COLUMBUS 2014/2015 Theaterangebote für

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C O LU M B U S 2 0 14 /2 0 15
Theaterangebote für Schulklassen in der Mittel- und Oberstufe
Mit „Columbus“ besuchen SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe zwei Vorstellungen pro Schuljahr. Die Kosten betragen fünf Euro
pro Person und Vorstellungsbesuch, der Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel ist inklusive. Lehrer und Begleitpersonen
zahlen denselben Preis. Bei der Auswahl der Stücke stehen wir beratend zur Seite. Auf Wunsch übersenden wir zur Vorbereitung
auf den Theaterbesuch Arbeitsmappen oder Sie buchen eine theaterpraktische Einstiegswerkstatt, in der sich die TeilnehmerInnen
spielerisch einen persönlichen Zugang zu den Stückinhalten erarbeiten. Die Werkstatt dauert drei Stunden und findet im Probenraum am Schauspiel Essen statt. Zudem organisieren wir gerne Führungen durch die Abteilungen des Hauses. Auf den folgenden
Seiten finden Sie unser Vorstellungsangebot für SchülerInnen in der Mittel- und Oberstufe. Angegeben sind die jeweiligen Premierentermine, weitere Aufführungstermine entnehmen Sie bitte unseren Monatsspielplänen.
T S C H IC K
Von Wolfgang Herrndorf
Geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren
Regie: Jana Milena Polasek
Wiederaufnahme
Maik ist ein Langweiler. Bis er sich mit Tschick anfreundet, dem lässigen Assi aus Russland. Was Maik mit ihm in diesem Sommer
erlebt, ist alles andere als langweilig: ein geklauter schrottreifer Lada, 200 Euro, keine Handys, keine Landkarte und ab in die Walachei. Offroad. Gewitter über dem Weizenfeld. Plötzlich riecht alles nach Abenteuer, und die Freiheit scheint grenzenlos…
Die Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden im Spannungsfeld zwischen Freundschaft, Integrität und gesellschaftlichen
Konventionen öffnet Schülern neue Perspektiven und erweitert ihren Vorstellungsraum über die Welt und das Sein. Wir freuen uns
auf die Zusammenarbeit mit Schulklassen, die Lust haben, sich vor- oder nachbereitend mit den Inhalten des Stückes sowie mit der
Form der Inszenierung zu beschäftigen.•
IC H R U F E M E I N E B R Ü D E R
Von Jonas Hassen Khemiri
Deutsch von Jana Hallberg
Geeignet für Jugendliche ab 15 Jahren
Regie: Katarzyna Maria Noga
Premiere: Frühjahr 2015
Eine Autobombe ist explodiert. Mitten in der Stadt. War es Amor? Er ist doch kein Terrorist. Nur ein ganz normaler junger Mann mit
Migrationshintergrund. Einer wie Tausende. Die Beschreibung des Attentäters könnte aber auf ihn passen... Amor ruft seine Brüder:
Ruhig und unauffällig sollen sie sich verhalten, obwohl sie unter Generalverdacht stehen – sie haben schließlich nichts verbrochen,
außer ins Raster zu passen. Wie Amor. Doch warum hat sein bester Freund Shavi ihn zur Tatzeit nicht erreichen können?
Der Schwede Khemiri verarbeitet in „Ich rufe meine Brüder“ ein Attentat, das 2010 die Stockholmer Innenstadt erschütterte, zu
einer Coming of Age-Geschichte, in der die Zweifel und Verwirrungen eines Heranwachsenden durch westliche Terrorismusängste
und gesellschaftliche Generalverdächtigungen verschärft werden.
DI E L E I D E N D E S J U N G E N W E R T H E R
Nach dem Briefroman von Johann Wolfgang Goethe
Bühnenfassung von Karsten Dahlem und Marc-Oliver Krampe
Geeignet für Jugendliche ab 15 Jahren
Regie: Karsten Dahlem
Wiederaufnahme
Während eines Tanzvergnügens lernt Werther die reizende Charlotte kennen. Er verliebt sich Hals über Kopf in sie, die zwar mit
Albert verlobt ist, seiner Zuneigung aber immerhin mit freundschaftlicher Sympathie begegnet – bis ihr zukünftiger Bräutigam auf
der Bildfläche erscheint. Werther zieht sich zurück, hält es nicht aus, kehrt zurück, das Herz voller Verlangen…
Goethes Briefroman erzählt die berührende Tragödie einer explosiven Liebe, die in der Essener Inszenierung durch eine Band
enthusiastisch und berauschend musikalisch ins Heute geholt wird. Die Beschäftigung mit Goethes Frühwerk lässt die Schüler
jugendliche Leidenschaft aus einer anderen Zeit erleben, die der eigenen doch so ähnlich ist.
1
DI E O DY SS E E
oder “Lustig ist das Zigeunerleben”
nach Homer
Deutsch von Dietrich Ebener
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Volker Lösch
Uraufführung: 19. September 2014
Homers “Odyssee” erzählt die Urgeschichte der europäischen Zivilisation: Auf seiner Irrfahrt verlässt Odysseus die Grenzen der
bekannten Welt und betritt eine Gegend des Nicht-Menschlichen, die er danach hinter sich lassen muss, um am Ende seiner Reise
zum bürgerlichen Menschen zu werden. Seine ebenso gefährlichen wie aufregenden Abenteuer sind die Risiken, die er im Zuge der
Rückkehr zu Heimat meistern muss – durch List, zweckrationalem Denken, Arbeit, Gehorsam, Entsagung, Opfer, Glücks- und Triebverzicht. Homers Epos handelt von unserer Vorgeschichte: Wir sind Odysseus. “Zigeuner” dagegen sind unser inneres Ausland. Der
Hass auf sie richtet sich im Grunde gegen die Kosten unseres zivilisatorischen Fortschritts und ist zugleich die radikale Reinigung
unseres Selbstbildes von dem, was es vermeintlich bedroht: das Unerlaubte, das Lustprinzip. In Gesprächen mit Essener Roma und
dem Theaterpublikum über Akzeptanz und Ablehnung, Vorurteile und Ängste, Klischees und Rollenzuweisungen, über Gastfreundschaft und Ausgrenzung entsteht ein aktueller Kommentar zu Homers Heldenepos.
EINE JUGEND IN DEUTSCHLAND
Krieg und Heimkehr 1914/2014
Ein Projekt von Moritz Peters und Carola Hannusch nach Ernst Toller
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Moritz Peters
Uraufführung: 10. Oktober 2014
1914: Ernst Toller, einer der meistgespielten Dramatiker des 20. Jahrhunderts, zieht als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg. Nach
traumatischen Kriegserfahrungen und dem Scheitern seiner politischen Utopie nimmt er sich im Alter von nur 45 Jahren das Leben.
2014: Die Bundeswehr wird einen Großteil ihrer Kampftruppen aus Afghanistan abziehen. Zurück kehren Soldaten, von denen viele
an posttraumatischen Belastungsstörungen leiden. Heute wie vor 100 Jahren versuchen Kriegsheimkehrer den Wiedereinstieg in
ihren Alltag und hoffen auf die Verarbeitung ihrer Erlebnisse. Historische und zeitgenössische Dokumente verdichten sich zu einer
Collage, die die Frage nach der Notwendigkeit kriegerischer Einsätze stellt.
DI E L ÄC H E R L IC H E F I N ST E R N I S
Nach einem Hörspiel von Wolfram Lotz
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Robert Gerloff
Premiere: 18. Dezember 2014
Hauptfeldwebel Pellner fährt mit dem Gefreiten Dorsch im Patrouillenboot durch die Regen-wälder Afghanistans, um den durchgedrehten Oberstleutnant Karl Deutinger zu liquidieren. Auf ihrer Suche treffen sie auf etliche extrem verstörte Kreaturen jeglicher
Nationalität – deformiert durch komplizierte Kolonialisierungsstrukturen und nicht auflösbare kulturelle Gegensätze. Dass die
beiden Deutinger tatsächlich noch finden, glauben sie selbst am allerwenigsten…
Inspiriert von Joseph Conrads Roman “Herz der Finsternis” und Francis Ford Coppolas Film “Apocalypse Now” hat Wolfram Lotz
einen zugleich bitterbösen und saukomischen Text über die Unmöglichkeit, das Fremde zu verstehen, geschrieben. Westliche Kolonisierungsbemühungen, Entwicklungshilfe und Auslandseinsätze der Bundeswehr sind auf dieser skurrilen und ungeheuer (selbst-)
ironischen Reise ebenso Thema wie die ureigenen Ängste aller Beteiligten – vor dem Unbekannten, dem Unzivilisierten und dem
eigenen verrohten Selbst.
VERBRENNUNGEN
Von Wajdi Mouawad
Deutsch von Uli Menke
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Martin Schulze
Premiere: 28. Februar 2015
Nawal ist verstummt. Vor fünf Jahren hat sie von einem Tag auf den anderen aufgehört zu sprechen. Jetzt, nach ihrem Tod, hinterlässt sie eine Nachricht an ihre Kinder, die Zwillinge Jeanne und Simon. Es ist ihr letzter Wille, dass die beiden zwei verschlossene
Briefumschläge übergeben – ihrem tot geglaubten Vater und einem unbekannten Bruder. Was die Zwillinge im Nahen Osten, der
Heimat ihrer Mutter, über die Geschichte ihrer Familie und damit auch über sich selbst herausfinden, stellt alles, woran sie glaubten, in Frage.
In der Verbindung einer individuellen Familientragödie mit der kollektiven Katastrophe Krieg wird deutlich, wie schwierig es –
selbst in unserer vermeintlich zivilisierten Welt – ist, einer sich ewig weiterdrehenden Gewaltspirale zu entfliehen.
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WO L K E N . H E I M
von Elfriede Jelinek
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Bernd Freytag
Premiere: 1. März 2015
Es ruht im Boden, es wächst in den Wäldern, es bricht aus den Felsen. Es erwacht, erhebt sich, blickt aus vielen Augenpaaren. Sein
Denken und Fühlen ist eins mit dem Grund, auf dem es steht. Es ist bei sich zu Hause. Es öffnet den Mund und gibt sich einen Namen: “Wir!” Doch kaum ist das “Wir” gesprochen, da ist es auch schon bedroht. Das “Wir” ist eine Demarkationslinie, eine Grenze,
und jenseits dieser Grenze steht unweigerlich das Andere, das Fremde, das Unstete, Unnatürliche und unbedingt Auszuschließende.
Aus dem Denken wird Wille, aus dem Willen Tat. Und aus dem “Wir” wird ein Volk, werden Deutsche, Deutsche, Deutsche.
Elfriede Jelineks 1988 verfasster Identitäts- und Heimatmonolog kennt keine Akteure oder Rollen. In hochartifizieller Versprosa
artikuliert sich stattdessen ein Kollektiv in einer Collage von Zitaten aus Dichtung, idealistischer Philosophie und Propaganda, die
sich unter anderem aus Texten von Fichte, Hölderlin, Kleist, Heidegger und Schriften der RAF speist. Wie sich der postdramatische
Text den klassischen Theaterkonventionen verweigert, so öffnet er sich in Jelineks Bearbeitung und Deformation der literarischen
Quellen hin zur musikalischen, klanglichen Formung.
VO N D E R L A N G E N R E I S E AU F E I N E R H E U T E Ü B E R H AU P T N I C H T M E H R W E I T E N ST R E C K E
Bühnentext für fünf Frauen von Henriette Dushe
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Uraufführung: 19. April 2015
Siegerstück der dritten Essener Autorentage „Stück auf!“ 2014
Am Anfang ist alles geprägt vom Aufbruchswillen des Vaters. Für sich und seine Familie erträumt er ein anderes, besseres Leben
und macht die Kinder stark gegen die Schikanen der Staatsgetreuen. Eine Zugfahrt ohne Rückfahrschein aus der DDR, aus „Dunkeldeutschland“ in die bunte BRD steht bevor. Nach dieser traumatischen Fahrt ins gelobte Land erinnern sich die Mutter und ihre vier
Töchter an all das, was sie zurückließen und schlussendlich an die ernüchternde Ankunft im niedersächsischen Provinzstädtchen…
Ein Vierteljahrhundert nach dem Fall der Berliner Mauer gelingt es der jungen Autorin Henriette Dushe in ihrer Familiengeschichte,
die deutsch-deutsche Vergangenheit für die nächsten Generationen erleb- und (be)greifbar zu machen.
IC H H A B E N IC H T S Z U V E R B E R G E N – M E I N L E B E N M I T B I G DATA
Ein Projekt von Hermann Schmidt-Rahmer
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Premiere 25. April 2015
Spätestens seit Edward Snowden die ganze Welt mit Informationen über die Ausmaße geheimdienstlicher Überwachungsmechanismen versorgt, ist der Traum von Sicherheit und Anonymität im Internet ausgeträumt: Big Data is watching you! Dass das einstige
Ideal der Transparenz zum Schreckensbild eines gläsernen Menschen verkommen ist, lässt sich nicht zuletzt auf die Bereitwilligkeit,
mit der wir private Informationen offen legen, zurückführen. Soziale Netzwerke, Smartphones, Online-Shopping, Apps – dies alles
kombiniert und analysiert ergibt ein umfassendes Bild unserer Persönlichkeit, das wir selbst freiwillig generiert haben...
Das Projekt von Hermann Schmidt-Rahmer regt (nicht nur) die Generation der „Digital Natives“ zur kritischen Hinterfragung ihres
individuellen Online-Verhaltens an.
D E R ST U R M
Von William Shakespeare
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Thomas Krupa
Premiere: 13. Juni 2015
Das Schiff des Königs von Neapel gerät in einen heftigen Sturm und sinkt. Wie durch ein Wunder bleiben alle Passagiere unverletzt
und stranden auf einer Insel. Dort lenkt der Magier Prospero nun die Geschicke der Schiffbrüchigen. Prospero war vor Jahren selbst
Herzog von Mailand, bis er von seinem Bruder in einem perfiden Staatsstreich entmachtet und auf dem Meer ausgesetzt wurde.
Nun aber ist die Zeit für seine Rache gekommen… Eher kühl kalkulierender Politiker als weiser Magier inszeniert und manipuliert
Prospero das Schicksal seiner Feinde ebenso wie das des von ihm brutal unterworfenen Inselvolks und steht damit exemplarisch für
eine Gesellschaft, die sich im Politischen ebenso wie im Privaten – und stets im Namen der Gerechtigkeit - durch Machtansprüche
und -kämpfe definiert: heute wie vor 400 Jahren.
3
A L L E S I ST E R L E U C H T E T
Nach dem Roman von Jonathan Safran Foer
Deutsch von Dirk van Gunsteren
Bühnenfassung von Thomas Ladwig und Jana Zipse
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Thomas Ladwig
Premiere: 2. Hälfte der Spielzeit 2014/2015
Der jüdisch-amerikanische Schriftsteller Jonathan Safran Foer macht sich in der Ukraine auf die Suche nach der Frau, die seinen
Großvater vor den Nazis gerettet haben soll. Als Dolmetscher engagiert er den Ukrainer Alex. Der will seine Sache besonders gut
machen – immerhin arbeitet auch er gerade an einem Roman. Als Chauffeur fungiert Alex’ Großvater, blind und ganz offenbar völlig
orientierungslos, begleitet von seinem Blindenhund Sammy Davis Jr. Jr., der eigentlich eine Hündin ist. Die abenteuerliche Reise des
ungleichen Trios führt sie quer durch die Ukraine und in so manche absurde Situation. Als die drei Männer auf eine Frau treffen,
die das Ziel ihrer Suche sein könnte, zeigt sich, dass das Schicksal des Großvaters unauflösbar mit dem von Jonathans Familie
verknüpft ist...
In seinem Debüt-Roman begibt sich Jonathan Safran Foers fiktives Alter Ego auf die Spur seiner im Holocaust verfolgten Vorfahren und schließt dabei eine Freundschaft, die Grenzen überschreitet. Gemeinsam schreiben die beiden ungleichen Literaten ihre
Familiengeschichte(n) weiter: Geschichten von Liebe und Krieg, Vertrauen und Verrat, in denen Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft miteinander verschmelzen.
ANNA KARENINA
Nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Fassung von Armin Petras
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Thomas Krupa
Wiederaufnahme
“Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich. Jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.” – Mit diesen berühmten
Worten beginnt der große Roman von Leo Tolstoi. Das Verlangen nach der absoluten Liebe als private Utopie wird anhand dreier
Handlungsstränge erzählt: Die verheiratete Anna und Graf Wronski lernen sich kennen und taumeln in ausschweifenden Gefühlen.
Doch die bedingungslose Liebe wird nur kurz glücklich gelebt, denn moralische Verpflichtungen, die Anna ihrem Mann Karenin
und dem gemeinsamen Kind gegenüber empfindet, sowie die gesellschaftliche Ablehnung, die das Liebespaar erfährt, trüben die
Beziehung. Schuldgefühle, Wahnvorstellungen und die Eifersucht Annas führen schließlich in die Katastrophe. Zur gleichen Zeit
steht die Ehe zwischen Dascha und Stefan, Annas Bruder, auf der Kippe. Er frönt dem Seitensprung so oft, bis für Dascha die Kluft
zwischen ihrem Anspruch an die Liebe und der tristen Realität zu groß wird. Dagegen endet das Verhältnis zwischen Kitty, Daschas
Schwester, und Lewin nach einigem Kummer und Zögern doch gut: Die beiden heiraten. Und kontrastieren damit den Misserfolg der
anderen Beziehungen. Oder sind die beiden nur noch glücklich?
D E R P R O Z E SS
Nach dem Roman von Franz Kafka
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Moritz Peters
Wiederaufnahme
Der Bankangestellte Josef K. wird am Morgen seines 30. Geburtstages verhaftet. Es wird keine Anklage formuliert, dennoch lasten
ab jetzt unweigerlich das Gefühl der Ohnmacht sowie die Frage nach Schuld auf ihm. Als Spielball eines undurchschaubaren
bürokratischen Systems gerät er in eine immer weniger beherrschbare Lage. Sind es Prüfungen, denen er unterzogen wird? Kafkas
Roman „Der Prozess“ zeigt parabelhaft und mit der für Kafka typisch distanzierten Sprache das sinnentleerte Dasein und ziellose
Streben des Individuums in einer anonym gewordenen Welt, die sich längst jeder Sinnhaftigkeit entzogen hat.
LU C K Y H A P P I N E SS G O L D E N E X P R E SS
von Noah Haidle
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Tom Gerber
Wiederaufnahme
Andrew liegt nach einem Schlaganfall bewusstlos im Krankenhaus. Nach und nach versammelt sich seine Familie am Krankenbett:
Tochter Thump, die sich mehr Sorgen um die Risikolebensversicherung ihres Vaters als um sein Leben macht, deren Mann Jock, der
dem Redeschwall seiner Frau nur mit exzessivem Soap-Gucken zu begegnen weiß, die zweite Tochter Andrea und zu aller Überraschung Andrews Ex-Frau Vivian, die die Familie schon früh verlassen hatte. Das unverhoffte Wiedersehen löst nicht nur Freude aus…
Verpasste Chancen, starke Sehnsüchte, extreme Verletzungen, die große Liebe, die in der Einsamkeit billiger China-Imbisse endet –
all dies verdichtet der 35-jährige Autor in Rückblenden und Parallelhandlungen, mit Perspektivwechseln und Zeitsprüngen zu einem
spannenden Familien- und Gesellschaftspanorama.
4
M A N D E R L AY
Von Lars von Trier
Deutsch von Maja Zade
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Hermann Schmidt-Rahmer
Wiederaufnahme
Grace und ihr Vater stoßen auf Manderlay, eine Baumwollplantage, auf der Schwarze wie Leibeigene behandelt werden, obwohl die
Sklaverei schon vor Jahrzehnten abgeschafft wurde. Grace ist empört. Sie trotzt ihrem Vater einen Teil seiner bewaffneten Bande
ab und entlässt die Sklaven in die Selbstbestimmung. Grace benötigt ihre ganze Überzeugungskraft, um die ehemaligen Sklaven zu
autonomem Handeln anzutreiben – im Notfall mit vorgehaltener Waffe…
„Manderlay“ ist Experiment und Lehrstück, Spiel und Provokation. Angesiedelt im Süden der USA im Jahre 1933, lässt sich der
Mikro­kosmos der Plantage auf andere Zeiten und Tyranneien übertragen. Der Theaterabend nach dem Film von Lars von Trier setzt
sich mit dem Verhältnis von Erster zu Dritter Welt und den Aufgaben, Zielen und Grenzen westlicher Entwicklungshilfe auseinander.
MEDEA
Von Euripides
Geeignet für Jugendliche ab 16 Jahren
Regie: Konstanze Lauterbach
Wiederaufnahme
Als der Grieche Jason, Anführer der Argonauten, einst nach Kolchis kam, um das von König Aietes gehütete Goldene Vlies zu erbeuten, war es ausgerechnet dessen Tochter Medea, die ihm dabei half, seinen Auftrag zu erfüllen: Aus Liebe zu dem griechischen
Eindringling verriet sie ihren Vater, ihr Land, tötete sogar ihren eigenen Bruder, um Jason zur Flucht aus Kolchis zu verhelfen, und
folgte ihm auf sein Schiff und ins griechische Exil. Doch während Jason in Korinth, wohin das Paar mit den beiden gemeinsamen
Kindern geflohen ist, schnell Zugang zu den höchsten Kreisen findet, wird seine Frau, die fremde “Barbarin”, misstrauisch beobachtet, gefürchtet und ausgegrenzt, nicht zuletzt wegen ihrer Klugheit, ihrer Zauberkünste, ihres Wissens um die Kräfte der Natur. Aber
die größte Demütigung steht Medea noch bevor: Jason verlässt sie, um die Tochter des hiesigen Königs Kreon zu heiraten und damit
seine politische und gesellschaftliche Stellung im Lande für immer zu sichern. Der Preis dafür ist Medeas Verbannung aus Korinth –
viel zu sehr fürchtet Kreon ihre Rache, als dass er sie weiterhin im Lande dulden könnte. Zu Recht: Denn Medea rast vor Eifersucht,
enttäuschter Liebe und verletztem Stolz. Und sie schmiedet grausame Rachepläne…
MISERY
Von Simon Moore nach dem Roman von Stephen King
Geeignet für Jugendliche ab 18 Jahren
Regie: Thomas Goritzki
Wiederaufnahme
Paul Sheldon, Star-Autor der kitschigen Liebesromanserie “Misery”, findet sich, eben noch auf der Bühne seine Dankesrede für den
Buchpreis haltend, im nächsten bewussten Moment in einer schäbigen Hütte in einem Bett wieder – mit bandagierten Beinen von
Schmerztabletten leicht benebelt. Von einer ihm unbekannten, freundlichen und euphorisierten Dame erfährt er die Umstände: Er
hatte einen Autounfall, seine Retterin heißt Anni Wilkes und ist nicht nur ehemalige Krankenschwester, sondern auch sein größter
Fan. Hingebungsvoll pflegt sie ihn und hilft seinen Erinnerungslücken auf die Sprünge. Manchmal allerdings kann sie auch ganz
schön ungehalten werden. Zum Beispiel als sie das Manuskript seines neuesten Buches in seiner Tasche findet, bei dem es sich
nicht um einen ihrer geliebten “Misery”-Romane handelt, sondern um Pauls Versuch, sich endlich als ernsthafter Autor zu etablieren; mit unerquicklicher Handlung und lauter schmutzigen Ausdrücken! Als sein fürsorglichster, treuester Fan ist es jetzt ihre
Pflicht, Paul zu bestrafen. Nur zu seinem Besten natürlich. Doch die skurrile Dame mit mangelnder Affektkontrolle wird immer mehr
zur Bedrohung für Paul…
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W E I T E R E A N G E B OT E F Ü R L E H R E R I N N E N U N D L E H R E R
Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre Mail.
S C H U LT H E AT E R TAG E
Mit den Schultheatertagen unterstützt das Schauspiel Essen die Theateraktivitäten an Grund- und weiterführenden Schulen. Geboten werden eigene Stückentwicklungen sowie Inszenierungen von Dramentexten. Gruppen, die kein abendfüllendes Stück mitbringen, präsentieren ihre Skizzen im “Szenenblock”. Ziel der Schultheatertage ist, theaterbegeisterte Schüler und spielleitende Lehrer
untereinander zu vernetzen. Auf Anfrage kommen wir im Vorfeld gerne in die Schule zu einer Probe, reflektieren mit der Gruppe den
aktuellen Stand und geben Tipps für die weitere Arbeit.
Termin: 16. - 20. Juni 2015, Casa
Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2015.
P R E M I E R E N K L A SS E N
Zu ausgewählten Inszenierungen der Spielzeit haben Schulgruppen die Möglichkeit, sich als Premierenklasse zu bewerben. Premierenklassen verfolgen den Entstehungsprozess einer Inszenierung. Sie besuchen Proben und haben die Möglichkeit, das Ensemble zu
seiner Arbeitsweise zu befragen. Krönender Abschluss ist natürlich der Besuch der Premiere.
LEHRERFORTBILDUNGEN
Lehrer und Theaterpädagogen tauschen sich über Arbeitsmethoden aus und entwickeln kreative Methoden zur Vermittlung von
Inhalten im Regelunterricht und in Theater AGs. Die Leitung übernehmen Mitarbeiter des Schauspiel Essen sowie Dozenten und
Absolventen von Hochschulen und Universitäten. Termine entnehmen Sie bitte unseren Monatsspielplänen oder unserer Homepage.
BITTE AUSFÜLLEN UND AN FOLGENDE ADRESSE SENDEN ODER AN 02 01 81 22-331 FAXEN.
SCHAUSPIEL ESSEN
Theaterpädagogik
II. Hagen 2
45127 Essen
A nmeldefor m u l a r CO LU M B U S/ E N T E R
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Name und Anschrift der Schule
Schulstempel
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Telefon- und Faxnummer der Schule
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Name, Vorname der Lehrkraft
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Private Telefonnummer der Lehrkraft
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E-Mail-Adresse der Lehrkraft
Hiermit bestelle ich für eine Spielzeit das COLUMBUS-ABO für € 10,00/Person
ab dem Schuljahr 20 ____________ /20____________ für die Klassen-/Kursstufe ____________.
Hiermit bestelle ich für eine Spielzeit das ENTER-ABO für € 10,00/Person
ab dem Schuljahr 20 ____________ /20____________ für die Klassen-/Kursstufe ____________.
Anzahl der Schüler Anzahl der Lehrkräfte ____________ x € 10,00
____________ x € 10,00
=
=
€ ____________
€ ____________
Summe =
€ ____________
Den errechneten Betrag überweise ich auf das Konto der Theater und Philharmonie GmbH, Konto-Nr. 25 26 27 bei der
Sparkasse Essen (BLZ 360 501 05), Verwendungszweck „COLUMBUS / ENTER, Name der Schule, Klasse/Kurs“.
Ort, Datum __________________________________________________________________ Unterschrift ___________________________________________________________________________
Von der Theater und Philharmonie Essen GmbH auszufüllen!
Kopie erstellt und an FIBU und TicketCenter weitergeleitet.
Datum ____________________________________________________________
Name des Sachbearbeiters ___________________________________________________________
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