
- Stabile Immunität
- mit Kolostrum auf die Ferkel übertragen
- bei nachlassen des maternalen AK-Schutzes in
immunen Beständen: enzootische, mildere, lokale
Form bei Absetzern
- Vakzine steht nicht zur Verfügung
- Stallspezifische Vakzine als Mittel der Wahl
- Zähne abschleifen
- AB-haltige Sebacil-Lsg beim Absetzen und
Einstallen zur Mast, zur Versorgung von
Rangordnungs-Wunden
- Haltung verbessern
- Sauen waschen
- alle JS + AS 6 und 3w a.p.
- Auffrischung alle 4 -5 Monate oder vor nächstem Wurf
- Serotypen beachten!
Sarcoptes
Sarcoptes
Steckbrief
Erreger
-
-
Erreger: Sarcoptes scabiei var. suis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle
Besonderheiten: Inkubationszeit: 2 - 8 d
Morbidität: 40 bis 80 %
Mortalität: 10 - 80 %
Durchseuchung: Epidemiologie: enzootisch
Heilung: ja
Bedeutung: klinisch heute selten, subklinisch weit
verbreitet; große wirtschaftliche Einbußen
Klasse: Sarcoptes
Aufbau: 0,25 - 0,5 mm
Serotypen: Besonderheiten: Tenazität: hoch
Verbreitungswege: Übertragung Sau - Ferkel; Eber Sauen
- Reservoir: latente Träger, Altsauen
Sarcoptes
Sarcoptes
Pathogenese
Klinik
Weibchen in Gängen
tieferer Hautschichten
nach 21 d
Männchen auf
Hautoberfläche
nach 14 d
Paarung
Einbohren in tiefere
Schichten
Eiablage
2 saugende
Nymphenstadien
•
•
•
•
•
Schlupf der Larven
nach 2 - 4 d
•
•
•
•
•
•
•
Beginn am Kopf
Innenseite der Ohren!
Umgebung der Augen, Nasenrücken
Ausbreitung über gesamten Körper
Fesseln, Bauchunterseite, Hüfthöcker,
Schenkelinnenseiten
zunächst pustelartige Hautrötungen
Juckreiz ab 2 - 3w p.i. - dauerhaftes Scheuern
Hautverdickungen, Falten, Borken
Hautareale Eintrittsstellen für Bakterien und Viren
starke Unruhe verminderte Leistung
Verminderte Fruchtbarkeit
Aggressivität der Eber
Sarcoptes
Sarcoptes
Klinik
Klinik
• wirtschaftliche Schäden (klinisch + subklinisch)
–
–
–
–
reduzierte Futterverwertung
reduzierte Zunahmen
geringere Aufzuchtleistung
gestörte Fruchtbarkeit
Eber als Überträger im Bestand: Nacken/Kopfbereich, Hodensack
Sarcoptes
Sarcoptes
Klinik
Diagnose
• Rubbing Index RI
– Anzahl Kratzeinheiten/10 Sauen/15 Minuten
– >1=bestätigt; <0,4 o.k.
• Mikroskopischer Erregernachweis aus
Hautgeschabsel (Gehörgang)
– geringste Empfindlichkeit
• Digestionsmethode aus Hautgeschabsel
– 35%ige Sicherheit
• Serologie ELISA
– AK 6w - 9m p.i. nachweisbar
– Sensitivität: 60 - 80 %
• Dermatitis score am Schlachthof
frühes Stadium, Schenkelinnenseite
Sarcoptes
Sarcoptes
Differentialdiagnostik
Therapie
- Pocken
- Parakeratose
- Exsudative Epidermitis
- Bei Waschung alle Stellen erreichen (Ohr,
Innenschenkel)
- Wiederholung nach 7 - 10 Tagen
- Systemisch: zweimalig
- Ivermectin (Ivomes-S oder I.-Prämix [7 d])
- einmalig: Dectomax (Doramectin)
Sarcoptes
Sarcoptes
Immunität und Impfung
Prophylaxe
- nur klinische Symptome unterdrückt
- Sauen regelmäßig waschen und behandeln
Demodikose
Steckbrief
-
Demodikose
Klinik
In D sehr seltene Haarbalgmilbe
Ei, ein Larven, 2 Nymphenstadien dauert 4 w
befruchtete Weibchen bohren sich in die Haut
Ablage der Eier in den Bohrgängen
Übertragung durch Körperkontakt Tier/Tier
Tenazität: bis 2w
Faktorenkrankheit
- Stoffwechselstörung, Mangelernährung,
Allgemeininfektionen
• bevorzugt: Augenlider, Rüssel, Backen, Halsbereich
• bei starkem Befall + Unterbauch, GldmßInnenflächen, Beugeflächen der Gelenke
• Milben in Unterhaut und Haarbälgen
• bis erbsengroße Knötchen und Pusteln
• bei starkem Befall: Haarausfall und Hautverdickung
mit leichtem Juckreiz
• Diagnose: Milbennachweis in Pustelinhalt /
Hautgeschabsel
Demodikose
Demodikose
Klinik
Klinik
Pusteln und Knötchen Augenbereich
Knötchen im Brustbereich
Demodikose
Schweinelaus
Behandlung und Vorbeuge
Steckbrief
- Bei Waschung alle Stellen erreichen (Ohr,
Innenschenkel)
- Wiederholung nach 7 - 10 Tagen
- Systemisch: einmalig reicht
- Faktorenkrankheit bei Abwehrschwäche mit
wirtschaftlichen Einbußen durch Unruhe und
Juckreiz
- Ivermectin (Ivomes-S oder I.-Prämix [7 d])
- Phoxim (Sebacil oder S.Pour-on)
Schweinelaus
Schweinelaus
Steckbrief
Erreger
-
- Klasse: Insekten
- Aufbau: 5 - 6 mm, braun, breiter Körper,
schmaler Kopf
- Eier 1 mm, an Borsten angeklebt
- Serotypen: - Besonderheiten: bevorzugt Nacken, Kopfbereich,
Schultern, Flanken, Ernährung vom Blut des Wirts
- Tenazität: nur wenige Tage
- Verbreitungswege: Übertragung: direkter Tierkontakt
-
Erreger: Haematopinus suis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle
Besonderheiten: nur bei schlechter
Haltung/Mangelfütterung, Abwehrschwäche
Faktoren: Vitamin/Mineralstoffmangel, unausgeglichenes
Ca/P-Verhältnis, Lichtarmut
Durchseuchung: Epidemiologie: enzootisch
Heilung: ja
Bedeutung: klinisch heute selten, subklinisch verbreitet
große wirtschaftliche Einbußen
Schweinelaus
Schweinelaus
Pathogenese
Klinik
erwachsene Läuse
Paarung
nach 3 - 4w
Eiablage
•
•
•
•
•
Blutaufnahme 6 x /Tag - Einstich + Umherwandern
Juckreiz, Unruhe, Scheuern und Kratzen
Entzündliche Hautveränderungen
Störung des Allgemeinbefindens
Jungtiere mit starkem Befall:
– Blutarmut (Porzellanferkel), Eisenmangelanämie
– schlechte Zunahmen und Futterverwertung
– verlängerte Mastdauer
• Überträger von ESP, Pocken und Eperythrozoonose
3 saugende
Nymphenstadien
Schlupf der Larven
Schweinelaus
Schweinelaus
Klinik
Klinik
Läuse sind mit bloßem Auge zu entdecken
An den Borsten finden sich Nissen
Schweinelaus
Schweinelaus
Diagnose
Therapie
• mit bloßem Auge zu stellen
– adulte Tiere
– Nissen
- Therapie zusammen mit Räudebekämpfung
- Bei Waschung alle Stellen erreichen (Ohr,
Innenschenkel)
- Wiederholung nach 7 - 10 Tagen
- Systemisch: einmalig reicht
- Ivermectin (Ivomes-S oder I.-Prämix [7 d])
- Phoxim (Sebacil oder S.Pour-on)
Schweinelaus
Schweinelaus
Immunität und Impfung
Prophylaxe
- klinische Symptome unterdrückt
- Sauen regelmäßig waschen und behandeln
PRRS
PRRS
Steckbrief
• Porzines Reproduktives und Respiratorisches
Syndrom
• chronisch-rezidivierende Pneumonien bei
Absetzern und in der Mast
• geringe eigene Valenz aber Wegbereiter für
Sekundärinfektionen
• Seuchenhafter Spätabort
• Seit 1990
Steckbrief
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Arterivirus
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: alle
Besonderheiten: Befall und Reduktion
der Lungenmakrophagen
Inkubationszeit: 1-3d
Morbidität: 0 - 100 %
Mortalität: 0 - 15 %
Durchseuchung: Monate bis Jahre im Bestand
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: gute Haltungsbedingungen: nach 3 - 5w
Bedeutung: weit verbreitet; Sekundär-Erreger!
Porcines Reproductives und
Respiratorisches Syndrom
PRRS
Erreger
PRRS
• Klasse: Arteriviren
• Aufbau: behülltes RNA-Virus,
15 kb
• Serotypen: unterschiedlicher
Virulenz; europäischer/amerikanischer Typ
• Besonderheiten: Persistenz für ca. 6 M
• Tenazität: gering (37°C, Trockenheit), lang bei
Minusgraden; bis 1 w bei RT; pH 6,5 – 7,5
• Desinfektion: Detergentien
• Verbreitungswege: Tierhandel!!!; aerogen (Mastbetriebe!:
3 km); Transportfahrzeuge, Sperma, Harn, Gülle
Ausscheidung über alle Körpersekrete ab 2d p.i. für mind.
1 Monat; intrauterin
• Epidemiologie: neg. JS in persistente Herde
Absatzferkel 6. – 9. LW
• Reservoir: latent infizierte Tiere
• Erhebliche ökonomische Einbußen
• Wellenförmiger Infektions- und klinischer
Verlauf mit Herdenpersistenz
• Neutralisierende Antikörper nach 4-8
Wochen, Abbau innerhalb ca. 5 Monaten
• Virusausscheidung über alle Sekrete und
Exkrete, oft über Monate.
• Brennpunkte im Bereich Ferkelaufzucht und
Jungsaueneingliederung
• Interaktion mit Co-Erregern: PCV2!
PRRS – Klinik/Pathologie
PRRS – Klinik/Pathologie
• Reproduktionsstörungen bei Neuausbruch
• Klinisches Bild sehr variabel
– Spätabort, Totgeburten, Lebensschwache
– Tieralter
– Resistenzlage und Immunität
– Virustyp und Sekundärerreger
• Endemisch: Respiratorische
Störungen
PRRS
PRRS
Klinik
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Pneumonie
wechselndes Fieber
hochrote Konjunktiven
blaurote Ohren, Gesäuge
Lidödem, Augenausfluß, Rhinitis
Krankheitsbeginn völlig asynchron
wellenförmiger Verlauf
Sauen: Anorexie, reproduktive Störungen:
Spätabort (um 110. d)
erneute Erkrankung wenige Tage nach scheinbar erfolgreicher ABTherapie
Klinik
•
Mast
– FA vermindert,
Auseinanderwachsen
– Leistungsdepression
um ca. 20 %
– höhere Totalverluste, Anfälligkeit
– Zunahmen um 30 -150 g/d vermindert
– Bindehautentzündung bei > 5 %
– Rhinitis bei mind. 5 %
– vereinzelt Brüllhusten
– vereinzelt Fieber > 39,5°C
– Hirnhautentzündungen (sek. Erreger)
– blaurote Ohren
– va. Vormastschweine 30 bis 60 kg
– Erkrankungsdauer mind. 3 Wochen
PRRS
PRRS
Klinik
Klinik
• Sauen
• Absatzferkel
– akut:
• > 5 % Verluste, vermehrt
Kümmerer
• Atemwegserkrankungen,
Bindehautentzündungen
– chronisch:
• > 3 % Verluste, vermehrt
Kümmerer
• Atemwegserkrankungen
(Bindehautentzündungen)
• vermehrt Infektionen durch Sek.-Erreger
• rezidivierendes Aufflackern von Bestandsproblemen
– akut:
• Aborte 105.-113. Tag,
• Totgeburten, Lebensschwache,
• Plötzliche Todesfälle bei Sauen,
• Anorexie, Fieber bis 41°C/
Untertemperatur
• Zyanosen Ohren und Unterbauch
– chronisch:
• < 10,5 leb.geb.Ferkel/Wurf
• > 0,7 tot geb. Ferkel/Wurf
• > 5 % Frühgeburten
• > 3 % Würfe mit < 7 Ferkel
• Umrauscher > 15 %, verzögertes Umrauschen
• verlängerte Trächtigkeit bis 120 d
• hohe Saugferkelverluste (lebensschwache Ferkel)
PRRS
PRRS - Verlauf
Sektion
120
Persistenz
Virämie
100
% /R e la t iv
• hochgradig proliferative interstitielle Pneumonie
• gesamte Lunge betroffen
• je nach Begleitkeimen
80
60
AK
40
T-Zellen
Klinik
20
0
0
3
7
14
21
30
50
70
90
100
110
120
135
Tage p.i.
nach Murtaugh 2004
Pathogenese: - Infektion
PRRS - Verlauf
LPS, Bakterien, Viren, etc.
• lang andauernde Virämie nach
Abklingen klinischer Symptome
• Lymphatische Persistenz über Monate
Î latente Ausscheider
Î Übertragung innerhalb und zwischen
Betrieben
Î Circulus vitiosus durch
Erregerzirkulation und Reinfektion
• ineffiziente Immunantwort
gp5
HeparinRezeptoren
PRRSV
aktivierte
Makrophagen
Pathogenese:- Ausbreitung
LPS, Bakterien, Viren, etc.
„direkte Zellkontakte“
LPS, Bakterien, Viren, etc.
unspezifische
Abwehr
IL1
TNF
IFNα
gp5
HeparinRezeptoren
IL10
?Mx1/Ubp/NFKB?
Zelltod
extrazellulär
PRRSV
aktivierte
Makrophagen
Immunität und Prophylaxe
PRRSV
aktivierte
Makrophagen
Pförtnereffekt
•Immunsuppressiv
•TH1ÎTH2
•Inhibition von
•NK-Zellen
• Zytokinen
• T-, B-Zellen
• MHC-Expression↓
„Immune-Escape“
PRRS
Verluste
• Immunität läuft synchron mit Persistenz und
Ausscheidung
– lediglich Eindämmung klinischer Symptome
• Lebend- > Totimpfstoffe
– Schutzwirkung zeitlich begrenzt (3-4 Mo)
– Wirkung nicht voraussagbar (Kreuzimmunität)
– Übertragung des Impfvirus möglich
– unentbehrliches Produktionsinstrument
• erhebliche ökonomische Belastung
• keine nachhaltige Problemlösung!
PRRS
Diagnose
• Serologie
–
–
–
–
–
–
5-10 Blutproben je Alterstufe
ELISA (ab 1-2 W. p.i. für ca. 6 Mo nachweisbar)
+ beginnende oder abnehmende Serokonversion /Impftiter
++ wahrscheinlich Feldvirus
+++ Viruskontakt kurz zuvor: sicher akutes Geschehen
ursächlich v.a. bei gleichzeitigem Vorliegen seropositiver und negativer Reagenten
– Doppelbestimmung (3-4 Wochen Abstand)
• Virusnachweis
– sicherste Methode
– PCR: Lnn, Tonsillen, Lunge, Milz, Rachentupfer, Blut
Abortmaterial, Lebensschwache, Sperma, akut erkrankte, frisch
verendete Ferkel
PRRS
Differentialdiagnostik
• PCV2
• +Husten und Dyspnoe
• Influenza
• +hohes Fieber, akutes Auftreten im Bestand
• AK, ESP
• +neurologische Symptome, +hohes Fieber
• PPV
• Mumien
• Bordetellen, Pasteurellen, NH3
PRRS
PRRS
Immunität und Impfung
Impfungsvoraussetzungen
•
•
•
•
•
•
•
Reduziert Dauer und Grad der Virämie nach Feldinfektion
kein vollständiger Infektionsschutz
maternale AK für 4 - 12w (Schutz vor Infektion / Klinik)
Immunität hält homolog mind. 2 Jahre
humorale und zelluläre Immunität!
Reinfektion: Boosterung ohne Virämie
keine Viruselimination aus dem Bestand
Ferkel und JS: ständig akut!
• 3 – 4 M nach Absetzen der Impfung: Rückkehr zu
klinischen PRRS-Symptomen im Bestand
• Klinik + Serokonversion im Bestand
• Impfung mind. 3 w vor zu erwartender Infektion
• vollständige Impfung aller, auch gesunder Tiere
PRRS
PRRS
Impfung
Impfung
• Impfstoffe
– Ingelvac PRRS MLV (Boehringer):
•
•
•
•
Bestandsimpfung Sauen
Frühe Ferkelimpfung
nur in PRRS-pos. Betrieben (Virusausscheidung)
sehr gute Immunität, sehr bewährt
– Porcilis PRRS (Intervet):
• nur für Mastschweine, einmalige Impfung 6.-9.LW
• Impfvirusausscheidung
– Ingelvac PRRS KV/Progressis (Boehringer/Merial):
•
•
•
•
•
seit Sept. 01, reproduktionsorientiert
Totimpfstoff: alle Kategorien, einschl. Tragende
Grundimmunisierung 2 x Abstand 3 –4 W
für PRRS-freie Betriebe
Jungsaueneingliederung
• Ferkelerzeuger
– alle Sauen gleichzeitig impfen, unabhängig
vom Trächtigkeitsstadium (Bestandsimpfung)!
– Sauenimpfung schützt nur Sauen!
– alle klinisch unauffälligen Saug- (ab 3 Wochen)
und Absatzferkel (kontinuierlich)!
– Zweitimpfung aller Sauen nach 4 – 6 W.
– Folgeimpfungen: im Abstand von 3 bis 4
Monaten
PRRS
PRRS
Impfung
Impfung
• Mastbetriebe
– geimpfte Ferkel einstallen
– oder alle Ferkel bei Einstallung impfen
– ältere Tiere bei kontinuierlicher Belegung mitimpfen
(Bestandsimmunität)
• Systemferkel
– alle im Alter von 3 W beim Erzeuger geimpft
– oder: alle Ferkel direkt bei Einstallung impfen
– kontinuierlich: alle älteren Ferkel mitimpfen
• geschlossene Betriebe
– Bestandsimpfung: alle Sauen, Ferkel ab 3 W
und Mastschweine
– Alle Sauen nach 4-6 W nachimpfen
– Folgeimpfungen alle 3 bis 4 Monate
– kontinuierlich alle Ferkel im Alter von 3 W
impfen
PRRS
PRRS
Impfung
Impfung
• Jungsaueneingliederung
• Jungsaueneingliederung
• Probleme:
– Tot- oder Lebendimpfstoff?
• Positive JS: Lebendvakzine
– Infektion PRRS negativer Herden durch
positive JS (offene Produktion)
– schlechte Fruchtbarkeit PRRS-negativer in pos.
Herden (Impfung)
– Destabilisierung pos. Herden durch
Eingliederung neg. JS (Impfung)
PRRS
• mit 3 W, Nachimpfen nach 4 M
• Empfängerbetrieb:
– PRRS-stabile Herde: einmalige Impfung bei Anlieferung
– PRRS-Klinik: Erstimpfung + Wdh.-Impfung
– kein Kontakt mit PRRS-Ausscheidern während
Eingliederungsphase
• Negative JS: Totvakzine
– Einsatz im PRRS-negativen Vermehrungsbetrieb
möglich
– Impfung 6 + 3 W vor Auslieferung
– Nachimpfung beim PRRS-instabilen Empfänger
PRRS
Bestandsproblematik
Quarantäne
– Stammsauen: Bestandsimpfung Abstand 3-4 M
– JS:
JS
Sauen
Bestandsproblematik
PRRS-negative Herde:
- nur PRRS-freies Sperma
- nur PRRS-freie JS
- keine Impfung
- Hygiene u. Management
optimieren
Quarantäne
+ Impfung
JS
Sauen
maternale
AK
Saugferkel
Absetzer
Absetzer
Mast
Mast
PRRS
JS
Sauen
maternale
AK
Impfung
Saugferkel
Absetzer
Mast
Erst Serologie, dann Impfung
90 % pos: alle Sauen impfen
70 % pos: aller außer HT
6 pp – 60 pc
50 % pos: erst Todimpfstoff
später Lebendimpfstoff
PRRS
Bestandsproblematik
Quarantäne
+ Impfung
Saugferkel
Impfung
PRRS-positive Herde:
- JS-Eingliederung
- Quarantäne
- Durchseuchung/Impfung
- Hygiene u. Management
optimieren
- Absetzer geimpft!
PRRS-Eradikation:
-Erstinfektion vor mind. 1a
-Aufbau Zuchtläufer
-JS-Stopp für 1/2a
-Stabilisierung der Herde
- keine Symptomatik
- geringe Serologie
-vollst. Räumung ab Flatdeck
(3-4 W)
-Management
-negatives Sperma + JS
-Überwachungsdiagnostik
Prophylaxe
• Aufbau stabiler Immunität und Unterbrechung von
Infektionsketten durch:
•
•
•
•
•
•
Konsequentes Rein-Raus
gründliche Zwischendesinfektion
Abschirmen des Bestandes
Personenverkehr einschränken
Strikte Trennung der Altersklassen!
Jungsaueneingliederung!
• Quarantäne von 8 W mit gezielter Infektion/Impfung
• Immun und nicht Ausscheider bei Eingliederung
• keine Mischung von Herkünften!
• hohe Stallhygiene
• So wenig Zukäufe wie möglich
•
•
•
•
PRRS-freie Besamungsstation
Ferkelumsetzen nur innerhalb Abteil und innerhalb 24 h
Absetzen mit 21 Tagen
Euthanasie von Problemferkeln
• Impfung bei klinischer Symptomatik
PRRS
PRRS
Sanierung
Sanierung
• Grundlage:
• Durchführung (DK, F)
•
•
•
•
•
1. Infektion = Schutz vor Reinfektion!
2. Tenazität gering!
3. Infektion v.a. über Tierkontakte!
4. Herdenimmunität in 6 – 12 M!
5. kritisch sind: a) JS; b) Absetzer (6. – 9. LW)
• Voraussetzung:
• ab 6 M vor Sanierungsbeginn kein JS-Zukauf mehr
• Serologie nach AK-Probenschlüssel
• alle Herdenteile mit infizierten Tieren räumen
• keine Tiere < 10 M
• 1 abferkelfreies Interval
• Beispiel aus Deutschland
• Betrieb mehrere Jahre geimpft
• Mai 2001: Einstellung von
• keine Klinik mehr im Bestand
• Einschleppung vor 1 a; Durchseuchung aller Zuchtschweine erreicht
•
•
•
•
• Impfung, JS-Zukauf
• + vollständige Räumung der Flatdecks
keine aktuelle Viruszirkulation im Bestand (Klinik, Serologie)
kontrolliert negative JS und Sperma stehen zur Verfügung
geringes Reinfektionsrisiko (Bestandsabstand min. 1000 m)
Prävalenz serolog. positiver max. 25 %
• Wiederbelegung Ende September
• Indikatorschweine mit aufgestallt (PRRS-frei!)
• ELISA, PCR
• rechtzeitige Einstellung aller Vakzinationsmaßnahmen
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Steckbrief
Steckbrief
• Akute, plötzlich auftretende und rasch
durchseuchende Erkrankung
• Zoonose
• Saugferkel kaum betroffen
Schweineinfluenza
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Influenza-Virus Typ A
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: ab Aufzucht, v.a. Mastbetriebe
Besonderheiten: Bronchien und Bronchioli
kalte Jahreszeit vermehrt
Inkubationszeit: 1-3 d
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: 2 - 3 %
Ausscheidung: 5 Wochen!
Durchseuchung: sehr rasch und plötzlich, alle Tiere
Epidemiologie: epizootisch
Heilung: gute Haltungsbedingungen: nach 1w
Bedeutung: Sekundär-Erreger! Reinfektionen
Schweineinfluenza
Erreger
Erreger
• Klasse: Orthomyxoviridae
• Aufbau: RNA-Virus, 8 RNA-Stränge
• Serotypen: (15Hn 9N-Typen) A/New Jersey/76;
H1N1; H3N2; H1N2
• Besonderheiten: 1918 USA, Grippewelle; D: 76 H
Antigendrift! Antigenshift (Rekombination: H1N2)
• Tenazität: gering
• Verbreitungswege: aerogen (Mastbetriebe!)
Transportfahrzeuge, Zukauf, Menschen
• Reservoir: latent infizierte Tiere,
Lungenwurmlarven in Regenwürmern,
wildlebende Wasservögel
• EU: seit 1979
• D: seit 1980
• H1N2: seit 2000
• 71% Betriebe Norddeutschlands: H1N1 Bakum98
• 50%: H3N2 Bakum 93
Schweineinfluenza
Pathogenese
akute BronchoBefall ges.resp.Epithel
pneumonie:
blaurote, herdförmig
verdichtete
Spitzenlappen
interst.Pneumonie
später auch
Zwerchfellappen
•
•
•
•
•
•
•
Schweineinfluenza
aerogene
Aufnahme
Klinik
Ziliarepithel
Clearance-Verlust
Sekundärinfektionen:
- APP!
- Bordetellen
- Pasteurellen
- Mycoplasmen
- PRRS!
•
akute Bronchopneumonie
– meist lokalisiert
– selten generalisiert Î tödlich
•
•
•
hohes Fieber (41-42°C; Aborte, Infertilitäten),
Dyspnoe, schmerzhafter Husten
Atemnot
•
•
•
Depression, Myalgien
Anorexie, Apathie, Gewichtsverluste
Dauer: 3d, dann setzt Heilung ein
•
•
nur milder Verlauf bei Saugferkeln
stärkere Klinik: Ältere + Belastung
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Sektion
Diagnose
Je nach bakteriellem Sekundärerreger
24h p.i.: Blaurote herdförmige
Verdichtung Spitzenlappen
bis d4: auch Zwerchfellappen
betroffen
Herde gegenüber emphysematösem
Rest eingesunken
Bronchien: fibrinöse,
schleimig-eitrige Füllung
Mediastinallnn: vergrößert,
ödematös, hyperämisch
Histo: wenige h: Hyperämie und Zellinfiltration
– interstitielle Pneumonie
– fokale Nekrosen im Bronchialepithel
– d3: Alveolen und Bronchioli mit Exsudat und Neutros
– ab d4: mononukleäre Leukos: Heilung
• Erregernachweis
– sofort: Nasen-/Rachentupfer, 5 Tiere
→ Virusnachweis
• nach 5 Tagen kein Virusnachweis mehr möglich
– gepaarte Serumprobe: HAH; Positiv: +4 Stufen in
14d
– Immunfluoreszenz an Lungenschnitten
– PCR, RT-PCR (Subtyp)
• Schocklunge: cardiogener Schock (Hypoxie, Verlegung
der Bronchioli)
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Differentialdiagnostik
Therapie
• alle anderen Pneumonien
•
•
•
•
Fiebersenkung: Acetylsalicylsäure
Schleimlösung: Bromhexin (Bisolvon)
Sekundärerreger: AB, z.B. Tylosin
Kreislaufkollaps: Kortikosteroide
• Stalltemperatur erhöhen
• Einstreu
• Lüftung verbessern
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Immunität und Impfung
Immunität und Impfung
• Sauen zum Schutz gegen Aborte
• Suvaxyn Flu: H1N1+ H3N2- Komponenten
• Zuchttiere: 2 x 4 Wochen vor Belegung
• Ferkel: 10. + 12. Lebenswoche
• Mastschweine: Kosten/Nutzen-Analyse
• 1malig: verhindert Klinik
• 2malig: relativer Infektionsschutz
• keine Masteinbußen
• Schutz durch neutralisierende AK 7.d bis 6m nachweisbar.
• belastbare Immunität: ca. ½ Jahr; lebenslang bei Infektion
nach 9. Lebensmonat
• Kolostrum: Schutz vor Klinik/Infektion
• CAVE: Ältere Impfstoffe oft wenig wirksam aufgrund
starker Antigendrift
• Ingelvac® Flu, neuer Influenza- Impfstoff für
Schweine, inaktiviert
• enthält aktuelle, in den 90er Jahren vom Schwein
isolierte Influenzastämme
• schützt gegen die in Deutschland dominierenden
Stämme der Subtypen H1N1 und H3N2.
• Suvaxyn Flu, Fort Dodge, Infl.A H1N1+H3N2
• Viraflu, Merial, Infl.A H1N1+H3N2
Schweineinfluenza
Schweineinfluenza
Prophylaxe
Neu
• Abschirmen des Bestandes
• Personenverkehr einschränken
• zunehmend auch bei schleichendem Verlauf Î endemisch:
• H1N1: weniger virulent, größte Varianz, Regionen geringer Dichte
• auch subklinisch möglich
• Belegungsdichte
• Lüftung, Raumtemperatur
• H3N2, H1N2: schweinedichte Gebiete abwechselnd alle 6 Monate
Rhinitis atrophicans
Rhinitis atrophicans
Schnüffelkrankheit
Schnüffelkrankheit
toxinbildende
Bordetella bronchiseptica
toxinbildende
Pasteurella multocida
nicht-progressive
Rhinitis atrophicans
progressive
Rhinitis atrophicans
Conchenhypoplasie
ökonomisch
ökonomisch
uneingeschränkte
eingeschränkte
Mastleistung
Mastleistung
toxinbildende
Bordetella bronchiseptica
toxinbildende
Pasteurella multocida
progressive
Rhinitis atrophicans
Umwelt
Virulenz
Immunität
Begleiterreger
Conchenhypoplasie
ökonomisch
ökonomisch
uneingeschränkte
eingeschränkte
Mastleistung
Mastleistung
nicht-progressive
Rhinitis atrophicans
Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Schnüffelkrankheit
toxinbildende
Bordetella bronchiseptica
Steckbrief
• Zerstörung der Nasenmuscheln durch
toxinbildende Pasteurella multocida-Stämme
begünstigt durch Vorschädigung der Schleimhäute
→ Schnüffelkrankheit
toxinbildende
Pasteurella multocida
progressive
Rhinitis atrophicans
Haltungsdichte
kontinuierlich
hoher JS Anteil
schlechte Luft
Conchenhypoplasie
Trockenfütterung
ökonomisch
ökonomisch
uneingeschränkte
eingeschränkte
Mastleistung
Mastleistung
nicht-progressive
Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Steckbrief
Erreger
• Erreger: toxinbildende Pasteurella multocida
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe: Infektion ab 1.LT, Klinik nicht vor 1
bis 3 Monate
• Besonderheiten: Überwachungsprogramme
• Inkubationszeit: Tage bis Wochen; Einschleppung bis
Klinik: Monate - Jahre
• Morbidität: bis 90 %
• Mortalität: bis 10 %
• Durchseuchung: langsam, chronisch
• Epidemiologie: enzootisch, jahrelang Teil der Ferkel
betroffen
• Bedeutung: starke wirtschaftliche Schäden durch
Wachstumsstillstand; Winterwürfe
• Klasse: kurze gramnegative Stäbchen; bipolar,
aerob,
• Aufbau: toxinbildender Stamm
• Serotypen: TypD
• Besonderheiten: wächst im Nasenschleim –
Toxinabgabe - Symptome
• Tenazität: gering
• Verbreitungswege: Zukauf subklinischer Tiere
• Reservoir: Schweine bleiben jahrelang Träger
Progressive Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Pathogenese
Klinik
belebte Ursachen
Viren
-EKR
-Influenza
-PRRS
-AK
Bakterien
-Mycoplasmen
-Streptokokken
-Bordetellen
Schleimhautschäden
Schleimansammlung
unbelebte Ursachen
-Staub
toxinbildende
-Schadgase
Pasteurellen
-trockene Luft
katarrhalisch-eitrige Rhinitis
-kalte Luft
Hemmung der Osteoblasten
-Temperaturschwankungen
•
•
•
•
•
•
•
•
Hypoplasie der ventralen Conchen
oft subklinisch, ungestörter Verlauf
Niessen, Schniefen
seröser Nasenausfluß
Pneumonieanfälligkeit
OK-Deformation und Nasenbluten
Verformung des Oberkiefers
– kurznasige Rassen: Brachygnathia
superior+Faltenlegung
– langnasige Rassen: Verbiegung
braune Krusten im inneren Augenwinkel
Mastleistung stark reduziert!
Ausschluß vom Zuchttierverkauf!
Progressive Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Sektion
Sektion
• Nasenquerschnitt kurz vor P1
Progressive Rhinitis atrophicans
Progressive Rhinitis atrophicans
Diagnose
Erregernachweis
• V: Klinik: schiefe und blutige Nase
D: Nasentupferprobe – Erregeranzüchtung
toxinbildende Pasteurellen!
10 - 20 kg Ferkel, gekühltes Transportmedium
• Messen der ventralen Naseneingangshöhe
• Frei-Anerkennung:
• Nasentupfer: 8-14 / Betrieb, 2 x pro Jahr
– bakteriologische Untersuchung
– PCR
• Toxinnachweis!
– Zytopathogenitätstest
– PCR
• Serologie auf Ak gegen toxinbildende
Pasteurellen: 10 – 20 Proben, 2 x pro Jahr
• Keine Impfung in Zuchtbetrieben
• Behandlung verschleiert Symptomatik
– 6 - 9 Bestandsprüfungen in 2 - 3 Jahren
– bei 300 Sauen: 24 Nasentupfer
Pasteurella multocida
Pasteurella multocida
Steckbrief
Steckbrief
• Pneumonien in der Mastphase durch nicht
toxinbildende Pasteurellen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Pasteurella multocida
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Läufer bis Jungsauen
Besonderheiten: Inkubationszeit: 1 - 2d
Morbidität: bis 50 %
Mortalität: bis 100 %
Durchseuchung: rasch, perakut bis akut
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: selten
Bedeutung: ubiquitär, fast alle Betriebe
nicht toxinbildende Pasteurella multocida
Klinik
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
a) selten perakute Septikämie
b) akute Broncho- u.
Pleuropneumonie
c) am häufigsten als Sek.
Erreger
Dyspnoerinne
Fruchtbarkeitsstörungen bei
der Sau
eitrig-fibrinöse Laryngitis
nicht toxinbildende Pasteurella multocida
Klinik
•
•
a) selten perakute Septikämie
b) akute Broncho- u.
Pleuropneumonie
c) am häufigsten als Sek.
Erreger
Dyspnoerinne
Fruchtbarkeitsstörungen bei
der Sau
eitrig-fibrinöse Laryngitis
•
•
•
•
nicht toxinbildende Pasteurella multocida
Klinik
nicht toxinbildende Pasteurella multocida
Diagnose
a) selten perakute Septikämie
b) akute Broncho- u.
Pleuropneumonie
c) am häufigsten als Sek.
Erreger
Dyspnoerinne
Fruchtbarkeitsstörungen bei
der Sau
eitrig-fibrinöse Laryngitis
• V: Sektion
• D: Erregerisolation aus Lungenspülprobe
oder Lunge in Reinkultur
• PCR
Bordetella bronchiseptica
Bordetella bronchiseptica
Steckbrief
Steckbrief
• Keuchhusten bei Saugferkeln, häufig in kalter
Jahreszeit
• häufig bei Atemwegserkrankungen und RA
beteiligt, aber nur untergeordnete Rolle
• toxinbildende Stämme: npRA
• kaum Einfluß auf Wachstum
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Erreger: Bordetella bronchiseptica
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Saugferkel bis Aufzuchtende
Besonderheiten: npRA nur bei Infektion 3. - 6. LW
Resistenz ab 6. Woche
Inkubationszeit: 2 - 3 d
Morbidität: bis 50 %
Mortalität: bis 10 %
Durchseuchung: rasch, akut bis chronisch
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: oft vollständig 4w p.i.
Bedeutung: Wegbereiter für toxinbildende Pasteurellen
weit verbreitet
Bordetella bronchiseptica
Bordetella bronchiseptica
Erreger
Pathogenese
Lunge
• Aufbau: bewegliche gramnegative Stäbchen, aerob
• Serotypen: • Besonderheiten: Lebenslange Latenz! nur hohe Dosen
können, nur bei sehr jungen Tieren ohne Immunschutz zur
Conchenatrophie führen
• Tenazität: gering
• Verbreitungswege: Zukauf latent infizierter
• Reservoir: latent infizierte Jungsauen, Nager
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Bronchopneumonie
Atemwegs-Epithelien
aerogene Aufnahme
bei Toxinbildung
Conchen
nicht progressive Rhinitis atrophicans
Wegbereiter für
toxinbildende
Pasteurellen
Bordetella bronchiseptica
Bordetella bronchiseptica
Klinik
Sektion
Anfangs: heißerer sehr
heftiger Husten
Rasche Ausbreitung
Niesen, Dyspnoe,
Tränenfluß, Tränenringe
Syptome gehen 2 M p.i.
zurück
Wachstumsverzögerung bei
npRA
Bordetella bronchiseptica
Diagnose
• V: Klinik
• D: Erregerisolation aus Nasentupfer/Lunge/
Lungenspülprobe
Ferkel 10d - 10w
• PCR
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Entspricht makroskopisch und
mikroskopisch EP
Schädigung der Blutgefäße:
Hamorrhagien+interlobuläre
Ödeme
BiGe-Zubildung - Schrumpfung
fissurartige Einschnürungen
Therapie beim Ferkelerzeuger
• Sauenbestandsbehandlung 14d
• Einzeltier: Amoxicillin, Enrofloxacin, Oxytetracyclin
• oral: 500 - 1000 ppm Trim.Sulf. oder Tetracycline
500 ppm Amoxicillin
400 ppm Tilmicosin
• Injektion aller Saugferkel: d1, d5, d10, Absetzen
• Langzeit-AB (s.o.)
• Futtermedikation aller Ferkel bis 25 kg (s.o.)
Herdbuchbetriebe ausmerzen
Muttertiervakzinierung nach Krankheitsausbruch
Immunität und Impfung
• Kaum immunogen - jahrelange Träger
• Impfstoffe: nur gesunde Tiere!
• Porcilis AR-T (Intervet)
Prophylaxe
• 1. Fütterung- u. Haltungsbedingungen optimieren
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• Bordetella bronchiseptica
• Pasteurella m. Typ D Toxoid
• Porcilis Atrinord (Intervet)
• Deletionsderivat des P.m.-Toxins (Protein d0)
• Respiporc (IDT)
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Bordetella bronchiseptica
Pasteurella multocida A
Toxoid von P.m. D
Sauen: 2 x 4 ml s.c. 5. und 2. Woche a.p.
Absetzer: 5. und 8. LW je 1 ml s.c.
Grundimmunisierung aller Bestandssauen
Auffrischung jeweils 4 - 5w a.p.
Kolostrum schützt!
Positive Reagenten erst nach Jahren reduziert
Trennung Absatzferkel und Abferkelstall
Unterteilung der Ställe
Rein-Raus
Belegungsdichte
• 2. Aufbau einer homogenen Bestandsimmunität
• Jungsauenintegration
• 3. Infektionsdruck senken durch Rein-Raus
• 4. Verbesserung des Stallklimas
• Luftfeuchtigkeit, Staubgehalt, NH3
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echte Sanierung nur durch Räumung
geschlossener Bestand
Zukauf nur aus kontrolliert pRA-freien Beständen
Quarantäne
keine Impfung in überwachten Betrieben!!!
Enzootische Pneumonie
Enzootische Pneumonie
Steckbrief
Steckbrief
• Bestandsproblem mit erheblichen wirtschaftlichen
Schäden durch Auseinanderwachsen
• Flimmerepithelien geschädigt
• Wegbereiter für Sekundärinfektionen
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Enzootische Pneumonie
Erreger
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Klasse: Mycoplasmataceae
Aufbau: keine Zellwand – vielgestaltig, 0,1µm
Serotypen: Besonderheiten: extrem resistent geg. Penicillin, Ampicillin
hohe Keimzahl für Infektion notwendig
• Tenazität: sehr gering, Detergenzien
• Verbreitungswege: aerogen (Mastbetriebe!)
Transportfahrzeuge, Zukauf, KB, Sektio!
Tröpfcheninfektion im Betrieb
• Reservoir: Trägersauen → Ferkel (vertikal!) Einstallen
latent infizierter Jungsauen
in fast allen Beständen endemisch
Erreger: Mycoplasma hyopneumoniae
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: alle bis einschließlich Jungsauen
Besonderheiten: Zerstörung des Ziliarepithels
Stillstand bei 60 kg; frühe Infektion, Manifestation in
Mastphase; Syn. Ferkelgrippe!?
Inkubationszeit: 3 - 4w (Monate)
Morbidität: 30 - 100 %
Mortalität: 1 - 10 %
Durchseuchung: langsam, akut bis chronisch
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: je nach Umwelt und Sek.-Erreger; Komplikation
durch: Besatzdichte, Kälte, schlechte Belüftung, Sek.Err.
Bedeutung: einer der wichtigsten Erreger
Sekundär-Erreger: MIRD, PRDC, PRRS
Enzootische Pneumonie
Pathogenese
Clearance-Verlust
Ziliarepithel
aerogene Aufnahme
Anreicherung von Schleim und Keimen
Spitzenlappenpneumonie
Husten trocken,
unproduktiv
Sekundärinfektionen:
- APP!
- Bordetellen
Husten produktiv
- Pasteurellen
Fieber
- PRRS!
Pförtnereffekt
MIRD
Erreger
Hygiene/Management
Hygiene/Management
Mycoplasma
hyopneumoniae
Zilien↓
Abwehr
Abwehr
Cytokine
-TNF
-IL10
T-Killer
-zellen
Makrophagen
igernd
pathogenitätsste
hemmt
Makrophagen
T-Helfer
-zellen
Abwehrzellen
Zilien↓
Makrophagen
Klinik
BP
T-Killer
-zellen
T-Helfer
-zellen
•
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Enzootische Pneumonie
Clearance ↓
igernd
pathogenitätsste
hemmt
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•
Ab 2-4w p.i. trockener, chron.
unproduktiver Husten
durch Auftreiben provozierbar
weder Fieber noch Dyspnoe
schwere Form: hundesitzig,
Tachypnoe, Dyspnoe, Hypoxie,
Cyanose, bis 10% Verluste
+ Sek.Inf.: Fieber, produktiver
Husten
oft klinisch stumm
Enzootische Pneumonie
Enzootische Pneumonie
Sektion
Diagnose
Geringer Befall: nur Spitzenlappenpneumonie
lobuläre/lobulär-konfluierende
Pneumonie
anfangs graurote Schwellung
später Einziehungen braunroter
Farbe
vielgestaltig durch Sek.Inf.
Pleura und andere Organe
meist o.b.B.
Histo: katarrh. Bronchitis u.
Bronchopneumonie
peribronchuläre u. perivasculäre
Lymphozyten
Hyperplasie des Alveolar- und
Bronchialepithels
T-Killer
-zellen
T-Helfer
-zellen
Co-Erreger
Abwehr
Cytokine
-TNF
-IL10
BP
Immunzellen
Hygiene/Management
Mycoplasma
hyopneumoniae
Co-Erreger
Clearance ↓
• V: Husten im Bestand, frisch abgesetzte Ferkel
und junge Mastschweine
– 2-4w nach Wegfall kolostraler AK
– v.a Würfe von JS
• D: sehr schwierig
–
–
–
–
problematische Erregerisolation
Dauer mehrere Wochen
heute PCR
Sektion: Spitzenlappenpneumonie
Enzootische Pneumonie
Enzootische Pneumonie
Erregernachweis
Differentialdiagnostik
• Serologie unzuverlässig
• alle Pneumonien
• chron. APP:
–
–
–
–
kaum humorale Reaktion, erst ab 60 kg
am besten aus Kolostralmilch
5-10 Blutproben/Alterstufe
ELISA
• Erregeranzüchtung schwierig
• PCR
• Pleuritis, Nekroseherde in Lunge
• Erregernachweis, Serologie
• Chlamydien:
• Serumtiteranstieg, mikroskop. Erregernachweis Lunge
• Ascaridenlarven:
• massive Einwanderung = EP (klinisch)
• Lungenläsionen+Punktblutungen Zwerchfellappen
• Influenza:
• Virusisolation aus Nasensekret, Serologie, Lungenhisto
Enzootische Pneumonie
Enzootische Pneumonie
Differentialdiagnostik
Therapie
• Bordetella bronchiseptica:
• Bronchosekretolytika: Bromhexin (Bisolvon)
• Kortikosteroide: Entzündungshemmung
• schon bei 3 - 4d alten Ferkeln
• Lungenhisto: Hämorrhagien, Erregernachweis
• zukaufende Mastbetriebe: Fütterungsprophylaxe aller
Zukäufe
• chron. Infiz. Betriebe: Futtermedikation über 2 - 3 w
während Mast mindern Verluste
• AK = EP (klinisch):
• Somnolenz (ZNS)
• Fremdkörperpneumonie:
• meist rechter Spitzenlappen
• Einzeltiere
• Fremdkörperriesenzellen
Enzootische Pneumonie
• Sekundärerreger: AB
• Enrofloxacin (Baytril), Marbofloxacin (Marbocyl)
• Oxytetracycline (Terramycin), Tylosin (Tylan), Tiamulin
• oral: 400 ppm Tilmicosin, 250 ppm Tylosin
• Ferkel: 1.LT 50 mg Tylosin 2 weitere Inj. 1.+2.Lw
Impfstoffe für Schweine
Immunität und Impfung
• Immunität bei Altsauen
• Ferkel:
• inaktivierte Mykoplasmenimpfstoffe
• d7 + d21 (z.Z. Absetzen) = Two Shot
• nicht vor d7 (Streß, Colidruck, Eisenbeladung der
Makrophagen)
• oder einmalig (One-Shot)
• nicht in florierende PCV2-Infektion hineinimpfen
• EP
–
–
–
–
–
–
Hyoresp
Multiporc M.hyo
Stellamune Mycoplasma
Suvaxyn
M.hyo 1-Shot
Stellamune 1-Shot
Merial M.hyo
IDT
M.hyo
Pfizer M.hyo
Fort Dodge M.hyo
Boehringer
Pfizer
i
i
i
i
i
i
wäßrig
wäßrig
Öl/W
wäßrig
W/Öl
Öl/W
Actinobacillus pleuropneumoniae
(APP)
Enzootische Pneumonie
Prophylaxe
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•
•
•
Steckbrief
Maximale Schwankung der Stalltemperaturen: 4°C
Luftfeuchte 60-80 %
>3m3/Tier
Rein-Raus
Quarantäne
Parasitenbekämpfung
Schadgase
• Pleuropneumonie
• Bedeutsame und schwerwiegende
Pneumonieerkrankung beim Schwein
• häufiger Sekundär-Erreger
• NH3 < 10 ppm
• H2S < 5 ppm
• Teilsanierung: 14d nur Sauen im Bestand halten +
Chemotherapie
APP
APP
Steckbrief
Erreger
• Erreger: Actinobacillus pleuropneumoniae
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe:
Aufzucht bis Jungsauen, va. 9. - 16.w
• Besonderheiten: besonders schlimmer Verlauf mit PRRS
• Inkubationszeit: 1 - 5 d
• Morbidität: 30 - 100 %
• Mortalität: 20 - 50 %
• Durchseuchung: perakut bis akut
• Epidemiologie: enzootisch
• Bedeutung: hohe wirtschaftliche Verluste
• Klasse: Pasteurellaceae,
gramnegative Kokken
• Aufbau: Kapselpolysaccharide;
Zytotoxine: ApxI-III
• Serotypen: 2 Biotypen:1Nad+=virulent;
12 Serotypen EU: 1,2,3,5,6,7,9
• Besonderheiten: Virulenzfaktoren: ApxI+II (+III):
hämolytisch und zytotoxisch; 100 Keime reichen für
erfolgreiche Infektion
• Tenazität: überleben 4 Jahre in Regenwürmern
• Verbreitungswege: Zukauf stumm infizierter, Stiefel,
Kleider; im Betrieb aerogen
• Reservoir: Latenz in Tonsillen, Respirationstrakt
APP
Pathogenese
APP
aerogene Aufnahme
Befall der Alveolen
Klinik
•
Resistenzfaktoren
Kapsel LPS OMPs TBPs Proteasen Apx-toxine! Adhäsion!
Hämolytisch und
PhagozytoseEisenentzug
IgA-,
Rezeptorzytotoxisch für
Complementermöglicht durch Hb-Abbau
Interaktion
Lungenmakroschutz
Transferrinbindung
am unteren
phagen und Neutrophile respiraAK: SerotypSchweinespezifisch
Porenbildner
spezifischer Schutz
torischen
ApxI>ApxII
Epithel
Lipid als Endotoxin
ApxIII: zytotoxisch
Adhäsion
Endothelzellen
Steigerung der
Oxidative Burst in MPs
Toxizität
Gram neg. Bakterien
AK: kein Schutz
•
•
perakut: Husten, Dyspnoe,
giemende Atemgeräusche
Apathie, Anorexie, Vomitus,
Fieber 42,5°C,
Zyanose, blutiger,
schaumiger Nasenausfluß
Maulatmung, Herz-KreislaufKollaps
Tod in 12 - 24h: sudden death
akut: Dyspnoe, stoßweiser,
schmerzhafter Husten
Fieber 41°C, Inappetenz, Apathie,
ohne Beh. Tod in wenigen Tagen
oder chronisch
beide: sehr schmerzhafte Pleuritis
und Pericarditis - hundesitzige
Stellung, kein Flankenschlagen
APP
APP
Klinik
Sektion
•
• chronisch: kein bis schwaches Fieber,
Fieberschübe
Husten, Dyspnoe nach Bewegung
Inappetenz, Wachstumsreduktion,
Zahl der Kümmerer erhöht sich
auch in geschlossenen Betrieben
vermehrt blasse Tiere im Bestand
• subklinisch: Zuchtbetriebe mit günstigen
Umweltbedingungen
latente Phase nach kurzer akuter Phase
•
•
•
hämorrhagisch-nekrotisierende Pneumonie
Akut: dunkelrote Pneumonieherde (1-3 cm) in
Zwerchfellslappen
beetartiges vorragen (Rest
emphysematös)
fibrinöse Beläge auf Pleura
perakut: zahlreiche solche
Herde serösblutige Flüssigkeit in der Brusthöhle
chron: adhäsive Pleuritis;
Pneumonieherde: graurote bis
weiße Schnittfläche mit Nekrosezentrum;
selten Arthritis, Endoc.valv.
APP
APP
Diagnose
Erregernachweis
• Klinik: Verdacht = Sek.Inf. Nach EP
• Sektion charakteristisch
• bei akuter Form ohne Behandlung gut möglich
• Serologie:
Blut: KBR, ELISA,
Kolostrum: ELISA
= Methode der Wahl bei subklinischer und
chronischer Form
APP
APP
Differentialdiagnostik
Therapie
•
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•
•
hakut: parenterale Einzeltierbehandlung
Penicilline 20.000 IE über 3d
oral: Chlortetrazyklin, Tylosin, Sulfonamide
Influenza
Mikroangiopathie
Herz-Kreislauf-Erkrankung
EP = chronische Form
APP
Metastrongylose
Immunologie und Immunprophylaxe
Steckbrief
• Stabile Immunität lokal+humoral nach Überstehen
• latente Infektion bleibt erhalten (v.a. Mast)
• Meist subklinisch verlaufende Erkrankung, nur bei
Weidehaltung
• Regenwürmer als Zwischenwirt und Reservoir
• Impfung: Toxoid-Impfstoff
• APP
– Haeppovac
– Hyactin
– Porcilis App
IDT
APP Serotyp 2
Merial APP Serotyp 1,6
Intervet Toxoide + OMP
i
i
i
wäßrig
wäßrig
wäßrig
Metastrongylose
Metastrongylose
Steckbrief
Erreger
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Erreger: Metastrongylus apri (Haus) pudendofectus (Wild)
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Läufer und Mast
Besonderheiten: nur bei Weidehaltung
Inkubationszeit: 10 - 12d; Präpatenz: 4w
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: 1 - 5 %
Durchseuchung: chronisch
Epidemiologie: enzootisch
Bedeutung: Wegbereiter für Sekundärinfektionen,
Reservoir für Influenza
Klasse: Rundwürmer
Aufbau: 1,5 cm lang, weiss
Serotypen: Besonderheiten: Tenazität: überleben 4 Jahre in Regenwürmern
Verbreitungswege: Zukauf, mind. 7 m im Schwein
lebensfähig
• Reservoir: Ausläufe und Weiden, Wildschweine
Metastrongylose
Metastrongylose
Pathogenese
Klinik
Infektiöse Larven nach
18 - 30d
Regenwurm
durchbohren der
Darmwand
Kot
Lymp-/ Blutweg
Abschlucken
Lunge
orale Aufnahme
Entzündungen und
Blutungen
Sek.Inf. - EP
Flimmerepithel
Eier
Ansiedeln in Bronchien
Geschlechtsreife
3. Larve
•
•
•
•
Husten, Dyspnoe, Nasenausfluß
Entwicklungsstörungen
nur bei jungen Schweinen apparent
meist subklinisch bis chronisch
Metastrongylose
Metastrongylose
Sektion
Diagnose
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• Kotuntersuchung
• Eier: dicke, dunkelgraue
Schale, leicht runzelige
Oberfläche
Larve 1 im Innern
• ZnCl/NaCl 1:2
• oft nur geringe
Eiproduktion!
• Sektion
Petechiale Blutungen an Lungenoberfläche
grauweiße Knötchen + lobuläre Emphyseme
v.a. caudo-ventral am Zwerchfellrand
Schleim + 1,5 cm lange Würmer in Bronchioli
Metastrongylose
Metastrongylose
Differentialdiagnostik
Therapie
• Ascaris suum
hConcurat (Tetramisol) 10 mg/kg oral
hwirkt auch gegen ältere Larven
• Leber + Darm
• Strongyloides
• Haut + Darm
Metastrongylose
Atemwegserkrankungen
Prophylaxe
Therapie
• Stallhaltung
• regelmäßige Kontrolle und Entwurmung
• Impfprogramme
• Mycoplasmen
• PRRS
• Verbessertes Management und Hygiene
• Rein-Raus
• Funktionstrennung
• Effizienter Erhalt der Leistung
• Exakt eingehaltenes Schlachtgewicht
• Wartezeit
Atemwegserkrankungen
Atemwegserkrankungen
Therapie
Therapie
• Unumgänglich bei (typische Symptomatik)
• Anforderungen an die Therapie
•
•
•
•
•
•
Fieber bis 42°C
Atemnot (Maulatmung im Hundesitz)
verschärfte Atmung durch verkrampfte Bronchien
Bauchschlagen
Fressunlust und Abgeschlagenheit
starker Husten
• rascher Therapieerfolg
• sofortiger Einsatz, da Bakterien in der Vermehrungsphase am
besten getötet werden (Teilung)
• Wirkungsweise:
• Bindung an Bakterienoberfläche
• Einströmen ins Bakterium
• rasche Wirkung: AB mit bakterizidem Effekt (körpereigene Abwehr
nebensächlich)
• keine vorangegangene Behandlung mit bakteriostatischer Wirkung
• optimale Dosierung und Behandlungsdauer
• optimale Konzentration am Wirkort (Bronchialschleim);
Futtermedikation?!
• Mittel: Penicillin, Ceftiofur, Streptomycin, Neomycin, Ampicillin,
Amoxicillin, Kanamycin, Gentamycin, Enrofloxacin
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Früher Einzelkrankheiten – ein Medikament war oft
ausreichend
• Heute multiple Ätiologien
– Behandlung in der Reihenfolge der Bedeutung
– Kombination mit Immunprophylaxe
• Resistenzlage ist oft sehr ungünstig
• Haltungs- und Hygieneprobleme führen zu
verstärkter Ausprägung der Grunderkrankung
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Grundlage jeder Behandlung sind:
– Bestandsuntersuchung
• regelmässig mind. alle 7 Tage (AB)
• alle 31 Tage (BB + nAB):
unter Einbeziehung ALLER Bestandsfaktoren
– Resistenztest
– Altersgruppen, Belegdichte, R. u. D Schema
– Therapieerfolg gefährdet
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Anforderungen an die Therapie
• rascher Therapieerfolg
• günstige Wartezeit
• sofortiger Einsatz, da Bakterien in der
Vermehrungsphase am besten getötet werden (Teilung)
• optimale Dosierung und Behandlungsdauer
(Reduktion verhindert Wirkung und fördert Resistenzen)
• optimale Konzentration
• am Wirkort (Bronchialschleim); Futtermedikation?!
• Anreicherung im Lungengewebe
• Anreicherung Intrazellulär
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Antibiotika mit bakterizidem Effekt
• körpereigene Abwehr nebensächlich
• Penicillin, Ceftiofur, Streptomycin, Neomycin, Ampicillin,
Amoxicillin, Kanamycin, Gentamycin, Enrofloxacin
• Antibiotika mit bakteriostatischem Effekt
• Behandlung über mehrere Tage notwendig (> 5 Tage)
• Keimbeseitigung allein durch das Immunsystem
• Tetracyclin, Chlortetrazyklin, Oxytetrazyklin, Tylosin,
Erythromycin, Tiamulin
• Niemals bakteriostatische und bakterizide
Medikamente gemeinsam einsetzen
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Hohe Konzentration in der Lunge
• starke Verschleimung der Atemwege hemmt Austritt der
Medikamente zum Wirkort
• Verfestigter Schleim als Schutzpanzer für die Bakterien
• Unterstützung durch Sekretolytika (Bisolvon) Bromhexin
„Einschleussungseffekt“
Therapie von
Atemwegserkrankungen
• Hohe Konzentration in der Lunge
Zielgewebe:
Lunge
BlutSpiegel
ß-Lactame; Tetrazykline
Makrolide; z.B. Pulmotil
Atemwegserkrankungen
Atemwegserkrankungen
Therapie
Therapie
• Welcher Erreger und Resistenzen
• Injektionsschäden
• oft nicht genug Zeit für Resistenztests in der Praxis
• Amoxicillin:
ölige Lösung 18 – 30 d WZ
wässrige Lsg. 10 d WZ
oral 3 d WZ
• Cephalosporin-AB: Umwidmung: 28 d WZ
• Gewebsfreundlich:
• Proc.-Penicillin, Pen.-Strep, Ceftiofur, Ampicillin
• Gewebsreizend:
• Tetrazyklin, Tylosintartrat, Erythromycin, SulfonamidTrimetoprim
• Excenel, wässrig: 3 d WZ
• Excenel RTU, ölig, 5 d WZ
• Cave: Pen-Strep: 45 d WZ, Gentamycin: 60 d WZ
Therapie
• Empfehlung
• deutlich erkrankte Tiere mit Excenel RTU (5 d WZ)
+ Bisolvon (0 d WZ)
• am nächsten Tag fressen die Tiere wieder
• jetzt Amoxicillin und Bisolvon übers Futter (3 d lang),
danach 3 d WZ
• Tiere, die noch nicht fressen, nachinjizieren (wässriges
Excenel)
Colon
Caecum
Ileum
Jejunum
Atemwegserkrankungen
Differentialdiagnostik
Durchfallerkrankungen
Saugferkel Absatzferkel Läufer Mast Zucht
Rota!
TGE
EVD
Kolidiarrhoe!
Clostridium C!
Clostridium A
Ödemkrankheit
Salmonellose
Kokzidiose!
Strongyloidose
PIA
Dysenterie!
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Steckbrief
Steckbrief
•
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•
Ferkel zukaufende Mastbetriebe
nur in der kalten Jahreszeit
hoch ansteckend
100%ige Mortalität bei Saugferkeln
explosionsartige Ausbreitung
alle Alterstufen
heute nur noch geringe Bedeutung
• hohe Durchseuchung mit dem schwach pathogenen
Porcinen Respiratorischen Corona Virus (einer TGEVariante mit verändertem Tropismus)
•
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•
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•
Erreger: TGE-Virus (Corona)
Anzeige/Meldepflicht: M
Betroffene Altersstufe: Jede!
Besonderheiten: nur in kalter Jahreszeit!
Ferkel zukaufender Mastbetriebe, kontinuierliche Belegung
Inkubationszeit: 0,5 - 4d
Morbidität: Saugferkel bis 2w: bis 100 %
Mortalität: Saugferkel bis 10.LT: 90 - 100 %
Durchseuchung: explosionsartig, akute Erkrankung
Epidemiologie: epizootisch/enzootisch
Heilung: Regenerationsbeginn nach 7d/2w
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Erreger
Pathogenese
•
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•
Klasse: Coronaviren
Aufbau: behülltes DNA-Virus
Serotypen: Besonderheiten: Kreuzreaktion
mit PRCV
Tenazität: RT: 10 d; -20°C: 6M-Jahre; Sonne: 6h
Verbreitungswege: Transporter, Zukauf
Reservoir: chron. infiz. Herden; subklinische
Ausscheider (Schw, Katze, Fuchs, Hund, Star)
Desinfektion: Formalin
Transmissible Gastro-Enteritis
Pathogenese
orale Aufnahme
Mikrokanalikuli/
Makropinozytose
Mastschweine 10.000 x LD50
Empfindlichkeit ab 3. LW
Transmissible Gastro-Enteritis
Pathogenese
Diar- Maldigestion
Exsikkose
rhoe Malabsorption
(Osmose)
reflektorischer
Pylorusverschluß
Darmreizung
Erbrechen
orale Aufnahme
orale Aufnahme
Befall + vollständige
Zerstörung der Zotten
in Jejunum + Ileum
Mikrokanalikuli/
Makropinozytose
Mastschweine 10.000 x LD50
Empfindlichkeit ab 3. LW
Befall + vollständige
Zerstörung der Zotten
in Jejunum + Ileum
Mikrokanalikuli/
Makropinozytose
Mastschweine 10.000 x LD50
Empfindlichkeit ab 3. LW
Infektionsdruck
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Pathogenese
Klinik
Diarrhoe
Schutz/Heilung
Maldigestion
Exsikkose
Malabsorption
Darmreizung
reflektorischer
Pylorusverschluß
IgA
Kreuzimmunität
PRCV
1. Erbrechen
Erbrechen
orale Aufnahme
lokale
Immunität
Befall + vollständige
Zerstörung der Zotten
in Jejunum + Ileum Krypten verschont
Mikrokanalikuli/
Makropinozytose
UV/
Hitze
Mastschweine 10.000 x LD50
Regeneration ab d7 Empfindlichkeit ab 3. LW
Mast/Sauen
Saugferkel
2. Durchfall
graugelbübelriechend
1. 1./2.d: Apathie, Anorexie
40,5°C
2. 3.-6.d: Kot graugelb, futterdurchsetzt, übelriechend
3. Verminderte Mastleistung
4. Sterilität bei Sau möglich
3. Exsikkose
+ Schwäche
- Hypoglykämie, akutes Nierenversagen/
chron.Niereninsuffizienz
Infektionsdruck
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Klinik
Klinik
TGE-Kot der Sau
Kot: grau-grün, wäßrig +
weicher weißer Milchfettkot
erste Tage
weiterer Verlauf
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Klinik
Klinik
Abferkelbereich
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Klinik
Klinik
in der Mast
in der Mast
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Sektion
Diagnose
• Transparenter Darm
vollständige Atrophie des Zottenepithels
(Saugferkel bis 10d; Stereolupe)
• Magen und Dünndarm leicht gebläht
• geronnene Milch in Magen und Darm
• Klinik + Verlauf
• Sektion
• Atrophie der Dünndarmzotten
• Milchkoagula im Magen
• Transparenter Darm
• plötzlicher und rascher Verlauf
• jede Altersgruppe, Ferkel besonders stark betroffen
• Saugferkel bis 10 d: 100 % Mortalität
• Virusnachweis (Darm+Kot)
• AK-Nachweis 14d p.i.
Transmissible Gastro-Enteritis
Erregernachweis
• Immunfluoreszenz des Virus-Ag
(Darmschleimhaut/Kot)
• Anzüchtung Zellkultur
• PCR
Transmissible Gastro-Enteritis
Differentialdiagnostik
• Rota-Viren:
- gleiches Bild, schwächerer Verlauf, Zotten nur verkürzt
- Kot breiig-pastös; geringe Sterblichkeit; 1.-8.LW
• EVD:
- gleiches Bild, aber Mast >> Saugferkel
- Saugferkel d 4 - 7: Mortalität 20 - 30 %
- ganzjährig
• Colidiarrhoe:
- nur Neugeborene und Absetzer, Chemotherapie!
• Dysenterie:
- weniger akut, Kotfarbe, Chemotherapie!
- max. 30 % eines Mastbestandes befallen
• Chron. Schweinepest:
- langanhaltendes Fieber!
Transmissible Gastro-Enteritis
Transmissible Gastro-Enteritis
Therapie
Immunität und Impfung
• Saugferkel:
•
•
•
•
reichlich klares Wasser
Volumenauffüllung (Niere):5 g NaCl + 50 g Glucose/l
evtl. parenteral 1,2% NaHCO3 + 5% Glucose
Baytril, Apralan, Neodiar-Doser (Sek.Erreger)
• Mast:
• Futterentzug bzw. reizarme Diät
• Einzeltierbehandlg (Inj.): Enrofloxacin,
Gentamycinsulfat, Trimethoprim-Sulfonamid
• Futtermedikation (Sek.Erreger): Neomycinsulfat,
Colistinsulfat (je 250 ppm)
•
•
•
•
Zuchtsau: 2J
Virusneutralisierende AK: 5d p.i. - 9w p.i.
Passive Immunität für 12w (Kolostrum)
bislang keine zuverlässige Vakzinierung möglich
• Stalltemperatur erhöhen!
• Liegeflächen trocken halten!
Transmissible Gastro-Enteritis
Epizootische Virusdiarrhoe
Prophylaxe
Steckbrief
•
•
•
•
•
•
• hochansteckende, ganzjährige Viruserkrankung
• Freßunlust, Erbrechen und Diarrhoe
• Endmastschweine am stärksten Betroffen
•
•
•
•
ständige AK-Versorgung der Saugferkel
Eingliederung der Jungsauen
Mast: Rein-Raus-Verfahren
Futterentzug für 3-4 Tage
Keine Milchprodukte (Osmose)
Hygiene (Personen, Geräte, Tiertransporter,
Zuchtviehmärkte)
wochenlange Ausscheidung nach Heilung! (bis 8M Ferkel)
Kot als Hauptinfektionsquelle v.a. im Winter!
Seuchenzüge alle 3-4 Jahre
Großbetriebe als Reservoir (Kümmerer als
Dauerausscheider)
Epizootische Virusdiarrhoe
EVD
Steckbrief
Erreger
• Erreger: EVD-Virus (Corona)
• Anzeige/Meldepflicht: • Betroffene Altersstufe: Absetzer bis Sauen, Unterschiede!
Mastschweine (60 - 70 kg!) Belastungsmyopthie
• Besonderheiten: ganzjährig
Ferkel zukaufender Mastbetriebe, kontinuierliche Belegung
• Inkubationszeit: 1- 4d
• Morbidität: Saugferkel kaum betroffen, Rest 30-80%
• Mortalität: Saugferkel bis 3.LT: 90 - 100 %, dann 20-30 %
Mast bis 10 %
• Durchseuchung: schleppend
• Epidemiologie: enzootisch
• Heilung: langsam nach 3w
• Bedeutung: groß, aber sinkend
•
•
•
•
•
•
•
Klasse: Coronaviren
Aufbau: behülltes DNA-Virus
Serotypen: Besonderheiten:
Tenazität: RT: 10 d; -20°C: 6M-Jahre; Sonne: 6h
Verbreitungswege:
Reservoir: chron. infiz. Herden; subklinische
Ausscheider (Schw, Katze, Fuchs, Hund, Star)
• Desinfektion: Formalin
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Pathogenese
Pathogenese
Diar- Maldigestion
Exsikkose
rhoe Malabsorption
(Osmose)
reflektorischer
Pylorusverschluß
Darmreizung
Diarrhoe
reflektorischer
Pylorusverschluß
Darmreizung
Erbrechen
orale Aufnahme
Rezeptoren
Befall + vollständige
Zerstörung der Zotten
in Jejunum + Ileum
Schutz/Heilung
Maldigestion
Exsikkose
Malabsorption
lokale
Immunität
kaum
ausgeprägt
Befall + vollständige
IgA
Erbrechen
orale Aufnahme
Rezeptoren
Hitzeresistent
Zerstörung der Zotten
in Jejunum + Ileum Krypten verschont
Regeneration ab w3
Infektionsdruck
Infektionsdruck
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Klinik
Klinik
1. Erbrechen
2. Durchfall
evtl. perakute Todesfälle
durch Belastungsmyopathie
ab Endmast
wäßrig
grünlich gelb
übelriechend
3. Exsikkose
+ Schwäche
Schweine kotbeschmutzt
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Klinik
Klinik
Abmagern und Durchfall
erste Tage
Eindickung im weiteren Verlauf
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Klinik
Sektion
• akute katarrhalisch-eitrige Entzündung der
Dünndarmschleimhaut
• transparenter Darm
vollständige Atrophie des Zottenepithels
(Stereolupe)
• evtl. Herz-Kreislaufversagen
+ akute Rückenmuskelnekrose
Dackelohren durch Exsikkose
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Sektion
Diagnose
Schwellung
der
Darmlymphknoten
• Klinik + Verlauf
• Sektion
• Atrophie der Dünndarmzotten
• Transparenter Darm
• schleppender Verlauf, Reinfektionen
• jede Altersgruppe, Ferkel kaum betroffen
• Saugferkel ab d4: 20-30 % Mortalität
• Virusnachweis (Darm+Kot)
• AK-Nachweis 14d p.i. nach Heilung!
Epizootische Virusdiarrhoe
Erregernachweis
• Immunfluoreszenz des Virus-Ag
(Darmschleimhaut/Kot)
• Serologie: AK-Max 2.-5.w
• humorale AK bis 2 Jahre nachweisbar, aber ohne Schutz!
• Anzüchtung Zellkultur
• PCR
Epizootische Virusdiarrhoe
Differentialdiagnostik
• TGE:
- gleiches Bild, aber Mast << Saugferkel
- Saugferkel d 4 - 7: Mortalität 90 - 100 %
- nur im Winter, Inkubationszeit kürzer, höhere Morbidität,
kürzere Krankheitsdauer
• Rota-Viren:
- gleiches Bild, schwächerer Verlauf, Zotten nur verkürzt
- Kot breiig-pastös; geringe Sterblichkeit; 1.-8.LW
• Colidiarrhoe:
- nur Neugeborene und Absetzer, Chemotherapie!
• Dysenterie:
- weniger akut, Kotfarbe, Chemotherapie!
- max. 30 % eines Mastbestandes befallen
• Chron. Schweinepest:
- langanhaltendes Fieber!
Epizootische Virusdiarrhoe
Epizootische Virusdiarrhoe
Therapie
Immunität und Impfung
• Ferkel:
•
•
•
•
reichlich klares Wasser
Volumenauffüllung (Niere):5 g NaCl + 50 g Glucose/l
evtl. parenteral 1,2% NaHCO3 + 5% Glucose, Amynin
Baytril, Apralan, Neodiar-Doser (Sek.Erreger)
• Mast:
• Futterentzug 4-5d, dann halbe Ration
• Einzeltierbehandlung (Inj.): Enrofloxacin,
Gentamycinsulfat, Trimethoprim-Sulfonamid
• Futtermedikation (Sek.Erreger): Neomycinsulfat,
Colistinsulfat (je 250 ppm) über 14d
• Vitaminisierung (Malabsorption)
• Keine dauerhaft belastbare Immunität
• Beginn: 4-5w, Ende 5m
• mehrfache Reinfektion im Mastabschnitt möglich
bei kontinuierlicher Belegung
• bislang keine zuverlässige Vakzinierung möglich
• Stalltemperatur erhöhen!
• Liegeflächen trocken halten!
Epizootische Virusdiarrhoe
Vomiting und Wasting Disease
Prophylaxe
Steckbrief
• Eingliederung der Jungsauen
• Mast: Rein-Raus-Verfahren! Elimination aus Bestand
Durchseuchung des Gesamtbestandes, sonst erkrankt jede
neu eingestallte Gruppe
• Kontaktsuppe für gesamten Bestand
• Futterentzug für 3-4 Tage
• Keine Milchprodukte (Osmose)
• Hygiene (Personen, Geräte, Tiertransporter,
Zuchtviehmärkte)
• Kot als Hauptinfektionsquelle
- Erreger: Haemagglutinierendes Encephalomyelitis-Virus
(Corona)
- Anzeige/Meldepflicht: - Betroffene Altersstufe: 1.- 3. LW
- Besonderheiten: Erbrechen und Kümmern
- VW in Europa; Nordamerika: Ontario Encephalomyelitis
- Inkubationszeit: 4 - 5d
- Morbidität: bis 10 % Mortalität: 100 %
- Epidemiologie: epizootisch/enzootisch
- Heilung: keine Heilung möglich
- Bedeutung: gering
Vomiting und Wasting Disease
Vomiting und Wasting Disease
Steckbrief
Pathogenese
- Erbrechen und Kümmern der Saugferkel
- keine Heilung möglich
4-5d
Magenwandganglien
Stammhirn
Bulbus olfactorius
nasale
Aufnahme
N.vagus
Vomiting und Wasting Disease
Vomiting und Wasting Disease
Pathogenese
Klinik
keine
Diarrhoe
Lähmung der
Magenwand
d5
Magenerweiterung
Magenwandganglien
Saugferkel erste 3 LW
milde Hirnsymptome
Stammhirn
Bulbus olfactorius
nasale
Aufnahme
Anorexie
Erbrechen
1. Erbrechen kurz nach Saugakt
2. Auftreibung der Magengegend
3. Kümmern über mehrere Wochen
maternale
AK
Vomiting und Wasting Disease
Vomiting und Wasting Disease
Sektion
Sektion
- starke Abmagerung
- blaß-graue Haut,
struppig
- prall mit Milchbrei
gefüllter Magen
- stark geweitet
Ferkel, kümmernd mit aufgetriebener Magengegend
- Histologie: entzündliche Infiltration der Nerven der
Magenwand (v.a. Pylorusregion)
- oft nichteitrige Enzephalitis
Vomiting und Wasting Disease
Vomiting und Wasting Disease
Diagnose
Differentialdiagnostik
- Klinik + Bestandssituation
- Sektion
-
- Abmagerung
- Magenerweiterung
- Histo: milde Enzephalitis + Ganglienzelldegeneration
- jede Altersgruppe, Ferkel besonders stark betroffen
- Saugferkel bis 10 d: 100 % Mortalität
- Virusisolation (Tonsillen, Hirn, Lunge) nur bei extrem frisch
klinischen Tieren; selten nötig
Anfangsstadien akuter Gastro-Enteritiden
TGE und EVD
Colidiarrhoe
Clostridium perfringens Typ C
- stets Diarrhoe nach dem Erbrechen, nie Verstopfung
Vomiting und Wasting Disease
Vomiting und Wasting Disease
Therapie
Immunität und Impfung
- keine Therapie möglich
- stumme Durchseuchung mancher Bestände
- Immunisierung der Sau mit Teilen erkrankter
Ferkel - Schutz der Ferkel durch Kolostrum
- Virusneutralisierende AK ab d7-12p.i.
- keine Vakzinierung möglich
Vomiting und Wasting Disease
Rota-Virus-Infektion
Prophylaxe
Steckbrief
-
•
•
•
•
•
ständige AK-Versorgung der Saugferkel
Kontaktsuppe für Zuchtsauen (spätestens 14 d a.p.)
Eingliederung der Jungsauen
Hygiene (Personen, Geräte, Tiertransporte)
Rota-Virus-Infektion
Appetitlosigkeit
gelegentliches Erbrechen
nachfolgend Durchfall
milder Verlauf
2-Wochendurchfall (+Coli)
Rota-Virus-Infektion
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Rota-Virus (Serotyp A)
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: zwischen 10. und 20. LT
Besonderheiten: wenig wirtsspezifisch (Jungtiere + Kinder)
Inkubationszeit: 0,5 - 2d
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: bis 50 %
Durchseuchung: rasch
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: wenige Tage Dauer
Bedeutung: häufig mit Coli vergesellschaftet
Klasse: Rota, Serotyp A
Aufbau: behülltes DNA-Virus, Reoviren
Serotypen: Besonderheiten:
Tenazität: RT 9m; schwer desinfizierbar
Verbreitung: ubiquitär verbreitet
Reservoir: subklinische Ausscheider (Ferkel,
Sauen, Katze, Hund, Nager, ...)
• Desinfektion: Formalin
Rota-Virus-Infektion
Rota-Virus-Infektion
Pathogenese
Klinik
Exsikkation
1-7d
massenhafte
Ausscheidung
mit dem Durchfall
-kot
Resorptionsstörung
Steatorrhoe
Reizung
Anorexie
Erbrechen
Apathie
orale Aufnahme
Zottenverkürzung
Jejunum
Ileum
Ausbreitung bei
fehlendem Kolostralschutz
1. Erbrechen, Apathie, Anorexie
2. Durchfall
hellgelb-pastös - dunkelbraun
übelriechend, Nahrungsreste, molkeähnlich
wenige Tage Dauer (1-7)
3. Exsikkose + Schwäche
- Hypoglykämie, Gewichtsverluste bis 30 %
4. evtl. Kümmern
Rota-Virus-Infektion
Rota-Virus-Infektion
Sektion
Diagnose
• akute katarrhalische Enteritis
• Histologisch: Zottenverkürzung
• Klinik
• Sektion: Absterben der Zottenspitzen
• Virusnachweis:
• Elektronenmikroskopie, ELISA, PCR (Durchfallkot)
• Immunfluoreszenz (Darmschleimhaut)
• AK-Nachweis: max. 2-4w p.i.
sinnlos wegen hohem Durchseuchungsgrad
Rota-Virus-Infektion
Rota-Virus-Infektion
Differentialdiagnostik
Therapie
• TGE und EVD in chron. teildurchseuchten
Großbeständen
•
•
•
•
• Erregernachweis
• Kokzidiose
• Therapieversuch
• Strongyloidose
• Therapieversuch
• Kolidiarrhoe
• Nahrungsfreier, dünner Kot
• Clostridieninfektion
Zweiwochendurchfall!
Koliwirksame Mittel: Heilung in 24 h
Elektrolyt-Glucose-Lsg. ad. lib.
Starterfutter absetzen (osmotische Belastung)
Rota-Virus-Infektion
Rota-Virus-Infektion
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• Immunisierung der tragenden Sauen durch
Kotkontakt
• Jungsauen eingliedern
•
•
•
•
•
•
•
genügende AK-Versorgung der Saugferkel
Eingliederung der Jungsauen
Futterentzug
Hygiene (Personen, Geräte, Tiertransporte)
Kot als Hauptinfektionsquelle
Reinigung und Desinfektion der Abferkelställe
Rein-Raus!
Coliruhr
(5) Colienterotoxämie/
Ödemkrankheit
nein
Fimbrien
ja
F18
(Rez ab d21)
(6) Coliendotoxämie
(7) Colidiarrhoe Absetzer
Toxine: SLT, Endotoxin+Mast
F4,5,6 ST, LT
(Rez ab Geburt)
(1) Colidiarrhoe der Neugeborenen
ja maternale AK nein
(2) Colisepsis
wenig
(3) 3-Wochendurchfall
Steckbrief
•
•
•
•
weitverbreitete, verlustreiche Durchfallerkrankung
Geburt bis Absetzen
80 % aller Ferkeldurchfälle
50 % aller Ferkelverluste
Futterumstellung
(4) Colidiarrhoe der
Absetzferkel
atypische Stämme: (8) MMA, Zystitis, ...
Coliruhr
Coliruhr
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
• Klasse: ETEC
(Enterotoxinbildende Stämme)
• Aufbau: gramnegative Stäbchen
• Serotypen: -O8, 138, 139, 141, 147, 149, 157
• Virulenzfaktoren: Fimbrien: F4, F5, F6, F41
Enterotoxine: Sta (hitzestabil) Lt (hitzelabil): nur
sekretionssteigernd!
• Tenazität: RT: 10 d; -20°C: 6M-Jahre; Sonne: 6h
• Verbreitungswege:
• Reservoir: ubiquitär verbreitet
• Desinfektion: Formalin
Erreger: Escherichia coli
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Geburt bis Absetzen
Besonderheiten: Neugeborene / 3.-4. LW / Absetzen
Inkubationszeit: 0,5 - 4d
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: bis 100 %
Durchseuchung: akute Erkrankung
Epidemiologie: enzootisch
Heilung: ohne Medikation kaum Aussichten
Bedeutung: groß
Coliruhr
Coliruhr
Erreger
Pathogenese
Milchmangel
keine Immunität
geringe Aufnahme
Exsikkose
wässriger,
nahrungsfreier
Durchfall
zu wenige AK
orale Aufnahme
aus Umgebung
Elektrolyt- und
Wasserverluste
Anheften und massenhafte
Vermehrung durch Fimbrien
Freisetzung von Enterotoxinen
Beeinträchtigung der Enterozytentransportfunktion
Anheften von E.Coli an der Zottenoberfläche
Coliruhr
Coliruhr
Virulenzfaktoren
Virulenzfaktoren
• Fimbrien F4, F5
• Enterotoxine
• Fehlen serotypischer AK in Kolostrum
•
•
•
•
Zukauf
Absetzen von stark immunen Sauen
MMA, Agalaktie, Futterumstellung
Genetik: kein F4-Ag bei der Sau
Coliruhr
Coliruhr
Klinik
Klinik
Coliruhr beim Saugferkel
Coliruhr
Coliruhr Sektion
Klinik
• Dünndarm gering hyperämisch oder o.B.
• Darminhalt wäßrig mit Milchflocken
Coliruhr nach dem Absetzen
Coliruhr
Coliruhr
Diagnose
Erregernachweis
• enzootisches Auftreten wäßrigen Durchfalls
• Neugeborene, 3./4. LW oder kurz nach Absetzen
• BU: hoher Gehalt an ETEC im oberen Dünndarmbereich
(frisch tote Tiere verwenden)
• Pathogene Serotypen im Kot
• Sektion
• Immunfluoreszenz des Virus-Ag
(Darmschleimhaut/Kot)
• Anzüchtung Zellkultur
• PCR
• nur geringe Hyperämie des Dünndarms
• Serotyp? Impfung!
• Resistenztest! Chemotherapie
Coliruhr
Differentialdiagnostik
• TGE:
- akuter Verlauf, keine Altersbeschränkung
- totaler Zottenverlust - transparenter Darm
- Chemotherapieresistent
- Immunfluoreszenz, Virusneutralisierende AK
• Strongyloidose:
- Diarrhoe frühestens ab d3, meist Ende 1.LW
- keine plötzlichen Todesfälle
- Anämie
- Anthelmintika wirksam
- Parasitol. Untersuchung
• Nekrotisierende Enteritis:
- 1. und 2. LW, nie in ersten 12 h
- Kot gelb-schaumig, blutgefärbt, übelriechend
- Chemotherapie wirkungslos
- mehrere cm lange Nekrose pathognomonisch
Coliruhr
Differentialdiagnostik
• Kokzidiose:
- v.a. ab 2. LW
- gelb-pastöser bis grau-wäßriger, übelriechender Durchfall
- Zottenatrophie
- Sporozoiten in Enterozyten
- Kotuntersuchung erst nach 5 Tagen positiv!
• Rota:
- gelblich-pastös
- 3.LW, ungestörtes Allgemeinbefinden
- spontane Heilung nach einigen Tagen
• Dysenterie:
- Absatzferkel
- dunkel-schleimiger Kot, Blutspuren
- Dickdarm!
• S. typhimurium:
- diphteroid bis ulzerierende Enteritis
- Östrus
- Milchüberschuß
- Futterwechsel
Coliruhr
Coliruhr
Therapie
Immunität und Impfung
• frisches Trinkwasser
• tägliche Chemotherapie bis Heilung,
oral/parenteral
•
•
•
•
• Doser: Apralan, Neodiar, Baytril, Floracid
•
•
•
•
•
ältere Ferkel: Trinkwasserzusatz
Absetzer, Fütterungs-AB
orale Rehydratation mit Glucose-Elektrolyt-Lsg.
Stalltemperatur erhöhen!
Liegeflächen trocken halten!
Zuchtsau oral vakzinieren!
Grundimmunisierung Abstand von 3-4w
vor jeder Abferkelung wiederholen
Impfstoffe mit
• Zellwandantigen, Toxin, Fimbrien (Enterisol, Coli3Plus,
ColiporcPlus)
• evtl. Stallvakzine nach vorheriger Typisierung
• Metaphylaxe: Futtermedikation der Sau um
Geburtstermin
Coliruhr
E. coli F4-Rezeptoren
Prophylaxe
SSC13
• Rein-Raus-Verfahren im Abferkelstall
•
•
•
•
•
•
Waschen der Sauen vor Abferkeln
gründliche R+D vor jedem Neubelegen: Stalosan F
evtl. Zwischendesinfektionen
Wärmestrahler rechtzeitig vorbereiten
Sau rechtzeitig in Abferkelstall bringen - AK
gründliche Kotbeseitigung zur Säugezeit
MUC-4
• Coli-Immunität verbessern durch Kontaktsuppe an tragende
Sauen; Jungsauen: 3w vor Belegen + 3w vor Geburt
• MMA-Vorbeuge:
•
•
•
•
?
F4ac
F
Duroc (17)
Hampshire
(9)
Landrace
(126)
Yorkshire
(111)
% Empfindlich % Resistent
12,00
0,00
99,00
80,00
88,00
100,00
1,00
20,00
% Resistenzallele
(1992)
E
D
C
B
10,00 (36,00)
45,00 (41,00)
Dia zur Verfügung gestellt von Jorgensen, 2006
Autosomal rezessiver Erbgang
(Gibbons et al., 1977)
•
F4ab/ac: Kopplung mit
Transferrin-Locus (Guerrin et al.,
1993)
•
Kartierung auf SSC13 (EdforsLilja et al., 1995)
•
Feinkartierung: Mucin-4 als
Kandidatengen, Gentest
patentiert (Joergensen et al.,
2003)
A
F4R
Estimated effects in Danish pigs
Breed
Genotype
Breedin
gIndex
94,00 (100,00)
100,00 (100,00)
•
F4ad
• Genetik: SSC13: F4!
• Sauen impfen mit Coliporc, Enterisol Coli, Porcovac o.ä.
Rasse (n)
Resistente und empfindliche
Phänotypen bezüglich ETEC F4
unterscheidbar (Sellwood, 1975)
F4ab
3d a.p. vor bis 3d p.p. 2x täglich 15g Glaubersalz
evtl. pH-senkende Futterzusätze, z.B. Calci-Cap
evtl. Fütterungsantibiotikum zu dieser Zeit
rechtzeitige Gebärmutterbehandlung
MUC4-Frequenzen in Dänemark
•
Subindex
LG5
Landrace RR
SR
SS
pvalue
Yorkshir RR
SR
e
SS
pvalue
Daily
gain
30-100 kg
16,6
Strength
Meat
%
Slaugther
loss
Piglets
born
0,476
Daily
gain
0-30 kg
3,27
Feed
115,3
-0,0387
0,073
0,064
0,172
3,93
113,0
0,373
2,92
21,3
-0,0453
0,0485
0,111
0,169
111,1
0,086
<
***
0,0001
0,157
2,49
19,3
-0,0441
0,0342
0,186
0,074
**
0,0002
107,3
105,6
0,095
103,5
-0,025
***
< 0,0001
+
**
0,0003
+
NS
0,44
1,53
1,06
0,49
NS
0,12
NS
0,28
4,2
7,9
11,2
**
0,0020
(-)
NS
*
0,51
0,044
-0,0081
0,0696
-0,0134
0,0674
-0,0176
0,0617
***
< 0,0001
NS
0,75
**
4,02
4,03
***
0,0008
< 0,0001
-0,01
0,086
0,016
0,035
NS
0,09
(-) (+) (-)
0,036
-0,007
**
0,0003
-
NS
0,23
2,53
2,38
2,46
***
< 0,0001
(+)
Maria Johannsen, Bjarne Nielsen, Danish
Slaughterhouses
Coli bei Absetzern
Colienterotoxämie
Steckbrief
Steckbrief
• 3 Erkrankungsformen nach dem Absetzen der
Ferkel, abhängig vom gebildeten Toxin
• darmeigene E.Coli als Ursache
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Escherichia coli
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Absetzer, Vormast
Besonderheiten: Das Toxin bestimmt die Erkrankung
Inkubationszeit: 1w (Tage bis 2w nach Absetzen)
Morbidität: bis 50 %, beste Tiere
Mortalität: Enteritis bis 30 %, Ödem 95 %
Durchseuchung: endemisch im Bestand
Epidemiologie: endemisch
Heilung: Enteritis: gut, Ödem: kaum Aussichten
Bedeutung: 50 % der Ferkelverluste
Coli bei Absetzern
Coli bei Absetzern
Erreger
Pathogenese
•
•
•
•
Klasse: Enterobacteriaceae
Aufbau: gramnegative Stäbchen
Serotypen: O138, O139, O141, O157, ...
Besonderheiten: Virulenzfaktoren:
Fimbrienantigene: F18
Toxine: SLTIIv (Neuro bzw. Vasotoxin)
•
•
•
•
Tenazität: hoch
Verbreitungswege: ubiquitär, Sauenkot
Reservoir: Sauen
Desinfektion: z.B. Lomasept
Übererregbar Krämpfe Seitenlage Radfahren
Kümmern
verminderte
E.Coli: apathogene
Peristaltik
und pathogene
Maldigestion Formen im Dickdarm
Malabsorption
explosionsartige Vermehrung
innerhalb 1 Woche
Hypoxie
Dyspnoe
ZNS
Lunge
Resorptionsumkehr
Ödeme
Plasmaaustritt
Dünndarmbesiedlung durch Fimbrien
Blutkreislauf
Coli bei Absetzern
Colienterotoxämie
Klinik
Klinik
• 1. Colienteritis
• Diarrhoe wäßrig, graubraun
evtl. blutig-schleimig
• Austrocknung, evtl. Kümmern
• 2. Ödemkrankheit (Colienterotoxämie)
generalisierte Ödeme
Nasenrücken, Augenlider
ZNS (Krämpfe, Lähmungen, Seitenlage, Ruderbewegungen)
Dyspnoe
verwaschene Lidbindehäute
Standardfutter, die best entwickelten Tiere
• 3. Schock
• völlig gesunde Tiere, plötzlicher Tod im Schock
• Zyanosen, verwaschene rote Konjunktiven
• Hackfrucht-Getreide
Schock
Futterumstellung
Wasser + Elektrolytverlust
Ad lib.-Fütterung
Magenüberladung
Diarrhoe
Freisetzung von Toxinen: Enterotoxin
•
•
•
•
•
•
Tod in 24 h
Lidödem
Vasotoxin
Endotoxin
Blutdruckabfall
Histamin
Cytokine
Colienterotoxämie
Colienterotoxämie
Klinik
Klinik
Ödemkot
Colienteritiskot
Coli bei Absetzern
Colienterotoxämie
Sektion
Sektion
• 1. Ödemkrankheit
• Ödeme in Magenwand, Dickdarmgekröse, Lunge, ZNS
• Fibrinöse Ergüsse Herzbeutel, Brust- u. Bauchhöhle
• ZNS Histo:
perivasculäre Ödeme
Enzephalomalazie
Zysten
• 2. Colischock
• Darmhyperämie
• serofibrinöse Ergüsse in die Körperhöhlen
Magenwandödem
Colienterotoxämie
Colienterotoxämie
Sektion
Sektion
Kolonödem
Fibrinausschwitzung bei Ödemkrankheit
Colienterotoxämie
Colienterotoxämie
Sektion
Sektion
Meningitis bei
Ödemkrankheit
Nasenrückenödem
Colienterotoxämie
Colienterotoxämie
Diagnose
Erregernachweis
• Klinik und Sektion
• BU: Bestimmung der Serotypen aus Darm und
Hirn, F18, SLT
• Resistenztest
• nicht fieberhaft
• Immunfluoreszenz Darm und Hirn
• Darm-BU+Molekulargenetik
Coli bei Absetzern
Coli bei Absetzern
Differentialdiagnostik
Therapie
• Colienteritis:
• Ödem: praktisch nicht möglich
• Ausschwemmen gelingt nicht wegen
Kreislaufschwäche
• Metaphylaxe:
• Dysenterie
- Dickdarm betroffen
• Salmonellose
• 48 h hungern
• frisches Wasser
• 1w Trinkwasser-/Futtermedikation, evtl. Injektion
Apramycin, Colistin, Neomycinsulfat (200 ppm)
- generalisierte Symptomatik
• Ödemkrankheit:
•
•
•
•
Nervöse Form der AK
ESP
Streptokockenmeningitis
Arsanilsre-Vergiftung
alle ohne Ödem
• Schock: nicht möglich
• Versuch mit Amynin, Enrofloxacin, Gentamycinsulfat
Coli bei Absetzern
Coli bei Absetzern
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• aktiv: Herstellung einer stallspezifischen Vakzine
Verabreichung oral über 1 Woche
- kaum praktikabel.
• passiv: IgGs ins Futter einmischen (Eiklar mit AK
gegen F4, F18, Rota (steht in Deutschland nicht
zur Verfügung)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
viel frisches Trinkwasser
Nippelkontrolle (800 ml/Min)
Futter rationieren
Rohfaser auf > 6 % für 14 d
RP auf < 16 % für 14 d
Futtersäuren z.B. Aciprol
Probiotika (Paciflor)
evtl. AB.Futtermedikation für 14 d
Genetik
SSC13: F4 - sofort exprimiert - Ferkeldurchfall (ETEC)
SSC6: F18 - erst ab d 20 exprimiert - Enterotoxämie (STEC)
dominante Vererbung
E. coli F18-Rezeptoren
Voraussetzungen für eine
Erkrankung durch E.coli
SSC6
α-Fucosyltransferase
FUT-1
?
307
•
F18-Rezeptor als Einfachgenort
(Bertschinger et al., 1993)
•
F18 Kopplung mit MHS-Genort
auf SSC6 (Vögeli et al., 1996)
•
Feinkartierung: FUT-1; Gentest
patentiert (Meijerink et al., 1997)
•
Heute: Praxiseinsatz Schweiz,
PIC
307
CTG ACG CAG CTG GCG CAG
Leu Thr
Kolonisation des Dünndarms über Fimbrien an
Rezeptoren der Dünndarmschleimhaut
F18R
MAS gegen Enterotoxämie
ACGC
GCGC Cfol
Leu
Ala
F18
F18R
ab/ac
Restriktionsmuster
des α1FUT-Gens
Glu
Glu
F18
F18R
FUT1: Allelfrequenzen
Rasse
AA
AG
GG
Large
White
11%
45%
44%
Schweizer
Landrasse
1%
13%
86%
Clostridium perfringens
Typ A-Infektion
Praxisanwendung
Steckbrief
• FUT1 und MHS eng gekoppelt
– MHS-negative Schweine oft empfindlich gegen
E. coli F18
– Co-Selektion notwendig
• milde katarrhalische Enteritis
• vorübergehende Beeinträchtigung des
Allgemeinbefindens
• Verluste bei Neueinschleppung
• Integration in Zuchtprogramme
– Schweiz
– PIC (USA, DK, nicht in Deutschland)
– Patente!
Clostridium Typ A
Clostridium Typ A
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
• Klasse: Clostridium perfringens TypA
• Aufbau: grampositiv, Stäbchen, Sporenbildner,
anaerob
• Serotypen: • Besonderheiten: α-Toxin
• Tenazität: sehr resistent
• Verbreitungswege: Zukauf
• Reservoir: chron. infiz.
Sauen-Herden; subklinische Ausscheider
• Desinfektion: Formalin
Erreger: Clostridium perfringens
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: erste Lebenstage
Besonderheiten: Verluste bei Neueinschleppung
Inkubationszeit: 0,5 - 4d
Morbidität: gering
Mortalität: gering
Epidemiologie: epizootisch
Heilung: nach Tagen
Bedeutung: zunehmend
Clostridium Typ A
Clostridium Typ A
Pathogenese
1. Apathie, Anorexie, gesträubtes Haarkleid, Tod
wäßriger
gelblicher
schleimiger
Durchfall
Trypsininhibitor aus
Kolostrum
leichte
Resorptionsstörungen
orale Aufnahme
durch Kotkontakt
Besiedlung Besalmembran
im Jejunum
Reizung d. Darmschleimhaut
α-Toxin-Produktion
(trypsinempfindlich)
Klinik
• perakut: Tod innerhalb 2d
• sonst:
– eingefallene Flanken
– gelblich verschmierter After
– wäßrig, schleimig, gelblicher
Durchfall
Clostridium Typ A
Clostridium Typ A
Klinik
Sektion
•
•
•
•
cremig-wäßriger
nicht blutiger Inhalt
geringe Enteritis
keine Nekrosen
Clostridium Typ A
Clostridium Typ A
Diagnose
Therapie
• Erregeranzüchtung mit Typisierung
• perorale Penicillin-Gabe (Aviapen)
• 2-3d
Clostridium Typ A
Clostridium Typ A
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• stallspezifischer Impfstoff kann hergestellt werden
• am besten in Kombination mit E.Coli
• Sauen regelmäßig waschen
• Vakzinierung: stallspezifisch oder Toxoidimpfstoff C
• Reinigung und Desinfektion oft unbefriedigend!
• für Neugeborene:
- Antibiotische Metaphylaxe:
• magensaftresistentes Penicillin:
Aviapen (40-80.000 IE) 1.+2.LT
Nekrotisierende Enteritis
der Saugferkel
Steckbrief
•
•
•
•
NE
Clostridium perfringens TypC
tödliche Darmerkrankung der Saugferkel
hochgradige Störung des Allgemeinbefindens
Blut im Ferkelkot, erste Lebenstage!
Clostridium Typ C
Steckbrief
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Clostridium perfringens (Typ C)
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: erste LT bis max. 4 W
Besonderheiten: anaerober Keim; hohe Verluste
hoher Magensaft pH; Trypsininhibitoren
Inkubationszeit: Stunden bis Tage
Morbidität: 15 - 80 %
Mortalität: 100 %
Durchseuchung: rasch, perakuter Verlauf
Epidemiologie: enzootisch: Monate bis Jahre im Bestand
Heilung: keine
Bedeutung: hohe Ferkelverluste
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Erreger
Pathogenese
• Klasse:
• Aufbau: anaerob grampos.
Stäbchen, Sporenbildner
• Serotypen: Typ C
• Besonderheiten:
• Tenazität: extrem widerstandsfähig
• Verbreitungswege:
• Reservoir: chron. infiz. Sauen-Herden,
Großbestände, verminderte Hygiene
• Desinfektion: sehr schwierig
Abhilfe: Hyperimmunserum
1. Apathie, Anorexie, gesträubtes Haarkleid, Tod
2. ab d2:
gelblich-rötlicher
schaumiger
Durchfall
Trypsininhibitor aus
Kolostrum
orale Aufnahme
durch Kotkontakt
irreversible
Resorptionsstörungen
Nekrosen
Blutungen
Emphyseme
Besiedlung Besalmembran
im Jejunum
Ablösung der Basalmembran
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Klinik
Sektion
Verlauf abhängig von ß1-Toxin-Menge
1. perakut:
plötzliche Todesfälle,
noch kein Durchfall
2. akut:
evtl. Erbrechen
rötlich-brauner Durchfall
Tod nach 24 h
3. chronisch:
schaumiger, übelriechender,
graugelblicher,grießiger Durchfall
Tod durch Exsikkose und Elektrolytmangel
•
•
•
•
•
•
ß1-Toxin-Produktion
(trypsinempfindlich)
akut - chronisch
hämorrhagisch-nekrotisierende Jejunitis
Darm äußerlich bandartig gestreift (Tigerstreifung)
Nekrotische Membranen im Dünndarm
Emphysem der Muskelschicht
ringförmige Zonen, nur Teile betroffen
akut: dünnflüssiger Kot
rotbraun, übelriechend
• chron.: graugelb grießiger Kot
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Sektion
Sektion
akut hämorrhagischer Darm
Fibrin(Tiger-)streifung
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Sektion
Sektion
nur Teilbereiche betroffen
evtl. mit Emphysem
Fibrin(Tiger-)streifung
Clostridium Typ C
Diagnose
• Blut im Ferkelkot erste LT: pathognomonisch
• ß1-Toxin-Nachweis: Darminhalt, Peritonealflüssigkeit
• PCR
Clostridium Typ C
Erregernachweis
• monoklonale AK gegen ß1-Toxin = beweisend
• evtl. Erregeranzüchtung zur Typisierung
• PCR
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Differentialdiagnostik
Therapie
• Strongyloides:
- im späteren Verlauf
- ungestörtes Allgemeinbefinden
- ab 4. LT, alle erkranken
Antibiotische Therapie und Metaphylaxe:
• magensaftresistentes Penicillin:
Aviapen (40-80.000 IE) 1.+2.LT
• TGE:
- plötzlich im Bestand, alle Altersstufen
- Kot gelblich-grünlich
• Colidiarrhoe:
- ungestörtes Allgemeinbefinden
- Kot wäßrig weißlich-gelb
• Isospora suis:
- ähnlich
Clostridium Typ C
Clostridium Typ C
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• Impfstoffe:
• Sauen regelmäßig waschen
• Vakzinierung
• Reinigung und Desinfektion oft unbefriedigend!
•
•
•
•
Per-C-Porc
Covexin 8
Clostricol
Enterisol Coli Clost
• für Neugeborene:
- Hyperimmunserum für frisch geborene Ferkel
- Antibiotische Prophylaxe:
• magensaftresistentes Penicillin:
Aviapen (40-80.000 IE) 1.+2.LT
Durchfallerkrankungen und
Leistungseinbußen im Mastbestand
Leistungseinbußen und Diarrhoe im
Mastbestand
Tieralter; Resistenz/Immunität; Erregervirulenz; Begleit- und
Mischinfektionen; Hygiene; Stressoren (Haltung, Fütterung, ...)
Erreger
Typische Bestandsproblematik
Beteiligte Erreger
deutliche
Leistungsdepression
Salmonellen; Nematoden; PCV2; E.coli;
Clostridien; Verderbniskeime, ...
Diarrhoe
Brachyspiren; Lawsonien
⊗
⊗
⊗
⊗
Diagnostik erschwert durch:
Brachyspira
hyodysenteriae
?
Überlappende klinische Bilder
Anzüchtung schwierig bis sehr schwierig
Empfindlichkeit der Keime beim Transport
Überwucherung durch Begleitkeime
Brachyspira
pilosicoli
?
Lawsonia intracellularis ?
Mischinfektion ?
⇒ Molekulare Methoden oft hilfreich
Weiterführende Diagnostik ist
essentiell !
•
•
•
•
Klinisches Bild und Sektionsbild oft nicht eindeutig
Brachyspiren und Lawsonien weit verbreitet
Mischinfektionen kommen regelmäßig vor
Therapie und Prophylaxe auf Erreger abzustimmen
• Diagnostik als Grundlage jeder Behandlung!
Brachyspiren
• Weite Verbreitung: jeder 3. Mastbetrieb betroffen
• Signifikante ökonomische Verluste durch
– Zurückbleiben im Wachstum/Auseinanderwachsen
• Tägliche Zunahmen (minus 50 – 400 g = 1bis 8 €)
• Futterverwertung (minus 0,6 = 7 €)
– Futtermedikation (2-8 €)
– Tierverluste (0-30 % = bis 33 €)
– Milder endemischer Verlauf:
• Gesamtverlust min. 5 €
Brachyspiren
•
•
B. hyodysenteriae
B. pilosicoli
•
B. intermedia Schwein, Vögel
•
•
•
•
B. innocens
B. murdochii
B. aalborgi
B. alvinipulli
Schwein, andere
Dysenterie
Schwein, Vögel, Mensch
andere
Intestinale Spirochätose
Intestinale Spirochätose/
apathogen
Schwein, andere
apathogen
Schwein, andere
apathogen
Mensch, Tiere
Diarrhoe
Vögel
Intestinale Spirochätose
Brachyspiren - Klinik
•
•
•
•
Variabel!
Leistungsminderung
Anorexie, Apathie
Kot
– zunächst weich,
• braun
– später schleimig,
• braun
• blutigrot
• zementfarben
• Eingefallene Flanken
• Blässe
• Todesfälle
Brachyspiren - Sektion
• Herdförmige Typhlitis
und Colitis
Diagnostik - Grundproblem
• Intermittierende Ausscheidung
• insbesondere bei subklinischen Verlauf
– akut: hämorrhagisch
nekrotisierend
– chronisch: herdförmig
fibrinös nekrotisierend
Diagnostik - Möglichkeiten
• Brachyspiren
– kultureller Nachweis
• Resistenztest
• Nachweisgrenze:
100 Keime/g Kot
• Vitalität / Transport!
– Serologie
• Lawsonien
Dysenterie
Pathogenese
– praktisch nicht möglich
nekrotisierende Enteritis
mit Vasculitis
– IFAT, IPMA, ELISA
• Zeitpunkt, Grad
• rel. unzuverlässig
– PCR
– „einfacher Nachweis“
• Vitalität ohne Bedeutung
• Differenzierung der Arten
• (Resistenzen?)
• 10.000 Keime/g Kot
resistenzmindernde Faktoren: Umstallung,
Futterwechsel, Transport, Stallklima
Synchroner Nachweis nur mittels PCR möglich
Brachyspiren - Klinik
•
•
•
•
Brachyspiren - Klinik
Variabel!
Leistungsminderung
Anorexie, Apathie, Fieber 39,5-40°C
Kot: Dehydratation, Kreislaufversagen
– zunächst weich,
• braun
– später schleimig,
• braun
• blutigrot
• zementfarben
• Entleerung des Dickdarms – eingefallene Flanken
• Sickerblutungen - Blässe
• Todesfälle
blutiger Kot: erste Tage
der Dysenterie
zementfarben nach
einigen Tagen
Brachyspiren - Sektion
Dysenterie
Klinik
• Herdförmige Typhlitis
und Colitis
– akut: hämorrhagisch
nekrotisierend
Fibrinbeimengungen
• chronisch: herdförmig
fibrinös nekrotisierend
akut
Hyperämie und Resorptionsstörung, Schleimbildung
Schleimhautödem
fibrinös herdförmig nekrotisierende hämorrhagische
(Vasculitis) Kolitis/Caecitis
mit Diarrhoe
Dysenterie
Bekämpfung auf Erreger
abstimmen (Resistenzen!)
Sektion
• Dickdarmschleimhaut
Ileitis
Valnemulin
Lincomycin
3-4 mg/kg
10 mg/kg ?
10 mg/kg
10 mg/kg
2,2 - 3,3 mg/kg
2,2 – 3,3 mg/kg
??
2,2 – 3,3 mg/kg
??
5 - 10 mg/kg
-
-
21 Tage
14 Tage
14 Tage
Enterisol® Ileitis
-
-
Behandlungsdauer
Impfung
Silberfärbung
B. hyo: Erregermenge im Chymus
korreliert mit Erkrankungsgrad*
Nachteile der klassischen PCR
16
100000000
• Nachweisgrenze: 10.000 Keime/g Kot
• Fehlende Quantifizierbarkeit: schlechte
Korrelation mit Klinik/Sektion
• Keine quantitative Gegenüberstellung der
Einzelerreger bei Mischinfektionen
• Gleiche Gewichtung trotz extremer Anteilsunterschiede
12
B. hyo per g Chymus
• Folgeschritt nach PCR zur Darstellung der
Produkte notwendig
14
10000000
10
1000000
8
100000
6
4
10000
2
1000
0
1
2
3
Tiere-Nr.
* nach Davies et al., 2005
4
5
KlinScore
Fibrinausfällung
B. pilosicoli
3-4 mg/kg
Tylosin
chronisch
B. hyo
-
Tiamulin
akut
chronisch
n B. hyo
KlinScore
q-PCR
q-PCR
• Direkter Nachweis des genetischen Material des Erregers
• unabhängig von Qualität der Probe!
• Quantifizierung des Erregers
Proben
• Korrelation zum Befalls-/Erkrankungsgrad
DNA-Extraktion
• Steigerung der Sensitivität (ca. 1000 Keime/g Kot)
• Amplifikation und Auswertung in einem Schritt
RT-PCR ansetzen
Lauf im Thermo-Cycler
Messprinzip: Fluoreszenzsignal ~
Menge doppelsträngiger DNA
• spart Zeit für Gelelektrophorese
• reduziert Amplifikationsschritte
• Aufwendige Etablierung, rel. teure Geräte
• Hohe Präzision und hoher Durchsatz
oder
Mit Taq-man® Sonden
CYBR®-Green
Zusammenfassung
q-PCR
• Brachyspiren und Lawsonien sind
• weit verbreitet und
• von enormer ökonomischer Relevanz
• Probleme für Prognose, Therapie und Prophylaxe:
Proben
DNA-Extraktion
RT-PCR ansetzen
Lauf im Thermo-Cycler
Zeitpunkt Anstieg
Fluoreszenzsignal ~
n Kopien Ausgangs-DNA
• Klinische Bilder austauschbar
• Mischinfektionen weit verbreitet
• Bekämpfung erregerspezifisch
• exakte weiterführende Diagnostik
• qualitativ (welche[r] Erreger?)
• quantitativ (Haupt- oder Nebenbefund?)
• q-PCR als effiziente Unterstützung von
• Bestandsbefunden
• Klinik und Sektionsbefunde
Zum Erreger
Lawsonia intracellularis
• obligat intrazelluläres Bakterium
– gram-negativ, gekrümmt, mikroaerophil,
nicht begeisselt, nicht sporenbildend,
schwer anzüchtbar
– 1931/1974/1995(McOrist et al., 1995)
• weltweite Verbreitung
• Zieltierarten
– Schwein, Hamster, Blaufuchs, Pferd, Hirsch,
Ratiten
• keine Neigung zu Antibiotikaresistenz
(McOrist 2000)
Zum Erreger
4 Verlaufsformen
1) Porcine Intestinale Adenomatose
•
•
•
•
•
bakteriell nicht verkomplizierte Form
kaum entzündliche Veränderungen
Verdickung der Dünndarm-Schleimhaut
Wucherung des Drüsenepithels
Absetzer, auch ältere Tiere (6. - 20. LW)
•
•
•
tiefe, koagulierende Nekrosen durch bakterielle
Komplikation
graugelbe verkäsende Massen, Pseudomembranen
Absetzer bis Endmast
•
•
Beschränkung auf Ileum (Therapie von 3)
„Wasserschlauch“, Hypertrophie der Muskulatur
2) Nekrotisierende Enteritis
3) Regionale Ileitis
4) Proliferat. Haemorrh. Enteropathie
•
•
•
•
massive Blutungen aus adenomatöser Schleimhaut
Ausfüllung des Dünndarms mit Blutgerinnseln
4. - 12. LM (Mast/Jungsauen)
perakute/protrahierte Todesfälle
PIA hat viele Gesichter. . .
EUROPÄISCHE SEROPRÄVALENZ
Prozent positiver
Betriebe
93%
95%
(PCR)
70%
100%
71%
Weicher, blutiger oder
schwarzer Kot
Deutliche Größenunterschiede
pro Bucht
Wässriger Durchfall
62%
52%
57%
. . . und kein Bestand ist vor PIA sicher
67%
73%
EUROPÄISCHE SERO-PRÄVALENZ
Prozent positiver Schweine
Verbreitung
hauptsä
hauptsächlich orooro-fäkal
63%
Vögel
54%
48%
33%
38%
31%
Personal
Sau -> Ferkel
Gülle
Horizontal
31%
31%
Hauptsä
Hauptsächliche
Übertragung
Nagetiere
31%
Träger
Auswirkungen der PIA
Auseinanderwachsen
Wässriger Durchfall
Ungleiche Marktreife
Fressen ohne zu wachsen
Abmagerung
mit Verlängerung
der Mastperiode
Plötzliche Todesfälle,
besonders bei Jungsauen
• PIA
Chron. PIA
– Diarrhoe,
– Niedergeschlagenheit
– Blässe
– Tage bis Wochen
– zunächst keine Anorexie
– dennoch Auseinanderwachsen, Kümmern
• NE/RI
– Verschlechterter Allgemeinzustand
– evtl Peritonitis
– 1 % Todesfälle
Akute PIA
• PHE
– blutige Durchfälle
– teerartiger Kot
– plötzliche Todesfälle
(über Nacht)
– JS
Subklinische PIA
Bleibt die subklinische PIA
unbehandelt, geht sie häufig in die
chronische Form über
Subklinische PIA
• Wird selten erkannt, weil sie häufig unauffällig
verläuft
• Sporadische Durchfälle, Größenunterschiede
und Auseinanderwachsen können die
einzigen Symptome sein.
• Könnte eine Möglichkeit
für eine frühe Diagnose
und rechtzeitiges
Einschreiten sein.
Pathologie
• Ileum, Caecum, Beginn Colon
• hirnwindungsart verdickte
Schleimhaut
• Hämorrhagien
• schwarzer, teerartiger Kot
im Dickdarm (PHE)
• graugelbe verkäsende
Massen (NE)
Subklinische PIA
Diarrhoe
Malabsorption
Eindringpforte
Ansiedlung im
hinteren Dünndarmbereich
Pathogenese
I
Schleimhautwucherungen
Nekrosen
Hämorrhagien
orale Aufnahme
Faktoren: Frühabsetzen, Umstallen, hohe Belegungsdichte,
Futterumstellung, Pilzgifte, ...
Zum Erreger
Aufnahme
in proliferative
Kryptenzellen
Pathogenese
II
-komplexe Darmflora notwendig
Pathogenese III
-Immunsystem entscheidend
-Aufnahme in Vakuole
Extrazelluläre Faktoren
Rezeptoren
+
Intrazelluläre Faktoren
Epithelzelle
Differenzierung
Transkriptionsfaktoren
Krankheitsverlauf
-Immunsystem entscheidend
-Abgabe infizierter Zellen
ins Darmlumen
Proliferation
-Austritt aus Vakuole
-Umschaltung des Zellzyklus
-Proliferation vs. Differenz.
-Transkriptionsfaktoren
unbekannt
G0
interner Zeitgeber
(p27)
Stammzelle
Zum Erreger
Zum Erreger
Pathogenese III
Pathogenese III
Extrazelluläre Faktoren
Rezeptoren
+
Intrazelluläre Faktoren
Epithelzelle
Extrazelluläre Faktoren
Rezeptoren
+
Intrazelluläre Faktoren
Epithelzelle
Differenzierung
Differenzierung
Transkriptionsfaktoren
Proliferation
G0
Stammzelle
Transkriptionsfaktoren
Proliferation
interner Zeitgeber
(p27)
Immunität
•
•
•
•
•
Lawsonien
Hauptsächlich IgM
Maternale AK bis 3. Lebenswoche
Serokonversion : 7 bis 24 Wochen
Antikörperpersistenz < 2 Monate
humorale Antwort > zelluläre Antwort
G0
interner Zeitgeber
(p27)
Stammzelle
Ileitis: aufgenommene Erregermenge
korreliert mit Erkrankungsgrad*
Kontrolle
5,4*108
5,4*109
5,4*1010
0
0
6,3
25
TZUN (g)
440
259
186
91
Futteraufnahme (g)
762
628
539
456
FVW (kg/kg)
1,7
2,4
2,9
5
Anteil mit Diarrhoe (%)
16
39
50
63
Länge der Läsionen (cm)
0
73
85
171
Mortalität (%)
* nach Guedes et al., 2003
D u rc h sc h n ittlic h e
T a g e sz u n ah m e (g )
Jeder Zentimeter Läsion = Reduktion der
Tageszunahme von 1,6 g*
Diagnose
Diagnosemöglichkeiten von PIA
240
200
160
120
80
60
80
100
120
140
160
Schlachthof
Makroskopisch
Histologisch
Labordiagnostik
• Polymerase Chain Reaction
• Immun - Floureszenz Test
Läsionenlänge (cm)
* nach McOrist 2002
Diagnose
q-PCR
• Direkter Nachweis des genetischen Material des Erregers
• unabhängig von Qualität der Probe!
Labordiagnostik von PIA
ELISA: wenig aussagekräftig, starke indiv.
Unterschiede
IFAT: Antikörpernachweis aus Serumproben
IFT: Erregernachweis in Gewebe/Kot
PCR: 16S rRNA; 103/g Kot
• Quantifizierung des Erregers
• Korrelation zum Befalls-/Erkrankungsgrad
• Steigerung der Sensitivität (ca. 1000 Keime/g Kot)
• Amplifikation und Auswertung in einem Schritt
• spart Zeit für Gelelektrophorese
• reduziert Amplifikationsschritte
• Aufwendige Etablierung, rel. teure Geräte
• Hohe Präzision und hoher Durchsatz
q-PCR
Proben
DNA-Extraktion
q-PCR
RT-PCR ansetzen
Lauf im Thermo-Cycler
Messprinzip: Fluoreszenzsignal ~
Menge doppelsträngiger DNA
oder
Mit Taq-man® Sonden
CYBR®-Green
Proben
DNA-Extraktion
RT-PCR ansetzen
Lauf im Thermo-Cycler
Zeitpunkt Anstieg
Fluoreszenzsignal ~
n Kopien Ausgangs-DNA
Lawsonia Serologie –
Querschnittsstudie
Krankheitsausbruch
Sensitivität/Spezifität
Behandlung
• Untersuchung mehrerer Kotproben aus
positiven Betrieben:
– 84,6 % der Proben positiv
• Übereinstimmung zwischen zwei
Untersuchungsstellen:
– Kotproben: 3 von 3
– Organproben: 10 von 11
– Kot-/Organproben: 3 von 4
Bekämpfung auf Erreger
abstimmen (Resistenzen!)
Ileitis
Valnemulin
Tiamulin
Lincomycin
Tylosin
Behandlungsdauer
Impfung
B. hyo
B. pilosicoli
-
3-4 mg/kg
3-4 mg/kg
10 mg/kg ??
10 mg/kg
10 mg/kg
2,2 - 3,3 mg/kg
2,2 – 3,3 mg/kg
??
2,2 – 3,3 mg/kg
??
5 - 10 mg/kg
-
-
21 Tage
14 Tage
14 Tage
Enterisol® Ileitis
-
-
Warum Tylosin bei PIA
• Tylan Soluble ist derzeit das einzige
Produkt, dass speziell für die Behandlung
von Lawsonia intracellularis zugelassen ist.
• Es hat in klinischen Zulassungsstudien
seine Wirksamkeit bewiesen
• Trotz 40 Jahren Einsatz von Tylan gibt es
keine Resistenzen der Lawsonien
Warum Tylosin bei PIA?
• Die Gruppe der Makrolide reichern sich
nachgewiesenermaßen intrazellulär an.
• Dementsprechend liegt es nahe, dass sich
auch Tylan Soluble in den Epithelzellen des
Darms anreichert, wo Lawsonia intracellularis
angreift
• Die intrazelluläre Anreicherung ist wichtig, um
PIA vorzubeugen und zu behandeln.
Alternative Medikation
• Chlortetrazykline 500 ppm
• Tiamulin 200 ppm
• Lincospectin 100 ppm
Impfung
•
•
•
•
Enterisol Ileitis (Boehringer, Ingelheim)
per Drench orale Eingabe
Absatzferkel
mind. 14 tage vor Auftreten erster klinischer
Symptome
Prophylaxemassnahmen
• Zukauf
•
•
•
•
eine Herkunft
Überprüfung der Herkünfte
vertikale Integration, Rückmeldung
Selbst jahrelang frei erscheinende
Bestände können betroffen sein!
• Einstallquarantäne: Klinik kurz nach
Einstallung
Prophylaxemassnahmen
Epidemiologie
• Mortalität durch NE/RI: 1 %
• Leistungseinbussen: 2,5 – 20 %
• Ausscheidung ab 1 Woche p.i. bis min. 12
Wochen
• Absetzer > Mast > Sauen
• Herdengrösse als Risikofaktor
• Kontakt Sauen - Flatdeck
Prophylaxemassnahmen
• Haltung
• geschlossenes System
• Rein-Raus
• Keine Mischung von
Tieren/Altersstufen
• Nagerkontrolle
Ileitis - Wirtschaftliche Auswirkungen
• Bei Ausbruch:
•
•
•
•
•
Impfprophylaxe nicht möglich
Abschottung erkrankter Tiere
Kotkontamination!
Kotbeseitigung und Desinfektion
gründliche und vollständige
Reinigung
• evtl. Einstallprophylaxe
Der negative Einfluss der
Ileitis auf den Deckungsbeitrag reicht von 1,44 €
pro Schwein bei milder
bis zu 17,09 € bei
schwerer
Verlaufsform,
bei einem Schlachtpreis
von 1,29 €.
Zusammenfassung internationaler Studien:
milde Ileitis
schwere Ileitis
Futterverwertung
-6%
- 25 %
Tageszunahmen
-9%
- 21 %
Mortalität (Steigerung)
1-2 %
Ausfälle (Steigerung)
• Tylan 200 ppm über 3 x 7 d
Quelle : Estimates of the Economic Impact of Porcine
Proliferative Enteropathy; A Hypothetical Evaluation. Fleck
Veenhuizen, et al., 2002.
3– 6%
2 – 17 %
Parasitosen des Schweins
Übersicht
Spulwurm
Steckbrief
Name
1. Ort
2. Orte
Schäden
Klinik
Hyostrongylus rubidus
Roter Magenwurm
Magen
-
Blutsauger
Anämie,
Leistungsminderung
Ascaris suum
Spulwurm
Dünndarm
Leber
Lunge
Wanderstadien
Nahrungskonkurrenz
Fieber, Husten,
Dyspnoe, Sek.Inf.
Strongyloides ransomi
Zwergfadenwurm
Dünndarm
Haut
Lunge
Wanderstadien
Blutsauger
Diarrhoe 2.LW
Quaddeln, Kümmern
Oesophagostomum
Knötchenwurm
Dickdarm
-
Darmepithelschäden
Sek. Inf., blutige Diarr.
Leistungsminderung
Trichuris suis
Peitschenwurm
Dickdarm
Darm
Wanderstadien
Blutsauger
Anämie, Diarrhoe
Leistungsminderung
Metastrongylus sp.
Lungenwurm
Lunge
Darm
Entzündung, Sek.Inf.
Dyspnoe, Husten
Sarcoptes suis
Räude
Haut
-
Juckreiz, Unruhe
Leistungsminderung
• erhebliche Schäden bei Mastschweinen
• Milchflecken auf der Leber
Spulwurm
Spulwurm
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Ascaris suum
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle
Besonderheiten: 3 Organe:
Darm, Leber, Lunge
Inkubationszeit: Präpatenz 8 - 9 w
Morbidität: 100 %
Mortalität: 0 %
Durchseuchung, Epidemiologie: endemisch
Bedeutung: Wegbereiter für Sek.Inf., Leistungsrückgang
schwerste wirtschaftliche Verluste: Mast kontinuierlich
Spulwurm
Pathogenese
Mastleistung
Kümmern
Anämie
Blutungen, Entzündungen
Stoffwechselstörungen
Eier
10 Jahre
infektiös
Außenentwicklung
Mai - Sept.
•
Aufbau: gelblich-weiß bis blaß-rötlich
m: 15-25 cm x 3-4 mm
w: 20-30 cm x 5-6 mm
• Verbreitungswege: Kot
• Reservoir: Jungsauen bis 1. Geburt
•
Desinfektion: Schwefelkohlenstoff-haltige Mittel; Sodalösung; Feuer
Erdausläufe praktisch nicht möglich
Spulwurm
Klinik
Blutungen in
Alveolen
Husten
Wurmknötchen
Adulte im Dünndarm:
Nährstoffentzug
0,1-1,5 Mio Eier/d
• Klasse: Rundwürmer
orale
Aufnahme
Milchflecken
Wanderstadium
Leber - 4. Larve
5 Tage
Einbohren in Blutgefäße
- Ileum, Caecum, Kolon
Schlupf 3.
Larve
3. Larve im Ei
infektiös nach
30-40 d
• v.a. Ferkel und Vormast betroffen
• Blutarmut, Wachstumsrückgang, Kümmern
• Wanderstadien bewirken bei massiver Eiaufnahme:
– Fieber, Husten, Dyspnoe mit ausgeprägter
Bauchatmung
– Anorexie, Wachstumsstillstand, Kümmern, blaßgraue
Haut
• Lunge: Eintrittspforte für Sek. Erreger (EP, Influenza)
• Darmkatarrh durch Reizung,
– evtl. Darmverschluß
Spulwurm
Spulwurm
Klinik
Sektion
• katarrhalische Enteritis
• Spulwürmer im Darm
• Leber: Schwellung und Blutungen
• später Milchflecken
• Lunge: punktförmige Blutungen
Spulwürmer
im Darm
Spulwurm
Spulwurm
Sektion
Diagnose
• Rückmeldung vom Schlachthof
• Kotuntersuchung
Flotation
• Eier dickschalig+höckrig
Spulwürmer
im Darm
Milchflecken
Spulwurm
Spulwurm
Therapie
Immunität und Impfung
• Sauen:
– 10 d a.p. (Umstallen) gründlich waschen
– regelmäßige Bestandsbehandlung 2 x/ Jahr
4 Wochen Abstand (Wanderstadien)!
• Mastläufer zu Beginn der Vormast
• relative Immunität bei älteren Tieren
Spulwurm
Knötchenwurm
Prophylaxe
Steckbrief
• sehr schwer desinfizierbar
• Weidegang und Auslauf
• Befallsrate steigt mit dem Alter an
• Dickdarm befallen
• Schwefelkohlenstoffe
• heiße Sodalösung
• Hitze
•
•
•
•
•
Hygiene
regelmäßige und gründliche Kotbeseitigung
Ferkel nur in saubere Bereiche einbringen
regelmäßige Bestandsbehandlung
Mast: Rein-Raus-System
Knötchenwurm
Knötchenwurm
Steckbrief
Erreger
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
• Klasse: Nematoden
• Aufbau: weißlich
1-1,5 cm lang
• Serotypen: • Besonderheiten: K
• Tenazität: mehrere
Monate, Überwinterung
• Verbreitungswege: Kot
• Reservoir: Verschmutze
Einstreu, Ausläufe
• Desinfektion: Endosan, Lomasept
Erreger: Oesophagostomum dentatum/quadrispinulatum
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Läufer bis Sauen
Besonderheiten: Knötchen im Dickdarm
Präpatenz: bis 5 Wochen
Morbidität: hoch
Mortalität: gering
Durchseuchung: chronisch
Epidemiologie: endemisch
Bedeutung: Sek.Inf.
Knötchenwurm
Knötchenwurm
Pathogenese
Abwehr
schwere Durchfälle
bei Jungtieren
Klinik
Entwicklungsstörungen
Mastleistung
Todesfälle
Ansiedlung Dickund Blinddarm
Eier
Larven
Knötchenbildung
2x Häutung
evtl.
Geschwüre
7-14d p.i. ins
Darmlumen
orale Aufnahme
Eiablage
Gipfel zur
Säugezeit
Aktivierung
Sek.Inf.
ansteckungsfähige 3.Larve
verschmutzte Einstreu, Auslauf
•
•
•
•
•
•
schleimig-blutige Durchfälle bei Jungtieren
Entwicklungsstörungen
Sauen: Gewichtsverluste
Milchrückgang
Rausche vermindert
Wurfleistung vermindert
Knötchenwurm
Knötchenwurm
Sektion
Sektion
• Knötchen in Blind- und Dickdarmschleimhaut
bis erbsengroß
• Schrumpfung des Blinddarms durch Faltenbildung
• Rückbildung der Knötchen nur bei Erstinfektion
Dickdarmschleimhaut
Knötchenwurm
Knötchenwurm
Sektion
Diagnose
• Eier im Kot, Flotation
Knötchen in Dickdarmschleimhaut
Knötchenwurm
Knötchenwurm
Therapie
Prophylaxe
• Zuchtsauen: 10d a.p.
• Mastläufer Vormastbeginn
• strohlose Stallhaltung
• wirkungsvolle Kotbeseitigung
• Langzeitentwurmung
• Kurzzeitentwurmung Abstand 5-6w
Peitschenwurm
Peitschenwurm
Steckbrief
Steckbrief
• Sauen mit Auslauf
• Wurm spiralig aufgerollt
• Blutsauger an Dickdarmschleimhaut
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Trichuris suis
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Läufer bis Sauen
Besonderheiten: Präpatenz: 50 d
Morbidität: hoch
Mortalität: gering
Durchseuchung: chronisch
Epidemiologie: endemisch
Bedeutung: Sek. Erreger
Peitschenwurm
Peitschenwurm
Erreger
Pathogenese
•
•
•
•
•
Durchfall
Klasse: Rundwürmer
Aufbau: schlank, 35-55 mm
Serotypen: Besonderheiten: Spikulum, spiralig eingerollt
Tenazität: jahrelang im Freien; stirbt bei
Trockenheit und Sonne ab;
• Verbreitungswege: Kot
• Reservoir: Schweine, Ausläufe
• Desinfektion: Endosan, Lomasept
Mastleistung
Colitis+Typhlitis
Sek.Erreger (Balant.)
erhebliche Schadwirkung
bei starkem Befall
Eier
37°C: 3w
draußen: 60-90d
Eingraben + Blutsaugen
ins Lumen ab d16
orale Aufnahme
der Eier
Schlupf
Eindringen über Darmdrüsen
Gewebepassage 13 Tage
Embryonierung
Peitschenwurm
Peitschenwurm
Klinik
Sektion
• Anämie
• Diarrhoe
– stinkend, dünnbreiig
– Schleim- und Blutbeimengungen
• Mastleistung, evtl. Todesfälle
• Würmer an Schleimhaut con Caecum und Colon
Peitschenwurm
Peitschenwurm
Diagnose
Differentialdiagnostik
• Kotprobe, Flotationsverfahren
• zitronenförmige Eier
• durchsichtige Polpfropfen
• Dysenterie
• Chemotherapie
Peitschenwurm
Peitschenwurm
Therapie
Prophylaxe
• Ivermectin wirkt nicht!
• Flubenol (Flubendazol)
• Hygiene
• Ausläufe
• regelmäßige Entwurmung
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Steckbrief
Steckbrief
• Sauen mit Auslauf magern ab, werden anämisch
und milcharm, rauschen schlecht
• Magenfundusdrüsen betroffen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Hyostrongylus rubidus
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: junge Läufer bis Sauen
Besonderheiten: Blutsauger
Präpatenz: 3 w
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: gering
Durchseuchung: chronisch
Epidemiologie: endemisch
Bedeutung: Fruchtbarkeit
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Erreger
Pathogenese
• Klasse: Nematoden
• Aufbau: schlank, rötlich
m: 4-7 mm; w: 5-11 mm
• Serotypen: • Besonderheiten: schmarotzt
in Magenschleimhaut
• Tenazität: hoch
• Verbreitungswege: feuchte Weiden, Tiefställe
• Reservoir: feuchte Weiden, Tiefställe
• Desinfektion: z.B. Endosan, Lomasept
Einwandern in
Fundusdrüsen
3./4.Häutung
ab d 20 in
Magenhöhle
Eier
orale Aufnahme
Schlupf 7.d
Infektiöse 3. Larve
feuchte Einstreu
Tiefstall
2 M lebensfähig
Blutsaugen
Anämie
Gastritis
Plasmaeiweißverlust
Verdauungsstörung
FVW reduziert
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Klinik
Sektion
• Sau:
– Anämie, evtl. dunkler Kot
– Abmagerung, Milchmangel, schlechte Rausche
• jüngere Tiere
Milchmangel
Rauschestörung
• Magenschleimhaut pflastersteinartig
• Entzündung + flache, schleimgefüllte Geschwüre
• gelbliche Beläge, Würmer an deren Grund
• linsen- bis haselnußgroße Knötchen
• gelegentlich Todesfälle mit Magenblutungen
– Anämie, Blässe, FVW, FA, Zun
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Sektion
Diagnose
• Flotationsverfahren
• Ei entspricht Knötchenwurm
Larvenanzüchtung nötig
• Sektion:
Magenbefunde
Würmer als dunkelrote Striche
Fundusdrüse
mit Drittlarve
Abmagerung
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Differentialdiagnostik
Therapie
• Magengeschwür
– Sektion
• mehrmalige Behandlung notwendig, da Larve 4
Ruhephasen einlegen kann
• Langzeitentwurmung empfohlen
Roter Magenwurm
Roter Magenwurm
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• mit steigender Immunität sinken
• halbjährliche Bestandskontrolle + Entwurmung
• Zuchtstall vor Umstallung behandeln
• Gründliche Kotbeseitigung
• Wurmgröße
• Eiausstoß
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Steckbrief
Steckbrief
• Kümmern und Anämie bei Saugferkeln
• Befall des Dünndarms
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erreger: Strongyloides ransomi
Anzeige/Meldepflicht: Betroffene Altersstufe: Alle, Ferkel besonders betroffen
Besonderheiten: Sek.Inf. von Darm und Lunge
(Körperwanderung)
Präpatenz: 6d
Morbidität: bis 100 %
Mortalität: $
Durchseuchung, Epidemiologie: endemisch
Bedeutung: weit verbreitet
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Erreger
Pathogenese
Einbohren vorderer
•
•
•
•
•
•
•
•
Klasse: Nematoden
Aufbau: haarfein, 3-5 mm lang
Serotypen: Besonderheiten: parasitische und nichtparasitische Phase beim weiblichen Wurm
Tenazität: hoch
Verbreitungswege: Kot, Schmutz, Kolostrum!
Reservoir: Sauen, Schmutz
Desinfektion: z.B. Endosan, Lomasept
Dünndarm:
Dünndarm; nach 4d
Einwandern in
Beginn Eiablage
Darmwandgefäße
Ferkel: orale
Aufnahme
mit Kolostrum
Entwicklung
im Kot
4-6d 20°C
Sau: perkutane
Aufnahme der Larven
auch perkutane
Aufnahme
Über Blutgefäße, Herz und Lunge:
Unterhautfettgewebe
Östrogenwirkung:
Einwandern in Milch
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Klinik
Sektion
•
•
•
•
•
•
Durchfall ab Ende 1. LW
gelblich-weiß
Abmagerung
struppiges Haarkleid, Blässe
Kümmern
hochrote flohstichartige
Quaddeln
• heftiger Juckreiz
Anämie
Reizung:
Appetitmangel
Durchfall
Gewichtsrückstand
Körperwanderung
über Lunge + Schlund
• 3 Organe betroffen:
• Darm
• Haut
• Lunge
• katarrhalische Enteritis
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Diagnose
Erregernachweis
• Auseinanderwachsen des Wurfes
• Durchfälle 2. LW
• Flotation: U-Larve in Eiern
•
•
•
•
•
dünnschalige Eier
25 x 50µm
U-förmige Larve
Flotationsverfahren ab d6 p.i.
Schlupf im Ferkelkot bei 20°C
nach 6-8h!
• Trichinenkompressorium
Dünndarmschleimhaut
frisch toter Ferkel
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Differentialdiagnostik
Therapie
• Coliruhr:
• Saugferkel:
• erster Schub meist vor d 4-5
• Paste/Injektion d3, d6, d9
• 2. Schub (Haut) 4.w
• Pechräude:
• nur im Anfangsstadium
• Sauen:
• a) einmalige Injektion 10d a.p. (alle Stadien erfaßt)
Ivermectin: 1 ml Ivomec auf 33 kg KG
• b) oral über 5-10d
2 x jährlich gesamter Bestand
Ivomec Prämix 2 ppm Ivermectin = 350 g/to über 7d
Panacur (Fenbendazol) 250-500 g/to 5-10d
Zwergfadenwurm
Zwergfadenwurm
Immunität und Impfung
Prophylaxe
• relative Immunität bei älteren Tieren
• zuverlässige Kotbeseitigung
• Entwurmung der Sau vor dem Umstallen
Spulwurmwirksame Desinfektionsmittel
Antiparasitika
Wirkstoff
Präparat
Dosis
Verabrei
-chung
WZ
Ekto
Para
Spul
Roter
Magen
Zwerg
faden
Knöt
chen
Peitschen
Lungenwurm
Doramectin
Dectomax
S
0,3
mg
1xi
49
+++
+++
+++
+++
+++
-
+++
Febantel
Rintal
5 mg
2xo
6
-
+++
+++
++
+++
++
++
Fenbendazol
Panacur
5 mg
5-10o
5
-
+++
+++
++
+++
++
Name
Einsatz (%)
Wirkzeit (h)
IDT
DES special N
2
2
Schaumann
Endosan forte S
2
2
Interhygiene
Lomasept L20
5
2
Noak
DES-Endo
2
2
+++
Flubendazol
Flubenol
5 mg
5-10o
14
-
+++
+++
+++
+++
+++
+++
Ivermectin
Ivomec S
0,3
mg
1xi
28
+++
+++
+++
+++
+++
-
+++
I.Prämix
0,1
mg
7o
7
+++
+++
+++
+++
+++
-
+++
Levamisol
Hersteller
Citarin-L
5 mg
1xi
8
-
+++
++
++
++
+
+++
ConcuratL
7,5
mg
2xo
5
-
+++
++
++
++
+
+++
Magengeschwüre
Magengeschwüre
Steckbrief
Klinik
• „Berufskrankheit“ intensiv gefütterter Mastschweine
• Ösophagogastrische Geschwüre: drüsenlose
Speiseröhrenschleimhaut größte Bedeutung
• Magenfundusgeschwüre: extremer Streß, Heilung
• Ursache weder genetisch noch infektiös
• Disposition: fein gemahlenes, faserarmes Getreide
(>20% <0,2 mm)
• Hitzebehandlung des Getreides
• CCM mit hohen Essigsäureanteilen
• Streß:
• Überbelegung der Buchten
• Kämpfe um Freßplätze
• Transport und Umstallung
• perakut:
– plötzliche Todesfälle, bester Ernährungszustand
– blasse Hautfarbe
– alle Altersklassen betroffen, aber v.a 20-40 kg
+ Sauen peri partum
• chronisch-subklinisch
– Anorexie, Wachstumsverzögerung, Kümmern
– Blässe, Zähneknirschen, Temperatur herabgesetzt
– Kot: dunkel bis teerfarben, weich
• Blutarmut und Immunsuppression
→ häufig Folgeinfektionen (Lunge)
• Morbidität: bis 50 %; Mortalität bis 5 %
Magengeschwüre
Magengeschwüre
Klinik
Sektion
• Tierkörper + Organe auffallend blaß
• akut:
– eng begrenzt im Eingangsbereich des Magens:
Geschwür
– Magen gefüllt mit geronnenem Blut
– Dünndarm blutdurchsetzt
– Enddarminhalt teerfarben
• chronisch:
– Sickerblutung, eingegrabenes, vernarbtes Geschwür
– Strikturen → Kümmern
• bei Durchbruch: schwere Peritonitis
Blasse Tiere
Tod durch Verbluten in den Darm
Magengeschwüre
Magengeschwüre
Sektion
Sektion
akutes Magengeschwür
chronisches
Magengeschwür
Magengeschwüre
Magengeschwüre
Diagnose
Differentialdiagnostik
• teerfarbener, geformter Kot
• blasse Haut und Schleimhäute
• kein Fieber
• teerfarbener Kot durch zu hohe Kupfergehalte im
Futter
• Eperythrozoonose: Blutarmut
• Furazolidon-Vergiftung
• Kupfervergiftung
Magengeschwüre
Magengeschwüre
Therapie
Prophylaxe
•
•
•
•
• Streß ausschalten
• Buchten gleichmäßig zusammenstellen
• Rohfaser!
Primärstreß abstellen
Eisenpräparate
Vitamin K
Kalzium
Enterohämorrhagisches
Syndrom, EHS
Steckbrief
•
•
•
•
•
•
Darmverdrehung unter Gasbildung im Dickdarm
plötzliche Todesfälle
v.a Mittel- u. Endmast; Sauen
starke Gärung durch hohen Hefebefall (z.B. Molke)
auch Clostridium Typ A
Fusarien-befallenes CCM
EHS
Klinik
• Tod innerhalb weniger h
• aufgeblähter Bauch, Bauchschmerzen
• gut bis sehr gut entwickelte Tiere
EHS
EHS
Sektion
Sektion
•
•
•
•
Auftreibung des Abdomens
hochgradige Blässe von Haut und Organen
Aufgasung des MaDa-Traktes
Verlagerung der Blinddarmspitze nach vorn unter
den Rippenbogen
• Drehen des Darmkegels um mind. 180° um
Gekrösewurzel
• Stauungshyperämie; hämorrhagische
Infarzierung
• rötliche seröse Ansammlungen in Bauchhöhle
EHS
EHS
Therapie
Prophylaxe
• nicht möglich
• Futterhygiene
• Untersuchung auf Hefen im Futter
• Bei Clostridienbeteiligung: Impfung
Fütterungsbedingte
Erkrankungen
Erkrankungen durch
verdorbene Futtermittel
Gewinnung
Lagerung
Zubereitung
Mischung
Fütterungsmanagement
Mischfehler
Wassergehalt
Futterration
DosierungsFehlgärung
Fütterungstechnik
fehler
Schadnager
Fütterungshygiene
Sauberkeit Verarbeitungsfehler
(Hitze, Mahlung)
Verderbnis durch:
Bakterien
Pilze
Milben
Toxine
Geschmacksstoffe
Vergiftungen
verminderte
FA
Wasserversorgung
Nippel
Fließgeschwindigkeit
Wasserqualität
Futterkomponenten
verminderte
Futtermenge
Wasseraufnahme
Futterverderb
KochsalzKeimbelastung
vergiftung
Keimbelastung
• Erhöhter/veränderter Keimgehalt
• unspezifisch: Verdauungsstörungen, Stase, Colivermehrung
Durchfälle, geringe FA
• spezifisch: Salmonellen: Allg. Erkrankung, Verdauungsstörungen
Listerien: Allg.Erkrankung, Durchfälle, Aborte, ZNS
Clostridien: Allg. Vergiftungserscheinungen, Diarrhoe
• Pilze, Pilzsporen und Hefe: Tympanien, Blähungen, Durchfall
• Mycotoxine: Komplexe Krankheitserscheinungen
hitzestabil! mischbar
• Milben: blutige Ferkeldurchfälle
schlechte FA bei Mastschweinen
• Fehlgärung: Essig- und Buttersäure: Magenverätzung, FA (pH<4,2)
Fäulnis
• Verarbeitungsfehler: feine Vermahlung, Hitze: Magenulzera
Staub: Schleimhautreizung, FA
Erkrankungen durch
fehlerhafte Futterrationen
Erkrankungen durch
fehlerhafte Fütterungstechnik
• Schwer verdauliche Komponenten
• Übergang
• Ferkel:
• Stärke
• Kuhmilch (Laktose)
• überhitztes Eiweiß (Sojaschrot, Milchpulver)
• Mast:
• Molke, Magermilch (Laktose)
• rohe Kartoffelstärke
• Wirkung: schlecht verdaulich
• Nährboden für Darmbakterien
• osmotisch wirksam - dünnflüssiger wasserreicher Kot
• Darmreizung - schnellere Passage
•
•
•
•
•
rationiert - ad libitum
fest - flüssig
längere Transporte
besonders schmackhaftes Futter
• Überfütterung
• Streptokokken und Laktobazillen
• Laktat
• pH 7 - pH 6
• 12h später dünnbreiiger-dünnflüssiger Kot
Erkrankungen durch
fehlerhafte Fütterungshygiene
Erkrankungen durch
fehlerhafte Fütterung der Sau
• Überhöhte Keimgehalte - Toxine
• ante partum
• FA
• Verdauungsstörungen
• Durchfälle
• Wasser
• Nitratbelastung
• Coli-Gehalt
• Energie-Überversorgung + Eiweiß-, Ca-, P-Unterversorgung:
→ Reduzierte Menge und Qualität des Kolostrums
• Vitamin A-Unterversorgung:
→ geringe Reserven der Ferkel
• starke Unterversorgung mit Energie, B2, Mn:
→ kleine, lebensschwache Ferkel
• post partum
• Futterwechsel → Änderung der Milchzusammensetzung
• zu energiereich u. eiweißarm → Milchfettgehalt ↑
→ fettige Durchfälle
Erkrankungen durch
fehlerhafte Fütterung der Ferkel
Erkrankungen durch
Mykotoxine
z
z
z
z
z
z
z
z
• Aflatoxine
RP: >22-25 %
RF: < 3 %
Zucker: >10 %
Fischmehl: Salmonellen oder NaCl
Magermilch: ansauer → Tympanien
plötzlicher Futterwechsel → Coli
Überfütterung nach dem Absetzen → Coli
Milchmangel, unzureichende Beifütterung
→ Streuaufnahme
z Wasserversorgung unzureichend → Harnsaufen
z zu hoher Spelzenanteil → Magenulzera
• Aspergillus flavus; Erdnüsse! Baumwollsaat, Hirse, Bohnen, Brot
• frei: Getreide und Soja
• akut: Lebernekrose; chronisch: hepatotox.+cancerogen
ASAT, ALT, AP
• Körperhöhlen- und Darmblutungen, Petechien
• Gewichtsverluste, Kümmern, häufig Todesfälle
• immunsuppresiv
• Aborte ohne Folgeschäden für Sau
• Diagnose: Leberschäden + Aflatoxinbestimmung
• Th.: Zusatz von Tonerde
Erkrankungen durch
Mykotoxine
Mutterkorn
• Ochratoxin
• Penicilien und Aspergillen
• Leber- und Nierenschäden
Gewichtsverluste, Kümmern, vermehrte Trinkwasseraufnahme und
Harnabsatz
• Stachybotryotoxine
•
•
•
•
Stachybotrys atra
Blutungen: Nase, Maul
hohe Ferkelsterblichkeit
Aborte
Ergotismus
Ergotismus
Danach war die Universität Giessen in den Genuß eines
Hauptteils des Klostervermögens gelangt und Rechtsnachfolgerin
des Antoniterklosters von Grünberg geworden.
Der Orden selbst unterhielt im 14. Jahrhundert über 350
Hospitäler in ganz Europa ausschließlich für Ergotismuskranke.
So lag es nahe, das Antoniterkreuz als Zeichen eines
Hospitalsordens auch als Wappen einer Universität zu
übernehmen, deren Medizinische Fakultät sich der gleichen
Aufgabe verpflichtet wußte. Außerdem wurde das Ordenskreuz
auch in die 1896 gestiftete und jetzt einhundert Jahre alte
Universitätsfahne aufgenommen.
Ergotismus
Eine der letzten Ergotismusepidemien in Deutschland hatte noch 1879 im
Grünberg-Giessener Raum gewütet. Die Medizinische Fakultät Giessen hatte
sich daher besonders dieser Umweltseuche angenommen, die als Ignis sacer,
Antoniusfeuer [dargestellt an der brennenden linken Hand des Kranken in
Abb. 2; Vergrößerung mit Mausklick], "mal des ardents" und Kriebelkrankheit
imponierte und vor allem unter der Landbevölkerung (Morbus ruralis)
grassierte. So hieß es in einem Gutachten der Medizinischen Fakultät Giessen
vom 19.9.1770, das den Zusammenhang zwischen dem Mutterkorn und dem
Ergotismus postulierte:
"So zweiffeln wir nicht, daß gedachtes Secale cornutum die Ursache
erwähnter Krankheit seye." Seitens der Obrigkeit wurde daher befohlen, den
Roggen vor dem Mahlen durch Sieben vom Mutterkorn zu trennen. Diese
Präventionsmaßnahme wurde jedoch nicht befolgt und so sollte sich die alte
Erfahrung bestätigen, daß das Erkennen der Ursache einer Krankheit allein
nicht genügt, um eine Krankheit zum Erlöschen zu bringen.
Mykotoxine
Fusarium Toxine
Fusarium Toxine
• Feldpilze:
– Fusarium graminearum
– F. culmorum
– F. avenaceum
• häufigste Pilze der Nordhalbkugel
• Getreide und Mais
• besonders empfindlich:
– Weichweizen, Triticale, Hafer
– Sortenunterschiede!
• stabiler:
– Roggen
– Wintergerste
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•
•
•
Befall aus Boden, Strohresten, Saatgut
Askosporen – Wind – Ähren von Weizen und Mais
Verbreitung mit Getreidesporen
v.a. bei hoher Temperatur und Luftfeuchte
Fruchtfolge
– nach CCM kein Weizen
– nie 2 mal hintereinander Weizen
– kein Triticale nach Weizen
• D: einzelne aufgehellte Ähren, evtl. rosa Pilzmycel
• mehr Toxine bei
– intensivem Fungizideinsatz
– starker N-Düngung
• Anbau: infektiöses Maisstroh!!!
• pfluglose Bearbeitung (v.a. nach Körnermais)
Fusarium Toxine
• weniger empfindlich:
– längere Halmsorten
– lockerere Ähren (trocknen besser)
• Überragender Faktor: Witterung zur Blüte
• Separierung befallener Körner im Mähdrescher möglich Energiegetreide
Fusarium Toxine
• 3 Toxingruppen mit Leittoxinen
– Trichothecene
– Fumonisine
– Zearalenon
Fusarium Toxine
• Trichothecene
– F. graminearum
– T2-Toxin:
Fusarium Toxine
• DON
– Hemmung der Eiweißsynthese = Makrolide; zytotoxisch
– Schleimhautreizung u. Entzündung, v.a. Verdauungstrakt
• Hautläsionen, Hi-Hand Paresen, Tremor, Speicheln, Erbrechen, Apathie
– DAS (Deacetoxyscirpenol)
• Panzytopenie, Schleimhauttoxisch (Bindet an DNA, stört Eiweißsynthese)
– DON (Deoxynivalenol) Vomitoxin
• Fumonisine
– F. moniliforme
– Hemmung Ceramid-Synthetase (Sphingosin-Anschoppung)
• Porcines pulmonales Ödem, Herzinsuffizienz, Leberenzyme >
• Rezeptoren//Erreger!
• Zearalenon
– F. graminearum, culmorum
– Lactonring mit Östrogenwirkung
• blutige Diarrhoe möglich
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–
Area postrema: Brechreiz (Vomitoxin)
Zytokinfreisetzung, Immunsuppression, Aborte, embryotoxisch
< Uteruselongation
Depression der Fruchtbarkeit im Herdenmaß
Umrauscher (Uterusmilieu), Wurfgröße <, Vitalität <
Spreizferkel, Schwanznekrosen
Endometritis – Puerperium verzögert
Selektive Schäden im Dickdarm – Dysbakterie, Clostridientoxine
FA reduziert, Mastleistung reduziert, Milchleistung reduziert
D: Futter 500µg/kg; Galle: 80 µg/kg; Blut 10-15 µg/kg
Th: Mycofix Biomin – 15%; Bierhefe, Fischmehl (Reparation)
Fusarium Toxine
• ZEA
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F. graminearum, culmorum; Lacton -> Östrogenwirkung
präpubertäre JS am empfindlichsten
geschwollene Vulva (Ö) ohne Duldungsreflex (LH)
Pseudogravidität: d13 – d30 vorgetäuschtes Nidationssignal!!!
Verschiebung Ö:P = Uterine Histiotrophe unangepasst =
Embryotoxisch
– azyklische Östrogenwirkung: pos. feed back auf LH peak bleibt aus ->
Zysten
– GnRH-Blockade durch Ö = verzögerte Pubertät
– D: Futter 50µg/kg; Galle 10µg/kg;
• Uterus: Hyperämie, Ödeme, Eosinophilie, Gewichtssteigerung
– TH: Biomin Mycofix -30%; 2% Bierhefe; Fischmehl
– nach Futterwechsel:
Mastdarmvorfall
Steckbrief
• Mastschweine ab 12. LW, Sauen um Geburt
• Ursachen
• starker Husten im Bestand
• Durchfall mit Reizung der Schleimhaut→Drängen auf Kot
• starker Hefebefall bei Flüssigfütterung →Druck durch
Magenaufgasung
• Zearalenongehalte →Östrogenwirkung lockert auf (Sauen)
• hinten tiefer stehende hochtragende Sauen
• Tylosin und Erythromycingaben (Darmreizung)
• z.T. spontane Reponierung
• z.T. angefressen
• z.T. Mastdarmstenose durch narbige Striktur
• Einzeltier in 4 Wo o.k.
• Bestand in 3-4 Monaten o.k.
Mastdarmvorfall
Mastdarmvorfall
Klinik
Klinik
Mastdarmstenose: selbständig oder in Folge
Rektumulzera bzw. rückgebildetem Mastdarmvorfall
Mastdarmvorfall
Mastdarmvorfall
Klinik
Therapie und Prophylaxe
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Mastdarmstenose: selbständig oder in Folge
Rektumulzera bzw. rückgebildetem Mastdarmvorfall
a) Absondern der Tiere
b) Reposition von Hand, Tabaksbeutelnaht
c) chirurgische Amputation - Strikturgefahr
d) Antibiotische Abdeckung (z.B. Tardomyocel)
Primärursache bekämpfen!
Erbliche Krankheiten
Bruchferkel
Bruchferkel
Therapie und Prophylaxe
• Hernia umbilicalis und inguinalis
• die häufigste angeborene Mißbildung (0,5 - 1,5 %)
• doppelt rezessiver Erbgang
• Heritabilität 0,3
• a) Eber überprüfen
• b) Saugferkel kennzeichnen
• c) Bruchferkel-OP mit 7-10w
Wundantibiose mit Penicillin-Puder
• Gefahr durch
• Inkarzerierung des Darmes im Bruchspalt
• Verletzung nach Schleifen am Boden
• Austreten von Darm nach dem Kastrieren
Erbliche Krankheiten
Atresia ani
Atresia ani
Klinik
• Rektumverschluß
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angeborene Mißbildung (0,5 - 1 %)
polygene Vererbung
Tod der männlichen Ferkel nach 3d bis Aufnahme festen Futters
50 % der weiblichen: Recto-Vaginal-Fistel
Trächtigkeiten möglich (unerwünscht)
• evtl. OP: Kreuzschnitt und Vernähen des Darms
• Überprüfung des Ebers
Atresia ani
Klinik
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