omnichannel commerce

Werbung
MEGA-TRENDS
ATTENTION
ECONOMY >>
AGEING
SOCIETY >>
22
AUTONOMOUS
SYSTEMS >>
40
42
AUTONOMOUS VEHICLES
44
FAB REVOLUTION
CONNECTED
WORLD 46INTELLIGENT 12
>>
52
24
PARTICIPATION MARKETING
26
EXPERIENTIAL MARKETING
48
INDUSTRY 4.0
28
CONTENT MARKETING
50
ROBOTICS
54
LIFE SHARING
30
DYNAMIC STORYTELLING
56
CROWD ACTIONS
PERSONAL ASSISTANCE
14
ACTIVE AGEING
32
ADVERTISING AS A SERVICE
58
MATCHMAKING SERVICES
16
AMBIENT ASSISTED LIVING
34
PROXIMITY MARKETING
60
SOCIAL SOFTWARE
18
REMOTE CARE
36
SENSATION MARKETING
62
NET CULTURE
20
SENIOR TARGETING
38
TAILORED TOUCHPOINTS
CONTINENTAL
SHIFT >>
>>
76
78
SMART DATA
80
USER PROFILING
82
OPEN DATA
84
FLEXIBLE COMPUTING
86
DATA DEALS
88
DATA AS A RESOURCE
64
66
REVERSE INNOVATION
68
LEAPFROGGING
70
SPACE TECH
72
MIGRATION CONCEPTS
74
DEMOGRAPHIC SHIFT
SEAMLESS
COMMERCE >>
DATA ERA 144
SHY TECH >>
156
90
92
NET NEUTRALITY
94
DIGITAL CURRENCIES
96
LOCAS
98
MORAL BUSINESS
104 DOWNSHIFTING
106 BODY TUNING
108 DIY ANALYTICS
110 MOOD TECH
118SEXUALITY AND GENDER IDENTITIES
120 GRAVITATIONAL CONTENT
122 PERSONAL DESIGN
124 SELF TRACKING
126 PERSONAL BRAND
OUTERNET >>
130
128 LIFESTYLE DIVERSITY
132CONTEXT AWARE SYSTEMS
112 PERSONALISED MEDICINE
134 LOCATION-BASED SERVICES
136 SNAP SOLUTIONS
138 AUGMENTED SENSES
140 IMMERSIVE EXPERIENCES
142 WEB OF THINGS
TRANSHUMANISM SKILL SOCIETY >>
158 NATURAL USER INTERFACES
160 SEAMLESS MEDIA
164 ADVANCED MATERIALS
150 BRICKS & CLICKS
168 SMART INTEGRATED OBJECTS
2
DISTRUST
SOCIETY 102
100 SECURITY SYSTEMS
166 WIRELESS TRANSMISSION
154 MOBILE PAYMENT
>>
116
114 PREVENTIVE HEALTHCARE
148 SPEED RETAIL
152 INDIVIDUAL PRICING
>>
HEALTHSTYLE >>
162 SMART HOME
146 OMNICHANNEL COMMERCE
INDIVIDUALISATION 170
>>
SUSTAINABILITY >>
184
172 REMOTE WORKING
174 ARTIFICIAL COWORKERS
176 QUANTIFIED ENTERPRISE
178 UBIQUITOUS KNOWLEDGE
180 MODERN WORKSTYLE
182 INSTANT ADVISORY
198
200 HUMAN ENHANCEMENT
URBANISATION 202 BIOENGINEERING
>>
204BRAIN COMPUTER INTERFACE (BCI)
186 AGRICULTURE INNOVATION
188 ALTERNATIVE FOOD
206 NOOTROPICS
208 WEARABLE TECH
210
212 RESILIENT CITIES
214 ECO CITIES
216 NEW LIVING CONCEPTS
190 CLEAN TECH
218 SMART CITIES
192 ECONVENIENCE
220 COLLABORATIVE CITY
194 ETHICAL CONSUMPTION
222 URBAN COUNTRIFICATION
196 RECONOMY
3
VORWORT
THE
FUTURE IS
NOW!
NILS MÜLLER
Könnte es sein, dass Maschinen bald so intelligent werden wie Menschen? Kann
ein digitales Betriebssystem die Städte der Zukunft vorbereiten auf große Heraus-
forderungen wie den Klimawandel und eine immer größere Bevölkerungsdichte?
Die Zukunft ist noch nicht geschrieben und doch steckt sie bereits voller spannender
Geschichten, die helfen, Antworten auf solche Fragen zu finden. Diese Geschichten
erzählen nicht von einem feststehenden Schicksal. Sie dienen lediglich dazu, mögliche und wahrscheinliche Zukunftsräume aufzuzeigen.
Die Vorhersagen, die einen Hinweis auf die wahrscheinlichen Zukunftsräume
zeigen, sind diejenigen die bereits bestehende Technologien und gesellschaftliche
Entwicklungen in die Zukunft verlängern und weiterdenken. Der Wandel ist schon
heute sichtbar und die kleinsten Veränderungen können ein Zeichen für eine bedeutende Entwicklung in der Zukunft sein. Die kleinen Veränderungen nennen wir MicroTrends. Die großen Veränderungen, die sich in den Micro-Trends widerspiegeln,
Macro- oder Mega-Trends.
Ein einzelner Trend jedoch denkt die Zukunft nur linear voraus. Nur wer die Interdependenzen versteht, die sich aus innovativen Technologien und den bedeutendsten
Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene ergeben, ist in der Lage die komplexen
Zusammenhänge unserer heutigen Umwelt auf das relevante Wissen zu reduzieren.
Der erste Teil dieses Trendlexikons soll dem Leser helfen, die für ihn wichtigsten
Wandelphänomene zu identifizieren und gleichzeitig auch für Zukunftstendenzen zu
sensibilisieren, die andere Branchen und Industrien vorantreiben. Der zweite Teil
dieses Buches zeigt Methoden auf, die dem Leser helfen, aus dem relevanten Wissen
Handlungsimplikationen abzuleiten, aus denen nach vielen Konzepten und Prototypen am Ende eine neue Innovation entstehen kann.
Lassen sie sich beim Lesen der Micro-Trends inspirieren, den Status quo in Frage
zu stellen und eigene Trends zu setzen, die die Geschichte der Welt von Übermorgen
erzählen werden.
HERZLICHST IHR TRENDONE - TEAM
5
GEBRAUCH DES TRENDBOOKS
6
1
5
3
2
4
1 Titel und Kurzbeschreibung des
Macro-Trends
8
2 Querverweise auf inhaltlich verwandte Macro-Trends, die
ebenfalls im Trendbook 2018
erläutert sind
3 Informationen zum Macro-Trend,
die das Thema in einem erweiterten
Kontext präsentieren
4 Jeder Macro-Trend wird zusätzlich
5 Macro-Trend Seitenregister
6 Mega-Trend Seitenregister
anhand von drei Micro-Trend- Beispielen erläutert. Die MicroTrend-Journey zeigt eine zeitliche
Abschätzung, wann die Innovation
in der Bevölkerung diffundiert und
der Tipping-Point erreicht wird
9
INHALT
MEGA-TRENDS >>
2
5
ABOUT
TRENDONE >>
6
GEBRAUCH
DES TRENDBOOKS >>
8
INHALT >>
40
102
SKILL SOCIETY
170
DOWNSHIFTING
104
REMOTE WORKING AUTONOMOUS VEHICLES
172
42
BODY TUNING
106
ARTIFICIAL C OWORKERS
174
FAB REVOLUTION
10
HEALTHSTYLE
44
DIY ANALYTICS
108
QUANTIFIED ENTERPRISE
176
MOOD TECH
110
UBIQUITOUS KNOWLEDGE
178
PERSONAL ASSISTANCE
46
PERSONALISED MEDICINE
112
MODERN WORKSTYLE
180
GET OUT
AND
INNOVATE INDUSTRY 4.0
48
PREVENTIVE HEALTHCARE
114
INSTANT ADVISORY
182
>>
ROBOTICS
50
INDIVIDUALISATION
116
INTELLIGENT VORWORT >>
AUTONOMOUS
SYSTEMS
184
52
SEXUALITY AND AGRICULTURE INNOVATION
186
GENDER IDENTITIES
118
ALTERNATIVE FOOD
188
LIFE SHARING
54
GRAVITATIONAL CONTENT
120
CLEAN TECH
190
CROWD ACTIONS
56
PERSONAL DESIGN
122
ECONVENIENCE
192
MATCHMAKING SERVICES
58
SELF TRACKING
124
ETHICAL CONSUMPTION
194
SOCIAL SOFTWARE
60
PERSONAL BRAND
126
RECONOMY
196
NET CULTURE
62
LIFESTYLE DIVERSITY
128
CONTINENTAL
SHIFT
64
REVERSE INNOVATION
66
LEAPFROGGING
68
SPACE TECH
70
MIGRATION CONCEPTS
72
DEMOGRAPHIC SHIFT
74
OUTERNET
130
TRANSHUMANISM
198
HUMAN ENHANCEMENT
200
202
CONTEXT AWARE SYSTEMS
132
BIOENGINEERING
LOCATION-BASED SERVICES
134
BRAIN COMPUTER SNAP SOLUTIONS
136
INTERFACE (BCI)
204
AUGMENTED SENSES
138
NOOTROPICS
206
IMMERSIVE EXPERIENCES
140
WEARABLE TECH
208
WEB OF THINGS
142
AGEING
SOCIETY
12
DATA ERA
76
ACTIVE AGEING
14
SMART DATA
78
SEAMLESS
COMMERCE
AMBIENT ASSISTED LIVING
16
USER PROFILING
80
OMNICHANNEL COMMERCE
REMOTE CARE
18
OPEN DATA
82
SENIOR TARGETING
20
FLEXIBLE COMPUTING
84
DATA DEALS
URBANISATION
210
RESILIENT CITIES 212
ECO CITIES
214
146
NEW LIVING CONCEPTS
216
SPEED RETAIL
148
SMART CITIES 218
BRICKS & CLICKS
150
86
COLLABORATIVE CITY
220
INDIVIDUAL PRICING
152
DATA AS A RESOURCE
88
URBAN COUNTRIFICATION
222
MOBILE PAYMENT
154
ATTENTION
ECONOMY
22
PARTICIPATION MARKETING
24
EXPERIENTIAL MARKETING
26
DISTRUST
SOCIETY
90
CONTENT MARKETING
28
NET NEUTRALITY
92
DYNAMIC STORYTELLING
30
DIGITAL CURRENCIES
94
ADVERTISING AS A SERVICE
32
LOCAS
96
PROXIMITY MARKETING
34
MORAL BUSINESS
98
SENSATION MARKETING
36
SECURITY SYSTEMS
TAILORED TOUCHPOINTS
38
100
SHY TECH
144
>>
INNOVATION
ALLIANCE 224
TREND WOODS
280
228
>>
281
GLOSSAR INSPIRATION
HEIGHTS
234
IMPACT TRAILS
240
ENVISIONING
FIELDS
248
IDEATION
GARDENS
254
INNOVATION
ROADMAPPING
266
PROTOTYPING LAB
272
>>
282
DANKSAGUNG >>
284
IMPRESSUM >>
285
156
NATURAL USER INTERFACES
158
SEAMLESS MEDIA
160
SMART HOME
162
ADVANCED MATERIALS
164
WIRELESS TRANSMISSION
166
SMART INTEGRATED OBJECTS
10
SUSTAINABILITY CONNECTED
WORLD
TRENDEXPLORER 168
11
SEAMLESS COMMERCE
MEGA - TREND
SEAMLESS
COMMERCE
Auf Instagram entdecken, in der App informieren, im Shop testen, online bestellen,zur Abholstation schicken lassen, bei Fragen den Live-Chat der Website nutzen – das ist keine ungewöhnliche Customer Journey im Jahr 2018. Die digitale Revolution hat den Handel auf den Kopf gestellt. Grenzen zwischen
stationärem Handel, E- und M-Commerce verschwimmen immer weiter. Omnichannel ist das Schlagwort und das Ziel des Seamless Commerce, eine
nahtlose Customer Experience über alle Kanäle hinweg. Dabei sind die Einflüsse
anderer Mega-Trends unverkennbar. Die Ausprägungen der Attention Economy,
Individualisierung und die Werkzeuge der Data Era treffen sich und finden Lösungen für die digitale individualisierte Kundenansprache am Point of Sale
oder für die Last Mile, die letzte Meile der Ware auf dem Weg zum Kunden. Jeder Touchpoint zum Kunden wird optimiert. Traditionelle Medien wie Print, Radio und TV werden von neuen Plattformen und Kanälen ergänzt und wirken
wie ein allgegenwärtiges Verbindungsglied. Ein gutes Beispiel hierfür ist Second-Screen-Shopping. Die Zeit zwischen dem Erstkontakt und dem Kauf- abschluss wird mittels Speed Retail minimiert, die Preisbestimmung wird
zunehmend individualisiert, (mobile) Bezahlverfahren verbreiten sich, der Rückkanal für Fragen und Beschwerden ist via Social Networks eröffnet. Die Zukunft
des Handels, sie ist nahtlos.
+
MOBILE
PAYMENT
S. 154
+
INDIVIDUAL
PRICING
+
S. 152
SPEED
RETAIL
S. 148
+
S&P
B & M
T-D
SOCIAL & POLITICAL CHANGE
TECHNOLOGY-DRIVEN
BUSINESS & MARKET DRIVEN
OMNICHANNEL
COMMERCE
+
BRICKS &
CLICKS
S. 150
S. 146
145
OMNICHANNEL
COMMERCE
Die Omnichannel Customer Experience ist die
Kundeninteraktion der Zukunft. Sie stellt die
Beziehung zum Kunden und dessen Präferenzen
in den Mittelpunkt serviceorientierter Unternehmensangebote. Möchte sich ein Kunde heute über
ein Produkt oder eine Dienstleistung informieren,
nimmt er oft mehrere Kanäle in Anspruch. So
informiert er sich beispielsweise in einer Filiale
über die direkt erlebbaren Spezifikationen eines
Produkts, während er gleichzeitig oder nachgelagert mit seinem Smartphone weitere Informationen oder auch Vergleichsangebote sucht. Um
diesem dynamischen Kanalwechsel des Kunden
zu begegnen, ist es die Aufgabe der Unternehmen,
dem Kunden eine einheitliche kanalübergreifende
Erfahrung des eigenen Leistungsangebotes zu
ermöglichen.
SEAMLESS COMMERCE
EVOLUTION DES
OMNICHANNEL COMMERCE
OMNICHANNEL
MULTICHANNEL:
• Paralleler Produktvertrieb
über mehrere Handelskanäle
• Einzelne Kanäle arbeiten autark
und getrennt voneinander
• Für Kunden keine Möglichkeit
zur Interaktion oder den Prozess
kanalübergreifend durchzuführen
NO LINE COMMERCE
CROSS-CHANNEL
• Händler bedient i.d.R. parallel
mehrere Vertriebskanäle
• Kunde bekommt auf unterschiedlichen Handelskanälen das gleiche
Angebot präsentiert
• Kunde kann sich online über ein
Produkt informieren und den
Kauf offline im Laden durchführen
• Jüngster Ansatz, höchste
Evolutionsstufe im Mehrkanalvertrieb
• Verschmelzung von Onund Offline-Welt zu einem
durchgängigen, grenzenlosen
Shopping-Erlebnis
• Überall sind identische
Informationen bereitgestellt,
und Kaufprozesse werden
auf die gleiche Art und Weise
abgewickelt
• Smart Devices als Bindeglied,
um den Kauf zeit- und ortsunabhängig durchzuführen
OMNICHANNEL COMMERCE
• Parallele Nutzung aller
Vertriebskanäle
• Gesamte Datenhaltung
zentral in einem System
• Käufer hat Zugriff auf die
gesamte Angebotspalette,
unabhängig davon, auf
welchem Kanal er sich
befindet
PREDICTIVE COMMERCE
• Kunde erhält Produkte, ohne
überhaupt danach zu suchen
• Internetfähige Geräte wie ein
intelligenter Kühlschrank,
wissen wann sie automatisch
nachbestellen müssen
• Basierend auf Kaufhistorie und
persönlichen Daten erhält der
Kunde Produkte, die ihm gefallen
CONNECTED TRENDS SEAMLESS MEDIA > LOCATION BASED SERVICES
> CONTENT MARKETING > PROXIMITY MARKETING > SNAP SOLUTIONS
> INTELLIGENT PERSONAL ASSISTANCE > SMART DATA > WEB OF THINGS
> SPEED RETAIL > MOBILE PAYMENT
MICRO-TREND
JOURNEY
146
2018
2020
2022
1 IM LADEN AUS EINEM ENDLOSEN SORTIMENT WÄHLEN
2 PER WEB-PLATTFORM ECHTEN LADEN BESUCHEN
3 MULTISCREEN SHOPPING MIT IOS 8
Das Schuhlabel UGG hat sein erstes Themenkaufhaus mit
Hightech-Einrichtung eröffnet. Der Laden dient als Versuchsgelände für Omnichannel-Modelle und Innovationen im Bereich
Vermarktung. Elemente des Onlineshoppings werden nahtlos
eingefügt, sodass Kunden nicht nur die vorrätigen Produkte,
sondern aus dem gesamten Sortiment auswählen können.
Das Unternehmen Whisbi bietet einen Service an, über den
sich Onlineshop-Nutzer mit einem Verkaufsassistenten
aus einem stationären Geschäft verbinden lassen können.
Der Verkäufer trägt hierbei eine Smart Glass oder nutzt
die Kamera seines Smartphones, um den Kunden in einem
unidirektionalen Video durch den Laden zu führen.
Die E-Commerce-Plattform RueLaLa.com, deren Produkte zu
50% von Smartphones aus gekauft werden, nutzt die neuen
Funktionen von iOS 8, um Apple-Nutzern ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Dazu gehört die neue „Handoff“-Funktion, die Nutzer nach dem Browsen auf einem Apple-Gerät
nahtlos an dieselbe Stelle auf ein anderes Apple-Gerät bringt.
DECKERS OUTDOOR CORP.
WHISBI TECHNOLOGIES S.L.
RUE LA LA INC.
USA
SPANIEN
USA
147
SUSTAINABLE
CONNECTED
COUCH POTATO
BESTELLT PIZZA ÜBER SINGLE
PURPOSE APP;
BESTELLLT IM NETZ BEI EINEM
LOKALEN HÄNDLER;
SHOPPT BEI INSTAGRAM;
AMAZON DASH BUTTON BESTELLT
AUTOMATISCH;
DROHNE LIEFERT
WARE WIRD MIT ELEKTROSCOOTER GELIEFERT
LÄSST SICH VON EINEM
UBER-CHAFFEUR BELIEFERN
LÄSST SICH WAREN VON EINEM
SUPERMARKT-KUNDEN BRINGEN
Speed Retail
Das Einkaufsverhalten verändert sich und trägt
dem schnelleren Lebensrhythmus Rechnung.
Zum Speed Retail zählen alle Methoden und
Instrumente, die zur Beschleunigung der Kaufentscheidung und des Kaufprozesses beitragen.
So kann der Konsument in Zukunft über seinen
Smart-TV direkt das Outfit der Schauspieler
kaufen oder über Shop-Links via Instagram
einkaufen. Die Zukunft der Lieferservices gehört
Start-ups, die alternative Möglichkeiten für die
kostenintensive letzte Meile finden. Dabei wird
wahlweise auf ein Netzwerk von Mikrolieferdiensten oder gar auf Drohnen zurückgegriffen.
Unternehmen stellen sich auch auf alternative
Auslieferungszeiten und -orte ein, sodass Pakete
nach Feierabend ausgeliefert oder in einer privaten „Lockbox“ deponiert werden können.
NERD
SEAMLESS COMMERCE
SPEED RETAIL
CONNECTED TRENDS SNAP SOLUTIONS > SMART CITIES > PROXIMITY MARKETING
> OMNICHANNEL COMMERCE > INDIVIDUAL PRICING > MOBILE PAYMEMT
MICRO-TREND
JOURNEY
148
2018
2022
2024
1 ABHOLSTATION FÜR FRISCHE LEBENSMITTEL
2 MIT „DASH BUTTONS“ PRODUKTE BEI AMAZON BESTELLEN
3 PIZZABESTELLUNG WIRD IM FLUG GELIEFERT
„Emmasbox“ ist eine Abholstation, die mit aktiver Kältetechnik
auch Lebensmittel frisch hält. Sie eignet sich für das Aufstellen
in hochfrequentierten Innenstadtlagen oder Bahnhöfen. Konsumenten sind so nicht mehr auf die Öffnungszeiten der Supermärkte angewiesen, sondern können bestellte Lebensmittel
frisch halten und bei Gelegenheit abholen.
Amazon führt mit dem „Dash Button“ ein kleines Gerät ein,
das Nutzer an Haushaltsgeräten wie Kühlschränken oder
Waschmaschinen anbringen können, um auf Knopfdruck
Produkte nachzubestellen. Nach einem Knopfdruck kann
der Nutzer in seiner Amazon-App auf dem Smartphone die
Bestellung prüfen und bestätigen.
Die von Aerosight entwickelte Flugdrohne „DomiCopter“ hat
in Großbritannien für die Fast-Food-Kette Domino’s erstmals
zwei große Pizzen innerhalb einer Distanz von vier Meilen
ausgeliefert. Die Pizzalieferung mit der Flugdrohne dauerte
weniger als zehn Minuten und war damit schneller als jeder
Pizzalieferant.
OPEN IDEAS GMBH
AMAZON.COM INC.
DOMINO‘S PIZZA LLC
DEUTSCHLAND
USA
GROSSBRITANNIEN
149
ROPO
Der Kunde bestellt im (mobilen)
Internet, holt die Ware aber bei
einer stationären Filiale ab.
Research online, purchase offline wie der Name bereits sagt,
informiert der Kunde sich bei
dieser Variante online und kauft
anschließend im Einzelhandel.
IN-STORE MOBILE
MARKETING
Die Besucher informieren sich
direkt am Point of Sale mit ihren
Smartphones über NFC-Tags
oder iBeacons über Produkte.
CLICKS FIRST,
BRICKS LATER
Viele zunächst als Online-Händler
gestartete Unternehmen versuchen
sich auch am stationären Markt mit
Flagship Stores, Servicecentern
oder Third Place Communities.
ONLINE WINDOW
SHOPPING
Schaufenster bieten sich dank
innovativer und interaktiver
Display-Technologien als durchgängig geöffnete Verkaufsstelle
an, wenn die POS-Türen verschlossen sind.
MOBILE POS PAYMENT
Speziell für den Bezahlvorgang
werden digitale Lösungen für
Smartphones oder smarte SelfCheckout-Systeme entwickelt,
die klassische Kassensysteme
ergänzen oder ersetzen können.
Bricks & Clicks
Bricks & Clicks ist ein Retail-Trend, der die Vorteile des stationären Handels (Bricks & Mortar)
und des Onlineshoppings (Clicks) miteinander
verknüpft. Dabei entstehen mehrere Kombinationsmöglichkeiten, zum Beispiel online bestellen und in der nächsten Filiale oder Packstation
abholen (Click & Collect) oder im Laden ansehen,
bestellen und nach Hause geliefert bekommen.
Technologien wie QR-Coding, NFC oder iBeacon
ermöglichen es, vom Onlineshopping bekannte
Handlungen (wie Preisvergleich, Produktinformation und -bewertung, Bestellung) am Point
of Sale auszuführen. Anders herum gibt es für
Kunden die Möglichkeit, online via Livestream
und Chat direkt in den Shop zum beratenden
Verkaufspersonal geschaltet zu werden.
CLICK & COLLECT
SEAMLESS COMMERCE
BRICKS & CLICKS
CONNECTED TRENDS CONTEXT AWARE SYSTEMS > LOCATION-BASED SERVICES
> PROXIMITY MARKETING > MOBILE PAYMENT > SNAP SOLUTIONS
> WIRELESS TRANSMISSION > WEB OF THINGS > DIGITAL CURRENCIES
MICRO-TREND
JOURNEY
150
2018
2021
2023
1 SOFORTLIEFERUNG VON ONLINEKÄUFEN AUS LOKALEN LÄDEN
2 EINKAUFEN OHNE CHECK-OUT BEI SAINSBURY’S
3 SUPERMARKTARTIKEL MIT DAUERRABATT AUSWÄHLEN
Das Start-up Atalanda bietet einen Service an, mit dem es möglich wird, online bei lokalen Geschäften einzukaufen und die
Einkäufe noch am selben Tag geliefert zu bekommen. Nutzer
müssen den Kauf bis 17 Uhr tätigen, um bis zum Abend ihre
Lieferung zu erhalten.
Mit der Shopping-App von Sainsbury’s können Kunden ihre
Ware mit der App einscannen und bezahlen, ohne sich an der
Kasse einreihen zu müssen. Kunden können bereits vor dem
Einkauf eine Einkaufsliste verfassen und werden anschließend im Laden von der App zu ihren Produkten geführt.
Anschließen kann der Kunde das Geschäft direkt verlassen.
Die britische Supermarktkette Waitrose bietet Kunden die
Möglichkeit, online zehn Produkte auszusuchen, um auf diese
dauerhaft 20 Prozent Rabatt zu erhalten. Bei der Aktion „Pick
your own offers“ stehen insgesamt 950 Artikel zur Auswahl.
Das Angebot gilt für alle Kunden, die eine Waitrose-Karte
besitzen und sich online mit ihren Kundendaten anmelden.
ATALANDA GMBH
J SAINSBURY PLC
WAITROSE LTD.
DEUTSCHLAND
GROSSBRITANNIEN
GROSSBRITANNIEN
151
Individual Pricing ist ein datenbasierter Ansatz
zur Preisbildung, der neben Status und Verhalten
des Konsumenten weitere Kontextfaktoren wie
Ort, Zeit oder Wetter bei der Preisgestaltung miteinbezieht. So werden zum Beispiel Einkommen,
Kaufgewohnheiten oder aktuelle Ereignisse dazu
genutzt, um dem Kunden individuelle Rabattcoupons für passende Produkte in Echtzeit anzubieten. In Promotion-Kampagnen wird Geld
als Währung vorübergehend abgeschafft und ein
Liebesbeweis oder das Abwaschen des eigenen
Tellers in Restaurants als Zahlungsmittel akzeptiert. Bei Online-Nachrichtenformaten wiederum
sieht man vermehrt “Pay per Tweet”- oder andere
Share-Angebote. Fixe Listenpreise könnten schon
bald der Vergangenheit angehören und von dynamischen Preismodellen abgelöst werden könnten.
SEAMLESS COMMERCE
INDIVIDUAL
PRICING
TIM
5 %
Schüler, 13
—
Hat heute Geburtstag
FRANZ
Mechaniker, 48 Jahre
—
Kauft zum ersten
Mal diese Marke
10 %
4 %
8 %
—
Hat ihrer
Freundin
das Produkt
empfohlen
PETER
HILDE
App-Entwickler, 32
—
Hat eine drei Wochen alte
Tochter und ist Ex-Mitarbeiter
des Handelsunternehmen
Rentnerin, 76
6 %
Individual Pricing
ANNA
Studentin, 27
—
Bezieht Mindestrente
und ist Stammkundin
CONNECTED TRENDS DATA DEALS > RECONOMY > SPEED RETAIL
MICRO-TREND
JOURNEY
152
2018
2020
2030
1 INHALT BEZAHLEN ODER STATTDESSEN TEILEN
2 TRIKOTPREIS VOM SPIELSTAND ABHÄNGIG
3 HÖCHSTER PULS BEKOMMT ZUSCHLAG BEI AUKTION
Über den Onlinedienst „PayOrShare“ können Unternehmen für
digitale Inhalte eine Gebühr verlangen oder die Nutzer stattdessen zum Teilen in sozialen Netzwerken wie Facebook und
Xing auffordern. Durch die Vergrößerung der Reichweite werden
die Bekanntheit des Anbieters sowie die absolute Menge der
Nutzer, die für die Inhalte bezahlen, gesteigert.
Das brasilianische Sportstatistikunternehmen Footstats hat
die Plattform „Foot-Trade“ entwickelt, auf der in Abhängigkeit
von aktuellen Spielständen die Preise für Trikots steigen und
fallen. Die Seite bietet zu brasilianischen Partien Liveticker
an, wo über den Clubnamen die aktuellen Trikots und darunter die Kauf-Buttons gezeigt werden.
Der Glaskünstler Kosta Boda hat ein besonderes Auktionskonzept vorgestellt, bei dem nicht der Bieter mit dem höchsten
Geldbetrag gewinnt, sondern jener mit dem höchsten Puls.
Somit soll mit „Emotionen“ bezahlt werden. Die Bieter wurden
an einen Herzratenmonitor und einen GSR-Sensor angeschlossen, bevor sie die Kunstwerke zu Gesicht bekamen.
PAY OR SHARE GMBH
FOOTSTATS
KOSTA BODA
DEUTSCHLAND
BRASILIEN
SCHWEDEN
153
Das Allzweckwerkzeug Smartphone kann längst
auch die Aufgabe der Geldbörse übernehmen. Ob
im Supermarkt oder von der heimischen Couch
– mit Mobile Payment lassen sich Kaufvorgänge
einfach erledigen und bieten zusätzlich unkompliziert eine gute Übersicht über Transaktionen an.
Dass es auch ganz ohne Bargeld geht, zeigt sich
bereits in Asien und Afrika. Die instabilen Währungen und die geringe Verbreitung von Bankkonten in Entwicklungsländern bilden einen
optimalen Nährboden für alternative Zahlungssysteme. Die zunehmende Fokussierung dieser
Märkte auf Mobile-Payment-Lösungen könnte
wegweisend für die Industriestaaten werden und
das Bargeld immer weiter verdrängen.
MOBILE
PAYMENT
WELTWEIT ( (
Angaben
in Mio.
Nutzer CONNECTED TRENDS SPEED RETAIL > BRICKS & CLICKS
(Entwicklung Mobile Payment 2010 – 2016)
> WIRELESS TRANSMISSION > WEARABLE TECH > OMNICHANNEL COMMERCE
Mobile Payment
SEAMLESS COMMERCE
MOBILE
PAYMENT
USA: Starbucks, eigenes mobiles
Bezahlsystem, 7 Mio. mobile
Transaktionen pro Woche, 16%
aller Bezahlvorgänge, 13 Mio.
aktive Nutzer
Deutschland: Mehr als 80
verschiedene Marktteilnehmer,
176.000 User, 25% der Nutzer
fürchten um die Sicherheit ihrer
Daten
Kenia : M-PESA, pay-per-textSystem. 2014 betrug das Transaktionsvolumen ca. die Hälfte des
Bruttoinlandsprodukts, Safaricom/Vodafone
China: ~80% Transaktionsvolumen Alipay (Alibaba), mit 300
Mio. Usern, fast 50% Marktanteil,
Fokus liegt auf Onlineshopping,
erhebt keine Gebühren
> DIGITAL CURRENCIES > LEAPFROGGING
MICRO-TREND
JOURNEY
154
2018
2020
2022
1 BEZAHLANWENDUNG KOMMT OHNE BANKKONTO AUS
2 NFC-ZAHLUNG MIT DER SMARTWATCH
3 DANK IRIS-SCANNER MIT DEM SMARTPHONE BEZAHLEN
7-Eleven hat die mobile Anwendung „7Rewards“ gelauncht,
über die Kunden im Geschäft ihre Einkäufe bargeldlos per
Barcodescan tätigen können, ohne dafür ein Bankkonto haben
zu müssen. Dafür müssen sie die App installieren, sich auf der
entsprechenden Plattform registrieren und ein Guthabenkonto
einrichten, das mit der App verknüpft wird.
Der australische Mobilfunkprovider Optus arbeitet an einer
Ausweitung seines Prepaidbezahldienstes „Cash by Optus“,
bei dem Nutzer mit der Smartwatch Zahlungen vornehmen
können. Die Uhr wird dabei an das Zahlterminal im Geschäft
gehalten, woraufhin die Transaktion via NFC durchgeführt
wird. Das Telefon muss zu diesem Zeitpunkt mit der Smartwatch via Bluetooth verbunden sein.
Das Smartphone „Arrows NX F-04G“ von Fujitsu ermöglicht
es seinen Besitzern, mobile Bezahlvorgänge mittels IrisScanner zu authentifizieren. Eine eingebaute Infrarotkamera
scannt dazu die Gewebestruktur der Iris, die bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Mit Hilfe von Algorithmen wird aus
der Aufnahme eine eindeutige Identifikation errechnet, deren
Fehlerquote bei nur 1 zu 100.000 liegen soll.
7-ELEVEN INC.
SINGTEL OPTUS PTY LTD.
FUJITSU LTD.
USA
AUSTRALIEN
JAPAN
155
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