CHILE - kurzgefasst

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C H I L E - kurzgefasst
Chile ist mit einer Länge von ca. 4300 km und
einer durchschnittlichen Breite von nur ca. 200
km eines der ungewöhnlichsten Länder der
Welt. Legte man Chile auf die Europakarte
würde es von Grönland bis nach Marokko
reichen. Mit einer Grundfläche von 756.950
km2 ist es etwa so groß wie die Staaten
Deutschland (im Vergleich: 357.021 km2),
Österreich,
die
Schweiz
und
Italien
zusammen.
Die Landschaft wird durch die Andenkordillere
im Osten und die Pazifikküste im Westen
geprägt. Im Norden Chiles befindet sich das
trockenste Gebiet der Welt, die AtacamaWüste. In der von mediterranem Klima
geprägten Zentralzone liegt die Hauptstadt
Santiago, in deren Grossraum mit rund 6,2
Mio. Einwohnern der Großteil der gesamten
Bevölkerung von 16,7 Mio. lebt. Seenplatten,
imposante Vulkane, Fjorde und Gletscher
prägen den Süden des Landes. Der indigene
Anteil der Bevölkerung ist sehr gering, die
Mehrheit stellen Mestizen, Nachfahren
europäischer Einwanderer dar. Chile ist eine
demokratische
Republik
mit
der
Landessprache Spanisch.
Günstige Rahmenbedingungen
Was Chile für deutsche Unternehmen
interessant macht, sind die günstigen
Rahmenbedingungen. Dazu gehören die
politische
Stabilität,
eine
verlässliche
Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung sowie
die geringe Korruption. Nach einer Studie der
Organisation „Transparency International“
nimmt das Land bezüglich der Korruption von
180 Ländern Platz 23 knapp hinter
Deutschland, Japan und den USA ein. Chile
ist damit nicht nur das Land mit der geringsten
Korruptionsrate in Südamerika, sondern auch
im internationalen Vergleich eines der
korruptionsfreisten Länder.
Ein weiterer Vorteil ist die hervorragende
Infrastruktur, welche nach neuesten Studien
die beste in ganz Süd- und Mittelamerika ist.
Seit März 2006 ist mit Michelle Bachelet zum
ersten Mal eine Frau Präsidentin in Chile. Die
Mitte-Links Regierungskoalition besteht aus
Sozialdemokraten,
Sozialisten
und
Christdemokraten.
Auch
unter
der
sozialistischen Präsidentin wurde die von
ihren christ- und sozialdemokratischen
Vorgängern
beibehaltene
liberale
Wirtschaftspolitik fortgeführt, wobei soziale
Aspekte erheblich verstärkt wurden. Erklärte
Ziele der Regierung sind die Verbesserung
des Gesundheits- und Bildungssystems, eine
gerechtere Einkommensverteilung und eine
Verstärkung umweltpolitischer Kriterien zur
nachhaltigeren
Wirtschaftsentwicklung.
Gleichzeitig stehen die Stärkung der kleinen
und mittleren Unternehmen, die Anregung von
Investitionen, technologischem Fortschritt und
Innovation,
die
Modernisierung
des
Kapitalmarkts sowie der weitere Ausbau und
die Modernisierung der Infrastruktur im
Mittelpunkt des Regierungsprogramms.
Die innenpolitische Lage ist aktuell von der
Wahlkampfkampagne
für die Parlamentsund Präsidentschaftswahlen beeinflusst (11.
Dezember 2009). Die Staatspräsidentin,
deren Amtszeit 4 Jahre beträgt, kann nicht
unmittelbar
wiedergewählt
werden.
Präsidentschaftskandidat
der
Regierungskoalition ist Eduardo Frei RuizTagle (Christlich-Demokratische Partei, PDC),
der bereits von 1994-2000 Staatspräsident
war. Für die Oppositionskoalition kandidiert
der
Unternehmer
Sebastian
Piñera
(Konservative Nationale Erneuerungspartei,
RN).
Berichte
internationaler
Banken
und
Finanzinstitute betonen, dass Chile das
Wirtschaftswachstum Lateinamerikas auch in
den kommenden Jahren mit anführen wird.
Im internationalen Vergleich bzgl. der
wirtschaftlichen Freiheit liegt Chile mit einem
11. Platz noch vor Deutschland und den USA.
Die erfolgreiche Performance des Landes,
seine internationale Anerkennung sowie das
erfolgreiche Zusammenwirken von Staat und
Wirtschaft zum Zwecke einer konsequenten
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Diversifizierung der Zielmärkte für chilenische
Produkte finden in der Vielzahl von
Freihandelsabkommen ihren Niederschlag.
Seit dem 1. Februar 2003 ist das
Assoziierungsabkommen zwischen Chile und
der Europäischen Union in Kraft, von dem ein
enormer Impuls für den Außenhandel sowie
für die europäischen Direktinvestitionen in
Chile
ausgegangen
ist.
Ebenso
unterzeichnete Chile mit den USA ein
Freihandelsabkommen, das am 1. Januar
2004 in Kraft trat. Das Freihandelsabkommen
mit der VR China trat am 01. Oktober 2006 in
Kraft. Weitere Handelsabkommen bestehen
mit Südkorea, Mittelamerika, Neuseeland,
Singapur, Brunei und den NAFTA-Staaten
Kanada, Mexiko sowie Indien, Kuba und
Japan. Seit März 2009 besteht ebenfalls ein
Freihandelsabkommen
mit
Peru
und
Australien und es finden Gespräche mit
Vietnam, Malaysia und der Türkei statt. Chile
hat zur Zeit 20 Handelsabkommen mit 56
Ländern.
Aufgrund der Freihandelsvereinbarungen liegt
der reale Durchschnittszollsatz bei 1,4%,
obwohl der einheitliche Einfuhrzollsatz 6%
beträgt.
Der seit 25 Jahren offene Markt hat dafür
gesorgt, dass heute eine enorme Zahl
internationaler Unternehmen von Rang und
Namen in Chile vertreten sind.
Die außenwirtschaftspolitische Aktivität des
Landes wird flankiert durch ein beachtliches
Engagement.
Chile engagiert sich in den Vereinten
Nationen (VN) bei globalen Anliegen wie
Menschenrechten und Umweltthemen. Für
den Zeitraum 2008-2011 wurde Chile in den
Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen
gewählt.
Es
beteiligt
sich
bei
Friedensmissionen der VN. Das Land ist auch
in anderen multilateralen Organisationen
einschließlich der Welthandelsorganisation
und den internationalen Finanzinstitutionen
aktiv und personell gut vertreten. Es hat keine
Außenstände
beim
Internationalen
Währungsfonds.
Weltbank
und
Interamerikanische Entwicklungsbank sind in
Chile präsent. Die VN-Wirtschaftskommission
für
Lateinamerika
und
die
Karibik
(ECLAC/CEPAL) hat ihren Sitz in Santiago.
Deutschland ist dort seit 2005 Vollmitglied
(neben 6 weiteren EU-Ländern: Frankreich,
Großbritannien,
Niederlande,
Spanien,
Portugal, Italien). Chile gehört zu den
Gründungsmitgliedern der Internationalen
Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA).
Das Land arbeitet darauf hin, bis zum Ende
der Amtszeit von Staatspräsidentin Michelle
Bachelet in die OECD aufgenommen zu
werden.
Aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks und
seiner Markttransparenz ist Chile für viele
ausländische Firmen ein beliebter Testmarkt
für Lateinamerika. Es gilt: “Wer hier Erfolg hat,
wird auch in den anderen Ländern erfolgreich
sein“. Zudem ist Chile dank seiner modernen
Häfen am Pazifik ein wichtiger Umschlagplatz
für den Handel anderer südamerikanischer
Länder mit Asien und Nordamerika. Das Land
besitzt somit das Privileg, ein bedeutender
Anlaufpunkt in der südlichen Hemisphäre zu
sein.
Gegenwärtig
versucht
die
chilenische
Regierung durch eine gezielte Innovationsstrategie den bisher vergleichsweise schwach
ausgeprägten Sektor der Forschung und
Entwicklung zu stärken, nicht zuletzt um die
Wirtschaft zu diversifizieren und nachhaltiger
zu gestalten.
Die Firmengründung ist einfach, da es
überschaubare gesetzliche Auflagen für
ausländische Unternehmen gibt. Für die
Gründung eines Unternehmens kann in Chile
ein Zeitraum von etwa 3 Monaten
veranschlagt
werden.
Ausländische
Investoren können sich ohne Beschränkungen
an chilenischen Unternehmen beteiligen.
Außerdem schafft ein deutsch-chilenisches
Investitionsschutzabkommen das notwendige
Vertrauen. Der Arbeitsmarkt bietet qualifizierte
und motivierte Arbeitskräfte. Die Geschäftspartner sind allgemein verlässlich und
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Deutschen
gegenüber
aufgeschlossen.
außerordentlich
Darüber hinaus stärkt die Chilenische Agentur
für Wirtschaftsförderung CORFO durch das
Investitionsförderprogramm InvestChile die
Positionierung Chiles als optionsreiche
Investitionsplattform für ausländische Firmen.
Besonders
fokussiert
werden
hierbei
strategisch bedeutende Branchen oder
einzelne Regionen des Landes.
(Für genauere Informationen bzgl. der
Förderprogramme kontaktieren Sie bitte
Pamela Valdivia: [email protected])
Erdöl und Diesel verantwortlich. Der Export
nach Deutschland betrug 2008 2,11 Mrd.
US$, der Import deutscher Waren erreichte
1,45 Mrd. US$.
Chile versucht seine starke Abhängigkeit von
den Rohstoffpreisen durch eine gezielte
Diversifizierung seiner Produktpalette zu
verringern. Die von der Regierung Bachelet
angestoßenen
Projekte
betreffen
insbesondere die Tourismusbranche, IT und
Bergbauzulieferer,
den
agrarindustriellen
Sektor sowie regenerative Energien.
Wichtige Branchen
Wirtschaftliche Entwicklung
Chile wird dank positiver Indikatoren seiner
Wirtschaftsentwicklung als „sicherer Hafen“
der Region geschätzt. Die Gründe für den
guten Ruf Chiles sind: ein seit vielen Jahren
konstantes Wirtschaftswachstum, Haushaltsdisziplin, geringe Inflation, eine unabhängige
Zentralbank, eine fast vollständig abgebaute
Staatsverschuldung und die konsequente
Liberalisierung der Wirtschaft. Der aktuelle
Staatsanteil beträgt weniger als 20%.
Im Jahr 2008 wuchs das BIP um 3,2%. Der
jährliche Anstieg des BIP im Zeitraum 20052010 wird mit durchschnittlich 5-6% bei einer
3,5% Inflation prognostiziert. Das BIP pro
Kopf betrug 2008 11.910 US$. Dies ist mit
den
meisten
osteuropäischen
EUMitgliedsländern vergleichbar.
Die
Handelsbilanz
des
Andenstaates
verzeichnete 2008 Importe im Wert von rund
62 Mrd. US$, während die Exporte mit etwa
68 Mrd. US$ fast konstant zum Vorjahr
geblieben sind. Die geringe Wachstumsrate
der Exporte (0,2%) ist insbesondere auf die
gesunkenen Kupferpreise zurückzuführen.
Produkte des Bergbaus sind um 7,9%
gesunken. Exporte von Zellulose, Obst, Agrarund Fischereiprodukte sind um 23%
gestiegen, Industrieprodukte um 12,2%.
Für die Steigerung der Importe von 31,4%
sind insbesondere die gestiegenen Preise für
Die wichtigsten Branchen in Chile sind der
Bergbau, die Energiewirtschaft, die Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei und der Tourismus.
Der Bergbau ist gleichzeitig die dominierende
Branche des Landes. Chile verfügt über ca.
40% der weltweiten Kupferreserven. Wegen
seiner reichen Vorkommen sowie den stabilen
politischen
und
rechtlichen
Rahmenbedingungen wird Chile vom kanadischen
Fraser-Institut
als
eine
der
weltweit
attraktivsten
Investitionsstandorte
für
Minenunternehmen eingestuft.
Der Bergbau nimmt innerhalb der chilenischen
Wirtschaft eine herausragende Stellung ein:
der
Anteil
der
Bergbauindustrie
am
Bruttoinlandsprodukt ist in den letzten Jahren
von durchschnittlich 8% auf ca. 22% im ersten
Halbjahr 2008 gestiegen.
Die Exporte des Bergbaus, allen voran die
Kupferexporte, sind der wesentliche Motor der
chilenischen Wirtschaft. Im Jahr 2008
entfielen rund 59% der gesamten Ausfuhren
auf die Bergbaubranche.
Seit 2003 stieg der Kupferpreis stetig an. Im
Juli 2008 erreichte er seinen historischen
Höchststand mit 4,07 US$/lb.
Die
internationale
Finanzund
Wirtschaftskrise ist aber auch in Chile nicht
ohne Auswirkungen geblieben: Seit dem
vierten Quartal 2008 ging der Kupferpreis
zurück und betrug im Dezember 2008 nur
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noch 1,35 US$/lb., erholt sich aber wieder
leicht seit Ende des ersten Quartals 2009.
Chile konnte seine Position als Marktführer in
der Kupferproduktion mit 5,33 Millionen
Tonnen in 2008 dennoch beibehalten.
Bis 2015 sind 18,5 Mrd. US$ an Investitionen
im Kupferbergbau geplant. Die chilenische
Kupferkommission, Cochilco rechnet mit
Investitionen von 5,33 Mrd US$ für das Jahr
2009, nachdem im Vorjahr laut vorläufigen
Angaben rund 3,32 Mrd US$ getätigt wurden.
Der
Goldund
Silberbergbau
plant
Investitionen über 3,1 Mrd US$ für den
Zeitraum 2008-2012.
Das derzeit größte Investitionsprojekt ist die
Erweiterung der Grube Andina bei Santiago
durch die Firma Codelco. Die Inbetriebnahme
wird für 2015
mit einer geplanten
Verarbeitungskapazität
von
230.000t
prognostiziert. Anglo American plant die
Verarbeitungskapazität seiner Kupfermine Los
Bronces (ehemals La Disputada) von derzeit
60.000t pro Tag auf 160.000t zu erhöhen.
Weiterhin überprüft die Firma BHP Billiton die
Möglichkeit die Mine Escondida zu erweitern.
Zu den weiteren Großprojekten gehören die
Kupferminen Collahuasi und Los Pelamberes.
Diese Investitionsprojekte eröffnen für die
Zulieferer neue Chancen im chilenischen
Bergbausektor. Hauptexportland ist in diesem
Bereich die USA, allerdings haben andere
Länder wie Schweden, Deutschland und
Frankreich den Exportanteil in diesem Bereich
gesteigert.
Im Jahr 2006 hat die deutsche K+S Gruppe
für
477
Mio.
US$
das
SalzBergbauunternehmen Sal Lobos aufgekauft,
was die größte deutsche Dirketinvestition der
vergangenen Jahre in Chile darstellt.
Weitere
wichtige
Bodenschätze
sind
Molybdän, Lithium, Jod, Mangan, Schwefel,
Phosphate und Salze. Ausserdem ist Chile
das einzige Land, das Salpeter abbaut.
Der Sektor Elektrizität, Gas und Wasser
konnte in den letzten Jahren große Zuwächse
verzeichnen.
Nach
den
erfolgreichen
Privatisierungsprozessen der 90er Jahre
haben die neuen Eigentümer lokaler und
internationaler Herkunft enorme Investitionen
in den Ausbau und die Modernisierung der
Versorgungsnetze getätigt.
Der Energiebereich steht durch das
anhaltende Wirtschaftswachstum, die hohe
Abhängigkeit
von
Klimaverhältnissen
(Wasserkraftwerke) und von ausländischen
Rohstoffen (Gas, Öl) unter dem Druck, seine
Kapazitäten in den nächsten Jahren erheblich
zu erweitern. Schätzungen der nationalen
Energiekommission (CNE) gehen davon aus,
dass zur Deckung des Strombedarfs jährlich
Kraftwerkskapazitäten von mindestens 400
MW neu geschaffen werden müssen. Für
2020 wird von einer installierten Kapazität von
24.000 MW ausgegangen, was ungefähr einer
Verdopplung der derzeitigen Kapazität
gleichkommt.
Momentan werden Projekte wie der Bau von
fünf Wasserkraftwerken im Süden Chiles
durch das spanische Unternehmen Endesa
entwickelt,
die über eine Kapazität von
insgesamt 2355 MW verfügen werden und
wofür insgesamt circa 3,20 Mrd. US$
aufgewendet werden.
Endesa hat außerdem den Bau eines
Wärmekraftwerks auf Kohlebasis in der
Region Atacama angekündigt. Das Werk
(Punta Alcalde) wird voraussichtlich gegen
Ende 2013 in Betrieb genommen.
Für
die
nächsten
Jahre
steht
die
Inbetriebnahme von acht Kohlekraftwerken
zur Diskussion, die gemeinsam etwa 2.000
MW produzieren können.
Aufgrund
unbeständiger
argentinischer
Gasexporte, steigender Ölpreise sowie einem
überproportional
wachsenden
Energieverbrauch erfreuen sich Themen wie
Energieeffizienz, erneuerbare Energien sowie
die
Sondierung
eigener
Offshore
Gasvorkommen eines starken Interesses
innerhalb
der
Branche.
Durch
gesetzgeberische Maßnahmen sowie die
Förderung des Baus von Kleinkraftwerken
5
C H I L E - kurzgefasst
durch die chilenische Regierungsgesellschaft
für Wirtschaftsentwicklung CORFO wurde
eine
solide
Basis
für
den Einsatz
regenerativer Energien geschaffen.
Im März 2008 ist ein neues Gesetz zu
erneuerbaren nicht konventionellen Energien
(ERNC) in Kraft getreten, welches besagt,
dass ab 2010 mindestens 5% Strom aus
ERNC stammen muss. Ab 2015 soll diese
gesetzlich vorgeschriebene Quote jährlich um
0,5% gesteigert werden, um 2024 einen Anteil
von 10% zu erreichen.
Chile hat durch seine außergewöhnliche
geographische Lage enormes Potenzial für
Windenergie. Aufgrund seiner Nord-SüdAusdehnung
bestehen
grosse
Installationsmöglichkeiten sowohl an Land
(on-shore) als auch im Pazifik (off-shore).
Gemäß Schätzungen der CNE existiert in
Chile ein Potenzial an Windenergie zwischen
5.000 bis zu 10.000 MW. Außerdem weist
Chile im weltweiten Vergleich eine der
höchsten
Sonneneinstrahlungen
auf.
Besonders der Norden (I. bis zur IV. Region)
zeigt außergewöhnlichst gute Konditionen zur
Nutzung von Solarenergie.
Die modernen Bereiche der Agrarbranche
gewannen in den letzten Jahren immer weiter
an Bedeutung. Die wichtigsten Produkte sind
Obst und Gemüse, aber auch sogenannte
„industrielle“ Arten, die der vertikalen
Integration in der Vieh- und Fischzucht
dienen. Chile ist heute bereits weltweit einer
der bedeutendsten Lieferanten von Äpfeln,
Trauben,
Pflaumen,
Himbeeren
und
Avocados. Zunehmend wird neben der
Diversifizierung mit Blumen und Saaten in die
Weiterverarbeitung von Früchten, Obst und
Gemüse investiert, um neben dem Export von
frischer Ware auch die Wertschöpfung im
Lande zu erhöhen. Dazu werden komplette
Verarbeitungsund
Verpackungslinien
eingerichtet
und
internationale
Qualitätskriterien übernommen. Das grösste
derzeit im Bau befindliche Projekt des
chilenischen Agrarunternehmens Agrosuper
sieht Gesamtinvestitionen von etwa 500 Mill.
US$ vor, um im Norden des Landes einen
völlig neuen Agroindustriekomplex aus dem
Boden zu stampfen, der neben Obst- und
Gemüseanbau und –verarbeitung auch
Schweineund
Geflügelzucht
sowie
entsprechende Schlachthäuser vorsieht.
Die deutsche Südzucker hat mit einem
Investitionsvolumen von 220 Mio. US$ in
Pemuco eine Inulinfabrik gebaut, die 2006 in
Betrieb genommen wurde und von Chile aus
die internationalen Märkte bedient.
Während bis vor einigen Jahren das
Andenland noch Nettoimporteur von Fleisch
und Milch war, hat es inzwischen
hochmoderne Kapazitäten aufgebaut, die u.a.
so anspruchsvolle Märkte wie die EU und
Japan beliefern. Auch chilenisches Olivenöl
macht
inzwischen
den
traditionellen
Produzenten aus Spanien und Italien
Konkurrenz.
Zur Stützung der Agrarwirtschaft in der
aktuellen Finanzkrise hat die Regierung
Anfang
2009
neue
Instrumente
wie
Kreditgarantiegemeinschaften, Förderung des
Zugangs zu Darlehen zu günstigeren
Bedingungen oder Refinanzierung von
Verbindlichkeiten durch die Staatsbank
geschaffen.
Chilenischer Wein ist heute in jedem besseren
Weingeschäft Deutschlands zu finden,
insbesondere die Rotweine des Andenlandes
erzielen
regelmässig
Medaillen
auf
renommierten internationalen Wettbewerben.
Der
Weinbau
verzeichnete
in
den
vergangenen
Jahren
eine
erhebliche
Erweiterung
der
Anbauflächen,
die
Diversifizierung
der
Reben
und
die
Modernisierung der Kellereien wird von
zweistelligen Exportzuwächsen begleitet.
Wertmässig gehen mehr als die Hälfte der
Lieferungen nach Europa. Chile will weiterhin
die Produktion durch die Anlegung neuer
Anbauflächen steigern und zur Erschließung
neuer Märkte auf die Imageförderung des
chilenischen Weins setzen.
Die Fischwirtschaft Chiles gehört zu den
größten der Welt und ist in den letzten Jahren
6
C H I L E - kurzgefasst
erheblich gewachsen. Zudem bringt das
Ökosystem der chilenischen Küsten einen
außerordentlichen Artenreichtum hervor, so
dass jährlich ca. 5 Mio. Tonnen Fisch- und
Meeresprodukte gefangen werden. Die
wichtigsten Produkte sind Frisch- und
Tiefkühlfisch, Meeresfrüchte sowie Fischmehl
und Fischöl. Bei Speisefischen gehört der
Lachs zu den Exportschlagern. In 2008 kam
es
durch
den
ISO-Virus
zu
Produktionsausfällen in der Lachszucht und
dadurch zu gesunkenen Einnahmen.
Für die nächsten 10 Jahre wird jedoch mit
einer jährlichen Wachstumsrate von 10% und
Investitionen von über 2 Mrd. US$ gerechnet.
Chiles Forstwirtschaft ist die zweitwichtigste
Exportbranche
des
Landes.
Schwerpunktmäßig wird Zellulose produziert.
Der chilenische Forstsektor hat seit über 30
Jahren ein weltweit gutes und bekanntes
Image und zeigte, dank hoher internationaler
Nachfrage und anziehender Weltmarktpreise,
steigende Exporte von Holz, Holz- und
Faserplatten, Papier, Zellulose und Karton. In
2008 ist aufgrund der amerikanischen Bauund Immobilienkrise die Nachfrage nach Holz
erheblich gesunken und somit auch die
Produktion in Chile. Der Präsident des
Chilenischen Forst- und Holzverbandes
(CORMA) prognostizierte dennoch eine
positive Entwicklung für 2009. Neue
Investitionen sind geplant, insbesondere für
den Bau neuer Zellulosewerke und von
Anlagen
zur
Wellkartonproduktion.
Zunehmende Bedeutung gewinnt auch die
Produktion
von
Holzplatten
und
die
Entwicklung höherwertiger Produkte für die
Bau- und Möbelindustrie.
Die verarbeitende Industrie beschäftigt sich
vor allem mit der Weiterverarbeitung und
Veredelung der nationalen Rohstoffe sowie
von Forst- und Agrarprodukten. Bedeutung
haben
dabei
die
Metallschmelzen,
Ölraffinerien,
Methanolwerke,
die
Nahrungsmittelsowie
die
Verpackungsindustrie, die Papier-, Kunststoffund Druckerei-, aber auch Pharma- und
Kosmetikindustrie. In den vergangenen 3
Jahren haben Produkte der verarbeitenden
Industrie ihren Anteil an den chilenischen
Exporten vergrößern können. Hierin zeigt sich
die von Regierung und Unternehmen
betriebene Diversifizierung der chilenischen
Wirtschaft, um die Abhängigkeit von den
Rohstoffpreisen zu senken.
Das Baugewerbe ist einer der wichtigsten
Wirtschaftssektoren Chiles und zeigte seit
2000 ein anhaltendes Wachstum. In 2008
erreichte es eine Wachstumsrate von 12%.
Aber auch das chilenische Baugewerbe hat
die globale Finanzkrise zu spüren bekommen
und wies im letzten Quartal 2008 eine
niedrigere Wachstumsrate auf. Besonders der
Immobilienmarkt und Neubauprojekte sind
betroffen. Einen Ausgleich für die rückläufige
Entwicklung im Wohnungs- und Gewerbebau
schafft die Tätigkeit im Infrastrukturbereich.
Das Budget des Ministeriums für öffentliche
Arbeiten (MOP) wurde für 2009 abermals
erhöht. Das Etat des Ministeriums für
Wohnungs- und Städtebau (MINVU) wurde
ebenfalls für 2009 ausgeweitet. Der soziale
Wohnungsbau steht im Mittelpunkt. Der vom
Finanzressort vorgelegte Entwurf sieht einen
Anstieg der Ausgaben infolge eines weiteren
Konjunkturpakets auf circa 2,1 Mrd. US$ vor.
Projekte
im
Bergbau
und
in
der
Energieversorgung, sowie im Bau öffentlicher
Infrastruktur schaffen damit einen gewissen
Puffer für die Baubranche.
Am Ausbau des konzessionierten städtischen
Autobahnsystems,
dass
in
Santiago
inzwischen mit kontaktfreier Maut läuft, hat
auch die deutsche Firma HochTief erfolgreich
teilgenommen.
In
seine
Infrastruktur
beispielsweise wird Chile in den kommenden
Jahren rund 5 Mrd. US$ investieren.
Chile besitzt außerdem eines der modernsten
Telekommunikationsnetze
Lateinamerikas
und weist den höchsten Elektrifizierungsgrad
der Region auf. Die Entwicklung in der
Telekommunikationsbranche war in den
letzten Jahren von einer starken Dynamik
geprägt und konzentriert sich weiterhin auf
7
C H I L E - kurzgefasst
den
Ausbau
von
Mobilfunkund
Breitbandverbindungen.
Geschäftschancen
für deutsche Firmen ergeben sich aus der
Umstellung von Mobilfunknetzen auf den
europäischen GSM-Standard sowie UMTS
(G3). Im Durchschnitt wurden in den letzten
Jahren 900 Mio. US$ jährlich investiert.
Während sich die Zahl der Festnetzleitungen
(vielfach Breitband) mittlerweile bei 3,3 Mio.
Kunden
eingependelt
hat,
existierten
inzwischen mehr als 12,7 Mio. Mobiltelefone
und decken fast 84% der Bevölkerung mit
einem Handy ab. Damit verfügt Chile über die
höchste
Marktdurchdringungsrate
in
Südamerika.
Den
Markt
dominieren
Prepaidhandys.
Die
Einführung
neuer
Technologien wie WLAN, Telefonieren über
das
Internet
(VOIP)
oder
Breitbandverbindungen sorgen für eine
rasante Entwicklung der Branche.
2007
nutzten 43 % der Bevölkerung Internet.
Währung und Zinsen
Um die Inflation niedrig und den Wechselkurs
stabil zu halten, verfolgt die Zentralbank seit
1998 eine restriktive Geldpolitik. Der Peso
Kurs unterliegt dem Prozess des freien
„floating“. Die starke Verbesserung der
chilenischen Wirtschaft und der enorme
Exportüberschuss haben seit 2005 zu einer
erheblichen Stärkung des Peso geführt.
An den internationalen Finanzmärkten gelten
sowohl die chilenische Währung als auch
Staatsanleihen sowie Aktien als sichere
Anlage. Neben dem Chilenischen Peso (CLP)
wird
im
Geschäftsverkehr
die
Verrechnungseinheit UF genutzt. Durch die
laufende Aktualisierung des UF-Wertes erfolgt
eine Inflationsbereinigung. Derzeit beträgt ein
UF rund 20.900 chil. Pesos. Chiles Regierung
folgt der selbstauferlegten Verpflichtung,
einen strukturellen Haushaltsüberschuss zu
sichern. Ein Überschuss von 0,5% des BIP im
Staatsbudget
ist
jährliche
Zielgröße.
Gleichzeitig sind die Staatsausgaben per
Gesetz an die Einnahmen gekoppelt.
Dank der Hochkonjunktur in den letzten
Jahren und hoher Staatseinnahmen aus dem
Kupfergeschäft konnten hohe Reserven
angelegt werden, die heute ein umfangreiches
Krisenpaket ermöglichen.
Hier zahlen sich die antizyklischen und
langfristigen Strategien der chilenischen
Regierung aus.
Seit
Oktober
2008
wurden
zwei
Konjunkturmaßnahmenpakete verabschiedet.
Das erste hat geholfen den Kapitalfluss
wieder herzustellen, indem es den lokalen
Akteuren
Finanzspritzen
gewährte
(im
Gesamtwert von 2 Mrd. US$). Im Januar 2009
kam das zweite Paket auf den Markt, welches
Steueranreize und andere Maßnahmen in
Höhe von 4 Mrd. US$ beinhaltet.
Insbesondere der Bergbausektor findet in
diesem Maßnahmenpaket Berücksichtigung.
Darüber hinaus senkte die Chilenische
Zentralbank im März 2009 abermals den
Leitzins auf nur 2,25%. Im Dezember 2008
stand der Leitzins noch auf 8,25%. Diese
Senkung soll die Kreditattraktivität durch
niedrigere Zinsraten steigern und die
Wirtschaft ankurbeln.
Außenhandel
In 2008 konnte Chile
wieder einen
Handelsüberschuss
erwirtschaften.
Im
Vergleich zum Vorjahr ist dieser Überschuss
jedoch um 57% gesunken. Aufgrund der Krise
sind Chiles Exporte sowohl mengen- als auch
wertmäßig gesunken. Zusätzlich sind die
Importe um 30,4% gestiegen und haben
diesen Effekt noch verstärkt.
Der wieder gestiegene Dollarkurs könnte sich
in einigen Bereichen, wie zum Beispiel
landwirtschaftlichen Produkten, günstig auf
die Exporte auswirken und den Export
ankurbeln.
Das seit Februar 2003 gültige Assoziierungsabkommen mit der EU hat nicht nur für Chile
eine
besondere
Bedeutung:
Seine
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herausragende Stellung gewinnt es vor allem
vor dem Hintergrund, dass die EU von ihrem
bisherigen
Standpunkt,
nur
mit
Wirtschaftsblöcken wie dem Mercosur zu
agieren, mit diesem bilateralen Abkommen
abgewichen ist. Abgesehen von der
Errichtung einer Freihandelszone umfasst das
Assoziierungsabkommen
die
Bereiche
Menschenrechte,
Außenund
Sicherheitspolitik sowie Kooperation bei
technischen Regulierungen, intellektuelles
Eigentum und Zollvorschriften.
Im
Februar
2008
besteht
das
Assoziierungsabkommen zwischen Chile und
der EU fünf Jahre alt. Der Handelsaustausch
zwischen den beiden Ländern ist im Vergleich
zu 2002 um 330% gewachsen. Im letzten Jahr
2008 betrug das Wachstum 9,3%. Dies findet
auch im deutsch-chilenischen Außenhandel
seinen Niederschlag. Allein in 2008 betrugen
Importe aus Deutschland 25% der gesamten
europäischen Handelsmenge.
Insbesondere
der
Export
chilenischer
Produkte
nach
Deutschland
hat
mit
Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens
mit der EU deutlich zugenommen. Aber auch
die deutschen Exporte konnten dank der
steigenden Nachfrage nach Investitionsgütern
erheblich zulegen.
Wichtigste
deutsche
Importgüter
sind
Kupfererzeugnisse, Obst und Gemüse, Fischund Fleischwaren, Wein sowie Zellulose. Bei
den deutschen Ausfuhren dagegen nehmen
Maschinen, Flugzeuge, KFZ und –teile, Messund
Regeltechnik,
Elektrotechnik
und
Elektronik die ersten Plätze ein.
24,7%
des
gesamten
chilenischen
Handelsaufkommens
werden
in
die
Europäische Union exportiert. Deutschland ist
der
wichtigste
Handelspartner
Chiles
innerhalb der Europäischen Union und das
weltweit
achtwichtigste
Quellenland
chilenischer Importe.
Arbeitsmarkt
Seit 2004 zeigte sich eine gute Entwicklung
auf
dem
Arbeitsmarkt
und
die
Arbeitslosenzahl war wieder unter 8%
gesunken. 2006 führte die Regierung
Bachelet die Arbeitslosenversicherung ein.
Wie das chilenische Rentensystem unterliegt
auch diese Versicherung den Kräften des
Marktes: Die Arbeiter zahlen 0,6% ihres
Lohns auf individuelle Konten, die von einem
privaten Fond verwaltet werden, während die
Arbeitgeber 2,4% beitragen. Wird ein Arbeiter
arbeitslos, kann er auf dieses Kapital
zurückgreifen.
Trotz
unterschiedlicher
Regierungsprogramme rechnen Experten für 2009 mit
einer Arbeitlosenrate um die 10%.
Investitionen
Die
ausländischen
Direktinvestitionen
betrugen im Zeitraum 1974-2007 65,0 Mrd.
US$. Der Löwenanteil ging in den Bergbau,
gefolgt von den Dienstleistungen und von der
Industrie. Die deutschen Direktinvestitionen
sind 2008 weiter gestiegen und betrugen
Ende des Jahres circa 1,7 Mrd. US$
(akkumuliert seit 1990). Ein erheblicher Teil
wurde in den letzten Jahren von der K+S
Gruppe in den Bergbau, von B. Braun im
Gesundheitsbereich, von Hochtief in den
Infrastruktursektor sowie von Südzucker in die
Agrarindustrie investiert.
Die chilenische Regierung preist das Land zu
Recht als „Plattform für Investitionen“ im
Südkegel des Kontinents und als Brücke zum
asiatischen Markt. Dank der Vielzahl von
Freihandelsabkommen ist der Außenhandel
fast unbeschränkt möglich und macht das
Land zusätzlich als Logistikcenter oder
Produktionsstandort für hochwertige Produkte
interessant, die die komparativen Vorteile des
Andestaates nutzen.
Da die Privatisierungsprozesse in den
Bereichen Wasser, Abwasser, Strom und
Telekommunikation
inzwischen
abge-
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C H I L E - kurzgefasst
schlossen sind, werden in Zukunft die größten
Mengen der ausländischen Direktinvestitionen
in den Bergbau und in den weiteren Ausbau
der Kapazitäten zur Energieerzeugung
fließen. Die chilenische Regierung hat in den
letzten Jahren die Beteiligung des privaten
Sektors an öffentlichen Infrastrukturprojekten
durch ein Konzessionssystem gefördert. Auf
diese Weise konnten enorme Mengen
privaten Kapitals für die Modernisierung der
Infrastruktur (Flughäfen, Autobahnen, Tunnel,
Häfen, etc.) mobilisiert werden. Neue
Konzessionsprojekte richten sich jetzt auf die
Modernisierung der Gefängnisse sowie
privatwirtschaftliche Engagements bei den
bisher
ausschliesslich
staatlichen
Krankenhäusern sowie die zweite Phase der
Modernisierung
des
öffentlichen
Personennahverkehrs in Santiago.
Umweltschutz
Dem Umweltschutz wird weiter wachsende
Bedeutung beigemessen. Deshalb wurde am
5. Juni 2008 das Gesetz zur Gründung eines
Umweltministeriums von der Präsidentin
Bachelet
unterzeichnet.
Die
geltenden
Umweltschutzgesetze basieren auf dem
Prinzip: Wer verschmutzt, zahlt.
Große Fortschritte wurden in der kommunalen
Abwasserklärung gemacht, wo mittlerweile
fast vollständig das Abwässer in Kläranlagen
gereinigt wird. Seit September 2006 müssen
sämtliche Industrieabwässer einer Klärung
zugeführt werden. Eine geordnete Entsorgung
des Hausmülls und eine kontrollierte
Müllbehandlung ist bisher allerdings noch
ungenügend.
Bei allen Investitionsprojekten, beispielsweise
dem
Bau
von
Wasserkraftund
Zellstoffwerken und bei der großflächigen
Nutzung von Naturwäldern müssen Firmen
der Conama eine Umweltverträglichkeitsstudie vorlegen. Die Behörde kann ihre
Zustimmung verweigern oder diese mit
Auflagen versehen.
Für bereits bestehende Anlagen erlässt die
Conama Grenzwerte für Emissionen, legt
Normen fest und kontrolliert deren Einhaltung.
Um die Luftqualität im Großraum Santiago zu
verbessern, gibt es beispielsweise einen
Dekontaminierungsplan:
Bei
kritischen
Luftbedingungen können Betriebe teilweise
stillgelegt und der Verkehr eingeschränkt
werden.
Aufgrund der schärferen Gesetze rechnen
Experten mit einer verstärkten Nachfrage
nach Umwelttechnik. Das gilt in erster Linie für
Geräte und Instrumente zur Reinigung von
Abgasen
und
Abwässern.
Die
Umweltschutzinvestitionen, die bei der
Conama für die kommenden Jahre eingereicht
wurden, belaufen sich beispielsweise auf fast
13
Mrd.
US$.
Die
deutsche
Auslandshandelskammer in Chile hat deshalb
im Jahr 2001 die Abteilung Umwelt
eingerichtet, die deutschen Unternehmen, die
sich in diesem Bereich engagieren möchten,
qualifizierte Hilfestellung leistet.
Chile beabsichtigt im gesamten Land die
Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen
und darüber hinaus ein „Nationales Zentrum
für erneuerbare Energien“ zu gründen.
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C H I L E - kurzgefasst
Aktuelle Stärken/Schwächen in Chile
Stärken
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Liberalisierter
und
offener
Markt:
Freihandelsabkommen mit allen wichtigen
Industrienationen
Chile
gilt
aufgrund
des
hohen
Wettbewerbsdrucks
und
der
Markttransparenz als Testmarkt für
Lateinamerika
International wettbewerbsfähige Kostenstruktur und Steuersätze
Sehr
modernes
Bankund
Finanznetzwerk (alle Banken in Chile
erfüllen Anforderungen von Basel)
Positive
Wirtschaftsentwicklung:
Prognose für Wirtschaftswachstum 2010
beträgt
3,5%
(höchster
Wert
in
Lateinamerika, Durchschnitt: 2,7%)
Chile ist für die globale Finanz- und
Wirtschaftskrise gewappnet!
Schnelle Reaktion: Zentralbank legte den
Leitzins im März auf 2,25%(Leitzins in
wenigen Monaten um 600 Punkte
gesunken)
Staatshaushaltsüberschüsse
der
vergangenen Jahre stehen heute für
Konjunktmaßnahmen zur Verfügung
Für 2009 steht ein Konjunkturpaket von 4
Mrd. US$ zur Verfügung (entspricht ca.
2,8% des BIP)
Staatliche
Förderprogramme
stärken
Liquidität, niedrigste Einkommensgruppen
und
Arbeitsplatzbeschaffung
über
Investitionsprogramme
in
Bau,
Infrastruktur, Gesundheitssystem
Schwächen
•
Überwiegend Technologieimport, da der
Forschungs- und Entwicklungsbereich in
Chile bisher nicht stark ausgeprägt ist.
•
•
•
•
•
•
•
•
Ungleiche Einkommensverteilung
Hohe Konzentration auf die Hauptstadt
Santiago (35% der Gesamtbevölkerung
leben in Santiago)
Gefahren aufgrund der Krise
Rückgang der Exporte
Rückgang der Binnennachfrage
Steigende Arbeitslosigkeit
Starker Rückgang im Immobilien- und
Baubereich
Einfluß auf die Zahlungsfähgkeit der
privaten Konsumenten. Gefahr von
Zahlungsverzug im Gesamtsystem
Einbrüche in den Großunternehmen und
in den noch stärker betroffenen KMUs
Chile - 2008 auf einen Blick*
BIP (Wachstum in %)
BIP pro Kopf (in US$)
Haushaltsüberschuss (% des BIP)
Investitionsrate (%)
Binnennachfrage (Wachstum in %)
Inflation (%)
Arbeitslosenrate (%)
Kupferpreis (amerk. Pfund in US$)
Exporte (in Mrd. US$)
Importe (in Mrd. US$)
3,2
10.814
6,5
29,6
7,4
7,1
7,5
3,87
68
62
*(übergreifend verlässliche Daten bis 2008
verfügbar)
C H I L E - kurzgefasst
Tipps für Geschäftsreisende
Ausländer, die in Chile arbeiten möchten, benötigen ein Visum, das in einer diplomatischen
Vertretung Chiles in Deutschland beantragt werden kann (Bearbeitungszeit 3 – 4 Monate). Bei
einem Kurzaufenthalt von nicht mehr als 3 Monaten ist ein Touristenvisum ausreichend, das
formlos bei der Einreise erteilt wird.
Die Amtssprache ist Spanisch, jedoch wird im Geschäftsverkehr auch Englisch gesprochen.
Grundkenntnisse der spanischen Sprache sind aber in jedem Fall empfehlenswert. Bei
Geschäftsreisen ist zu beachten, dass in den chilenischen Ferienmonaten Januar und Februar viele
Unternehmen Betriebsferien machen.
Weitere Informationen entnehmnen Sie bitte unseren Veröffentlichungen:
•
•
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•
Tipps für Kaufleute – Geschäfte machen in Chile
Investitionen und Firmengründung
Chile – Markt für Abwasser- und Abfallbehandlung
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Chile, gegenwärtiger Einsatz,
Potenziale und Fördermöglichkeiten
Verschiedene Branchenberichte
Wenden Sie sich an uns!
Ansprechpartner
Cornelia Sonnenberg
Hauptgeschäftsführerin
Antje Wandelt
Leiterin DE International
Maiken Kayser
Senior Projektmanager
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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER
Av. El Bosque Norte 0440
Of. 601, Las Condes
Santiago de Chile
Tel. + 56 (2) 203 5320
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(Stand: April 2009)
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