Wie gefährlich ist das Ebola-Virus für den Menschen? - School

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Wie gefährlich ist das Ebola-Virus für den Menschen?
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RAAbits Hauptschule 7–9 · Naturwissenschaften 104
Das Ebola-Virus
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Wie gefährlich ist das Ebola-Virus für den Menschen?
Florian Schwarz, Neustadt/Aisch
Biologie Das Ebola-Virus als viralen Krankheitserreger kennen lernen; die Ausbruchgebiete der Ebolainfektion in Afrika auf der Karte zuordnen können, die
Übertragungswege des Ebola-Virus wissen; die Krankheitssymptome der
Ebola-Infektion erkennen können; die Gefahrenlage für Deutschland einschätzen können
Wissenswertes über das Ebola-Virus
Beim Ebola-Virus handelt es sich um ein Virus, das zur Familie der Filoviridae gehört. Es bildet
eine Gattung in dieser Familie und befällt verschiedene Zellarten, darunter Leber- und Blutzellen.
Im Krankheitsverlauf kann es das virale hämorrhagische Fieber hervorrufen. Der Name „Ebola“
bezieht sich auf den Ort der ersten Entdeckung des Erregers an den Ufern des Flusses Ebola in der
heutigen Demokratischen Republik Kongo.
Gelangt das Ebola-Virus über Schleimhäute, offene Wunden oder Verletzungen in die Blutbahn,
so ist eine Infektion sehr wahrscheinlich. Übertragen werden kann es durch Kontakt zu infizierten
Tieren. Insbesondere der Verzehr von ungenügend gegartem Tierfleisch ist hier zu nennen. Fledermäuse gelten aktuell als Erstüberträger des Ebola-Virus auf den Menschen. Von Mensch zu Mensch
kann es über alle Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen, wie Blut, Speichel, Schleimhautsekrete,
Erbrochenes, Schweiß, Sperma sowie Urin und Kot übertragen werden. In der männlichen Samenflüssigkeit sind die Viren sogar noch nach einer überstandenen Infektion länger nachweisbar,
weshalb eine Infektion beim ungeschützten Geschlechtsverkehr bis zu drei Monate nicht auszuschließen ist. Bei Beerdigungsritualen mit Körperkontakt zu infizierten Verstorbenen kann das Virus
ebenfalls übertragen werden. Eine Ansteckung über die Luft, wie bei Grippeviren, ist bisher nicht
bekannt. Ebola-Infizierte sind erst infektiös, wenn die Krankheitssymptome ausgebrochen sind. Die
Inkubationszeit beträgt 2–10 Tage. Nach 21 Tagen geht man davon aus, dass nicht mehr mit einer
Ebola-Erkrankung zu rechnen ist. Eine Ebolainfektion äußert sich in grippeähnlichen Symptomen
wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Augenreizungen. Im weiteren Verlauf können schwere Blutgerinnungsstörungen und innere Blutungen sowie
Organversagen hinzukommen. Anfang Dezember 2014 sind von den 16899 erfassten infizierten
Menschen nach Angaben der WHO mehr als 5987 verstorben.
Bis zur Zulassung eines Wirkstoffes oder Impfstoffes gegen das Ebola-Virus erfolgt eine symptomatische Therapie, d. h., die Behandlung konzentriert sich auf eine Linderung der Symptome. WasserElektrolytinfusionen und Glukoselösungen sollen den Kreislauf stabilisieren und das Immunsystem für
die Virenbekämpfung stärken. Der medizinische Standard hat dabei einen entscheidenden Einfluss
auf die Überlebenschancen.
Aktuell wird versucht, mit dem Antikörperserum ZMapp, das mithilfe gentechnisch veränderter Tabakpflanzen vervielfältigt wird, Ebola Patienten experimentell zu behandeln. ZMapp soll EbolaViren daran hindern, in die Körperzellen einzudringen, und so die Infektionsausbreitung unterbrechen. Klinische Tests an Impfstoffen sind angelaufen. Ende November 2014 meldeten US-Forscher,
dass Testpersonen der Studie namens „VRC 207“ nach der Impfung mit dem Impfstoff „cAd3-EBO“
Antikörper gegen das Ebola-Virus bildeten. Zudem werden bekannte Medikamente wie Favipiravir
getestet, die den Vermehrungszyklus der Ebola-Viren im Körper der Infizierten hemmen sollen.
Des Weiteren versucht man, mit dem Blut geheilter Ebola-Patienten ein Serum herzustellen. Ihr Blut
enthält Antikörper und schützende Stoffe gegen das Virus. Sie sollen isoliert und zum Medikament
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weiter entwickelt werden. In weiteren Testphasen soll die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit der Substanzen weiter geprüft werden, sodass eventuell im Verlauf des Jahres 2015 Wirkstoffe
bzw. Impfstoffe zugelassen werden können.
Didaktisch-methodische Hinweise
Aktualität ist im Unterricht insbesondere dann wichtig, wenn es um gesamtgesellschaftliche Fragestellungen und Problemstellungen geht. Die Medien berichten über das Ebola-Fieber und führen
mögliche Infektionsszenarien, die auch Europa betreffen, an. Daher sind viele Lernende verunsichert, was die konkrete Gefahrenlage für sie betrifft. Sie fragen vielfach die Lehrkräfte nach ihrer
Einschätzung. Hier ist es von großem Vorteil, wenn Sie ihnen grundlegende Informationen zum
Thema Ebola geben und den Lernenden altersentsprechend die Auseinandersetzung mit den wichtigsten Fragen im Unterricht ermöglichen.
Nutzen Sie als Einstieg in die Einheit eine möglichst aktuelle Berichterstattung über den Ausbruch
der Ebolaseuche (Internet, Nachrichtenmagazin). Machen Sie die Gefährlichkeit des Ebola-Virus,
mögliche Übertragungswege und die gesundheitlichen Folgen deutlich. Die mittel- und langfristige Ausbreitung der Ebolaepidemie in und über Afrika hinaus ist weiterhin schwer abzuschätzen.
Spielen Sie die Situation in Afrika nicht herunter, aber vermeiden Sie Horrorszenarien. Erklären
Sie die Problematik der Menschen in den betroffenen Ländern. Eine Infektionsausbreitung über den
Reiseverkehr sowie durch Infizierte, die in Deutschland behandelt werden, ist zwar grundsätzlich
nicht auszuschließen, eine zentrale Aufgabe sollte es aber eher sein, herauszuarbeiten, dass in
Deutschland viele Vorkehrungen getroffen wurden, um eine Ebolaausbreitung zu verhindern. Geben Sie die Risikoeinschätzung des Robert Koch-Instituts und anderer Gremien wieder, die das Infektionsrisiko in Deutschland nach dem momentanen Informationstand (Dezember 2014) als gering
einschätzen (siehe Mediothek). Arbeiten Sie heraus, dass die hohen medizinischen Standards in
Deutschland bei der Behandlung Ebola-Infizierter den Gesundungsprozess positiv beeinflussen und
die Isolierungsmaßnahmen das Ansteckungsrisiko stark reduzieren. Sie stärken so das subjektive
Sicherheitsempfinden und wirken einer „Panikmache“ entgegen.
Zu den Materialien im Einzelnen
M 1 informiert die Jugendlichen in einem Text grundlegend über das Ebola-Virus. Zudem beschäftigen sie sich anhand einer Karte mit der geografischen Zuordnung der Ausbruchsherde. Die Übertragungswege des Ebola-Virus auf den Menschen und Fachbegriffe werden in M 2 durch einen Text
sowie ein Worträtsel geklärt und vertieft. Am Sachtext und Lückentext erarbeiten sich die Jugendlichen in M 3 wichtige Symptome bei Ebola. Sie beurteilen in einem konkreten Fall, ob eine EbolaInfektion vorliegen könnte. So vertiefen sie die Ebola-Symptome und grenzen sie gegenüber anderen
Krankheiten ab. Maßnahmen zum Schutz vor einer Ebola-Ausbreitung in Deutschland thematisiert
M 4. Die Frage nach Medikamenten und Impfstoffen gegen das Ebola-Virus wird in M 5 beantwortet.
Hinweis: Die Materialien stellen keine medizinischen Sachinformationen dar. Komplexe Zusammenhänge wurden schülergerecht didaktisch reduziert. Erkenntnisstand der Informationen ist Mitte
November 2014. Die Homepage des Robert Koch-Instituts bietet ständig aktualisierte Informationen
für medizinisches Fachpersonal und Interessierte.
Internet
Robert Koch-Institut: www.rki.de; Bundesinstitut für Risikobewertung: www.bfr.bund.de
Materialübersicht
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Was versteht man eigentlich unter Ebola?
So wird das Ebola-Virus übertragen
Die Krankheitszeichen bei einer Ebola-Infektion
Wie sehen die Schutzvorkehrungen gegen eine Ebola-Verbreitung aus?
Medikamente und Impfstoffe gegen Ebola
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Auszug aus:
Wie gefährlich ist das Ebola-Virus für den Menschen?
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