Patientenordner – Auszug zur Ansicht

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Zentrum am Klinikum Lippe
Patienteninformationen
Brustzentrum
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Inhalt
Das Brustzentrum stellt sich vor
4
Diagnose
9
Operation
15
Systemische Therapie
18
Strahlentherapie
28
Rekonstruktion
30
Institut für Psychoonkologie
32
Medizinische Hilfsmittel und Soziale Hilfen
36
Nachsorge
38
Adressen
54
Wörterbuch
58
Das Brustzentrum stellt sich vor
4 | 5
Liebe Patientin, lieber Patient,
mit dem hier vorliegenden Ordner wird es
Ihnen möglich sein, Ihren Behandlungsweg
zu verstehen und für Sie wichtige medizinische Dokumente und den oftmals anfallenden Schriftwechsel zu ordnen und immer
griffbereit zu haben
Dieser Ordner soll und kann kein Gespräch
ersetzen. Manche Fragen stellen sich oft erst
zu Hause, und in diesem Fall soll er Ihnen
eine Anleitung und Hilfe sein
· Hier finden Sie für Nachfragen oder Terminvereinbarungen die notwendigen Telefonnummern
· Die einzelnen Abteilungen werden Ihnen
vorgestellt, damit Ihre anfängliche Unsicherheit etwas abgemildert werden kann
Das Brustzentrum stellt sich vor
Ihr Team
· Und ganz wichtig: Im Anhang finden Sie ein
medizinisches Wörterbuch, dort werden
Ihnen nochmals die wichtigsten Begriffe
erklärt
· Der Ordner soll Ihnen als Leitfaden
dienen, damit Sie immer genau wissen, an
welchem Behandlungspunkt Sie stehen
Doch immer ist unser Ziel der Dialog mit der
Patientin, den kein Ordner ersetzen kann,
deshalb sprechen Sie uns an
Wir hoffen auf eine vertrauensvolle und
zufriedene Partnerschaft zwischen Ihnen und
Ihrem Brustzentrum Lippe
Dorothé Düpont,
Leiterin des Brustzentrums
Alles Gute für Sie!
Ihr Team vom Brustzentrum Lippe
Ingrid Britzelmeir,
Leitung
Psychoonkologisches Institut
Serap Ömürtas,
Koordination Brustzentrum
Dr. med. Matthias Schütz,
Chefarzt Radiologie
Prof. Dr. med. Frank Hartmann,
Chefarzt Hämatologie /
Onkologie
Dr. med. János Hankiss,
Chefarzt Plastische Chirurgie
und Handchirurgie
PD Dr. med. Eva Fricke,
Chefärztin Nuklearmedizin
Prof. Dr. med. Ulrich Schäfer,
Chefarzt Strahlentherapie
PD Dr. med. Ralph Mücke,
Ltd Arzt Strahlentherapie
PD Dr. Torsten Hansen,
Chefarzt Pathologie
Das Brustzentrum stellt sich vor
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Liebe Patientin,
Dorothé Düpont
Leiterin des Brustzentrums
E-Mail dorothe.duepont
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Frauenklinik Lemgo
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Babion
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 41 61
Fax
0 52 61 . 26 - 46 51
Sie haben gerade oder vielleicht schon vor
ein paar Tagen mitgeteilt bekommen, dass
bei Ihnen Brustkrebs diagnostiziert worden
ist Wahrscheinlich haben Sie selber einen
Knoten in der Brust getastet oder aber Ihr
Arzt hat im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen einen verdächtigen Herd
festgestellt
Nach anfänglichem Hoffen, dass sich Ihre
Befürchtungen nicht bestätigen werden,
haben Sie nun Gewissheit Sie gehören zu
den 50 000 Frauen, die jährlich in Deutschland an Brustkrebs erkranken Das MammaKarzinom ist damit die häufigste Krebserkrankung der Frau Aus diesem Grunde
richten sich zahlreiche Anstrengungen
von Medizinern, Forschern, Politikern und
Mitgliedern von Selbsthilfegruppen auf eine
bessere Diagnostik und Therapie dieses
Tumorleidens So sind Sie in zweierlei
Hinsicht nicht allein Zum einen gibt es ganz
viele Frauen in Deutschland, die in diesem
Moment das gleiche empfinden wie Sie
und zum andern engagieren sich zahllose
Menschen in unserem Gesundheitssystem
und in der Forschung, um betroffenen
Frauen wie Ihnen Aussicht auf Heilung und
damit Hoffnung zu geben
Schon relativ zeitig haben ambulant tätige
Ärztinnen und Ärzte unserer Region mit dem
Klinikum Lemgo ein Netzwerk gebildet, das
die Diagnostik und Therapie von Patientinnen mit Mamma-Karzinom auf einem
hohen Niveau sichern soll
Das Brustzentrum stellt sich vor
Teamarbeit steht im Vordergrund
Dabei arbeiten die verschiedenen Abteilungen des Klinikums einschließlich der
Röntgendiagnostik, der Gynäkologie,
internistischen Onkologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Pathologie
eng zusammen Eine speziell ausgebildete
Psychoonkologin kümmert sich um die
psychologische Betreuung unserer Patientinnen und vermittelt den Kontakt zu den
Selbsthilfegruppen unserer Region Unser
Ziel ist es, schnell und effektiv zu helfen,
zu heilen und Ihnen durch eine fürsorgliche
Atmosphäre in dieser schwierigen Situation
beizustehen
Seit Januar 2004 gehört das Klinikum Lemgo
zu den beiden ersten von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens anerkannten Brustzentren Damit fand einerseits
unsere bisherige Arbeit Anerkennung und
andererseits ist uns dies ein Ansporn, in
unseren Bemühungen fortzufahren
Von ganz entscheidender Bedeutung ist der
Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zu
Ihnen Sie sollen im Verlaufe der Behandlung das sichere Gefühl bekommen, dass
Sie in guten Händen sind Wir möchten mit
Ihnen den vielleicht bisher schwersten Weg
Ihres Lebens gemeinsam gehen und ein
verlässlicher Begleiter sein, solange Sie
unserer Hilfe bedürfen Sollten Sie Grund
zu Kritik oder auch Lob haben, sprechen Sie
uns bitte an
Behandlungspartner des Brustzentrums
Radiologisches Institut
Detmold und Lemgo
Klinik für Onkologie
und Hämatologie
Lemgo
Klinik für Strahlentherapie
Lemgo
Institut für Nuklearmedizin
Lemgo
Institut für Pathologie
Lemgo
Frauenklinik Lippe
Detmold und Lemgo
Institut für
Psychoonkologie
Lemgo und Detmold
Plastische Chirurgie
Lemgo
Klinikum Apotheke
Lemgo und Detmold
Selbsthilfegruppen
Westdeutsches
Brustzentrum
Düsseldorf
Niedergelassene
Gynäkologen
Niedergelassene Onkologen
Detmold und Bad Salzuflen
ALRA – Radiologische
Gemeinschaftspraxis
Lemgo
Salzetalklinik
Bad Salzuflen
Klinik am Burggraben
Bad Salzuflen
Staatsbad Meinberg
Horn-Bad Meinberg
Entscheidend für den Behandlungserfolg ist
eine eng abgestimmte Teamarbeit im Brustzentrum In den vergangenen Jahren hat
sich eine Zusammenarbeit entwickelt, die
von guter Kollegialität und Vertrauen in die
Leistungsbereitschaft der jeweils anderen
Fach-disziplin geprägt ist
Diese Teamarbeit findet Ausdruck im präoperativen Konsil und der Tumorkonferenz
nach Abschluss der operativen Behandlung
Während des präoperativen Konsils
bespricht der Radiologe einen Tag vor der
Operation die im Rahmen der Diagnostik
gewonnenen Befunde mit dem Operateur
Dabei werden Größe, Lokalisation und
Tumorcharakteristik erörtert und das
optimale Operationsverfahren abgesprochen
TV Lemgo
Lemgo
Rose-Klinik
Horn-Bad Meinberg
In vielen Fällen ist eine Drahtmarkierung
durch den Radiologen unmittelbar vor der
Operation notwendig Dies trifft insbesondere bei Tumoren zu, die nicht tastbar sind
Noch während der Operation wird dann
durch eine Präparateradiographie (Röntgenuntersuchung des entfernten Gewebes)
geklärt, ob der Tumor komplett entfernt
wurde Durch eine zusätzliche Schnellschnittdiagnostik während der Operation im
Pathologischen Institut können auch feingeweblich die Schnittränder des entfernten
Gewebepräparates untersucht werden In
manchen Fällen ist dann eine Nachresektion
(Nachschneiden) erforderlich
Das Brustzentrum stellt sich vor
Diagnose
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Teilnehmer der Tumorkonferenz
Ein weiterer Ausdruck der interdisziplinären
Kooperation ist die Tumorkonferenz nach
dem Vorliegen des feingeweblichen Befundes
einige Tage nach dem Eingriff In unserem
Klinikum findet diese Tumorkonferenz an
jedem Mittwoch um 14:15 Uhr statt Daran
nehmen alle beteiligten Fachdisziplinen teil
Hierzu gehören die Radiologie, Gynäkologie,
Innere Medizin, Strahlentherapie, Pathologie,
Psychoonkologie und in vielen Fällen der
Diagnose bei tastbaren Befunden
einweisende Arzt bzw die einweisende Ärztin
Entsprechend der Tumorcharakteristik wird
gemeinsam ein Therapiekonzept erarbeitet
Entscheidende Parameter für eine evtl
notwendige Anschlussbehandlung sind die
Art der Operation, das Alter der Patientin, der
Lymphknotenstatus, das Vorhandensein von
Hormonrezeptoren, der Tumortyp und seine
Wachstumsgeschwindigkeit
Gynäkologen der
Frauenklinik Lippe
Niedergelassene Ärzte
Gynäkologen
Pathologen
Radiologen
Tumorkonferenz
mit individueller
Therapieplanung
Internistische
Onkologen
Strahlentherapie
Besitzt der Tumor z B Bindungsstellen auf
seinen Zelloberflächen für die weiblichen
Geschlechtshormone (Östrogen und Progesteron), kann durch eine Hemmung dieser sog
Rezeptoren der Tumor in seiner Teilungsfähigkeit gehemmt werden Wir sprechen von einer
Antihormontherapie Das bekannteste Medikament in dieser Gruppe ist das Tamoxifen
In letzter Zeit haben zusätzlich sog Aromatasehemmer (z B Arimidex® und Femara®)
Eingang in diese Therapieform gefunden
Diese Therapieform wird vorzugsweise bei
Frauen nach der Menopause eingesetzt Aber
auch bei Frauen mit Tumoren und vorhandenen Hormonrezeptoren vor der Menopause
wird die Antihormontherapie verwendet In
diesen Fällen kann durch spezielle Medikamente (sog GnRH-Analoga) die Funktion der
Eierstöcke blockiert werden
Bei bestimmten Risikopatientinnen mit
größeren oder aggressiveren Tumoren bzw
Psychoonkologie
Apotheker
Lymphknotenbefall wird meist eine zusätzliche Chemotherapie empfohlen In großen
Studien der Vergangenheit konnte gezeigt
werden, dass durch diese Verfahren der sog
adjuvanten Therapie die Prognose der betroffenen Frauen wesentlich verbessert werden
kann
Zum Therapiekonzept bei brusterhaltender
Operation gehört die Strahlentherapie Die
betroffene Brust wird nach Abschluss der evtl
durchzuführenden Chemotherapie in einem
Zeitraum von ca 6 Wochen bestrahlt Diese
Behandlungsform hat das Ziel, ein Wiederauftreten des Karzinoms in der erkrankten
Brust zu verhindern Im Rahmen der Tumorkonferenz bestimmt der Strahlentherapeut
über die Notwendigkeit und das Ausmaß
dieser Therapiemodalität Im Anschluß an die
Tumorkonferenz wird ein Protokoll für jede
Patientin verfasst, in dem der Therapieplan
und die Empfehlungen für den einweisenden
Arzt festgehalten werden
Diese Empfehlungen entstanden in Zusammenarbeit mit Dr Thomas Decker, Koordinator und Pathologe des Mammazentrums
am Helios-Klinikum Berlin-Buch
Dr. med. Matthias Schütz
Chefarzt Institut für
Diagnostische und
Interventionelle Radiologie
E-Mail matthias.schuetz
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Barratt
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 45 11
Fax
0 52 61 . 26 - 46 40
Klinikum Lippe Detmold
Frau Marth
Röntgenstraße 18
32756 Detmold
Tel
0 52 31 . 72 - 11 91
Fax
0 52 31 . 72 - 12 07
1. Schritt (ambulant)
Sie oder Ihr Frauenarzt haben in Ihrer Brust
(durch Tasten / Ultraschall) eine Veränderung
festgestellt Falls Ihr Frauenarzt Brustexperte ist, können Sie alle weiteren Schritte
mit ihm planen Wenn nicht, sollten Sie sich
einen solchen Experten suchen Bleiben
Unklarheiten, muss Ihr Frauenarzt Sie zu
einem Radiologen überweisen, der ebenfalls
Brustspezialist ist und eng mit einem spezialisierten Pathologen zusammenarbeitet
Wichtig: Lassen Sie sich möglichst von allen
Untersuchungen eine Kopie des Befundberichtes aushändigen.
2. Schritt (ambulant)
Der Radiologe untersucht Ihre Brust mit
bildgebenden Verfahren (Mammographie /
Ultraschall), beurteilt diese und entnimmt
dann unter Sichtkontrolle eine Biopsie aus
dem Knoten Der Radiologe schickt die Gewebeprobe umgehend mit seinem schriftlichen
Befund zum Pathologen
Wichtig: Eine tastbare Veränderung muss
immer durch eine Gewebeprobe geklärt
werden. Mammographie und / oder Ultraschall alleine erlauben keine sichere
Aussage über Gut- oder Bösartigkeit.
Ausnahme: eindeutige Zysten.
3. Schritt (ambulant)
Der Pathologe stellt die Diagnose In seinem
Bericht an den Gynäkologen und Radiologen
muss er sich auch dazu äußern, ob seine
Beurteilung mit dem Befund des Radiologen
übereinstimmt
4. Schritt (ambulant)
Ein Team aus Radiologe, Pathologe und
Operateur / Frauenarzt berät die Untersuchungsergebnisse Es prüft die Übereinstimmung zwischen den Befunden des Radiologen und des Pathologen und verständigt
sich auf eine Empfehlung
Es gibt drei Möglichkeiten:
· Sicher gutartiges Ergebnis: keine
Operation Die Art und der Zeitabstand
künftiger Kontrolluntersuchungen müssen
verbindlich festgelegt werden
· Unsicheres Ergebnis: ergänzende Untersuchungen, beispielsweise Brust-MRT
oder erneute Gewebeprobe Dann geht es
wieder bei Schritt 2 los
· Sicher bösartiges Ergebnis: Operation
erforderlich Gemeinsame Planung, wie
die Operation durchgeführt werden muss
(Schritt 5) Aufklärungsgespräch mit Ihnen
über den gemeinsam erarbeiteten Vorschlag
Beratung zu bestehenden Alternativen
(beispielsweise: Umgang mit der Entfernung
der Lymphknoten oder kosmetische Aspekte
bei der Brustkrebsoperation)
Wichtig: Wenn Sie einen großen Tumor
haben (über drei Zentimeter), gibt es die
Möglichkeit, ihn vor der Operation durch
eine Chemo- oder Anti-Hormonen-Therapie
zu verkleinern.
5. Schritt (stationär)
Während der Operation muss durch korrekte
Kennzeichnungen (Markierungen) des
entfernten Brustgewebes dem Pathologen
die Möglichkeit gegeben werden, die Lage
der Tumorränder genau zu beurteilen Das
möglichst vollständige Gewebeteil geht mit
den Röntgenbildern und einer Skizze des
Operationsgebietes zum Pathologen Dieser
meldet dem Operateur sofort seine erste
Beurteilung zurück, ob aus seiner Sicht die
Operation erfolgreich war und der Tumor im
Gesunden entfernt wurde Erst danach kann
die Operation beendet werden
Diagnose
6. Schritt (stationär)
Der Pathologe untersucht das Gewebe unter
dem Mikroskop, stellt die Diagnose und gibt
seinen schriftlichen pathologischen Befund
ab Dafür benötigt er alle radiologischen
Bilder und Befunde sowie einen genauen
Bericht des Operateurs (Operationsbericht)
als Ergänzung zu der bereits vorliegenden
Skizze Erst bei dieser Untersuchung kann der
Pathologe endgültig beurteilen, ob der Tumor
restlos („im Gesunden”) und mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt wurde
7. Schritt (stationär)
Gemeinsame Beratungen des pathologischen Befundes Überprüfung, ob die
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Diagnose
größtmögliche Sicherheit bei der Operation
erreicht wurde Besprechung, welche Folgen
daraus für Sie als Patientin entstehen:
beispielsweise, zweite Operation, Strahlentherapie, medikamentöse Nachbehandlung
8. Schritt (stationär)
Nun werden Sie über die Diagnose aufgeklärt – insbesondere über Einzelheiten
Ihres pathologischen Befundes Dieser ist
die Basis für die anschließende Beratung
über weitere Behandlungsmöglichkeiten
Haben Sie sich für ein Behandlungskonzept
entschieden, brauchen Sie ein neues Expertenteam Es besteht aus einem Frauenarzt,
einem Onkologen, einem Strahlentherapeuten und einer Psychotherapeutin
Diagnose bei nicht tastbaren Befunden
Diese Empfehlungen entstanden in
Zusammenarbeit mit Dr Thomas Decker,
Koordinator und Pathologe des Mammazentrums am Helios-Klinikum Berlin-Buch
1. Schritt (ambulant)
Ihr Frauenarzt oder Radiologe entdeckt bei
einer Ultraschalluntersuchung oder Mammographie eine nicht tastbare, aber auffällige
Veränderung in Ihrer Brust Falls beide
Brustexperten sind, können Sie alle weiteren
Schritte mit ihnen planen Wenn nicht,
sollten Sie sich einen Radiologen suchen,
der Experte für Brustdiagnostik ist
Dieser legt fest, ob eine Klärung durch
Gewebeprobe oder „nur” eine Beobachtung
der weiteren Entwicklung erforderlich ist Er
berät seine Empfehlung mit Ihnen und teilt
sie Ihrem Frauenarzt mit Wird Ihnen zu einer
Biopsie geraten, lesen Sie bitte weiter bei
Schritt 3
Wichtig: Lassen Sie sich möglichst von
allen Untersuchungen eine Kopie des
Befundberichtes aushändigen.
2. Schritt (ambulant)
Die Brustexperten beurteilen Ihre mitgebrachten Bilder / Befunde und veranlassen
gegebenenfalls zusätzliche Untersuchungen
Falls Ihnen jetzt eine Biopsie empfohlen
wird, geht es weiter bei Schritt 3 Klären Sie,
ob dafür dem Team auch ein Brustexperte
aus dem Bereich der Pathologie angehört
3. Schritt (ambulant)
Der Radiologe führt die Gewebeentnahme
durch Das geschieht unter Sichtkontrolle,
möglichst mit Ultraschall, sonst mit Hilfe der
Mammographie Der Radiologe schickt die
Gewebeprobe mit den Bildern und seiner
schriftlichen Beurteilung zum Pathologen
4. Schritt (ambulant)
Der Pathologe stellt die Diagnose Schriftlich muss er sich auch dazu äußern, ob sein
Befund zu der Beurteilung des Radiologen
passt Diesen Bericht erhalten Sie, der Gynäkologe und der Radiologe
Das Institut für Radiologie ist verantwortlich für die
Diagnostik bei Verdacht auf Brustkrebs.
Diagnose
5. Schritt (stationär)
8. Schritt (stationär)
Ein Team aus Radiologe, Pathologe und
Operateur / Frauenarzt berät die Untersuchungsergebnisse Es prüft die Übereinstimmung zwischen den Befunden des Radiologen und des Pathologen und verständigt
sich auf eine Empfehlung
Für seine nun folgende mikroskopische
Untersuchung und seine schriftliche Beurteilung benötigt der Pathologe wieder alle
radiologischen Befunde und Aufnahmen
ihrer Brust sowie einen genauen Operationsbericht des Operateurs, möglichst mit einer
Skizze Erst bei dieser Untersuchung kann
der Pathologe endgültig beurteilen, ob der
Tumor restlos („im Gesunden”) und mit dem
nötigen Sicherheitsabstand entfernt wurde
Es gibt drei Möglichkeiten:
· Sicher gutartiges Ergebnis: keine
Operation Die Art und der Zeitabstand
künftiger Kontrolluntersuchungen müssen
aber festgelegt werden
· Unsicheres Ergebnis: ergänzende Untersuchungen, beispielsweise Brust-MRT
oder erneute Gewebeprobe Dann geht es
wieder bei Schritt 2 los
· Sicher bösartiges Ergebnis: Operation
erforderlich Gemeinsame Planung, wie
die Operation durchgeführt werden muss
(Schritt 6) Aufklärungsgespräch mit
Ihnen über den gemeinsam erarbeiteten
Vorschlag Beratung zu bestehenden
Alternativen, beispielsweise kosmetische
Aspekte bei der Brustkrebsoperation
6. Schritt (stationär)
Vor der Operation muss der nicht tastbare
Befund durch den Radiologen eindeutig
gekennzeichnet, also markiert werden
Dabei sind die Informationen des Pathologen (beispielsweise über die Richtung der
Ausdehnung des verdächtigen Brustherdes)
zu berücksichtigen Die Mammographiebilder
müssen mit in den Operationssaal
Diagnose
12 | 13
9. Schritt (stationär)
Gemeinsame Beratung über die vom Pathologen gestellte Diagnose Überprüfung,
ob dabei die größtmögliche Aussagekraft
erreicht wurde Kontrolle, ob die Operation
auch wirklich das bestmögliche Behandlungsziel gebracht hat
Besprechung, welche Folgen sich daraus
für Sie als Patientin ergeben: z B zweite
Operation
10. Schritt (stationär)
Sie werden nun über die Diagnose aufgeklärt Dies umfasst Einzelheiten Ihres
patho-logischen Befundes, weitere Behandlungsschritte und künftig notwendige
Kontrollunter-suchungen Es bildet sich ein
neues Expertenteam
Nuklearmedizinische Diagnostik
PD Dr. med. Eva Fricke
Chefarzt Institut für
Nuklearmedizin
E-Mail eva.fricke
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Hankemeier, Frau Thies
Frau Niebrügge
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 41 16
Fax
0 52 61 . 26 - 41 08
In der nuklearmedizinischen Abteilung
erfolgt am Tag vor der Operation die Darstellung und Markierung des sogenannten
Wächterlymphknotens Dabei handelt es
sich um einen oder mehrere Lymphknoten,
die als erste im Lymphabflussbereich der
Brust liegen und die damit die höchste
Wahrscheinlichkeit für einen Tumorbefall
(Metastasierung) haben Um Ihre Brustwarze
wird auf der betroffenen Seite eine radioaktiv markierte Substanz gespritzt (radioaktiv markierte kleine Eiweißpartikel) Die
Substanz wird an vier Stellen rund um die
Brustwarze in die Haut gespritzt Nachdem
die Brustwarze mit einem hautfreundlichen
Pflaster geschützt wurde, werden Sie
gebeten, die Brust zu massieren, um den
Lymphabfluss zu steigern Im Anschluss
werden Bilder an der sog Gammakamera
erstellt Der sich dann darstellende 1 Lymphknoten ist der Wächterlymphknoten, dessen
Lage auf der Haut markiert wird Er wird
am nächsten Tag im Rahmen der Operation
gezielt aufgesucht und entnommen
Entweder schon vor oder einige Tage nach
der Operation wird in der nuklearmedizinischen Abteilung eine Ganzkörperszintigraphie des Skeletts durchgeführt
Die Skelettszintigraphie ist ein funktionelles
bildgebendes Verfahren zur Beurteilung
des regionalen Knochenstoffwechsels und
dient in Ihrem Fall dem Ausschluss von
Knochenmetastasen Dazu wird Ihnen in eine
Armvene eine nebenwirkungsfreie radioaktiv
markierte Flüssigkeit eingespritzt, die sich im
ganzen Körper verteilt und in den Knochenstoffwechsel einschleust wird Sofort nach
der Injektion und erneut nach etwa 2-3
Stunden werden mit einer Gammakamera
Aufnahmen des gesamten Körpers angefertigt Die Aufnahmen werden in entspannt
liegender Position und angekleidet durchgeführt Auf den Aufnahmen wird einerseits
das normale Skelett abgebildet, aber auch
evtl Bereiche eines auffällig gesteigerten
Knochenstoffwechsels Solche Veränderungen haben sehr unterschiedliche, meist
gutartige, Ursachen Sie können aber auch
Tumorabsiedlungen im Skelett entsprechen,
die auf diese Art sehr früh entdeckt werden
können Zur Unterscheidung von gut- und
bösartigen Veränderungen im Skelettsystem
sind evtl Schichtaufnahmen erforderlich,
bei denen sich die Kamera um Sie dreht
In seltenen Fällen sind auch radiologische
Zusatzuntersuchungen zur weiteren
Abklärung erforderlich
7. Schritt (stationär)
Der Operateur muss das entfernte Brustgewebe eindeutig kennzeichnen, damit seine
ursprüngliche Lage in der Brust nachvollziehbar bleibt Um sicher zu gehen, dass
der auffällige Herd auch tatsächlich entfernt
wurde, wird die Gewebeprobe geröntgt und
anschließend sofort vom Pathologen makroskopisch, d h mit bloßem Auge beurteilt
Nur wenn Radiologe und Pathologe bestätigen, dass Mikrokalk oder Herd nicht unmittelbar am Rand des entfernten Gewebes
liegen, kann die Operation beendet werden
Nuklearmedizinische Untersuchung
Diagnose
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Anmeldung zum Konsil
Anmeldung zum Konsil von Frauen mit
unklarem Herdbefund (Zweitmeinung,
Stanzbiopsie, Vakuumbiopsie):
Serap Ömürtas
Koordination Brustzentrum
E-Mail serap.oemuertas
@klinikum-lippe.de
Klinikum Lippe Lemgo
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 40 83
Fax
0 52 61 . 26 - 47 04
Terminvergabe im Sekretariat
des Brustzentrums:
Serap Ömürtas
Tel 0 52 61 26 - 40 83
Termine:
Montag bis Freitag 8:00 – 10:00 Uhr
(bevorzugt Montag, Dienstag, Mittwoch)
Operative Therapie
Alle Konsil-Patientinnen werden im Rahmen
der präoperativen Konferenz besprochen
Termin:
Dienstags und donnerstags um 13:30 Uhr
Patientinnen, die nicht durch den einweisenden Arzt über das histologische Ergebnis
informiert werden können, werden zur
präoperativen Konferenz eingeladen
In diesen Fällen erfolgt die Aufklärung über
das weitere therapeutische Vorgehen im
Brustzentrum
Patientinnen bringen bitte aktuelle Mammographien, Voraufnahmen und Ultraschallbilder mit
Breast Care Nurse
Simone Sasse und Claudia Kaufmann
begleiten Sie als Breast Care Nurse (Fachschwester für Brustkrebs) vom ersten
Kontakt auf der Station des Brustzentrums über die Diagnosestellung und allen
weiteren sich daraus ergebenden Behandlungen
Operation
Kontakt:
Dienstag und Donnerstag 8:00 – 12:00 Uhr
Tel 0 52 61 26 - 58 54
Das Ziel der operativen Therapie ist die
sichere lokale Tumorkontrolle Das heißt,
der Tumor muss mit einem sicher gesunden
Randsaum entfernt werden
Die Operation hat einen entscheidenden
Einfluss auf die Rate des Wiederauftretens
von Tumoren in derselben Brust Dabei
entfernen unsere Operateure in vielen Fällen
nicht nur das kranke Gewebe, sondern
rekonstruieren den entstandenen Defekt
Dies erfordert oft auch plastische Operationstechniken Neben der operativen Sicherheit spielt die Erhaltung von Schönheit und
Funktion der gesamten Brust eine wichtige
Rolle
In jedem Fall gehört neben der Tumorentfernung auch die Entfernung der Achsellymphknoten der jeweiligen Seite zum operativen
Konzept Bei bestimmten Patientinnen
führen wir die sog Sentinel-Lymphknotenbiopsie im Rahmen einer Studie durch Der
Sentinel- oder auch Wächterlymphknoten
– ist der erste Lymphknoten im Lymphabstromgebiet des Tumors Ihn trifft eine
Metastasierung des Tumors zuerst Deshalb
erlaubt er eine Aussage über das Metastasierungsverhalten (die Bildung von Tochtergeschwüren) des Karzinoms
Zur Zeit prüfen wir, ob bei Tumorfreiheit
dieses Wächterlymphknotens auf eine
komplette Ausräumung der Achsellymphknoten verzichtet werden kann
Sollte sich diese Vermutung in den
laufenden Untersuchungen bestätigen, so
können wir in Zukunft einer größeren Anzahl
von Brustkrebspatientinnen Nebenwirkungen und Komplikationen, die durch die
Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle
entstehen, ersparen
In manchen Fällen, z B dann, wenn der
Tumor sehr groß ist oder auch in mehreren
Stellen der Brust auftritt, kann die Brust
nicht erhalten werden Dann geht die Sicherheit unserer Patientin vor dem kosmetischen
Ergebnis Diesen Frauen bieten wir jedoch,
sofern es gewünscht ist, einen Wiederaufbau der Brust mit Rekonstruktion der
Brustwarze und des Warzenvorhofes nach
Abschluss der Erstbehandlung an Über die
Möglichkeiten der onkoplastischen bzw
ästhetischen Operationsverfahren, die wir
auch an unserem Brustzentrum anwenden,
informieren wir Sie gerne
Simone Sasse
Sie beraten Sie in allen Phasen der Erkrankung aus pflegerischer Sicht und bieten
Ihnen und Ihren Angehörigen Hilfestellung
bei organisatorischen Fragen an
Claudia Kaufmann
Die Operation hat einen entscheidenden Einfluss
auf die Rate des Wiederauftretens von Tumoren
in derselben Brust.
Operation
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Operation
Warum Physiotherapie?
Nach einer Brustoperation können mehr
oder weniger starke körperliche Beeinträchtigungen auftreten Vor allem kann es
zu einer Bewegungseinschränkung auf der
betroffenen Seite kommen – insbesondere
dann, wenn ein Teil der Brustmuskulatur
mit entfernt werden musste, oder wenn
schmerzhaftes Spannen und eine Verhärtung des Narbenbereiches die Ursache ist
Zurück in den Alltag
(etwa ab dem 10 bis 12 Tag)
· Vermeiden von abrupten Bewegungen für
8 Wochen
· 6 Wochen keine Gegenstände tragen, die
schwerer als 2,5 kg sind
· Bewegungsausmaß erweitern
· Schwache Muskelgruppen kräftigen
· Sportliche Betätigung z B Schwimmen
(Wasser nicht wärmer als 32 Grad)
Folgen davon sind:
Verspannungen im Schulter-Nackenbereich,
Kopfschmerzen und langfristig Wirbelsäulenfehlstellungen mit Rückenschmerzen
entstehen
Um dieser gesundheitlichen Fehlentwicklung entgegenzuwirken, beginnen wir in
unserer Klinik frühzeitig, das heißt gleich
nach der Operation mit der Physiotherapie
Das Ziel ist:
1 Funktionelle Verbesserung der Schulterund Schultergürtelgelenke unter schonenden Aspekten
2 Vermeidung einer Fehl- / bzw
Schonhaltung
3 Elastizität und Verschiebbarkeit der
Narbe zu fördern, z B Dehnlagerung
4 Schmerzlinderung, Regulierung der
Muskelspannung im Schulternackenbereich
Direkt nach der Operation beginnen wir mit der Physiotherapie.
Systemische Therapie
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Systemische Therapie
Hämatologisch-onkologische Ambulanz
Prof. Dr. Frank Hartmann
Chefarzt Klinik für Hämatologie
und Onkologie
E-Mail frank.hartmann
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Hannebauer
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 41 23
Fax
0 52 61 . 26 - 41 52
Als Teil der Medizinischen Klinik II am
Klinikum Lemgo mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie stellt ein Team aus
spezialisierten Fachärzten und Schwestern
sowohl die stationäre als auch die ambulante
Versorgung unserer onkologischen Patienten
sicher Im Rahmen des Brustzentrums Lippe
ist die hämatologisch-onkologische Ambulanz
zuständig für die Durchführung der medikamentösen Therapie und Betreuung von
Patientinnen mit Brustkrebs in enger Kooperationen mit anderen Fachdisziplinen und
niedergelassenen Ärzten
1. Unsere Aufgaben
Die adjuvante und neoadjuvante
Chemotherapie
Eine zusätzliche Chemotherapie kann nach
der erfolgreichen Entfernung eines Tumors
das Rückfallrisiko senken (sog ergänzende
oder adjuvante Chemotherapie) Wird eine
solche Chemotherapie bereits vor einer
Operation mit dem Ziel durchgeführt, nicht
nur eine Metastasierung zu verhindern,
sondern auch den Tumor zwecks besserer
Operabilität zu verkleinern, spricht man von
einer sog neoadjuvanten Chemotherapie
Die Antikörpertherapie
Antikörper heften gezielt an Wachstumsrezeptoren aber auch insbesondere Her2/neu
auf der Oberfläche von Tumorzellen, wodurch
das Wachstum dieser Zellen gehemmt werden
kann Alternativ kann durch Antikörper auch
die Gefäßeinsprossung und dadurch Blutversorgung von Tumoren unterbunden werden
Neben Antikörpern können auch neuere
zielgerichtete Medikamente (meist in Tablettenform) für das Tumorwachstum wichtige
Signalwege blockieren
Die Hormontherapie
Brustkrebs ist in seinem Wachstum über
Oestrogen- und Progesteronrezeptoren
häufig hormonabhängig Dieses Wachstum
der Krebszellen kann durch eine sog
antihormonelle Behandlung mit Antioestrogenen oder Aromatasehemmern gebremst
werden, wenn solche Hormonrezeptoren an
den Zellen nachgewiesen worden sind
Koordination weiterer
Therapiemaßnahmen
Nach Abschluss insbesondere der Chemotherapie erfolgt die Koordinierung der
weiteren Therapie (z B Strahlentherapie)
bzw die Organisation von Anschlußheilbehandlungen und Nachsorgeuntersuchungen
Die palliative Chemotherapie und
Behandlung von Fernmetastasen
Bei Auftreten von Tochtergeschwülsten
(Metastasen) kann durch eine palliative
Chemotehrapie, erneute antihormonelle
Therapie, zielgerichtete Medikamente und
weitere Therapiemaßnahmen häufig die
Erkrankung kontrolliert und deren weiterer
Verlauf oft entscheidend verbessert
werden
Die supportive Behandlung
Hierunter versteht man alle unterstützenden Maßnahmen, die die Symptome
einer Krebserkrankung oder Nebenwirkungen der Therapie lindern können, z B
Schmerztherapie, Behandlung von Knochenmetastasen, Linderung gastrointestinaler
Beschwerden und Ernährungstherapie usw
Der ambulante Palliativdienst
Speziell ausgebildete Fachschwestern
stellen bei ambulanten Patienten die
häusliche Versorgung mit Schmerzmitteln und Ernährungssystemen sicher Die
häusliche, symptomorientierte Behandlung
wird im stationären Bereich durch unsere
Palliativstation abgesichert
2. Ablauf einer Chemotherapie
Unter einer Chemotherapie versteht man
die Behandlung mit sog Zytostatika (Zellgiften) evtl in Kombination mit Antikörpern Diese Medikamente gelangen mit
dem Blutkreislauf in alle Körperregionen
und können so noch verbliebene Tumorzellen überall bekämpfen (im Gegensatz zu
lokalen Therapiemaßnahmen wie Operation
und Bestrahlung) Chemotherapie ist
gewöhnlich eine Kombinationstherapie aus
verschiedenen Medikamenten mit dem Ziel,
die Tumorzellen von verschiedenen Seiten
anzugreifen Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell für jede einzelne
Patientin in Abhängigkeit vom Stadium der
Erkrankung, Eigenschaften der Tumorzellen
und evtl Vortherapien
Zytostatika können als Infusion (Tropf),
Injektion (Spritze) oder oral als Tabletten
verabreicht werden
Die Chemotherapien werden in der Regel in
unserer onkologischen Ambulanz durchgeführt Wenn medizinische oder soziale
Gründe gegen eine ambulante Durchführung sprechen, ist auch eine kurzzeitige
stationäre Aufnahme zwecks Therapie
möglich Die Zytostatika werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen verabreicht
(sog Zyklen), in denen die Medikamente
wirken und sich der Körper wieder erholen
soll Der Abstand zwischen zwei Chemotherapiezyklen beträgt meist drei Wochen mit
regelmäßigen Untersuchungen während
und zwischen den Zyklen zur Beurteilung
der Toxizität und des Therapieansprechens
3. Nebenwirkungen und was
man dagegen tun kann
Durch Zytostatika werden Tumorzellen
wesentlich stärker geschädigt als normale
Zellen Insbesondere sich sschnell teilende,
normale Zellarten (z B Zellen der Schleimhäute, der Haare oder des blutbildenden
Systems) werden jedoch ebenfalls angegriffen Die uns heute zur Verfügung
stehenden neueren Zytostatika und die
Entwicklung von Medikamenten, die die
Nebenwirkungen einer Chemotherapie
effektiv behandeln können und deshalb
meist schon vorsorglich gegeben werden,
haben dazu geführt, daß sich die Verträglichkeit der Chemotherapie in den letzten
Jahren deutlich verbessert hat
Grundsätzlich gilt, dass es „die Chemotherapie“ nicht gibt, sondern die Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente
z T sehr unterschiedlich ausgeprägt
sind Weiterhin reagieren viele Patienten
häufig sehr unterschiedlich auf die gleiche
Therapie und schließlich treten die im
Folgenden aufgeführten oder in den Chemotherapieaufklärungsbögen angeführten
Nebenwirkungen nur bei einem Teil der
Patienten (teils im Promille oder einstelligen Prozentbereich) auf
· In der Regel ein bis zwei Wochen nach
Gabe der Chemotherapie kann es zu
einer Verminderung von Blutplättchen
(Thrombozyten), roten (Erythrozyten)
oder weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
kommen Insbesondere durch die Verminderung der Leukozyten besteht in dieser
Phase ein erhöhtes Risiko für Infektionen
Bei fieberhaften Temperaturen über 38°
oder anderen Infektzeichen sollten Sie
Ihren Onkologen informieren; außerhalb
der Praxisöffnungszeiten sollten Sie sich
an die Notaufnahmen des Klinikums
Lippe wenden Neben regelmäßiger
BB-Kontrolle in dieser Zeit kann durch die
Gabe von Wachstumsfaktoren insbesondere die Phase der niedrigen weißen
Blutkörperchen effektiv verkürzt werden
Bei zu niedrigen roten Blutkörperchen
(niedrigem Hb-Wert) kann evtl eine Bluttransfusion infrage kommen Da Thrombozyten Teil der Blutgerinnung sind, sollten
Sie sich in dieser Phase bei erniedrigten
Werten vor Verletzungen schützen und
wenig dringlich Operationen verschieben
· Die Schleimhäute des Mund-Magen-DarmTraktes können durch einige Zytostatika
angegriffen werden, wodurch es zu
Übelkeit, Brechreiz, Appetitlosigkeit und
Durchfällen kommen kann Zur Vermeidung bzw Linderung dieser Beschwerden
halten wir für Sie Informationsbroschüren
mit wertvollen Tipps bezüglich Ernährung
und Lebensführung während einer
Chemotherapie bereit, darüber hinaus
unterstützt Sie Ihr Onkologe in der medikamentösen Therapie möglicher Begleitsymptome
· Manche Zytostatika (Taxane, VincaAlkaloide) können bisweilen zu Nervenstörungen (Taubheitsgefühle oder
Systemische Therapie
Kribbeln an Finger und Zehen) führen
Beim Auftreten dieser Polyneuropathiebeschwerden sollten Sie Ihren Arzt informieren Diese Beschwerden gehen meist
nach Absetzen der Medikamente zurück
· Über weitere seltenere Nebenwirkungen
wird Sie Ihr Onkologe in einem ausführlichen Therapieplanungsgespräch
aufklären und einen entsprechenden
Aufklärungsbogen aushändigen zum
Nachlesen
Rechtfertigt der Nutzen die
Nebenwirkungen?
Eindeutig: JA!
Denn:
· Wie bereits erwähnt können Nebenwirkungen auftreten – müssen es aber nicht
· Im Gegensatz zu manch anderen Tumoren
spricht das Mammakarzinom auf Chemotherapien häufig gut an
4. Antihormonelle Therapie
Die Zellen der weiblichen Brust können
durch Sexualhormone zum Wachstum
angeregt werden Dies geschieht aber
nur, wenn die Hormone über passende
Rezeptoren (Andockstellen) mit der Zelle in
Kontakt treten können (Schlüssel-SchlossPrinzip)
Auch Brustkrebs-Zellen sind häufig hormonabhängig Ob dies der Fall ist, prüft der
Pathologe am entnommenen Operationspräparat, indem er die Hormonrezeptoren
für die Sexualhormone Östrogen und
Progesteron bestimmt Um zu verhindern,
dass die Hormone wie ein Schlüssel über
das Schloss (den Rezeptor) die Tumorzellen
aktivieren und zum Wachstum anregen,
wird in der Regel im Anschluss an eine
Chemotherapie oder statt dessen eine antihormonelle Therapie durchgeführt
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Die antihormonelle Therapie kann auf
verschiedene Weise erfolgen:
· Antiöstrogene wie z B Tamoxifen oder
Fulvestrant blockieren als Gegenspieler des
Östrogens die Hormonrezeptoren, lösen
aber im Gegensatz zum Östrogen keine
Wirkung aus Insbesondere Tamoxifen
ist ein jahrzehntelang erprobtes, gut
verträgliches und hochwirksames Medikament Dennoch kann es gelegentlich zu
(gutartigen) Wucherungen im Bereich der
Gebärmutterschleimhaut führen, so daß
entsprechende gynäkologische Kontrollen
in regelmäßigen Abständen wichtig sind
Darüberhinaus sollte auf eine ausreichende Trinkmenge und regelmäßige
körperliche Bewegung zur Vermeidung von
Thrombosen (Blutgerinnsel z B in den
Beinen) geachtet werden
Systemische Therapie
den Wechseljahren befinden Dies betrifft
sequentielle (hintereinander geschaltete)
Therapien mit Tamoxifen und Aromatasehemmern und wird somit auch individuell
für jede einzelne Patientin festgelegt
· Grundsätzlich gilt, dass die Behandlung standardisiert nach den neuesten
therapeutischen Richtlinien unserer
onkologischen und gynäkologischen
Fachgesellschaften erfolgt und laufend
an den aktuellsten Stand der Forschung
angepasst wird Durch Teilnahme an
renommierten nationalen und internationalen Therapiestudien wird ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Therapiequalität geleistet
5. Antikörpertherapie und andere
zielgerichtete Therapien
Wie bereits erwähnt, finden sich neben
Hormonrezeptoren bei einem Teil der
Tumorzellen auch andere Rezeptoren als
Andockstelle für wachstumsstimulierende
Faktoren Bei Brustkrebszellen trifft dies
insbesondere für die vermehrte Ausbildung des Her2/neu-Rezeptors zu, was mit
einem erhöhten Risiko zur Metastasierung
einhergeht
Aus diesem Grund wurden mehrere Antikörper gebildet, die diesen Rezeptor
blockieren können (Trastuzumab/
Herceptin, Pertuzumab) oder über diesen
· Aromatasehemmer verhindern die
Entstehung von Östrogen aus seinen
chemischen Vorstufen, insbesondere
bei der postmenopausalen Frau Sie
haben gegenüber dem Tamoxifen ein
etwas anderes Nebenwirkungsspektrum,
wobei insbesondere Glieder-/Gelenkbeschwerden zum Problem werden kann,
über welches Sie mit Ihrem behandelnden
Arzt ggf sprechen sollten
· Durch Entfernung (Ovarektomie) oder
Bestrahlung der Eierstöcke kann deren
Östrogenproduktion ausgeschaltet
werden Alternativ kann durch die Gabe
sog GnRH-Analoga als Depotspritze die
Östrogenproduktion durch die Eierstöcke
unterdrückt werden Beide Maßnahmen
führen typischerweise zum Auftreten von
Wechseljahresbeschwerden und werden
ebenso wie die Gabe von Gestagenen nur
noch in begründeten Einzelfällen eingesetzt / verabreicht
· Sollte bei Ihnen eine antihormonelle
Therapie durchgeführt werden müssen, ist
es für die Wahl der richtigen Medikamente
wichtig, ob Sie sich vor oder bereits nach
Unser Team aus spezialisierten Fachärzten und
Schwestern ist für Sie da
Systemische Therapie
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Systemische Therapie
Die Palliativstation
Rezeptor Zellgifte gezielt in die Tumorzellen
einschleusen können (T-dm1) als weitere
zielgerichtete Therapie gegen Her2 und
gleichzeitig gegen den verwandten EGFRezeptor wurde Lapatinib als orale Therapie
entwickelt Durch diese Therapieformen
konnten in den letzten Jahren speziell bei
Her2-überexprimierenden Brustkrebserkrankungen eine deutliche Verbesserung
der Heilungsrate in der Primärtherapie bzw
einer Verlängerung des Überlebens in der
metastasierten Situation erzielt werden
Als weitere zielgerichtete Therapie stehen
Antikörper gegen die Gefäßversorgung
von Tumoren (Avastin) bzw den „m-TorSignalweg“ in Tumorzellen (Everolimus) in
Kombination mit Aromatasehemmern zur
Verfügung
6. Palliative Therapie
Kommt es im Verlauf einer Brustkrebserkrankung zum Auftreten von Tochtergeschwülsten, steht die Erhaltung der
LebensqualitätVerminderung der durch
die Tumormetastasen verursachten
Beschwerden sowie die Lebensverlängerung im Vordergrund der Therapie Auch
hier gilt es erst recht, daß die Medikamente
und Therapiekonzepte individuell auf die
einzelne Patientin abgestimmt werden
müssen
Da es sich bei einer metastasierten Erkrankung letztendlich um eine chronische
Erkrankung handelt mit der Notwendigkeit
einer dauerhaften Therapie, können grundsätzlich alle bisher genannten Medikamente
im Laufe der Erkrankung teils in Kombination, teils nacheinander (sequentiell) zum
Einsatz kommen auch unter Ausnutzung
bewusster Therapiepausen Grundsätzlich
kann durch diese Metastase eine metastasierte Brustkrebserkrankung heutzutage
gut kontrolliert und ihr Verlauf oft entscheidend verbessert werden
Supportive Behandlung
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der palliativen (aber auch der adjuvanten) Therapie
sind begleitende/unterstützende (sog
supportive) Maßnahmen Hierdurch können
die Symptome, die eine Krebserkrankung
hervorrufen kann, effektiv behandelt
werden So kann eine gute und moderne
Schmerztherapie die Lebensqualität oft
entscheidend verbessern, Knochenmetastasen lassen sich durch Gabe von knochenaufbauenden und stabilisierenden Medikamenten (sog Bisphosphonaten) behandeln
und durch zusätzliche Ernährungstherapie
wird der körperlichen Schwäche entgegengewirkt
Bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes besteht die Möglichkeit, dass
palliative Maßnahmen durch Fachschwestern aus unserer onkologischen Ambulanz
im Rahmen des des Palliativpflegedienstes
Lippe in Zusammenarbeit mit dem Palliativärztenetzt Lippe zu Hause durchgeführt
werden können Dies geschieht in enger
Kooperation mit ambulanten Pflegediensten
und den niedergelassenen Hausärzten
Das ambulante palliativmedizinische
Angebot wird im stationären Bereich durch
unsere Palliativstation im Klinikum Lemgo
ergänzt Unsere Palliativstation ermöglicht
zum einen der Durchführung komplexer
symptomorientierter Therapiemaßnahmen
bei Tumorpatienten Zum anderen kann sie
der Bewältigung krisenhafter Verschlechterungen von Krankheitssymptomen im
ambulanten Bereich dienen
Die Palliativstation ist eine separate, eigenständige Einheit und ist im Klinikum Lippe im
Standort Lemgo zu finden
Auf der neu renovierten Palliavstation stehen
8 Betten (Einzelzimmer) zur Verfügung
Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon
Eigens für die Patienten und Angehörigen
sind eine Küche und ein Aufenthaltsraum auf
der Station integriert Für die Angehörigen
besteht zudem die Möglichkeit auch auf der
Palliativstation zu übernachten, entweder
im gleichen Raum mit dem Patienten oder in
einem separaten Übernachtungszimmer
Die Palliativstation ist der Medizinischen
Klinik II mit dem Schwerpunkt Hämatologie
/ Onkologie des Klinikums Klippe – Lemgo
zugehörig
Welche Patienten werden hier versorgt
Auf der Palliativstation werden schwer
Erkrankte betreut, bei denen eine symptomorientierte und nicht eine ursachenorientierte Behandlung im Vordergrund steht
Wir sind offen für Patienten aus den
verschiedensten Fachrichtungen, versorgen
aber, sicher auch aus Gründen der Historie,
vorrangig Menschen mit Tumorerkrankungen
Neben einer medikamentösen Therapie sind
auch invasive Interventionen wie die Anlage
von Entlastungsdrainagen, in einigen Fällen
strahlentherapeutische aber auch unter dem
Aspekt der Symptom(Beschwerde-) Kontrolle
chemotherapeutische Interventionen
möglich Die Palliativstation ist hinsichtlich
ihrer Behandlungsstrategie klar von einem
Hospiz abzugrenzen Zielsetzung auf der
Palliativstation ist eine Stabilisierung des
Patienten durch individuelle Behandlung
der jeweilig vorrangig limitierenden Symptomatik, z B Schmerzlinderung, Besserung
von Ernährungsproblematiken, Krisenintervention sowie auch eine psychosoziale
Unterstützung Unser Ziel ist es, im Interesse
des Patienten der noch verbleibenden Zeit
mehr Lebensqualität zu geben
Die stationäre Palliativversorgung wird
letztlich durch den ambulanten Palliativdienst vervollständigt Dieser ist mit seinem
Büro im Klinikum Lippe - Lemgo ebenfalls auf
der Palliativstation vertreten
Die Räumlichkeiten der Palliativstation.
Systemische Therapie
Systemische Therapie
24 | 25
Stationäre, stationäre onkologische und
palliativmedizinische Versorgung
Wir sind ein Team von onkologisch bzw
palliativmedizinisch erfahrenen Fachkrankenschwestern und -pflegern, das auf drei
onkologischen Stationen sowie der Palliativstation verteilt ist und rund um die Uhr
für Sie da ist Wir pflegen individuell und
patientenorientiert und möchten Ihnen
den Aufenthalt auf unseren Stationen so
angenehm wie möglich machen
Palliativer Pflegedienst Lippe
Mit der Einrichtung des Palliativ-Pflegedienst Lippe möchten wir schwerstkranken
Patienten die Möglichkeit geben, auch in
dieser Situation möglichst viel Zeit zu Hause
zu verbringen und Krankenhausaufenthalte
so weit wie möglich zu vermeiden
Elke Biesemeier
Pflegedienstleitung
Marianne Ulbrich
Geschäftsführerin
Röntgenstraße 16
32756 Detmold
Tel
0 52 31 . 9 10 21 51
Fax
0 52 31 . 2 22 87
E-Mail [email protected]
www.palliativ-pflegedienstlippe.com
Dazu steht ein Team von palliativ erfahrenen
Pflegekräften zur Verfügung, welches die
Patienten zu Hause betreut und in enger
Zusammenarbeit mit Haus- und Palliativärzten rund um die Uhr gewährleistet, dass
auch bei schwerwiegenden Problemen,
wie zum Beispiel starken Schmerzen, die
Betroffenen in ihrer häuslichen Umgebung
bleiben können Durch die enge Verzahnung des Palliativ-Pflegedienstes mit der
Palliativ Station des Klinikums am Standort
Lemgo wird auch eine nahtlose ärztliche und
psychologische Betreuung ermöglicht
Zu unserem multidisziplinären
Team gehören:
· Hausärzte
· Palliativärzte
· ausgebildete Palliativ-Care-Pflegerinnen
und -Pfleger
· geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter des
ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e V
Zwei Partner –
ein Palliativ-Pflegedienst
Der Verein Diakonie
ambulant e V wird von 19
Kirchengemeinden aus der
Region Detmold, Lemgo und
Horn-Bad Meinberg getragen
Rund 120 Mitarbeiter versorgen täglich ca
500 Menschen in ihrer vertrauten häuslichen
Umgebung, die hilfs- und pflegebedürftig
geworden sind Diakonie heißt: „Dienst für
den Nächsten“ und gehört von Anfang an
zum Selbstverständnis der Kirche
Haben Sie Fragen zu unserem Angebot?
Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung.
Wir sind 24 Stunden am Tag für Sie unter
dieser Rufnummer zu erreichen:
01 76 11 15 55 99
Systemische Therapie
Systemische Therapie
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Niedergelassene Onkologen und Team
ALRA – Radiologische Gemeinschaftspraxis
Mammographie kann Leben retten
Gemeinschaftspraxis Kleinsorge-Levknecht
Internistische Gemeinschaftspraxis mit
onkologischem und gastroenterologischem
Schwerpunkt
Röntgenstraße 16, 32756 Detmold
Tel
0 52 31 9 10 24 00
Fax
0 52 31 9 10 24 19
Internet
www onkologie-detmold de
Dr. med. Christian Mau
Facharzt für Diagnostische
Radiologie
Dr. med. Friedrich W. Kleinsorge,
Internist, Teilgebiet Hämatologie / Onkologie,
onkologisch verantwortlicher Arzt,
niedergelassen seit 1993
Christina Levknecht,
Internistin, Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie
Dr. med. Klaus-Peter Grigat
Facharzt für Radiologie
Facharzt für Innere Medizin
Praxis Dr. med. Regina Schwarz
Internistische Facharztpraxis mit onkologischem
und gastroenterologischem Schwerpunkt
Lagesche Straße 19, 32756 Detmold
Tel
0 52 31 6 16 15 75
Fax
0 52 31 3 01 05 87
E-Mail
praxis@dr-schwarz-detmold de
Internet
www dr-schwarz-detmold de
Dr. med. Regina Schwarz
Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und
Onkologie, Gastroenterologie
Gemeinschaftspraxis Bettinger-Weinert
Grabenstraße 12, 32105 Bad Salzuflen
Tel
0 52 22 5 00 14
Fax
0 52 22 58 09 11
E-Mail
info@bettinger-weinert de
Internet
www bettinger-weinert de
Dr. med. R. Weinert
Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie / Intern
Onkologie
Dr. med. Alexander Goldmann
Facharzt für Radiologische
Diagnostik
Dr. med. Joachim Tennstedt
Facharzt für Radiologische
Diagnostik
Im April 2006 nahm das Lippische Mammographie-Screening-Zentrum (www LMSZ de)
die Arbeit im Kreis Lippe auf Nach langer
und intensiver Vorbereitung und Ausbildung
übernimmt die Radiologische Gemeinschaftspraxis Dres Girgat, Mau, Goldmann und
Naal unter Leitung von Herrn Dr Christian
Mau diese Aufgabe Zu diesem Zweck
wurde ein Screening-Zentrum im Lemgo
an der Bega 6 gegründet, ausgestattet mit
modernster Technik der Bildgebung
Die Auswertung wird nur noch an höchstauflösenden Monitoren erfolgen Das medizinische Assistenzpersonal und die Ärzte
wurden intensiv geschult und auf diese
Arbeit vorbereitet Grundsätzlich werden
alle erstellten Bilder von 2 – 3 Ärzten
beurteilt und befundet Bei auffälligen
Befunden erfolgt in diesem Zentrum die
weitere Abklärung mittels Ultraschall und
ggf mit einer Gewebeprobeentnahme Auch
eine Untersuchung mit der Kernspintomographie ist in schwierigen Fällen vorgesehen Notwendige Operationen können
im Brustzentrum durchgeführt werden
Spezialisten aus den unterschiedlichen
Fachgruppen arbeiten hier eng verzahnt
zusammen und garantieren eine hohe
Qualität und Kompetenz Die Frauen- und
Hausärzte sind in diesem Prozess mit eingebunden
Die täglichen strengen Qualitätskontrollen
entsprechend der Europäischen Leitlinien
zur Bekämpfung von Brustkrebs
Somit wird ein flächendeckendes Krebsfrüherkennungssystem eingeführt, denn
Mammographie kann Leben retten.
Kontakt
Gemeinschaftspraxis Dr. Christian Mau,
Dr. Klaus-Peter Grigat, Dr. Alexander
Goldmann, Dr. Joachim Tennstedt
An der Bega 2, 32657 Lemgo
Ausgelagerte Praxisräume:
Doktorweg 2 – 4, 32756 Detmold
Zentrale Anmeldung (Ortstarif):
0 18 05 25 72 00
Fax
E-Mail
Internet
0 52 61 94 96 - 96
info@alra de
www alra de
Strahlentherapie
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Strahlentherapie
Strahlentherapie
Prof. Dr. med. Ulrich Schäfer
Chefarzt Institut für
Strahlentherapie
E-Mail ulrich.schaefer
@klinikum-lippe.de
Seit Januar 2004 ist im Klinikum Lippe,
Standort Lemgo, ein eigenständiges strahlentherapeutisches Zentrum entstanden,
welches mit modernen Bestrahlungssystemen ausgestattet ist In Zusammenarbeit mit den übrigen Abteilungen und
onkologischen Einrichtungen kann somit
eine umfassende und optimale Behandlung
nahezu sämtlicher Tumorerkrankungen im
Klinikum durchgeführt werden
Die Klinik für Strahlentherapie wird von den
Chefärzten Prof Dr med Ulrich Schäfer und
PD Dr Ralph Mücke geleitet und beschäftigt
2 Physiker/innen, 5 medizinisch-technische
Röntgenassistenten/innen und 3 Arzthelferinnen Auf dieser und den folgenden Seiten
finden Sie Informationen über die apparative Ausstattung sowie über die Strahlentherapie von bösartigen Brusttumoren
PD Dr. Ralph Mücke
Ltd. Arzt Strahlentherapie
E-Mail ralph.muecke
@klinikum-lippe.de
Dr. Gerd Jaenke
Oberarzt Strahlentherapie
Sekretariat
Klinikum LippeLemgo
Frau Köhne, Frau Niemann
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 46 21
Tel
0 52 61 . 26 - 46 22
Fax
0 52 61 . 26 - 46 53
Apparative Ausstattung
Die Klinik verfügt über eine modernste
technische Ausstattung Vor Beginn der
eigentlichen Bestrahlung müssen umfangreiche Berechnungen durchgeführt werden
Hierfür steht ein moderner 3-dimensioneller
Bestrahlungscomputer zur Verfügung
(Eclipse®) Damit dieser Computer weiß, wie
die Anatomie der jeweiligen Patientin ist,
wird eine spezielle Untersuchung mit einem
Computertomographen (Planungs-CT)
durchgeführt Durch eine eigene Datenverbindung können diese Daten rasch in das
Planungssystem eingespeist werden Der
errechnete Bestrahlungsplan wird mit Hilfe
eines Therapie-Simulators auf die Patientin
übertragen Erst anschließend beginnt die
eigentliche Bestrahlung an einem Linearbeschleuniger (Clinac 2100®) der neuesten
Generation Dieser lädt automatisch die
Patientendaten vom Planungssystem und
überprüft mit Hilfe eines eigenen Durchleuchtungssystems (Therapie-Verifikation)
die Richtigkeit der Bestrahlung (Portal
Vision®)
Wann ist eine Strahlentherapie
sinnvoll?
Eine Strahlentherapie wird dann empfohlen,
wenn dadurch die Heilungsergebnisse
nachweislich verbessert werden können
und gleichzeitig das Risiko für bleibende
Bestrahlungsfolgen unter 5 % bleibt Dabei
unterscheidet man eine Bestrahlung der
Brustdrüse nach brusterhaltender Operation
von einer Bestrahlung der Brustwand nach
Brustamputation (Ablatio) Nach alleiniger
brusterhaltender Operation besteht ein
Rückfallrisiko von bis zu 35 %, wenn man
auf die Nachbestrahlung der Brustdrüse
verzichtet Dieses Risiko lässt sich mit einer
Nachbestrahlung auf unter 10 % reduzieren
Deshalb wird die Strahlentherapie hierbei
regelmäßig empfohlen
Dagegen wird in der Regel nach Brustamputation nicht bestrahlt Ausnahmen sind
allerdings Risikofälle, z B wenn der Tumor
sehr groß war oder an mehreren Stellen
gleichzeitig vorkam Eine zusätzliche
Bestrahlung der Lymphabfluss-Regionen
wird ebenfalls nur in Risikofällen durchgeführt, z B bei einem Befall von mehr als
drei entfernten Lymphknoten oder auch,
wenn der Tumor die Lymphknotenkapsel
durchbrochen hatte
Häufig wird eine zusätzliche Chemotherapie empfohlen In diesem Fall wird die
Strahlentherapie in der Regel erst nach
Abschluss der Chemotherapie durchgeführt,
um unnötige Risiken von Nebenwirkungen
zu verringern
Die Bestrahlungsdosis
Die Dosis der Bestrahlung wird in der
Einheit Gray (Abk Gy) angegeben Die in
sog Leitlinien empfohlene Gesamtdosis
beträgt 50 Gy für die gesamte Brustdrüse Zusätzlich wird empfohlen, dass
bei größerem Tumor, knappen Resektionsgrenzen oder jüngeren Patienten eine
Dosiserhöhung (Boost) im eigentlichen
Tumorbett von 6 Gy – 16 Gy durchgeführt
wird Diese Bestrahlungsdosis wird in
einmal tägliche Portionen (Fraktionen) von
1 8 Gy aufgeteilt (Mo – Fr) Eine Unter- oder
Überdosierung kann mit Hilfe der zuvor
durchgeführten Bestrahlungsplanung
nahezu ausgeschlossen werden
Bestrahlungsablauf
Als allererstes erfolgt ein Informationsund Aufklärungsgespräch über den Ablauf
der Behandlung sowie mögliche Nebenwirkungen Vor Beginn der eigentlichen
Bestrahlung wird dann die Bestrahlungsplanung durchgeführt Diese besteht in
der Klinik für Strahlentherapie aus drei
Terminen Zunächst wird die Patientin in
einer speziellen Lagerungshilfe (Kombiboard) gelagert, damit sichergestellt ist,
dass während der gesamten Behandlungszeit die Patientin identisch liegt Anschließend erfolgt in dieser Lagerungshilfe das
Planungs-CT (s o ) Als dritter Termin
werden dann in der Therapie-Simulation
(s o ) die errechneten Bestrahlungsfelder
mittels Zielmarkierungen auf die Haut der
Patientin übertragen Anschließend erst
erfolgt die eigentliche Bestrahlung
Diese wird einmal täglich durchgeführt
(Mo–Fr), dauert lediglich wenige Minuten
und ist ambulant In der Klinik für Strahlentherapie erhalten hierfür die Patientinnen
einen festen Termin mit Uhrzeit, so dass
unnötige Wartezeiten verringert werden
können Einmal pro Woche erfolgt eine
kurze ärztliche Kontrolle der Bestrahlungsfelder, in der Regel mittwochs Zusätzlich
können Sie natürlich auch außerhalb dieser
Zeit mit dem behandelnden Arzt sprechen
Am letzten Tag erfolgt dann ein ärztliches
Abschlussgespräch Insgesamt muss mit
einer Therapiedauer von 5 1/2 bis 6 1/2
Wochen gerechnet werden
Nebenwirkungen
Eine Strahlentherapie der Brustdrüse
erzeugt am gesunden Gewebe eine akute
Entzündungsreaktion Diese ist streng
auf das Bestrahlungsfeld begrenzt Das
bedeutet, dass sich die Haut meist in der
3 – 4 Behandlungswoche rötet Zusätzlich
kann ein Spannungsgefühl innerhalb der
Brustdrüse (auch „Stiche“) auftreten
In 5 % bis 10 % der Fälle (besonders bei
kräftiger Brust, in Hautfalten) kommt es zu
einer stärkeren Hautentzündung, wobei sich
vorübergehend auch offene oder nässende
Stellen zeigen können
Vorbeugen kann man dieser Entzündungsreaktion wenig Man sollte nach Möglichkeit
dafür sorgen, dass man luftige, nicht eng
anliegende Bekleidung trägt, welche Feuchtigkeit aufnimmt (Baumwolle) Die Haut
kann vorsichtig gewaschen werden, allerdings nur mit klarem Wasser Parfüms, Deos
etc sollten vermieden werden Bei leichter
Hautrötung ohne offene Stellen kann man
eine Wund und Heilsalbe benutzen, bei
stärkerer Entzündung erfolgt eine Beratung
durch den Strahlenarzt Letztendlich
klingen in fast allen Fällen diese akuten
Entzündungen, auch wenn sie ausgeprägt
sein sollten, nach Ende der Behandlung
innerhalb von 2 – 4 Wochen wieder ab
Zusätzliche Nebenwirkungen können in
einem Müdigkeitsgefühl (Fatique) bestehen
Selten nur gibt es bleibende, chronische
Behandlungsfolgen So kann es in 5 % der
Fälle zu bleibenden Hautveränderungen
kommen, die kosmetisch stark auffallend
sind (Verfärbungen, Verhärtungen) Bei
Mitbestrahlung des Lymphabflusses kann
es zu einem Lymphstau (Lymphödem) des
Armes kommen (5 – 15 %) Lungenentzündungen sind heutzutage selten (ca 1 %),
noch seltener Herzschäden
Rekonstruktion
30 | 31
Rekonstruktion
Rekonstruktion der Brust
Dr. med. János Hankiss
Chefarzt Klinik für Plastische
und Handchirurgie
E-Mail janos.hankiss
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Koch
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 48 16
Bei einigen Frauen mit Brustkrebs ist
aufgrund verschiedener Tumoreigenschaften aus Sicherheitsgründen eine
brusterhaltende Operation nicht möglich
Hier stellt sich dann die Frage: Soll meine
Brust wieder aufgebaut werden oder
entscheide ich mich für eine Prothese?
In einigen Fällen ist eine Rekonstruktion
in einer Operation möglich, in anderen ist
es sinnvoller eine Bestrahlung oder eine
rezidivfreie Zeit abzuwarten
Unterschiedliche Operationen können
angeboten werden, die individuell mit der
Patientin abgesprochen werden müssen
Sie richten sich nach der Tumorgröße, dem
Stadium, der Brustgröße und Konstitution,
aber auch nach Nebenerkrankungen oder
Voroperationen Das Ziel der operativen
Therapie ist die sichere Tumorfreiheit und
dann die harmonische Wiederherstellung
der weiblichen Brust
Als Erstes ist die Rekonstruktion mit einem
Silikonimplantat zu nennen, hierzu muss,
wenn es sich um eine Amputation handelt,
der Hautmantel zunächst über ein vorübergehendes Implantat vorgedehnt werden Es
werden die neuesten doppeltummantelten,
mit gelartigem Silikon gefüllten Implantate
benutzt, so dass die Sorge um ein Austreten
des Silikons nahezu ausgeschlossen
werden kann
Natürlicher und dem heutigen Standard
entsprechend ist die Wiederherstellung mit
Eigengewebe Hier stehen zwei Methoden
zur Auswahl Zum einen durch den Rückenmuskel (M Latissimus) der nach vorne
geschwenkt wird und sowohl als häutige
Bedeckung oder als reiner Muskellappen
Verwendung findet Seine Funktion wird
vollständig von den verbliebenen Rückenmuskeln übernommen Sollten Sie eine
große gegenüberliegende Brust haben,
kann zusätzlich ein Implantat verwendet
werden
Bei der zweiten, aufwendigeren, aber
zeitgerechteren Methode wird ein MuskelHaut-Fettlappen aus dem Unterbauch
mikrochirurgisch an Gefäße entweder in
der Achselhöhle oder neben dem Brustbein
transplantiert Mit dieser Methode kann
jede Brustgröße dauerhaft und naturgetreu
wiederhergestellt werden Ein weiterer
Vorteil dieser Methode ist, dass hierbei nur
die Haut und das Fettgewebe vom Bauch
übertragen werden muss, die Bauchmuskulatur wird völlig verschont Darüber hinaus
kommt es zu einer Konturverbesserung am
Unterbauch In einer zweiten Operation, ca
3 Monate später wird dann die Brustwarze
gebildet und der Warzenhof tätowiert Auf
Wunsch kann die Gegenbrust angeglichen
werden, z B durch eine Straffung oder
Verkleinerung
Brustwiederaufbau vielleicht
eine Alternative?
2 Mit körpereigenem Gewebe in Kombination mit einer Silikonendothese
Verwendet wird meist ein Haut-MuskelLappen vom Rücken (M latissimus dorsiflap) unter den die Endothese plaziert
wird
Zur Beratung stehen wir Ihnen
jederzeit zur Verfügung.
Sprechstundenzeiten:
Montag
13:00 – 15:00 Uhr
Mittwoch 12:00 – 15:00 Uhr
3 Den Aufbau mit eigenem Gewebe, z B
aus der Bauchdecke (sog freie Lappen
oder der TRAM-flap)
Doch auch zu dieser Entscheidung sollten
Sie sich Zeit lassen und in Ruhe überdenken
Unsere medizinischen Mitarbeiter stehen
Ihnen gerne für Beratungen zur Verfügung
Zu allen Gesprächen können Sie selbstverständlich auch Ihren Partner mitbringen, eine
nahe stehende Freundin oder Familienangehörige Aber denken Sie daran: Es ist Ihr
Körper und Ihre Entscheidung! Wir unterstützen Sie gerne Haben Sie weitere Fragen,
dann vereinbaren Sie doch einfach einen
Termin im Brustzentrum Lippe
Die Frage nach einer Brustamputation:
“Kommt für mich ein Brustaufbau in Frage
oder nicht?” sollten Sie im Brustzentrum
Lippe immer mit einer Ärztin, einem Arzt
besprechen Lassen Sie sich von einem Arzt
oder Ärztin beraten, welche Möglichkeiten
es zur Brust-rekonstruktion gibt und wann
diese Operation ratsam ist
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten,
wann und wie Ihre Brust wieder aufgebaut
werden kann. Prinzipiell gibt es drei unterschiedliche Verfahren:
1
Mit körperfremden Material, sog
Expandern, die zunächst unter den
Brustmuskel gelegt und langsam über
mehrere Wochen mit steriler Kochsalzlösung aufgefüllt werden Nach Erreichen
der gewünschten Brustgröße wird der
Expander durch eine Silikonendothese
ersetzt
Die Räumlichkeiten der Plastischen und Handchirurgie.
Institut für Psychoonkologie
32 | 33
Liebe Patientin
Auch wenn Sie es kaum glauben – es ist
wahr, Sie sind nicht allein!
Ingrid Britzelmeir
Leitung Psychoonkologie
Tel
0 52 61 . 26 - 46 04
E-Mail ingrid.britzelmeir
@klinikum-lippe.de
Sekretariat
Klinikum Lippe Lemgo
Frau Grotegut
Rintelner Straße 85
32657 Lemgo
Tel
0 52 61 . 26 - 48 04
Viele Frauen sind den gleichen Weg wie
Sie heute gegangen und haben es gut
überwunden Sie werden immer wieder die
Erfahrung machen, dass plötzlich Frauen
aus Ihrem Bekanntenkreis auf Sie zu
kommen und Ihnen sagen: „Das kenne ich,
da bin ich auch durchgegangen.“
Diese Diagnose trifft wie aus dem Nichts
auf Sie, es gibt keine Vorbereitung, keine
Auseinandersetzung vorher damit und keine
Regeln an die Sie sich halten können Aber
Sie können sich informieren, mit anderen
Patientinnen sprechen, sich Hilfe holen
Wenn Sie möchten, wird Ihnen von den
unterschiedlichsten Seiten geholfen Lassen
Sie es zu! Gerade in der ersten Krankheitsphase ist es ganz normal, dass die große
Frage nach dem Sinn des Ganzen aufkommt
Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich
überlegt, was einem schadet und was einem
gut tut Doch übertreiben Sie es nicht!
Es hilft Ihnen nicht weiter, von nun an
ständig auf alle „Normalitäten“ zu achten
und vor allem auch nicht, wenn Sie ständig
alles bewerten Viele Menschen gewinnen
Kraft, wenn sie merken, wie wichtig sie für
ihre Kinder oder ihre Lebenspartner oder
Freunde sind Eine bewusste Entscheidung
zu leben schützt vor Sinnkrisen Bemühen
Sie sich um eine gewisse Ausgeglichenheit
Dies heißt jedoch nicht, dass es nicht auch
Tage geben darf, an denen Ihnen alles
ungerecht und schlimm vorkommt Doch
vergessen Sie nicht, dass auch dies wieder
vorbeigeht Eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ihren Ärzten und
Therapeuten wird Ihnen helfen, diese Zeit
gut und mit einem Gefühl des „Aufgehobenseins“ zu überstehen Anregungen und Hilfe
können Sie auch in Gesprächsgruppen und
Informationstreffen erhalten
Für einige Patientinnen kann es eine
Erleichterung sein, andere Patientinnen
kennen zu lernen und zu erfahren, wie diese
mit ihrer Erkrankung umgehen Themen
sind in diesen Gesprächsgruppen meistens
Institut für Psychoonkologie
Unsere Frauengruppen
das Leben und nicht die Krankheit, wie
oftmals fälschlich angenommen wird In den
von Psychoonkologen geführten Gesprächsgruppen wird auch immer darauf geachtet,
dass alle zu Wort kommen und verschiedene Themen erarbeitet werden können Es
werden Sachverständige und Ärzte eingeladen, die Ihnen die neuesten Fortschritte
der medizinischen Behandlungen erläutern
können und auch dann ganz in Ruhe noch
mal Ihre Fragen beantworten
Lemgo
Lage
Therapiebegleitende Gesprächsgruppe
Montag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Klinikum Lippe Lemgo, 4 Etage
Anmeldung: Tel 0 52 61 26 - 48 04
Lagenser Gesprächsgruppe
Dienstag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Katholisches Gemeindehaus, Schillerstr 11
Anmeldung: Tel 0 52 61 26 48 04
Lemgoer Gesprächsgruppe
Dienstag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Klinikum Lippe Lemgo, Verwaltungsgebäude
Anmeldung: Tel 0 52 61 26 - 48 04
Bad Salzuflen
Doch ist es immer wieder für die Patientinnen von großer Hilfe, wenn sie sich mit
ebenso Betroffenen austauschen können
und oftmals ohne viele Worte Verständnis
für ihre Situation finden Aber es wird
auch viel gelacht, Aktionen unternommen,
Entspannungsübungen gelernt, Ernährungstipps weitergegeben usw
Detmold
Nehmen Sie doch einfach einmal
Kontakt auf.
Detmolder Gesprächsgruppe
Donnerstag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Diakonisches Werk, 3 Etage, Leopoldstr 27
Anmeldung: Tel 0 52 31 2 60 31 oder 97 66 52
Detmolder Gesprächsgruppe
Montag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Diakonisches Werk, 3 Etage, Leopoldstr 27
Anmeldung: Tel 0 52 31 97 66 52
Bad Salzufler Gesprächsgruppe
Dienstag, 14-tägig, 15:00 – 16:30 Uhr
Evang Gemeindehaus, Martin-Luther-Str 9
Anmeldung: Tel 0 52 31 2 60 31
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Vera Dörfling, Tel 0 52 31 9 61 17 58
Gymnastik für Frauen nach Krebs
TV Lemgo
Tel 0 52 61 92 03 69
Staatsbad Meinberg
Tel 0 52 34 90 1-0
Präventio Bad Salzuflen Tel 0 52 22 63 86 02
Wir bieten Ihnen
· Einzel- und Gruppengespräche zur
Krankheitsbewältigung und Gesundheitsförderung
· Beratung für Angehörige
· Gymnastik und Entspannungsgruppen
· Informationsveranstaltungen
· Praktische Hilfen
· Seminarwochen
· Musiktherapie
· Meditation mit Musik
Brustkrebssprechstunde
Jeden Dienstag 13:00 – 14:00 Uhr
Klinikum Lemgo, Nachfragen unter
Tel 0 52 61 26 - 40 83
In regelmäßigen Abständen finden Informationsveranstaltungen zu medizinischen
Themen statt
Termine erfragen Sie bitte bei:
Frau Hermeier, Tel 0 52 31 97 66 52
Frau Grotegut, Tel 0 52 61 26 - 48 04
Für einige Patientinnen können Gespräche
eine Erleichterung sein.
Institut für Psychoonkologie
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Institut für Psychoonkologie
Sport in der Krebsnachsorge
Neue wissenschaftliche Untersuchungen
haben eine deutlich positive Wirkung
von Sport und regelmäßiger Bewegung
bei Tumorerkrankungen und chronischen
Erkrankungen gezeigt Bei Krebspatienten
steht, neben der Tumortherapie selbst, die
Lebensqualität im Vordergrund
Wie soll ich den Alltag meistern? Wie bleibe
ich mobil? Viele Tumorpatienten wissen
nicht wie Sie ein gezieltes und ihrer körperlichen Konstitution entsprechendes Training
beginnen können
Die Psychoonkologie bietet Ihnen in Kooperation mit dem TV Lemgo und der Kurverwaltung Bad Meinberg die Möglichkeit sich in
einer Gruppe mit einer qualifizierten Leitung
sportlich zu betätigen
So gibt es lippeweit Onko Walking Gruppen:
Onko Walking ist ideal für Tumorpatienten,
weil es eine sanfte Ausdauersportart ist
Neben den positiven körperlichen Auswirkungen werden auch die psychischen und
seelischen Aspekte zum Guten beeinflusst
Angebote finden statt in
Kooperation mit:
TV Lemgo
Pideritstraße 17, 32657 Lemgo
Tel
0 52 61 92 03 69
E-Mail info@tv-lemgo de
Kurverwaltung Bad Meinberg
Tel
0 52 34 90 10
Sport in der Krebsnachsorge in Bad Salzuflen
speziell für Frauen
Unsere Ziele:
· Moderates Ausdauer- und Muskelaufbautraining sowie die Stärkung des Immunsystems
· Verbesserung der allgemeinen Fitness und
Ausdauer
· Techniken und Strategien zur Stressbewältigung
Wir bieten:
· Moderates Ausdauertraining
· Inhalte aus der Rückenschule
· ein gezieltes Muskelaufbautraining
· Atemgymnastik und Entspannungsübungen
Von besonderer Bedeutung ist auch das
Gruppenerlebnis Der Sport in der Frauengruppe macht nicht nur Spaß, sondern dient
auch der geistigen Auseinandersetzung
und Anregung Mit Gleichgesinnten sportlich-spielerische Aktivitäten auszuüben,
fördert soziale Kontakte und führt zu einem
verbesserten Wohlbefinden
Gruppenleitung:
Corinna Kammer, Sportlehrerin
Tel 0 52 31 9 50 39
Ort:
Bad Salzuflen, Turnhalle, Heldmannstr 45
Zeit:
Donnerstag 17:00 – 18:00 Uhr
Kosten:
Bei ärztlicher Verordnung abrechnungsfähig
über die Krankenkassen Informationen
hierzu und Formulare bei Übungsleitung
Die Teilnahme an einer Schnupperstunde ist
kostenlos
Anmeldung:
Weitere Auskunft bei der Übungsleiterin telefonisch (einfach auf den Anrufbeantworter
sprechen) oder direkt bei Präventio unter
Tel 0 52 22 63 86 02
Sport und regelmäßige Bewegung haben eine
positive Wirkung bei Tumorerkrankungen.
Medizinische Hilfsmittel und Soziale Hilfen
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Es gibt immer eine Lösung
Medizinische Hilfsmittel
Sollte bei Ihnen aus medizinischen Gründen
eine brusterhaltende Operation nicht
möglich gewesen sein und Sie sich auch
nicht (oder noch nicht ) zu einem Wiederaufbau der Brust entschieden haben, gibt
es eine Vielzahl von Brust-Prothesen Hier
soll von Ihnen dann in Ruhe die am besten
sitzende Prothese ausgewählt werden
Meistens wird die Prothese wie ein kleines
Kissen in einem speziellen BH mit einer
eingenähten Tasche eingelegt Sie werden
sehen, Ihre Umwelt kann keinen Unterschied zwischen der gesunden Brust und
der operierten Seite feststellen Es gibt
Ihnen Sicherheit und nach einer gewissen
Zeit gewöhnen sich die meisten Frauen auch
daran
Schon während Ihres Klinikaufenthaltes
können Sie sich im Brustzentrum Lippe von
einem Sanitätshaus beraten lassen Das
Brustzentrum Lippe hat einen Kooperationsvertrag mit einem Sanitätshaus mit sehr
viel Erfahrung auf diesem Gebiet Es kommt
auf Ihren Wunsch hin eine Mitarbeiterin die
Ihnen eine sogenannte ErstversorgungsProthese anpassen kann Diese Schaumstoffprothese ist sehr weich und keine
Belastung für den Narbenbereich Später
bekommen Sie dann eine Silikonprothese
Medizinische Hilfsmittel und Soziale Hilfen
Soziale Dienste
Wenn Sie sich für eine Prothese
entscheiden
Die Mitarbeiter des Sozialdienstes
informieren über alle Hilfsmöglichkeiten:
Dann ergeben sich folgende
Vergünstigungen:
· so lassen Sie sich Zeit,
· probieren Sie ruhig unterschiedliche Stellungen im Sitzen und Stehen oder beim
Gehen aus,
· Sie haben keinerlei Grund sich zu
schämen oder irgendeine Unbequemlichkeit zu verschweigen, also sprechen Sie
mit der Beraterin darüber,
· denken Sie an Ihre Kleider, die Sie
tragen möchten und nehmen Sie eine
kleine Auswahl mit unterschiedlichen
Ausschnitten ruhig mit ins Geschäft
· Sozialrechtliche Belange und Zuständigkeiten wie Rehabilitationsmaßnahmen
· Berentung
· Schwerbehindertenausweis
· Finanzielle Hilfen
· Verbindung mit Behörden
· Beratung über Prothesen und andere Hilfsmittel
· Beratung über eine Haushaltshilfe
während einer stationären und ambulanten Behandlung
· Erhöhter Kündigungsschutz am Arbeitsplatz,
· Anspruch auf Zusatzurlaub (5 Tage),
· je nach Höhe des zuerkannten Grades der
Behinderung bestimmte Steuererleichterung (Auskunft erteilt das Finanzamt),
· gegebenenfalls vorzeitige Altersrente oder
Pensionierung
Suchen Sie sich ein Sanitätshaus bei dem
Sie das Gefühl haben, dass die Mitarbeiter
auf Ihre Bedürfnisse eingehen und Sie eine
gute und einfühlsame, vor allem aber auch
erfahrene Beratung anbieten
Was und wie viel Ihnen von der Kasse
bezahlt wird klären Sie am besten vor Ihrer
Beratung mit Ihrer Krankenkasse Desgleichen verfahren Sie auch mit der Auswahl
Ihres Badeanzugs
Die Anschrift und Telefonnummer des
Sanitätshauses erfahren Sie im Branchentelefonbuch oder erfragen Sie noch in dem
Brustzentrum Lippe Wir sind Ihnen auch
gerne behilflich mit dem Sanitätshaus Ihrer
Wahl einen Kontakt herzustellen
Härtefond
Bei der Bewältigung von finanziellen
Problemen hilft auch die Deutsche Krebshilfe
Bonn Mit einem Härtefond unterstützt sie
schnell und unbürokratisch Krebspatienten
und ihre Familien, die durch eine Erkrankung
in eine finanzielle Notlage geraten sind
Die finanzielle Zuwendung ist in der Höhe
begrenzt und wird nur einmal gewährt Ein
einfaches Formular mit dem Nachweis der
Bedürftigkeit muss ausgefüllt werden
Informationen zu diesem Thema können Sie
in der folgenden Broschüre finden:
„Wegweiser zu Sozialleistungen –
Informationen und Hinweise“
Deutsche Krebshilfe e V
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Tel 02 28 72 99 00
Schwerbehindertenausweis
Bei einer Krebserkrankung kann auf Antrag
beim zuständigen Versorgungsamt ein
sogenannter „Grad der Behinderung“ festgestellt werden Das ist die Grundlage dafür, ob
jemand Rechte oder Nachteilsausgleiche in
Anspruch nehmen kann
Menschen sind nach dem Sozialgesetzbuch
(SGB IX) schwerbehindert, wenn bei Ihnen
ein Grad der Behinderung von wenigstens 50
% vorliegt
Bei bestimmten weiteren gesundheitlichen Einschränkungen werden
folgende Vergünstigungen gewährt,
wie z. B.:
· Freifahrt im öffentlichen Nahverkehr mit
Eigenanteil oder Kfz-Steuerermäßigung
(Voraussetzung ist das Merkzeichen „G“:
erhebliche Gehbehinderung),
· unentgeltliche Beförderung von Begleitpersonen (Voraussetzung ist „B“: Notwendigkeit der Begleitperson),
· Parkerleichterung und Kfz-Steuerbefreiung
(Voraussetzung ist „aG“: außergewöhnliche Gehbehinderung),
· Befreiung von den Rundfunk- und Fernsehgebühren (Voraussetzung ist „RF“:
Rundfunk- und Fernsehgebührenbefreiung)
Anträge zur Anerkennung als schwerbehinderter Mensch sind bei den Versorgungsämtern zu stellen Es gibt hierzu ein
Antragsformular Bei der Ausfüllung und
Weiterleitung helfen auch der Sozialdienst
im Klinikum und die Bürgerberatung der
Gemeindeverwaltung
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