ELAC2014/HID-0254 CAPRI-PC Pneumocystis bei Kindern – Atemluftuntersuchungen und IMS-Chromatogramme flüchtiger Verbindungen MASTERARBEIT / BACHELORARBEIT in Zusammenarbeit mit Dr. Enrique J. Calderón FISEVI/Instituto de Biomedicina de Sevilla (IBIS), Sevilla, Spanien Pneumocystis ist eine opportunistische Pilzinfektion und der Erreger einer interstitiellen Lungenentzündung (Pneumocystispneumonie, PCP), die besonders bei Säuglingen, Immungeschwächten und AIDS-Kranken auftritt. Die Übertragung erfolgt wahrscheinlich über die Atemwege. Bei gesunden Menschen werden die Erreger durch das Immunsystem aufgenommen und beseitigt. Bei unterentwickelten Frühgeborenen greift dieser Abwehrmechanismus nicht, so dass die Krankheitserreger in die Überzahl gelangen und zu einer Zerstörung der Alveolarzellen führt. Es entsteht eine schwere Lungenentzündung mit lebensbedrohlichen Atembeschwerden. Wichtig bei einer Infektion ist eine frühzeitige Diagnose und eine rechtzeitig einsetzende Therapie mit Chemotherapeutika. Nur dann ist die Prognose gut. Unbehandelt endet die Infektion oft tödlich. Die Prävalenz ist extrem hoch. Nach Erhebungen der WHO sterben 2/3 der Kinder, welche unter 5 Jahren versterben, durch Infektionen, wobei Pneumocystis die größte Todesursache weltweit ist. Von den 135 Millionen Neugeborenen sind rund 11 % in Niedriglohnländern, aber auch 9,3 bis 9.4 % in Hochlohnländern betroffen. Falls es gelänge, flüchtige Stoffwechselprodukte zu finden, die sich im Atem nachweisen lassen, wäre eine schnelle und frühzeitige Diagnose realisierbar. Dieses Projekt vereint Forscherteams aus 7 verschiedenen Ländern, die zum Ziel haben, die Epidemiologie dieser „sanften“ Infektion in verschiedenen geographischen Standorten zu untersuchen, seine potentielle Rolle zu charakterisieren und neue Methoden für die Diagnose vorzuschlagen. Schwerpunkte sind die klinische Epidemiologie, die Betrachtung pathophysiologischer Effekte und ihrer klinischen Konsequenzen und das Auffinden von Fingerprints charakteristischen Muster von Stoffwechselprodukten in der Ausatemluft. Hierfür sind die flüchtigen organischen Verbindungen zu identifizieren und über GC/MSD und MCC/IMCS völlig nicht-invasive diagnostische Tests zu etablieren. Diese stellen dann die Basis für weitere klinische Multizentrenstudien dar. Aufgabenstellungen (1) Literaturstudie VOC und Pneumocystis, allgemein Infektionen. (2) Experimentelle Untersuchungen inkl. Probenahme vor Ort zur Bestimmung der flüchtigen Komponenten inkl. Zeitreihen nach Analyten mittels MCC/IMS und GC/MSD. (3) Zusammenschrift. Methoden Allgemeine Laborpraxis - Ionenbeweglichkeitsspektrometer gekoppelt mit Multikapillarsäule - GC gekoppelt zu MSD, Einsatz Thermodesorptionsröhrchen inkl. Datenauswertungen. Beginn: ab sofort Dauer: 3-6 Monate, Vollzeit Sprache: Englisch oder Deutsch Orte: Reutlingen – Sevilla, Spanien Betreuung durch Prof. Dr. Jörg Ingo Baumbach 161114_Pneumocystis_Ausschreibung_Spanien_MSc_BSc_ Prof. Dr. Jörg Ingo Baumbach, Fakultät Angewandte Chemie, Hochschule Reutlingen, Alteburgstraße 150, 72762 Reutlingen, www.reutlingen-university.de, T. +49 (0)7121 271-2043, [email protected] JIBB