Patienteninfo - bei Praxis Schneider

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Patienteninformationen
Cranio-Sacrale Therapie
Fußreflexzonen Therapie
Wirbelsäulentherapie nach Dorn
CranioSacrale
Therapie
Die CranioSacrale Therapie ist untrennbar mit
dem Namen Upledger verbunden. In den
1970er-Jahren
entwickelte
Dr.
John
E.
Upledger, osteopathischer Arzt und Chirurg,
diese Therapieform. Ziel von Dr. Upledger war
es, mit einem Behandlungskonzept der sanften
Arbeit mit den Händen den Patienten in seinem
eigenen Gesundungsprozess zu unterstützen.
Das wird möglich, weil die Form des Berührens benutzt werden kann, um behindernde
Einschränkungen und Verhärtungen im Körper
aufzuspüren und zu beseitigen. Heute behandeln bereits viele Therapeuten (Ärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker U. a.) mit Erfolg ihre
Patienten, die an den verschiedensten Krankheitszuständen leiden, auf Grundlage der CranioSacralen Therapie.
Die Geschichte der CranioSacralen Therapie beginnt 1971, als Dr. John Upledger einem befreundeten Neurochirurgen bei einer Operation assistierte. Der fast 40-jährige Upledger, offen für neue
und unbekannte Entwicklungen in der Medizin,
stellte mit eigenen Augen eine pulsierende Aktivität im Bereich des Rückenmarks fest. Niemand im
Operationsraum hatte dies jemals zuvor beobachtet und keiner hatte eine Erklärung für das Phänomen.
Dieses Bild ließ Upledger nicht mehr los, bis er
Monate später in einer Annonce für eine Fortbildung die Chance sah, einen Erklärungsansatz zu
finden: Die Schädelknochen könnten sich
bewegen! Er sprach mit seinem befreundeten
Neurochirurgen darüber und sie beschlossen,
dass Upledger an der Fortbildung teilnehmen
wird. Während der Fortbildung lernte Upledger,
dass sich die Schädelknochen rhythmisch bewegen. Und er lernte, sich auf das, was er über die
Hände wahrnahm, zu verlassen, auch wenn es
möglicherweise nicht den konventionellen Auffassungen der Medizin entsprach. Er fühlte, wie sich
die Schädelknochen in einem fast unmerklichen
Rhythmus bewegten. Er kam zu dem Schluss,
dass im Schädelbereich ein eigenes, bisher noch
unbekanntes Flüssigkeitssystem existieren müsse, das diese Pulsation verursachte. Er beschloss
gemeinsam mit dem Neurochirurgen, die gemachten Erfahrungen bei seinen eigenen Patienten anzuwenden. Die ersten Resultate waren erstaunlich
gut und machten ihm Mut, weiterzuforschen.
1975 übernahm Upledger eine Stelle als klinischer
Wissenschaftler in der Abteilung für Biomechanik
der staatlichen Universität von Michigan. Die
Universität hatte ein Projekt ins Leben gerufen,
um die Schädelbeweglichkeit und deren Bedeutung in der Behandlung von Patienten zu untersuchen. Upledger blieb dort achteinhalb Jahre. In dieser Zeit entwickelte er seine neue Behandlungsmethode: CranioSacrale Therapie. Die
klinische
Forschung
bestätigte
auf
bemerkenswerte Weise die ursprünglichen Beobachtungen von Upledger: Die CranioSacrale
Therapie kann bei vielen Erkrankungen hilfreich angewandt werden. Die einfachste Erklärung für die Erfolge ist die, dass diese Art der
sanften Handarbeit den im Körper vorhandenen
natürlichen Heilungsmechanismen helfen, das
funktionelle Vermögen des Nervensystems zu
steigern, die negativen Auswirkungen von Stress
verschwinden zu lassen, den Widerstand gegen
Krankheiten zu stärken und die Gesundheit zu unterstützen.
Upledger verließ die Universität 1983, um seine
Ideen in einem Gesundheitszentrum für ganzheitliche Medizin umzusetzen. Obwohl er viele ver-
schiedene Behandlungsmethoden anwandte, erkannte er, dass die CranioSacrale Therapie in das
Zentrum seines Handelns gerückt war. 1985 gründete er das Upledger Institut mit dem Zentrum
für Hirn- und Rückenmarksgeschädigte in Palm
Beach, Florida, und 1987 die Upledger Stiftung.
Letztere dient der profitlosen Unterstützung von
Kranken mit Hilfe der CranioSacralen Therapie.
Von Dr. Upledger ausgebildete Lehrerinnen und
Lehrer unterrichteten in immer größer werdenden
Kreisen. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als
50 000 Therapeutinnen und Therapeuten, die sich
in der grundlegenden Philosophie und den Basistechniken der Methode haben ausbilden lassen.
Mehr als die Hälfte von diesen hat zudem vertiefende Behandlungstechniken erlernt.
Indikationen

Angstzustände

Asthma

Bandscheibenvorfall

Bluthochdruck

Erschöpfungszustände

Hormonstörungen

Kopfschmerzen/Migräne

Psychische Probleme

Störungen des Immunsystems

Muskuläre Verspannungen
 Suchtkrankheiten
Das grundlegende System
Dr. Upledger geht davon aus, dass das Flüssigkeitssystem, worin die Nerven eingebettet sind,
beim Kranken in seiner Funktion eingeschränkt ist
und deshalb optimiert werden soll. Findet dies
statt, kann die Funktion des Nerven- und Hormonsystems sich bessern, was sich dann auf alle weiteren Funktionen des Körpers positiv auswirkt.
In zwölf Jahren Entwicklung (von 1971 bis
1983) wurde ihm die klinische Bedeutung dieses
Systems bewusst. Er betrachtet dieses als
einen mit Flüssigkeit gefüllten Behälter, wobei die Flüssigkeit (Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit) dauernd erneuert wird. Die
W ände des Systems bestehen aus Bindegewebe, der harten Hirn- und Rückenmarkshaut.
Diese Häute befinden sich im Inneren des
Schädels und im gesamten Wirbelkanal bis
zum Steißbein. Mit Hilfe seiner sensiblen Fähigkeiten, auch kleinste Spannungen fühlen
und behandeln zu können, fand Dr. Upledger
heraus, dass die Flexibilität der Strukturen
dieses S y s t e m s e i n e n w e s e n t l i c h e n
F a k t o r f ü r d i e Gesundheit eines Menschen
bedeuten. Und weil es sich zwischen Schädel (im Lateinischen »cranium«) und Kreuzbein (im Lateinischen »sacrum« befindet, benannte Dr. Upledger das System Cran io Sa cra le s
S yst e m un d d ie Be ha nd lu n g lo gi scherweise CranioSacrale Therapie.
Der Anfang:
Einschränkungen im
CranioSacralen System
Am Anfang seiner Erfahrungen mit der Behandlung des CranioSacralen Systems richtete
sich die Aufmerksamkeit Dr. Upledgers auf
die direkte Verbesserung der Beweglichkeit der
Hirn- und Rückenmarkshäute. Somit entwickelte
er Techniken, die unmittelbar auf das System zugreifen können. Da die Häute von
Hirn und Rückenmark mit dem Schädelinneren und Kreuzbein in Verbindung stehen,
nutzte Dr. Upledger die verschiedenen Knochen als Angriffspunkte für seine Beh an d lu n gs t e ch n iken . Die se kön ne n so m it a m Schädel und Kreuzbein angewandt werden.
Die weitere Entwicklung:
Spannungen im Körper
Die Erfahrungen, die Dr. Upledger bei der
Durchführung der CranioSacralen Therapie
machte, f üh rt en wie e in e K et t en re a kt io n
zu n eu en E rkenntnissen. Bereits bei der
Arbeit an der staatlichen Universität von Michigan fand er heraus, dass er - unbewusst
- einen Patienten oft in eine für ihn schmerzbefreiende Körperposition führte, die zugleich eine Entspannung für das CranioSacrale System bedeutete.
Bioelektrische Messungen, die parallel hierzu
durchgeführt wurden, zeigten, dass in dieser
Position deutlich messbare elektrische Veränderungen stattfanden. Es war so, als würde der
Körper Energie abgeben. In der weiteren
Beobachtung und Begleitung dieser Lösungsprozesse fand Dr. Upledger heraus,
dass beim Lösen nicht nur körperliche Entspannungen, sondern auch emotionale Prozesse stattfanden. In gemeinsamen wissen schaftlichen Untersuchungen entdeckten Dr.
John Upledger und der Biophysiker Dr. Zvi
Karni, dass im Körper häufig Abdrücke physischer Kräfte von Unfällen, Verletzungen und
emotionalem Schock zu finden sind. Ein solcher
lokaler Abdruck kann abgekapselt und vom
restlichen Körper isoliert werden. Sie entwickelten für diese abgekapselten Herde den
Begriff »Energiezyste«.
Den Lösungsprozess von Energie aus einer Energiezyste benann te er »Energiezysten-Ent span nung«, den Prozess der Befreiung von
Energie aus dem gesamten Körper als
»SomatoEmotionale Entspannung«. Diese
Lösungsprozesse bewirkten ebenfalls eine
Verbesserung der CranioSacralen Funktion
und Dr. Upledger weitete somit sein Konzept der CranioSacralen Therapie aus.
Die spannendsten Schritte:
der »Innere Arzt«
W ährend der Behandlung einer Patientin
stellte Dr. Upledger fest, dass er mit einem
getrennten Teil ihres Selbst sprechen
konnte, welches die Fähigkeit hatte, den
Prozess, den sie durchlebte, zu beobachten. Als er dies wiederholt auch bei anderen Patienten f and und in allen Fällen beobachtete, dass dieser Teil bemerkens-
w e r t e Kenntnisse über die jeweiligen Gebrechen und Symptome hatte, nannte Upledger diesen Teil den »Inneren Arzt« und den Prozess der Konversation »Therapeutische Bilder
und Therapeutisches Gespräch«. Auf dieser
bedeutenden Grundlage entwickelte sich das
Konzept sehr schnell.
Im G runde genommen wurde ihm kla r,
dass durch einen tiefen Kontakt mit dem
Patienten während der Durchführung einer
Behandlung es fast immer möglich war, in
Kontakt mit dem »Inneren Arzt« zu kommen.
Normalerweise war es für den »Inneren Arzt«
möglich, die Fragen Dr. Upledgers über die
Ursachen und Heilungsmöglichkeiten einer
Erkrankung zu beantworten. Die intuitiven Fähigkeiten Dr. Upledgers ermöglichten es, in
der Entwicklung dieses Aspekts seiner Arbeit, Kontakte zu Körperteilen, erkrankten Organen und sogar zu Zellen herzustellen.
In jeder Behan dlun gssitu ation kann es
dazu kommen, dass der »Innere Arzt« gebeten
wird, Informationen z. B. über die Ursachen und
Heilungsmöglichkeiten einer Erkrankung zu
geben. Oftmals kommt es zu unerwarteten Lösungen.
Eine Behandlung dauert im Allgemeinen
zwischen 30 und 60 Minuten. Die Therapie
ist besonders geeignet für Symptome und
Erkrankungen, die über das Nerven- oder
Hormonsystem oder durch einen Unfall bzw.
eine Verletzung zu erklären sind.
Eine direkte Anwendung der Therapie am CranioSacralen System sollte nicht erfolgen,
wenn eine Druckerhöhung im System zu ernsthaften Erkrankungen oder Verschlechterungen führen kann, z. B. kurz nach einer Hirnblutung. ■
Viele verschiedene Patientenbeispiele, auch
von den Gesprächen mit dem »Inneren Arzt«,
sind in den Büchern »Auf den inneren Arzt hören« und »SomatoEmotionale Praxis der
CranioSacralen Therapie« nachzulesen.
Durchführung einer
Behandlung
Die Patientin oder der Patient liegt gewöhnlich bequem auf einer Behandlungsliege.
Der Therapeut ertastet am Schädel und am
Becken die Pulsation innerhalb des CranioSacralen Systems und macht sich ein Bild
von eventuellen Einschränkungen. Mit gezielten sanften Handgriffen wird das eingeschränkte Gewebe gelöst, bis die Pulsation
uneingeschränkt ertastet werden kann. Wenn
der Therapeut das Gefühl hat, dass der
Körper festgehaltene SomatoEmotionale
Energie loslassen möchte, wird die Patientin oder der Patient behutsam in die dafür
notwendige Position geführt. Wurde die
Energie erfolgreich gelöst, ist es wieder möglich, die Pulsation im CranioSacralen System
uneingeschränkt zu spüren.
Weitere Informationen:
U.C.D. e.V.
Upledger Institut Deutschland
Schwartauer Landstr. 114
Sarkwitzer Weg 3
23554 Lübeck
23617 Malkendorf
Tel. +49 4 51 4 00 38 44
Tel. +49 45 04 63 36
Fax +49 4 51 4 07 98 68
Fax +49 45 04 6 73 98
E-Mail: [email protected]
www.upledger.de
Stefan ist ein fröhliches
Krabbelkind…
– mit einer ausgeprägt en Vor liebe f ür
links: Stefan dreht sich nur über links, krabbelt nach links, hält den Kopf eher auf die linke Seite, schläft auf seiner linken Seite. Der
Kinderarzt meinte: „Das wächst sich aus",
aber seine Mutter gibt sich damit nicht zufrieden. Deshalb hat sie Stefan zu Birgit Beinborn gebracht, Osteopathin in Nürnberg.
Birgit Beinborn befühlt den Jungen, tastet
ihn ab. Die Osteopathin: „Bei Stefan ist die
einseitige Körperhaltung auf seine komplizierte Geburt zurückzuführen, in der er in
dieser Haltung im Geburtskanal starken
Druck bekam. Das kann man fühlen, die
Spannung sitzt noch im Gewebe.“ Mit speziellen Griffen und ganz sanftem Druck löst
sie diese Spannung auf, dabei weint der elf
Monate alte Junge plötzlich jämmerlich wie
ein Neugeborenes. Beinborn: „Weh tut die
Behandlung nicht, aber es scheint, als würde
er sich an seine Geburt erinnern.“ Die Mutter
nimmt Stefan mit nach Hause – und sagt
eine Woche später den nächsten Termin
ab. Kein Bedarf mehr, die einseitige Haltung
ist verschwunden. Der Junge ist wieder im
Lot.
Luca ist ein fünf Monate altes Mädchen, ein
Schreikind. Ihre Mutter, bei 14 Stunden
Gebrüll am Tag mit den Nerven am Ende,
bringt es zu Anne Mohr-Bartsch, Cranio-sacral-Therapeutin in Haar bei München. Es
stellt sich heraus, dass Luca mit einer Saugglocke auf die Welt geholt wurde. Auch Anne
Mohr-Bartsch befühlt das Kind. Zuerst
strampelt Luca bei den Berührungen der
Therapeutin, aber dann wird sie ganz ruhig
unter den erfahrenen Händen.
Anne Mohr-Bartsch kann die durch die
Saugglocke verschobenen Scheitelbeine mit
gezielten Griffen wieder vorsichtig gerade
rücken. Noch zwei Sitzungen, und das Kind
hat keine Schrei-Attacken mehr.
Osteopathie, Cranio-sacral-Therapie –
was ist das? Was machen die Therapeuten
mit ihren Händen? Kann etwas wirken, das
so unspektakulär aussieht? Und welchen Kindern können diese Therapieformen helfen.
Viele Fragen. Doch der Reihe nach:
Was ist di e G rundlage
der Therapi e?
Die Osteopathie vertritt seit knapp 150
Jahren einen ganzheitlichen Ansatz: Grundlage der Therapie ist die Überzeugung, dass im
Körper alles mit allem zusammenhängt und
dass der Körper nichts vergisst.
Ein Beispiel: Ein Knöchel ist gebrochen. Um
ihn zu entlasten, hinkt man eine Zeit lang.
Dadurch steht das Becken schief. Die unnatürliche Drehung über die Hüfte durch das
Hinken setzt sich fort bis in die Halswirbelsäule, die sich in die Gegenrichtung dreht,
um das körperliche Gleichgewicht zu halten.
Dabei kann ein Nerv beeinträchtigt werden –
man bekommt Kopfschmerzen. Und die
können anhalten, selbst wenn der Fuß längst
ausgeheilt ist. Trotzdem bleibt er die Ursache
der Kopfschmerzen.
Deshalb untersucht ein Therapeut grundsätzlich den ganzen Körper. Auch bei Drei-Monats-Koliken oder Bronchitis, bei Schulterschmerzen oder Tinnitus – bei Beschwerden
also, bei denen ein Laie die Ursache der
Schmerzen am gleichen Ort vermutet, wo die
Probleme auch auftauchen. Das Ziel der
Osteopathie ist, die Ursache einer
körperlichen Schwierigkeit zu finden und aufzulösen.
Die Cranio-sacral-Therapie hat sich in den
20er-Jahren aus der Osteopathie herausentwickelt. Die Grundüberzeugung beider
Therapierichtungen ist also identisch. Aber
der Schwerpunkt der cranio-sacralen Arbeit
liegt auf dem Bereich zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum). Zwischen
diesen beiden Polen fließt Liquor, eine
Flüssigkeit in der Gehirn und Rückenmark
gelagert sind. Diese Flüssigkeit pulsiert etwa
acht- bis zwölfmal in der Minute. Und wenn
irgendetwas im Körper in diesem Bereich
nicht funktioniert, wenn Blockaden da sind,
Verletzungen, Traumata oder Narben, ist
der cranio-sacrale Rhythmus, den ein Therapeut mit seinen Händen erspüren kann, gestört. Ziel der Cranio-sacral-Therapie ist es,
diesen Rhythmus wiederherzustellen.
W ie finde ich einen
guten Therapeuten?
Der Begriff Osteopathie auf dem Praxisschild
muss nicht für Qualität bürgen. Diese Bezeichnung darf auch verwenden, wer nur eine
kurze Weiterbildung absolviert hat. Nur die
folgenden Kriterien sind ein echtes Qualitätsmerkmal:
Der Titel D.O. für Diplom-Osteopath verweist
auf eine fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung. Diese Ausbildung kann nur absolvieren, wer bereits Heilpraktiker, Arzt oder
Physiotherapeut von Beruf ist. Die Bezeichnung M.R.O. belegt, dass der Osteopath Mitglied im Register der Osteopathen
Deutschlands ist. Hier werden nur hauptberufliche Therapeuten mit anerkannter Ausbildung aufgenommen.
Einen Osteopathen in der Nähe des Wohnortes kann man außerdem finden, indem man
sich eine Liste schicken lässt vom Verband
der Osteopathen Deutschland e. V. (VOD),
Untere Albrechtstraße 5, 65185 Wiesbaden.
(Tel. 06 1119 10 36 61, www.osteopathie.de).
Die Liste wird gegen einen mit 56 Cent fran-
kierten Rückumschlag verschickt oder kann
im Internet eingesehen werden. In Österreich: Wiener Schule für Osteopathie, Frimbergergasse 6-8, 1130 Wien, Tot. 00 43
(0)1/87 93 82 60, www.wso.at. Literatur zum
Weiterlesen: Birgit Beinborn und Christoph
Newiger: „Osteopathie: So hilft sie Ihrem
Kind", Trias Verlag, Stuttgart, 17,95 Euro. Die
Ausbildung zum Cranio-sacral-Therapeuten
ist nicht geregelt, auch die Berufsbezeichung
„Cranio-sacral-Therapeut" ist nicht geschützt.
Manche Therapeuten haben Ausbildungen bei anderen Therapeuten absolviert, andere nur einen Wochenendkurs belegt da hilft nur nachfragen. Cranio-sacral-Therapie wird manchmal auch im Wellnessbereich
zur Entspannung angeboten - das sind dann
oft Therapeuten ohne medizinische Vorbildung.
Wenn die Cranio-sacral-Therapie aus gesundheitlichen Gründen eingesetzt werden soll, sollten Sie darauf achten, einen Cranio-sacral-Therapeuten zu finden, der auch
einen Heilberuf (z.B. Heilpraktiker oder Krankengymnast) erlernt hat und über langjährige
Erfahrung verfügt.
Die Kosten für eine osteopathische Behandlung für Kinder liegen etwa zwischen 60 und
80 Euro, in Großstädten auch mehr. Eine
Cranio-sacral-Therapie kostet etwa 40 bis
60 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen
zahlen beide Behandlungsformen nicht, die
privaten Versicherer übernehmen in der
Regel die Kosten.
Was macht der
Therapeut?
Osteopathen behandeln den ganzen Körper
einschließlich der Organe. Cranio-sacral-Therapeuten konzentrieren sich auf den Bereich
Kopf, Hals, Wirbelsäule. Die Art der Behand-
lung selbst unterscheidet sich nicht.
Welche Therapie hil ft bei
Osteopathen und Cranio-sacral-Therapeuten
arbeiten nur mit ihren Händen. Mehr ist nicht
nötig, weder zur Diagnose, noch zur Behandlung. Durch das sorgfältige „Palpieren“ – so
heißt das Fühlen, Tasten, In-den-Körper-Hineinhorchen – findet der Therapeut die Ursache einer Störung. Und er behandelt sie auf
genau die gleiche Art und Weise – durch fühlen, tasten und in den Körper hineinhorchen.
welchen Beschwerden?
Diese Berührungen können so klein sein,
dass ein Patient sie fast gar nicht bemerkt.
Die Hand auf der Stirn bei Kopfschmerzen
zum Beispiel, die mit einem Druck von nur 20
Gramm auf der Haut lastet – das Gewicht eines Briefes für 56 Cent. Hin und wieder sind
die Griffe auch fester, die Finger schieben
manchmal Haut und Gewebe mit Kraft um
einen Zentimeter zur Seite, aber weh tut es nie.
Diese Therapien verlangen Geduld vom behandelnden Fachmann wie vom Patienten. Der
Therapeut sucht die betroffene Stelle, die verspannt, verkrampft, vernarbt, verletzt, verschoben, verhärtet oder auf andere Art beeinträchtigt ist, bringt seine Hände in Position und gibt
dann dem Körper Impulse, seine Fehlhaltung
aufzugeben und stattdessen eine neue,
gesündere Haltung einzunehmen. Das ist
alles.
Der Körper bekommt auf diese Weise eine
Anregung zur Selbstheilung. Die Therapeuten
vertrauen auf die eigenen Kräfte des Körpers
und wollen ihm auch die Ruhe lassen, sich
selbst neu auszurichten. Deshalb liegen die
Behandlungstermine oft im Abstand von einem Monat, meist reichen fünf bis zehn Sitzungen insgesamt aus. Bei einem erfahrenen
Therapeuten muss man sich übrigens nicht
ganz ausziehen - er spürt den Zustand des
Körpers auch durch die Kleidung hindurch.
Typische Beschwerden, mit denen Kinder in die Praxis von Osteopathen kommen,
sind Drei-Monats-Koliken, Schwallerbrechen,
Schiefhals, Atmungstraumata bei Frühchen, Hodenhochstand bei Jungen. Die
Osteopathin Birgit Beinborn: „Bei Hodenhochstand zum Beispiel kann ein Osteopath
mit speziellen Handgriffen das Bindegewebe um die Nieren so lösen, dass sich die Hoden von selbst senken. Eine Operation ist
meist nicht mehr nötig."
Kinder, die schielen, Säuglinge mit Schädeldeformationen, Kinder mit Konzentrationsstörungen, KISS-Kinder, Schreikinder, Kinder
mit Hüftdysplasien sind bei einem Craniosacral-Therapeuten auch gut aufgehoben.
Die Therapeutin Anne Mohr- Bart sc h:
„Bei einem Schreibaby kann leichter
Druck mit beiden Händen auf Bindegewebe
und Schädelknochen Blockaden in den
feinen Membranen lösen, in denen Liquor
fließt. So kann sich der cranio-sacrale
Rhythmus einpendeln - und das Kind wird ruhiger."
Jeder Osteopath verfügt durch seine langjährige Ausbildung über cranio-sacrale
Techniken. Umgekehrt kann reine Cranio-sacral-Therapie ein Einstieg in die Behandlung
sein. Wenn die Ursache für Probleme wirklich im Bereich von Kopf und Wirbelsäule
liegt, zum Beispiel bei ständigem Schreien
nach einer Zangen- oder Saugglockengeburt, kann Cranio-sacral-Therapie ausreichen. Sollten allerdings auch Organe betroffen sein, wie bei Drei-Monats-Koliken,
oder geht es bei Erwachsenen um Rückenschmerzen. die auf einen Meniskusschaden
zurückzuführen sind, wird Osteopathie umfassender helfen können.
Sind di ese
Therapieformen für
Ki nder geeignet?
Ein klares Ja. Cranio-sacral-Therapie und
auch Osteopathie sind wie für Kinder gemacht.
Gerade wenn der Kopf des Kindes betroffen
ist, können die sanften, heilenden Griffe viel
bewirken. Denn erst im Alter von ein bis
zwei Jahren schließen sich die Fontanellen,
mit drei Jahren ist das Hinterhauptbein zu
einer Knochenplatte fest verschlossen. Solange der Schädel noch nicht ganz verknöchert ist, lassen sich durch die Geburt entstandene Beeinträchtigungen unkompliziert lösen - das Kind hat einen leichteren
Start ins Leben.
Ein weiterer Grund, warum die Berührungen
bei Kindern besonders gut wirken: Die Beschwerden von Kindern existieren noch nicht
lange und können daher auch nicht chronisch
sein. Deshalb lässt sich eine negative „Körpererinnerung" leichter lösen. Ein Kind, das
drei Jahre lang Kopfschmerzen hatte, wird
diese eher los als ein Erwachsener, der
dieselben Beschwerden schon seit 30
Jahren mit sich herumschleppt.
In Amerika ist es vielerorts üblich, ein
Baby kurz einem Osteopathen beziehungsweise einem Cranio-sacral-Therapeuten vorzustellen. Anne Mohr-Bartsch: „Ich würde mir
auch für Deutschland wünschen, dass Eltern ihre Kinder vorbeugend behandeln lassen. Das kann eine Menge Leid ersparen.“
Viele Mütter hören aber vom Kinderarzt,
wenn es um kleine Beschwerden bei ihren
Kindern geht: Das gibt sich. Birgit Beinborn:
„Sicher, vieles wächst sich aus. Ein Schreikind hört spätestens mit zwei Jahren auf zu
schreien, aber bis dahin sind die Nerven der
Eltern zerrüttet, manchmal auch die Ehe. Und
die Ursache für das Schreien ist nicht behoben, sondern bleibt im Körper, der sich nun
nur anders ausdrückt. Warum nicht helfen?
Gerade bei Kindern ist die Wirkung sehr
groß.“ ■
Petra Schrand
Fußreflexzonenmassage
»Er steht mit beiden Füßen fest auf dem
Boden«, sagt man, wenn jemand realistisch
ist, oder »Er hat kalte Füße bekommen«,
wenn jemand den Mut verliert. – Der Fuß ist
in unserem Sprachgebrauch zu einem Sinnbild unseres Charakters geworden. In zahlreichen alten Kulturen spiegeln die Füße seit
alters her den Menschen, seinen Körper und
Geist wider. Bei nordamerikanischen Indianerstämmen sind sie Zentrum des Erd-Chakras, in dem nicht nur Entscheidungsfreude,
Überlebenswille und Kreativität verankert
sind, sondern durch das auch die Kraft zur
Heilung in den Körper strömt. Dass die Füße
mehr sind als nur ein menschliches Fortbewegungsmittel und dass sie viel mit der Gesundheit des Menschen zu tun haben, hat
mittlerweile auch die westliche Welt erkannt.
Sie setzt daher vermehrt auf die Fußreflexzonenmassage,
einer
Behandlungsmethode
zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte des
menschlicher, Körpers.
Während in der westlichen Medizin bis ins 18.
Jahrhundert hinein oftmals ein Schluck Rum
das einzige Betäubungsmittel vor einer Operation war, wurde im alten China die Akupressur,
bei der manueller Druck auf Akkupunkturpunkte
ausgeübt wird, längst zur Schmerzlinderung und
Anästhesie eingesetzt. Und so beginnt auch die
Geschichte der modernen Fußreflexzonenmassage als Versuch, eine wirksame Methode der
Narkose zu finden.
Die Anfänge der modernen
Reflexzonenmassage
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte der
amerikanische Arzt William Fitzgerald, dass die
Ausübung von Druck auf bestimmte Körperregionen schmerzlindernd und betäubend wirkt. Der
Schmerz konnte dabei nicht nur gestillt, sondern
oftmals auch die Schmerzursache beseitigt werden. Fitzgerald sammelte Überlieferungen von
Massage- und Drucktechniken aus dem alten
China, Ägypten und Amerika, systematisierte sie
und entwickelte daraus seine eigene Zonentherapie, die zur Anästhesie eingesetzt werden sollte.
Demonstriert wurde die Theorie erstmals an einer
Freiwilligen, auf deren Hand Druck ausgeübt wurde und der anschließend in die so betäubte Wange Nadeln gestochen wurden. Die Versuchsperson empfand dabei keinerlei Schmerz.
Die Fitzgerald’sche Theorie beruht auf der Annahme, dass der menschliche Körper von Lebensenergie durchflossen wird. In der chinesischen
Medizin wird diese Lebensenergie Qi, in Indien
Prana und in Japan Ki genannt. Diese Energie zirkuliert im Körper und kann durch körperliche oder
seelische Störungen blockiert werden. In der chinesischen Medizin fließt diese Energie auf den so
genannten Meridianen, Bahnen, die den gesamten Körper durchziehen.
Fitzgerald orientierte sich an den antiken Auffassungen und teilte daher den Körper in 10 Längszonen auf, die vom Kopf bis zu den Zehen verlaufen und sich an den Schultern zu den Fingerspitzen hin verzweigen. Je 5 Zonen liegen dabei links
und rechts von einer senkrecht durch die Mitte
des Körpers gezogenen, imaginären Linie. Jedes
Organ des menschlichen Körpers liegt in einer
oder mehrerer dieser Zonen und korrespondiert
mit einer Reflexzone, die sich auf den Füßen,
Händen, Ohren oder dem Gesicht befinden.
In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts befasste
sich dann die Physiotherapeutin Eunice Ingham
mit Fitzgeralds Zonentherapie und erkannte bald,
dass eine Konzentration auf die Reflexzonen der
Füße am wirksamsten ist. Ihre beiden Bücher
»Geschichten, die die Füße erzählen können«
und »Geschichten, die die Füße erzählt haben«
gelten noch heute als Standardwerke für Reflexologen.
Ingham erkannte die Füße als eine Miniaturlandkarte des gesamten menschlichen Körpers. Dabei
entspricht der rechte Fuß der rechten Körperhälfte, der linke Fuß der linken. Paarig angelegte Organe wie Nieren, Lunge und Eierstöcke haben auf
beiden Füßen eine Reflexzone, einmalig angelegte Organe, wie die Leber, finden ihre jeweilige Reflexzone auf der anatomisch entsprechenden Seite - also entweder auf dem linken oder dem rechten Fuß. Die Wirbelsäule entspricht in ihren Reflexzonen den beiden Fußinnenseiten, Reflexzonen außen gelegener Körperteile (z.B. Hüften und
Schultern) finden sich an den beiden Fußaußenseiten.
Durch Massage der einzelnen Reflexzonen versuchte Ingham heilend und ausgleichend auf die
mit ihnen in Verbindung stehenden Organe einzuwirken. Ihr Ziel ist es, den Fluss der Körperenergie zu fördern, sodass keinerlei Stauungen und
Blockaden auftreten können. Durch die korrigierende Massage werden die Selbstheilungsprozesse des Körpers aktiviert. So soll Krankheiten
durch die Fußreflexzonenmassage nicht nur vorgebeugt, sondern auch ihre Heilung gefördert
werden.
Indikationen











Angina pectoris
Arthritis
Asthma
Blasenentzündung
Bluthochdruck
Erkältungen
Hautprobleme (z. B. Akne, Schuppenflechte)
Heuschnupfen
Kopfschmerzen, Migräne
Kreislauf-/Durchblutungsbeschwerden
Menstruationsbeschwerden
Die Therapie
Bereits Form und Aussehen der Füße, ihr Geruch
und die Beschaffenheit ihrer Haut geben erfahrenen Fußreflexzonentherapeuten Aufschluss über
mögliche Krankheiten und gesundheitliche Störungen des Patienten. So kann übermäßig viel
Hornhaut beispielsweise des Darmbereiches auf
eine Störung des Darms hinweisen. Da viele Störungen sich bereits in ihrem Anfangsstadium in
schmerzhaften und empfindlichen Reflexzonen
äußern, können sie bei rechtzeitigem Aufsuchen
des Therapeuten sehr schnell behandelt werden.
Eine Reflexzonenmassage sollte immer den ganzen Organismus behandeln, nicht nur das einzelne Symptom. Dadurch wird zum einen nicht nur
das Symptom, sondern auch die Krankheitsursache behandelt, zum anderen kann kein Energiestau in einer anderen Körperregion auftreten. Der
Patient kann dadurch mit einer Wiederherstellung
des gesamten körperlichen Gleichgewichts rech-
nen. Ein angenehmer Nebeneffekt einer kompletten Fußmassage ist darüber hinaus die Entspannung des Patienten.
Durchgeführt wird die Therapie auf einer Massagebank oder einem Liegesessel. Der Therapeut
sitzt dabei zu Füßen des Patienten und hat Blickkontakt mit diesem. Auf diese Weise kann er auch
kleinste Reaktionen des Patienten wahrnehmen.
Der Masseur beurteilt Füße und Körper zunächst
durch Ansehen, danach durch ein systematisches
Betasten der Fußsohle.
Welche Organe belastet sind, erfährt der Therapeut an den Reaktionen des Patienten und am
Tastbefund. Der Befund wird meist auf einer Karte
eingezeichnet. Im Folgenden werden beide Fußsohlen behandelt, wobei den belasteten Zonen allerdings eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. In der Regel dauert eine Erstbehandlung 60 Minuten, die nachfolgenden Behandlungen sind etwas kürzer. Nach der Massage
muss unbedingt eine 10- bis 20-minütige
Ruhephase eingehalten werden, da sich die Pulsund Atemfrequenz stark erhöhen. Außerdem
sollte nach jeder Sitzung reichlich Wasser
getrunken werden. Denn durch die Massage werden die Durchblutung und der Lymphfluss angeregt, durch den auch Giftstoffe aus dem Körper
abtransportiert werden. Durch die Zuführung von
Wasser wird dieser Prozess deutlich gefördert.
Während eines Therapiezyklus, der zwischen 6
und 12 Sitzungen umfasst, kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Symptome,
zu verstärkter Müdigkeit und häufigen Träumen
kommen. Sie sind Ausdruck einer Aktivierung des
Körpers und seiner Selbstheilungskräfte und sind,
da sie zum Heilungsprozess gehören, positiv zu
bewerten.
Die Fußreflexzonenmassage eignet sich auch zur
Selbstbehandlung, hat dann aber hauptsächlich
eine entspannende Wirkung – vor allem bei müden, geschwollenen Beinen. In Verbindung mit regelmäßigen Fußbädern und gymnastischen Übungen wirkt sie unterstützend zur professionellen
Fußreflexzonentherapie. 
Die Grifftechniken

Raupengriff mit Daumen oder Fingern: Die Technik wird mit der Außenseite des Daumens bzw.
mit dem Zeigefinger ausgeführt. Das erste Glied des Daumens bzw. Zeigefingers wird gekrümmt
und gleitet gleichzeitig nach vorn – ähnlich der Kriechbewegung einer Raupe. Dabei wird der Hautkontakt zwar ständig gewahrt, der Druck jedoch fortwährend verändert.

Kreisen auf einem Punkt: An einer Stelle werden mit dem Daumen kreisförmige Bewegungen ausgeführt, wobei der Druck allmählich zunimmt, sodass der Punkt aktiviert wird. Die Technik empfiehlt
sich vor allem bei empfindlichen Reflexzonen.

Hakentechnik: Bei dieser Technik fungieren die vier Finger der Massagehand als Hebel, während
mit der Daumenkuppe fest ein gleichmäßiger Druck auf einen Punkt ausgeübt wird. Der Griff sollte 5
Sekunden gehalten werden. Diese Technik eignet sich für einen sehr tief liegenden Reflexpunkt.

Drehtechnik: Während mithilfe des Daumens Druck auf einen Punkt ausgeübt wird, wird der Fuß
gleichzeitig kreisförmig um diesen gedreht. Die Stützhand muss dabei ganz ruhig gehalten werden.

Kipptechnik: Die Technik funktioniert wie die Drehtechnik, nur dass der Fuß nun in Richtung des ruhig gehaltenen Daumens gekippt wird. Der Druck wird dadurch allmählich erhöht bzw. reduziert.
Wirbelsäulentherapie
nach Dorn
Alles begann mit einem Hexenschuss, den
sich der Allgäuer Sägewerksbetreiber Dieter
Dorn bei der Arbeit zuzog. Statt einen Arzt
oder Heilpraktiker aufzusuchen, zog er einen
79-jährigen »Einrichter« zu Rate, der ihn durch
einen gezielten Druck auf die Wirbelsäule heilte. Hatte Dorn den alten Bauern zuvor immer
belächelt, so war er nun so begeistert über
seine
neu
gewonnene
Bewegungsfreiheit,
dass er dessen Wunsch folgte, sich näher mit
der Methode auseinanderzusetzen und nach
dem Tode des alten Mannes dessen Nachfolge
anzutreten.
Dorn erprobte seine neu erworbenen Kenntnisse
zunächst an seiner Frau, die seit 20 Jahren aufgrund zweier zu langer Wirbelfortsätze fortwährend an Kopfschmerzen litt. Mit den Händen erfühlte er die Wirbel und schob sie durch sanften
Druck an ihren natürlichen Platz. Binnen weniger
Stunden verschwanden die Schmerzen.
Nachdem Dorn schließlich eine Nachbarin von einem Ischiasleiden befreite, begann die Erfolgsgeschichte der Heilweise. Abends nach seiner Tätigkeit im Sägewerk behandelte er Nachbarn und
Freunde ebenso wie Hilfesuchende aus der Umgebung oder Ärzte. Mehr als 20 000 Menschen
hat Dorn mittlerweile geholfen, 1997 stellte er seine Methode erstmals auf einem Kongress vor.
Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist eine sanfte und zugleich kraftvolle Art, verschobene Wirbel
und Gelenke an ihren natürlichen Platz zurückzuschieben. Sie basiert auf dem Wissen, dass die
Wirbelsäule mehr als ein bloßes Stützorgan ist;
sie schützt vor allem das zentrale Nervensystem
und das Rückenmark. Bereits kleinste Verschiebungen oder Fehlstellungen der Wirbel und Bandscheiben können Reizungen des Nervensystems
hervorrufen und es kann zu Funktionsstörungen
und Blockaden der Nerven und Organe kommen.
Schmerzen, nicht nur im Rücken, sondern im ganzen Körper, sind die Folge.
Auftakt der Behandlung ist
das Abmessen der Beine
Bei jedem zweiten Menschen ist ein Bein länger
als das andere. Nach Ansicht Dorns beruht dies
jedoch nicht darauf, dass tatsächlich die Knochen
unterschiedliche Längen haben, sondern auf einem ausgerenkten Hüftgelenk, welches mitverantwortlich für Wirbelsäulenverformungen ist. Ohne
ein Einrenken des Beckens ist somit auch keine
Korrektur von Wirbelfehlstellungen möglich. Jede
Wirbelsäulentherapie beginnen Dorn und die
Dorn-Therapeuten daher mit dem Ausmessen der
Beinlänge und der Beseitigung des möglichen Beckenschiefstandes. Dies geschieht mithilfe eines
Hebelgriffs, den der Patient später täglich selbst
ausführen kann.
Bei der eigentlichen Behandlung werden die Wirbelsäule und einzelnen Wirbel durch seitlichen
Druck auf den Dornfortsatz oder durch Druck auf
den entsprechenden Querfortsatz eingerichtet.
Der Patient steht zunächst mit freiem Oberkörper
auf eine Tisch- oder Stuhlkante aufgestützt, während der Therapeut durch Betrachtung des Körpers und durch das Abtasten der Wirbel mit beiden Daumen Wirbelfehlstellungen und Blockaden
diagnostiziert. Neben dem eigenen Tastbefund
spielt auch das Empfinden des Patienten beim
Abtasten eine Rolle. Der Dorntherapeut wird sich
zwischendurch immer wieder beim Patienten erkundigen, wie dieser Schmerzen empfindet und
welcher Art diese Schmerzen sind.
Dies gibt dem Behandler zusätzliche Hinweise auf
die Art und Schwere der Fehlstellung.
Die Korrektur der Wirbelstellung erfolgt entweder
im Stehen oder Sitzen, abhängig davon, welche
Bereiche betroffen sind. Sind Wirbel der Beckenwirbelsäule zu korrigieren, so erfolgt die Behandlung im Stehen, bei Korrekturen im Brustwirbelund Halswirbelbereich sitzt der Patient. Nachdem
die Muskeln der betroffenen Region durch Massage gelöst wurden, werden die Wirbel durch seitlichen Druck der Daumen, die sehr sanften, massageartigen Bewegungen gleichen, in ihre natürliche Position geschoben. Dieser Prozess kann
mitunter etwas schmerzhaft sein, der Schmerz
lässt jedoch nach, sobald kein Druck mehr ausgeübt wird. Nach der Behandlung kann es zu muskelkaterartigen Beschwerden, in Einzelfällen aber
auch schon mal zu blauen Flecken im Bereich der
behandelten Muskulatur kommen. Dies lässt sich
aber verhindern, indem man die besonders intensiv behandelten Stellen nach der Behandlung
durch ein Kühlpad beruhigt. Dorn-Therapeuten
empfehlen, an den Tagen nach der Therapiesitzung reichlich Wasser oder Tee zu trinken, da
durch die Lösung von Blockaden ein Entgiftungsprozess einsetzt, bei dem aufgestaute Schlacken
frei werden, die durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr ausgeschwemmt werden müssen. Sowohl die
blauen Flecken als auch der Muskelkater verschwinden nach spätestens 2 bis 3 Tagen.
In manchen Fällen wird die Symptomatik des Patienten durch eine ausgesprochen verspannte oder
gar verhärtete Rückenmuskulatur verkompliziert.
In solchen Fällen sollte die Muskulatur des ganzen Rückens oder zumindest der zu korrigierenden Bereiche durch eine besonders gründliche
Massage vorbereitet werden. Als besonders geeignete Massageöle haben sich hochwertiges
kaltgepresstes Olivenöl, besser aber noch Johannisöl herausgestellt.
Die Korrektur der fehlstehenden Wirbel selbst darf
niemals im statischen Zustand durchgeführt werden, da hier der Widerstand des Muskel- und Halteapparates zu groß ist. Wollte man im Ruhezustand die Wirbelfehlstellungen korrigieren, könnte
es zu Bänderdehnungen kommen. Je nach
betroffenen Wirbeln pendelt der Patient mit einem
Bein oder Arm, zuweilen auch mit beiden Armen,
bei der Korrektur der Halswirbel wird der Kopf
seitlich hin- und herbewegt.
Nach einer abschließenden Kontrolle der Wirbelstellungen soll der Patienten 2 bis 3 Tage körperlich anstrengende Belastungen vermeiden.
Indikationen
Die Wirbelsäulentherapie nach Dieter Dorn ist
wirksam bei:
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Erkältungen, Asthma, Husten
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Rippenfellentzündung, Lungenentzündung
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Bronchitis, Grippe
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Herzbeschwerden, Brustbeschwerden
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Gallenschmerzen, Nierenbeschwerden
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Gürtelrose, Gelbsucht

Leberbeschwerden, niedrigem Blutdruck
Kontraindikationen
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Magenbeschwerden, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Durchfall, Blähungen
In manchen Fällen darf die Dorn'sche Wirbelsäulentherapie unter keinen Umständen angewandt
werden:

Diabetes, Gastritis

Schluckauf

Allergien, Akne, Furunkel, Ekzeme

Arterienverkalkung
Neben der Behandlung bei einem Therapeuten
bietet die Wirbelsäulentherapie nach Dorn viele
Möglichkeiten zur Selbstbehandlung, um Fehlhaltungen in Beruf und Freizeit und damit verbundene Wirbelverschiebungen zu beheben. 
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bei bereits geschädigten und zerstörten
Bandscheiben
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bei Wirbelentzündungen
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Müdigkeit
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bei Krebs-Metastasen in der Wirbelsäule
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Rheumatismus
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im Fall frischer Verletzung, z. B. nach
einen Unfall. Nur wenn eine Wirbelsäulenverletzung eindeutig durch Röntgenaufnahmen ausgeschlossen wird, darf eine
Behandlung erfolgen.
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Übersäuerung
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Blinddarmschmerzen
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Krampfadern
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Hexenschuss
Da die Methode nur in der Bewegung erfolgen darf, sind bewegungsunfähige und
bettlägerige Menschen von der Behandlung ausgeschlossen.
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Ischiasbeschwerden
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Kreislaufbeschwerden
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Rückgratverkrümmung
Der Dorn-Therapeut wird immer auch Fragen zu
psychischen Problemen stellen, da sie sich auch
in Wirbelsäulenproblemen und Gelenkschmerzen
ausdrücken können. Wenn Probleme trotz der
Therapie immer wieder auftreten, ist ein Bezug zu
einem seelischen Problem sehr naheliegend.
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Hämorrhoiden
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Atembeschwerden
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Kopfschmerzen, Migräne

Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates
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Die Wirbelsäulentherapie nach Dorn ist vor allem
eine Methode der Vorbeugung. Rechtzeitig behandelt, kann das Ausbrechen einer Krankheit oftmals verhindert werden.
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