Tipp im Kölner Kulturkompass

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KULTURKOMPASS
Kunst
Abbildung: Walter Schulze-Mittendorff ©
Fritz Langs Metropolis
Eine Ausstellung der Universitäts- und
Stadtbibliothek Köln
Filmvorführungen, Vorträge, Lesungen
und Musikvorträge
bis 20.2.17, Universitätsstr. 33, 50931 Köln
erste Filmvorführung in der Aula
am 10.1.17 in der Uni, Eintritt frei
Kölner 01/17
29
KÖLNER KULTURKOMPASS — BÜHNE & OPER
Foto: Elsa Okazaki
Foto: Tommy Hetzel
Tipp
La voix humaine (Die menschliche Stimme)/Herzog Blaubarts Burg
Adams Äpfel
Schauspiel Köln im Depot 1
6., 7., 13., 21.1., jew. 19.30h,
15.1., 18h
Nach der Premiere am 18.11.
schrieb ein Kritiker sinngemäß,
die Darstellung des Ivan durch
Jörg Rathjen sei noch besser gelungen als in der Kinovorlage.
Das ist ein großes Kompliment,
denn in der Verfilmung von 2005
spielte kein Geringerer als Mads
Mikkelsen den bis zum Realitätsverlust gutmenschelnden
Pfarrer. Dieser hat die Resozialisierung von Straftätern zu seiner
Lebensaufgabe gemacht. Eines
Tages stößt der Neonazi Adam
zu der illustren Mischung der
Charaktere, die Ivans Schützlinge ausmachen. Der gewaltbereite
und sarkastische Neonazi wird
für den Pfarrer zur größten Prüfung. „Adams Äpfel“ ist die erste
Inszenierung der schwedischen
Regisseurin Therese Willstedt
für das Schauspiel Köln, der damit ein beeindruckendes Debüt
gelang. -da
Foto: Veranstalter
Tipp
La voix humaine
(Die menschliche Stimme)/
Herzog Blaubarts Burg
Oper im Staatenhaus, Saal 2
13., 19., 25.1., jew. 19.30h, 15. u. 22.1.,
jew. 18h
Thema von „Die menschliche
Stimme“ ist das letzte Telefonat
einer Frau mit dem Geliebten, der
sich von ihr trennt. Kein Vorwurf
kommt der Frau über die Lippen,
im Gegenteil verspricht sie, stark zu
bleiben. Doch auch das Telefonat,
der letzte Rettungsanker vor der
endgültigen Selbstaufgabe, wird
enden.
Beharrlich dringt Judith in „Herzog
Blaubarts Burg“ in das Innere der
Welt des Geliebten. Licht und Liebe
will sie einbringen, doch am Ende
steht die ewige Nacht. Das Öffnen
von sieben Türen symbolisiert das
Eindringen in die verschiedenen
Bereiche von Blaubarts Seele und
wird umgesetzt durch ausdrucksstarke musikalische Bilder. Adriana Bastidas Gamboa und Samuel
Youn geben als Judith und Blaubart
ihre Rollendebüts.
Die Kluge
Kinderoper im Staatenhaus, Saal 3
29. u. 30.1., jew. 11.30h,
weitere Termine im Februar
Carl Orffs „Die Kluge“ entstand
nach einem Märchen der Gebrüder Grimm. Die Inszenierung
stieß schon in der vergangenen
Saison auf ein großes Echo und
steht jetzt als Wiederaufnahme
auf dem Spielplan. Ein Bauer
hat beim Pflügen einen goldenen Mörser gefunden – jedoch
ohne den zugehörigen goldenen
Stößel. In Erwartung einer Belohnung bringt der Bauer den
Mörser zum König. Doch dieser
verlangt nach dem Stößel und
bezichtigt den Bauern des Diebstahls. Die Tochter des Bauern
hatte genau dies vorausgesehen.
„Oh, hätt’ ich meiner Tochter
nur geglaubt!“, klagt der gefangene Bauer. Der König lässt die
Tochter an den Hof holen, um
ihre Klugheit zu prüfen. Er stellt
ihr drei Rätsel, die die Kluge mühelos löst, worauf der König sie
zu seiner Frau macht.
Der rote Raum
studiobühneköln
6. (Premiere)-10.1., jew. 20h
16/9 productions gehören zu den
vielen Ensembles, deren Namen
nur Eingeweihten etwas sagen,
ohne die der Kölner Kulturbetrieb aber nicht aufrechterhalten
werden könnte. Ihre Arbeiten zeigen sie regelmäßig an der studiobühneköln. Nachdem sie in „Exit
Romeo“ mit Genderklischees und
in „Requiem 2.0“ mit Cybermobbing hochaktuelle gesellschaftliche Phänomene aufgegriffen
30
Kölner 01/17
haben, widmet sich die neueste
Produk­tion dem Prinzip Hoffnung – der, so die Ankündigung
„wohl menschlichsten aller Motivationen“. Anschaulich umgesetzt
wird das Thema durch ein Paar,
das, eingesperrt in einen sterilen
Raum, mit sich selbst und den eigenen Erinnerungen konfrontiert
wird. Alles, was sie in Momenten
größter Verzweiflung aufrecht
hält, ist die Suche nach dem Licht
am Ende des Tunnels – eben das
Prinzip Hoffnung. -da
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Foto: Paul Leclaire
Alle aktuellen Bühnenkritiken auf
www.koelner.de
Die Kluge
Foto: Aesthetische Fotografie K. Dziuk
Foto: MEYER ORIGINALS
Die Hose
Kalender Girls
Die Hose
Theater im Bauturm
31.12., 17h u. 21.30h, 16. u. 17.1.,
jew. 20h
Man könnte natürlich einwenden,
dass man mit einer Inszenierung
eines Klassikers durch die Acting
Accomplices wenig falsch machen
kann. Das ändert aber nichts an
der Tatsache, dass die diesjährige
Eröffnungspremiere am Theater
im Bauturm den Besuchern einen höchst vergnüg­lichen Abend
bereitete. „Die Hose“ läutete aber
nicht nur die neue Spielzeit ein,
sondern eine ganz neue Ära: die
Intendanz von Laurenz Leky und
seinen Mitstreitern René Michaelsen und Bernd Schlenkrich.
Unter der Regie von Thomas
Ulrich gelingt es dem bestens
aufgelegten Schauspiel­ensemble,
den etwas angestaubten Klassiker
mit Frische und Witz auch dem
heutigen Publikum zugänglich zu
machen. An Silvester gibt es zwei
Vorstellungen, die jeweils von einem kleinen Empfang umrahmt
werden.
-da
Kalender Girls
Horizont Theater
31.12., 18 u. 21h, 14., 21., jew. 20h
Nicht nur am Schauspiel Köln
feiert zurzeit die Theaterfassung
einer Filmvorlage Erfolge. Auch
am Horizont Theater müssen
sich die Bühnendarstellerinnen
vor der Filmbesetzung – darunter immerhin Helen Mirren und
Julie Walters – nicht verstecken.
Die Komödie mit melancholischen Momenten basiert auf einer
wahren Begebenheit: Eine Grup-
pe überwiegend älterer Hausfrauen in der englischen Provinz
benötigt Geld, um dem örtlichen
Krankenhaus ein neues Sofa für
den Warteraum zu stiften. Die
benötigte Summe soll durch den
Verkauf eines Pin-up-Kalenders
zusammen kommen – für den die
Frauen selbst posieren. Christos
Nicopoulos inszenierte das Stück
mit Mitgliedern der „Klosterspieler von Brauweiler“. Der Kalender kann nach der Vorstellung
tatsächlich gekauft werden, der
Erlös geht an die DKMS. -da
»Und jetzt ist es Zeit
für etwas Neues.«
Swallow
von Stef Smith
Regie Matthias Köhler
05.01. | 06.01. | 08.01.
Außenspielstätte am Offenbachplatz
www.schauspiel.koeln
Kölner 01/17
31
Sarah Wiechers
Foto: Veranstalter
Foto: Matthias Baus
Foto: Marie Schmidt
KÖLNER KULTURKOMPASS — BÜHNE & OPER
Andreas C. Müller
Neuer Theaterpreis ausgelobt
KunstSalon fördert freie Kölner Szene
Wer sich etwas genauer in der freien Kölner Theaterszene auskennt
und weiß, unter welchen finanziellen Bedingungen die Künstler häufig arbeiten, wird eines bestätigen: 5.000 Euro sind für ein freies Ensemble sehr viel Geld. Diese Summe soll – als Abspielförderung – ab
2017 jährlich an eine Theatergruppe ohne festen Spielort vergeben
werden. Zu diesem Zweck wurde der „KunstSalon-Förderpreis“ (Foto: Initiatoren) eingerichtet. Eingereicht werden können bereits produzierte Stücke. Die Bewerbungsfrist endet am 28.2.17. Drei Stücke
kommen in die Endrunde. Aus diesen Beiträgen wird im Juli im Rahmen eines zweitägigen Festivals, bei dem auch das Publikum mit abstimmen darf, der Sieger bestimmt. Nähere Infos und Teilnahmebedingungen gibt es beim Kunstsalon Köln, www.kunstsalon.de. -da
Das Phantom der Oper
Theater am Tanzbrunnen
7.1., 20h
Die Nacht der Musicals
Let’s Burlesque
Theater am Tanzbrunnen
4.3., 20h
Volksbühne am Rudolfplatz
17.-19.1., jew. 20h
Auch wer kein ausgewiesener
Musicalfan ist, wird sicherlich die
eine oder andere Melodie kennen.
Die populärsten Musical-Songs
werden mittlerweile in Best-ofShows gezeigt, die sich fast ebenso großer Beliebtheit erfreuen wie
die kompletten Musicals. Zu den
bekanntesten Shows dieses Genres gehört „Die Nacht der Musicals“, die mit immer neuem und
abwechslungsreichem Programm
seit Jahren erfolgreich tourt. Auch
für ihr kommendes Gastspiel im
Theater am Tanzbrunnen haben
die Künstler ein Potpourri mit
Ausschnitten aus den erfolgreichsten Musicals im Gepäck. Mit dabei
sind „Tanz der Vampire“, „Aladdin“, „Hinterm Horizont“, „Cats“,
„Mamma Mia“, „Falco“ und noch
einige mehr. Wer im Kölner Umland wohnt, kann die Show auch
noch am 19.3. im Euskirchener
Stadttheater sehen.
Den Begriff „Burlesque“ kannte
man zwar schon immer, bis vor
gut einem Jahrzehnt galt er allerdings als altbackener Vorläufer heutiger Striptease-Shows.
Die Bilder von Dita von Teeses
beinahe schon legendärer Choreografie im Champagnerglas
bescherten dem Showtanz allerdings ein fulminantes Revival.
Kein größeres Haus, in dem noch
kein Burlesque-Künstler Station
gemacht hätte. Da macht auch
die Volksbühne am Rudolfplatz
keine Ausnahme. Im Januar dürfen sich Burlesque-Fans besonders freuen. Nachdem das erste
Gastspiel von „Evi und das Tier“
und ihrer Show „Let’s Burlesque“
im vergangenen Mai ein großer
Erfolg war, kehrt die Berliner
Showtruppe jetzt an die Volksbühne am Rudolfplatz zurück –
diesmal sogar für drei Abende
am Stück. -da
Foto: Veranstalter
Foto: thepaulgreen.com
Tief in den finsteren Katakomben
der Pariser Oper lauert Unheil.
Von der Welt gemieden, leitet ein
geheimnisvolles Wesen, das sein
entstelltes Antlitz hinter einer
Maske verbirgt, dort seit Jahren
die Geschicke des Opernhauses
und versetzt das Personal der
Oper in Angst und Schrecken.
Einzig das junge, aufstrebende
Chormädchen Christine Daaé
vermag das dunkle, harte Herz des
Ungeheuers mit ihrem lieblichen
Gesang zu erweichen … Die Musicalfassung von Gaston Léroux’
Romanvorlage gehört seit Jahren
zu DEN Musical-Dauerbrennern
überhaupt. Anfang 2017 geht die
Originalproduktion von Arndt
Gerber (Musik) und Paul Wilhelm (Text) wieder auf große
Tournee Am 7.1. gastiert die aufwendig ausgestattete Produktion
im Theater am Tanzbrunnen.
Die Nacht der Musicals
Das Phantom der Oper
32
Kölner 01/17
Let’s Burlesque
Foto: Thorsten Martin
Neues aus Bonn
Schlachtplatte – Die Endabrechnung
Schlachtplatte –
Die Endabrechnung
Pantheon
12.1., 20h
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Foto: Melanie Grande
Im Januar steht im Pantheon
traditionell die Karnevalsrevue
„Pink Punk Pantheon“ auf dem
Spielplan. Daran ändert auch
der Umzug nach Deutz nichts.
Ein paar Termine sind allerdings auch für Nicht-Karnevalistisches reserviert – zumal
jetzt auch die kabarettistischen
Jahresrückblicke Hochsaison
haben. Ein Klassiker in dieser
Kategorie ist die „Schlachtplatte“. Die Idee stammt von Robert Griess, der gleichzeitig die
feste Konstante im Ensemble
ist. Jedes Jahr lädt er sich drei
Gäste – Solisten oder Duos –
ein, mit denen er einen ganz
persönlichen Abgesang auf das
vergangene Jahr zelebriert. Dieses Jahr dabei sind Fatih Cevikkollu, Lioba Albus sowie Ape
& Feuerstein. Weitere Termine
u. a. 6.1. Comedia, Köln, 26.1.,
Meys Fabrik, Hennef, 31.1.,
Volksbühne am Rudolfplatz,
Köln.
-da
URAUFFÜHRUNG
Der rote Raum
eine Koproduktion von
16/9 productions und
studiobühneköln
6. (Premiere), 7., 8., 9.
und 10. Januar, 20h
Foto: Tim Mrosek
studiobühneköln
FESTIVAL
fünfzehnminuten
Das Nachwuchsfestival
für Köln und NRW
13.–15. Januar
Mark Britton: Mit Sex geht’s besser
Mark Britton:
Mit Sex geht’s besser
Haus der Springmaus
20.1., 20h
Dass man eine einmal gefasste
Meinung revidiert, kommt in
den besten Familien vor. Auch
der Komiker Mark Britton
macht da keine Ausnahme. Nach
erfolgreichem Soloprogramm
„Ohne Sex geht’s auch“ besann
er sich doch noch eines Besseren
– siehe oben. Von den meisten
seiner Stand-up-Kollegen unter-
scheidet sich Britton nicht allein
durch seine größere Lebenserfahrung. Hinzu kommt – Achtung,
Wortspiel! – Mr. Britton is from
Britain. Und den dort geborenen
Menschen sagt man nicht umsonst einen ganz speziellen Humor nach. Da versprechen auch
Brittons zwischenmenschliche
Betrachtungen zu einem ganz
besonderen Vergnügen zu werden. Einen Tag nach dem Bonner
Gastspiel tritt er mit seinem Programm im Theater im Walzwerk
in Pulheim auf. -da
GERMAN ÄNGST
Angst essen Angst auf
eine Koproduktion von
ANALOG und studiobühneköln
NOMINIERT FÜR DEN
KÖLNER THEATERPREIS 2016!
22., 23., 24. und
25. Januar, 20h
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30. Januar– 5. Februar
www.studiobuehnekoeln.de
Tel: 0221 470 4513
Kölner 01/17
33
KÖLNER KULTURKOMPASS — KUNST
Filmfoto Metropolis
„Metropolis“
Foyer der Universitäts- und
Stadtbibliothek Köln
Universitätsstr. 33
27.10.16 bis 20.2.17; Eröffnung in
der Aula der Uni zu Köln
Fritz Langs Metropolis wurde
2001 in das Weltdokumenten­
erbe der UNESCO aufgenommen. Fast 90 Jahre nach seiner
Uraufführung 1927 präsentiert
die Universitäts- und Stadtbib­
liothek Köln eine Ausstellung
über den Filmklassiker und
größten Stummfilm Deutschlands. Begleitet von einem gro-
Alberto Giacometti
ßen Rahmenprogramm, zeigt
die Ausstellung Filmvorführungen, Kostüme, Kameras,
Filmsequenzen, Filmfotografien, Entwurfszeichnungen des
Film­architekten, Musikvorträge,
Drehbuchseiten, Filmplakate,
nachgebaute Filmrequisiten, Lesungen und Vorträge über den
Film und seine Entstehung. Metropolis gilt als erste nachhaltige
filmische Umsetzung einer architektonischen Zukunftsvision. Er
vereint archaische Gegensätze,
allegorische Motive mit Details
aus Mittelalter, Gegenwart und
visionärer Zukunft.
Tipp
Material und Vision
Verlag Scheidegger &
Spiess AG, 240 Seiten,
58€
Fünfzig Jahre nach
dem Tod Alberto Giacomettis (1901 – 1966)
wirft dieses Buch neues Licht auf grundlegende Aspekte des
Schaffens und die Arbeitsprozesse des weltbekannten Schweizers.
Ausgangspunkt sind
75 kostbare Originalgipse aus dem Nachlass
des Künstlers, die 2006
als Schenkung von
Bruno und Odette Giacometti an die Alberto Giacometti-Stiftung
im Kunsthaus Zürich gelangten, wissenschaftlich untersucht und
sorgfältig restauriert wurden. Gips als Arbeitsmaterial hatte für
Giacometti große Bedeutung: Er erlaubte ihm, seine Objekte auf
vielfältige Weise zu bemalen oder zu bearbeiten. Das Buch erscheint zur gleichnamigen Ausstellung im Kunsthaus Zürich (bis
15.1.17) mit Beiträgen von u. a. Philippe Büttner.
34
Kölner 01/17
Foto: Heinz Held
Heinz Held, Köln, 1960, aus: Heinz Held, Die Magie des Banalen, Bonn/Swoboda,
1960
Heinz Held – Die Magie
des Banalen
Full House:
Design by Stefan Diez
Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstr. 1-3 (Innenstadt)
bis 29.1.
Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule (Innenstadt)
17.1. bis 11.6., Eröffnung 16.1., 19h
„Kameras blicken in unser Herz
und hinter den Mond. Sie sehen Gewehrkugeln fliegen. Alles
was auf unserer Erde kreucht
und fleucht, bleibt dem Objektiv nicht verborgen.“ Im Bildband „Die Magie des Banalen“
(Bonn/Swoboda 1960) offenbarte der Fotograf Heinz Held
(1918 – 1990) seine Gedanken
zur Fotografie. In der KUBUS-Ausstellung im Kölnischen
Stadtmuseum stehen die Texte
und zwölf Fotografien des Bildbands im Zentrum. Er erschien
1960 in einer Kleinstauflage von
25 Exemplaren.
-ar
Passend zur Eröffnung der Passagen (17. – 22.1.) im Januar zeigt das
makk eine umfassende Werkschau
des Designers Stefan Diez (*1971 in
Freising bei München), bei dem es
sich um einen der bedeutendsten
Jungdesigner des Landes handelt.
Diez’ Blick übersteigt die Konventionen des Designs, wie in seinem
Regalsystem, das sich zu einem
raumbildenden System ausbreitet.
Der prozessuale Charakter der Entstehung von Alltagsgegenständen,
wie Möbel oder Lampen, wird in
der Einzelschau zur Darstellung
gebracht, indem sie in einzelnen
Zellen gezeigt werden.-ar
Foto: Stefan Diez Office
Foto: Deutsche Kinemathek – © Horst von Harbou
Tipp
Stühle „Leo“, Stefan Diez, e15, 2010
Foto: Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
SCHAUPLATZ
KÖLNER
GESCHICHTE 3
10. DEZ 2016 –
1. MAI 2017
U N D
Picasso zurück im
Museum Ludwig
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz (Innenstadt)
Kulturkirche Ost
Kopernikusstr. 34 (Buchforst)
Vernissage: 16.12., 19h, Finnissage:
23.12., 17-19h
HA Schult will nach über zehn
Jahren (2006) und seiner Aktion
mit 1.000 Müllmännern vor dem
Kölner Dom 2017 wieder eine
Kunstaktion veranstalten, und die
GAG unterstützt diese Benefiz-­
Kunstausstellung & Erklärung von
HA Schults Projekt 2017 „CASA
UTOPIA“, die er für und gemeinsam mit dem Verein „Kunst hilft
geben e. V.“ und für das Integra­
tionshaus „CASA COLONIA“ veranstaltet. Zur Vernissage am 23.12.
werden „Bettler“ und Banker (Besserverdienende) zu „Kunstsuppe“
vom Sternekoch sowie kleinem
Konzert mit JP Weber geladen. In
der Ausstellung sind Objekte, Bilder
und Fotos von HA Schult zu sehen.
D R U N T E R
Eine Ausstellung des Kölnischen Stadtmuseums und des
Römisch-Germanischen Museums im Kölnischen Stadtmuseum
Museen der
K OLUM B A
Foto: HA Schult
Nach etwa einjähriger Unterbrechung sind nun wieder die Hauptwerke der Picasso-Sammlung
des Museum Ludwig zu sehen,
der weltweit drittgrößten Picasso-Sammlung nach Paris und Barcelona. Viele der Arbeiten, darunter
Meisterwerke wie „Harlekin mit
gefalteten Händen“ (1923) oder
„Musketier und Amor“ (1969),
sind von der großen Ausstellungstournee durch fünf japanische
Städte zurückgekehrt. In der neuen Präsentation der Picasso-Werke
im Ludwig werden aufschlussreiche
Bezüge zu anderen Künstlerheroen
der Zeit wie Fernand Léger oder
Max Beckmann hergestellt. Frühe
Arbeiten und kubistische Werke
Picassos zeigen sich im breiteren
Kontext mit weiteren Künstlern aus
dem Sammlungsbestand.
HA Schult
„CASA COLONIA: Ein Hostel
für Bettler und Banker“
DER HEUMARKT
Foto: Michael Wiesehöfer
Pablo Picasso, Die Minotauromachie, 1935, Radierung, Papier , 56,7 × 73,2 (Blatt)
& 49,6 × 68,9 (Bild) cm
D R Ü B E R
»Me in a no-time state«
Über das Individuum
Kunstmuseum des Erzbistums Köln | bis 14. August 2017
Casa Utopia, HA Schult, Köln 19. August – 2. Oktober 2016
Kölner 01/17
35
KÖLNER KULTURKOMPASS — KUNST — Umland
Foto: Munch Museum
Foto: Horst Bernhard
Tipp
Pietro Longhi od. Giuseppe de Gobbis, Il Ridotto, um 1750, Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen
bis 7.5.
Der „2. Akt“ der Auseinandersetzung des Arp Museums mit dem
Thema „Bühne“ widmet sich der
darstellenden und bildenden
Kunst vom Barock bis in die Moderne. Vor der Etablierung erster
fester Theaterbauten wurde auf
einer einfachen Bretterbühne
auf öffentlichen Plätzen gespielt.
Das satirische Volkstheater lebte von seinen Typenfiguren,
die Schwächen und Tugenden
verkörperten. Sie waren so beliebt, dass man sie in der Genre-Malerei des 17. Jahrhunderts
wiederfindet. Die Architekturgemälde mit ihren zentralper­
spektivischen Ansichten dienten
als Vorlage für die Bühnenbilder
jener Epoche.
Foto: Gregor Schneider / VG Bild-Kunst Bonn
Tipp
Edvard Munch, Tod im Krankenzimmer, 1893, Pastell auf Leinwand, 91 × 109 cm,
Munch Museum, Oslo
Unheimlich. Innenräume
von Edvard Munch bis
Max Beckmann.
Kunstmuseum Bonn
Museumsmeile,
Friedrich-Ebert-Alle 2, 53113 Bonn
bis 29.1.
Die Interieur-Malerei hat, vor allem
seit dem Ende des 19. Jahrhunderts,
eine künstlerische Form gefunden,
in der der Umschlag vom Vertrauten zum Unheimlichen Ausdruck
gewinnt. Der zufriedene häusliche
Alltag wird in der Geschichte des
Interieurs zunehmend verdrängt,
da in Wahrheit das Ungeborgene
und die Angst in der Seelenwohnung walten. Allen voran hat dies
wohl Munch am eindrucksvollsten
zu Bild gebracht. Doch auch andere Künstler wie Dix, Klinger oder
Nussbaum werden in der Ausstellung Bonn gewürdigt. -ar
Ab morgen Kameraden!
Armee der Einheit
Haus der Geschichte Bonn
Museumsmeile,
Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
bis 12.2.
Die deutsche Wiedervereinigung
führt zu einem historisch einmaligen Vorgang: Die Nationale
Volksarmee (NVA) löst sich auf
und wird am 2.10.1990 in die
Bundeswehr eingegliedert. Aus
zwei verfeindeten Armeen entsteht eine gemeinsame deutsche
Streitmacht, aus Gegnern werden
über Nacht Kameraden. Mit rund
500 Objekten und zahlreichen
Medien beleuchtet die Ausstellung
die zentralen Aspekte dieser Zusammenführung. Während des
Kalten Kriegs standen sich zwei
hochgerüstete deutsche Streitkräfte gegenüber.
Historisches Foto: Werner Porth, Objektfoto: Haus der Geschichte
der Bundesrepublik Deutschland/ Axel Thünker
Bühnenreif 2. Akt
(1600 – 1900)
Gregor Schneider, BONDI BEACH, 21 BEACH CELLS [prüf!]
Gregor Schneider –
Wand vor Wand
Bundeskunsthalle Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn
bis 19.2.
Gregor Schneiders (*1969) Werke, die in unterschiedlichen Medien Form gewinnen, sind ausgesprochen kontrovers und regen zum Nachdenken über gewohnte Verhaltens- und Handlungsmuster an. Er entfremdet
gewohnte Räume und bettet
sogenannte „Un-Orte“ der per36
Kölner 01/17
sönlichen Existenz – z. B. unter
der Dusche oder allein am Ess­
tisch – in einen Kontext ein, der
sie mit der übergeordneten neueren Geschichte Deutschlands
verbindet, in der der Mensch ein
einsames, pseudogesichertes Leben führt. In der Bundeskunsthalle hat Schneider einen Parcours entworfen: Er zeigt Malereien und Dokumentation von
Aktionen, außerdem Arbeiten zu
Räumen, Gebäuden, Filmen,
verdoppelten Skulpturen und
inszenierten Situationen. -ar
Der Kinderpanzer aus den 1970er Jahren der „Station junge Techniker und Naturforscher, Weißwasser“ kommt bei Paraden zum Einsatz.
mozart
britten
strauss
Mozart Ouvertüre zu »Idomeneo«
Britten Piano Concerto
Strauss »Ein Heldenleben«
Sunwook Kim Klavier
Michael Sanderling Dirigent
22. Jan 17, 11 Uhr
23./24. Jan 17, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
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la voix Humaine
Herzog
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béla bartók
Wiederaufnahme – Doppelabend
ab 13. Januar 2017
tHeaterkasse 0221.221 28400 | www.oper.koeln
Kölner 01/17
37
Foto: Künstleragentur
Foto: Holger Talinski
Tipp
Foto: Matthias Baus
KÖLNER KULTURKOMPASS — KLASSIK
Erwin Grosche
Gürzenich-Orchester
Musikalische Festlichkeiten
Das Neujahrskonzert des Gürzenich-Orchesters
Mit einem rauschenden Orchesterfest begrüßt das Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung des jungen italienischen Maestro Daniele
Rustioni das neue Jahr 2017. Als besonderer Gast wird die weltweit
gefeierte Sopranistin Anja Harteros mit dabei sein – mit sinnlichen
Ausflügen in die Welt der Oper. Neujahr ohne Wiener Walzer? Für
viele unvorstellbar. Maurice Ravels „La Valse“ ist aber von heiterer Walzerseligkeit weit entfernt, ist vielmehr Apotheose und Apokalypse des
Wiener Walzers zugleich. Außerdem auf dem Programm: Gioacchino
Rossinis bekannte Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ sowie Ottorino
Respighis Sinfonische Dichtung „Feste Romane“.
8.1.17, 11h, Kölner Philharmonie
Foto: Luc Hossepied
Tipp
Konzert für Kinder ab 6 Jahren
8.1., 16h
Antonio Vivaldis Die Vier Jahreszeiten sind wie gemacht, Kinder für
klassische Musik zu begeistern: Die
Sonne strahlt, der Wind pfeift, der
Sturm heult und der Regen klatscht,
man hört Vögel singen, einen Hund
bellen und Menschen tanzen. Kabarettist Erwin Grosche stimmt
durch Gedichte und Aktionen auf
die Jahreszeiten ein, erzählt sein
Eisgedicht, lässt einen Regenschirm
springen und lädt Concerto Köln
zu einer Schneeballschlacht ein.
Gerhild Romberger, Alt
Kölner Philharmonie
21.1., 20h
Kölner Philharmonie
10.1., 20h
Kunst im öffentlichen Raum an
Fassaden, auf Straßen und Plätzen – was auf Reisen zum Sight­
seeing- oder Fotoobjekt werden
kann, wie z. B. die Mozart­
skulptur von Markus Lüpertz in
Salzburg oder die Fontaine Stravinsky von Jean Tinguely und
Niki de Saint Phalle neben dem
Kölner 01/17
Centre Pompidou in Paris, wird
in der eigenen Stadt häufig übersehen. Oder kennen Sie das Relief „Große Huldigung an das
Technische Zeitalter“ von Pomodoro am Gebäude der VHS in
Köln? Die Kompositionen von
Schwartz, Feldman, Attahir und
Mayrhofer wollen nicht nur die
Ohren, sondern auch die Augen
für die uns im Alltag umgebenden Kunstwerke öffnen, indem
sie die ihnen innewohnende
Energie übersetzen, verstärken
und sinnlich erfahrbar machen.
Podium der Kölner Philharmonie
28.1., 15h
Drei Komponisten, deren Biogra­
fien mit Köln verknüpft sind, in
einem Kammerkonzert-Programm
vereint: Walter Braunfels schrieb
sein Streichquintett gegen Ende
seines Lebens in der inneren
Emigration in Überlingen. Max
Bruchs Klavierquintett ist ein Andenken an seine Zeit in Liverpool.
Das Klarinettentrio ist der späten
Liebe von Johannes Brahms zur
diesem Instrument entsprungen. Es
spielen u. a. Tino Plener (Klarinette) und Dylan Naylor (Violine).
Sinfoniekonzert05 des
­Gürzenich-Orchesters
Kölner Philharmonie
22.1., 11h und 23. u. 24.1., 20h
„Helden“ sind das Thema des
5. Sinfoniekonzerts. Die Geschichte
des kretischen Königs Idomeneo
hat Mozart zu einer seiner dramatischsten Ouvertüren inspiriert.
Strauss dagegen setzte sich schon zu
Lebzeiten selbst ein Denkmal mit
seiner Sinfonischen Dichtung „Ein
Heldenleben“. Ein Heldenporträt
anderer Art verspricht dagegen das
Klavierkonzert von Benjamin Britten (Solist: Sunwook Kim).
Foto: Veranstalter
Fusion von Kunst und Musik:
Evan Hughes, Bassbariton,
und Sophie Cherrier, Flöte
Was verbindet Peter Fox mit Leningrad? Dmitrij Schostakowitsch.
Mit dessen 7. Sinfonie, der „Leningrader“, lässt Fox sein Lied „Alles
neu“ beginnen. Schostakowitsch’
Musik ist ebenso zart wie avantgardistisch. Seine 11. Sinfonie ist die
erste, die er nach Stalins Tod veröffentlichte. Die Wiener Philharmoniker, dirigiert von Ingo Metzmacher, interpretieren dieses Stück
und Werke von Anton Webern
sowie Karl Amadeus Hartmann.
Kammerkonzert03 des
­Gürzenich-Orchesters
Foto: Harald Hoffmann
Gregor Mayrhofer
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Sonnenbrille, Regenschirm
und Pudelmütze
Kölner Philharmonie
Gürzenich Kammerorchester
Ingo Metzmacher
Sunwook Kim
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