Wunder

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G U T I ERR A TGE BER
Wüsten-
Plus
GU-Leser
SERVICE
MANFRED AU
terrarium
ER
Wunderwelt der Wüste
Für uns gehören Wüsten zu den lebensfeindlichsten Regionen der
Erde. Und doch gibt es hier ein verblüffend vielfältiges Tierleben. Vor
allem Reptilien haben sich diesem Lebensraum perfekt angepasst
und außergewöhnliche, oft bizarre Verhaltensweisen entwickelt.
Praxiswissen kompakt: Autor Manfred Au hat die meisten Wüstenbewohner, die er in diesem Tierratgeber vorstellt, selbst im Terrarium
gehalten. Er kennt ihre Ansprüche und Besonderheiten, beschreibt
die sechs wichtigsten Terrarientypen und gibt neuen Terrarianern
wertvolle Tipps, die ihnen den Einstieg ins Wüstenleben erleichtern.
Auf einen Blick: Worauf muss ich beim Kauf der Terrarienbewohner
achten? Wie sieht das Standard-Trockenterrarium aus? Welcher Terrarientyp ist der richtige für mich?
Die 10 GU-Erfolgstipps: Damit sich Ihre Tiere garantiert wohl fühlen,
gibt es die unverzichtbaren 10 GU-Erfolgstipps ➝ hintere Klappe.
Der GU-Leserservice: Suchen Sie weiteren Rat zum Thema?
Wir helfen Ihnen gerne und beantworten Ihre Fragen ➝ Seite 64.
Verstehen Sie die Sprache der Wüstenterrarien-Tiere? Der Verhaltensdolmetscher
in diesem Ratgeber unterstützt Sie dabei – einfach umblättern!
Inhalt
4 Faszination
Wüste
5 Leben und Überleben in Hitze und
Trockenheit
6 Die besondere Welt der Reptilien
7 Fettspeicher im Schwanz
7 Ungünstige Zeiten verschlafen
8 Was neue Terrarianer wissen sollten
9 Überlegungen vor dem Kauf
9 Experten-Tipp: Wie gut sind Züchter
und Händler?
10 Das ist beim Kauf der Terrarientiere
wichtig
11 Gesundheitscheck beim Kauf
12 Heimtransport und Quarantäne
13 Technik-Test im Probelauf
14 Richtig eingewöhnen und gesund
ernähren
14 Zahlenkunde beim Tierkauf
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Futtertiere und Vitaminbomben
Tut gut – Besser nicht
Wie viel füttern?
Tierärzte mit Reptilienerfahrung
Krankheitsvorsorge und Zucht
Gesundheitskontrolle per Kotprobe
Mit Reptilien züchten
20 Ausstattung und
Technik
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Das Terrarium Ihrer Wünsche
Stellplatz, Licht, Wärme und Zubehör
Technische Helfer
Mit passendem Zubehör läuft’s besser
Zweitgeräte für den Notfall
Bodengrund, Wände und Dekoration
Experten-Tipp: Insider-Tipps fürs
Terrarieninventar
28 Auf einen Blick: Terrarieneinrichtung
30 Die schönsten
Terrarien
31 Leben unter extremen Bedingungen
32 Ideal für Einsteiger: das StandardTrockenterrarium
33 Das müssen Sie beim Kauf oder Bau
Ihres Terrariums beachten
33 Experten-Tipp: Starthilfe für TerrarienEinsteiger
34 Sonnenbaden im Freien
36 Terrarientyp »Bartagame«
37 Bartagamen gesund ernähren
39 Farbbartagamen
39 Vitamine für Futter und Futtertiere
40 Terrarientiere mit ähnlichen Ansprüchen
40 Was bedeutet der Schutzstatus?
42 Terrarientyp »Felsenleguan«
44 Terrarientiere mit ähnlichen Ansprüchen
46 Terrarientyp »Nachtaktiver Bodengecko«
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Der richtige Platz für die Eiablage
Terrarientiere mit ähnlichen Ansprüchen
Die richtigen Fütterungszeiten
Terrarientyp »Stachelschwanzgecko«
Tipps zur Terrarienbeleuchtung
Terrarientyp »Jemenchamäleon«
Regeln für die Sommerfrische
Terrarientyp »Kornnatter«
Mit Frostfutter ernähren
Terrarientyp »Taggecko«
Zur Sicherheit in Quarantäne
Extras
60 Register, Service, Impressum
64 GU-Leserservice
Umschlagklappen:
Verhaltensdolmetscher
SOS – was tun?
Die 10 GU-Erfolgstipps
faszination wüste
Krankheitsvorsorge und Zucht
Die Gesundheit ist das wichtigste Kriterium beim
Kauf und der Haltung von Heimtieren. Reptilien
unterscheiden sich bei der Krankheitsvorsorge wie
auch der Früherkennung und Therapie von Erkrankungen von anderen Heimtieren: Ihr verlangsamter
Stoffwechsel sorgt dafür, dass der Halter Gesundheitsprobleme oft erst spät entdeckt. Das gilt ganz
besonders für Anfänger in der Terraristik. Darüber
hinaus sind Reptilien als wechselwarme Tiere nicht
in der Lage, ihre Körpertemperatur zu erhöhen, um
Erkrankungen schneller abzuwehren. Daher kann
man bei ihnen auch kein Fieber messen.
Richtig desinfizieren
Bei der Desinfektion werden infektiöse Erreger
abgetötet, sodass sie keine Gefahr mehr für die
Terrarienbewohner darstellen.
WUNDDESINFEKTION Hierfür sind spezielle
Medikamente nötig, die Sie bei Ihrem Tierarzt
oder in der Apotheke erhalten.
CHEMISCHE DESINFEKTION Alle Mittel für eine
chemische Desinfektion sind giftig. Beachten Sie
unbedingt die Herstellerangaben. Nach der Behandlung müssen alle desinfizierten Gegenstände
gut abgewaschen und gelüftet werden.
SPÜLMASCHINE UND BACKOFEN Im heißen
Wasserdampf der Spülmaschine und im Backofen
(mindestens 30 Min. bei 150 °C) werden Erreger
sicher abgetötet.
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Gehen Sie auf Nummer sicher und kontaktieren Sie
beim ersten Krankheitsverdacht Ihren Tierarzt. Im
Frühstadium lassen sich selbst ernste Erkrankungen noch erfolgreich behandeln.
› Informieren Sie den Tierarzt ausführlich über die
Haltungsbedingungen. (Besatzdichte, Temperatur,
Luftfeuchtigkeit und Ernährung).
› Manche Tierärzte machen auch einen Bestandsbesuch, um sich vor Ort über die Verhältnisse im
Terrarium zu informieren.
› Behandeln Sie Ihre Reptilien immer nur genau
nach Anweisung des Tierarztes.
Zur Gesundheitskontrolle beim Kauf siehe Seite 11.
Gesundheitskontrolle per Kotprobe
Endoparasiten kommen bei Reptilien relativ oft vor.
Da Parasiten und Eier mit dem Kot ausgeschieden
werden, erfolgt die Kontrolle mit einer Kotprobe.
› Um die Probe nicht zu verunreinigen, legen Sie
den Terrarienboden mit Zeitungspapier aus.
› Die frische Kotprobe wird in einer luftdicht verschlossenen Dose an die Untersuchungsstelle
( Adressen, Seite 62) verschickt.
› Da Parasiten nicht ständig ausgeschieden werden, reicht eine Einzelprobe manchmal nicht aus.
Nehmen Sie im Zweifelsfall einige Tage später eine
zweite Probe.
› Lassen Sie verstorbene Tiere untersuchen. Die
Todesursache gibt oft Aufschluss über eventuelle
Haltungsfehler oder falsche Ernährung.
› Ist ein Tier von Parasiten befallen, sind meist
auch die übrigen erkrankt. Die Behandlung kann
im Terrarium erfolgen, da es sowieso ausgeräumt,
desinfiziert und neu eingerichtet werden muss.
Während der Häutung streift der australische
Baumgecko Diplodactylus taenicauda seine alte
Haut an Ästen ab.
Wann Kotproben nehmen? Den Kot Ihrer Tiere
sollten Sie nach dem Kauf, vor der Winterruhe, bei
deutlichen Verhaltensänderungen und Krankheitsanzeichen untersuchen lassen.
Mit Reptilien züchten
Die meisten Reptilien legen Eier, nur wenige Arten
sind lebend gebärend.
Eier legen Eier legende (ovipare) Arten vergraben
ihr Gelege in der Erde oder verstecken es in Spalten. Im Vergleich zu lebend geborenen Jungen
( rechts) haben Eier schlechtere Überlebensaussichten, was durch größere Gelege ausgeglichen
wird. Im Terrarium ist dafür eine Ablagestelle nötig,
am besten in einer feuchten Sandschicht. Nach der
Ablage überführt man die Eier aus dem Terrarium
in eine luftdichte Box, die mit angefeuchtetem
Brutsubstrat, zum Beispiel Vermiculite oder Perlite,
gefüllt ist und bettet die Eier zur Hälfte darin ein.
Die Box kommt dann in den Brutkasten. Die hartschaligen Eier einiger Gecko-Arten dürfen nicht mit
Chamäleons sind unverträgliche Einzelgänger. Auch
das Jemenchamäleon Chamaeleo calyptratus kann
im Terrarium nur alleine gehalten werden.
Wasser in Berührung kommen, und werden bei nur
leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit inkubiert. Die Dauer
der Zeitigung im Brutkasten hängt von der Tierart
ab und kann zwischen 30 und 200 Tagen liegen.
Brutkasten Die Inkubation im Brutkasten erfolgt
bei konstanter Temperatur. Ein Thermostat hält die
Temperatur ein und regelt eine angeschlossene
Wärmequelle. Der Feuchtigkeitsgrad wird über die
Substratfeuchte in den Boxen eingestellt. Der Fachhandel bietet Brutkästen ab ca. 100 Euro an.
Lebend gebärend Im Gegensatz zu den echten
lebend gebärenden Tieren wie den Säugetieren
kommen die Jungen lebend gebärender Reptilien in
einer dünnen, durchsichtigen Eischale zur Welt. Die
Hülle platzt nach der Ablage auf und die Jungtiere
sind sofort selbstständig. Diese Fortpflanzungsart
wird Ovoviviparie genannt, im Ei lebend gebärend.
Die Ovoviviparie ist eine Anpassung an widrige Lebensbedingungen, da die Eier im Körper der Mutter
besser gezeitigt werden. Bei ovoviviparen Terrarientieren muss der Halter keine Hilfestellung leisten.
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auf einen blick
Die Terrarieneinrichtung
Höhlen
versteck und ruheplatz
Rückwand
klettergarten Die natürlich
gestaltete Rückwand ist nicht allein
eine optische Bereicherung des Terrariums, sondern bietet den Bewohnern
zusätzliche Klettermöglichkeiten. Darüber hinaus fühlen sich die Tiere
wesentlich sicherer, wenn sie
auf dieser Terrarienseite
Deckung haben.
Bodengrund
sand mit lehm In einem Wüstenterrarium ist Sand der ideale Bodengrund für die meisten Bewohner. Auf
reinem Sand laufen die Tiere allerdings
schlecht. Zusatz von Lehm sorgt für mehr
Festigkeit, erleichtert die Fortbewegung
und macht den Bodengrund grabfähig. Der Bodengrund reguliert
den Feuchtigkeitshaushalt
im Terrarium.
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Viele Reptilien der Wüstenregionen
flüchten bei Gefahr in Höhlen oder verbringen dort ihre Ruhezeiten. Zum Bau
eignen sich Korkröhren und Steine. Steinhöhlen müssen so errichtet werden, dass
sie sich nicht untergraben lassen, da
sie sonst einstürzen und die Tiere erschlagen können. Der Zoohandel
bietet auch leichte Kunststoffhöhlen an.
Die Terrarieneinrichtung
Sonne
wärmeinseln HQI-Lampen
und Strahler schaffen Sonnenplätze, auf denen sich die Wüstentiere wie in der Natur aufwärmen
können. Richtet man den Strahler
auf einen Stein, liefert der zusätzlich über lange Zeit viel
Wärme von unten.
Pflanzen
ganz natürlich Lebende
Pflanzen sorgen für das naturnahe
Ambiente im Terrarium, schaffen ein
angenehmes Mikroklima und bieten
den Bewohnern Schutz und Klettermöglichkeiten. Alternativ kann
man auf fast »lebensechte«
Pflanzen aus Kunststoff
ausweichen.
Äste und Zweige
trockenwald Äste und Zweige wirken
in einem Wüstenterrarium sehr natürlich. Für
die Haltung von Reptilien sind sie ein wichtiger
Teil der Einrichtung. Viele Reptilien leben an
Baumstämmen, benutzen die Äste zum Klettern,
als Aussichtspunkte oder schlafen sogar in den
Zweigen. Verwenden Sie nicht zu viele verschiedene Holzarten, um keinen künstlichen Eindruck zu erzeugen. Im Fachhandel findet
man eine große Auswahl unterschiedlicher Holzarten in vielen Formen
und Größen.
Wasserschale
frisches trinkwasser Ein Wassergefäß gehört in jedes Terrarium, auch
wenn die meisten Wüstentiere nur sehr
selten trinken. Das Trinkwasser muss täglich erneuert und die Schale regelmäßig
gründlich gereinigt werden, um zu
verhindern, dass sich hier Krankheitserreger ansiedeln.
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Die schönsten Terrarien
Trockengebiete gibt es in allen Klimazonen der Erde. Die Tierund Pflanzenwelt hat sich den extremen Bedingungen angepasst.
Auch die Reptilien haben unterschiedliche Strategien entwickelt,
um hier zu überleben. Bei der Haltung im Terrarium müssen wir
ihren speziellen Ansprüchen gerecht werden.
Leben unter extremen Bedingungen
Trockengebiete oder aride Gebiete erstrecken sich
fast über ein Drittel des Festlandes der Erde. Von
ariden Klimaverhältnissen spricht man, wenn die
Verdunstung im Jahresverlauf die Niederschlagsmenge übersteigt. Die Jahresniederschläge in der
Sahara, Namib und den vorderasiatischen Wüsten
liegen unter 200 mm. Im semiariden Klima kann
die Niederschlagsmenge in mehreren Monaten des
Jahres höher sein als die Verdunstungsrate. Das
trifft zum Beispiel für die Savannen zu. Bezogen
auf die Pflanzenwelt unterscheidet man zwischen
Steppen, Savannen, Halbwüsten und Wüsten.
Nicht in jeder Wüste ist es heiß
Außer in der Niederschlagsmenge unterscheiden
sich Trockengebiete auch in den Temperaturen. So
finden sich neben den tropischen Trockengebieten
auch solche in gemäßigten und subpolaren Zonen.
Reptilien im Terrarium
Als wechselwarme Tiere ist das Vorkommen der
Reptilien auf wärmere Regionen beschränkt. Im
Laufe ihrer Entwicklung haben sie sich an sehr
unterschiedliche Lebensräume angepasst. Es gibt
tag- und nachtaktive Reptilien, Boden-, Baum- und
Felsbewohner sowie Arten, die nur saisonal aktiv
sind und ungünstige Jahreszeiten mit einer Winteroder Sommerruhe überstehen. Um die speziellen
Ansprüche der Reptilien im heimischen Terrarium
erfüllen zu können, muss der Terrarianer über ihr
Leben in der Natur Bescheid wissen und ihr Verhalten, ihre Physiologie, ihre Nahrungsansprüche und
eventuellen Besonderheiten sehr genau kennen.
Nicht zuletzt, weil Reptilien auf Veränderungen des
Klimas, aber auch aller anderen Faktoren, die ihren
Lebensbereich bestimmen, weit weniger flexibel
reagieren als zum Beispiel die meisten Säugetiere.
die schönsten terrarien
Terrarientyp »Nachtaktiver Bodengecko«
Alle elf Arten der Gecko-Gattung Nephrurus sind
nachtaktiv und kommen nur in Australien vor. Anhand der Hautstruktur unterteilt man die Gattung
in zwei Gruppen: Die Arten mit rauer Haut, zum
Beispiel N. amyae, leben in trockenen Verstecken,
glatthäutige Arten, wie N. levis, brauchen leicht
feuchte Verstecke. Sie graben tiefe Gänge bis in
feuchte Bodenschichten. Die Eingänge werden
morgens mit Sand verschlossen.
Typisch Knopfschwanzgecko
Zum Knopfschwanzgecko Nephrurus levis gehören
drei Unterarten: N. levis levis, N. levis occidentalis
und N. levis pilbarensis. Nephrurus levis levis lebt auf
Sandböden in den Wüsten und Halbwüsten des
mittleren Westaustraliens und Zentralaustraliens.
Der nachtaktive Knopfschwanzgecko ist nicht sehr
anspruchsvoll. Zu seiner Haltung im Terrarium
sind allerdings feuchte Höhlen nötig.
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Die Männchen werden höchstens 9 cm groß, die
Weibchen zum Teil über 12 cm. Von allen Mitgliedern der Gattung Nephrurus wird diese Unterart am
häufigsten in Terrarien gepflegt.
Das Knopfschwanzgecko-Terrarium
Haltung Knopfschwanzgeckos können nur paarweise oder einzeln gehalten werden. Auch Weibchen unterdrücken sich auf Dauer. Für ein Pärchen
reicht ein 60 40 40 cm großes Terrarium. Die
Höhe spielt keine Rolle, da die Geckos nur am Boden leben.
Bodengrund und Höhlen Als Bodengrund eignet
sich feiner Wüstensand, dem man Lehm beimischt.
In hohem Bodengrund graben die Geckos lange
und tiefe Gänge. Bei geringerer Bodengrundtiefe
verwendet man Tonhöhlen, die oben eine Mulde
besitzen ( Foto, Seite 26). Die Mulde wird mit
Wasser gefüllt, das durch den Ton diffundiert und
den Sand anfeuchtet, sodass in der Höhle ein ideales Mikroklima entsteht. Der Terrarienbereich mit
der Höhle steht nur zu einem Drittel über der Heizmatte. Bieten Sie den Geckos Höhlen mit verschiedenen Feuchtigkeits- und Temperaturzonen an.
Terrarientemperatur 25–32 °C am Tag, lokal bis
35 °C. Nachts wird die Heizung ausgeschaltet.
Beleuchtung und Heizung Für die nachtaktiven
Tiere reicht eine Leuchtstofflampe. Beheizt wird
entweder mit einem Strahler, der die Hälfte des Beckens erwärmt, oder einer Heizmatte, die nur ein
Drittel der Bodenfläche beheizt. Die Lüftung muss
mindestens die Hälfte des Deckels einnehmen.
Ernährung Insekten, wie Heimchen, Grillen, Mehlwürmer, Wachsmaden; für trächtige Weibchen
Zur Fortpflanzung schreiten die Kopfschwanzgeckos Nephrurus levis levis nur, wenn sie zuvor eine
zwei- bis dreimonatige Winterruhe gehalten haben. Während der Paarung beißt sich das Männchen
am Weibchen fest.
auch nestjunge Mäuse. Vitamin-Mineralstoffpräparate sind besonders wichtig, da die UV-Bestrahlung
nicht möglich ist. Eine flache Trinkschale darf nicht
fehlen, auch wenn sie nur selten benutzt wird.
Winterruhe Eine Winterruhe von 2–3 Monaten
sollte unbedingt eingehalten werden, sie erhöht
die Lebenserwartung und ist Voraussetzung für die
Zucht. Nephrurus levis legt 3–5-mal jährlich zwei
weichschalige Eier in feuchte Erde.
Schutzstatus WA Anhang IIl
Der richtige Platz für die Eiablage
BODENGRUND Das Substrat muss leicht feucht
und so hoch sein, dass das Weibchen einen Gang
anlegen kann. Ideal sind Plätze unter Wurzeln und
Steinen. Bieten Sie mehrere Ablageplätze an.
TEMPERATUR Am Ablageplatz sollte es immer
20–25 °C warm sein.
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SOS – was tun?
Futterverweigerung
Rachitis
problem Die Echse frisst nicht mehr. das
könnte helfen Prüfen Sie die Haltungs-
problem Beine, Rückgrat
bedingungen und die Terrarientemperatur.
Wird das Tier von den Mitbewohnern unterdrückt? Gibt es Krankheitssymptome, zum
Beispiel eingefallene Augen oder blutigen
und schleimigen Kot?
Probleme
bei der Häutung
problem Der Gecko
hat sich nur unvollständig
gehäutet, Fetzen der alten Haut
hängen noch an mehreren Stellen seines
Körpers. das könnte helfen Entfernen Sie
die Hautreste vorsichtig mit der Pinzette. Sitzen die Hautstücke zu fest, kommt das Tier
für einige Stunden in eine Box mit feuchtem
Moos, wo die Fetzen meist gut aufweichen.
oder Unterkiefer wachsen bei
einem jungen Reptil schief. Das
Tier hat Rachitis. Rachitis ist eine
Erkrankung des wachsenden Knochens, die
bei der Terrarienhaltung in der Regel durch
eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin
D3, Kalzium und UV-Licht ausgelöst wird. Sie
führt zur Knochenerweichung und zu irreparablen Verkrümmungen des Skeletts. das
könnte helfen Einer Rachitis bei Terrarientieren kann man nur vorbeugen. Wenn
die Erkrankung bereits aufgetreten ist, lässt
sie sich nicht mehr heilen. Der beste Schutz
vor Knochenproblemen bieten eine regelmäßige UV-Bestrahlung für die tagaktiven
Terrarienbewohner und die Versorgung mit
Vitamin-Mineralstoffpräparaten.
Schwanzverlust
problem Beim Kampf
Bissverletzung
problem Ein Terrarientier ist vom Mitbewohner gebissen worden. das könnte
helfen Trennen Sie das verletzte Reptil und
den Angreifer. Kleine Blessuren versorgt
man mit Wundsalbe selbst, größere muss
der Tierarzt behandeln. Oft müssen die Kontrahenten auf Dauer getrennt bleiben.
mit Artgenossen hat ein
Gecko den Schwanz abgeworfen. das könnte helfen
Die verlorene Schwanzspitze wächst nach,
allerdings etwas kürzer und deformierter.
Sie behindert das Tier nicht. Geckos und
Leguane können den Schwanz bei Gefahr
abwerfen und ersetzen, Agamen und Chamäleons sind dazu nicht in der Lage.
Die Wüste lebt! Ganz egal ob Ihr Herz für Bartagamen,
Leopardgeckos, Schlangen oder Chamäleons schlägt – das
Wüstenterrarium ist der perfekte Platz, um das Verhalten dieser
faszinierenden Tiere hautnah erleben zu können. Anhand von
sechs Trocken-Terrarientypen werden Ihnen die schönsten
und beliebtesten Wüstenbewohner ausführlich im Porträt vorgestellt. Außerdem erhalten Sie alle wichtigen Informationen
zu Kauf, Eingewöhnung und Pflege der Terrarientiere. Aber
auch Einrichtung und Wartung der Terrarien kommen in diesem
GU-Tierratgeber nicht zu kurz. So fühlen sich Ihre Pfleglinge in
ihrem neuen Heim garantiert wohl!
WG 424 Hobbytierhaltung
ISBN 978-3-8338-1936-0
PEFC/04-32-0928
€ 7,99 [D]
€ 8,30 [A]
www.gu.de
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