Wissenswertes über Dachse

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Wissenswertes über Dachse
Der Dachs, eine Marderart, ist ausgesprochen scheu. Tagsüber verkriechen sie sich
in ihren riesigen Bauten. Erst am Abend kommen sie raus, um sich mit Nahrung zu
versorgen. Wenn überhaupt, zeigen sich die Tiere in dieser Jahreszeit - manchmal
sogar mit ihrem Nachwuchs. Das lassen die Dachseltern allerdings nur zu, wenn sie
mit ihrer empfindlichen Nase nirgendwo Menschen wittern. Wenn die Abende um die
Sonnenwende lang und hell sind, zeigen sich Dachse.
Bis zu 300 Meter lang sind die Gänge eines Dachsbaus. Die Tiere leben dort über
mehrere Generationen und akzeptieren manchmal sogar einen Fuchs als
Untermieter. Der Dachs tagsüber nie seinen Bau - selbst bei Gefahr nicht.
Natürliche Feinde hat er nicht. Deshalb hat sich der Dachs-Bestand in den
vergangenen Jahren auch wieder gut entwickelt. Der Dachs lebt gefährlich: Verlässt
er erst einmal den Bau in der Dämmerung, ist er die ganze Nacht unterwegs. Im
Gegensatz zu den meisten Verwandten aus der Marderfamilie ist der Dachs fast
schon ein Vegetarier. Über die Hälfte seiner Nahrung besteht aus Beeren, Wurzeln
und Pilzen. Aber ein Kostverächter ist er nicht: Ein Ei lässt der Dachs nie links liegen.
Er ist zwar nachtaktiv, aber sehen kann er so gut wie nichts. Dafür hat er eine sehr
gute Nase, mit der er selbst im Schlamm seine tägliche Ration Regenwürmer
aufspüren kann.
Dachse werden etwa einen Meter lang und bis zu 20 kg schwer mit Fettwanst, im
Frühjahr wiegen sie dann etwa 5 kg weniger. Die Weibchen sind etwas kleiner. Alter
bis zu 16 Jahren (in Gefangenschaft). Charakteristisch sind die beiden schwarzen
Kopfstreifen auf weißem Grund. Typisch sind der Bärengang und die
Schweineschnauze. Sie haben einen hervorragenden Geruchssinn, sehen aber
schlecht. Ihre Vorderfüsse haben sehr lange Krallen, mit dem sie ihre Gänge graben
können. Brunstzeit während des ganzen Sommers bis zum Frühherbst, verbunden
mit gellenden Schreien. Nur die dominanten Clan-Mitglieder dürfen sich fortpflanzen.
Die Fähe bringt jährlich im März/April nach 7 - 8 Monaten Tragzeit bis zu fünf Junge
zur Welt, meistens sind es aber nur 2.
Dachse halten bei Frost und Schnee Winterruhe, aber nicht Winterschlaf. Sie zehren
dann von ihrem Fettdepot. An sonnigen Wintertagen kommen sie für einige Zeit aus
ihrem Bau. In der Dämmerung werden sie aktiv. Dachse leben gesellig, bis zu 35
Tiere in einem Bau (Dachsburg) wurden gezählt. Dieser ist weiträumig angelegt,
meistens am Waldrand, das Gangsystem, das sie mit ihren Pfoten graben, kann
mehrere hundert Meter lang sein, bis zu 50 Röhren haben und 5 Meter tief sein.
Zwischendurch gibt es Kessel, sie dienen als Kinderstube am Ende eines toten
Ganges, oder als Ausweichquartier, um dem Ungeziefer wie Zecken, Flöhen und
Läusen zu entgehen, die sich im weichen Pflanzenpolster der Dachse einquartieren.
Deswegen ziehen sie alle zwei Tage in den nächsten Kessel um. Dachse sind sehr
reinlich, sie legen vor dem Höhleneingang Toiletten an und bringen auch alle
Nahrungsreste ins Freie. Ihr Aktionsraum beträgt 150 ha, dessen Grenzen werden
durch Duftmarken festgelegt. Gern quartieren sich auch Füchse in den Gang ein, die
es auf den Nachwuchs abgesehen haben. Junge Dachse ziehen im Herbst aus,
nachdem sie sich viel Fett angefressen haben. Entweder kommen sie bei anderen
Artgenossen unter oder sie graben sich ihr eigenes Gangsystem.
(Quelle: DreiSat/Bio-Gärtner)
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