Glarner Woche, Glarus, 2.10.2009

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Freitag, 2. Oktober 2009
bFortsetzung von Seite 1
ren Gattung gehören die Wildkatzen an, die unseren Hauskatzen
sehr ähnlich sehen.
Gezähmte Wildkatzen
Die
afrikanische
Wildkatze
schloss sich vor etwa 5000 Jahren
in Ägypten den Menschen an.
Man geht heute davon aus, dass
unsere Hauskatze von dieser Art
abstammt (nicht von der europäischen Wildkatze, wie man lange
gemeint hatte). Die ältesten Funde von Katzenknochen noch nicht
domestizierter Tiere bei menschlichen Siedlungen fand man in
Mesopotamien (etwa 9000 Jahre
alt). Vermutlich hielt man die Katzen damals eher als Beute- denn
als Haustiere. Die Entwicklung
der Landwirtschaft schuf ökologische Nischen für viele Tierarten,
unter anderem auch für Mäuse
und Ratten. Bei Ausgrabungen in
Ägypten fand man eine grosse
Zahl an Mäuseskeletten, die bis
4000 v. Chr. zurückreichen. Die
Kornkammern und Getreidesilos
waren ein Magnet für die Nager,
die wiederum für die heimischen
afrikanischen Wildkatzen eine
unwiderstehliche
Anziehungskraft ausübten. So wurden die
Wildkatzen zu einer willkommenen Hilfe bei der Bekämpfung
gegen die Nager und die Zweckgemeinschaft Katze-Mensch nahm
ihren Anfang. Die Ägypter nutzten
die Katzen auch als Hilfe beim Jagen und Fischen.
Katzen
Durch natürliche Auslese und
menschliches Zutun veränderte
sich Aussehen und Verhalten der
Wildkatze immer mehr in Richtung zahmer Hauskatze mit geselligem Wesen, kindlichen Charakterzügen und abnehmendem
Fluchtreflex. Auch die Tarnung
war nicht mehr nötig und es konnten sich zum Beispiel auch einfarbige Felle weitervererben. Um etwa 3000 v.Chr. war aus der
Wildkatze die Hauskatze geworden.
Sie wurde im Laufe der Zeit für so
wertvoll eingeschätzt, dass man
begann, Gesetze zu ihrem Schutz
einzuführen. Schliesslich entwickelte sich daraus ein religiöser
Katzenkult, der über 2000 Jahre
lang andauerte. Die ägyptische
Katzengöttin Bastet, dargestellt
mit einem Katzenkopf, wurde zu
einer der meistverehrten Gottheiten. Bald galten den Ägyptern
alle Katzen als heilig und wurden
nach ihrem Tod mumifiziert und
auf speziellen Friedhöfen bestattet.
Verbreitung in die ganze Welt
Die hohe Verehrung dieses nützlichen Haustieres begleitete auch
dessen Verbreitung auf den indischen Subkontinent und nach
China und Japan, wo man sie
ebenfalls als Haustiere und Nagetier-Jäger schätzte.
Die Griechen und Römer führten
die Hauskatze aus Ägypten nach
Europa ein. Hier wurde sie nicht
religiös verehrt, sondern ebenfalls
Glarner Woche 3
Im späten 19. Jahrhundert entstanden viele der heute bekannten Rassen, auch mit
den beliebten Langhaarfellen.
Bilder pixelio
als Kammerjägerin geschätzt und
neben China auch hier erstmals
als reines «Heimtier» gehalten.
Bis zum Mittelalter nahm die
Wertschätzung für diese Tiere
dann wieder ab. Gleichzeitig wurden sie durch den zunehmenden
Aberglauben immer mehr als dämonische und unglückbringende
Wesen angesehen und verfolgt.
Aus dieser Zeit stammt auch der
bis heute fortlebende Aberglaube
von der Unglück verheissenden
schwarzen Katze. Dennoch gibt es
auch aus diesen Zeiten Zeugnisse
von Katzenliebhabern aus allen
sozialen Schichten. Eine Folge der
Verfemung und Verfolgung im
Mittelalter war die Zunahme der
Mäuse- und Rattenpopulation,
welche die Ausbreitung der Pest
und anderer Epidemien begünstigte. Erst im ausgehenden Mittelalter wurden die Epidemien nicht
zuletzt auch durch wieder grössere Katzenpopulationen wirksamer bekämpft.
Seit dem 10. Jahrhundert ist die
Katze auf dem gesamten europäischen Kontinent und in fast ganz
Asien verbreitet. Vom 15. bis zum
18. Jahrhundert gelangt sie auf
den Schiffen europäischer Entdecker nach Nordamerika, Australien und Neuseeland.
Mit dem 17. Jahrhundert begann
die Katze nach und nach wieder
ihren einst angestammten Platz
als beliebte Begleiterin des Menschen und wirksame Schädlingsbekämpferin einzunehmen. Manche Schriftsteller, vor allem in
England und Frankreich, begannen, sich Katzen als Haustiere zu
halten und über ihre guten Eigenschaften zu schreiben. Es wurde
Mode, Katzen zu halten und zu
züchten. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Katzenliebhaber-Vereine auf. Mit dem
Aufstieg der Hauskatze vom Nutzzum Heimtier wurde auch die
Zucht immer wichtiger. Heute
sind mehr als 30 Katzenrassen
bekannt, die über internationale
Zuchtverbände
standardisiert
werden. Seit den 1990er-Jahren
ist die Katze das am weitesten verbreitete, wirtschaftlich nicht genutzte Haustier der Welt und läuft
zum ersten Mal in ihrer Geschichte dem Hund den Rang ab.
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Dank an die Wähler der Gemeinde Glarus
Die Hauskatze hat
neuerdings den
Hund als beliebtestes Haustier
abgelöst.
Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, die mich bei den Wahlen
des neuen Gemeinderates mit ihrer Stimme unterstützt haben.
Ich freue mich sehr auf die spannende Herausforderung und werde mich
bemühen, diese neue Aufgabe im Sinne der Wählerinnen und Wähler zu erfüllen.
Sigi Spiller, Ennenda
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