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24.10.1929
Autor: Sparkassenverband Niedersachsen
Börsencrash und Weltwirtschaftskrise
Der "Schwarze Freitag" und die Auswirkungen auf
Deutschland
Hohe Reparationsforderungen, Industriedemontagen im
Ruhrgebiet und wertlose Kriegsanleihen hatten bereits Anfang
der 1920er Jahre die Hyperinflation ausgelöst, die die
Bevölkerung in Not und Elend stürzte. Schon während und
auch nach der Inflation geriet Deutschland in eine
zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Krediten,
besonders US-amerikanischen. Die von den USA ausgehende
Weltwirtschaftskrise traf das Deutsche Reich besonders hart,
da diese stärker als irgendeine andere Industrie an die
amerikanische Wirtschaft gekoppelt war.
Die große Weltwirtschaftskrise begann am 24. Oktober 1929,
ausgelöst durch einen großen Börsencrash an der Wall Street.
Vorausgegangen waren große Spekulationen, die auf dem
Optimismus und dem Aufschwung der goldenen Zwanziger in
den USA fußten. An diesem „Schwarzen Freitag“ platzte die
Blase, die Aktien fielen ins Bodenlose, dramatische Szenen
spielten sich ab, und in der Folge wurden Geld und Kredite
weltweit knapp. Die Krise griff in Deutschland schnell auf die
Binnenkonjunktur über.
Durch die einsetzende Massenarbeitslosigkeit verschlechterte
sich die soziale und wirtschaftliche Lage dramatisch. Am Ende
der Weimarer Republik im Jahr 1933 zählte man insgesamt
sechs Millionen Arbeitslose, dies entsprach einer Quote von
etwas mehr als 30 Prozent. Soziale Unruhen, politische
Instabilität und Radikalisierung waren die Folge.
Parlament, Regierung und Reichspräsident arbeiteten mehr
gegen- als miteinander. Es kam zu Regierungskrisen und
Neuwahlen in rascher Folge, bei denen die radikalen Parteien,
allen voran die NSDAP, immer mehr Zulauf erhielten.
Weltwirtschaftskrise und Bankenkrise
Bereits im Oktober 1928 verschlechterte sich die allgemeine
Wirtschaftslage im Deutschen Reich. Inflation und
Reparationslasten hatten hier zu einem tiefgreifenden
Kapitalmangel geführt, der durch ausländisches Kapital
ausgeglichen wurde. Doch mit dem weltweiten Rückgang der
Industrieproduktion kam es in der Folge massenweise zum
Abzug ausländischen Kapitals.
Das Problem war, dass dieses Kapital wiederum von den
Banken kurzfristig ausgeliehen, aber langfristig angelegt war.
Die Folge waren Liquiditätsengpässe. Der überstürzte Abzug
kurzfristiger US-Anleihen hatte zur Folge, dass etliche Firmen
zusammenbrachen. Mit dieser Krise wurde ein Teufelskreis in
Gang gesetzt, der am Ende eine Bankenkrise auslöste.
Bankenkrise 1931
In diese ohnehin schon angespannte Situation platzte die
Nachricht von den massiven Verlusten des größten
europäischen Wollkonzerns in Bremen, der Norddeutschen
Wollkämmerei (kurz: Nordwolle). Die Darmstädter und
Nationalbank (Danat-Bank) war durch umfangreiche Kredite
bei der Nordwolle engagiert und geriet nun durch die
drohenden Kreditausfälle ins Taumeln. Damit nahm die
Katastrophe ihren Lauf.
Der Vorstand der Danat-Bank kündigte schließlich für den
Montag, 13. Juli 1931 an, dass die Bankschalter geschlossen
blieben. Die Danat-Bank war einer der größten
Geschäftsbanken im damaligen Deutschen Reich. Die Wirkung
der Pleite auf Menschen und Märkte war verheerend.
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Redaktion Sparkassengeschichten
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