WS 10/11 - Universität Bremen

Werbung
ERASMUSSEMESTER IN SIENA
Siena ist eine wunderschöne kleine Stadt in Italien. Sie liegt mitten in
der Toskana, eine Stunde entfernt von Florenz. Sie ist berühmt für ihr
mittelalterliches Stadtbild und den Palio, ein Pferderennen, welches
einmal im Jahr auf dem großen Piazza del Campo zwischen allen
Stadtteilen Sienas stattfindet und eine Menge von Festivitäten mit sich
bringt.
Ich
habe
mich
für
Siena
entschieden,
da
dort
eine
zum
Fremdsprachenzentrum der Uni Bremen kooperierende Sprachschule ist
(diese besuchen fast alle Erasmusstudenten Italiens, um danach zu den
anderen Städten zu reisen, in welchen sie ihr Erasmussemester
verbringen). Außerdem wurde mir das Philosophie-Institut von meinen
Professoren empfohlen.
Die
Vorbereitungen
zu
dem
Erasmussemester
beginnen
mit
der
Onlinebewerbung ein Jahr vor dem Aufenthalt. Es wird zwar empfohlen
im 5. Semester seinen Auslandsaufenthalt zu absolvieren, aber ich habe
die Erfahrung gemacht, dass das 4. Semester besser gewesen wäre, zum
einem weil direkt nach dem Auslandsaufenthalt das Schreiben der
Bachelorarbeit sehr knapp und stressig wird zum anderen weil ich denke,
dass
ein
Sommersemester
eine
sehr
viel
schönere
Erasmuszeit
verspricht. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass man, wenn
man im Sommersemester beginnt, den Aufenthalt nicht verlängern kann.
Informationen zur Bewerbung und Vorbereitung, darüber was in welcher
Zeit wo vorzulegen ist, wird mehrmalig von dem International Office
erklärt. Auch die Università degli Studi di Siena legt Ihre Forderungen
eigentlich sehr klar offen. In Italien muss man sich nur daran
gewöhnen, das einiges seine Zeit braucht und man nicht immer
an der richtigen Adresse ist oder die richtige Information
bekommt!!!
Das einzige womit man vielleicht früher beginnen sollte, ist das Erlernen
der jeweiligen Landessprache. Es ist sinnvoll so früh wie möglich mit
dem Lernen zu beginnen, wobei ich auch Studenten kennengelernt habe,
die ohne jegliche Sprachkenntnis zu Anfangs gut mit Englisch und später
auch mit nur wenig Italienisch ausgekommen sind. Man sollte auf jeden
Fall
während
des
Auslandsaufenthalts
so
weit
wie
möglich
auf
Muttersprache und Englisch verzichten, dann lernt man die Sprache auch
sehr zügig. Zu Beginn des eigentlichen Aufenthalts kann entweder über
die Uni Bremen (kostenfrei) oder direkt über die Università di Stranieri
selbst (ca. 52,- €) ein einmonatiger Intensivsprachkurs besucht werden.
Die Universität Bremen verlangt, dass man schon sehr frühzeitig seinen
Semesterplan einreichen soll, was jedoch in der Philosophie oder auch in
anderen Fächern wenig Sinn macht. Am besten ist es sich vorweg
Vorlesungen herauszusuchen und vorerst anzugeben (findet man zum
Beispiel für das Fach Philosophie über die Homepage der „Facoltà di
Lettere e Filosofia“). Jedoch sollte man sich trotzdem in der ersten
Woche alle möglichen und interessanten Seminare anschauen, um sich
danach wirklich festlegen zu können, welche Veranstaltungen man
besuchen
will. Den
Semesterplan
kann man dann noch ändern.
Empfehlenswert ist dies deshalb, weil manche Kurse einfach sprachlich
schwerer
sind
als
andere
aber
auch
weil
einige
Professoren
verständlicher sind als andere. Die Veranstaltungen des PhilosophieInstituts in Siena gleichen alle eher einer Vorlesung als einem Seminar.
Der Professor spricht die ganze Zeit, es wird nicht diskutiert und es
werden nur wenige Fragen gestellt. Die Prüfungen sind alle mündlich und
es
wird
immer
alles
für
die
Prüfung
gelernt,
jedoch
haben
Erasmusstudenten meistens einen Bonus und werden milde bewertet.
Die Università degli Studi di Siena befindet sich zum größten Teil
innerhalb der Stadtmauern, nur das Institut für Medizin und Pharmazie
sind 15 Minuten mit dem Bus entfernt, außerhalb der Stadtmauern. Die
anderen Fakultäten sind in der Stadt verteilt, aber zu Fuß alle sehr gut
erreichbar. Es gibt 2 große Mensen (eine dritte am Medizin-Institut, wo
sich auch ein Studentenwohnheim befindet) die sieben Tage die Woche
geöffnet haben, sowohl mittags als auch am Abend. Das Essen ist sehr
gut, die Auswahl sehr groß und die Preise angemessen. Es gibt eine
Mensa-Card die man zu Beginn seines Erasmusaufenthalts bekommt, die
allerdings nur die Information gibt welchen Status man hat. Bezahlt wird
also trotzdem bar. In allen Universitätsgebäuden gibt es W-Lan für
welchen man ebenfalls am Anfang seines Aufenthalts ein Passwort
bekommt. Für die Bibliothek bekommt man eine Art Schein mit dem man
sich bei der Bibliothek anmeldet, danach ist das Ausleihen von Büchern
sehr einfach. Es gibt auch die Möglichkeit Sportkurse zu besuchen, was
jedoch nicht viele Erasmusstudenten wahrnehmen, da diese meist
anderen Dingen Priorität geben!
Sehr empfehlenswert ist es, sich so schnell wie Möglich im International
Office, in welchem jegliche Anmeldung und bürokratische Dinge zu
erledigen sind, bei der Erasmusgruppe zu melden, da in Siena ansonsten
so gut wie keine Freizeitangebote vorliegen. Die Erasmusgruppe von
Siena (zumindest in dem Semester, in dem ich dort war) ist sehr gut
organisiert. Sie bieten viele verschiedene Vorteile und Aktionen. Mit der
Erasmuskarte hat man zum Beispiel in sehr vielen Bars und Cafés einen
Rabatt auf die Getränke (In vielen Erasmusstädten von Itaien!!). Einmal
pro Woche gibt es einen Disko-Abend (zumindest im Winter, denn im
Sommer hält man sich eher draußen auf dem großen Piazza oder bei
Straßenfesten auf), es gibt Motto- und Saisonparties, es gibt TandemTreffen und auch Wein-Touren innerhalb der Toskana. Weiterhin bieten
sie sehr viele Reiseangebote über das ganze Jahr, zum Beispiel nach
Neapel und Capri, Venedig und Perugia.
Innerhalb von ein bis zwei Stunden kann man mit dem Bus oder Zug
schöne
toskanische
Städte
wie
zum
Beispiel
Montepulciano,
San
Gimignano, Florenz, Pisa oder Lucca erreichen und dort eine schöne
Tagestrip verleben. Die Reisekosten betragen hier meist nicht mehr als
5- 7 Euro pro Fahrt!
Die
Kriterien
zur
Zimmerwahl
sind
unter
den
Studenten
sehr
unterschiedlich, daher ist es schwer einen Rat zu geben. Es gibt die
Möglichkeit sich ein Zimmer privat oder in einem der 2 oder 3
Studentenwohnheime zu mieten. 2 dieser Wohnheime sind innerhalb
oder sehr nahe der Stadtmauern. Sie sind sehr begehrt, da sie sowohl
billig sind als auch eine gute Lage haben. Das 3. Studentenwohnheim
liegt ein wenig außerhalb und ist mit dem Bus 15 Minuten entfernt von
der Stadtmitte entfernt (40 Minuten zu Fuß). Das Busticket kostet für
Studenten
pro
Jahresquartal
ca.
50,-
€.
Allerdings
ist
dieses
Studentenwohnheim nicht unbedingt die beste Lösung, da es nichts
außer einem Supermarkt in der Nähe gibt und sich alles Leben innerhalb
der Mauern abspielt, außerdem fährt der letzte Bus schon gegen 1:00.
Privat ein Zimmer zu mieten ist meist teurer, dafür hat es aber eine gute
Lage und zudem wohnt man mit italienischen Studenten zusammen, was
das Erlernen der Sprache erheblich erleichtert! Bei beiden Möglichkeiten
gilt jedoch zu 99%, das man ein Bett in einem Zwei-Bett-Zimmer
bekommt, das man sich mit einem anderen (gleichgeschlechtlichen)
Student teilt.
Abschließend kann ich nur jedem dem sich diese Möglichkeit bietet zu
einem Erasmussemester oder -jahr raten. Es ist eine wunderbare,
lehrreiche Zeit, die man eigentlich nicht enden lassen will. Man erlebt
unheimlich viele neue und schöne Dinge und lernt unglaublich viele nette
Menschen kennen! Also: VIEL SPAß!
Herunterladen