Misteltherapie – mit Naturkraft gegen Arthrose

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01. Juni 2015
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Misteltherapie – mit Naturkraft gegen Arthrose
Die uralte Heilpflanze kann bei Gelenkproblemen Schmerzen lindern und die
Beweglichkeit fördern.
lifePR) ( In der kalten Jahreszeit, wenn die Bäume ihre Blätter verloren haben, tritt sie erst
richtig in Erscheinung: die weißbeerige Mistel (Viscum album). Kugelförmig sieht man sie
dann hoch in den Ästen verschiedener Bäume hängen, wo ihre immergrünen Blätter sich
deutlich von den kahlen Zweigen abheben. Die Mistel ist ein sogenannter
Halbschmarotzer, das heißt sie entzieht ihrer Wirtspflanze Wasser und Nährstoffe,
betreibt aber noch selbst Photosynthese. Schon seit dem Altertum ist ihre große Heilkraft
bekannt, und sie wurde als magische und heilige Pflanze verehrt. In der modernen
Medizin hat sich die Mistel vor allem in der Krebstherapie bewährt, wo sie unter anderem
zur Verbesserung der Lebensqualität während oder nach einer Chemotherapie eingesetzt
wird. Ein Einsatzgebiet ist bislang weniger bekannt: "Mistelpräparate können sehr
erfolgreich zur Behandlung von chronischen, degenerativen und entzündlichen
Gelenkerkrankungen wie Arthrose eingesetzt werden" erläutert der Orthopäde Dr. Jürgen
Zell aus Saarbrücken.
Fünf Millionen Menschen leiden unter Arthrose
Arthrose ist die häufigste aller Gelenkerkrankungen und auch eine der häufigsten
Alterserscheinungen überhaupt. Laut der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V. leiden rund fünf
Millionen Menschen hierzulande daran. Bei der Arthrose handelt es sich um einen
fortschreitenden Abrieb des Knorpels im Gelenk. In schweren Fällen wird der Knorpel
soweit dezimiert, dass der darunter liegende Knochen freiliegt und der stoßdämpfende
Effekt des Knorpels verloren geht. Geprägt ist die Krankheit von häufigen, schmerzhaften
Entzündungen in den betroffenen Gelenken (Aktivierte Arthrose) und der daraus
folgenden Bewegungseinschränkung.
Anreiz für das Immunsystem
Eine Misteltherapie kann, ausgenommen der hoch entzündlichen Phase der Arthrose,
sowohl schmerzlindernd als auch beweglichkeitsfördernd wirken. Die Behandlung erfolgt
durch das sogenannte Quaddeln: Dabei wird das Pflanzenpräparat im Bereich des
betroffenen Gelenks vom Arzt an mehreren Stellen unter die Haut injiziert. Manchmal
werden auch Akupunkturpunkte verwendet, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Dabei
können kleine Wölbungen an der Haut entstehen. "Die über 1.000 Wirkstoffe der Mistel,
unter anderem Lektine und Viscotoxine, bewirken lokale Entzündungsreaktionen, die zu
einer Aktivierung des Reparatursystems im Bindegewebe des Knorpels führen", so Dr.
Zell. Das Gelenk wird stärker durchblutet und angenehm erwärmt. Bei einer üblichen
Therapiedauer von zwei bis acht Wochen, das entspricht zwei bis acht Behandlungen,
stellt sich in der Regel schon nach zwei bis drei Wochen eine Besserung ein: Die
Schmerzen lassen spürbar nach, die Beweglichkeit des Gelenks kehrt zurück. "Dieser
Effekt wirkt noch langfristig nach der Behandlung weiter", berichtet der Orthopäde. "Und
außer sehr seltenen allergischen Reaktionen sind praktisch keine Nebenwirkungen zu
befürchten".
Bei Bedarf kann die Therapie ein- bis zweimal pro Jahr angewendet werden. Die
Misteltherapie findet vor allem bei Knie- und Hüftgelenksarthrose, Arthrose der
Wirbelgelenke, Bandscheibenschäden, und der sogenannten Ritz-Arthrose im
Handgelenk häufige Verwendung.
Zwar ist die Misteltherapie gegen Arthrose bis heute noch keine Kassenleistung, doch
könnte sie sich dank ihrer guten Wirkung und Verträglichkeit in Zukunft weiter
durchsetzen.
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