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Evolution • Beitrag 4
Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
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Exotische Tiere auf den Galapagosinseln –
wie neue Arten entstehen
Ein Beitrag von Julia Schwanewedel, Kiel
Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart, und Oliver Wetterauer, Stuttgart
Was haben die Schnäbel von Finken, die Panzer von Riesenschildkröten und die Größe von
Meerechsen gemeinsam? Alle zeigen, wie
durch Variation, Isolation und Separation auf
Inseln neue Arten entstehen.
In dieser Einheit schlüpfen Ihre Schüler in die
Rolle von Forscherteams und erarbeiten die
Entstehung von Arten auf den Inseln des Galapagos-Archipels. Dabei durchlaufen die Lernenden wesentliche Arbeitsschritte im naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg und lernen,
sich systematisch biologische Informationen
aus Texten, Diagrammen und Tabellen zu erschließen. Die Prozesse der Artbildung stellen
die Lernenden schließlich in eigenen Stop-Motion-Filmen dar.
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Foto: Colourbox
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Galapagos-Riesenschildkröte und Mensch
tion-Filme
Stop-Mo
stellen!
s e lbs t e r
Das Wichtigste auf einen Blick
Klasse: 9/10
Aus dem Inhalt:
Dauer: 8 Stunden (Minimalplan: 2)
•
Forscherauftrag: „Wie sind die einzigartigen Tierarten auf den Galapagosinseln entstanden?“
•
Gruppenpuzzle zur Entstehung von
Arten:
Kompetenzen: Die Schüler …
• erläutern die allopatrische Artbildung
und adaptive Radiation auf Inseln.
• formulieren auf Basis von Forschungsfragen begründete Hypothesen, untersuchen sie und vergleichen die aufgestellten Vermutungen mit den neu
gewonnenen Erkenntnissen.
• stellen den Prozess der Artbildung in
dynamischen Repräsentationen (StopMotion-Filmen) dar.
– Galapagos-Riesenschildkröten
(Gruppe A)
– Meerechsen (Gruppe B)
– Galapagos-Finken (Gruppe C)
•
Wir erstellen Stop-Motion-Filme zum
Prozess der Artbildung
•
Selbst-Test zur Artentstehung (
)
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Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
Evolution • Beitrag 4
VII
Rund um die Reihe
Warum wir das Thema behandeln
Exotische Tiere wie Riesenschildkröten oder drachenartige Meerechsen sind für Lernende interessante Lebewesen. Aus dem Zoo oder den Medien kennen sie häuig insbesondere die
Vertreter der Galapagos-Riesenschildkröten, sodass sie eigene Erfahrungen zu den Tieren in
den Unterricht einbringen können und generell leichter einen Bezug zum Thema aufbauen.
Zudem bringen die meisten Lernenden eine grundlegende Vorstellung von Variabilität in Populationen aus dem Alltag mit, d. h. sie verfügen über die Vorstellung, dass Lebewesen sich
generell im Aussehen voneinander unterscheiden. Diese Alltagsvorstellung kann als fruchtbarer Ausgangspunkt für das Verstehen evolutionärer Faktoren und Prozesse genutzt werden.
Im Zusammenhang mit der Angepasstheit von Lebewesen existieren bei Schülerinnen und
Schülern* zahlreiche Alltagsvorstellungen, die sich teilweise nicht mit fachlichen Vorstellungen decken. Als typisch ist hierbei die Vorstellung von einer gezielten adaptiven Veränderung
von Körperbau und Lebensweise zu nennen. Dieser Alltagsvorstellung, bei der Anpassung als
eine aktive Tätigkeit betrachtet wird, wird in dieser Unterrichtseinheit das Konzept der Angepasstheit als Ursache für Artbildungsprozesse entgegengesetzt, welches auf Mutation, Selektion, Isolation und adaptiver Radiation beruht.
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* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ geschrieben.
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Was Sie zum Thema wissen müssen
Die Inseln und die Tiere des Galapagos-Archipels
Der Galapagos-Archipel besteht aus einer Vielzahl von Inseln ca. 1000 km von der Küste Ecuadors entfernt im Paziischen Ozean. Die Landläche der 13 größeren Inseln, sechs kleineren
Inseln und ca. 50 kleinsten Inseln und Riffe umfasst insgesamt ca. 7900 km2. Nach ihrer Entdeckung im Jahr 1535 durch den Bischof von Panama wurden sie im Jahre 1570 vom lämischen
Kartografen Abraham Ortelius „Galapagos“ getauft. Das Wort stammt aus dem Spanischen
und bedeutet „Schildkröte“. Es wird angenommen, dass die Benennung nach den dort gefundenen Riesenschildkröten erfolgte. Die besonderen Schildkröten faszinieren Menschen also
bereits seit Jahrhunderten und haben dem Archipel seinen Namen eingebracht. Seit Ende der
1950er-Jahre ist der Galapagos-Archipel ein Nationalpark und seit 1970 zählt er zum Weltnaturerbe der UNESCO. Die Flora und Fauna der Inseln stellen außergewöhnliche Beispiele in der
Entwicklung von Planzen- und Tiergemeinschaften dar.
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Die Tierwelt des Archipels beeindruckt durch zahlreiche endemische Arten. Etwa 42 Prozent
der auf den Inseln heimischen Arten gibt es nur dort bzw. zum Teil sogar nur auf bestimmten
Inseln oder Inselteilen. 80 Prozent der Landvögel, 90 Prozent der Säugetiere, 90 Prozent der
Reptilien und 66 Prozent der Käferarten auf den Inseln sind endemisch (Nussinger, 2000). Im
Vergleich zum südamerikanischen Festland zeigt sich auf den Galapagosinseln jedoch eine geringe Biodiversität: es existieren nur wenige Säugetierarten, die Hautlügler sind mit nur einer
Art vertreten und Amphibien und Süßwasserische fehlen gänzlich. Reptilien und Vögel sind
hingegen mit einer Vielzahl an Arten im Verhältnis überrepräsentiert (Nussinger, 2000). Zu den
bekanntesten endemischen Tiervertretern des Archipels zählen die Galapagos-Riesenschildkröten, die berühmt gewordenen Darwininken und die an Drachen erinnernden Meerechsen.
Arten, Artbildung und adaptive Radiation
Die Entstehung von Arten ist eines der zentralen Themen der Evolution. Arten selbst stellen
die Grundeinheiten der Evolution dar (Kattmann, 2005). Als Art werden Gruppen von Populationen bezeichnet, deren Mitglieder sich unter natürlichen Bedingungen kreuzen können und
dabei lebensfähige, fruchtbare Nachkommen hervorbringen (Campbell & Reece, 2015, S. 650).
Weiteres Artkriterium ist die reproduktive Isolation von Populationen (Kattmann, 2005). Arten
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Evolution • Beitrag 4
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sind somit nicht durch Merkmale von Individuen geprägt, sondern sind Gruppen von natürlichen Populationen, die von anderen Populationen durch Fortplanzungsbarrieren getrennt
sind.
Individuen einer Art sind nicht völlig gleich, sondern unterscheiden sich genetisch (Polymorphismus). Dies stellt eine zentrale Voraussetzung für die Artbildung dar. Neben der genetischen
Vielfalt herrscht innerhalb einer Population, verursacht durch Mutationen im Genom einzelner
Individuen, genetische Veränderlichkeit. Erst genetische Vielfalt und genetische Veränderlichkeit in Populationen ermöglichen die Entstehung neuer Arten durch Selektion. Selektion ist
dabei stets das Ergebnis von Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt.
Sie ist also weder eine rein passive Anpassung der Organismen noch ein allein zielgerichteter
aktiver Prozess der Lebewesen.
Es können zwei Formen der Artbildung voneinander unterschieden werden: die allopatrische
und die sympatrische Artbildung. Beide Formen gehen davon aus, dass der Genluss zwischen Populationen unterbrochen wird.
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Allopatrische Artbildung indet in Populationen mit geograisch getrenntem Verbreitungsgebiet statt (Campbell & Reece, 2015). Voraussetzung für die Entstehung neuer Arten ist die
räumliche Trennung von zwei Populationen derselben Art. Die Ursachen für eine solche geograische Isolation können vielfältig sein: klimatische Grenzen (Eiszeiten), morphogenetische
Ereignisse (Bildung von Inseln, Seen, Gebirge, Meeresarmen) oder Trennung der Populationen
durch unbesiedelbare Räume (Wüsten, Tundren). Überdies kann eine teilweise Isolation durch
aktive oder passive Ausbreitung einer Population über ein sehr großes Verbreitungsgebiet
entstehen. Der Allelluss zwischen den entfernten Teilen der Population indet dann nur noch
beschränkt statt. Eine Vorstufe der allopatrischen Artbildung ist häuig die Bildung von Unterarten mit zunächst geringfügigen genetischen Unterschieden.
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Sympatrische Artbildung hingegen indet im selben Lebensraum, d. h. ohne geograische Isolation statt. Entstehen aus einer Ursprungsart durch Spezialisierung auf unterschiedliche ökologische Nischen schnell viele Arten, spricht man von adaptiver Radiation. Artbildung durch
adaptive Radiation wird ebenfalls durch die genetische Variation und Selektion innerhalb einer
Population bedingt.
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Artbildung exotischer Tiere auf den Galapagosinseln
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Die Inseln des Galapagos-Archipels werden auch als „Schaukasten der Evolution“ bezeichnet.
Sie sind vulkanischen Ursprungs und aufgrund ihrer Entfernung von anderen Landmassen waren sie zunächst nur von wenigen Arten besiedelt, wodurch die einwandernden Arten deutlich
weniger Konkurrenten hatten als in „alten“ Lebensräumen mit vielen Arten und langer Evolutionsgeschichte. Aufgrund der geograischen Isolation und der geringen Besiedlung haben
sich auf den Inseln einzigartige Planzen- und Tierarten gebildet. Die folgende Tabelle zeigt
drei ausgewählte Tiere sowie ihre aus evolutionärer Sicht besonderen Merkmale gegenüber
der Ursprungsart:
Beispiel
Anzahl an Arten auf
Galapagos
Besondere Merkmale gegenüber Ursprungsart bzw. Spezialisierungen
Galapagos-Finken
14
Arten unterscheiden sich in Größe, Schnabelbau und Lebensweise
Galapagos-Riesenschildkröten
1 (15 Unterarten, 5
davon ausgestorben)
Unterarten unterscheiden sich in Panzerform (kuppel- und sattelförmige Panzer)
Meerechsen
1 (unterschiedliche
Gruppen auf den einzelnen Inseln)
Einzige Art weltweit, die Nahrung im Meer
sucht (Gruppen auf den einzelnen Inseln
unterscheiden sich in Bezug auf Größe und
Farbe)
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Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
Evolution • Beitrag 4
VII
Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung
Voraussetzungen der Lerngruppe
Die Schüler sollten ...
… wissen, dass es in den einzelnen Erdzeitaltern verschiedenste Lebewesen gegeben hat und
dass die heutigen Lebewesen aus anderen Lebewesen hervorgegangen sind.
… die Begriffe und Prinzipien von Mutation und Selektion kennen.
… Mutationen als genetische Veränderung von Organismen deinieren können.
… Selektion als Wechselwirkung zwischen Organismus und Umweltfaktoren erklären können.
… den Artbegriff deinieren können.
Aufbau der Reihe
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Der Einstieg in die Einheit erfolgt mit Farbfolie M 1, die Fotos von endemischen Tierarten der
Galapagosinseln zeigt. Im anschließenden Unterrichtsgespräch wird die Frage herausgearbeitet, wie diese Tierarten wohl entstanden sind. Mithilfe von Arbeitsblatt M 2 erarbeiten die
Schüler dann auf schematische Weise den Prozess der allopatrischen Artbildung. Um wissenschaftsorientiertes Arbeiten zu fördern, spiegeln dabei die Arbeitsschritte (Aufgaben) den
naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg wider.
Für das Gruppenpuzzle M 3–M 8 (Stunden 2–3) wird die Lerngruppe anschließend in drei Forscherteams (à 3–4 Schüler) eingeteilt. Ausgehend von der Problemfrage aus dem Einstieg beschäftigen sich die Gruppen mit einer von drei endemischen Tierarten der Inseln, nämlich mit
den Galapagos-Schildkröten (Gruppe A, M 3/M 4), mit den Meerechsen (Gruppe B, M 5/M 6)
und mit den Galapagos-Finken (Gruppe C, M 7/M 8). Um die Ergebnisse der Gruppenarbeit zu
präsentieren, wird von den Kleingruppen ein Stop-Motion-Film (M 9/M 10) angefertigt (Stunden 4–7). Die Einheit kann zusätzlich mit dem Multiple-Choice-Test (
) abgeschlossen werden.
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Tipps zur Differenzierung
Die Gruppenarbeit bietet generell die Möglichkeit, über die Zusammensetzung der Gruppen
schwächere Schüler mit stärkeren zusammenarbeiten zu lassen.
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Beim Bearbeiten der Materialien M 3, M 5 und M 7 stehen den Schülern Tippkarten zur Verfügung, die sie bei Bedarf vom Lehrerpult abholen können. Diese geben ihnen gezielt Unterstützung beim Aufstellen einer begründeten Vermutung, beim Erschließen von Daten aus
Texten, Tabellen und Diagrammen sowie beim Vergleichen von Daten aus unterschiedlichen
Darstellungen.
Die Interpretation von Liniendiagrammen (M 6) stellt für die Schüler in der Regel eine größere
Herausforderung dar als der Umgang mit Tabellen (M 4 und M 8). Bei der Gruppeneinteilung
kann also darauf geachtet werden, dass leistungsstärkere Schüler der Gruppe B zugeteilt werden.
Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler
Die Schüler …
• beschreiben die Galapagosinseln als lebendige Systeme, die durch Variationen und Möglichkeiten zur Entwicklung gekennzeichnet sind (Fachwissen, Basiskonzept „System“).
• erläutern die Artbildung/Entstehung endemischer Arten und führen sie auf Mutation, Selektion, Isolation und adaptive Radiation zurück (Fachwissen, Basiskonzept „Entwicklung“).
• sind sich den strukturellen Grundlagen eines (Insel-)Ökosystems und der Angepasstheit der
dort lebenden Organismen (Fachwissen, Basiskonzept „Struktur & Funktion“) bewusst.
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• formulieren auf Basis von Forschungsfragen begründete Hypothesen, untersuchen sie und
vergleichen die aufgestellten Vermutungen mit den neu gewonnenen Erkenntnissen (Erkenntnisgewinnung).
• erschließen Informationen sachgerecht aus verschiedenen Darstellungen und stellen Sachverhalte mithilfe unterschiedlicher Darstellungen dar (Kommunikation).
• stellen den Prozess der Artbildung in dynamischen Repräsentationen (Stop-Motion-Filmen)
dar.
Medientipps
Literatur für Lehrer
Dreesmann, Daniel; Graf, Dittmar & Witte, Klaudia: Evolutionsbiologie – Moderne Themen
für den Unterricht. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg 2011.
Fachleute aus Evolutionsforschung, Biologiedidaktik und Schulpraxis haben aktuelle und
spannende Themen der Evolutionsbiologie für den Unterricht aufbereitet.
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Campell, Neil & Reece, Jane: Biologie. 10. Aulage. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg, Berlin 2015.
Das Kapitel 24 erläutert die wichtigsten Grundlagen zur Artentstehung.
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Zeitschriften
Kattmann, Ulrich: Evolution der Evolutionstheorie. Unterricht Biologie (Nr. 310), S. 2–11.
Friedrich Verlag. Seelze 2005.
Übersichtliche Darstellung der fachlichen Grundlagen zum Thema Evolutionstheorie, inklusive Erläuterungen zu Selektion und Artbildung anhand von (Galapagos-)Beispielen.
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Nussinger, Bernd: Darwin und Galapagos. Praxis der Naturwissenschaften – Biologie in der
Schule (1/49), S. 44–47. Aulis Verlag. Freising 2000.
Hier erhalten Sie Informationen zu Darwins Galapagos-Reise und seinen evolutionsbiologischen Erkenntnissen.
Filme
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Die Galapagosinseln – Evolution, Ökosystem, Umweltprobleme, DVD, 2002, 17 min, FWU-Nr.
4667250
Der Film beschreibt, wie Arten die Vulkaninseln eroberten und nach und nach ökologische
Nischen besetzten. Anhand der Darwininken wird das Prinzip der Artentstehung durch
adaptive Radiation beschrieben. Das Video berichtet auch bestehende Umweltprobleme,
zeigt Lösungsansätze auf und ermöglicht einen Einblick in die wunderbare Welt der Galapagosinseln.
Galapagos – Schaufenster der Evolution, DVD, 2007, 52 min, AV-Medien Arbeitstransparent,
Artikelnummer V 5500, bestellbar über www.avmedien.net
Am Beispiel der einzigartigen Tierwelt Galapagos werden Variablen und Prozesse der
Evolution verständlich dargestellt. Tierbeispiele sind u. a. Meerechsen, Galapagos-Riesenschildkröten, Darwininken und Tölpel. Zusatzmaterial: Lehrerbegleittext, 5 Folien und
3 Kopiervorlagen.
Internetadressen
www.galapagos.org
Seite der US-Organisation Galapagos Conservancy (GC) mit zahlreichen Informationen
rund um den Galapagos-Archipel.
www.stopmotiontutorials.com
Diese Seite bietet Tipps und Anleitungen zur Anfertigung eigener Stop-Motion-Filme.
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Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
Evolution • Beitrag 4
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Die Reihe im Überblick
Fo = Folie
TK = Tippkarte
Ab = Arbeitsblatt/Informationsblatt
LK = Lösungskarte
LEK = Lernerfolgskontrolle
= Zusatzmaterial auf CD
Stunde 1: Problemfrage „Wie entstehen Arten?“ – Einstieg
Material
Thema und Materialbedarf
M 1 (Fo)
Willkommen in einer fremden Welt! – Exotische Tiere auf den Galapagosinseln
M 2 (Ab)
Wir erforschen die Artbildung auf den Galapagosinseln
Stunden 2–3: Expedition – Artbildung auf Galapagos (Gruppenpuzzle in Kleingruppen)
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Material
Thema und Materialbedarf
M 3 (Ab)
Gemütliche Riesen – Galapagos-Riesenschildkröten: Forscherbogen
M 4 (Ab)
Gemütliche Riesen – Galapagos-Riesenschildkröten: Expeditionsdaten
M 5 (Ab)
Drachenartige Wesen – Meerechsen: Forscherbogen
M 6 (Ab)
Drachenartige Wesen – Meerechsen: Expeditionsdaten
M 7 (Ab)
Dick- und Dünnschnäbel – Galapagos-Finken: Forscherbogen
M 8 (Ab)
Dick- und Dünnschnäbel – Galapagos-Finken: Expeditionsdaten
TK (M 3–M 8)
Tippkarten zum Gruppenpuzzle M 3–M 8
LK (M 3–M 8)
Lösungskarten zum Gruppenpuzzle M 3–M 8
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Stunden 4–7: Expeditionsergebnisse präsentieren – Stop-Motion-Filme zur Artbildung
Material
M 9 (Ab)
M 10 (Ab)
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Thema und Materialbedarf
Wir erstellen das Storyboard für einen Stop-Motion-Film
Wir drehen, präsentieren und beurteilen einen Stop-Motion-Film
Stunde 8: Wissen testen – Lernerfolgskontrolle
Material
(LEK)
Thema und Materialbedarf
Teste dich selbst! – Was weißt du alles über die Artentstehung auf den
Galapagosinseln?
Minimalplan
Die Reihe bietet die Möglichkeit, eine Kurzeinheit von zwei bis drei Unterrichtsstunden durchzuführen: Dann erfolgt der Einstieg mit Farbfolie M 1. Danach wird das Arbeitsblatt M 2 bearbeitet und die Mechanismen der Artbildung modellhaft erschlossen. Im Anschluss werden
diese Mechanismen anhand eines einzelnen Tierbeispiels (z. B. M 3 und M 4) erarbeitet. Die
Ergebnisse werden im Plenum miteinander verglichen. Die Ergebnissicherung über die StopMotion-Filme (M 9–M 10) entfällt. Fakultativ kann der Test (
) zur Ergebnissicherung bearbeitet werden.
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Evolution • Beitrag 4
Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
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Willkommen in einer fremden Welt! –
Exotische Tiere auf den Galapagosinseln
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Fotos: Thinkstock/iStock
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Evolution • Beitrag 4
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Wir erforschen die Artbildung auf den Galapagosinseln
Auf den Galapagosinseln sind zahlreiche Tierarten entstanden, die nur dort vorkommen. Wie
kam es dazu? Als Forscher geht ihr dieser Frage nun auf den Grund.
Forschungsfrage: Wie sind die einzigartigen Tierarten auf den Galapagosinseln entstanden?
Wissenschaftler stellen auf der Basis von Beobachtungen Fragen auf und formulieren Vermutungen, wie die Frage beantwortet werden kann. Anschließend sammeln sie Daten, um
die Frage zu beantworten. Dazu führen Wissenschaftler weitere Beobachtungen und Experimente durch. Außerdem analysieren sie, was andere Wissenschaftler zu dem Thema herausgefunden haben. Folgt diesem naturwissenschaftlichen Forschungsweg, um die Forschungsfrage zu beantworten.
Aufgabe 1: Vermutung aufstellen
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Was ist eure Vermutung? Schreibt sie mit Bleistift auf und begründet sie.
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Aufgabe 2: Daten sammeln und auswerten
a) Lest euch die Aussage des Biologen durch. Überprüft dann erneut eure Vermutung und
passt sie gegebenenfalls an.
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Mein Team und ich haben auf den Inseln des Galapagos-Archipels Tiere beobachtet, die nur dort vorkommen. Solche Tier- und Planzenarten, die nur in
einem Gebiet vorkommen, bezeichnen wir als endemisch. Diese endemischen
Tierarten der Galapagosinseln weisen Ähnlichkeiten zu Arten auf dem Festland
auf. Sie können sich aber aufgrund von Isolation nicht mehr miteinander fortplanzen. Auf dem Festland und den Inseln leben also unterschiedliche Arten.
Bei einigen Tieren existieren sogar unterschiedliche Arten auf den einzelnen
Inseln. Wir haben zur Entstehung der endemischen Arten auf den Galapagosinseln Daten ausgewertet und schließlich ein Modell aufgestellt.
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b) Beschreibt anhand von Abbildung 1, in welchen Schritten die Entstehung der Arten auf den
Galapagosinseln verlaufen ist. Achtet auf die unterschiedlichen Symbole (z. B. Stern, Kreis).
verändert nach wikimediacommons
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Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
Abbildung 1
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Evolution • Beitrag 4
Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
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Gemütliche Riesen – Galapagos-Riesenschildkröten:
Forscherbogen
Ihr erkundet als Forscherteam die Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln. Folgt dabei dem naturwissenschaftlichen Forschungsweg, indem ihr
Vermutungen zu einer Forschungsfrage aufstellt, Expeditionsdaten analysiert
und prüft, ob eure Vermutungen mithilfe der Daten bestätigt oder widerlegt
werden können.
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Forschungsfrage:
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Riesenschildkröte mit Kuppelrückenform
Fotos: links: Thinkstock/iStock,
rechts: Thinkstock/Photos.com
Wissenschaftler haben auf den Galapagosinseln Riesenschildkröten entdeckt, die nur dort
vorkommen. Die Riesenschildkröten sind wesentlich größer als die Schildkröten auf dem
Festland. Es wird angenommen, dass die Schildkröten mit Treibgut vom Festland auf die
Inseln geschwemmt wurden. Bei weiteren Expeditionen haben die Wissenschaftler auf den
unterschiedlichen Inseln des Archipels Unterarten der Riesenschildkröte gefunden. Die Unterarten unterscheiden sich in ihrer Panzerform. Die Wissenschaftler fragen sich, wie die
unterschiedlichen Panzerformen zu erklären sind.
Riesenschildkröte mit Sattelrückenform
Aufgabe 1: Forschungsfrage
Aus den Beobachtungen haben die Wissenschaftler eine Forschungsfrage abgeleitet. Notiert
die Forschungsfrage über dem Text im Kasten.
Aufgabe 2: Vermutung(en) aufstellen
Die Tippkarte 1 erklärt euch, wie man eine begründete Vermutung aufstellt.
Stellt eine oder mehrere Vermutungen auf und begründet sie.
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23 RAAbits Realschule Biologie September 2016
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Evolution • Beitrag 4
Wie neue Arten entstehen (Kl. 9/10)
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Dick- und Dünnschnäbel – Galapagos-Finken:
Forscherbogen
Ihr erkundet als Forscherteam die Finken auf den Galapagosinseln.
Folgt dabei dem naturwissenschaftlichen Forschungsweg, indem ihr
Vermutungen zu einer Forschungsfrage aufstellt, Expeditionsdaten
analysiert und prüft, ob eure Vermutungen mithilfe der Daten bestätigt
oder widerlegt werden können.
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Forschungsfrage:
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Wissenschaftler haben auf den Galapagosinseln Finken entdeckt, die nur dort vorkommen.
Auf den verschiedenen Inseln des Archipels wurden insgesamt 14 verschiedene Finkenarten gefunden, die sich in verschiedenen Merkmalen unterscheiden. Darunter gibt es drei
verschiedene Baumfinkenarten. Diese Baumfinkenarten kommen auf einigen Inseln gemeinsam vor. Die Wissenschaftler fragen sich, wie das gemeinsame Vorkommen erklärt
werden kann.
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Großer Baumfink
Mittlerer Baumfink
Kleiner Baumfink
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Aufgabe 1: Forschungsfrage
Aus den Beobachtungen haben die Wissenschaftler eine Forschungsfrage abgeleitet. Notiert
die Forschungsfrage über dem Text im Kasten.
Aufgabe 2: Vermutung(en) aufstellen
Die Tippkarte 1 erklärt euch, wie man eine begründete Vermutung aufstellt.
Stellt eine oder mehrere Vermutungen auf und begründet sie.
zur Vollversion
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