Urvertrauen

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Urvertrauen
Entsprechend unserem heutigen Thema habe ich mir hierzu ein paar Gedanken gemacht.
Wie mit allen anderen Themen auch, so kann man auch dieses Thema von mehreren Seiten
betrachten.
Da ist zuerst einmal die eher rein psychologische Theorie, die wir noch am ehesten nachvollziehen können. Hier wird gesagt:
„Urvertrauen entsteht in den ersten Lebensmonaten und macht das Baby stark fürs Leben.
Dabei spielt eine Rolle, wie das Baby Urvertrauen aufbaut und was dabei zu beachten ist.“
Dies ist schon eine Aussage, die mMn so nicht zu halten ist – nicht einmal psychologisch, wo
wir ja manchmal Ansätze und Erklärungen finden, die wir vom Verstand her nicht immer greifen können. Zwar habe ich das anfangs auch noch so gelernt, und mein „psychologischer
Ziehvater“ – Dr. psych. Michael Jüliger – schrieb in seinem Buch mit dem provokant gemeinten Titel „Die Mütter sind an allem schuld!“ (es gab einen Folgeband namens „Freispruch für
die Väter?“) folgendes:
„Am Lebensstart des Kindes steht immer seine Beziehung zur Mutter und umgekehrt im Vordergrund. In ihr gelingt oder misslingt die Herstellung des Ur-Vertrauens, ganz und gar abhängig von der Geborgenheit, von dem Einklang bewusster und unbewusster gemüthafter
Zuwendung, die das kleine Kind empfängt. [ … ]
Dieses Ur-Vertrauen bildet für das ganze spätere Leben die Grundlage jedes Selbstvertrauens, jeder Freundschaft, jeder Liebe zu einem anderen Menschen, ja sogar zu jeder Form
der Leistungsfähigkeit. Die Haltung der Mutter entscheidet also wesentlich mit, wie sich ein
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Kind später der Welt zuwenden wird. Ein Kind ohne Ur-Vertrauen hat später keinen sicheren
Standort, von dem aus es sich zu einer harmonischen Persönlichkeit entfalten könnte.
Oder anders ausgedrückt: Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens so viele Enttäuschungen, so viel Lieblosigkeit, so viel eigenes und fremdes Versagen, dass er ohne den
durch seine Eltern – besonders durch seine Mutter – in der frühen Kindheit grundgelegten
Schatz an Vertrauen und Geborgenheit kaum auskommen kann. Nicht von ungefähr wird
das auch als „Nestwärme“ bezeichnet.“
Soweit Michael Jüliger, und natürlich hat er recht in dem, was er sagt. In seinem Buch führt
er auch eine Reihe von Symptomen auf, die sich auf dieser Grundlage als Entwicklungsstörungen darstellen können. Und wenn wir dann einen pfiffigen Schulmediziner haben, gibt es
zB. Ritalin zur Beruhigung usw.!
Sehr schön ist ja auch, dass die Wissenschaft sich dieser Thematik angenommen hat und es
wie folgt formuliert:
„Damit wir unser Kind lieben, hilft uns auch die Natur: Während der Geburt wird im Gehirn
der Botenstoff Oxytocin freigesetzt. Man nennt dieses Hormon auch Bindungs- oder Liebeshormon. Gerade in der letzten Phase der Geburt schüttet der Körper außerdem große Mengen Endorphine aus. Problematische Geburt verhindert Urvertrauen nicht. – Nicht jeder aber
erlebt eine problemlose Geburt. Ein Not-Kaiserschnitt beispielsweise kann das Bonding erschweren. Die Frankfurter Diplom-Pädagogin Ilka-Maria Thurmann sagt: „Wichtig ist es, dass
Eltern sich in solchen Situationen keine Vorwürfe machen. Auch ein Kind, das unter schwierigen Bedingungen auf die Welt kam, kann Urvertrauen entwickeln.“
Soweit, so gut – wäre das Ganze nicht auch noch unter der Anzeige von „Doppelherz Omega-3 Junior“ platziert. ☺
Gut, wo aber sind eventuelle Alternativen? Ich will Euch nicht vorenthalten, was für mich
logischer erscheint:
Fangen wir mal wieder in der Astrologie an, die mMn die Hypothek darstellt, mit der ein
Mensch in diese Welt kommt. Das macht ja nur dann Sinn, wenn man akzeptieren kann,
dass wir eine Instanz in uns haben, die das Körperliche überdauert. Ihr versteht, ich bin mal
wieder im Bereich der Reinkarnation. Und die hat den Gedanken zur Basis, dass wir durch
die jeweiligen Stationen durch die Zeiten (also Leben in unterschiedlichen Zeiten und Körpern) Lernaufgaben zu bewältigen haben, die wir – jeder für sich, aber auch alle miteinander
(persönliches Karma, Familienkarma, Völkerkarma usw.) abarbeiten sollen. Der Gedanke
dabei ist – so hat Cayce das formuliert – dass wir eines Tages wieder beim Ursprung ankommen. ☺
So, in der Astrologie nun finden wir einen Aspekt, der als „vorgeburtlich empfundene Lebensbedrohung“ bezeichnet wird.
Was heißt das?
Es muss keine wirkliche Bedrohung gewesen sein. Sie kann nur empfunden sein. Konkret
kann das alles bedeuten … Mutter will eigentlich keine Schwangerschaft, oder sie ist körperlich schlecht drauf usw.! Das überträgt sich auf der Ebene der Zellinformation auf den Embryo bzw. Fötus.
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Dafür gibt es viele Gründe. Wir Menschen – und dazu zähle ich auch die Mütter, die, wenn
es um ihre Kinder geht, meist viel belastbarer sind als die Väter – sind halt keine Computer.
Die psychische Situation einer Frau bei der Zeugung und / oder Schwangerschaft ist halt
keine Konstante, sondern es ist von vielen Faktoren abhängig, wie diese Schwangerschaft
verläuft und empfunden wird.
Anfangs sagte ich – als Zitat von Michael Jüliger:
„Am Lebensstart des Kindes steht immer seine Beziehung zur Mutter und umgekehrt im Vordergrund. In ihr gelingt oder misslingt die Herstellung des Ur-Vertrauens, ganz und gar abhängig von der Geborgenheit, von dem Einklang bewusster und unbewusster gemüthafter
Zuwendung, die das kleine Kind empfängt. [ … ]!“
Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Aber … das ist nicht das Einzige, was den Lebensstart
eines Menschen prägt.
Wie gesagt – in der Astrologie sehen wir schon die Ansätze dafür, was ein Mensch als Lebensaufgabe mitgebracht hat, denn es ist doch klar, dass jemand mit diesem Mangel an Urvertrauen auch ein Defizit an Selbstvertrauen hat und haben muss, und das durch die „Erziehung“ auch noch unterminiert werden kann.
„Das kannst Du nicht!“, „Dazu bist Du zu blöd!“, „Aus Dir wird nie etwas!“, und was es so alles an unüberlegten Äußerungen innerhalb der Familie und Schule usw. geben kann.
Ist es nun Zufall, wie jemand darauf reagiert? Das eine Kind ist eingeschüchtert, im anderen
wird dadurch die Kämpfernatur erweckt. Ich finde, man sieht ja oft schon im Kreißsaal, wie
ein Kind „tickt“, ob es ein Träumerchen oder ein Kämpfer ist bzw. wird.
Was also macht die Unterschiede aus?
Es ist ja noch nicht so sehr lange her, da meinte man, Kinder seien allein das Ergebnis von
Genetik, also biologischer Vererbungslehre. Selbst die Kirche / Bibel redet davon, dass Sünden bis ins 7. Glied hinein wirken können. Doch … auf welcher Ebene?
Und da will ich jetzt mal meinen 2. Ansatz versuchen zu skizzieren. Der hebelt den 1. nicht
aus, im Gegenteil. Er versucht ihn zu ergänzen, zu erweitern.
Und dabei komme ich dann mal wieder zurück zur Schöpfungsgeschichte, wie Edgar Cayce
sie in der Trance aus der Akasha-Chronik übermittelt bekam, die ich hier als Grundlage für
eigene Gedanken nehme:
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Edgar Cayce – bekannt als „Der schlafende Prophet“ – führte in einer seiner >14.000 Trancesitzungen aus, dass diese Energie (von uns als Gott bezeichnet) Teile aus sich selbst
nahm … sich selbst zur Gesellschaft.
Diese Ur-Energie-Teilchen versuchten nun auf der materiellen Ebene, sich Körper zu schaffen, mit denen sie den dort herrschenden Bedingungen gerecht wurden.
Es gibt keine klare Aussage darüber, wie viele dieser Ur-Energie-Teilchen (die ich von nun
ab als Seele bezeichnen werde) in dieser Weise auf die materielle Ebene – Erde – kamen.
Was wir zu wissen scheinen, ist, dass sie sich ihrer Macht bewusst wurden und zunehmend
ihr eigenes Ego lebten, womit sie sich immer mehr vom Ursprung entfernten.
Das wird von Cayce als der wahre Sündenfall bezeichnet. Und weil nun Gott – diese schöpferische Ur-Energie – nicht bestraft, sondern uns eine Art Lernprozess auferlegt hat, der sich
durch mehrere Leben zieht und zur Folge haben soll, dass wir uns im Laufe der Inkarnationen wieder zum Ursprung hin-entwickeln, zur Liebe, zum Ur-grund, gehen wir einen Entwicklungsweg, von dem wir bewusst immer nur die Teile des jeweiligen Lebens erfassen können.
Über wie viele Stationen und Erfahrungen die einzelne Seele dabei gehen muss, ist scheinbar eine ganz individuelle Angelegenheit. Der Gedanke des Karma beinhaltet jedoch letztlich
das ausgleichende Prinzip.
Wo immer ich gegen das Prinzip der schöpferischen Liebe gelebt habe, werde ich in Situationen geführt, in denen ich mich für die Liebe entscheiden kann. Das kann in der darauffolgenden Inkarnation geschehen, muss aber nicht. Die Seele, die im körperfreien Zustand –
also zwischen zwei Inkarnationen – mehr vom ursprünglichen Wissen und der Weisheit „des
Universums“ weiß, entscheidet sich scheinbar jedes Mal aufs Neue für den ihr dann jeweils
wichtigen Lernprozess.
Niemand von uns Menschen weiß im Hier & Jetzt, in welchem Rhythmus und mit welchen
Prioritäten die jeweiligen Inkarnationen ablaufen.
Ich stelle mir das so vor, dass es wie in der Schule ist und der Mensch wie von einer Klasse
in die nächste geht. Dies allerdings wieder aufgrund von Kriterien, die wir letztlich nur erahnen können. Mir scheint, wir wissen nur, dass unsere Aufgabe und unser Weg uns über das
zunehmende Erkennen der Selbstverantwortung und der Bewusstwerdung zum Ursprung
zurückführen soll – so dass wir eins sind mit der schöpferischen Energie, mit Gott.
Auf diesem Weg erfahren und erleben wir Schritt für Schritt – wie der „ABC-Schütze“ zum
Beispiel zuerst lernt, dass es Buchstaben gibt, die sich dann zu Wörtern und diese wiederum
zu Sätzen zusammenfügen lassen – die Entwicklung der seelischen Reife, die sich durch
nichts manipulieren lässt, außer durch das Erlernen der entsprechenden Lektionen und Aufgaben.
„Gott lässt sich nicht verspotten!“, sprach die geistige Welt durch Edgar Cayce.
„Liebe“ ist das alles überdachende Thema, herrlich formuliert im „Hohelied der Liebe“
(1. Korinther, Kapitel 13):
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre
ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüsste
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alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.“
Vor diesem Hintergrund scheint es mir erstens verantwortungslos, Menschen vorzugaukeln,
man könne eine Karma-Ablösung machen. Das hat für mich Parallelen zur Erteilung der Absolution, die Menschenwerk und vor dem hier skizzierten Hintergrund nicht haltbar ist.
„Gott lässt sich nicht verspotten!“ Und niemand kann essen, damit ich satt werde.
Um nun wieder zum Thema „Ur-Vertrauen“ zu kommen, hoffe ich, es ist deutlich, dass jeder
Mensch den ihm eigenen Entwicklungsweg geht. Auch eine so genannte schlechte Kindheit
scheint dazu zu gehören. Jedoch nicht, um eine Seele zu zerbrechen, sondern um ihr die
Basis für den Weg des Lernens im Hier & Jetzt zu bereiten – egal, wie schwer der Weg dafür
auch zu sein scheint.
Niemand lernt, wenn er im Goldenen Käfig sitzt. Wir lernen nur – und das um so mehr –
wenn viele Steine in unserem Weg liegen. Und da gibt es nur 2 Möglichkeiten. Entweder wir
stolpern über jeden Stein und stehen uns selbst im Weg, fallen immer wieder auf die Nase
und hadern mit dem Schicksal, oder wir lernen zunehmend, die Aufgaben, für die die Steine
stehen, zu bearbeiten.
Das geht in unterschiedlichster Weise, muss aber in allen Bestrebungen von innen her
kommen. Es reicht nicht, zu einem Geistheiler zu gehen und zu sagen: „Mach etwas, damit
ich heil bin!“ Wie gesagt: Niemand kann essen, damit ich satt werde. ☺
Wenn ich aber bereit bin, den Weg des Lernens zu gehen, und dabei lerne zu unterscheiden,
was den Steinhaufen auf meinem Weg eher vergrößert, oder was mir im tiefsten Inneren
guttut, dann baue ich auch das Ur- und Selbstvertrauen weitestgehend auf. Und das Ergebnis daraus ist der Start ins nächste Leben.
Auf dass wir alle den für uns richtigen und wichtigen Weg finden, indem wir uns von außen
die Impulse holen, die wir im Innen dann umsetzen. ☺
au – 19-11-2014
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