Pronomen - Primarschule Berg

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Monika Hochstrasser
Ursula Trauffer
5./6.Klasse Berg SG
G ra mma tik-Regeln
Zusammenfassung
1
5. Klasse
5. Klasse
Nomen
■ Von den meisten Nomen gibt es eine Einzahl und eine Mehrzahl:
der Mann
das Feuer
die Männer
die Feuer
■ Die Nomen lassen sich in die vier Fälle setzen:
der Mann
das Feuer
des Mannes
des Feuers
dem Mann
dem Feuer
den Mann
das Feuer
■ Die Nomen haben ein Geschlecht, sie sind männlich, weiblich oder sächlich:
die Löwin
der Elefant
das Zebra
■ Die Nomen kannst du durch er, es oder sie ersetzen:
Der Pudel wedelt vor Freude.
Das Mädchen lacht laut.
Er wedelt vor Freude.
Es lacht laut.
■ Nomen können aus zwei Wörtern zusammengesetzt werden:
Nomen + Nomen:
Nomen + Verb:
Nomen + Adjektiv:
Buch + Laden
Bäcker + Meister
Uhr + stoppen
Feuer + löschen
Gang + tief
Seher + hell
Buchladen
Bäckermeister
Stoppuhr
Feuerlöscher
Tiefgang
Hellseher
■ Um zwei Wörter miteinander zu kombinieren, braucht es oft eine «Fuge»
dazwischen, die die Wörter miteinander verbindet. Manchmal verändert sich auch
ein a zu einem ä, ein o zu einem ö oder ein u zu einem ü.
Bild und Buch wird zu Bilderbuch, Gans und Feder wird zu Gänsefeder.
2
5. Klasse
Verben
■ Falls du unsicher bist, ob es sich bei einem Wort um ein Verb handelt, überprüfe, ob
du es in eine andere Zeit oder in eine andere Personalform setzen kannst.
Verändert es sich, ist es ein Verb.
Wir gehen turnen.
Wir gingen turnen. Er geht turnen.
Wir turnten. Ich turne.
Verb?
Verb?
Gehen und turnen sind Verben.
■ Personal- und Grundformen kannst du unterscheiden, indem du in einem Text
zuerst alle Verben bezeichnest und den Satz anschliessend, ohne seinen Sinn zu
verändern, in eine andere Zeit oder in eine andere Person setzt. Die
Personalformen verändern sich, die Grundformen nicht.
Wir müssen um die Wette hüpfen.
Wir mussten um die Wette hüpfen.
Du musst um die Wette hüpfen.
Personalform?
Grundform?
Personalform?
Grundform?
Müssen ist eine Personalform.
Hüpfen ist eine Grundform.
■ Verben lassen sich durch Vorsilben und Verbzusätze in ihrer Bedeutung verändern.
Vorsilben werden bei konjugierten Verben nicht abgetrennt, Verbzusätze werden
im Präsens und im Präteritum abgetrennt.
aufladen
Er lädt das Heu auf.
Verbzusatz
entladen
Er entlädt das Gewehr.
Vorsilbe
■ Der Imperativ wird verwendet, um eine Bitte, einen Ratschlag, eine Aufforderung
oder einen Befehl zu formulieren.
Bei der Singularform wird der Imperativ wie die Du-Form gebildet, das st wird aber
weggelassen.
Du sprichst.
Du sprichst.
Sprich!
Du gehst.
Du gehst.
Geh! (Gehe!)
■ Bei der Pluralform wird lediglich das Pronomen ihr weggelassen.
Ihr lauft.
Ihr spaziert.
Ihr lauft.
Ihr spaziert.
■ Die unregelmässigen Verben (
Du fährst.
Du trägst.
Aber:
Aber:
Lauft!
Spaziert!
) haben im Imperativ keinen Umlaut (ä, ö, äu).
Fahr! (Fahre!)
Trag! (Trage!)
• •
•
• • •
■ Verben können als Nomen gebraucht werden.
Es geht ihm ein Wort wie das, dem, dieses, ein voran.
Es geht ihm ein Wort wie mit, für, am, ins, im, beim, zum, vom voran.
Manchmal fehlt der Begleiter, man kann ihn aber in Gedanken hinzufügen.
Er rennt schnell.
Das Rennen gefällt ihm.
Ich laufe gerne.
Vom Laufen habe ich Schmerzen.
3
5. Klasse
Adjektive
■ Adjektive dienen dazu, einem Lebewesen, einem Gegenstand, einer Handlung,
einem Zustand usw. eine Eigenschaft, ein bestimmtes Merkmal zuzuschreiben:
das gute Essen, er rennt schnell
■ Adjektive lassen sich immer zwischen einem Pronomen und einem Nomen
einsetzen. Wenn du nicht sicher bist, mach die Einsetzprobe:
gut
das gute Essen (also Adjektiv)
oft
das ofte Essen (also kein Adjektiv)
■ Die meisten Adjektive können gesteigert werden:
gross, grösser, am grössten
■ Es gibt einige Adjektive, die sich nicht steigern lassen (z. B. tot, lebendig, stumm).
Mit Hilfe der Einsetzprobe kannst du sie aber trotzdem erkennen.
■ Adjektive können auch als Nomen verwendet werden:
die Alte, der Blinde, das dunkle Grün
■ Adjektive können aus andern Wörtern abgeleitet werden, z. B. aus Verben (schlafen:
schlaflos, schlafend, schläfrig) oder aus Nomen (Gold: golden, goldig, vergoldet).
Dabei müssen die Wörter oft angepasst werden: Kampf wird zu kämpferisch, Katze
wird zu katzenhaft.
■ Adjektive können als Nomen gebraucht werden.
Auf das Adjektiv bezieht sich eines der folgenden Pronomen:
der, die, das, ein, eine, dieser, diese, dieses, jener, jene, jenes …
der Blinde, jener Kleine, dieses Gelb
■ Auch nach diesen Pronomen werden Adjektive grossgeschrieben:
nichts, wenig, alles, etwas, allerlei, genug, manches, einiges ...
nichts Schönes, alles Gute, allerlei Lustiges
■ Dem Adjektiv gehen Wörter wie zum (zu dem), im (in dem), aufs (auf das), ins (in
das) voraus:
aufs Trockene stehen, ins Dunkle flüchten
■ Achtung: Der Superlativ wird kleingeschrieben: am schönsten, am längsten.
4
5. Klasse
Pronomen
■ Pronomen können Begleiter eines Nomens sein.
das
ein
dieses
Buch
diese
ihre
ein paar
Kinder
■ Pronomen können Stellvertreter für ein Nomen sein.
Der Hund bellt.
Die Frau ist alt.
Willst du diesen Stift?
Er bellt.
Wer ist alt?
Nein, ich will jenen.
■ Falls du nicht sicher bist, ob es sich bei einem Wort um ein Pronomen oder
um ein Adjektiv handelt, machst du die Einsetzprobe.
viele Kinder
die vielen Kinder (möglich, also Adjektiv)
manche Kinder
die manchen Kinder (unmöglich, also Pronomen)
■ Es gibt Wörter, die aus einer Partikel und einem Pronomen zusammengesetzt sind.
Hier markieren wir die Buchstaben, die zur Partikel gehören, grün, diejenigen, die
zum Pronomen gehören, orange.
an dem am
an das
ans
bei dem beim
in das
ins
in dem im
auf das
aufs
■ Die Pronomen passen sich auch den vier Fällen an.
Nominativ
Genitiv
Dativ
Akkusativ
der Mann
des Mannes
dem Mann
den Mann
meine Tasche
meiner Tasche
meiner Tasche
meine Tasche
jenes Kind
jenes Kindes
jenem Kind
jenes Kind
5
5. Klasse
Pronomentabelle
Personalpronomen
(persönliche Pronomen)
ich
meiner, mir, mich
du
deiner, dir, dich
er
seiner, ihm, ihn
sie
ihrer, ihr
es
seiner, ihm
wir
unser, uns
ihr
euer, euch
sie
ihrer, ihnen
Possessivpronomen
(besitzanzeigende Pronomen)
mein
meines, meiner, meinem, meine, meinige
dein
deines, deiner, deinem, deine, deinige
sein
seines, seiner, seinem, seine, seinige
unser
unseres, unserer, unserem, unsere, unsrige
euer
eures, eurer, eurem, eure, eurige
ihr
ihres, ihrer, ihrem, ihre, ihrige
Relativpronomen
Artikel
(Begleiter)
der
die
das
ein
des, dem, den
der, der, die
des, dem, das
eine, einer, einem,
eines, einen
Reflexivpronomen
(rückbezügliche Pronomen)
mich, mir
dich, dir
sich
uns
euch
einander
(Bezugspronomen)
der, die, das den, dem, deren, denen, dessen
wer
wessen, wem, wen
was
welcher
welches, welchem, welchen, welche
Demonstrativpronomen
(hinweisende Pronomen)
der, die, das dessen, deren, derer, denen
dieser
dieses, diesem, diesen
jener
jenes, jenem, jenen
derjenige
desjenigen, demjenigen, denjenigen
derselbe
desselben, demselben, denselben
solche
solcher, solches, solchem, solchen
Indefinitpronomen
Interrogativpronomen
(Fragepronomen)
wer
wessen, wem, wen
was
welcher
welche, welches,
welchen, welchem
was für ein was für einer,
was für eines
was für welche
Zahlpronomen
ein, eine, ein
0
1
2
...
7
...
100
1000
999 999
null
eins
zwei
...
sieben
...
hundert
tausend
...
(unbestimmte Pronomen)
ein, eine, ein eines, einer, einem, einen
alle, allerhand, allerlei
beide
beides, beidem, beiden
dergleichen
ein bisschen
ein paar
ein wenig
einige
einiges, einigem, einigen
etliche, etwelche
etwas
genug
genügend
irgendein, irgendwelche
jeder
jedes, jedem, jeden
jedermann
jeglicher, jedweder jegliches, jeglichem, jeglichen
jemand
jemandem, jemanden
kein(er)
keines, keinem, keinen
man
manche, mancherlei, dreierlei
mehrere
mehrerer, mehreren
meinesgleichen, deinesgleichen ...
nichts
niemand
niemandem, niemanden
sämtliche
sämtliches, sämtlichem, sämtlichen
unsereiner
unsereinem, unsereinen
6
5. Klasse
Partikeln
■ Partikeln sind Wörter, die weder dekliniert noch konjugiert werden können, du kannst
sie also weder mit den Fällen noch mit der Zahl, noch mit der Person verändern.
■ Hast du in einem Text alle Nomen, Verben, Adjektive und Pronomen bestimmt,
bleiben die Partikeln übrig.
■ Partikeln markieren wir grün.
■ Denke daran, dass es Wörter gibt, die aus einer Partikel und einem Pronomen
zusammengesetzt sind, z. B. am (an dem), aufs (auf das), zum (zu dem), vom (von
dem), unters (unter das) etc.
■ Falls du unsicher bist, ob es sich bei einem Wort um eine Partikel handelt, mache
die folgenden Proben:
hoffentlich
Verb, Adjektiv,
Nomen,
Pronomen, Partikel?
Nomen? der Hoffentlich, die Hoffentliche
nein, kein Nomen
Verb?
nein, kein Verb
ich hoffentliche, du hoffentlichst
Adjektiv? das hoffentliche Haus
nein, kein Adjektiv
Pronomen? Steht es in der Pronomentabelle?
nein, kein Pronomen
Das Wort «hoffentlich» ist also eine Partikel.
7
5. Klasse
Grammatische Zeiten
■ In der Primarschule arbeiten wir mit fünf grammatischen Zeiten. Das Futur 2 musst
Vergangenheit
Gegenwart
Futur
Futur 2
Präsens
Perfekt
Präteritum
Plusquamperfekt
du noch nicht beherrschen. Studiere den Zeitstrahl.
Zukunft
Präsens
Es drückt meistens etwas aus, das gerade jetzt geschieht.
Ich lese ein Buch.
Er ist im Garten und spielt mit dem Hund.
Präteritum
Es drückt oft etwas aus, das bereits vergangen ist.
Letztes Jahr fuhren wir in den Ferien nach Italien.
Das Baden im Meer gefiel mir.
Futur
Meistens drückt das Futur etwas aus, das noch bevorsteht.
Nächsten Dienstag werden wir in die Ferien verreisen.
In einem Jahr werden wir die Oberstufe besuchen.
Das Futur wird mit dem Verb «werden» und einem Infinitiv gebildet.
Perfekt
Oft beschreibt das Perfekt etwas Abgeschlossenes, das kurz vor dem Präsens
(der Gegenwart) geschehen ist.
Ich komme zu dir, sobald ich die Arbeit erledigt habe.
Da er gestürzt ist, muss er sich das Knie verbinden lassen.
Das Perfekt wird mit dem Verb «haben» oder dem Verb «sein» (Personalform
im Präsens) und einem Partizip gebildet.
Plusquamperfekt
Es beschreibt meist etwas Abgeschlossenes, das kurz vor dem Präteritum
geschehen ist.
Nachdem er die Türe geöffnet hatte, trat er ein.
Sobald er eingetreten war, begann die Unterrichtsstunde.
Das Plusquamperfekt wird mit dem Verb «haben» oder dem Verb «sein»
(Personalform im Präteritum) und einem Partizip gebildet.
8
5. Klasse
Vorzeitigkeit und Gleichzeitigkeit
■ Meist schreiben wir im Präsens oder im Präteritum. Wenn wir aber über zwei Dinge
schreiben, die kurz nacheinander geschehen sind, brauchen wir
entweder Präsens und Perfekt oder Präteritum und Plusquamperfekt.
Gleichzeitigkeit
Der Apfel fällt in diesem
Moment vom Baum.
Ich greife nach dem Apfel, der eben vom Baum fällt. (Präsens/Präsens)
Ich griff nach dem Apfel, der eben vom Baum fiel. (Präteritum/Präteritum)
Vorzeitigkeit
Der Apfel liegt bereits
auf dem Boden.
Ich greife nach dem Apfel, der eben vom Baum gefallen ist. (Präsens/Perfekt)
Ich griff nach dem Apfel, der eben vom Baum gefallen war.
(Präteritum/Plusquamperfekt)
Grammatische Zeit, wirkliche Zeit
■ Manchmal gebrauchen wir zum Beispiel das Präsens, inhaltlich bedeutet der Satz
aber etwas Zukünftiges. Deshalb sprechen wir von der grammatischen Zeit (Form)
und der wirklichen Zeit (Inhalt).
grammatische Zeit
wirkliche Zeit
Mein Freund will Fussballspielen lernen.
Präsens
Zukunft
Morgen habe ich die Prüfung geschafft.
Perfekt
Zukunft
9
5. Klasse
Teilsätze
■ Sätze können sehr einfach aufgebaut sein, sie bestehen nur aus einem Teilsatz.
Er rennt schnell. Sie kommt nach Hause.
■ Es gibt aber auch Sätze, die viel komplizierter aufgebaut sind.
Das Bild, welches ich gekauft habe, gefällt mir sehr gut, deshalb habe ich es im
Büro aufgehängt, wo ich es jeden Tag betrachten kann.
Hier spricht man von einem zusammengesetzten Satz, der aus mehreren
Teilsätzen (Propositionen) aufgebaut ist.
■ Jeder Teilsatz beruht auf einem Verb in der Personalform und hat eine verbale
Wortkette.
Personalformen und Grundformen unterscheiden
■ Wenn du nicht sicher bist, ob es sich um eine Personal- oder eine Grundform
handelt, kannst du die Person oder die grammatische Zeit verändern.
Verändert sich das Verb, handelt es sich um eine Personalform.
Wir springen über die Wiese.
Wir sprangen über die Wiese.
Er springt über die Wiese.
springen ist eine Personalform
Alle müssen lachen.
Alle mussten lachen.
Er muss lachen.
müssen ist eine Personalform
lachen ist eine Grundform
■ Merke dir: Jeder einfache Satz/Teilsatz hat eine Personalform und eine verbale
Wortkette.
■ Die Sätze/Teilsätze werden mit Klammern über dem Satz bezeichnet.
Er kommt. Sie spielt mit dem Hund, der laut kläfft.
■ Teilsätze in einem zusammengesetzten Satz werden mit Kommas abgetrennt.
Und und oder können das Komma ersetzen.
10
5. Klasse
Eingeschobene Teilsätze
■ Oft wird ein Teilsatz in einen andern Teilsatz eingeschoben. Dabei wird der
eingeschobene Teilsatz meist in seiner Form dem ersten Teilsatz angepasst.
Mein Vater steht in der Küche. Er kann ausgezeichnet kochen.
Mein Vater, der ausgezeichnet kochen kann, steht in der Küche.
■ Vor und nach einem eingeschobenen Teilsatz steht ein Komma.
,
Mein Bruder,
,
der die Oberstufe besucht,
.
sammelt Briefmarken.
Kommaregeln
■ Das Komma steht bei Aufzählungen, wenn diese nicht durch und oder oder
verbunden sind.
Ich muss Butter, Brot, Salat und Käse einkaufen gehen.
Willst du lieber einen Apfel, eine Birne oder eine Banane?
■ Das Komma steht nach Anreden oder Ausrufewörtern.
Markus, bringe mir bitte dein Heft zum Korrigieren!
He, lauf nicht einfach davon, wenn ich mit dir sprechen will.
■ Das Komma steht nach herausgehobenen Satzgliedern.
Unser Hund, der kann gut gehorchen.
Deine Tante, die kann ausserordentlich gut malen.
■ Erklärungen werden durch Kommas abgetrennt.
Petra, meine Schwester, macht eine Lehre als Automechanikerin.
Mein Vater, ein begeisterter Markensammler, liebt sein Hobby über alles.
■ Das Komma kann einen erweiterten Infinitiv mit zu abtrennen.
Er kommt heute Nachmittag zu mir, um mir bei den Hausaufgaben zu helfen.
Ich treffe mich mit meiner Mutter in der Stadt, um neue Schuhe zu kaufen.
■ Teilsätze in einem zusammengesetzten Satz werden mit Kommas abgetrennt.
Und und oder können das Komma ersetzen.
Ich hasse den Werkunterricht, da ich zwei linke Hände habe.
■ Auch eingeschobene Teilsätze werden durch Kommas abgetrennt.
Das kleine Mädchen, das auf der Wiese spielt, ist die Tochter meiner Nachbarin.
11
5. Klasse
Direkte Rede
■ Bei der direkten Rede unterscheiden wir zwischen Begleitsatz (er erklärt, wer
spricht) und Rede (sie gibt an, was gesprochen wird). Der Begleitsatz kann vorne,
hinten oder in der Mitte stehen.
Begleitsatz vorne
Er antwortet: „Nein, ich mache das.“
:„
.“
Er ruft: „ Nein, ich mache das!“
:„
!“
Er fragt: „Hans, machst du das?“
:„
?“
Begleitsatz hinten
„Nein, ich mache das“, antwortet er.
„
“,
.
„Nein, ich mache das!“, ruft er.
„
!“,
.
„Hans, machst du das?“, fragt er.
„
?“,
.
Begleitsatz in der Mitte
„Nein“, antwortet er, „das mache ich.“
„
“,
,„
.“
„Nein“, ruft er, „das mache ich!“
„
“,
,„
!“
„Hans“, fragt er, „machst du das?“
„
“,
,„
?“
12
5. Klasse
Satzglieder
■ Satzglieder kannst du am leichtesten erkennen, wenn du die Verschiebeprobe
anwendest.
■ Verb bezeichnen (blau unterstreichen oder übermalen)
Verb ausschneiden
Satz umstellen, dabei jeweils die einzelnen Satzglieder abschneiden
■ Merke dir: In einem Normalsatz steht immer ein Satzglied vor dem Verb.
■ Satzglieder werden mit Klammern bezeichnet.
Meine Grosseltern wohnen seit bald zehn Jahren in Zürich.
Bestimmen der Satzglieder bei Sätzen mit mehreren aneinander gereihten
Teilsätzen
■ Wenn ein Satz mehrere Teilsätze hat, analysierst du am besten jeden Teilsatz für
sich alleine. Es kann vorkommen, dass du einen Teilsatz zuerst in die «Normalform»
setzen musst.
Heute bin ich todmüde, weil ich letzte Nacht schlecht geschlafen habe.
Analysiere den ersten Teilsatz.
Heute bin ich todmüde.
Setze den zweiten Teilsatz in die Normalform und analysiere ihn.
Ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen.
Bezeichne beim ursprünglichen Satz die Satzglieder.
Heute bin ich todmüde, weil ich letzte Nacht schlecht geschlafen habe.
13
5. Klasse
Bestimmen der Satzglieder bei Sätzen mit eingeschobenen Teilsätzen
■ Bei eingeschobenen Teilsätzen musst du ebenfalls zuerst die einzelnen Sätze in die
Normalform bringen und dann analysieren. Nur so kannst du die Satzglieder klar
erkennen.
Mein Vater, der ausgezeichnet kochen kann, steht in der Küche.
Analysiere den äusseren Teilsatz.
Mein Vater steht in der Küche.
Setze den eingeschobenen Teilsatz in die Normalform und analysiere ihn.
Der (Vater) kann ausgezeichnet kochen.
Bezeichne beim ursprünglichen Satz die Satzglieder.
Mein Vater, der ausgezeichnet kochen kann, steht in der Küche.
Ein besonderes Satzglied: das Subjekt
■ Das Subjekt ist der «Chef» des Satzes, es sagt aus, wer oder was etwas tut.
■ Das Subjekt findest du, indem du die verbale Wortkette bildest. Das Satzglied,
welches wegfällt, ist das Subjekt.
■ Subjekte bezeichnen wir mit einer unterstrichenen Klammer.
Letzten Sonntag besuchte uns meine Tante.
verbale Wortkette:
uns letzten Sonntag besuchen
Subjekt:
meine Tante
14
5. Klasse
4 Fälle
■ Nomen (wie auch die dazugehörenden Pronomen oder Adjektive) und Pronomen
stehen immer in einem der vier Fälle.
Beispiel im Singular
Fall
Frage
männlich
weiblich
sächlich
Nominativ
Wer oder was steht hier?
Hier steht …
der Mann
die Frau
das Kind
Genitiv
Wessen Hund ist das?
Das ist der Hund …
des Mannes
der Frau
des Kindes
Dativ
Wem gehört der Hund?
Der Hund gehört …
dem Mann
der Frau
dem Kind
Akkusativ
Wen oder was sehe ich?
Ich sehe ….
den Mann
die Frau
das Kind
Beispiel im Plural
Fall
Frage
männlich
weiblich
sächlich
Nominativ
Wer oder was steht hier?
Hier stehen …
die Männer
die Frauen
die Kinder
Genitiv
Wessen Hunde sind das?
Das sind die Hunde …
der Männer
der Frauen
der Kinder
Dativ
Wem gehören die Hunde?
Die Hunde gehören …
den Männern
den Frauen
den Kindern
Akkusativ
Wen oder was sehe ich?
Ich sehe …
die Männer
die Frauen
die Kinder
Anhand der beiden Tabellen siehst du deutlich, dass nur bei männlichen Nomen im
Singular der Fall eindeutig zu bestimmen ist: der Mann (wer oder was? Nominativ),
des Mannes (wessen? Genitiv), dem Mann (wem? Dativ), den Mann (wen oder
was? Akkusativ).
Deshalb wenden wir beim Bestimmen der vier Fälle die folgende Probe an:
■ Wir ersetzen alle Nomen (weibliche Nomen, sächliche Nomen, Nomen, die im Plural
stehen) und Pronomen durch ein männliches Nomen im Singular.
Die vier Mädchen spielen mit der Katze auf der Wiese.
N
Der Knabe
Nom.
D
spielt
D
mit dem Hund auf dem Rasen.
Dativ
Dativ
■ Falls dir kein passendes Nomen einfällt, kannst du auch ein männliches
Fantasiewort im Singular zum Einsetzen nehmen, damit du die Fälle erkennst.
15
5. Klasse
■ Auch die Pronomen und Adjektive passen sich an die vier Fälle an.
Ich sehe den alten Mann. Der alte Mann steht da. Der Hut des alten Mannes ist
braun.
Dem alten Mann helfe ich gerne.
■ Es kann auch vorkommen, dass ein einziges Satzglied mehrere Fälle hat.
Der Hut des Vaters hängt am (an dem) Haken im (in dem)Schrank.
N
G
D
D
16
6. Klasse
6. Klasse
Nomen
■ Von den meisten Nomen gibt es eine Einzahl (Singular) und eine Mehrzahl (Plural):
der Ball
die Bälle
die Rose
■ Die Nomen lassen sich in die vier Fälle setzen:
der Elefant
das Mädchen
des Elefanten
des Mädchens
dem Elefanten
dem Mädchen
die Rosen
den Elefanten
das Mädchen
■ Die Nomen haben ein Geschlecht, sie sind männlich, weiblich oder sächlich:
der Onkel
die Tante
das Grosskind
■ Nomen kannst du durch er, es oder sie ersetzen:
Der Apfel fällt auf den Boden.
Das Kind rennt in den Wald.
Er fällt auf den Boden.
Es rennt in den Wald.
17
6. Klasse
Verben
■ Denke daran: Verben verändern sich, wenn du sie in eine andere Person oder in
eine andere Zeit setzt.
Ich gehe nach Hause.
Ich ging nach Hause. (andere Zeit)
Du gehst nach Hause. (andere Person)
■ Personal- und Grundformen kannst du unterscheiden, indem du in einem Text
zuerst alle Verben bezeichnest und den Satz anschliessend, ohne seinen Sinn zu
verändern, in eine andere Zeit oder in eine andere Person setzt.
Die Personalformen verändern sich, die Grundformen nicht.
Wir können nach Hause gehen.
Personalform?
Grundform?
Wir konnten nach Hause gehen.
Du konntest nach Hause gehen.
Können ist eine Personalform.
Gehen ist eine Grundform.
Personalform?
Grundform?
■ Der Imperativ wird verwendet, um eine Bitte, einen Ratschlag, eine Aufforderung
oder einen Befehl zu formulieren.
Bei der Singularform wird der Imperativ wie die Du-Form gebildet, das st wird aber
weggelassen.
Du kommst.
Du kommst.
Komm! (Komme!)
Du schimpftst.
Du schimpfst.
Schimpf! (Schimpfe!)
■ Achtung: Die unregelmässige Verben (
äu).
Du fällst.
Du säufst.
• •
•
• • •
) haben im Imperativ keinen Umlaut (ä, ö,
Aber: Fall! (Falle!)
Aber: Sauf! (Saufe!)
■ Bei der Pluralform wird lediglich das Pronomen «ihr» weggelassen.
Ihr geht.
Ihr schwimmt.
Ihr geht.
Ihr schwimmt.
Geht!
Schwimmt!
■ Bei den Verben unterscheiden wir also Personalformen, Grundformen (Infinitiv
und Partizip) und Befehlsformen (Imperativ im Singular und im Plural).
Personalform
Grundform
Befehlsform (Imperativ)
Infinitiv
Partizip
Singular
Plural
Er rennt.
rennen
gerannt
Renne!
Rennt!
Ich sang.
singen
gesungen
Singe!
Singt!
18
6. Klasse
Vorsilben und Verbzusätze
■ Vorsilben und Verbzusätze verändern die Verben in ihrer Bedeutung. Vorsilben
werden bei konjugierten Verben nicht abgetrennt, Verbzusätze werden im Präsens
und im Präteritum abgetrennt.
ansprechen Ich spreche dich an.
Verbzusatz
besprechen Er bespricht sich mit ihm.
Vorsilbe
aussprechen Sie spricht es laut aus.
Verbzusatz
■ Verbzusätze werden mit einem blauen Pfeil bezeichnet.
Er spricht dem kranken Hund gut zu.
■ Verben können aus Nomen abgeleitet werden.
Angriff
angreifen
Hammer
■ Verben können auch aus Adjektiven abgeleitet werden.
blöd
blödeln
grün
hämmern
begrünen
■ Verben können als Nomen gebraucht werden.
Es geht ihnen ein Wort wie das, dem, dieses, ein … voran.
Es geht ihnen ein Wort wie mit, für, am, ins, im, beim, zum, vom … voran.
Manchmal fehlt der Begleiter, man kann ihn aber in Gedanken hinzufügen.
19
6. Klasse
Adjektive
■ Adjektive dienen dazu, einem Lebewesen, einem Gegenstand, einer Handlung,
einem Zustand usw. eine Eigenschaft, ein bestimmtes Merkmal zuzuschreiben.
der hübsche Blumenstrauss, sie klettert ausgezeichnet
■ Die meisten Adjektive können gesteigert werden:
nah, näher, am nächsten
(nicht steigerbar aber trotzdem Adjektiv: tot, lebendig, stumm)
■ Adjektive lassen sich immer zwischen einem Pronomen und einem Nomen
einsetzen. Wenn du nicht sicher bist, mach die Einsetzprobe:
seidig: das seidige Haar (also Adjektiv)
aber:
das abere Haar (also kein Adjektiv)
■ Adjektive können auch als Nomen verwendet werden
das helle Gelb, ins Dunkle verschwinden, der Junge
■ Das Partizip der Verben lässt sich ebenfalls als Adjektiv verwenden:
Ich habe den Ball aufgeblasen. Ich blase den Ball auf. (Verb)
Ich prelle den aufgeblasenen Ball auf dem Boden. (Adjektiv)
■ Unterscheiden von Partizip und Adjektiv
Das Wort «gefüllt» kann sowohl Verb (Partizip) als auch Adjektiv sein.
Das gefüllte Glas steht auf dem Tisch. (Adjektiv)
Das Glas ist gefüllt. (Adjektiv)
Ich habe das Glas gefüllt. (Perfekt)
Ich fülle das Glas. (Präsens)
gefüllt ist also ein Verb im Partizip
■ Adjektive können als Nomen gebraucht werden.
Auf das Adjektiv bezieht sich eines der folgenden Pronomen:
der, die, das, ein, eine, dieser, jener …
der Junge, jener Grosse, dieses Grün
■ Auch nach diesen Wörtern werden Adjektive grossgeschrieben:
nichts, viel, wenig, alles, etwas, allerlei, genug, manches, einiges ...
nichts Hässliches, alles Schöne, allerlei Spannendes
■ Es gehen ihm Wörter wie zum (zu dem), im (in dem), aufs (auf das),
ins (in das) voraus:
ins Blaue fahren, zum Guten wenden
■ Achtung: Der Superlativ wird kleingeschrieben: am nächsten, am liebsten.
20
6. Klasse
Pronomen
■ Pronomen können Begleiter oder Stellvertreter eines Nomens sein.
Begleiter:
die Schwester
mein Spielzeug
mein Kalender
Stellvertreter:
sie, wer?, wem?
es, was?
er, was?
■ In der Pronomentabelle kannst du nachschauen, ob ein Wort ein Pronomen ist oder
nicht.
■ Falls du nicht sicher bist, ob es sich bei einem Wort um ein Pronomen oder
um ein Adjektiv handelt, machst du die Einsetzprobe.
■ zwei Knaben die zweien Knaben (unmöglich, also Pronomen)
andere Knaben
die anderen Knaben (möglich, also Adjektiv)
■ Denke daran, dass es Wörter gibt, die aus einer Partikel und einem Pronomen
zusammengesetzt sind:
am, aufs, zum, vom, unters, im, beim …
■ Die Pronomen passen sich auch den vier Fällen an:
der Bruder, des Bruders, dem Bruder, den Bruder
mein Teddy, meines Teddys, meinem Teddy, meinen Teddy
21
6. Klasse
Partikeln
■ Partikeln sind Wörter, die weder dekliniert noch konjugiert werden können, du kannst
sie also weder mit den Fällen noch mit der Zahl, noch mit der Person verändern.
■ Hast du in einem Text alle Nomen, Verben, Adjektive und Pronomen bestimmt,
bleiben die Partikeln übrig.
■ Partikeln markieren wir grün.
■ Denke daran, dass es Wörter gibt, die aus einer Partikel und einem Pronomen
zusammengesetzt sind, z. B. ins (in das), aufs (auf das), zum (zu dem), vom (von
dem), im (in dem), unterm (unter dem) etc.
■ Falls du unsicher bist, ob es sich bei einem Wort um eine Partikel handelt, mache
die folgenden Proben:
morgens
Verb, Adjektiv,
Nomen,
Pronomen, Partikel?
Nomen?
der Morgens, die Morgense
nein, kein Nomen
Verb?
ich morgense, du morgenst
nein, kein Verb
Adjektiv?
das morgense Haus
nein, kein Adjektiv
Pronomen? Steht es in der Pronomentabelle?
nein, kein Pronomen
Das Wort «morgens» ist also eine Partikel.
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Ich kam.
Er kam.
Ihr kamt.
Ich bin gekommen.
Er ist gekommen.
Ihr seid gekommen.
Ich komme.
Er kommt.
Ihr kommt.
Ich werde gekommen sein.
Er wird gekommen sein.
Ihr werdet gekommen sein.
.
Ich werde kommen.
Er wird kommen.
Ihr werdet kommen.
Du plaudertest.
Wir plauderten.
Sie plauderten.
Du hast geplaudert.
Wir haben geplaudert.
Sie haben geplaudert.
Du plauderst.
Wir plaudern.
Sie plaudern.
Du wirst geplaudert haben.
Wir werden geplaudert haben.
Sie werden geplaudert haben.
Vergangenheit
Gegenwart
Du wirst plaudern.
Wir werden plaudern.
Sie werden plaudern.
Ich war gekommen.
Er war gekommen.
Ihr wart gekommen.
Du hattest geplaudert.
Wir hatten geplaudert.
Sie hatten geplaudert.
Futur
Futur 2
Präsens
Perfekt
Präteritum
Plusquamperfekt
6. Klasse
Grammatische Zeiten
Zukunft
■ Das Perfekt wird mit dem Verb «haben» oder dem Verb «sein» (Personalform
im Präsens) und einem Partizip gebildet.
■ Das Plusquamperfekt wird mit dem Verb «haben» oder dem Verb «sein»
(Personalform im Präteritum) und einem Partizip gebildet.
■ Das Futur wird mit dem Verb «werden» und einem Infinitiv gebildet.
■ Das Futur 2 musst du noch nicht lernen.
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6. Klasse
Vorzeitigkeit und Gleichzeitigkeit
■ Meist schreiben wir im Präsens oder im Präteritum. Wenn wir aber über zwei Dinge
schreiben, die kurz nacheinander geschehen sind, brauchen wir entweder Präsens
und Perfekt oder Präteritum und Plusquamperfekt.
Gleichzeitig
Ich lese ein Buch, während mein Bruder mit der Eisenbahn spielt. (Präs./Präs.)
Ich las ein Buch, während mein Bruder mit der Eisenbahn spielte. (Prät./Prät.)
Vorzeitig
Nachdem ich ein Buch gelesen habe, spiele ich mit der Eisenbahn. (Perf./Präs.)
Nachdem ich ein Buch gelesen hatte, spielte ich mit der Eisenbahn. (Plusq./Prät.)
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6. Klasse
Teilsätze
■ Sätze bestehen entweder aus einem einzelnen Satz (Ganzsatz) oder sie sind aus
mehreren Teilsätzen (Propositionen) zusammengesetzt.
Ganzsatz: In der Pause machten wir eine Schneeballschlacht.
zusammengesetzter Satz: Da ich schlecht geschlafen habe, fallen mir
dauernd die Augen zu.
■ Anzahl Personalformen = Anzahl verbale Wortketten = Anzahl Teilsätze
Er kam, sah und siegte.
Dieser Satz hat drei Personalformen, also auch drei Teilsätze.
Die Klammern werden über den Sätzen gezogen.
■ Wenn du nicht sicher bist, ob es sich um eine Personal- oder eine Grundform
handelt, kannst du die Person oder die grammatische Zeit verändern.
Verändert sich das Verb, handelt es sich um eine Personalform.
Wir wollen spielen gehen.
Wir wollten spielen gehen. wollen ist eine Personalform
Er will spielen gehen.
spielen und gehen sind Grundformen
■ Oft sind Teilsätze eingeschoben. Der eingeschobene Teilsatz wird dann angepasst.
Jeder Teilsatz hat eine Personalform und beruht auf einer verbalen Wortkette.
Meine Tante, die sehr schön malen kann, wohnt in Basel.
■ Vor und nach einem eingeschobenen Teilsatz steht ein Komma.
,
,
.
Nummerierung der Teilsätze
Teilsätze werden folgendermassen nummeriert:
■ Jeder Satz erhält eine neue Nummer.
1.
3.
2.
.
.
.
■ Aneinander gereihte Teilsätze werden mit «Unternummerierungen» bezeichnet:
1.1 = 1. Satz, 1. Teilsatz
2.3 = 2. Satz, 3. Teilsatz
4.1
4.3
4.2
,
,
.
■ Eingeschobene Teilsätze: Der auseinander geschnittene Teil erhält zusätzlich die
Bezeichnung a und b.
5.2
5.1 a
,
5.1 b
,
.
25
6. Klasse
Kommaregeln
■ Das Komma steht bei Aufzählungen, wenn diese nicht durch und oder oder
verbunden sind.
In der Spielecke liegen Puppen, Bären, alte Lastwagen und viele Farbstifte
herum.
In meiner Schultasche stecken ein paar Bücher, das Etui und ein Notizheft.
■ Das Komma steht nach Anreden oder Ausrufewörtern.
Hans, steh bitte auf und komme zu mir!
Herr Doktor, was kann ich gegen meine schlimmen Halsschmerzen tun?
Ach, ich kann diese schwierige Aufgabe einfach nicht lösen.
■ Das Komma steht nach herausgehobenen Satzgliedern.
Deine Schwester, die kenne ich gut.
Dieser Regenbogen, der hat mir gefallen.
■ Erklärungen werden durch Kommas abgetrennt.
Mein Freund, der Torhüter, hält jeden Ball.
Kreta, eine griechische Insel, ist unser nächstes Reiseziel.
■ Das Komma kann einen erweiterten Infinitiv mit zu abtrennen.
Ich gehe nach Hause, um meine Hausaufgaben zu machen.
Könntest du bitte kommen, um mir bei dieser Aufgabe zu helfen?
■ Teilsätze in einem zusammengesetzten Satz werden mit Kommas abgetrennt.
Und und oder können das Komma ersetzen.
Sie spielt auf der Wiese mit dem Hund, der laut bellend um sie herumrennt.
■ Auch eingeschobene Teilsätze werden durch Kommas abgetrennt.
Mein Bruder, der ausgezeichnet klettern kann, liebt die Hochalpen.
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6. Klasse
Direkte Rede
Bei der direkten Rede unterscheiden wir zwischen Begleitsatz (er erklärt, wer spricht)
und Rede (sie gibt an, was gesprochen wird).
■ Vorangestellter Begleitsatz
Sie meinte: „Wenn du diese Aufgabe begriffen hast, kannst du die nächste lösen.“
Sie fragte: „Hast du diese Aufgabe begriffen, die ich dir gestellt habe?“
Sie befahl: „Jetzt löse endlich die Aufgabe, die ich dir gestellt habe!“
■ Nachgestellter Begleitsatz
„Wenn du diese Aufgabe begriffen hast, kannst du die nächste lösen“, meinte sie.
„Hast du diese Aufgabe begriffen, die ich dir gestellt habe?“, fragte sie.
„Jetzt löse endlich die Aufgabe, die ich dir gestellt habe!“, befahl sie.
■ Eingeschobener Begleitsatz
„Wenn du diese Aufgabe begriffen hast“, meinte sie, „kannst du die nächste
lösen.“
„Hast du diese Aufgabe begriffen“, fragte sie, „die ich dir gestellt habe?“
„Jetzt löse endlich die Aufgabe“, befahl sie, „die ich dir gestellt habe!“
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6. Klasse
Satzglieder
■ Satzglieder kannst du am leichtesten erkennen, wenn du die Verschiebeprobe
anwendest.
Verb bezeichnen (blau unterstreichen oder übermalen)
Satzglieder in Gedanken umstellen
Satzglieder mit Klammern bezeichnen
■ Merke dir: In einem Normalsatz steht immer ein Satzglied vor dem Verb.
Ich gehe mit meiner Freundin in die Stadt zum Einkaufen.
Bezeichne das Verb.
Ich gehe mit meiner Freundin in die Stadt zum Einkaufen.
Vor dem Verb steht ein Satzglied, du kannst es nicht mehr auseinander
schneiden.
Ich gehe mit meiner Freundin in die Stadt zum Einkaufen.
Beginne nun den Satz mit dem Wort «mit».
Mit meiner Freundin gehe ich in die Stadt zum Einkaufen.
Beginne nun den Satz mit dem Wort «in».
In die Stadt gehe ich mit meiner Freundin zum Einkaufen.
Beginne nun den Satz mit dem Wort «zum».
Zum Einkaufen gehe ich mit meiner Freundin in die Stadt.
■ Nun hast du alle Satzglieder herausgefunden. Das Verb ist kein Satzglied, es lässt
sich nicht beliebig verschieben. Im Normalsatz steht es an zweiter Stelle.
■ Wörter wie zum Beispiel sich, dich und mich kannst du meistens nicht an den
Anfang eines Satzes stellen. Trotzdem sind sie selbstständige Satzglieder.
Ich treffe mich mit ihr in der Badeanstalt.
(Mit ihr treffe ich mich in der Badeanstalt. In der Badeanstalt treffe ich mich mit
ihr.)
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6. Klasse
Subjekt
■ Das Subjekt ist der «Chef» des Satzes, es sagt aus, wer oder was etwas tut.
■ Das Subjekt findest du, indem du die verbale Wortkette bildest. Das Satzglied,
welches wegfällt, ist das Subjekt.
■ Subjekte bezeichnen wir mit einer unterstrichenen Klammer:
Bestimmen der Satzglieder bei Sätzen mit mehreren Teilsätzen
■ Wenn ein Satz mehrere Teilsätze hat, analysierst du am besten jeden Teilsatz für
sich alleine. Es kann vorkommen, dass du einen Teilsatz zuerst in die «Normalform»
setzen musst.
Ich schlüpfe heute früh ins Bett, da ich müde bin.
Analysiere den ersten Teilsatz.
Ich schlüpfe heute früh ins Bett.
Setze den zweiten Teilsatz in die Normalform und analysiere ihn.
Ich bin müde.
Bezeichne beim ursprünglichen Satz die Satzglieder.
Ich schlüpfe heute früh ins Bett, da ich müde bin.
29
6. Klasse
4 Fälle
■ Nomen (wie auch die dazu gehörenden Pronomen oder Adjektive) und Pronomen
stehen immer in einem der vier Fälle.
Beispiel im Singular
Fall
Frage
männlich
weiblich
sächlich
Nominativ
Wer steht hier?
Hier steht …
der Löwe
die Maus
das Zebra
Genitiv
Wessen Fell ist das?
Das ist das Fell …
des Löwen
der Maus
des Zebras
Dativ
Wem gehört das Futter?
Das Futter gehört …
dem Löwen
der Maus
dem Zebra
Akkusativ
Wen sehe ich?
Ich sehe ….
den Löwen
die Maus
das Zebra
Beispiel im Plural
Fall
Frage
männlich
weiblich
sächlich
Nominativ
Wer steht hier?
Hier stehen …
die Löwen
die Mäuse
die Zebras
Genitiv
Wessen Felle sind das?
Das sind die Felle …
der Löwen
der Mäuse
der Zebras
Dativ
Wem gehört das Futter?
Das Futter gehört …
den Löwen
den Mäusen
den Zebras
Akkusativ
Wen sehe ich?
Ich sehe …
die Löwen
die Mäuse
das Zebra
Anhand der beiden Tabellen siehst du deutlich, dass nur bei männlichen Nomen im
Singular der Fall eindeutig zu bestimmen ist: der Löwe (Wer? Nominativ), des
Löwen (wessen? Genitiv), dem Löwen (wem? Dativ), den Löwen (wen? Akkusativ).
Deshalb wenden wir beim Bestimmen der vier Fälle die folgende Probe an:
■ Wir ersetzen alle Nomen (weibliche Nomen, sächliche Nomen, Nomen, die im Plural
stehen) und Pronomen durch ein männliches Nomen im Singular.
Die vier Mäuse verstecken sich unter der Holzbeige.
Der Mäuserich versteckt den Käse unter dem Erdhügel.
Nominativ
Akkusativ
Dativ
■ Es kann auch vorkommen, dass ein einziges Satzglied mehrere Fälle hat.
In der Trockenheit der Wüste gedeihen nur wenige Pflanzen.
D
G
N
■ Einige Wörter verlangen, dass anschliessend der Genitiv gebraucht wird. Falls du
nicht sicher bist, schaue im Duden nach.
Hier die wichtigsten dieser Ausdrücke:
abseits ..., anlässlich ..., ausserhalb ..., innerhalb ..., jenseits ..., östlich ...,
oberhalb …, seitlich …, während …
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