Wechselkurssysteme und internationale Währungsordnung I

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Wechselkurssysteme und internationale Währungsordnung I:
Bretton Woods/ IMF/ Worldbank
Zusammenfassung
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Internationale Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung (Weltbank) waren das Ergebnis der Bretton Woods Konferenz 1944. In dieser
Konferenz wurde nach dem 2.Weltkrieg zwischen dem starken Amerika und dem schwachen
Europa über eine internationale Währungsordnung verhandelt. Die Interessen der USA
wurden von Harry White vertreten, die britischen Vorstellungen von John Maynard Keynes.
Ihre beiden Vorschläge formten die Basis der Verhandlungen.
In dem Abkommen zwischen Amerika und England wurde die Gründung eines
Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 29 Mitgliedern, und der Weltbank, beschlossen.
Heute hat der IWF bereits 182 Mitglieder.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank wurden gegründet, um den
internationalen Zahlungsverkehr und die Währungspolitik zu kontrollieren sowie Länder mit
Zahlungsbilanzproblemen finanziell zu unterstützen. Gerade in den letzten Jahren standen
beide Institutionen Herausforderungen bei der Bekämpfung und Verhinderung von
Währungskrisen gegenüber. Die internationalen Organisationen IWF und Weltbank zeichnen
sich durch eine enge Zusammenarbeit hinsichtlich ihrer Ziele aus. Beide Institutionen
versuchen gemeinsam bei Kriegsländer, oder Länder mit Zahlungsschwierigkeiten,
unterstützend in die Wirtschaft einzugreifen und bessere Wirtschaftsbedingungen für die
Mitgliedsstaaten zu schaffen.
Die grundsätzlichen Aufgaben des IWF sind die Sicherung von stabilen Wechselkursen,
sowie die Förderung eines freien Marktes. Durch die Vergabe von kurzfristigen Krediten des
IWF, sollen Länder mit Zahlungsschwierigkeiten geholfen werden. Die wirtschaftspolitische
Zusammenarbeit, die kontinuierliche Beratung der Mitgliedstaaten, sowie die ständige
Beobachtung der Weltwirtschaft, sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der
Grundprinzipien des IWF.
Die Aufgaben der Weltbank umfassen, im Gegensatz zum IWF, größere Projekte, wie
beispielsweise langfristige Darlehen an Länder der Dritten Welt, um damit die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes zu fördern. Bei wirtschaftlichen Krisen und durch Krieg zerstörte
Volkswirtschaften versucht die Weltbank beim Wiederaufbau der Infrastruktur durch größere
Projekte, wie z.B. den Bau von Straßen oder Kraftwerken, die Wirtschaft zu unterstützen.
In den vergangenen Jahren hat die Entwicklungshilfe für Länder der Dritten Welt immer mehr
an Bedeutung gewonnen. Entwicklungsländer, die von hoher Armut, fehlender Infrastruktur,
stagnierender Wirtschaft, sowie hohen Auslandsschulden gekennzeichnet sind, versucht der
IWF mit Hilfe von großzügigen Darlehen, so genannten Fazilitäten, wie beispielsweise die
regulären und konzessionären Fazilitäten, die Strukturanpassungsfazilität, Armutsreduktionund Wachstumsfazilität sowie den Sonderfazilitäten, finanziell zu unterstützen.
Neben vielen positiven Aspekten der Interventionen des IWF, wie beispielsweise die
Schaffung einer Infrastruktur und Arbeitsplätzen sowie monetäre und humanitäre
Unterstützungen, geriet der IWF immer stärker in das Kreuzfeuer der Kritik. In vielen
Ländern hat das Eingreifen des IWF nicht das gewünschte Resultat erbracht, das sich viele
erhofft hatten. Gerade in den letzten Jahren konnte der IWF viele Finanz- und
Währungskrisen nicht verhindern. Die wichtigsten Kritiken der IWF Tätigkeiten umfassen die
Ostasienkrise 1997, die Russlandkrise, die „lender of last resort“ –Funktion des IWF sowie
„Moral Hazard“.
Die vielen unterschiedlichen Finanzierungsformen die der IWF in der Vergangenheit
entwickelt hat zeigen, dass der IWF bei der Bekämpfung von Währungskrisen geeignet ist. Im
Laufe der Zeit veränderten sich jedoch die Krisensituationen vieler Länder, die komplexer als
je zuvor wurden. Im Hinblick auf diese veränderten Situationen hat der IWF jedoch
notwendige Reformen, für eine erfolgreiche Bekämpfung von Währungskrisen, verpasst.
Gerade in den letzten Jahren hat das Versagen des IWF bei internationalen Eingriffen zu einer
Debatte über notwendige Reformen geführt. Unter dem Druck der internationalen Kritik
sowie der Reformvorschläge der Meltzer-Kommission reagierte der IWF schließlich mit der
Abschaffung einer Reihe von Finanzierungsfazilitäten. Trotz dieser ersten, zaghaften
Reformansätze wird der IWF weiterhin kritisch betrachtet und viele seine Vorgehensweisen in
Frage gestellt.
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