Schulcurriculum SII

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Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Einführungsphase: Cytologie und Physiologie – Zelle, Gewebe, Organismus
Fachinhalte
1. Zelle – Gewebe – Organismus
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Pflanzliche und tierische Zellen im Lichtmikroskop (Zwiebelhaut, Wasserpest, Mundschleimhaut ...)
Aufbau eines Lichtmikroskops
Zeichnen mikroskopischer Objekte
Gestalt und Größen von Zellen
Zellkern, Zellzyklus, Mitosestadien
funktionsbezogene Zell- und Gewebedifferenzierung mit ökologischen und
evolutionsbiologischen Bezügen
2. Molekulare Grundlagen, Kompartimentierung, Transport
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Struktur-Eigenschaftsbeziehungen von Bau und Inhaltsstoffen der Zelle
Elektronenmikroskopisches Bild der Zelle: Organellen, Kompartimentierung
Bau und Funktion von Biomembranen
Diffusion und Osmose
Transport an Membranen (Tunnelproteine, Carrier, Cytose)
Aufbau des Zellkerns
3. Biokatalyse
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Molekularer Bau und Wirkungsweise von Enzymen
Abhängigkeit der Enzymaktivität von Umgebungsfaktoren
Reaktionsgeschwindigkeit, Regulation und Einflüsse der Enzymaktivität
4. Nutzung der Lichtenergie zum Stoffaufbau
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Bedeutung der Fotosynthese
Lernen im Kontext
Methoden und Kompetenzen
z.B. Medizinisch-technische
Berufe
Lichtmikroskop als optisches
Instrument: Bestandteile,
Strahlengang, Vergrößerung,
Auflösung ( Ph)
z.B. Arbeiten im biologischen
Labor
Anfertigen und Zeichnen
mikroskopischer Präparate
Zellmodelle
Vergleichende Untersuchung
verschiedener Gewebe und
Organe
z.B. Dialyse
z.B. Mukoviszidose
Versuch Plasmolyse und
Deplasmolyse
z.B. Wirkungsweise von
Arzneimitteln ( Orlistat, Ch)
Modelle der Enzymwirkung
und Enzymregulation
z.B. Nachwachsende Rohstoffe zur Energieversorgung,
z.B.: Lichtmikroskop: Blattquerschnitte (Sonnen- und
1 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
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Fotosynthesefaktoren
Reaktionsorte und Ablauf der Fotosynthese
Zusammenhang Fotosyntheseleistung – Standort
z.B. Klimawandel, „Biodiesel“
Schattenblatt)
Experimente zur Abhängigkeit der FS von Außenfaktoren
Chromatographie der
Blattfarbstoffe
(Grundlegende stoffwechselphysiologische Mechanismen werden am Beispiel
der Fotosynthese behandelt!)
Erstellen von Bilanzen
5. Betriebsstoffwechsel und Energieumsatz
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Aerober Abbau von Glucose – Glykolyse, Citratzyklus, Atmungskette
Anaerober Abbau von Glucose – Gärungen
Zusammenhang Atmung – Kreislauf – Bewegung
z.B. Herstellung und kulturelle Bedeutung von Bier und
Wein
Erstellen von Bilanzen
z.B. aerobe und anaerobe
Vorgänge bei der menschlichen Bewegungsbelastung
( Sp)
z.B. Doping durch EPO
( Sp)
Mögliche Schwerpunktvorhaben:
Holz als natürlicher Werkstoff Niere als Ausscheidungszentrum des Körpers Sport biologisch betrachtet Energiewende, Klimawandel, alternative Energieträger 2 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Qualifikationsphase 1.1: Genetische und entwicklungsbiologische Grundlagen von Entwicklungsprozessen
Fachinhalte
Lernen im Kontext
Methoden und Kompetenzen
1. Fortpflanzung und Keimesentwicklung
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Musterbildung und Gewebedifferenzierung als Prinzip der Ontogenese
Fortpflanzungsmedizin
z.B. Einflussnahme des
Menschen auf Fortpflanzung
und Entwicklung,
Embryonenschutzgesetz
(Pl, Re, Sw)
Krebs als Fehldifferenzierung
2. Molekulare Grundlagen der Vererbung und Entwicklungssteuerung
z.B. Genetischer Fingerabdruck
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DNA als Träger der Erbinformation (Hershey-Chase-Experiment)
Replikation (Meselson-Stahl-Experiment, Mechanismus)
Proteinbiosynthese (Genetischer Code, Ablauf, Vergleich von Eukaryoten
und Eukaryoten)
Mutationen, Wirkungsweise von Mutagenen
Regulation der Genaktivität am Beispiel der Prokaryonten (Operonmodell
im Zusammenhang mit Stoffwechselaktivitäten bei Bakterien)
- lac-Operon (Substratinduktion bei katabolen Operons)
- trp-Operon (Endproduktexpression bei anabolen Operons)
- Bakterien und Phagengenetik
2. Aspekte der Cytogenetik mit humanbiologischem Bezug
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Stammbaumanalyse und Erbgänge in der humangenetischen Beratung
- Meiose (Chromosomenverteilung, Rekombination, Crossing over)
- Erbkrankheiten mit unterschiedlichen Erbgängen, Humangenetische
Familienberatung
3. Angewandte Genetik
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Werkzeuge und Verfahrensschritte der Gentechnik (Beispiel Vaterschaftstest, DNA-Isolation, PCR, Elektrophorese, Plasmidtechnik,
z.B. Mukoviszidose (vom
Gen zum Merkmal)
Analyse von Entwicklungsphysiologischen Experimenten
Sicherheitsmaßnahmen beim
Umgang mit mikrobiologischen Objekten, Erstellung
und Umgang mit Modellen
z.B. Humangenetische Beratung im Zusammenhang
mit Erbkrankheiten
Mikroskopie von Zellteilungsstadien, Auswertung von
Karyogrammen, Stammbaumanalysen
Gentechnologische Synthese
von Medikamenten (z.B.
Wachstumsfaktoren, Gerin-
Verfahrenstechnik: Elektrophorese
3 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
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Sequenzanalyse...)
Methoden der Bakteriengenetik (Leistungskurs)
- Stempeltechnik,
- Kultivierung von Bakterien
Kontroverse Positionen zur Gentechnologie
nungsfaktoren...
z.B. Embryonenschutzgesetz
(Pl, Re, Sw)
PCR und Molekularbiologische Untersuchungen
im Schülerlabor der RUB
(Gennachweis in Zea mays)
Mögliche Schwerpunktvorhaben:
-
Umgang mit Erbkrankheiten, z.B. Down-Syndrom, Mukoviszidose Pandemien: Neue Gefahren durch multiresistente Keime
4 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Qualifikationsphase 1.2: Ökologische Verflechtungen und nachhaltige Nutzung
Fachinhalte
Lernen im Kontext
1. Umweltfaktoren, ökologische Nische – Untersuchungen in einem
Lebensraum (aquatisches Ökosystem = Stehende Gewässer und Aspekte
des Fließgewässers)
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Messen und Darstellen von
abiotischen Faktoren an
verschiedenen Standorten
(z.B. Temperatur, pH-Wert
etc. im Kemnader Stausee,
Vergleich mit Daten der
ökologischen Station Sorpesee)
Erfassung ausgewählter abiotischer Faktoren und Organismengruppen
Einfache Beziehungen zwischen Organismengruppen und Habitatfaktoren
Toleranzbereich, physiologisches und ökologisches Optimum
Ökologische Nische
z.B. Experimente mit
Temperaturorgel
(Struktur gibt nicht die zeitliche Reihenfolge der Behandlung der Themen wieder!
Genauere Untersuchungen der aquatischen Ökosysteme erfolgen erst nach dem
Themenbereich „Verflechtungen in Lebensbereichen“!)
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Methoden und Kompetenzen
Beispiel aquatisches Ökosystem (See + Fließgewässer)
- Gliederung eines Sees, Wechsel der Jahreszeiten
- Zonierung, Änderung der Lebensbedingungen: Eutrophierung
- Methoden der Bestandsaufnahme von Standortfaktoren:
Gewässergütebestimmung, Saprobienindex,
- Vergleich natürliche Selbstreinigung - Kläranlagen
Statistische Auswertung von
Daten
Eingriffe des Menschen in die
Umwelt: z.B. Begradigung
von Fließgewässern, Einleitung von Haushalts- und
Industrieabwässern etc.
Gewässeranalysen (Ruhr,
Kemnader Stausee, SorpeTalsperre, Muttenbach,
Borbach): Gewässerstrukturanalyse, Analyse biotischer
und abiotischer Faktoren,
Gewässergütebestimmung
z.B. Massentierhaltung,
sozialer Stress
Auswertung von Daten zur
Populationsentwicklung (z.B.
Schädlingspopulationen,
Inselfuchs etc.), Ableitung
2. Wechselbeziehungen, Populationsdynamik
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Beziehungen innerhalb einer Population
Beziehungen zwischen Populationen: interspezifische Konkurrenz,
Räuber-/Beutebeziehungen, Parasitismus, Mutualismus
Veränderung und Regulation der Populationsdichte (Volterra-Regeln)
z.B. Monokulturen, Schäd-
5 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
3. Verflechtungen in Lebensgemeinschaften
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Biomasseproduktion, Trophieebenen, Energiefluss
Biogeochemischer Kreislauf am Beispiel des Stickstoffkreislaufs
4. Nachhaltige Nutzung und Erhaltung von Ökosystemen
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Nachhaltige Bewirtschaftung
Umwelt- und Naturschutz vor Ort an einem Beispiel
chemischer Pflanzenschutz, Düngung (Eutrophierung), biologischer
Pflanzenschutz
lingsbekämpfung
ökol. Gesetzmäßigkeiten
z.B. Welternährung, landwirtschaftliche Produktion (z.B.
Fleischproduktion in Südamerika)
Erstellen von Bilanzen,
Umgang mit Modellen (ökol.
Pyramiden)
Erkennen von Konflikten
zwischen Nutzungs- und
Schutzansprüchen, Abwägen
von Lösungsstrategien
(möglichst aktuelle Bezüge)
Mögliche Schwerpunktvorhaben:
-
Kemnader See: Lebensraum und Freizeitbereich Der ökologische Fußabdruck
6 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Qualifikationsphase 2.1: Evolution der Vielfalt des Lebens in Struktur und Verhalten
Fachinhalte
Lernen im Kontext
1. Grundlagen evolutiver Veränderung
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Kosten-Nutzen-Prinzip bei Konkurrenz um Ressourcen
Fortpflanzungsstrategien
Partnerwahl und Paarungssysteme
Evolution von Signalen - Ritualisierung
3. Art und Artbildung
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Separation, Rassenbildung, Isolationsmechanismen
Adaptive Radiation (Darwinfinken. Kleidervögel auf Hawaii)
4. Evolutionshinweise und Evolutionstheorie
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Züchtung von Haustieren,
z.B. Rassehunden
Simulation von Selektionsprozessen (Modellberechnungen)
z.B. Revierverhalten einheimischer Singvögel
Verhaltensbeobachtungen
und Erstellen eines Ethogramms
Genotypische Variabilität von Populationen
phänotypische Variation innerhalb und zwischen Populationen
Evolutionsfaktoren Mutation, Rekombination, Gendrift
Selektion und Anpassungsprozesse
2. Verhalten, Fitness und Anpassung (Leistungskurs)
Rezente Hinweise aus Morphologie, Anatomie, Biochemie, Physiologie
Paläontologische Hinweise
Systematik und phylogenetischer Stammbaum, Ableitung von
Progressionsreihen
Erklärungsmodelle für Evolution
- Theorien von Darwin und Lamarck
- Synthetische Evolutionstheorie
- Kreationismus
Methoden und Kompetenzen
z.B. Das „egoistische Gen“
z.B. Imponierverhalten und
Rituale
Zooexkursion
z.B.
Wissenschaftsgeschichte:
Darwin
Fallanalyse für Evolutionsgeschehen
z.B. Schöpfungsglaube und
Evolutionstheorie ( Pl, Re,
Sw)
Ordnen und Vergleichen von
biologischer Vielfalt mittels
Homologiekriterien, Hypothesenbildung über Verwandtschaftsbeziehungen
Datierungsmethoden
Vergleich und Beurteilung der
Ergebnisse unterschiedlicher
7 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Analysebeziehungen
Zusammenarbeit mit Schülerlabor (RUB): DNA-Analyse
5. Transspezifische Evolution der Primaten
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fossile und rezente Hinweise zur Evolution des Menschen
- Stammbaum der Primaten, Stellung des Menschen
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phylogenetische Stellung der Hominiden
- Entwicklungstrends in der Primatenevolution: aufrechter Gang, wenige
Knochen
- wichtige Vertreter unserer Vorfahren, fossile Funde, Verbreitung
z.B. Entstehung von
Sprache, kultureller Ausdrucksformen, Ethik und
Moral (D, Ku, Mu, Pl, Re)
z.B. Rassenlehre des
Nationalsozialismus (Ge)
Vergleichende Analyse von
Primatenschädeln
Erstellen eines Stammbaumes aufgrund von Einzelfunden und dessen Problematik
Mögliche Schwerpunktvorhaben:
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Trends in der Primatenevolution Menschen-„rassen“: Die Ausbreitung des Menschen auf der Erde
8 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
Qualifikationsphase 2.2: Steuerungs- und Regulationsmechanismen im Organismus (Neuronale Informationsverarbeitung, Sinne und
Wahrnehmung
Fachinhalte
Lernen im Kontext
Methoden und Kompetenzen
1. Molekulare und cytologische Grundlagen
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Bau und Funktion des Neurons
- Ruhepotenzial
- Na+/Ka+-Pumpe
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Erregungsentstehung und Erregungsleitung
- Ionenkanäle in der Axonmembran
- Entstehung des Aktionspotenzials
- Kontinuierliche und saltatorische Erregungsleitung
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Synaptische Verschaltung
- neuromuskuläre Endplatte
- zentrale Synapsen
Wirkungsmechanismen von Drogen und Arzneimitteln
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2. Neuronale Verschaltung und Sinne
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Reflexe, motorische Koordination
- Erregende und hemmende Synapsen
- Integration und Verrechnung am Beispiel Patellasehnenreflex,
Flexorreflex, antagonistische Hemmung
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Bau und Funktion eines Sinnesorgans. Beispiel Auge:
- Optischer Apparat
- Aufbau der Netzhaut
- biochemische Vorgänge an Zapfen und Stäbchen
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Bau und Funktion eines Sinnesorgans. Alternativbeispiel Ohr:
- Bau und Funktion: äußeres Ohr, Mittelohr, Innenohr
- Aufbau der Hörschnecke
z.B. Synapsengifte und deren
medizinische Anwendung
z.B. Drogen und Sucht
(Pa, Sw, Re)
z.B. Sehschwächen und
deren Behandlung / Korrektur
(Ph)
Modellexperimente zum
Diffusionspotenzial
Verfahrenstechnik: Ableitung
von Membranpotenzialen
Selbstversuche zu Reflexen
Physiologische Experimente
zur Verarbeitung optischer /
akustischer Reize
9 Schulcurriculum Biologie Sekundarstufe II
- biochemische Vorgänge an den Haarzellen
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Verarbeitung von Sinnesreizen im Nervensystem
- Beispiel „Sehbahn“
- Laterale Hemmung, Renshaw-Hemmung
3. Wahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein
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Bau des ZNS
Funktion der Gehirnbereiche
- Funktionale Differenzierung
- Motorische und sensorische Zentren
- linke und rechte Hemisphäre
Wahrnehmung und Bewusstsein
Gedächtnis und Lernen
z.B. Optische Täuschungen:
Phänomen und Physiologische Ursachen (Ph, Ku)
Selbstversuche zum Lernen;
z.B. Lernen unter Stress
z.B. Lärm, Klang, Musik:
Eigenschaften akustischer
Informationen (Ph, Mu)
z.B. Lernstrategien (Beispiel
„mind-map“ zur Aktivierung
beider Hemisphären) (Pa)
Mögliche Schwerpunktvorhaben:
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Denken, Lernen und Vergessen Neuromarketing: Strategien der Werbung
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