Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts

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Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
VII. G. E. Lessing: Miß Sara Sampson / Minna von Barnhelm
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
William Hogarth: ›Before‹ (1736)
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Daniel Chodowiecki
1726-1801
›Minerva als Symbol der Toleranz‹
1791
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Gotthold Ephraim Lessing
1729-1781
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Joseph Highmore
1743/44
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Laokoon-Gruppe
1. Jh. v. Chr. (??)
Vatikanische Museen, Rom
Alles Stoische ist untheatralisch; und unser Mitleiden
ist allezeit dem Leiden gleichmäßig, welches der interessierende Gegenstand äußert. Sieht man ihn sein
Elend mit großer Seele ertragen, so wird diese große
Seele zwar unsere Bewunderung erwecken, aber die
Bewunderung ist ein kalter Affekt, dessen untätiges
Staunen jede andere wärmere Leidenschaft, so wie
jede andere deutliche Vorstellung, ausschließet.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Alles Stoische ist untheatralisch; und unser Mitleiden
ist allezeit dem Leiden gleichmäßig, welches der interessierende Gegenstand äußert. Sieht man ihn sein
Elend mit großer Seele ertragen, so wird diese große
Seele zwar unsere Bewunderung erwecken, aber die
Bewunderung ist ein kalter Affekt, dessen untätiges
Staunen jede andere wärmere Leidenschaft, so wie
jede andere deutliche Vorstellung, ausschließet.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
[...] so sind auch die Handlungen schon an
sich selbst, und ihrer innern Natur nach,
entweder gut oder böse.
Johann Christoph Gottsched
Erste Gründe der gesammten Weltweisheit
1733/34
SIR WILLIAM. [...] Ich würde doch lieber
von einer lasterhaften Tochter, als von keiner,
geliebt sein wollen.
Gotthold Ephraim Lessing
Miß Sara Sampson
1755
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Frühaufklärung
Rationalismus
Natürlichkeit & Nützlichkeit
Hochaufklärung
Emotionalismus
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
›La nature humaine est donc bonne?‹
Oui, mon ami, et très bonne.
Denis Diderot (1713-1784)
›Die menschliche Natur ist also gut?‹
Ja, mein Freund, und sehr gut.
Hochaufklärung
Emotionalismus
Empfindsamkeit  Ataraxie (Unempfindlichkeit)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Johann Christoph Adelung
Grammatisch-kritisches Wörterbuch
der Hochdeutschen Mundart
1774-86 / 1793-1801
Empfindsam, [...] Fähig, leicht sanfte Empfindungen zu
bekommen, fähig leicht gerührt zu werden; [...].
Hochaufklärung
Emotionalismus
Empfindsamkeit  Ataraxie (Unempfindlichkeit)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Johann Christoph Adelung
Grammatisch-kritisches Wörterbuch
der Hochdeutschen Mundart
1774-86 / 1793-1801
Empfindsam, [...] Fähig, leicht sanfte Empfindungen zu
bekommen, fähig leicht gerührt zu werden; [...].
›moral sense‹
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Anthony Ashley Cooper
3rd Earl of Shaftesbury
Francis Hutcheson
1671-1713
1694-1746
›moral sense‹
That REASON, PASSION, answer one great aim;
That true Self-love and Social are the same;
That Virtue alone makes our bliss below;
And all our knowledge is, ourselves to know.
Alexander Pope: Essay on Man (IV v. 395-398)
1733/34
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Briefe die neueste Litteratur betreffend: 17. Brief (16. Februar 1759)
Er hätte aus unsern alten
dramatischen Stücken, welche er
vertrieb, hinlänglich abmerken
können, dass wir mehr in den
Geschmack der Engländer, als der
Franzosen einschlagen [...].
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Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Briefe die neueste Litteratur betreffend: 17. Brief (16. Februar 1759)
Pierre Corneille
1606 - 1684
Jean Racine
1639 - 1699
Wenn man die Meisterstücke des Shakespear, mit
einigen bescheidenen Veränderungen, unsern Deutschen
übersetzt hätte, ich weiß gewiß, es würde von bessern
Folgen gewesen seyn, als daß man sie mit dem Corneille
und Racine so bekannt gemacht hat.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Johann Christoph Gottsched Gotthold Ephraim Lessing
Sterbender Cato
Miß Sara Sampson
Ein Trauerspiel
Ein bürgerliches Trauerspiel
1732
1755
Heroisches Trauerspiel
Bürgerliches Trauerspiel
Verse (Alexandriner)
historischer Stoff
hoher Stil
idealisierte Helden
Fürst
Schicksal des Staates
tragischer Ausgang
Prosa
fiktiver Stoff
mittlerer Stil
mittlere Helden
Familie
Schicksal der Familie
tragischer Ausgang
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
George Lillo
Gotthold Ephraim Lessing
The London Merchant
Miß Sara Sampson
or the History of George Barnwell
1731
Ein bürgerliches Trauerspiel
1755
Bürgerliches Trauerspiel
Prosa
fiktiver Stoff
mittlerer Stil
mittlere Helden
Familie
Schicksal der Familie
tragischer Ausgang
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
George Lillo
Gotthold Ephraim Lessing
The London Merchant
Miß Sara Sampson
or the History of George Barnwell
1731
Ein bürgerliches Trauerspiel
1755
Lady Millwood
Lessing: ›Marwood‹ / Schiller: ›Milford‹
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Miß Sara Sampson
Miß Sara Sampson
Ein Trauerspiel in fünf Akten
Ein bürgerliches Trauerspiel
1755
1755
Zweitdruck
Erstdruck
Trauerspiele
von Gotthold Ephraim Lessing
Berlin 1772
G. E. Leßings Schrifften
Sechster Theil
Berlin 1755
Uraufführung
Frankfurt/Oder: 10. 7. 1755
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Gotthold Ephraim Lessing
Gotthold Ephraim Lessing
Miß Sara Sampson
Miß Sara Sampson
Ein Trauerspiel in fünf Akten
Ein bürgerliches Trauerspiel
1755
1755
Zweitdruck
Erstdruck
Trauerspiele
von Gotthold Ephraim Lessing
Berlin 1772
G. E. Leßings Schrifften
Sechster Theil
Berlin 1755
Tragödie: »das Unglück der Großen und die Unfälle ganzer Staaten«
Trauerspiel: »unser häusliches Unglück«
G. E. Lessing: Das Theater des Herrn Diderot (1760)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Gotthold Ephraim Lessing
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel
1755
SIR WILLIAM SAMPSON
MISS SARA, dessen Tochter
MELLEFONT
MARWOOD, Mellefonts alte Geliebte [gibt sich als Lady Solmes aus]
ARABELLA, ein junges Kind, der Marwood Tochter
WAITWELL, ein alter Diener des Sampson
NORTON, Bedienter des Mellefont
BETTY, Mädchen der Sara
HANNAH, Mädchen der Marwood
DER GASTWIRT und einige Nebenpersonen
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Samuel Richardson
Clarissa
or the
History of a Young Lady
Briefroman 1747/48
SIR WILLIAM SAMPSON
MISS SARA, dessen Tochter
MELLEFONT
MARWOOD, Mellefonts alte Geliebte [gibt sich als Lady Solmes aus]
ARABELLA, ein junges Kind, der Marwood Tochter
WAITWELL, ein alter Diener des Sampson
NORTON, Bedienter des Mellefont
BETTY, Mädchen der Sara
HANNAH, Mädchen der Marwood
DER GASTWIRT und einige Nebenpersonen
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
SIR WILLIAM SAMPSON
MISS SARA, dessen Tochter
MELLEFONT
MARWOOD, Mellefonts alte Geliebte
ARABELLA, ein junges Kind, der Marwood Tochter
WAITWELL, ein alter Diener des Sampson
NORTON, Bedienter des Mellefont
BETTY, Mädchen der Sara
HANNAH, Mädchen der Marwood
DER GASTWIRT und einige Nebenpersonen
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
Mellefont. […] Sara Sampson, meine Geliebte! Wie viel Seligkeiten
liegen in diesen Worten! Sara Sampson, meine Ehegattin! − Die Hälfte
dieser Seligkeiten ist verschwunden! und die andre Hälfte − wird
verschwinden. − Ich Ungeheuer!
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
Sara. [...] Wenn ich der Marwood Erfahrung gehabt hätte, so würde
ich den Fehltritt gewiß nicht getan haben, der mich mit ihr in eine so
erniedrigende Parallel setzt. Hätte ich ihn aber doch getan, so würde
ich wenigstens nicht zehn Jahr darin verharret sein. Es ist ganz etwas
anders, aus Unwissenheit auf das Laster treffen; und ganz etwas
anders, es kennen und dem ungeachtet mit ihm vertraulich werden.
Sara. […] Wenn zum Exempel, ein Mellefont eine Marwood liebt, und
sie endlich verlässt; so ist dieses Verlassen, in Vergleichung mit der
Liebe selbst, etwas sehr Gutes. Es wäre ein Unglück, wenn er eine
Lasterhafte deswegen, weil er sie einmal geliebt hat, ewig lieben
müsste.
Typ → Charakter
›mittlere‹ bzw. ›ver-/gemischte‹ Charaktere
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
Sir William. [...] Wenn sie mich noch liebt, so ist ihr Fehler vergessen.
Es war der Fehler eines zärtlichen Mädchens, und ihre Flucht war die
Wirkung ihrer Reue. Solche Vergehungen sind besser, als erzwungene
Tugenden ‒ Doch ich fühle es, Waitwell, ich fühle es; wenn diese
Vergehungen auch wahre Verbrechen, wenn es auch vorsätzliche
Laster wären: ach! ich würde ihr doch vergeben. Ich würde doch lieber
von einer lasterhaften Tochter, als von keiner, geliebt sein wollen.
Typ → Charakter
›mittlere‹ bzw. ›ver-/gemischte‹ Charaktere
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Miß Sara Sampson
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
Sir William. Hier meine Tochter? Hier in diesem elenden Wirtshause?
Waitwell. […] ‒ Ach, Sie weinen schon wieder, schon wieder, Sir! - Sir!
Sir William. Laß mich weinen, alter ehrlicher Diener. Oder verdient sie
etwa meine Tränen nicht?
Waitwell. Ach! sie verdient sie, und wenn es blutige Tränen wären.
Sir William. Nun so laß mich.
Empathie
Es ist bekannt, dass, wenn man zwei Saiten eine gleiche
Spannung gibt, und die eine durch die Berührung ertönen
lässt, die andere mitertönt, ohne berührt zu sein.
Lessing an Moses Mendelssohn, 2. Februar 1757
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Briefwechsel über das Trauerspiel (1756/57)
Lessing an Friedrich Nicolai
November 1756
Wenn es also wahr ist, daß die ganze Kunst des tragischen Dichters auf
die sichere Erregung und Dauer des einzigen Mitleidens geht, so sage
ich nunmehr, die Bestimmung der Tragödie ist diese: sie soll unsre
Fähigkeit, Mitleid zu fühlen, erweitern. Sie soll uns nicht blos lehren,
gegen diesen oder jenen Unglücklichen Mitleid zu fühlen, sondern sie
soll uns so weit fühlbar machen, daß uns der Unglückliche zu allen
Zeiten, und unter allen Gestalten, rühren und für sich einnehmen muß.
[. . .] Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen gesellschaftlichen Tugenden, zu allen Arten der Großmuth der aufgelegteste.
Wer uns also mitleidig macht, macht uns besser und tugendhafter.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
1767-69
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Theaterleiter: Johann Friedrich Löwen (1727-1771)
Eröffnung: 22. April 1767
Hamburg, Gänsemarkt
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Nationaltheater
Hamburg, Gänsemarkt
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Nationaltheater
nicht-höfisch + ›stehend‹
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Katharsis: Reinigung
κάθαρσις
Die Tragödie ist Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen
Handlung [...], die Jammer und Schaudern hervorruft und hierdurch
eine Reinigung von derartigen Erregungszuständen bewirkt.
Übersetzung: Manfred Fuhrmann
,
Hamartia (αμαρτία): Fehler
↓
Pathos (πάθος): Leiden
↓
,
Phobos (φόβος): Schauder + Eleos (ελέος): Jammer
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Katharsis: Reinigung
κάθαρσις
Das Wort welches Aristoteles braucht, heißt Furcht: Mitleid und
Furcht, sagt er, soll die Tragödie erregen; nicht, Mitleid und
Schrecken.
Er spricht von Mitleid und Furcht, nicht von Mitleid und
Schrecken; und seine Furcht ist durchaus nicht die Furcht, welche
uns das bevorstehende Übel eines andern, für diesen andern,
erweckt, sondern es ist die Furcht, welche aus unserer
Ähnlichkeit mit der leidenden Person für uns selbst entspringt; es
ist die Furcht, daß die Unglücksfälle, die wir über diese
verhänget sehen, uns selbst treffen können; es ist die Furcht, daß
wir der bemitleidete Gegenstand selbst werden können. Mit
einem Worte: diese Furcht ist das auf uns selbst bezogene
Mitleid.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Katharsis: Reinigung
κάθαρσις
Da nämlich, es kurz zu sagen, diese Reinigung in nichts anders
beruhet, als in Verwandlung der Leidenschaften in tugendhafte
Fertigkeiten, bei jeder Tugend aber, nach unserm Philosophen, sich
diesseits und jenseits ein Extremum findet, zwischen welchem sie
inne stehet: so muß die Tragödie, wenn sie unser Mitleid in Tugend
verwandeln soll, uns von beiden Extremis des Mitleids zu reinigen
vermögend sein; welches auch von der Furcht zu verstehen.
Das tragische Mitleid muß nicht allein, in Ansehung des Mitleids, die
Seele desjenigen reinigen, welcher zu viel Mitleid fühlet, sondern
auch desjenigen, welcher zu wenig empfindet. Die tragische Furcht
muß nicht allein, in Ansehung der Furcht, die Seele desjenigen
reinigen, welcher sich ganz und gar keines Unglücks befürchtet,
sondern auch desjenigen, den ein jedes Unglück, auch das
entfernteste, auch das unwahrscheinlichste, in Angst setzet.
Die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts
Gotthold Ephraim Lessing (8. 12. 2015)
Katharsis: Reinigung
κάθαρσις
Brief an Friedrich Nicolai (November 1756)
[. . .] Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen gesellschaftlichen Tugenden, zu allen Arten der Großmuth der
aufgelegteste. Wer uns also mitleidig macht, macht uns besser und
tugendhafter.
Hamburgische Dramaturgie (1768)
[...] so muß die Tragödie, wenn sie unser Mitleid in Tugend
verwandeln soll, uns von beiden Extremis des Mitleids zu reinigen
vermögend sein; welches auch von der Furcht zu verstehen.
Maximum des Mitleids  gesundes Mittelmaß
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