Neue Pressemappe SO LONELY

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Presse‐Informationen
So
lonely
Theaterstück
nach
dem
schwedischen
Roman
von
Per
Nilsson
(Dt.
Jugendliteraturpreis)
Dramatisierung
von
Michael
Müller
Uraufführung
am
12.
Mai
2011
im
„GRIPS
Podewil“
Inhalt
Bitte
beachten
Sie:
Die
Informationen
dieser
Pressemappe
entsprechen
dem
Stand
des
Uraufführungstermins!
Aktuelle
Vitae
der
Ensemblemitglieder
finden
Sie
unter
www.grips‐theater.de
o Besetzung
o Synopsis
o Praktische
Informationen
o Vita
Franziska
Steiof
o Hintergrundinformationen
o IKARUS
2011
–
Laudatio
von
Christian
Rakow
o Pressestimmen
PR
im
GRIPS
Anja
Kraus
und
Ute
Volknant
030
–
397
47
416
pr@grips‐theater.de
2
Besetzung
Uraufführung
am
12.
Mai
2011,
18.00
Uhr,
im
„GRIPS
Podewil“
Altersgruppe
15+
So
lonely
nach
dem
schwedischen
Roman
von
Per
Nilsson
(Dt.
Jugendliteraturpreis
1997)
Dramatisierung
von
Michael
Müller
Regie
............................................................................................................. Franziska
Steiof
Bühne
und
Kostüme
............................................................................. Jan
A.
Schroeder
Dramaturgie
....................................................................................... Regine
Bruckmann
Es
spielen:
Jennifer
Breitrück....................................................................................... „Ann‐Kathrin“
Robert
Neumann ........................................................................................................„Junge“
Die
Uraufführung
von
SO
LONELY
war
die
letzte
Produktion
unter
der
Künstlerischen
Leitung
von
Volker
Ludwig
Alle
Rechte
bei
Verlag
für
Kindertheater
Uwe
Weitendorf
GmbH
22397
Hamburg,
Poppenbütteler
Chaussee
53
3
Synopsis
Es
ist
Samstagabend;
ein
16­jähriger
Junge
sitzt
allein
vor
einer
Reihe
von
Erinnerungsstücken,
neben
ihm
ein
schweigendes
Telefon.
Station
für
Station
lässt
der
Junge
die
Geschichte
seiner
unglücklichen
Liebe
zu
dem
rothaarigen
Mädchen
Ann­Kathrin
Revue
passieren.
In
der
Nachschau
überprüft
er
seine
Gefühl,
geht
alle
Stationen
des
Kennenlernens
durch:
War
alles
nur
ein
Missverständnis?
Wann
hat
er
was
überhört?
Was
hat
er
falsch
gedeutet?
Stück
für
Stück
zerstört
er
all
die
Symbole,
die
ihn
mit
ihr
verbinden:
eine
Busfahrkarte,
ein
Buch,
ein
Bettlaken
...
zuletzt
wäre
sein
Leben
an
der
Reihe,
aber
ein
Klingeln
des
Telefons
könnte
ihn
retten.
Die
erste
Liebe:
Eine
neue
Welt
tut
sich
auf,
eine
alte
stürzt
ein,
Gefühle
sind
so
groß,
dass
sie
von
hier
bis
zum
Horizont
reichen.
Ein
16‐jähriger
Junge
gibt
sich
hoffnungsvoll
und
ungeschützt
dieser
neuen
Erfahrung
hin
und
steht
am
Ende
wie
einst
Werther
vor
seinen
Gefühlstrümmern.
Es
bleibt
ihm
die
Frage:
Wie
kann,
wie
soll
mein
Leben
weitergehen?
"Ein
Buch,
das
Liebe
und
Liebesleid
buchstabiert:
von
Angst
bis
Zorn,
von
Zärtlichkeit
bis
Alleinsein.
Ein
Buch,
das
tiefe
Glückseligkeit
und
tragisches
Leiden
nachempfinden
lässt.
Nicht
zuletzt
ein
Buch,
das
den
seltenen
Blick
in
das
Liebesjammertal
eines
männlichen
Protagonisten
gewährt."
(aus
der
Jurybegründung
zum
„Deutschen
Jugendliteraturpreis
1997“)
Der
Autor
Per
Nilsson,
geboren
1954
im
Malmö,
arbeitete
zunächst
als
Lehrer
für
Mathematik
und
Musik.
Seit
1986
schreibt
er
Romane
und
Drehbücher.
1999
erhielt
er
den
Astrid‐Lindgren‐Preis
für
sein
Gesamtwerk.
SO
LONELY
ist
bereits
die
sechste
Inszenierung
der
Regisseurin
Franziska
Steiof
für
das
GRIPS
Theater.
Für
sie
geht
es
in
SO
LONELY
mehr
als
nur
um
die
Liebe:
„Es
geht
um
die
Frage:
Ist
das
Leben
lebenswert,
wenn
meine
Fragen
nicht
beantwortet,
wenn
meine
Gefühle
nicht
erwidert,
wenn
meine
Selbstzweifel
nicht
durch
Bestätigung
von
außen
gelindert
werden?
Bin
ich,
weil
ich
bin
und
weil
ich
fühle,
was
ich
fühle
oder
bin
ich
nur,
weil
ich
in
meinem
So‐
Sein
beantwortet
und
bestätigt
werde?
Diese
Frage
weist
über
die
Pubertät
hinaus
und
nicht
wenige
scheitern
daran.“
4
Praktische
Informationen
Spielort:
GRIPS
Podewil,
Klosterstraße
69,
10179
Berlin,
direkt
U‐Bhf.
„Klosterstraße“
Vorstellungstermine:
Alle
aktuellen
Vorstellungstermine
und
Kartenpreise
finden
Sie
auf
www.grips‐theater.de
Kartenreservierung:
030
–
397
47
477
für
Nachmittagsvorstellungen
(GRIPS‐Kasse,
täglich
12
–
18
Uhr)
030
–
397
47
40
für
Vormittagsvorstellungen
(GRIPS‐Büro,
werktags
9
–
17
Uhr)
Fotos:
Wir
können
Ihnen
gerne
Inszenierungsfotos
zur
Verfügung
stellen,
Sie
können
diese
auch
direkt
bei
unserem
Produktionsfotografen
David
Baltzer
bestellen.
Wenn
die
Fotos
der
Bebilderung
redaktioneller
Beiträge
dienen,
sind
sie
honorarpflichtig,
bei
Verwendung
zu
Werbezwecken
wir
Programmhinweisen,
sind
sie
honorarfrei.
Das
Copyright
liegt
bei
David
Baltzer/bildbuehne.de
Haben
Sie
Fragen
und/oder
Wünsche?
Die
PR‐Abteilung
des
GRIPS
Theaters
erreichen
Sie
werktags
unter
030
‐
397
47
416
von
10
–
17
Uhr
Ihre
Ansprechpartner:
Anja
Kraus
und
Ute
Volknant
5
Vita
Franziska
Steiof
Franziska
Steiof
(*1962)
arbeitet
als
Regisseurin
und
Autorin
aktuell
für
das
Schauspielhaus
Düsseldorf,
das
Schauspielhaus
Hamburg,
das
Theater
im
Zentrum
Wien,
und
dem
Theater
Kiel,
wo
auch
die
Produktionen
ihrer
freien
Gruppe
DeichArt
zu
sehen
sind.
SO
LONELY
ist
ihre
sechste
Regiearbeit
für
das
GRIPS,
ihre
Inszenierungen
ROSA
(Regie
und
gemeinsame
Autorenschaft
mit
Volker
Ludwig),
NORWAY
TODAY
und
BADEN
GEHN
wurden
für
den
Friedrich‐Luft‐Preis
nominiert,
NELLY
GOODBYE
mit
dem
Ikarus‐Preis
2006
ausgezeichnet.
In
der
nächsten
Spielzeit
wird
Franziska
Steiof
u.a.
am
Schauspielhaus
Hamburg
arbeiten,
sie
wird
auch
zum
Team
des
zukünftigen
Künstlerischen
Leiters
des
GRIPS
Theaters,
Stefan
Fischer‐Fels,
gehören.
Als
Dozentin
lehrt
Franziska
Steiof
an
der
Bundesakademie
Wolfenbüttel
und
an
der
UdK
Berlin.
Danben
ist
sie
auch
als
Personal‐
und
Managementtrainerin
für
diverse
Unternehmen
tätig
(siehe:
www.
coaching‐steiof.de)
6
Hintergrundinformationen
„Broken
Heart
Syndrome“
Eine
der
wenigen
humanbiologischen
Studien
zum
Thema
„Broken‐
Heart‐Syndrome“
wurde
Ende
der
90er‐Jahre
am
Ludwig‐
Boltzmann‐Institut
für
Stadtethnologie
an
der
Universität
Wien
durchgeführt.
Der
Verhaltensforscher
Michael
Bechinie
untersuchte
die
Gefühle
und
das
Verhalten
zahlreicher
von
Liebeskummer
geplagter
Menschen.
Für
Bechinie
ist
Liebeskummer
eine
schlimme
psychische
Ausnahmesituation
und
ähnelt
der
Reaktion
bei
der
Trauer
um
einen
engen
Verwandten.
Immerhin
45
Prozent
der
Studienteilnehmer
plagten
sogar
Selbstmordgedanken.(...)
„Ich
habe
vor
allem
zwei
Gefühle
in
ihrer
denkbar
stärksten
Ausprägung
gesehen:
Wut
und
Verzweiflung“,
sagt
die
amerikanische
Anthropologin
Helen
Fisher.
Bis
dahin
nie
erlebte
Gefühle
von
Ohnmacht,
Hilflosigkeit,
Antriebslosigkeit,
angeschlagenes
Selbstbewusstsein,
Schwermütigkeit,
Angst
und
Hass
breiten
sich
aus.
Eine
nachweisbare
physiologische
Veränderung
ist
der
Rückgang
des
„Glückshormons“
Serotonin
im
Gehirn.
„Während
einer
anfänglichen
Protestphase
versucht
der
Verlassene,
mit
allen
Mitteln
wieder
zu
gewinnen“,
sagt
Fisher.
„Das
Ende
der
Beziehung
aktiviert
den
Liebesbotenstoff
Dopamin
zu
Höchstleistungen,
weil
die
Belohnung
ausbleibt.“
Je
mehr
sich
unser
Partner
von
uns
abkehrt,
desto
intensiver
wird
unsere
Leidenschaft.
Der
Ex‐Partner
wird
nochmals
zum
Mittelpunkt
allen
Handelns,
die
Liebe
aktiviert
sich
noch.
Irgendwann
spürt
der
verlassene
Partner,
dass
er
aufgeben
muss,
und
verfällt
in
Verzweiflung
oder
wird
sogar
depressiv.
Depressive
haben
einen
niedrigen
Dopamin‐Level
im
Gehirn.
(...)
„Verliebte
sind
wie
Drogensüchtige“,
sagt
Fisher.
„In
ihren
Gehirnen
treten
die
gleichen
Aktivitätsmuster
auf.“
Die
gleichen
Schritte,
die
Süchtigen
helfen,
erleichtern
eine
Trennung:
Alle
Bindungen
zu
dem
früheren
Partner
müssen
abgebrochen
werden,
da
er
die
Droge
für
den
Liebeskranken
ist.
Geschenke
und
Briefe
sollte
man
wegpacken
und
keinen
Ort
aufsuchen,
der
an
den
Partner
erinnert.
Auch
wenn
es
schwerfällt,
sollte
man
versuchen,
neue
Dinge
zu
unternehmen:
Neues
lenkt
ab
und
erhöht
den
Dopaminspiegel.
(aus:
www.welt.de/gesundheit/psychologie/article3286526/Liebeskum
mer‐setzt‐Koerper‐enorm‐unter‐Stress.html)
7
„Resignation“
Jugendliche
sind
stark
gefordert,
wenn
sie
an
der
Schwelle
zum
Erwachsenwerden
stehen.
In
dieser
Zeit
gilt
es,
Lebensziele
zu
finden,
Pläne
zu
entwerfen,
wie
die
Zukunft
einmal
aussehen
soll,
heraus
zu
finden,
was
man
von
seinen
Wünschen
und
Idealen
verwirklichen
könnte.
So
entwickelt
sich
allmählich
die
Persönlichkeit,
und
diese
entwickelt
sich
selten
ohne
starke
Verletzungen
des
Selbstwertgefühls.
Der
sogenannte
Liebeskummer
ist
für
viele
Menschen
ein
ernstzunehmendes
Problem,
hat
aber
eben
auch
sehr
häufig
mit
Störungen
im
Selbstgefühl
des
jungen
Menschen
zu
tun,
mit
Störungen
in
seiner
Beziehung
zu
sich
selbst.
Oft
entsteht
der
Liebeskummer,
weil
Schwierigkeiten
wie
Schüchternheit,
Hemmungen,
mangelndes
Selbstgefühl
oder
dergleichen
bestehen,
die
den
Weg
zum
geliebten
Menschen
erschweren
oder
gar
unmöglich
machen,
weil
die
geliebte
Person
die
Liebe
nicht
erwidert
oder
untreu
wird.
Oftmals
fallen
die
Betroffenen
in
eine
tiefe
Resignation
oder
fühlen
sich
auf
ein
Abstellgleis
geschoben.
Dies
führt
dann
meist
zu
einer
Panikhandlung,
dem
Selbstmord
als
letzten
Ausweg.
(aus:
Freunde
fürs
Leben
e.V.,
Dr.
Med.
Hans
H.
Dickhaut:
„Selbstmord
bei
Kindern
und
Jugendlichen“,
Beltz
Verlag
Weinheim,
1995)
8
Berliner
Kinder­
und
Jugendtheaterpreis
IKARUS
2011
Laudatio
von
Christian
Rakow
Es
ist
schön,
herauszuragen
–
nicht
wo
Ebene
ist,
sondern
aus
einer
Landschaft
von
Gipfeln.
Die
Spielzeit,
auf
die
wir
heute
mit
den
diesjährigen
Ikarus‐
Preisträgern
zurückblicken,
war
für
Berliner
Kinder
und
Jugendliche
eine
Spielzeit
auf
höchstem
Niveau.
Wir
erlebten
das
Aufblühen
eines
Theater
für
die
Allerjüngsten,
am
Theater
o.
N.
etwa
im
Prenzlauer
Berg
oder
auch
hier
an
der
Parkaue
in
der
bezaubernden
Sternenromanze
„Lichterloh“
von
United
Puppets.
Wir
sahen
junges
postmigrantisches
Theater
am
Heimathafen
Neukölln
und
am
Ballhaus
Naunynstraße.
Und
es
gab
hochenergetische
Kids
live
auf
der
Bühne
zu
entdecken
im
großen
Lebensreise‐Stück
„Before
Your
Very
Eyes“
von
Gob
Squad
im
Hebbel‐Theater.
Wahrlich,
Berlin
hat
eine
weite
und
vitale
Kinder‐
und
Jugendtheaterszene,
der
diese
beiden
wunderbaren
Inszenierungen
entstammen,
die
heute
den
Ikarus‐
Preis
2011
erhalten:
„So
lonely“,
dieses
so
einfühlsame
und
schwebend
leichte
Pubertätsstück
vom
Grips
Theater;
und
„Radau“,
das
funkelnde
Live‐Hörspiel‐
Spektakel
für
Kinder,
hier
an
der
Parkaue.
Es
sind,
bei
aller
unterschiedlichen
Färbung,
beides
großartige
Schauspielerstücke.
Und
den
Akteuren
gilt
zuallererst
der
Dank
von
uns,
ihrem
Publikum:
Jennifer
Breitrück
und
Robert
Neumann
als
Spieler
einer
ersten
zarten
Liebesfreundschaft
in
„So
lonely“;
Johannes
Hendrik
Langer
als
furioser
Kasperl
in
„Radau“,
der
gehetzt
wird
von
diversen
aberwitzig
weltwirren
Ordnungshütern,
gespielt
von
Anton
Berman,
Lutz
Dechant,
Valerie
Oberhof
und
Andrej
von
Sallwitz.
Es
ist
eine
moderne
Theatersprache,
die
sie
alle
uns
schenken.
Was
macht
sie
aus?
Von
meiner
Freundin,
die
Lehrerin
ist,
höre
ich,
dass
es
ein
neues
Modeschmähwort
an
Schulen
gibt:
„Übertrieben“.
Übertrieben,
das
ist
das
Gegenteil
von
lässig
oder
cool,
wie
das
einmal
hieß.
Übertrieben
ist
der
äußerliche
Auftritt,
das
Forcierte
und
Gekünstelte
–
das
aufdringliche
Herausstellen
einer
Botschaft.
Was
wäre
das
9
Gegenteil
davon?
Nun,
so
etwas
wie
das
Direkte
und
Persönliche,
das
Understatement,
das
Beiläufige.Ich
denke,
genau
diese
Beiläufigkeit
steckt
im
modernen
Schauspiel.
Die
Bühnenkünstler
in
„So
lonely“
und
„Radau“
lassen
ihre
Persönlichkeit
aufscheinen
in
der
Rolle,
sie
belehren
uns
nicht,
sie
berühren.
Und
wenn
sie
gelegentlich
für
Momente
aus
ihrem
Spiel
heraustreten
und
mit
einem
winzigen
Augenaufschlag
die
Komplizenschaft
mit
ihrem
Publikum
suchen,
dann
tun
sie
das
nicht,
um
eine
Figur
zu
entblößen.
Sondern
sie
artikulieren
damit
ein
persönliches
Verhältnis
zu
ihrem
Stoff,
sie
setzen
sich
und
uns
wie
anstrengungslos
in
ein
Verhältnis
zu
dem
Geschehen.
Theaterspiel
ist
ja
nie
nur
Abbild
der
Natur,
sondern
ihre
freie
und
komplexe
Verarbeitung.
Es
geht
ihm
um
die
Selbstverortung
des
Menschen
in
der
Welt,
um
nichts
weniger.
Und
weil
diese
wunderbaren
Akteure
vom
Grips
Theater
und
von
der
Parkaue
uns
beiläufig
spielerisch
solche
Freiräume
zur
Selbstverortung
öffnen,
gebührt
ihnen
das
größtmögliche
Lob:
Sie
sind
nicht
„übertrieben“!
Mit
„So
Lonely“
und
„Radau“
werden
wir
an
zwei
Wurzeln
des
Theaters
erinnert:
auf
der
einen
Seite
in
„So
Lonely“
an
die
erzählerische,
an
die
Kraft
des
Theaters,
Sinn
zu
stiften,
Orientierungslosigkeit
zu
dämpfen.
Im
Erzählen
bündeln
und
strukturieren
wir
diffuse
Erfahrungen.
Auf
der
anderen
Seite
in
„Radau“
passiert
eigentlich
das
genaue
Gegenteil.
Da
feiert
sich
der
Unsinn,
das
Komische,
das
sinnfreie,
reine
Spiel.
Da
glänzt
der
Zirkus.
Beides
braucht
unser
Theater:
die
erzählerische
Konzentration
und
die
performative
Zerstreuung
von
Sinn.
„So
lonely“,
wir
werden
es
später
am
Grips
Theater
Mitte
im
Podewil
sehen,
ist
die
Geschichte
einer
ersten
Liebe,
die
wenigstens
für
einen
der
beiden
jugendlichen
Partner
eigentlich
nur
eine
Freundschaft
hätte
sein
sollen.
Ein
Prickeln,
ein
Aufwallen,
Erschütterungen,
Absturz,
Schmerz
–
das
alles
durchleben
wir
mit
den
Figuren.
Das
Stück
schildert
die
erste,
große
innere
Zerreißprobe
in
den
Jugendjahren,
wenn
sich
die
Gefühlswelt
zu
weiten
beginnt.
Regisseurin
Franziska
Steiof
hat
diese
bittersüße
Tortur
des
Erwachsenwerdens
mit
Jennifer
Breitrück
und
Robert
Neumann
ebenso
leicht
und
humorvoll
wie
reif
und
existenziell
dringlich
eingerichtet.
Aber
mehr
noch
–
die
drei
Künstler
schaffen
auf
Basis
des
Romantextes
von
Per
Nilsson
eine
ganz
eigene
jugendliche
Poesie
für
diese
Freundschaftsromanze.
Wir
erleben,
was
es
heißt,
wenn
jemand
„intensiv
schweigt“,
also
nicht
„stumpf“
oder
„aufgeregt“
oder
„stur“
oder
wie
man
auch
immer
schweigen
könnte,
in
naheliegenden
Metaphern
ausgedrückt,
sondern
eben:
„Er
schweigt
intensiv“.
Der
Abend
ist
voll
von
solchen
Zwischentönen.
Ich
möchte
Sie
bitten,
nachher
im
Grips
Theater
darauf
zu
achten,
wie
Robert
Neumann
das
ultimative
Kompliment
seines
Helden
für
seine
Angebetete
herausbringt:
„Du
bist
auch
nicht
gerade
potthäßlich.“
Definitiv
nicht
„übertrieben“,
möchte
man
sagen.
(...)
10
Pressestimmen
Berliner
Zeitung
Besser
kann
die
Ära
Volker
Ludwig
am
Grips
nicht
zu
Ende
gehen,
als
mit
diesem
intelligenten,
berührenden,
schauspielerisch
so
leichten
Jugendstück.
Und
besser
noch,
hier
kündigt
sich
zugleich
die
künftige
Intendanz
höchst
vielversprechend
an.
Denn
die
Regisseurin
dieses
Abends,
Franziska
Steiof,
hat
nicht
nur
für
den
scheidenden
Gripsgründer
Ludwig
mit
Stücken
wie
„Rosa“
oder
„Nelly
Goodbye“
Erfolge
eingefahren.
Sie
ist
auch
eine
feste
Größe
im
Team
des
kommenden
Grips‐Intendanten
Stefan
Fischer‐Fels.
Der
Tagesspiegel
Die
letzte
Produktion
der
Ära
Volker
Ludwig,
und
noch
einmal
ein
Beweis
für
die
Klasse
seines
Hauses.
Regisseurin
Franziska
Steiof
erzählt
mit
Herz
und
ohne
Pathos
vom
Sturz
ins
Bodenlose.
Vom
Liebeskummer,
der
immer
schmerzt,
aber
beim
ersten
Mal
Vernichtung
bedeutet.
First
cut
is
the
deepest,
wie
Cat
Stevens
sang.
Sie
muss
dafür
keinen
großen
Aufwand
betreiben.
Die
Bühne
ist
leer,
nur
einiges
Klebeband
kommt
zum
Einsatz.
Womit
die
beiden
Schauspieler
beispielsweise
ihre
Jugendzimmer
auf
dem
Boden
markieren,
ein
schönes
Spiel
mit
dem
Pubertätsgefühl
des
Provisorischen.
(...)
Der
Fokus
liegt
ganz
auf
den
Schauspielern,
und
die
machen
ihre
Sache
großartig.
Robert
Neumann
spielt
den
namenlosen
Jungen,
er
lässt
die
Verunsicherung
des
Heranwachsenden
zwischen
Himmelsstürmerei
und
Bruchlandung
in
allen
Facetten
leuchten,
er
ist
briefeschreibender
Schwärmer,
Hanswurst
beim
Kondomkauf,
ungeschickter
Komplimentemacher
und
aufrichtig
Verliebter.
Alles
ganz
lebensnah.
Gut
getroffen.
Ebenso
überzeugend:
Jennifer
Breitrück
als
Ann‐
Kathrin.
Ein
Mädchen
mit
Vorsprung
an
Erfahrung
und
Selbstbewusstsein,
mit
Witz
und
Schlagfertigkeit,
der
nicht
die
Rolle
der
Bösen
in
diesem
Stück
zufällt,
nur
die
der
Freundin
auf
eigener
Orientierungssuche.
...
Eine
bemerkenswert
unverkrampfte
Inszenierung.
Nicht
mal
eine
Nacktszene
im
Gegenlicht
führt
im
jugendlichen
Publikum
zu
Übersprungskichern.
Das
muss
man
erst
mal
hinbekommen.
Berliner
Morgenpost
Michael
Müller
hat
aus
dem
gleichnamigen
schwedischen
Jugendbuch
von
Per
Nilsson
eine
90‐minütige
Bühnenfassung
mit
pointierten
Dialogen
kondensiert.
Regisseurin
Steiof
erzählt
die
Geschichte
der
zart
erblühenden
und
mit
dem
Auftreten
eines
Nebenbuhlers
scheiternden
Liebe
in
Rückblenden.
Der
Junge,
der
keinen
Namen
trägt,
verarbeitet
seinen
Frust,
indem
er
dem
Publikum
sein
Drehbuch
der
Beziehung
11
präsentiert.
Jennifer
Breitrück
spielt
Ann‐Katrin
als
keckes
Mädchen.
Robert
Neumanns
Junge
braucht
eine
Weile,
bis
er
sich
traut,
seine
Gefühle
in
Worte
zu
fassen.
Regisseurin
Steiof
weicht
dabei
allen
drohenden
Rührselig‐
und
Peinlichkeitsfallen
geschickt
aus.
RBB
Kulturradio
Mit
viel
Humor
hat
Franziska
Steiof
inszeniert,
wie
es
sich
anfühlen
kann,
wenn
Liebe
ins
Spiel
kommt,
da
wo
vorher
Coolness
ihren
Platz
hatte.
Jetzt
werden
keine
Sprüche
mehr
geklopft,
jetzt
wird
gestammelt.
Robert
Neumann
spielt
ihn
sehr
überzeugend,
den
verunsicherten
Kerl,
der
von
Fettnapf
zu
Fettnapf
tappst.
Bis
eben
schlief
er
noch
mit
den
Händen
über
der
Bettdecke,
bekennt
er
dem
Publikum,
inzwischen
aber
hat
Ann‐
Kathrin
die
Hauptrolle
in
seinem
Kopfkino
inne.
Und
so
unbefangen,
kokett
und
sexy
wie
Jennifer
Breitrück
die
Rolle
des
rothaarigen
Mädchens
im
Katzen‐T‐Shirt
füllt,
hat
jeder
im
Publikum
Verständnis
dafür.
Es
geht
nicht
nur
um
das
holprige
erste
Mal.
Es
geht
um
das
gleiche
große,
schmerzende
Ganze,
wie
schon
damals
bei
Goethe.
Aber
am
GRIPS
ist
der
junge
Werther
mit
viel
Selbstironie
im
Jahr
2011
angekommen
und
dieses
Mal
macht
der
Ausgang
der
Geschichte
Mut.
Der
Applaus
an
diesem
Abend
ist
üppig.
tip
2012/11
Mit
Jennifer
Breitrück
als
das
erfahrene
Mädchen
und
Robert
Neumann
als
der
kummervoll
verliebte
Junge
sind
zwei
tolle
junge
Schauspieler
zu
sehen,
die
selbst
notgedrungen
peinliche
Manifestationen
larmoyanter
Adolesenz
völlig
unpeinlich
umspielen.
(Prädikat
„Sehenswert!“)
Märkische
Allgemeine
Wer
das
Grips
darstellerisch
und
erzählerisch
auf
der
Höhe
erleben
will,
wende
sich
an
„So
lonely“,
diese
Liebeserkundung
für
Heranwachsende,
zu
Musik
von
Leonard
Cohen
und
Pink
Floyd.
Es
ist
Theater
der
kleinen
Mittel
mit
größter
Glücksausschüttung.
Ossietzky,
Anja
Röhl
Die
hochkonzentrierte
Stille,
die
wieder
mal
im
Grips‐Theater
herrschte,
die
nicht
verordnet
werden
kann,
der
danach
lostobende
Beifall,
beides
macht
deutlich,
wie
gut
hier
wieder
mal
die
Zielgruppe
getroffen
wurde,
Jennifer
Breitrück
und
Robert
Neumann
vom
Gripsensemble
haben
sich
hier
wieder
mal
selbst
übertroffen,
genial
die
Körpersprache
des
Robert
Neumann,
mit
der
er
sämtliche
Gefühle
wie
auf
einer
Klaviertastatur,
in
12
tausenderlei
Variationen
wie
ein
Musikstück,
zwar
dem
Publikum,
aber
nicht
seinem
Mädchen
auszudrücken
imstande
ist.
Man
lacht
sich
kaputt,
aber
nicht
über
den
Jungen
im
Stück,
sondern
über
sich
selbst,
weil
man
das
auch
schon
genauso
erlebt
hat.
Wunderschön
die
kurzen,
aber
lang
empfundenen
Sequenzen
des
Verstehens,
als
Kernstück
gelungener
Annäherung,
die
hier
choreografisch
im
Tanz
ausgedrückt
werden.
Keine
Minute
langweilig!
Ein
modernes
Aufklärungsstück.
Aber
nicht
über
Sex
wird
aufgeklärt,
darüber
wissen
Jugendliche
meist
schon
genug,
sondern
über
den
beschwerlichen
Weg
hin
zu
einer
Frau,
in
die
man
verliebt
ist.
Wieso
ist
da
dann
plötzlich
so
viel
Angst?
Wie
spricht
man
mit
ihr,
wie
offenbart
man
sich,
was
verschweigt
man,
wieviel
verbirgt
man,
und
wie
schwachsinnig
ist
das,
wie
idiotisch
stellt
man
sich
an?
...
Lohnenswert!
Nicht
nur
für
zur
Zeit
gerade
Verliebte,
auch
für
solche,
bei
denen
es
schon
etwas
länger
her
ist,
oder
die
glauben,
dass
sie
sowas
nicht
mehr
erleben
werden.
Das
stimmt
natürlich
nicht,
als
Volltrottel
kann
man
sich
immer
wieder
erweisen.
Hat
auch
was
Gutes,
das
lernt
man
im
Grips.
13
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