Tagesprotkoll vom 9

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Südafrika-Exkursionsbericht – Anna Wiesmayr
Tagesprotokoll vom 9.9.2003: Garden of Eden
Der Weg von Knysna zum Tsitsikamma National Park führte uns auf der N2 der
sogenannten „Garden Route“ direkt zum „Garden of Eden“. Dieser große Wald ist der
afromontanischen Vegetation zuzuordnen.
Am Hang der Outeniqua Mountains zwischen Plettenberg Bay und Knysna erstreckt
sich der Knysna Forrest, das größte noch erhaltene ursprüngliche Waldgebiet
Südafrikas mit einheimischen Baumarten, die einst als begehrte Hölzer für Möbelund Schiffbau den Reichtum des Gebiets ausmachten. Bereits 1776 hatte die
Niederländisch-Ostindische Kompanie in Knysna eine Holzstation zur Nutzung der
Wälder eingerichtet. Heute stehen die Wälder unter Naturschutz. Einzelne der hier
noch stehenden Stinkwood- und Yellowwood-Bäume sollen 600-800 Jahre alt sein.
Im Garden of Eden ist ein Teil des ursprünglichen Waldes erhalten.
In der Knysna Region kann man bis zu 125 verschiedene Baum-Arten finden.
Man unterscheidet zwischen 3 verschiedenen Typen:
• Scrub forest – dem trockenen Strauch-Wald
• High forest – dem feuchten Hoch-Wald
• Fern forest – dem sehr feuchten Farn-Wald.
Die begehrten einheimischen, extrem langsam wachsenden Stinkwood- und
Yellowwood-Bäume (Podocarpus falcatus, Podocarpaceae) sind selten geworden,
Fichten und Eukalypten, sog. Aliens, dagegen häufiger. Die eingeführten Baumarten
wie Fichte und Eukalyptus wachsen und vermehren sich zu schnell und verdrängen
so den einheimischen und endemischen Fynbos, in dem sie ihm Licht, Platz und
Wasser wegnehmen.
Im folgenden möchte ich folgende Pflanzen der Region vorstellen:
• Maytenus nemorosa, Celastraceae
• Oxalis pes-caprae (Sauerklee)
• Nuxia floribunda (Forest Elder), Loganiaceae
• Piper capense (Kappfeffer), Piperaceae
• Plectranthus, Lamiaceae
Maytenus nemorosa, Celastraceae (Spindelbaumgewächse)
Herkunft: Südafrika
Botanische Merkmale: leider konnte ich keine genaueren Informationen über diese
Pflanze finden, außer dass sie starke Dornen trägt und die Gattung Maytenus mit
einer Artenzahl von bis zu 100 Stück eine hohe Diversität im afromontanen
Regenwald aufweist. Deshalb möchte ich einige Merkmale der Familie Celastraceae
anführen:
•
•
•
Holzpflanzen mit wechsel- oder gegenständigen Blättern
Blüten klein und grünlich, 4-5 zählig
Kapselfrüchte mit Samen, die einen stark gefärbten Samenmantel aufweisen (vgl.
einheimisches Pfaffenhüttchen)
Oxalis pes-caprae, Oxalidaceae (Sauerkleegewächse), Nickender Sauerklee
Herkunft: Ursprünglich stammt die Pflanze aus
Süd-Afrika und wurde im Mittelmeergebiet im
18.Jahrhundert eingeschleppt.
Botanische Merkmale:
• gelbe Blüten haben einen Durchmesser von ca.
1,5cm, sitzen in 5-10-blütigen Dolden auf einem unbeblätterten, 5-15cm hohen
Stiel, oft sind sie leicht nickend
• Kapsel wird nur selten gebildet. Die Kapseln sind kurz.
• langstielige (meist 10-15cm) Blätter kommen ebenfalls direkt aus dem Boden, drei
Fingerblättchen sind länglich herzförmig.
• insgesamt 5-15cm hohe Pflanze bildet sich aus einer tief im Boden sitzenden
kleinen Knolle. Aus dieser entspringt jährlich ein Sproß, der an die Erdoberfläche
wächst und dort die Blattrosette bildet. Außerdem entstehen kleine
Tochterknollen. Hierdurch bildet die Art häufig ausgedehnte, und durch ihren
reichen, gelben Blütenflor auffallende Bestände.
Die Art stammt ursprünglich aus Südafrika, ist aber inzwischen in weiten Teilen des
Mittelmeergebietes eingebürgert, wo sie ein gefährliches Unkraut ist. Sie wächst
besonders gut auf tiefgründigen und nicht zu trockenen Böden, beispielsweise am
Rande von bewässerten Feldern oder in der Nähe von Gärten, und kann dort
Massenbestände bilden.
Nuxia floribunda, Loganiaceae (Losaniengewächse), Forest Elder
Herkunft: südliches und tropisches Afrika
Botanische Merkmale:
• Immergrüner Baum, der 10 – 25 Meter hoch werden
kann, früher wurde das Holz für Wagenräder
verwendet.
• Die Blätter sind zwischen 5 und 15 cm lang, der
Baum trägt große Blüten.
• Als Standort bevorzugt er reichhaltige, feuchte Böden
an einem sonnigen Platz.
Zu der selben Familie gehört z.B. Strychnos nux-vomica. Die Brechnuss enthält ca.
3% Indolakaloide (giftig!), die Hälfte davon ist Strychnin.
Piper capense , Piperaceae (Pfeffergewächse), Kappfeffer
Herkunft: Südafrika
Botanische Merkmale: zu dieser Art der Gattung Piper habe ich leider nicht viel
herausgefunden, außer dass sie ätherische Öle enthält (typisch für Vertreter der
Piperaceae), z.B. Pinen und auch Scharfstoffe wie das Alkaloid Piperin:
Um eine ungefähre Vorstellung dieser Pflanze zu bekommen, möchte ich einige
Familienmerkmale nennen:
• Gattungs- und Artenzahl: ca. 8 Gattungen mit 2000 Arten
• Habitus: Sträucher, Lianen oder kleine Bäume, terrestrisch oder epiphytisch,
häufig windend
• Blätter: Blätter wechselständig, spiralig angeordnet, krautig oder fleischig
• Vermehrungsart: Pflanzen zwittrig
• Blütenanordnung: Blüten in kolbigen Blütenständen
• Blütenaufbau: Blüten winzig bis klein, von Hüllblättern umgeben; Perianth
fehlend; A 1-10; G 4, synkarp, hypgogyn
• Verbreitung: Subtropen bis Tropen: pantropisch
• Chemische Merkmale: ätherisches Öl vorhanden; Alkaloide fast immer
vorhanden; Flavonole fehlend
• Arzneipflanzen:
Piper nigrum (Piperis nigri fructus - Pfeffer)
Piper cubeba (Cubebae fructus - Kubeben)
• Nutzpflanzen:
Piper betle (Betel-Pfeffer)
Piper methysticum (Rauschpfeffer)
Plectranthus species, Lamiaceae (Lippenblütler)
Von dieser Gattung konnten wir leider keine Art identifizieren, deshalb möchte ich
stellvertretend für viele Arten aus Südafrika den sog. Mottenkönig vorstellen.
Mottenkönig - (Plectranthus fruticosus)
Herkunft: Südafrika
Botanische Merkmale:
• Blütezeit: Juli bis September
• Balkon und Zimmerpflanze
• Anwendung als Mittel gegen Ungeziefer,
beim Zerreiben der Blätter entwickelt sich
ein Mottenduft
• Standort: Platz sollte hell und sonnig sein
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