"h-Moll Messe" (Johann S. Bach)

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Messe
h-moll-Messe
Die h-Moll-Messe ist eine der bedeutendsten geistlichen Kompositionen Johann Sebastian Bachs.
Es handelt sich um Bachs letztes grosses Vokalwerk und seine einzige Komposition, der das
vollständige Ordinarium des lateinischen Messetextes zu Grunde liegt. Sie wird in Folge einer
Zuschreibung der Romantik auch «Hohe Messe in h-Moll» genannt. Es handelt sich um eine Missa solemnis, die aus 18 Chorsätzen und 9 Arien besteht.
Die Komposition dieser Messe erstreckte sich über Jahrzehnte: Bach komponierte 1733 zunächst
eine missa brevis aus Kyrie und Gloria. Gegen Ende seines Lebens stellte er die übrigen Sätze aus
Bearbeitungen früherer Kompositionen, überwiegend aus seinen Kantaten und neuen Kompositionen, zusammen.
Bachs einzige Missa tota ist sein letztes Chorwerk und zugleich sein umfangreichstes lateinisches
Kirchenwerk. Sie steht in der Tradition der konzertanten Orchestermesse (Missa concertata), ist
aber grösser dimensioniert und reicher besetzt als ihre Vorgänger. Trotz der Unterschiedlichkeit
des Materials, der langen Entstehungszeit und der Vielfalt an Formen und Stilmittel gelang es
Bach, einen in sich geschlossenen Vokalzyklus von hoher Aussagekraft zu schaffen. Beherrscht
wird die Messe von einer durchgängigen kontrapunktischen Dichte, die sich insbesondere in
kunstvollen Chorfugen niederschlägt.
Die h-Moll-Messe erfordert in ihrer letzten Fassung fünf Vokalsolisten (Sopran I/II, Alt, Tenor,
Bass), einen vier-, fünf-, sechs- und achtstimmigen Chor sowie ein reich besetztes Orchester aus
Blechbläsern, Holzbläsern und Streichern mit Basso continuo.
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
In seinem vielfältigen Werk treffen sich Einflüsse aus der Musik Mittel-, Nord- und Süddeutschlands sowie Frankreichs und Italiens. Als Autodidakt studierte Bach die Werke unterschiedlichster Komponisten und lernte aus ihnen durch Hören, Lesen und Abschreiben. Bachs Tiefgläubigkeit zeigt sich in seinem Werk und den verschiedenen musikalischen Formen: Choräle, Kantaten
und Passionen für verschiedene religiöse Feiern.
Leitung, Chor, Musiker
Seit über 30 Jahren übt Norbert Carlen eine intensive Tätigkeit als
Sänger, Chorleiter, Kirchenmusiker und Schulmusiker aus. Durch
sein reichhaltiges Schaffen hat er sich ein breites, abwechslungsreiches Repertoire von der Renaissance bis zur zeitgenössischen
Musik erarbeitet. Nebst seiner solistischen Aktivität hat er sich
auch ausserhalb der Kantonsgrenzen einen Namen im Bereich der
Chorleitung gemacht. Norbert Carlen wird für seine pädagogischen Fertigkeiten geschätzt, die er in verschiedenen Schulen,
vor allem als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule
in Brig, am Konservatorium in Sitten und an der Allgemeinen Musikschule Oberwallis (amo) einsetzen kann.
2012 erhält Norbert Carlen den Kulturpreis des Kantons Wallis.
Das Vokalensemble Sierrénade steht seit
seiner Gründung im Jahre 1996 unter der
Leitung von Norbert Carlen und besteht
aus 40 Sängerinnen und Sängern aus dem
deutsch- und französischsprechenden Wallis, welche sich wöchentlich in Siders zum
Proben treffen. Das Ensemble schlägt so
wertvolle Brücken zwischen den beiden
Kantonsteilen. Mehrmals jährlich tritt es
mit anspruchsvollen Werken vor das Publikum.
Das Vokalensemble Sierrénade und sein
Leiter Norbert Carlen sind Träger des Kulturpreises 2011 der Stadt Siders.
Das
Kammerorchester concertino
überrascht seit über 20 Jahren mit originellen Programmkonzepten, neuen
Formen der Konzertkultur und innovativem Repertoire. Die Programme
„Flamenco“ mit der Tänzerin Alicia
Lopez, „Ein musikalischer Spass“ oder
die Freilichtaufführung der Oper
„Alcina“ sind dem Publikum in bester
Erinnerung. Das Ensemble übernimmt
auch anspruchsvolle Aufgaben in Chorund Solistenkonzerten. Jede Musikerin
und jeder Musiker übernimmt ein hohes Mass an Eigenverantwortlichkeit, so dass das Ensemble in der Regel ohne Dirigent arbeitet
und auftritt. Leiter und Konzertmeister ist Paul Locher.
Solisten
Amelia Scicolone, Sopran
Amelia Scicolone hat im Sommer 2013 ihre Studien an der Hochschule für Musik in Basel
mit dem Master of Arts musikalischer Performance mit Auszeichnung abgeschlossen. Als
lyrischer Koloratursopran hat sie eine rege Konzert- und Operntätigkeit. Ihre letzten Engagements führten sie an das Theater Basel (Feuer und Nachtigall in Ravels „L’Enfant et
les sortilèges“), an das Festspielhaus Baden-Baden mit den Berliner Philharmonikern
(Königin der Nacht), sowie zu den Solothurn Classics und zu Konzerten im Basler Münster
mit den basel sinfonietta. Sie ist Preisträgerin der Friedl Wald Stiftung, Solistin des Migros Kulturprozents, Stipendiatin des Hirzen Pavillon Riehen und Finalistin des diesjährigen internationalen Mozartwettbewerbs in Salzburg.
Bea van der Kamp, Sopran
Nach ihrer Gesangsausbildung in den Niederlanden schloss Bea van der Kamp an der
Musikhochschule Bern/Biel erfolgreich mit dem Lehrdiplom und dem Reifediplom ab.
Als lyrische Koloratursopranistin widmet sie sich den Oratorien, Opern und der Kammermusik und tritt regelmässig im In- und Ausland auf. Als Ensemble-Sängerin trat sie
schon mit verschiedenen professionellen Vokalensembles auf, u.a. dem Gesualdoconsort Amsterdam und CapellAntiqua Bern.
Ihre Stärke liegt in der Interpretation der alten Musik und des Kunstliedes.
Sie unterrichtet an der Allgemeinen Musikschule Oberwallis.
Michaela Unsinn, Mezzo-Sopran
Nach dem Bachelor in Sologesang schloss Michaela Unsinn den Master Pädagogik und
2014 den Master Performance mit Auszeichnung ab. Sie ist eine rege Konzertsängerin
und hat u.a. in der H-Moll Messe von Bach, Händels „Messias“, Mendelssohns „Elias“,
Rossinis „Petite messe solennelle“ und in Dvořáks "Stabat mater“ mitgewirkt, sowie Liederabende mit Stücken von Schumann, Schubert, Strauss, Brahms, Mahler und Wagner
präsentiert. Auf der Bühne debütierte sie als Rosina in "Il barbiere di siviglia", sang beim
Festival „Murten Classics“ die Despina in Mozarts „Cosi fan tutte“ und bei OuvertureOpéra in derselbigen Oper die Rolle der Dorabella. Seit 2011 ist sie Stipendiatin der
Friedl-Wald Stiftung in Basel und seit 2012/2013 Stipendiatin des Migros-Kulturprozent.
Valério Contaldo, Tenor
Der gebürtige Italiener Valério Contaldo lebt und studiert in der Schweiz. Nach der
Ausbildung in klassischer Gitarre in Sitten und Paris absolviert er das Gesangsstudium.
Sein Repertoire reicht von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. So war er zu
hören im „Requiem“ von Mozart, in der „Schöpfung“ und in den „Jahreszeiten“ von
Haydn, in der „Petite Messe Solennelle“ von Rossini, in den Passionen von Bach, in den
Vespern von Monteverdi, im „Messias“ und der „Brockes Passion“ von Händel, in der
„Messa di Gloria“ von Puccini, im „Vin Herbé“ und dem „Requiem“ von Frank Martin,
sowie in der „Cantate Saint Nicolas“ von Britten.
Yannis François, Bass
Yannis François beginnt seine Karriere als Tänzer. Seine Stimme fällt Maurice Béjart auf.
2010 beendet er seinen Master of Arts an der Haute-École de Musique von Lausanne.
Yannis hat unter anderen folgende Rollen interpretiert: „Figaro“ von Mozart, „Don Alfonso“ in Cosi fan tutte, „Seneca“ in L'incoronazione di Poppea, „Nettuno“ in La Liberazione di Ruggiero de Caccini, „Don Giovanni“ von Mozart. Er singt als Bass-Solist in
vielen Oratorien von Bach („Johannespassion“) und von Händel, im „Requiem“ von Mozart, in mehreren lateinischen Messen von Schubert, sowie an der szenischen
Uraufführung der „La Caduta di Gierusalemme“ von Giovanni Colonna.
Libretto
I. Kyrie
1. Chor
2. Duo Sopran 1+2
3. Chor / Ensemble
Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.
II. Gloria
4. Chor
5. Chor/ Solisten
6. Air: Sopran
7. Chor
8. Duo Sopran 1 /
Tenor
9. Chor / Ensemble
10. Air / Alt
11. Air / Bass
12. Chor
Gloria in excelsis Deo
et in terra pax hominibus
bonae voluntatis
Laudamus te
benedicimus te
adoramus te
glorificamus te
Gratias agimus tibi
propter magnam gloriam tuam
Domine Deus, Rex coelestis
Deus Pater omnipotens
Domine Fili unigenite Jesu
Christe altissime Domine Deus
Agnus Dei, Filius Patris
Qui tollis peccata mundi
miserere nobis
Qui tollis peccata mundi
suscipe deprecationem nostram
Qui sedes ad dexteram Patris
miserere nobis
Quoniam tu solus sanctus
tu solus Dominus
tu solus altissimus, Jesu Christe
Cum Sancto Spiritu
in gloria Dei Patris.
Amen.
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen
seiner Gnade.
Wir loben Dich,
wir preisen Dich,
wir beten Dich an,
wir rühmen Dich
und danken Dir,
denn gross ist Deine Herrlichkeit:
Herr und Gott, König des Himmels,
Gott und Vater, Herrscher über das All,
Herr, eingeborener Sohn,
Jesus Christus, Herr und Gott,
Lamm Gottes, Sohn des Vaters,
du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
erbarme Dich unser;
du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
nimm an unser Gebet;
du sitzest zur Rechten des Vaters:
erbarme Dich unser.
Denn Du allein bist der Heilige,
du allein der Herr,
du allein der Höchste: Jesus Christus,
mit dem Heiligen Geist,
zur Ehre Gottes des Vaters.
Amen.
Libretto
II. Symbolum Nicenum (Credo)
1. Chor /
Ensemble
2. Chor
3. Duo :
Sopran / Alt
4. Chor
5. Chor /
Ensemble
6. Chor / Bass
7. Air / Bass
Credo in unum Deum
Wir glauben an den einen Gott,
Patrem omnipotentem
factorem coeli et terrae
visibilium omnium et invisibilium
Et in unum Dominum Jesum
Christum, Filium Dei unigenitum
et ex Patre natum ante omnia
saecula. Deum de Deo, lumen de
lumine, Deum verum de Deo vero
genitum, non factum consubstantialem Patri, per quem omnia facta sunt
Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de
coelis
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria virgine et homo factus est
Crucifixus etiam pro nobis, sub
Pontio Pilato
passus et sepultus est
Et resurrexit tertia die, secundum
scripturas et ascendit in coelum
sedet ad dexteram Dei Patris
et iterum venturus est cum gloria
judicare vivos et mortuos
cujus regni non erit finis
Et in Spiritum Sanctum Dominum
et vivificantem
qui ex Patre Filio que procedit
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur
qui locutus est per Prophetas
Et unam sanctam catholicam et
apostolicam ecclesiam
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist
Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius
Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der
Schrift und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Libretto
8. Chor
9. Chor
Confiteor unum baptisma
in remissionem peccatorum
Et expecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi
Amen
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
IV. Sanctus
1. Chor
Sanctus, sanctus, sanctus
Dominus Deus Sabaoth
Pleni sunt coeli et terra gloria
ejus
Heilig, heilig, heilig
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde
von deiner Herrlichkeit.
V. Osanna, Benedictus, Agnus Dei, Dona nobis pacem
1. Chor
2. Air / Tenor
3. Chor
4. Air / Alt
5. Chor
Osanna in excelsis
Benedictus qui venit in nomine
Domini
Osanna in excelsis
Agnus Dei qui tollis peccata
mundi, miserere nobis
Dona nobis pacem
Hosanna in der Höhe.
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen
des Herrn.
Hosanna in der Höhe.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die
Sünde der Welt: erbarme dich unser.
Gib uns deinen Frieden.
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