zecken - Zentrum Tier

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MEDINZINISCHES /// Zecken
DATEI /// ZT_Download_Zecken.pdf
DATUM /// 31.05.2014
ZECKEN
Wie jedes Jahr ist der Beginn der Zeckensaison auch der Startschuss für eine regelrechte Panikmache, die
Bewerbung von Zeckenschutzmitteln – egal ob chemisch oder alternativ – oder für Borreliose-Impfungen
beim Hund. Nährboden all der aufkommenden Fragen und Diskussionen ist selten Information, sondern die
Angst vor den Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden.
Dass Zecken Krankheiten übertragen ist Fakt und nicht von der Hand zu weisen. Aber um objektiv
Entscheidungen bzgl. Zeckenschutz, Zeckenprophylaxe oder Impfungen treffen zu können, versuchen wir
Euch objektiv alle Fakten zur Verfügung zu stellen.
Denn wirkliche Zeckenprophylaxe beginnt mit dem Wissen um den Auslöser all dieser Fragen und
Diskussionen. Wir müssen uns Wissen über die Zecken aneignen.
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Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten. Zecken zählen zur Familie der Milben. Sie ernähren sich
vom Blut anderer Tiere oder dem Mensch, die weiblichen Zecken parasitieren an Warmblütern.
Ohne eine Blutmahlzeit kann die zecke nicht die drei Entwicklungsstadien durchlaufen, es kommt
nicht zur Eiablage (bis zu 3000 Stück) und somit zu keiner Fortpflanzung.
Mit nur einer Blutmahlzeit kann sie viele Jahre ohne weitere Nahrungsaufnahme leben.
Vorkommen:
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Die Zecke lebt im Wald, an Waldrändern, auf Lichtungen, an Bächen und Flüssen sowie in Gärten
und Parkanlagen.
Sie sucht nicht aktiv nach ihrem Wirt, lässt sich auch nicht von oben auf ihn fallen. Sie wartet im
Gras, im Unterholz darauf, dass ein Wirt vorbeikommt und lässt sich sozusagen im Vorbeistreifen
aufnehmen.
Arten:
Es gibt verschiedene Zeckenarten, 900 Arten sind weltweit bekannt. Teilweise sind Zecken richtige
Spezialisten mit speziellen Wirtstieren, andere gehen auf unterschiedliche Wirte.
Man unterscheidet Schildzecken und Lederzecken.
Schildzecken haben ihren Namen von dem harten Schild, welches sie auf ihrem Rücken tragen, die
Verteilung ist je Geschlecht und Entwicklungsstadium unterschiedlich.
Lederzecken haben diesen Rückenschild nicht, die Haut ist verhältnismäßig weich und lederartig. Im
Gegensatz zu Schildzecken leben Lederzecken in den Nestern, Bauten oder Ställen ihrer Wirtstiere (Nager
etc.) , Tiere können in seltenen Fällen von Lederzecken befallen werden. Die einzige Lederzecke in
Deutschland ist die Taubenzecke.
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Für Tiere gelten drei Zecken als relevant:
Der gemeine Holzbock (Ixodus ricinus) (Schildzecke), kommt am häufigsten vor in D/Ö. Er kann Borreliose
und Anaplasmose übertragen, in den Alpenländern soll es nur einen geringen Prozentsatz dieser Zecken
geben, die auch eine Form der Erlichiose übertragen.
Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguines) bevorzugt wärmere Gefilde, kommt aber durch
Einschleppung inzwischen auch nördlich der Alpen vor. Diese Zeckenart ist nur an Hunden als Wirt
interessiert. Sie kann Babesiose, Erlichiose, Anaplasmose und Hepatozoonose übertragen. In beheizten
Räumen kann sie sich auch langfristig halten.
Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) erlangte zuletzt durch eine große deutsche Tageszeitung
traurige Berühmtheit. Sie überträgt Babesiose auf Hunde, andere übertragbare Krankheiten sind noch nicht
belegt, aber auch nicht auszuschließen. Diese Zeckenart kommt aus südlichen Gefilden, hat aber inzwischen
Deutschland/Österreich erreicht. Sie lebt in warmfeuchten Gebieten, kann aber durchaus bei Frost
überwintern.
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Entwicklungsstufen:
1. Ei: aus dem Ei entwickelt sich die Larve (1,5 mm groß), diese befällt meist Mäuse, teilweise
infizieren sich die Zecken hier mit z. B. Borreliose.
2. Nymphe: Die Larve entwickelt sich zur Nymphe (ca. 3 mm groß), auch diese sucht sich nun einen
Wirt (Pferde, Hunde, Katzen, Menschen)
3. Ausgewachsene Zecken: Weibchen sind größer als Männchen. Weibchen legen tausende von eiern
ab, nur bei erwachsenen Weibchen nimmt beim Saugen der Körper so immens an Große zu.
Verhalten:
Der gemeine Holzbock – und auch seine Kollegen - bevorzugt zur Wirtssuche feuchtes Wetter. Wenn die
Temperaturen in den zweistelligen Bereich steigen, ist er unterwegs. Sobald das Wetter heiß und trocken
wird, zieht er sich in den Boden zurück, auf dieser Tatsache basieren viele „Erfolgsmeldungen“ über
Hausmittel oder alternative Prophylaxe-Maßnahmen. Denn „probiert“ wird erst mit der ersten
Zeckenschwemme, egal was probiert wird, ob ätherische Öle, energetisch aufgeladene Amulette, Fütterung
etc.: Es wirkt. Ganz einfach deshalb, weil Zecken sehr abhängig vom Wetter aktiv sind. Somit ist bei
warmem, trockenem Wetter mit weniger Zeckenbefall zu rechnen als bei feuchten Wetterperioden. Je nach
Wetter ist der Verlauf der Zeckeninvasion unterschiedlich.
Trockenheit ist das Bedrohlichste für Zecken, so können sie in abgelegter Kleidung etwa nur 3 Tage
überleben. Unter Wasser halten sie bis zu drei Wochen aus. Einen Waschmaschinengang überstehen
Zecken meist unbeschadet, auch die Tiefkühltruhe macht ihnen nicht unbedingt den Garaus. Bei einem
heißen Trockener besteht hingegen durchaus die Möglichkeit, dass die Zecke dies nicht überlebt. Für
Tierfelle bedeuten diese „Wohlfühlbedingungen“ der Zecke: Tiere so schnell wie möglich trocknen.
Nachdem wir nun wissen wie Zecken leben, können wir uns überlegt an die Fragen machen, wie man am
besten Zeckenschutz betreibt.
Tatsächlich hilft als Repellent gegen Zecken nur Gift. Die gängigen Spot-on-Präparate enthalten
Neurotoxine. Im Verlauf der letzten Jahre lässt sich aber beobachten, dass diese immer weniger Wirkung
zeigen. Sie haben dafür Nebenwirkungen wie starke Entzündungen an den Applikationsstellen,
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Antriebslosigkeit, eingeschränktes Allgemeinbefinden. Die abgestorbenen und in der Haut trotzdem noch
hängengebliebenen Zecken können auch Komplikationen nach sich ziehen. Als wirksamer Schutz gelten die
Repellents nicht mehr.
Parasitus e. V., ein Verein dessen Ziel die Förderung von Grundlagenforschung in der Vektorbiologie und –
ökologie von parasitären, bakteriellen und viralen Erkrankungen bei Haus-, Nutz- und wildlebenden Tieren
ist, hat vor einigen Jahren herausgefunden, dass der Wirkstoff IR3535 (Firma Merck) Zecken zuverlässig
abhält. Es gibt Mückensprays für Menschen, die aber nur einige Stunden wirksam sind und vor jedem
Ausflug erneut aufgebracht werden müssen. Wie bei der Anwendung der Repellents wird auch bei diesen
Sprays von negativen Auswirkungen auf das Befinden der Tiere berichtet.
Faktisch gibt es zur Zeit kein Mittel gegen Zecken, welches in seiner Wirksamkeit in einem angemessenen
Verhältnis zur Verträglichkeit steht.
Was kann man als Tierhalter nun tun, welche Empfehlungen könnt ihr als THP an Tierbesitzer abgeben
1. Beobachtung der Zeckensaison; der Lebensbedingungen, der Witterungsbedingungen: wann ist mit
mehr/weniger Zecken zu rechnen.
2. Während der Zecken – Hochsaison sollten Hunde weniger frei durch Wiesen und Unterholz
stromern, Hunde besser an der Leine auf dem Weg führen, dann können sie weniger Zecken
aufnehmen. Bei Katzen und Pferden ist dieser Tipp allerdings kaum umzusetzen.
3. Die Tiere unmittelbar nach dem Reinkommen (Gassi, Freigang, Weide) gründlich kämmen/bürsten.
4. Täglich nach festgesaugten Zecken untersuchen.
5. Tiere gesund ernähren, artgerecht halten und mit unnötigen Giften (Spot-ons, Wurm“kuren“, zu
häufigen Impfungen) verschonen. Das hilft den Tieren, ein/ihr Immunsystem kräftig zu halten und
sich bei einer eventuellen Infektion zur Wehr zu setzen.
Was ist zu tun wenn eine Zecke zugebissen hat?
1. Zecke mit Zeckenzange entfernen
2. Einbißstelle desinfizieren (z. B. Calendula-Tinktur o.ä.)
3. Vollgesogenen Zecken unbedingt töten, sonst können sie ihre Eier dennoch ablegen (auch im Müll
oder im eigenen Garten)
Wenn ein Zeckenbiß anschwillt und sich Symptome zeigen, wird oft als erste homöopathische Maßnahme
Ledum genannt. Dies ist durchaus in Erwägung zu ziehen – wenn es Indikationen für dieses Mittel gibt. Wir
raten jedoch gänzlich von allen Tipps bezüglich homöopathischer Mittel ab, die als Zeckenprophylaxe
angepriesen werden. Dies widerspricht den Regeln der Klassischen Homöopathie und kann bis zu
schwerwiegenden Arzneimittelprüfungen führen, welche den Tieren einfach nur schaden.
Noch ein weitverbreiteter Mythos bzgl. Zecken:
Angeblich übertragen sie erst Stunden nach dem Biss Borreliose oder andere Krankheiten. diese Erkenntnis
basiert auf einer Studie bei der beobachtet wurde, dass Zecken nach einiger Zeit etwas von ihrem
Mageninhalt in die Saugwunde entleeren. Es gibt aber keinerlei zuverlässigen Aussagen dazu, ob die
Infektionen tatsächlich auf diese Art und Weise vonstatten gehen bzw. wann die Übertragung der Krankheit
erfolgt. Man muss also theoretisch immer mit einer möglichen Infektion rechnen.
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Aus diesem Grund gibt es seit April 2014 gibt ein neues Präparat zum Einnehmen, welches durch die orale
Aufnahme eines Wirkstoffs Zecken vom Biß abhalten soll (Fluralaner, ein Ektoparasitizid aus der
Isoxazolingruppe, zählt zu den Akariziden und Insektiziden).
Klare Aussagen oder Studien, ob und welche Langzeitschäden diese Therapie bei Tieren auslöst, gibt es
nicht (Anmerkung von Zentrum Tier: es gibt aber eine Studie über die Auswirkungen des Einsatzes von
Pestiziden auf lebende Organismen, und diese Auswirkungen sind erheblich…)
Was nun noch übrig bleibt ist die Information – wieder objektiv – über die Krankheiten, die von Zecken
übertragen werden, die Schwere und die Komplikationen dieser Krankheiten und natürlich, ob und wie man
diese Krankheiten schulmedizinisch behandeln kann.
Von Zecken übertragene Krankheiten
Babesiose
Verbreitungsgebiet:
Frankreich (sehr häufig), Deutschland, Schweiz, Österreich, Südpolen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn u.a.
Bei der Babesiose handelt es sich um eine Infektionskrankheit des Hundes, die eine Zerstörung der roten
Blutkörperchen und damit eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut (Anämie) hervorruft. Ohne
Behandlung verläuft diese Erkrankung meist tödlich.
Übertragung:
Auch hier werden die Erreger über die Zecke übertragen. Die direkte Übertragung von Tier zu Tier oder Tier
zu Mensch ist nicht bekannt. Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch der
Krankheit) beträgt 5 – 28 Tage. Seit 2004 kann die Auwaldzecke – Dermacentor reticulatus – auch in
Deutschland nachgewiesen werden.
Somit ist klar, dass der beste Schutz gegen eine Babesiose-Erkrankung im Schutz gegen Zeckenbisse liegt.
Für Informationen hierzu wenden Sie sich bitte an den Tierarzt ihres Vertrauens und scheuen Sie sich nicht,
bei dem Hersteller des empfohlenen Produktes wegen der korrekten Anwendung nachzufragen.
Symptome:
im akuten Verlauf:
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hohes Fieber (bis 42 ° C)
blutige Durchfälle
rot- bis grünbrauner Harn
Mattigkeit
Appetitlosigkeit
rascher Konditions- und Gewichtsverlust
Ikterus (Gelbsucht) mit gelblichen Schleimhäuten
Anämie (Blutarmut) mit blassen Schleimhäuten
Vergrößerung der Milz (Splenomegalie)
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Manche Tiere erkranken chronisch, Symptome in diesem Fall sind:
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Apathie
schwacher und abgemagerter Allgemeinzustand
vielfach nur vorübergehend ansteigende Temperatur
weniger ausgeprägte Gelbsucht
deutliche Anämie
Diagnose:
Über Bluttest.
Therapie:
Bei akuter Erkrankung an Babesiose erfolgt die Behandlung durch den Tierarzt, da auch Bluttransfusionen
nötig sein können.
Ehrlichiose
Verbreitungsgebiet:
Zentralfrankreich, südwärts in allen europäischen Mittelmeerländern einschließlich Portugal.
Die Erlichiose ist eine bakterielle Krankheit , die sich zunehmend auch in Europa verbreitet. Erlichien
befallen die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und davon eine Unterart – die Monozyten. So schädigen
sie das Immunsystem.
Übertragung:
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über die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Inkubationszeit 2 – 20 Tage
Symptome:
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Fieber (auch in Schüben)
Schwäche, Abmagerung, Lustlosigkeit
allgemeine
(Nasenbluten, Hämatome im Bauchbereich)
Gelenkbeschwerden
Übelkeit, Erbrechen
geschwollene Lymphknoten
Nasen- und Augenausfluss
Blutungsneigung
Diagnose:
Bluttest
Therapie:
Rechtzeitig mit Antibiotika behandelt ist eine völlige Ausheilung ohne Spätfolgen möglich
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Hinweis:
Operationen und stark blutende Verletzungen können aufgrund der herabgesetzten Blutgerinnung bei
einem erkrankten Tier riskant sein.
Anaplasmose (granulozytäre Ehrlichiose):
Verbreitungsgebiet:
Deutschland, Schweden, Norwegen, England, Holland, Polen, Ungarn, Schweiz, Tschechische Republik,
Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Frankreich, Nordspanien und Norditalien.
Die Anaplasmose ist eine bakterielle Krankheit , die sich zunehmend auch in Europa verbreitet. Erlichien
befallen die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und davon eine Unterart – die Granulozyten. So
schädigen sie das Immunsystem.
Übertragung:
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Zecke, der Holzbock (Ixodes ricinus)
Inkubationszeit 2 – 20 Tage
Symptome:
Manchmal zeigen die Tiere keinerlei Symptome.
Sonst können Symptome sein:
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Fieber (auch in Schüben)
Schwäche, Abmagerung, Lustlosigkeit
allgemeine
(Nasenbluten, Hämatome im Bauchbereich)
Gelenkbeschwerden
Übelkeit, Erbrechen
Blutungsneigung
Diagnose:
Bluttest
Therapie:
Kann mit einer längeren Antibiotika-Therapie behandelt werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt.
Hinweis:
Operationen und stark blutende Verletzungen können aufgrund der herabgesetzten Blutgerinnung bei
einem erkrankten Tier riskant sein.
Borreliose:
Verbreitungsgebiet: Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien, Polen, Rumänien, Slowakei,
Weißrussland, Ukraine, Litauen, Ungarn, Krotatien u.a.) .
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Hierbei handelt es sich um eine multisystemische Infektionskrankheit. Sie kann jedes Organ, das
Nervensystem, die Gelenke und das Gewebe befallen. Diese Erkrankung kommt bei allen Säugetieren,
Menschen sowie Vögeln vor.
Übertragung:
Durch Zecken, den Holzbock (Ixodes ricinus).
Symptome:
Symptome können auch erst lange nach einem Zeckenbiss auftreten.
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Fieber
Müdigkeit
Appetitlosigkeit
insbesonders Gelenksentzündungen, v.a. an Vorder- und Hinterläufen, oft wechselnd
desweiteren können Nieren-, Nervenschäden auftreten
auch andere Organschäden sind möglich
Diagnose:
Bluttest
Therapie:
Diese Infektion wird über längere Zeit mit Antibiotika behandelt.
Hinweis:
Vorbeugend empfehlen wir eine entsprechende Zeckenprophylaxe; bitte besprechen Sie diese mit Ihrem
Tierarzt.
Inzwischen gibt es für Hunde die Möglichkeit der Impfung. Diese sollten Sie kritisch hinterfragen, da der
Impfstoff nur gegen einen Erreger (Borrelia burgdorferi) gerichtet ist. Bei Infektionen am Menschen werden
aber 80 – 90 % aller Infektionen vor allem Borrelia garinii und Borrelia afzelii verantwortliche gemacht.
Auch wird immer wieder von Erkrankungen nach einer Impfung berichtet.
Keinesfalls sollte in der Zeckensaison oder bei einer bestehenden Borreliose-Erkrankung geimpft werden.
Man sollte bedenken, dass das körpereigene Immunsystem in der Regel bereit ist, Bakterien abzutöten.
Studien zeigen, dass z. B. Im zeckenverseuchten Gebieten wie Mittelhessen die meisten der untersuchten
Hunde Borrelien-Antikörper vorweisen konnten, aber nur die wenigsten waren erkrankt.
Hepatozoonose
(Verbreitungsgebiet: in Europa bis zum 45. nördlichen Breitengrad – Südfrankreich, Italien, Slowenien,
Kroatien, Bosnien, Albanien, Spanien, Portugal, Bulgarien, Rumänien, Griechenland; zwei in Deutschland
entstandene Fälle sind beschrieben)
Bei der Hepatozoonose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch HepatozoonArten hervorgerufen, und durch das Verschlucken / Zerbeißen von Zecken übertragen wird.
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Übertragung:
Durch Zecken, den Holzbock (Ixodes ricinus), Rhipicephalus sanguineus, evtl Ixodes hexagonus. In Europa
Hepatozoon
canis.
Ist
keine
Zoonose.
Tier
verschluckt
oder
zerbeißt
Zecke.
Auch von der infizierten Mutter auf Welpen, z. T. (rassespezifisch) zu 100 %.
Inkubationszeit: 2-4 Wochen
Symptome:
Erkrankung kann subklinisch- chronisch bis akut – lebensbedrohlich verlaufen.
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Akut: Fieber, Lethargie, Anämie, Nasen- und Augenausfluss, hämorrhagische Diarrhoe,
Lymphadenopathie
Chronisch: Anämie, Thrombozytopenie, Myositis, Muskelatrophie, Abmagerung, Leber/Nierenversagen, Versteifung der Rumpf- und Nackenmuskulatur
Diagnose:
Bluttest, PCR im Dezember und Januar oft nicht nachweisbar.
Labor: Albumin↓, γ-Globuline ↑, Kreatinkinase ↑, alkalische Phosphatase (AP) ↑, Leukozyten (WBC
Therapie:
Eine, den Erreger eliminierende Therapie ist nicht bekannt.
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Frühphase: Sulfonamid-Trimethoprim (Borgal®) oder Toltrazuril (Baycox®) gegen die Schizonten im
Gewebe.
Spätphase: Imidocarb-Dipropionat (Carbesia®, Imizol®) sowie eine Kombinationstherapie mit
Sulfonamid-Trimethoprim (Borgal®), Pyrimthamin und Clindamycin kann gegen die Gamonten in
den Leukozyten versucht werden. Decoquinat (Deccox®) stoppt die Entwicklung der Merozoiten.
Cave:
Bei Bewegungs- / Muskelschmerzen können nicht-steroidale Antiphlogistika versucht werden.
Glukokortikoide sind kontraindiziert!
Zu guter Letzt hier ein Link zu „Animationsfilm - Lebenszyklus der Zecke“ vom Convergo Team !!!
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