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Lästlinge
Insekten, die sich in den Häusern der Menschen ansiedeln und vom Menschen nicht direkt als
Vorrats-, Gesundheits- oder Materialschädling eingeordnet werden können, werden allgemein
als Lästlinge bezeichnet. Solche Lästlinge richten somit direkt keine oder nur geringe materielle
Schäden an, jedoch ist ein Befall häufig mit Ekelgefühlen verbunden und kann im Extremfall
auch psychologische Probleme verursachen.
Die Bezeichnung Lästling kann durchaus auch auf einen ernstzunehmenden Schädling zutreffen, wenn dieser in einem Bereich angetroffen wird, in dem er keinen Schaden anrichten kann,
wie z.B. eine Kleidermotte in einer Großküche.
Daher gilt jede Eingruppierung in eine vom Menschen geschaffene Typisierung nur in begrenzten Umfang. Der Begriff „Lästling“ ist somit nicht feststehend. Wenige Silberfischchen in einer
Wohnung betrachtet man als Lästlinge; treten diese Insekten jedoch in großer Anzahl auf, wirken sie in einer Bibliothek durch Ihre Fraßtätigkeit an Papier als Materialschädlinge und in einer
Intensivstation durch die Möglichkeit der Keimübertragung als Gesundheitsschädlinge.
Silberfischchen (Lepisma saccharina) und Ofenfischchen
Silberfischchen und Ofenfischchen sind flügellose Urinsekten. Sie sind ca. 10 – 12 mm lang und
besitzen eine typisch karottenförmige Körperform. Während das Silberfischchen eine silbrig
glänzende Färbung besitzt, ist das Ofenfischchen matt grau und gefleckt.
Silberfischchen
Ofenfischchen
Sie kommen in allen Gebäudebereichen vor, die sich durch warm-feuchtes Raumklima auszeichnen. Während das Ofenfischchen bei uns nur in Gebäuden mit warmen bis sehr warmen
(32C und höher) Bereichen vorkommt, bevorzugt das Silberfischchen Temperaturen zwischen
20 bis 25 C. Diese unterschiedlichen Klimaansprüche sind der Grund, weshalb das
Ofenfischchen meist in Zusammenhang mit holzbefeuerten Anlagen (Brot- oder Pizzabacköfen)
vorkommt, Silberfischchen hingegen bevorzugt in Küchen und Bädern auftreten. Das Hauptkriterium für einen Befall ist dabei weniger die Wärme als die Ansprüche an eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 60 %. Diese Luftfeuchte kann entweder anlagenbedingt, wie z.B.
bei Gärkammern, oder durch Lüftungsfehlverhalten in Wohnhäusern, mangelnde Belüftungsmöglichkeiten oder Wasserschäden bzw. Restfeuchte in Neubauten bedingt sein.
Beide Insektenarten sind sehr lichtscheu und flüchten bei Störung sofort in Ritzen und Schlupfwinkel, wobei sie sich als äußerst flinke Läufer erweisen.
Beide Arten ernähren sich von stärke- und zuckerhaltigen Produkten (Lepisma saccharina =
Zuckergast) und Lebensmitteln. Dabei können sie auch Naturfasern (Baumwolle, Wolle, Seide),
Tapeten, Bücher und sonstigen stärkehaltigen Materialien benagen. Das Silberfischchen kann
so in Sammlungen (Briefmarken, Bibliotheken) durchaus größeren Schaden anrichten.
Der Populationsaufbau erfolgt relativ langsam. Die Tiere erreichen ihre Geschlechtsreife erst
nach mehreren Wochen bis Monaten. Die erwachsenen Insekten können im Schnitt 2-31/2 Jahre
alt werden, wobei sie sich auch in diesem Stadium noch etwa alle 2-3 Wochen häuten.
Bekämpfungsmaßnahmen
Zunächst sollte geprüft werden, ob eine lokale oder generelle Absenkung der Luftfeuchte im
Befallsbereich, z.B. durch Änderung der Lüftungsgewohnheiten oder dem Einbau einer
Zwangslüftung, kurzfristig erreicht werden kann. Dabei sollte die relative Luftfeuchte möglichst
unter 55 % abgesenkt werden. Ist eine solche Änderung des lokalen Raumklimas nicht möglich,
sind chemische Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich, die jedoch nur einen vorübergehenden
Erfolg bringen. Zusätzlich sollte versucht werden, das Nahrungsangebot für die Insekten zu reduzieren, indem alle stärkehaltigen Nahrungsquellen regelmäßig entfernt werden. Solche Nahrungsquellen sind in Haushalten nicht nur die Krümel auf dem Küchenboden, sondern auch verstreutes Make-up im Badezimmer oder überflüssiges Papier. Bekannte Schlupfwinkel der Tiere
sollten zusätzlich regelmäßig abgesaugt werden.
Die Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen sollten gezielte Spot- und Schlupfwinkelbehandlungen
mit Kontaktinsektiziden beinhalten. Bei der Bekämpfung von Ofenfischchen sollte bei der Wahl
des Insektizides dessen Temperaturbeständigkeit berücksichtigt werden. Auch Fraßköder können in diesen Bereiche verwendet werden. Dabei sollten solche Fraßköder (Fraßgele) so eingesetzt werden, dass die Ritzen und Schlupfwinkel damit verschlossen werden und die Insekten
sich in ihre Versteckbereiche hineinfressen müssen. Da sich die Aufenthaltsorte der Insekten
durch eine hohe Luftfeuchtigkeit auszeichnen, ist der Einsatz von Diatomeenerde oder amorphen Silikagel nur bedingt möglich. Deshalb sollte möglichst in diesen Zonen auf borhaltige
Stäube ausgewichen werden.
Während der ersten Bekämpfungsmaßnahme sollte ein Monitoring mittels Insektenklebefallen
eingerichtet werden. Nach etwa 6 Wochen ist eine Kontrolle der Monitore erforderlich, wobei
ggf. Behandlungen in Bereichen mit andauerndem Befall wiederholt werden müssen.
In Lebensmittelbetrieben wird die Einrichtung eines dauerhaften Monitoringsystems empfohlen,
da mit erneutem Befall gerechnet werden muss. Wenn erforderlich, sollten möglichst monatliche Kontrollen in Verbindung mit lokalen Bekämpfungsaktionen erfolgen.
Heimchen = Hausgrille (Acheta domestica)
Das erste Anzeichen eines Befalls ist meist das laute, überwiegend nächtliche Zirpen dieser
Grillenart. Die Insekten selbst sind relativ schwer zu finden. Ihre Aufenthaltsorte können jedoch
anhand typischer Befallsmerkmale ausfindig gemacht werden. Dabei werden auch Insektenklebefallen oder Austreibesprays verwendet.
Heimchen halten sich in unseren Breiten nur in Gebäuden auf, die durchgängig warm und trokken sind. Sie sind meist in der Nähe von Wärmequellen zu finden (das „Heimchen am Herd“).
Allerdings können sie sich im warmen Sommer auch außerhalb von Gebäuden aufhalten und
so, bei Einsetzen von kühleren Temperaturen, in ein Gebäude eindringen.
Da Heimchen häufig auch als Lebendfutter für Reptilien verwendet werden, können sie auch
auf diesem Wege in ein Gebäude gelangen.
Nur die Männchen zirpen, um Weibchen anzulocken. Heimchen sind sehr wärmeliebende
Bodenbewohner mit einem kleinen Aktionsradius. Die Nahrungssuche erfolgt überwiegend in
den Nachtstunden. Dabei sind sie wenig wählerisch und fressen jedes organische Material, das
sie mit ihren Mundwerkzeugen zerkleinern können. Bevorzugt werden stärkehaltige Produkte,
wobei sie auch Nagetierköder anfressen.
Die Weibchen legen ihre ca. 800 Eier in warmen Ritzen und Spalten ab. Die Larven schlüpfen
nach etwa 8 bis 12 Wochen, wobei die Gesamtentwicklung zum ausgewachsenen Insekt zwischen 30 bis 35 Wochen betragen kann. Die erwachsenen Heimchen haben eine Lebensdauer
von etwa 10 Wochen.
Bekämpfung
Massenbefall durch Heimchen
Die Bekämpfung von Heimchen kann sowohl mit Ködern und dem Einsatz von Klebeflächen,
als auch mit Kontaktinsektiziden erfolgen. Dabei sollten wegen der guten Hitzebeständigkeit
möglichst mikroverkapselte Langzeitmittel eingesetzt werden. Eine Beköderung sollte einen
Zeitraum von 3 bis 4 Monaten umfassen. Der Bekämpfungserfolg kann durch ein entsprechendes Monitoring überprüft werden, wobei eine Wiederholung der Behandllung nach 10 – 12 Wochen durchgeführt werden sollte.
Verantwortlich für den Inhalt:
André Hermann
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