Thalia und Schule Hamburg, den 15.12.2010

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Thalia und Schule
Hamburg, den 15.12.2010
Lehrerbrief 5
Telefon 040.32814-139
Fax 040.32814-204
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
druckfrisch senden wir Ihnen noch vor Weihnachten neben dem Monatsspielplan Januar auch das Programm der Lessingtage 2011 und
wünschen besinnliche Weihnachten und erholsame Ferientage.
HAMBURGER LESSINGTAGE 2011
DIE THALIA-PREMIEREN
Uraufführung
Falling Man von Don DeLillo Regie Sandra Strunz
Deutsch von Frank Heibert, für die Bühne bearbeitet von Sandra Strunz und Beate Heine
Als die Türme des World Trade Center in New York fielen, veränderte sich irreversibel die Wahrnehmung von der Welt. Das Ereignis brach
in das Leben der Menschen und ihren Alltag ein und führte zu einer fundamentalen Unsicherheit, die auch heute noch gegenwärtig ist und
unser Handeln bestimmt. Ein Mann rettet sich aus den Trümmern der Türme, stolpert durch den Staub und schlägt einen Weg durch die Stadt
ein, der ihn, ohne dass er den Grund nennen könnte, zum Haus seiner Ex-Frau führt. Zögernd und vorsichtig tasten sich beide zurück ins
Leben. Er sucht den Besitzer der Aktentasche, die er irrtümlich und wie in Trance aus den Türmen getragen hat. Seine Ex-Frau macht die
Treffen, die sie für eine Gruppe von Alzheimerpatienten leitet, zu Therapiesitzungen für sich selbst. Ihr gemeinsamer Sohn hält mit dem
Fernglas am Fenster Ausschau nach dem Terroristen Bill Lawton. Zurück in ihr altes Leben finden beide nicht mehr. Er verdient sein Geld
mit Pokerspielen, die ihn gleichzeitig immer wieder mit der Erinnerung an seinen toten Freund konfrontieren, den er in den Türmen
zurücklassen musste. Das Paar fürchtet sich vor U-Bahn-Fahrten und Spaziergängen durch die Stadt. Und immer wieder entdeckt die Frau
den Performance-Künstler „Falling Man“, der sich unerwartet von Gebäuden und Brücken in die Tiefe fallen lässt.
Uraufführung: Fr 21. Januar 2011 um 20 Uhr im Thalia Gaußstraße
Don Carlos von Friedrich Schiller Regie Jette Steckel
Stück für Stück verfangen sich Schillers Figuren in den Fallstricken der Verhältnisse. Ist der Traum von der Selbstbefreiung des Individuums
letztlich Illusion? Was kommt zum Vorschein, wenn Werte zu Werkzeugen zur Durchsetzung von Zielen werden, wenn der „Terror der
Freiheit“ regiert?
Premiere: Sa 22. Januar 2011 um 20 Uhr im Thalia Theater
U 18 – Theater, Lesungen, Aktionen und Gastspiele für junge Leute bei den Lessingtagen
Ballhaus Naunynstraße, Berlin
Verrücktes Blut von Nurkan Erpulat und Jens Hillje, frei nach dem Film „La Journée de la Jupe“ Regie Nurkan Erpulat
Eine Lehrerin bekommt eines Tages eine einzigartige Chance: Sie versucht ihren disziplinlosen Schülern mit Migrationshintergrund gerade
Friedrich Schiller und seine idealistischen Vorstellungen vom klassischen Theater nahe zu bringen, als ihr in einem Gerangel eine Pistole in
die Hände fällt. Kurz zögert sie, dann nimmt sie ihre Schüler als Geiseln und zwingt sie mit vorgehaltener Waffe auf die Schulbühne zu
treten und zu spielen. Denn allein Theater kann die Welt noch retten und heilen. Mit der Geiselnahme hebt nun ein abgründiger Tanz der
Genres vom Thriller über die Komödie zum Melodram an und auch die lustvolle Dekonstruktion aller vermeintlich klaren Identitäten.
Gastspiel: 23. Januar um 20 Uhr . Schülervorstellung: Mo 24. Januar um 11 Uhr im Thalia Gaußstraße
Lesung mit Musik
Haymatloz Ferne, Fremde, Heimat … los! Projektleitung Wolfgang Ehmke
Hamburger Schüler schreiben Migrationsgeschichte(n). Sie haben in ihren Familien nachgeforscht, mit Freunden und Nachbarn gesprochen.
Wie sah die Anwerbung für Deutschland aus? Wo fand zum Beispiel der Großvater oder Vater eine Anstellung? Gab es Kontakt zu
deutschen Kollegen? Was war mit der Sprache? Wo wurde gelernt? Die persönlichen Geschichten wühlen auf. Sie zeugen von Angst,
Unsicherheit, Entbehrungen. Aber auch von Mut, Anpacken und Stolz, sich behauptet zu haben. Wo ist Heimat? Wo man Freunde und
Familie hat. Von und mit Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums St. Pauli.
Gastspiel: Mo 24. Januar um 18 Uhr im Thalia Gaußstraße (Garage)
Lesung Melda Akbas: So wie ich will. Mein Leben zwischen Moschee und Minirock
Der beeindruckende Bericht einer 18-Jährigen zwischen westlichen Werten und türkischer Familientradition.
Sie lebt als Deutsch-Türkin in Berlin, steht kurz vor dem Abitur, engagiert sich als Schülerin, und ihr größter Wunsch ist ein selbst
bestimmtes Leben: Die Autorin bezweifelt, dass viele Deutsche wissen, was es heißt, ein Migrantenkind zu sein. Vorurteile und Desinteresse
bestimmen das Bild. Eloquent und selbstbewusst setzt sie ihre Momentaufnahme dagegen. Akbas selbst versucht den Spagat zwischen
Respekt vor ihren muslimischen Wurzeln und ihrer Entschlossenheit, sich einzumischen, mitzubauen an einer friedlichen Welt vieler
Kulturen und als Frau selbständig zu leben.
Mi 26. Januar um 18.30 Uhr Thalia Gaußstraße (Garage)
Heimathafen Neukölln, Berlin
ArabQueen oder Das andere Leben nach dem Roman von Güner Balci Regie Nicole Oder
Mariam führt ein Doppelleben: Zu Hause die folgsame Tochter strenger muslimischer Eltern, auf der Straße die selbstbewusste ArabQueen,
die mit ihrer Freundin Lena tanzen geht und sich andere kleine Freiheiten erschleicht. Als ihre Eltern eine Ehe für sie arrangieren wollen,
steht Mariam vor einer Entscheidung, die ihr ganzes weiters Leben bestimmen wird. Die Journalistin Güner Balci schildert anhand der
(wahren) Geschichte Mariams die Zerreißprobe, vor der viele junge muslimische Frauen in Deutschland stehen: der Tradition zu folgen oder
sich von ihrer Familie zu emanzipieren – mit allen Konsequenzen.
Gastspiel: Mo 31. Januar um 19 Uhr. Schülervorstellung: Di 1. Februar um 11 Uhr im Thalia Gaußstraße (Garage)
Im Anschluss an beide Vorstellungen findet ein Publikumsgespräch mit der Autorin Güner Balci statt.
Mut(stücke) Thalia Treffpunkt. Tanz-Text-Performance von Jugendlichen Coaching Alina Gregor
Straße – Ghetto – Anderssein! Ausländer – Inländer! Wann gehören wir dazu? „Wir sind doch nur interessant, weil wir für Euch aus dem
Ghetto kommen und wieder einmal gut in eins der Hamburger Künstler-Sozialprojekte passen...“ In „Mut(stücke)“ zeigen 15 Hamburger
Jugendliche durch Texte, in Videoclips und auf der Bühne ihre eigenen (An-)Sichten zum Thema Integration. Sie beziehen Stellung und
finden innerhalb der unterschiedlichsten Kontexte Antworten. Sie tanzen, singen, spielen, performen. Sie zeigen sich, wie sie sind.
Mi 2. Februar um 18 Uhr im Thalia in der Gaußstraße (Garage)
Mein Stück Lessing Unterwegs im Thalia Theater Konzept/Leitung Herbert Enge
Tanz, Musik, Performances, Lesungen und Theater von jungen Leuten, die an verschiedenen Orten im Thalia Theater vom Foyer bis zur
Theaterbar Zentrale Einblicke ermöglichen, inwiefern Lessing heute für Jugendliche noch eine Bedeutung hat. Ausgehend von Motiven und
Figuren aus „Nathan der Weise“ und anderen Texten Lessings sind hier kleine Inszenierungen zu sehen, die sich mit verschiedensten
Aspekten von Multikulturalität und Migration auseinandersetzen, auch konträre Sichten auf Glauben und Toleranz offenbaren.
Do 3. Februar um 18 im Thalia Theater (Verschiedene Spielorte)
Branko Simic: Gesellschaft für reale Märchen- Abteilung D
Im Archiv der Gesellschaft befinden sich die Geschichten von Flüchtlingen aus der ganzen Welt. Die exemplarischen Geschichten werden zu
einer Komposition und Deutschland zum Märchenland, in dem sich alle Wünsche erfüllen.
Gastspiel: Fr 4. Februar um 20 Uhr und Sa 5. Februar um 18 Uhr Thalia in der Gaußstraße (Garage).
Ausstellung vom 23. Januar bis 5. Februar, jeweils 17 – 20 Uhr
Ideen aus Neuwiedenthal Bilder und Objekte von Kindern und Jugendlichen Projektleitung Ricarda Zimmermann
Weit hinter den Elbbrücken, mitten in Hamburg-Neuwiedenthal, im Souterrain des Maakenhofwinkels 5, liegt die Werkstatt „Farbpunkt“
vom Verein Hilfspunkt e.V. Hier kommen jeden Samstag Kinder im Alter von 5 bis 15 zusammen, um sich ein paar Stunden in kreativem
Denken und Arbeiten auszuprobieren. Das Motto „Kunst statt TV-Konsum“ wird hier gerne angenommen und lebhaft umgesetzt. Kinder
unterschiedlichster Herkunft leben völlig selbstverständlich Integration, auch die Eltern schauen gerne einmal vorbei.
Ausstellungseröffnung: 23. Januar, 17 Uhr Verband Druck und Medien, Gaußstraße 190, 22765 Hamburg, Eintritt frei !
Lessing-Stoffsammlung Kunst- und Performance-Aktion von Kindern und Jugendlichen aus ganz Hamburg
Toleranz – Glaube – Religion – Freiheit – Freundschaft – Begegnung der Kulturen. Zu diesen Themen formulieren Hamburger Schülerinnen
und Schüler bereits im Vorfeld der Lessingtage ihre Gedanken und Wünsche auf farbigen Stoffbändern und befestigen sie an ihren Schulen
in ganz Hamburg. Zum Auftakt der Lessingtage werden die Stoffbänder dann von den Schülern der verschiedenen Schulen zu einem
Gesamtkunstwerk zusammengeführt. So entsteht ein übergroßer Lessing-Teppich direkt am Thalia Theater auf dem Gerhart-HauptmannPlatz. Zusammen mit Schauspielern des Thalia-Ensembles lesen die Schüler dann ihre Sätze, es entstehen Texte, die in einer spoken-wordperformance die Stadt füllen. Insgesamt sind ca. 3 500 Schüler von der 1. bis 12. Klasse aktiv beteiligt.
Künstlerische Leitung Gaby Luise Schönthaler. Koordination Corinna Honold. Idee Gaby Luise Schönthaler und Herbert Enge
Ab 24. Januar, 11 Uhr. Und 25. Januar bis 4. Februar, montags bis freitags jeweils 9 und 14 Uhr
am Thalia Theater, Gerhart-Hauptmann-Platz Eintritt frei !
Lessing-Parcours
Outdoor-Performances zwischen Gerhart-Hauptmann-Platz und Lessing-Denkmal Konzept/Leitung Herbert Enge
Unter dem Motto „Auf den Weg machen“ zeigen Schülergruppen, Jugendliche und Freizeit-Künstler in Outdoor-Performances (Musik,
Theater, Tanz, Aktionen, ...) rund um das Thalia Theater und in der Hamburger Innenstadt ihre Faszination von Gotthold Ephraim Lessing.
Vom temporären Lessing-Denkmal Thalia Theater am Gerhart-Hauptmann-Platz bis zum Lessing-Denkmal am Gänsemarkt folgen die
Zuschauer diesem theatralen Parcours. Begrüßung durch den Intendanten des Thalia Theaters Joachim Lux.
Mo 24. Januar ab 11 Uhr auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Eintritt frei !
Wieder auf dem Spielplan/Theater im Klassenzimmer Buchung unter T. 040.32 81 41 39
Das ist Esther von Christiane Richers Regie Katja Langenbach
Wir spielen in Ihrer Schule vor Ihren Schülern, im Klassenzimmer. Das Stück erzählt vom Glück des Überlebens. Es thematisiert darüber
hinaus den Tod der nahezu letzten Holocaust-Zeitzeugen auf einer sehr persönlichen Ebene.
Dauer: Eine Doppelstunde. Ort: Ein Klassenzimmer. Kosten pro Klasse: 200 Euro in Hamburg, 220 Euro außerhalb Hamburgs.
Mögliche Termine: Di 4.1., Mi 5.1., Fr 7.1., Mo 10.1., Di 11.1., Mi 12.1., Do 13.1., Fr 14.1. und Mo 7.2.2011, Zeiten nach Absprache.
Lehrerkarten-Reservierungen für alle Vorstellungen (außer Premieren) unter 040.32 81 41 39.
Karten für Schülergruppen zu je 6,50 € erhalten Sie unter 040.32 81 44 22. Lehrer erhalten als Begleitperson eine Freikarte.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Leporello und dem Infoheft zu den Lessingtagen 2011.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Enge
Corinna Honold
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