PW4 – Oberflächenspannung, Viskosität, Hygrometrie

Werbung
PW4 – Oberflächenspannung, Viskosität, Hygrometrie,
Schmelzwärme von Eis
Andreas Allacher 0501793
Tobias Krieger 0447809
Betreuer: Dr. Gorgas
8.Nov.2006
PW4
Allacher & Krieger
1. OBERFLÄCHENSPANNUNG ............................................................................................................. 3
1.1 PRINZIP UND GLEICHUNGEN ................................................................................................................ 3
1.2 AUFGABE UND DURCHFÜHRUNG.......................................................................................................... 3
1.2.1 EICHUNG DER TORSIONSWAAGE ......................................................................................................... 3
1.2.2 MESSUNG DER ABREIßKRAFT .............................................................................................................. 4
1.3 FEHLERFORTPFLANZUNG ..................................................................................................................... 4
1.4 AUSWERTUNG ......................................................................................................................................... 4
2 VISKOSITÄT ........................................................................................................................................... 5
2.1 GRUNDLAGEN ......................................................................................................................................... 5
2.2 BESTIMMUNG DER VISKOSITÄT NACH STOKES ................................................................................. 5
2.2.1 VERSUCHDURCHFÜHRUNG .................................................................................................................. 6
2.2.2 MESSWERTE & ERGEBNISSE ............................................................................................................... 6
2.2.3 ERGEBNISSE .......................................................................................................................................... 7
2.3 HÖPPLER ................................................................................................................................................. 8
2.3.1 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG ................................................................................................................ 8
2.3.2 MESSWERTE & BERECHNUNGEN ........................................................................................................ 8
2.4 DISKUSSION VISKOSITÄT ...................................................................................................................... 9
3 HYGROMETRIE..................................................................................................................................... 9
3.1 PRINZIP UND GLEICHUNGEN ................................................................................................................ 9
3.2 AUFGABE ................................................................................................................................................. 9
3.3 DURCHFÜHRUNG .................................................................................................................................... 9
3.4 FORMELN .............................................................................................................................................. 10
3.5 FEHLERFORTPFLANZUNG ................................................................................................................... 10
3.6 AUSWERTUNG ....................................................................................................................................... 10
4 SCHMELZWÄRME VON EIS ........................................................................................................... 11
4.1 GRUNDLAGEN ....................................................................................................................................... 11
4.2 MANUELLE AUSWERTUNG ................................................................................................................. 11
4.2.1 VERSUCHABLAUF ............................................................................................................................... 11
4.2.2 FORMELN ............................................................................................................................................ 12
4.3 ULAB..................................................................................................................................................... 12
4.3.1 VERSUCHAUFBAU............................................................................................................................... 12
4.3.2 MESSWERTE & AUSWERTUNG .......................................................................................................... 12
4.4 DISKUSSION SCHMELZPUNKT ............................................................................................................ 13
Seite 2
PW4
Allacher & Krieger
1. Oberflächenspannung
1.1 Prinzip und Gleichungen
Durch Messung der Kraft, die nötig ist, um einen Stahlzylinder aus der Flüssigkeit zu ziehen
lässt sich die Oberflächenspannung bestimmen.
Da Oberflächenspannung = Kraft/Längeneinheit (= Energie/Fläche).
und Oberflächenspannung und spezifische Oberflächenenergie zahlen- und dimensionsmäßig
identisch sind, kommt man auf:
"=
K
! (d1 + d 2 )
d1,d2 .............. äußerer, innerer Durchmesser des Metallzylinders
K ................... Kraft beim Abreißen der Flüssigkeitslamelle
σ .................... Oberflächenspannung
1.2 Aufgabe und Durchführung
Bestimmung der Oberflächenspannung (Kapillaritätskonstante) einer Probeflüssigkeit.
1.2.1 Eichung der Torsionswaage
Mittels des Wägesatzes wurde die Torsionswaage (Masse gegen Skalenteile) von 0,1 bis 1,4 g
in Schritten von 0,1 g geeicht:
x-Achse: 1cm = 0,1g
y-Achse: 1cm = 5 Skalenteile
Der Anstieg ist 44Skt/g mit einem Fehler von 0,5Skt/g.
Seite 3
PW4
Allacher & Krieger
1.2.2 Messung der Abreißkraft
Der an der Torsionswaage befestigte Metallring wurde zur vollständigen Benetzung in der
Flüssigkeit untergetaucht. Anschließend wurde der Flüssigkeitsbehälter langsam gesenkt, bis
die zwischen Ring und Flüssigkeitsoberfläche entstandene Lamelle reißt. Kurz vorm Abreißen
wird die dazu nötige Kraft abgelesen. Die Dimensionen des Metallrings wurden mit der
Schublehre gemessen.
Es wurden 10 Messungen pro Probeflüssigkeit durchgeführt.
Der Fehler der Schublehre wurde mit 1/20 mm angenommen.
Die Glasschalen und Metallzylinder wurden vor und nach jedem Versuch gründlich gereinigt.
1.3 Fehlerfortpflanzung
2
2
&
# & K ( 'd1 # & K ( 'd 2 #
'K
!! + $$
! + $$
!
'* = $$
2 !
2 !
)
(
d
+
d
)
1
2 "
%
% ) (d1 + d 2 ) " % ) (d1 + d 2 ) "
2
1.4 Auswertung
Messung
1
2
3
4
5
6
Skt
44
45
46
45
45
45
45
Standardabw.
0,632455532
0,0236
0,0242
0,0005
0,0005
0,065326778
0,001680307
Mittelwert von Skt
d1 [m]
d2 [m]
Aus Eichung 45 skt in g =
Fehler [g]
Abreisskraft [N]
Fehler [N]
0,001
2,1042E-05
0,00981
0,000206422
Wir erhalten somit eine Oberflächenspannung von
σ=0,06532±0,0017N/m
bei einer Raumtemperatur von 23°C.
Der Literaturwert von destilliertem Wasser bei 20°C beträgt 0,07225 N/m.
Seite 4
PW4
Allacher & Krieger
2 Viskosität
2.1 Grundlagen
Die Viskosität ist ein Maß für die Zähigkeit von Fluiden. Die Einheit der Viskosität ist
Pascal*Sekunden [Pa*s]. Ihr Ursprung liegt in der Anziehungskraft der Atome und in der
Verzahnung der einzelnen Molekülschichten Die dynamische Viskosität bezeichnen wir mit
dem Buchstaben η und ist abhängig vom Fluid.
F = !A
dv
dx
Die Temperatur des Fluid beeinflusst die Viskosität stark.
2.2 Bestimmung der Viskosität nach Stokes
Durch das Gesetz von Stokes wird die Reibungskraft die bei der Bewegung eines sphärischen
Körpers durch ein Fluid auftritt, beschrieben. Die Kraft ist abhängig vom Radius r und der
Geschwindigkeit v des Körpers sowie der Viskosität η der Flüssigkeit. Dabei wird
angenommen, dass die Flüssigkeit unendlich weit in alle Richtungen ausgedehnt ist.
F = 6!"vr
Fällt eine Kugel mit der Geschwindigkeit v durch eine Flüssigkeit, stellt sich ein
Gleichgewicht von Schwerkraft, Reibungskraft und Auftrieb ein.
(m K ! $ flVK ) g ! 6"#v K rK = 0
Da unser Fallgefäß keinen unendlichen Ausdehnungsfaktor besitzt, müssen wir in die
Stoke’sche Formel noch den Korrekturfaktur κ einfließen lassen.
! = (1 + 2,1
#=
(m K % ! flVK ) g
6$v K rK "
rK
)
RG
&# =
2r 2 g
( ! K % ! fl )
9v"
Das Gesetz von Stokes gilt jedoch nur wenn die Reynoldszahl Re kleiner als 1 ist. Die
Reynoldszahl ergibt sich aus
rG " fl v
Re =
!
Seite 5
PW4
Allacher & Krieger
2.2.1 Versuchdurchführung
Wir lassen je 10 Kugeln mit 2 unterschiedlichen Radien in ein mit einer Flüssigkeit befülltes,
zylinderförmiges Gefäß fallen. Wir stoppen die Fallzeit der Kugel zwischen zwei
Markierungen.
Bekannte Werte
Wert
R
Größe
15
1225
150
0,595
0,794
6,6
16,1
x
r1
r2
m1
m2
Abweichung ±
0
5
0,5
0,01
0,002
0,1
0,1
Einheit
mm
kg/m3
mm
mm
mm
mg
mg
Von
Gefäß
Flüssigkeit
Fallstrecke
Kugel1
Kugel2
Kugel1
Kugel2
2.2.2 Messwerte & Ergebnisse
Dichte der Kugeln
4 3
r !
3 K
m
"K = K
VK
VK =
Fehler für Volumen und Dichte
sV = (4!r 2 ) 2 "r 2
1
m
s# = ( ) 2 "m 2 + ( 2 ) 2 "V 2
V
V
Wir erhalten für Volumen und Dichte:
V1 = 8,82347 *10 !10 ± 4 *10 !11 m 3
V1 = 2,09677 *10 !9 ± 1,5 *10 !11 m 3
!K1 = 7480kg /m 3 (±393,8kg /m 3 )
!K 2 = 7678kg /m 3 (±56,5kg /m 3 )
Fehlerrechnung für v
" !s$
" 1$
sv =
&t 2 +
&s2
2
#t %
#t %
2
2
Fehlerrechnung für κ
Seite 6
PW4
Allacher & Krieger
2
2
" 2,1$
" 2,1r $
s! =
&r 2 + ' 2 &R 2
# R%
# R %
Fehlerrechnung für η
% 2r 2 g (
% #2r 2 g (
% 4rg( "k # " fl ) (
2
2
2
+r
+
+
"
+
'
*
'
*
'
* +" fl +
&
9v$
)
& 9v$ ) k & 9v$ )
2
2
s! =
2
2
% 2r 2 g( "k # " fl ) (
% 2r 2 g( "k # " fl ) (
2
+'
+v + '
+$ 2
2
2
*
*
9v $
9v$
&
)
&
)
Korrekturfaktor κ
!1 = 1,00833 ± 0,0014
! 2 = 1,01116 ± 0,00028
Temperatur der Flüssigkeit
T bei Messreihe 1: 23 °C
T bei Messreihe 2: 23 °C
Fallzeiten
Kugel Typ 1
Messung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Mittelwert t1
Stdabwg s(t1)
Rel.F. s(t1)
v1
Stdabwg v1
t1 [sek]
4,15
4,21
4,13
4,27
4,28
4,22
4,22
4,27
4,11
4,16
4,202
0,061608
0,014662
0,035697
0,000537
Kugel Typ 2
!t1 [sek]
-0,052
0,008
7,3
0,068
0,078
0,018
0,018
0,068
-0,092
-0,042
m/s
m/s
Messung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Mittelwert t2
Stdabwg s(t2)
Rel. F.. s(t2)
v2
Stdabwg v2
t2 [sek]
2,39
2,34
2,4
2,31
2,4
2,4
2,42
2,39
2,45
2,43
2,393
0,04111
0,017179
0,062683
0,001097
!t 2[sek]
-0,003
-0,053
0,007
-0,083
0,007
0,007
0,027
-0,003
0,057
0,037
m/s
m/s
2.2.3 Ergebnisse
Kugel 1
Kugel 2
0,134117891
0,139939819
Stdabwg [Pas]
0,002026186
0,002404726
Die von uns bestimmte Viskosität weicht um eine 10er Potenz vom Literaturwert 1480mPas
ab. Wir nehmen an, dass das Glycerin bereits mit Wasser verunreinigt war, welches aus der
Luft aufgenommen wurde.
Viskosität bei Kugel 1: η=134±2mPas.
Viskosität bei Kugel 2: η=139±2mPas.
Seite 7
PW4
Allacher & Krieger
2.3 Höppler
Bei der Viskositätsbestimmung nach Höppler wird die Viskosität einer Flüssigkeit mit der
Dichte ρfl über eine empirisch bestimmte Konstante und der Laufzeit t einer Kugel mit der
Dichte ρK ermittelt. Die Kugel rollt dabei in einer leicht geneigten, mit Flüssigkeit gefüllter,
Röhre. Wir messen die Laufzeit zwischen zwei Markierungen.
! = K( "k # " fl ) * t
Fehlerberechnung
s! =
(t(" # " )) $K + (K(" # " )) $t
2
k
2
2
k
fl
fl
2
+ ( tK ) $"k2 + (#tK ) $" 2fl
2
2
2.3.1 Versuchsdurchführung
Wir verwenden aus dem Standardsatz die Kugel Nummer 3 zur Bestimmung der Viskosität
von Glycerin mit der Dichte von 1225 ±5 kg/m3 (1,225 ±5 g/cm3). Wir messen 10-mal die
Fallzeit und berechen Mittelwert und Abweichung.
Temperatur
Raumtemperatur:
Wasserbadtemperatur:
23°C
25,5°C
Angaben
Kugel
3
Masse [g]
16,176
Durchmesser [mm]
15,604
Dichte [g/cm3]
8,131
K [mPacm3/gs]
0,09208
Messber. [mPas]
30-700
2.3.2 Messwerte & Berechnungen
Kugel Typ 3
Messung
t1 [sek]
1
163
2
169
3
174
4
162
5
154
6
155
7
165
8
154
9
153
10
152
Mittelwert t1
160,1
Stdabwg s(t1) 7,636898731
Rel.F. s(t1) 0,047700804
!t1 [sek]
-0,04
-0,14
7,3
-0,04
0,06
-0,04
0,01
-0,14
0,06
0,11
Die Viskosität von Glycerin beträgt somit
η= 101,8 ±73mPas (T=25 °C)
Seite 8
PW4
Allacher & Krieger
Der Literaturwert für 100% Glycerin ist 1480mPas.
2.4 Diskussion Viskosität
Eventuelle Abweichungen könnten sich aus Verunreinigungen der Flüssigkeit ergeben.
Ebenfalls müssen wir beachten, dass die Raumtemperatur und die Temperatur der Flüssigkeit
ein wenig höher bzw. niedriger sind als bei der Literaturwertmessung.
Das Gesetz von Stokes ist eigentlich nur für laminare Strömungen gedacht. Wir gehen bei
unserer Messung davon aus, dass sich keine Verwirbelungen bilden. Deshalb muss die
Reynoldszahl auch kleiner als 1 sein.
Bei beiden Viskositätsbestimmungen weichen stark vom Literaturwert ab, da wir annehmen
dass es sich bei unseren Messungen um kein 100% Glycerin handelt.
3 Hygrometrie
3.1 Prinzip und Gleichungen
An einem doppelten Quecksilberthermometer wurde die Kugel des einen Thermometers
durch einen in Wasser getauchten Gazestumpf feucht gehalten. Mittels der Apparatur wird ein
Luftzeug erzeugt, welcher dem Strumpf umso mehr Wasser entzieht, je trockener die Luft ist.
Durch die Verdampfungswärme des Wassers sinkt bei diesem Verdunstungsvorgang die
Temperatur des feuchten Thermometers so lange bis sich ein Gleichgewicht einstellt, welches
von der Geometrie der Anordnung abhängt. Aus der abgelesenen Temperaturdifferenz wurde
mittels empirischer Formeln die absolute Luftfeuchtigkeit und der Partialdruck des Wassers
berechnet werden.
3.2 Aufgabe
Es ist die absolute und die relative Luftfeuchtigkeit und der Partialdruck des Wasserdampfes
mit dem August’schen Aspirationspsychrometer zu messen.
3.3 Durchführung
In die Schale wird soviel Wasser eingefüllt, dass das Stumpfende befeuchtet ist, aber die
Kugel nicht ins Wasser eintaucht. Man erzeugt mit dem Ventilator einen Luftstrom bis die
Temperatur des befeuchteten Thermometers sich nicht mehr ändert.
Die Temperatur T des trockenen (Raumtemperatur) und Tf des feuchten Thermometers
werden abgelesen.
Mit der gemessenen Temperaturdifferenz "T = T ! T f kann nun der Dampfdruck pD und die
absolute Luftfeuchtigkeit fg bzw. die relative Luftfeuchtigkeit fr mit Hilfe der folgenden
Formeln, die empirische apparatespezifische Konstanten enthaltne berechnet werden.
Die Ergebnisse werden danach noch in SI-Einheiten umgerechnet (Pa, kg/m³) und die relative
Luftfeuchtigkeit wird mit einem handelsüblichen Digitalhygrometer verglichen.
Seite 9
PW4
Allacher & Krieger
3.4 Formeln
pD = pS ! (0,50 Torr K-1) " !T
f a = f S ! (0,64 gm -3 K-1) " !T
f
f r = a ! 100%
fS
ΔT ................. Temperaturdifferenz
pD .................. Dampfdruck
pS .................. Sättigungsdampfdruck
fa ................... absolute Luftfeuchtigkeit
fS ................... Sättigungswert der Luftfeuchtigkeit bei der Temperatur
des feuchten Thermometers
fr .................... relative Luftfeuchtigkeit
f S ................ Sättigungswert der Luftfeuchtigkeit bei der Temperatur
des trockenen Thermometers
fS, f S und pS sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
3.5 Fehlerfortpflanzung
# PD = (0,50 Torr K ) " # !T
# fa = (0,64 g (m3 K )) " # !T
# f r = 100% "
# !f a
fS
3.6 Auswertung
T1
Mittelwert
Standardabw.
vom Mittelwert
Standardabw.
T2
T Diff
17
0,5
24
0,5
7
0,707106781
pS [Torr]
14,5
pD [Torr]
11
0,353553391
pD [Pa]
1466,52
47,13573803
fS [gm-3]
14,5
fa [g/m-3]
10,02
0,45254834
fa [kg/m3]
0,01002
0,000452548
fS (trocken)
21,8
fr [%]
45,96330275
2,075909816
Laut unserer Messung erhalten wir eine relative Luftfeuchtigkeit von
fr=46%.
Laut Luftfeuchtigkeit ist laut Messgerät war rund 37%.
Seite 10
PW4
Allacher & Krieger
4 Schmelzwärme von Eis
4.1 Grundlagen
Die Schmelzwärme, oder auch latente Wärme, ist jene Energie die benötigt wird um eine
Probe vom festen in den flüssigen Aggregatszustand überzuführen, ohne die Temperatur (d.h.
die kinetische Energie) zu erhöhen. Die Einheit ist Joule (bzw. kJ/kg für die spezifische
Schmelzwärme).
c=
!Q
m!T
c.....spezifische Wärme
ΔT...Temperaturänderung
ΔQ...Wärmeenergie
Wir bestimmen die spezifische Wärme mithilfe der Mischungsmethode.
4.2 Manuelle Auswertung
4.2.1 Versuchablauf
Ein Dewar wird mit ca. 60° heißem Wasser zu 2/3 befüllt. Die Masse des Wassers mw wird
zuvor gewogen. Wir messen für 5 Minuten die Temperatur fortlaufend (5 Messungen). Nach
Ablauf der 5 Minuten legen wir Eis mit der Masse me in das Wasser. Die Masse des Eises
beträgt ungefähr 1/3 der Masse des Wassers. Unter ständigem Umrühren messen wir alle 30
sek. nun die Mischtemperatur des Wassers, bis das Eis vollkommen geschmolzen ist.
Anhand der Messwerte erstellen wir eine Temperatur-Zeit Kurve. Durch extrapolieren von tate (Zwickel-Abgleich) wird ein unendlich schneller Temperaturausgleich simuliert.
Bekannte Werte laut Angabe
Bezeichnung
H2O-KalMet (W)
H20-spezWärm (cw)
H20-Schmelztemp (S)
Wert
Einheit
9 J/K
4,1868 kJ/kg K
0 °C
Seite 11
PW4
Allacher & Krieger
4.2.2 Formeln
Die abgegebenen und aufgenommenen Wärmemengen müssen gleich sein (Energieerhaltung).
!Q1 = !Q2
!Q1 = (W + mwc w )(Ta " Te )
!Q1 = mE S + me c w (Te " TS )
ΔQ1.....Vom Wasser und Kaloriemeter abgegebene Wärmemenge
ΔQ1.....Vom Eis mit Masse m aufgenommene Wärmemenge
W.......Wärmekapazität des Kaloriemeters mit Wasser
S........Schmelzwärme
me......Masse Eis
mw......Masse Wasser
cw.......spezifische Wärme des Wassers
TS.......Schmelztemperatur vom Wasser (0°C)
Ta.......Anfangstemperatur des Kaloriemeters (berechnet)
Te.......Endtemperatur des Kaloriemeters (berechnet)
Daraus folgt
S=
(W + mwc w )(T1 ! T2 )
! c w (T2 ! TS )
me
Für die Fehlerrechnung ergibt sich:
!S =
1
(W + mwc w )(T1 " T2 ) 2
(c w (T1 " T2 ) 2 !m 2 w + (
) !m e2 +
me
me
+(W + mwc w ) 2 !T12 + ("(W + mwc w ) " c w me ) 2 !T22 )
Der Literaturwert beträgt S=334kJ/kg.
4.3 ULAB
Ulab ist ein automatisches Messwerterfassungsgerät. Wir führen den obigen Versuch noch
einmal durch, jedoch nehmen wir nun anstelle des Thermometers das ULAB. ULAB nimmt je
nach Einstellung automatisch in bestimmten Abständen die Messwerte. Anschließend lassen
sich diese auf einen Computer übertragen und mit Origin auswerten.
4.3.1 Versuchaufbau
Gleich wie vorher, jedoch anstelle des Thermometers verwenden wir nun das ULAB.
4.3.2 Messwerte & Auswertung
Seite 12
PW4
Allacher & Krieger
Bezeichnung
Masse ges. vorher
Masse ges. nachher
Masse Wasser
Masse Eis
S
T Anfang
T Ende
Wert
494,5000
551,9000
167,0000
57,4000
353,1248
75,9000
35,3000
Einheit
g
g
g
g
J/g
°C
°C
Somit ist unsere Schmelzwärme für Eis
S=353,12 ±6,9 J/g.
4.4 Diskussion Schmelzpunkt
In Realität findet kein unendlich schneller Wärmeaustausch statt. Durch das Extrapolieren
fließt ein Fehler mit ein.
Eis hat nicht an allen Stellen eine Temperatur von 0°C. Im Inneren eines Eisstückes ist sie ein
wenig niedriger als außen. Außen jedoch schmilzt sie bei Raumtemperatur und kann die
latente Wärme nicht aufnehmen.
Wie haben nur den Wärmewert des Kaloriemeters ohne Abweichung. Dadurch können wir
diese auch nicht in unsere Fehlerrechnung einfließen lassen.
Wir haben es mit keinem abgeschlossenen Messsystem zu tun. Es geht sicher auch Wärme
nach oben an die Luft verloren, dementsprechend ist ΔQ nicht 100% der zugeführten
Wärmemenge
Seite 13
Herunterladen