Indischer Mungo - SWR Kindernetz

Werbung
Indischer Mungo | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Indischer Mungo
Herpestes edwardsii
Katze, Marder oder Fuchs? Alles nicht ganz richtig: Der Indische Mungo
mit dem lang gestreckten Körper und den kurzen Beinen gehört zur
Familie der Mangusten.
Aussehen
Der Indische Mungo zählt wie alle Mungos zur Ordnung der Raubtiere und
dort zur Überfamilie der Katzenartigen. Früher stellte man sie zur Familie
der Schleichkatzen, heute bilden sie eine eigene Familie der Mungos oder
Magusten. Sie sind nah mit Schleichkatzen, Erdwölfen und Hyänen
verwandt.
Indische Mungos haben den typischen, lang gestreckten Körper der
Mangusten, relativ kurze Beine, eine spitze Schnauze und einen langen
Schwanz. Sie messen von der Nasenspitze bis zum Po 36 bis 45 Zentimeter, der Schwanz ist etwa 35
Zentimeter lang. Je nach Größe wiegen sie 900 Gramm bis 1,7 Kilogramm.
Ihr Fell ist silbrig grau, der Kopf und die Schwanzspitze sind rötlich, die Beine meistens etwas dunkler
gefärbt. Die Fußsohlen sind nackt und sie besitzen an jedem Fuß fünf Zehen mit kräftigen Krallen.
Heimat
Indische Mungos kommen vom östlichen Teil der Arabischen Halbinsel
über den Irak, Afghanistan und Pakistan bis nach ganz Indien vor.
In manchen Gebieten wurden sie eingeführt, weil sie Jagd auf Ratten und
Schlangen machen: zum Beispiel auf den Inseln Mauritius und Réunion,
auf der Malaiischen Halbinsel, auf Jamaika, Kuba, Puerto Rico, Hawaii
aber auch in einigen Regionen Italiens.
Lebensraum
Indische Mungos haben keine großen Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie leben in tropischen
Regenwäldern ebenso wie in trockenen Gebieten. Meist halten sie sich im Grasland auf, das teilweise
auch von Büschen bedeckt ist. Auch in Kulturlandschaften sind sie zu finden.
Rassen und Arten
Zur Familie der Mangusten zählen 14 Gattungen mit 33 verschiedenen
Arten.
Bekannte Arten sind neben der Indischen Manguste die Zebramanguste
und die Schlankmanguste. Aber auch die Erdmännchen zählen zu dieser
Familie.
Mangusten sind in Afrika, im südlichen Asien und in Südeuropa verbreitet.
Lebenserwartung
Zumindest in Gefangenschaft können Mungos weit über zehn Jahre alt werden.
Alltag
http://www.olis-wilde-welt.de
Indische Mungos leben meist als Einzelgänger, manchmal aber auch in
Paaren oder lockeren Familienverbänden. Sie halten sich überwiegend auf
dem Boden auf, graben eigene Höhlen oder bewohnen die verlassenen
Bauten anderer Tiere.
Indische Mungos sind tagaktiv: Am Tag verlassen sie ihre Verstecke und
1 von 2
Indischer Mungo | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
machen sich auf die Suche nach Nahrung.
Die Tiere können sich sehr schnell und wendig bewegen.
Deshalb sind sie auch in der Lage, Giftschlangen zu jagen: Wehrt sich die von ihnen angegriffene
Schlange, weichen sie blitzschnell aus. Anschließend greifen sie wieder an und weichen wieder aus.
Dieser Kampf geht so lange hin und her, bis die Schlange ermüdet ist und von den Mungos leicht
überwältigt werden kann.
Immun gegen das Schlangengift sind Mungos jedoch nicht, auch wenn
das immer wieder behauptet wird. Wird ein Mungo einmal von einer
giftigen Schlange gebissen, schützt sie ihr dichtes Fell. Denn die Zähne
der Schlange können das Fell meist nicht durchdringen.
Weil Mungos Schlangen angreifen und töten, wurden und werden sie in
manchen Ländern, wie etwa in Indien, auch heute noch in Häusern
gehalten. In alten indischen Erzählungen gelten Mungos sogar als
Beschützer, die die Menschheit vor Schlangen schützen.
Mungos wurden früher auf manchen Inseln eingeführt, weil man hoffte,
dass sie dort die Ratten in Schach hielten. Diese Maßnahmen führten
jedoch zu großen Problemen: Denn die Mungos machten nicht nur Jagd
auf Ratten, sondern auch auf andere einheimische Tiere. Manche wurden
von ihnen beinahe ausgerottet.
Oft brachen die Mungos auch in Hühnerställe ein und töteten viele Tiere.
Außerdem stellte sich bald heraus, dass die Mungos die Tollwut-Erreger
übertragen.
Freunde und Feinde
Weil sie sehr schnell und wehrhaft sind, haben Mungos wenig natürliche Feinde. Wenn sie angegriffen
werden, nehmen sie eine typische Drohhaltung ein: Sie sträuben ihr Fell, heben den Hinterkörper an
und senken den Kopf.
Nachwuchs
Indische Mungos bringen zwei- bis drei Mal im Jahr Junge zur Welt. Nach 60 bis 65 Tagen Tragzeit wirft
ein Weibchen zwei bis vier Junge, die etwa vier bis fünf Wochen lang von der Mutter gesäugt werden
und anschließend selbstständig sind. Die Jungen kommen zu allen Jahreszeiten zur Welt.
Sprache
Fühlen sich Mungos bedroht, stoßen sie gellende Drohschreie aus und keckern.
Ernährung
Indische Mungos haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan.
Sie machen in erster Linie Jagd auf kleine Säugetiere, auf Vögel,
Eidechsen und Schlangen Jagd.
Aber auch vor Insekten und Skorpione machen sie nicht Halt. Und auch
Früchte verschmähen sie nicht.
Haltung
In Gefangenschaft gehaltene Mungos können recht zahm werden. Haben sie sich an ihre Pfleger
gewöhnt, sind sie sehr verspielt und schlüpfen sogar in Ärmel und Hosenbeine.
http://www.olis-wilde-welt.de
© Südw estrundfunk 2016
2 von 2
Herunterladen