Energieratgeber Bauen und Sanieren Energieratgeber Bauen und

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KREISVERWALTUNG MAINZ-BINGEN
Energieratgeber
Bauen und Sanieren
e-rp GmbH
Energie Rheinhessen-Pfalz
Gartenstraße 22
55232 Alzey
Tel. 0800 55 232 55
Vorwort
Liebe Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Mainz-Bingen!
Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch drastisch zu
reduzieren und eine Energieversorgung aufzubauen,
die frei von fossilen Brennstoffen ist, um den zusätzlichen Eintrag von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre
zu mindern. Es ist notwendig, den Umstieg auf regenerative Energieträger wie Biomasse, Sonne, Wind,
Umweltwärme zu forcieren und mitzutragen.
Dieser Energieratgeber „Bauen und Sanieren“ informiert Sie darüber, welchen Beitrag jeder von uns zum
Klimaschutz und zur Energiewende leisten kann. Er
gibt Ihnen wertvolle Tipps zum energieeffizienten
Bauen und Sanieren sowie deren Umsetzung und Fördermöglichkeiten. Darüber hinaus verweist er auf die
vielfältigen Beratungsangebote im Landkreis MainzBingen, in denen Sie Antworten auf Ihre individuellen
Fragen rund um das Thema Energie erhalten.
Der Ratgeber stellt auch die vielfältigen und langjährigen Aktivitäten unseres Landkreises im Bereich
Umwelt- und Klimaschutz vor. Symposien wie das bürgernahe „Forum Umwelt“ greifen seit 18 Jahren zukunftsweisende Themen auf. Auch die Auszeichnung
„Grüne Hausnummer“ für umweltfreundliches Bauen
und Wohnen geht mittlerweile in die 10. Runde. Das
kreiseigene Umwelt- und Energieberatungszentrum
(UEBZ) bietet seit 13 Jahren für alle Bürgerinnen und
Bürger des Kreises eine kostenlose, unabhängige
Energieberatung an, die sehr stark nachgefragt wird.
Die Reduzierung Ihres Energiebedarfs hilft nicht nur
der Natur und damit uns allen, sondern nutzt vor
allem auch Ihnen. Denn eine optimale Nutzung der
Energie bedeutet immer auch eine Kostenersparnis.
Deshalb unsere Bitte an Sie: Nutzen Sie die Angebote,
informieren Sie sich und lassen Sie sich kostenlos bei
uns beraten.
Wir möchten mit Ihnen gemeinsam zusammenarbeiten, für die Energiewende und den Erhalt einer
intakten Umwelt!
Ihre
Claus Schick
Landrat
Adam J. Schmitt
Erster
Kreisbeigeordneter
3
Energieratgeber Bauen und Sanieren
Wir alle tragen Verantwortung für unsere nachfolgenden Generationen und für die fortschreitende
Klimaveränderung. Der effektive Umgang mit der uns
zur Verfügung stehenden Energie, eine Optimierung
in der Energienutzung und ein damit einhergehender
aktiver Klimaschutz sind Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Mini-BHKW – Wärme und Stromerzeugung in Eigenregie.
Mini-BHKW – Wärme und Stromerzeugung in Eigenregie.
Die Energiezukunft könnte demnächst schon in Ihrem
Keller
stattfinden. Alles
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Sie hierzuschon
benötigen,
ist
Die Energiezukunft
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ein
modernes
Mini-BHKW,
das
sowohl
Strom
als
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Keller stattfinden. Alles was Sie hierzu benötigen, ist
Wärme
erzeugen
kann.
ein
modernes
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das sowohl Strom als auch
Wärme
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kann.im gewerblichen als auch im privaten
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sind sowohl
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schaftlichen
und ökologischen
Gesamtbilanz.
kann auch
kompakten Kraftwerke
überzeugen
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Sie der Wunsch
nach preiswerter,
umweltschonender
und
schaftlichen
und ökologischen
Gesamtbilanz.
Damit kann auch
unabhängiger
Energieerzeugung
in
Erfüllung
gehen.
für Sie der Wunsch nach preiswerter, umweltschonender und
unabhängiger Energieerzeugung in Erfüllung gehen.
Anstelle einer konventionellen Heizung wird nach dem Prinzip
der
Kraft-Wärme-Kopplung
nur Wärme
sondern
auch
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einer konventionellennicht
Heizung
wird nach
dem Prinzip
Strom
selbst
erzeugt.
Dieses
Prinzip
hat
sich
in
der
Praxis
der Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Wärme sondern auch
erfolgreich
bewährt.
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gibt Geräte
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die unterschiedlichsten
Strom selbst
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Prinzip
sich in der Praxis
Einsatzzwecke:
Von
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die gewerbliche
erfolgreich bewährt. Es gibt Geräte für die
unterschiedlichsten
Nutzung
bis
hin
zu
öffentlichen
Einrichtungen
wie
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Einsatzzwecke: Von der Privatimmobilie über die Schulen
gewerbliche
Kindergärten.
Nutzung bis hin zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder
Mit uns können Sie rechnen
Mit
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des
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sowie
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individuellen
Nutzungsverhalten
abhängig
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sehr
den
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Energiebedarf
sorgfältig
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Ihrem individuellen
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Wir bieten Ihnen hierzu eine umfangreiche und herstellerunabhängige
an, denn
Energie ist unser
Schritt
Wir bietenBeratung
Ihnen hierzu
eine umfangreiche
undGeschäft!
herstellerunabfür
Schritt
begleiten
wir
Sie
von
der
Planung
bis
zum
Kauf
unter
hängige Beratung an, denn Energie ist unser Geschäft! Schritt
Berücksichtigung
der
folgenden
Schwerpunkte:
für Schritt begleiten wir Sie von der Planung bis zum Kauf unter
Berücksichtigung der folgenden Schwerpunkte:
1. Umfangreiche Bedarfsanalyse
2.
Produktberatung und -auswahl
1. Herstellerunabhängige
Umfangreiche Bedarfsanalyse
3.
Wirtschaftlichkeits-Check
2. Herstellerunabhängige
Produktberatung und -auswahl
4.
und günstige Konditionen für Kauf,
3. Partnerauswahl
Wirtschaftlichkeits-Check
Installation und Inbetriebnahme
4. Partnerauswahl
und günstige Konditionen für Kauf,
Kindergärten.
Mini-BHKWs werden vom Staat besonders gefördert
Mini-BHKWs
werden
vom Staat
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gefördert
Die hocheffiziente
Nutzung
der eingesetzten
von fast
90 Prozent
Mini-BHKW
besonders umweltschonend.
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Nutzung
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Das
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der Staat
mit attraktiven
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steuerlichen
90 Prozent
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besonders
umweltschonend.
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und
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garantierten
Vergütung
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Das belohnt der Staat mit attraktiven Förderungen, steuerlichen
5,11 Ct/kWh für den
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das
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Installation und Inbetriebnahme
Mit einem Mini-BHKW haben Sie alle
Vorteile
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Ihrer Seite: haben Sie alle
Mit einem
Vorteile
auf
Ihrer Seite:
1. Sie sparen bis zu 25 Prozent Ihrer Energie- und
Betriebskosten
1. Sie sparen bis zu 25 Prozent Ihrer Energie- und
2. Sie verdienen Geld, weil jede erzeugte Kilowattstunde
Betriebskosten
Strom staatlich vergütet wird
2. Sie verdienen Geld, weil jede erzeugte Kilowattstunde
3. Sie profitieren von Vergünstigungen und SteuerStrom staatlich vergütet wird
vorteilen
3. Sie profitieren von Vergünstigungen und Steuer4. Sie schonen die Umwelt weil der Energieeinsatz um
vorteilen
bis zu 40% reduziert wird
4. Sie schonen die Umwelt weil der Energieeinsatz um
bis zu 40% reduziert wird
Die eigene Wärme- und Stromversorgung für Ihr Zuhause.
Die eigene Wärme- und Stromversorgung für Ihr Zuhause.
Mini-BHKW – Leiten Sie Ihr
Mini-BHKW
– Leiten Sie Ihr
eigenes Energieunternehmen.
eigenes Energieunternehmen.
Mit einem Mini-Blockheizkraftwerk erzeugen Sie Wärme
und
Strom Mini-Blockheizkraftwerk
in Eigenregie. Und das rechnet
sich:
Mit einem
erzeugen
Sie Wärme
und
Strom
in
Eigenregie.
Und
das
rechnet
sich:
• bis zu 50 % weniger CO2 produzieren
• bis zu 25 % weniger Energie- und
• bis zu 50 % weniger CO2 produzieren
Betriebskosten
• bis zu 25 % weniger Energie- und
• staatliche Förderungen sichern
Betriebskosten
• Hocheffizient durch Kraft-Wärme• staatliche Förderungen sichern
Kopplung
• Hocheffizient durch Kraft-WärmeKopplung
Setzen
Sie auf eine saubere Zukunft!
Gerne berät Sie hierzu unser
Setzen Sie auf eine saubere Zukunft!
Energieberater unverbindlich.
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Telefon 06132 7801-114
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Jetzt kostenlos beraten lassen!
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Inhaltsverzeichnis
Grußwort
5
Das UEBZ
6
7
7
8
9
10
13
14
15
16
16
Wir über uns
Energieberatung
Energiebranchenbuch
Solarkataster
Ausleihe von Stromsparmessgeräten
Grüne Hausnummer
Ökoprofit
Forum Umwelt
Klimaschutztouren
Schulprojekte
Handy Projekt
18 Bauen und Sanieren
18
Neubau - Zukunft Haus
18
18
19
20
24
Allgemein
Gesetzliche Anforderungen
Standards im Neubau
Wege zum Traumhaus
Beispiele aus dem Landkreis
27
Sanieren im Bestand
27
27
28
29
30
Allgemein
Mögliche Energieverluste an älteren
Gebäuden
Energieberatung vor Ort
Energieeinsparverordnung (EnEV)
Energieausweis
32
Maßnahmen:
32
32
34
36
36
38
41
42
44
Dämmstoffe
Außenwanddämmung
Dachdämmung
Kellerdämmung
Fenster
Heizungsoptimierung
Luftdichtheit
Lüftung
Beispiel aus dem Landkreis
46 Erneuerbare Energien
46
48
51
56
59
61
Photovoltaik und Speichertechnologie
Solarthermie
Heizen mit Holz
Wärme aus der Umwelt
Windenergie - Aus Luft wird Strom
Energiegenossenschaften
62 Energiespartipps
62
65
68
69
71
72
Heizen
Lüften
Wasser
Strom
Ökostrom und Anbieterwechsel
Beleuchtung
und
74 FörderFinanzierungsprojekte
74
76
BAFA- und KfW-Förderung
ISB-Darlehen
77 Beratungsangebote
77
79
Beratungsangebote des UEBZ
Beratungsangebote im Landkreis
Mainz-Bingen
5
Energieratgeber Bauen und Sanieren
3
Das
UEBZ
Wir über uns
des Landkreises Mainz-Bingen (UEBZ) weiterentwickelt. Die bisherigen Tätigkeiten im UEBZ sind seit
2007 durch eine Energieberaterstelle ausgeweitet, es
ergaben sich eine Vielzahl neuer Aufgaben. Neben der
kostenlosen Energieberatung für Bürgerinnen und
Bürger wurde nun auch die Zusammenarbeit mit den
Kommunen im Landkreis Mainz-Bingen ausgebaut.
Inzwischen existiert ein breites Themenangebot im
Bereich Energie und Klimaschutz.
Die vorliegende Broschüre „Energieratgeber Bauen
und Sanieren“ ist eine Fortschreibung der Broschüre „Ökologisches Bauen“. Mit dem Schwerpunkt auf
energetische Fragen spiegeln sich nun auch die
Veränderungen im UEBZ wieder, welche sich durch die
vielfältigen Aktivitäten der Energieberatung ergeben.
Für Rückfragen und Anregungen steht Ihnen das
UEBZ-Team sehr gerne Rede und Antwort.
Schreiben Sie uns, rufen Sie uns an! Unsere Kontaktdaten und eine Übersicht über das Beratungsangebot
entnehmen Sie bitte der Auflistung am Ende der
Broschüre.
Ihr Team vom UEBZ
Die Gründung des Umwelt- und Energieberatungszentrums (UEBZ) des Landkreises Mainz-Bingen geht
ursprünglich auf die Erstellung eines Umweltberichtes
für den Landkreis Mainz-Bingen im Jahre 1996 zurück.
Auf Initiative der Kreisverwaltung erfolgte der Aufbau
einer Umweltberatung im Landkreis. Erstmalig wurde
auch eine Bildungsstelle “Freiwilliges ökologisches
Jahr” für Jugendliche aus dem Landkreis eingerichtet.
Nach und nach wurde die Umweltberatung dann eine
feste Anlaufstelle für Diplomanden und Praktikanten der FH Bingen und der Uni Mainz. Gemeinsam
arbeiten seither Nachwuchswissenschaftler im UEBZ
an verschiedenen Projekten. Über eine Vielzahl von
Veranstaltungen und Aktionen - oft auch Pilotprojekte
- hat sich das UEBZ bis über die Grenzen des Landkreises Mainz-Bingen hinaus einen Namen gemacht
und so in den Medien große Beachtung gefunden.
Verschiedene Themen zu Fragen des Umwelt- und
Naturschutzes sowie des Klimaschutzes und Energie
werden mit lokaler und regionaler Beachtung thematisiert.
Gemäß eines Beschlusses des Kreisausschusses im
Jahre 2000 wurde die Arbeit der Umweltberatung
nun zum Umwelt- und Energieberatungszentrum
6
Beratungsangebote des UEBZ finden Sie auf
der Seite 77
Wer heute ein Haus bauen, kaufen oder sanieren
will, steht einer enormen Vielfalt an Möglichkeiten
gegenüber. Die Auswahl an verschiedenen Arten von
Heiztechniken, Baustoffen, Dämmstoffen und sonstigen Komponenten ist vielfältig und für den Laien
oft unüberschaubar. Wer heute baut oder saniert,
benötigt deshalb Informationen, um sich für die passende Heizungsanlage, die richtige Art der Dämmung
und die geeigneten Materialien zu entscheiden, die
zu seinen individuellen Bedürfnissen passen und den
gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Die Beratung
des Umwelt- und Energieberatungszentrums (UEBZ)
der Kreisverwaltung Mainz-Bingen unterstützt bei der
Entscheidungsfindung und hilft dabei, dass Fehler bei
Sanierung oder Neubau einer Immobilie gar nicht erst
gemacht werden.
Die Energie-Erstberatung ist kostenlos sowie produktund herstellerneutral und findet entweder telefonisch oder persönlich im UEBZ in der Neuen Mitte in
Ingelheim statt.
Die Schwerpunkte des Beratungsservice beziehen
sich erfahrungsgemäß auf Wärmeschutz bei Neubau
und Sanierung, moderne, sparsame und regenerative
Heizungstechnik, Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, Photovoltaikanlagen, energiesparende Haushaltsgeräte und Beleuchtung, Niedrigenergie- und Passivbauweise sowie die
Energiebranchenbuch
Das kreiseigene Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) bietet seit einigen Jahren für alle
Bürgerinnen und Bürger des Kreises eine kostenlose,
unabhängige Energieberatung an. Dabei wird häufig
die Frage nach konkreten Empfehlungen für geeignete Handwerksbetriebe gestellt. Anbieter von relevanten Handwerks- und Dienstleistungen spielen bei der
Umsetzung entsprechender Maßnahmen und Projekte
eine wichtige Rolle.
Das Umwelt- und Energieberatungszentrum kann und
will keine einzelnen Betriebe bevorzugen, ist aber bestrebt, einen möglichst umfangreichen Überblick zu
geben, um den geeigneten Betrieb für das jeweils geplante Vorhaben zu finden. Erstmalig stellt die Kreisverwaltung Mainz-Bingen mit dem 2013 erschienenen
Energiebranchenbuch den Bürgerinnen und Bürgern
im Landkreis ein kostenloses Verzeichnis der Handwerksbetriebe zur Verfügung, die im gebäudeenerge-
Nutzung regenerativer Energien und nachwachsender
Rohstoffe. Neben den technischen Fragen geht es
auch oft darum, über die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) aufzuklären sowie über
geeignete Fördermöglichkeiten zu informieren.
Die Beratungen in der Kreisverwaltung MainzBingen in Ingelheim, Konrad-Adenauer-Str. 3,
„Neue Mitte“, Zimmer 213 finden nach vorheriger Vereinbarung bei den Energieberaterinnen
Simone Henke und Martina Schnitzler statt.
Terminvereinbarungen telefonisch oder per
E-Mail über:
Sabine Fleck:
Tel.: 0 61 32 / 787-21 73
E-mail: [email protected]
M. Sc. Simone Henke:
Tel.: 0 61 32 / 787-21 72
E-mail: [email protected]
Dipl.-Ing. Martina Schnitzler
Tel.: 0 61 32 / 787-21 71
E-mail: [email protected]
tischen Bereich sowie auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien im Landkreis Mainz-Bingen tätig sind
und sich für eine kostenlose Eintragung entschieden
haben. Damit wird es nun leichter einen kompetenten
Fachmann zu finden, der hilft, das Leben und Wohnen
im Landkreis energieeffizienter zu gestalten. Allen
im Landkreis ansässigen Handwerksbetrieben und
Bausachverständigen wurde die
Möglichkeit geboten, in dieses
Energie-Branchenbuch aufgenommen zu werden und damit
kostenlos für ihren Betrieb zu
werben. Eine Aktualisierung des
Energie-Branchenbuchs ist in
zwei Jahren vorgesehen.
Weiterführende Information:
http://www.mainz-bingen.de/ > Verwaltung >
UEBZ > Link Energiebranchenbuch
7
Projekte des UEBZ
Energieberatung für alle
BürgerInnen des Landkreises
Mainz-Bingen
Bild © Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Solarkataster im Landkreis Mainz-Bingen
Strom und Wärme vom Dach
Die Energie der Sonne bietet ein fast unendliches Potential für die Erzeugung von Strom und Wärme. Derzeit wird
aber nur ein kleiner Teil der geeigneten Dächer für die Gewinnung von Sonnenenergie genutzt. Viele Bürgerinnen
und Bürger stellen sich die Frage:
Projekte des UEBZ
Ist das eigene Dach für eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage überhaupt geeignet?
Wie wird die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlage etwa durch Verschattungseffekte von Nachbargebäuden oder Bäumen beeinflusst? Wie hoch ist mein
Beitrag zur CO2-Einsparung?
Antworten gibt nun das Solarkataster für den Landkreis Mainz-Bingen. Das computergestützte System
basiert auf der Ermittlung von Laserscannerdaten, die
in Laserüberfliegungen in den zurückliegenden Jahren
erfasst wurden und für die Berechnung genutzt
werden. Unter der Berücksichtigung von Dachausrichtung, Dachneigung, Verschattung und der örtlichen
Globalstrahlung können die notwendigen Bewertungen vorgenommen werden. Jeder Interessierte kann
die Abfrage starten, um zu erfahren, ob sein Gebäude für Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist.
Mit dem Solarkataster können Sie sich im Internet
unter http://www.mainz-bingen.de > Quicklinks >
Solarkataster mit wenigen Klicks anzeigen lassen, ob
die Dachfläche Ihres Gebäudes für eine Photovoltaikoder Solarthermieanlage geeignet ist. Mit einer E-Mail
8
an das Umwelt- und Energieberatungszentrums des
Landkreises kann man dann detaillierte Informationen anfordern z. B. über die Größe der zur Verfügung
stehende Fläche, die mögliche Leistung und die
jährliche Stromerzeugung einer Anlage. „Steigende
Energiekosten und sinkende Anlagenpreise machen
neben der Förderung durch das Energieeinspeisegesetz auch den Eigenverbrauch wirtschaftlich. Außerdem gibt es zur Finanzierung günstige Kredite der
Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Haben Sie noch Fragen zum Solarkataster?
Die Energieberatung des Landkreises Mainz-Bingen
hilft Ihnen gerne weiter.
Energieberatung des Landkreises Mainz-Bingen
Tel.: 0 61 32 / 787- 21 72
http://www.mainz-bingen.de > Quicklinks >
Solarkataster
Das UEBZ bietet eine Ausleihe von unterschiedlichen
Geräten für verschiedene Nutzergruppen an, wie
beispielsweise Strommessgeräte für alle BürgerInnen des Landkreises oder auch Messgerätekoffer für
Schulen.
▶ Strommessgeräte, auch speziell für Stand-by
Verbräuche
Die Summe der kleinen Verbraucher kann auch
recht groß sein!!
Deshalb lohnt es sich, die Verbrauchsgeräte im Einzelnen auf ihren Stromverbrauch hin zu prüfen.
In manchen Fällen kann es sich rechnen, ein sehr
altes, aber noch funktionstüchtiges Gerät durch ein
energieeffizientes zu ersetzen.
Zu den Hauptstromverbrauchern zählen: Kühlschrank,
Gefrierschrank, Heizungs- und Warmwasserumwälzpumpe. Auch Waschmaschine und Trockner, Gartenteichpumpen, permanent laufende Fernseher und
Computer sowie die Beleuchtung und mehr summieren sich zu Verbräuchen, die es lohnt zu kennen.
Schulklassen, Vereine und Umweltgruppen können
bei uns kostenfrei Versuchs-, Demonstrationskoffer
und weitere Materialien entleihen.
▶ Solarenergiekoffer, Windenergiekoffer
▶ Kompaktlabor für Boden- und Wasseruntersuchungen
▶ Energiefahrrad, Solarkocher usw.
Grüne Hausnummer
Die „Grüne Hausnummer“ wird
10 Jahre alt!
Auszeichnung für umweltfreundliches Bauen und Wohnen
Im Jahr 2014 feiert die „Grüne Hausnummer“ ihr
10-jähriges Bestehen.
Seit 2005 wird diese Auszeichnung durch den Landkreis Mainz-Bingen auf Antrag verliehen und ist aus
einer gemeinsamen Initiative mit der Stadt Mainz entstanden. Die Auswahl der Häuser erstreckt sich über
eine bunte Palette. Vom Neubau, auch Passivhaus und
Energie-Gewinnhaus, über ältere und auch historische
(Fachwerk-) Häuser bis hin zum reinen ökologischen
Holzbohlenhaus ist alles dabei.
Die „Grüne Hausnummer“ steht für ein umfassendes
Gebäude- und Grundstückskonzept. Das Ziel „ökologisches Bauen, Wohnen und Leben“ umfasst weit mehr
als nur Energiesparen. Der Kriterienkatalog, nach
welchem die Gebäude bewertet werden, gliedert sich
in fünf Bereiche.
Diese betreffen neben den Verbräuchen an Heizenergie, Wasser und Strom auch die Auswahl der Baustoffe für die Gebäudehülle und Gebäudeausstattung.
Jede Form von erneuerbaren Energieträgern und
Verwendung von effizienter Heiz- und Lüftungstechnik wird positiv bewertet.
Auch eine umweltfreundliche Gartengestaltung, die
einheimischen Tieren und Pflanzen Raum bietet, wird
berücksichtigt.
Die Auszeichnung kann von Hausbesitzern erzielt
werden, die in mehreren Kategorien punkten. Bei der
Bewertung müssen insgesamt mindestens 140 von
maximal 300 Punkten erreicht werden.
Die Auszeichnung folgt nach dem Motto „Tue Gutes
- und rede darüber“, denn es gibt keine Preisgelder.
Aber eine Urkunde sowie die individuelle grüne Hausnummer sind sichtbare Zeichen für das vorbildliche
Konzept.
Jeder Hausbesitzer des Landkreises kann sich für die
„Grüne Hausnummer“ bewerben. Die ausführliche
Broschüre und der Bewerbungsbogen (Kriterienkatalog) stehen im Internet unter www.mainz-bingen.de
>uebz>Veranstaltungen>GrüneHausnummer zum
Herunterladen bereit oder sind im UEBZ der Kreisverwaltung Mainz-Bingen erhältlich.
Vorausschau:
Für das Jahr 2015 ist eine modifizierte „Grüne Hausnummer“ in der Planung.
Diese wird das umweltfreundliche, klimagerechte
Leben noch mehr mit in die Bewertung nehmen.
Sie wird sich auch durch einen neuen Namen und
Gestaltung des Hausnummernschildes von ihrem
Vorgängermodell unterscheiden.
9
Projekte des UEBZ
Ausleihe von Stromspar- und
anderen Messgeräten
Beispiele Grüne Hausnummer 2008 denkmalgeschütztes
Fachwerkhaus Horrweiler
Die Eigentümer entschieden sich dazu möglichst viele
Originalfenster wieder zu verwenden. Die alten Fenster für das Erdgeschoss noch komplett erhalten. Sie
wurden nach eigener handwerklicher Aufbereitung
als Außenfenster wieder verwendet. Auf der Innenseite wurden neue Holzfenster mit einem
Uw-Wert von 1,1 W/m²K montiert. So entstanden Kastenfenster mit reizvollen Fensternischen, die natürlich
auch gedämmt wurden. Im Obergeschoss wurden in
Absprache mit dem Denkmalamt neue weiße Holzsprossenfenster mit einem damaligen K-Wert von 1,1
W/m²K verarbeitet.
Die Gesamtheit dieser Maßnahmen führte dazu, dass
der Heizwärmebedarf drastisch gesenkt wurde. Die
Gas-Brennwerttherme kann durch die Wandheizung
mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen effizient
arbeiten. Ergänzt wird die Heizwärmeerzeugung mit
einem Holzofen im Wohnraum, dessen behagliche
Strahlungswärme fast das ganze Haus beheizen kann.
Projekte des UEBZ
Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus aus dem
Jahr 1681 erhielt 2008 die „Grüne Hausnummer“. Im
Jahr 2002 begannen Eva Gläser und Bodo Wolf, die
Besitzer dieser Hofreite, mit der behutsamen energetischen Sanierung des Wohnhauses. Vorausgegangen
war ein KfW-Gutachten mit einem entsprechenden
Maßnahmenpaket. Unterstützt wurden sie von befreundeten Denkmalschützern im Handwerk.
Angefangen wurde mit der Entkernung des Erdgeschosses, dem Rückbau des alten Bodenaufbaus und
einer Auskofferung von ca. 70 cm. Auf eine Schotterschicht wurde eine neue Betonbodenplatte gegossen.
Darauf wurde eine Holzkonstruktion gestellt, ca. 25
cm hoch und mit Zellulose ausgeblasen. Dadurch entstand eine gut gedämmte „Bodenplatte“. Die oberste
Geschossdecke erhielt ebenfalls eine Einblasdämmung mit ca. 25 cm Zelluloseflocken.
Um die Optik der Fassade zu erhalten und auch
aus Denkmalschutzgründen, sind die Außenwände
von innen her gedämmt. Sowohl im Erdgeschoss
(Bruchsteinmauerwerk) als auch im Obergeschoss
(Fachwerkwände mit Lehmbacksteinausfachung oder
alten Stakenfüllungen) wurden die Wände mit 10 cm
starken Holzweichfaserplatten gedämmt. Dazu wurde
auf das vorhandene Mauerwerk eine ca. 2 cm dicke
Lehmschicht aufgebracht. In den noch feuchten Lehm
wurden die Holzweichfaserplatten eingelegt und mit
dem Untergrund verdübelt. Darauf wurde eine wassergeführte Wandheizung mit Clipsystem montiert.
Die Heizschlangen wurden wieder mit Lehm verputzt.
Abschließend wurde ein Lehmoberputz aufgebracht.
„ Im Winter ist das Klima durch die großen warmen
Strahlungsflächen sehr angenehm. Der Baustoff Lehm
trägt durch sein feuchteregulierendes Verhalten
positiv dazu bei. Im Sommer sind im Inneren immer
angenehme Temperaturen“, freuen sich die Besitzer.
10
Seit 2010 liefert noch eine Photovoltaik-Anlage mit
9 kWp eine beachtliche Menge mehr an Strom als die
Besitzer selbst benötigen.
Auch in der Gestaltung des Innenhofes und der
Nebengebäude zeigt sich die Behutsamkeit und
Sorgfalt im Umgang mit der Natur sowie die Liebe
der Eigentümer zum Detail. Trockenmauern, bewusst
nicht verputztes Mauerwerk von Nebengebäuden
und bunte Blumenwiesen bieten Raum für Insekten
vielerlei Art.
Beispiele Grüne Hausnummer 2011 Energiesparhaus Weiler
Auch etliche Neubauten im Landkreis ziert eine grüne
Hausnummer neben ihrer Eingangstür, so auch das
Energiesparhaus der Familie Jacoby & Monteil in
Weiler. Bereits bei der architektonischen Gestaltung
und Planung standen energetische Aspekte im Vordergrund. Das Pultdach fällt zum Norden hin ab und
eröffnet damit große Fensterflächen nach Süden, wo
sich die Wohnbereiche des Hauses befinden. Dreifach
verglaste Fenster im Passivhausstandard heizen bei
schönem Wetter im Winter das Haus auf, im Sommer
bricht sich das Sonnenlicht bei hochstehender Sonne.
Auch die Ausführung – Ziegelbau mit WDVS, Perimeterdämmung unterhalb der Bodenplatte, Dach mit
Zellulose-Zwischensparrendämmung und zusätzlicher
Aufdachdämmung mit Holzfaserweichplatten –
erreicht nahezu den Passivhausstandard. Der Endenergiebedarf des Hauses liegt bei gerade einmal
13,6 kWh/(m²a).
Die Wohnbereiche sind allesamt mit geöltem Vollholzparkett aus heimischer Eiche ausgestattet.
Die ökologische Ausgestaltung setzt sich auch im
Außenbereich fort. Die Mauern zum Abfangen der
Geländeneigung sind ebenso wie das Pflaster aus
Naturstein. Die Pflastersteine wurden mit Splitt
verfugt, so dass der Regen komplett versickern kann.
Die Gartenbewässerung läuft über eine groß dimensionierte Zisterne.
„Das Wichtigste jedoch ist, dass auch eine energiesparende und ökologische Bauweise bezahlbar ist! Von
entscheidendem Vorteil war das Hinzuziehen eines
unabhängigen Energieberaters bereits während der
Planungsphase. Das dort investierte Geld hat sich sofort wieder bezahlt gemacht und verhilft nun zu dauerhaftem Sparen bei den Unterhaltungskosten“, so
die Hauseigentümer. „Geplant ist noch ein Doppelcarport mit Photovoltaik-Anlage. Damit wird unser Haus
rechnerisch betrachtet zu einem Nullenergiehaus.“
Im Innern des Gebäudes legten die Eigentümer Wert
auf eine möglichst ökologische Gestaltung: „Wir haben uns ganz bewusst für Kalk- und nicht für Gipsputz
entschieden und genießen nun das gute Raumklima.
Selbst im Winter laufen die Spiegel im Bad nicht an.“
11
Projekte des UEBZ
„Wir wollten dennoch auf eine konventionelle Heizung
nicht verzichten“, so die Hausbesitzer. „Die Erdwärmepumpe liefert die nötige Wärme für die Wandheizung und das Warmwasser. Die Heizkosten liegen
gerade einmal bei 500 € jährlich.“ Die notwendigen
Erdkollektoren sind als Flächenkollektoren im Garten
verlegt. Ergänzt wird diese Heiztechnik durch eine
zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Sowohl Wärmepumpenstrom als auch Haushaltsstrom
sind ökologisch zertifiziert. „In der Übergangszeit
nutzen wir unseren Kamin. Dank großer Speichermasse strahlt er auch noch morgens Wärme ab, selbst
wenn nachts kein Holz nachgelegt wird“, freut sich die
Familie.
Beispiele Grüne Hausnummer 2012 Holzbohlen-Blockhaus
Waldalgesheim
Aus 210 Rundbohlen aus FSC-zertifiziertem Anbau ist
dieses außergewöhnliche Haus im Jahr 2007 gebaut
worden. Die Besitzer Nadine und Jens Müller legten
sehr viel Wert auf ökologische Baumaterialien. Auch
der Holzschutz besteht aus harzbasierten natürlichen
Ölen. Aus energetischen Gründen haben sie auf einen
Keller und Wintergarten verzichtet, dafür aber sehr
viel Wert auf die Dämmung unterhalb der Bodenplatte gelegt. Auch im Inneren wurde viel Holz verwendet, wie z.B. bei den Bodenbelägen, Treppe, Türen und
Zargen.
Dafür ist das gesamte Gartengelände eine Oase für
Mensch, Tier und Pflanzen. Eine 300-400 m² große
Wildwiese, mit einheimischem Saatgut angelegt,
beherbergt unzählige Artenschutzobjekte wie Reisig
kaufen, Benjeshecke, Totholzhaufen, Trockenmauern,
Steinhaufen, Fledermaus – und Hornissenkasten,
Insektenhotel, einige Bienenstöcke, Vogelfutterhäuser
etc.. Hühner und Laufenten dürfen sich hier artgerecht frei bewegen. Seit 2012 gehören auch 2 Lamas
zur Familie, die gelegentlich zu Gast auf der Wiese
sind.
In einem 100 m² großen Nutzgarten baut das Ehepaar
ökologisch an und kompostiert fast den gesamten
Biomüll.
Im Jahr 2014 ist geplant, einen mind. 20 m² großen
naturnahen Teich für einheimische Amphibien anzulegen.
Beheizt wird das Haus mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Stromversorgung hierfür und für den
Haushalt erfolgt mit zertifiziertem Öko-Strom und
liegt mit ca. 2.800 kWh noch unter dem deutschen
2-Personen-Haushalts-Durchschnitt - und das sogar
inkl. Heizleistung.
Projekte des UEBZ
Zur Heizungsunterstützung nutzen die Eigentümer
noch einen Specksteinofen, mit dem sie zwischen 3
und 5 m³ Holz verheizen.
Das Gelände ist bis auf die Hausfläche komplett
unversiegelt, das Regenwasser wird in einer Zisterne
gesammelt. Nadine und Jens Müller hätten gerne eine
„Grauwassernutzung“, d.h. eine Nutzung des Regenwassers für die Toilettenspülung und Waschmaschine,
realisiert. Dies war aus baurechtlichen Gründen nicht
möglich.
artgerechte Tierhaltung
Bienenstöcke (l. Zanderbeute, re. Afrikanische
TopBarHive)
Insektennisthilfen
12
ÖKOPROFIT ein Agenda-21-Projekt
Ökologie:
Einsatz von Umwelttechnik und Reduzierung des
Verbrauchs an Ressourcen.
Ökonomie:
Senkung der Betriebskosten und Einsatz von innovativen Technologien.
Soziales:
Erhaltung / Schaffung von Arbeitsplätzen, Mitarbeitermotivation und verbesserter Arbeitsschutz.
Die Gesamtbilanz der letzten drei Runden kann sich
sehen lassen:
23 Betriebe sparen zusammen jährlich ca. 2 Millionen
Euro, ca. 3,7 Millionen kWh und ca. 2,5 Millionen kg
CO2-Emissionen ein.
Die Bausteine
An folgenden Bausteinen können sich die Betriebe im
Landkreis Mainz-Bingen beteiligen:
- Einsteigerprogramm
- ÖKOPROFIT-Klub
Einsteigerprogramm
Basierend auf deutschlandweit geltenden ÖKOPROFIT-Arbeitsmaterialien, die ständig aktualisiert
werden, erarbeiten die teilnehmenden Unternehmen
gemeinsam mit den Beratern, den projektverantwort-
lichen Ämtern und lokalen Partnern praxisnah alle
umweltrelevanten Themen. Hierzu finden gemeinsame Workshops bei den einzelnen ÖKOPROFIT-Betrieben statt.
Des Weiteren ist auch die betriebsspezifische Beratung hinsichtlich Umweltentlastung, Kostensenkung
und Rechtssicherheit ein wesentlicher Aspekt von
ÖKOPROFIT. Gezielte Vor-Ort-Beratungen ergänzen
die gemeinsamen Workshops. Die Runde erstreckt
sich über den Zeitraum eines Jahres.
ÖKOPROFIT-Klub
Eine weitere „Runde“ im Anschluss an die Einsteigerrunde bietet der Klub. Neben dem Austausch und der
ständigen Informationsaktualisierung werden die
Unternehmen auch weiterhin durch externe Berater
geschult. Bereits erarbeitete Umweltprogramme werden ergänzt, aktualisiert und
weiterentwickelt.
Downloads
www.mainz-bingen.de>UEBZ>
veranstaltungen>Ökoprofit
ÖKOPROFIT - Broschüre 2007/2008
ÖKOPROFIT - Broschüre 2009/2010
ÖKOPROFIT für Schulen und Kindergärten
In Planung ist für das Jahr 2014 eine Ökoprofit-Runde
für Schulen und Kindergärten.
Der Ablauf wird hier auf die Bedürfnisse der
Einrichtungen angepasst sein. Zum Beispiel
wird sich die Runde über 3 Jahre erstrecken
(was bei Firmen in 1 Jahr stattfindet) und
es werden im Verhältnis mehr direkte VorOrt-Termine stattfinden.
Die Schwerpunkte werden gleichermaßen
bei der Umweltpädagogik sowie bei der
Energieeffizienz des Gebäudes und der
Betriebsweise sein.
13
Projekte des UEBZ
Seit 2007 findet im Landkreis das
ÖKOPROFIT-Projekt für Betriebe aus
Industrie und Gewerbe statt.
Drei Einsteiger-Runden sind abgeschlossen - die letzte in Verbindung mit
2 weiteren Landkreisen - und sind für
die Firmen mit der Auszeichnung als
Ökoprofit-Betrieb erfolgreich abgeschlossen worden.
Das betriebliche Umweltprogramm ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte Umwelt-Technik)
verfolgt das Motto: „Umweltschutz mit Gewinn“.
Nachdem das Projekt in Österreich entwickelt und
1998 in München auf deutsche Verhältnisse angepasst wurde, hat es Schule gemacht und sich in ganz
Deutschland verbreitet.
Kernelemente von ÖKOPROFIT sind:
Projekte des UEBZ
Forum Umwelt
Die Veranstaltungsreihe Forum Umwelt - ein ganztägiges Symposium - wird seit 1997 jährlich im Frühjahr
in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen veranstaltet.
Die Themen dieser Reihe wechseln ständig, je nach
Aktualität und entsprechend neuen Herausforderungen. Die Gewichtung verschiebt sich entsprechend
der politischen, öffentlichen Diskussion immer wieder
neu und bei einigen Veranstaltungen stellte sich auch
Monate später heraus, dass unser Symposiumsthema
der Zeit voraus war.
Betrachtung ausgerichtet. Kernkriterien des Forums
waren immer Kompetenz, eine pluralistische Themenaufbereitung und die Beteiligungsmöglichkeiten
der anwesenden Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Diskussionen und Fragen zu den einzelnen Beiträgen
gehören stets zur Veranstaltungskultur, sind ausdrücklich gewollt und stellen quasi „das Salz in der
Suppe dar“.
Im Ganzen betrachtet ergab sich in den letzten 18
Jahren eine breite Themenpalette von landwirtschaftlichen Themen über Gewässerschutz, Verbraucherschutz, Elektrosmog und Umweltwirtschaftsthemen.
Einen Schwerpunkt bildeten sicher mehrere Symposien zum Themenbereich Mobilität und neue Antriebstechnologien sowie insbesondere zu dem breiten
Diskussionsspektrum rund um das Themenfeld Klimaschutz (regenerative Energien, Auswirkungen der
Klimaveränderungen, Akzeptanzfragen u.a.).
macht. Insgesamt konnten einige Tausend Besucher
bei den Foren begrüßt werden. Dank des hohen Niveaus genießt die Veranstaltung einen sehr guten Ruf.
Dies zeigen die vielen Reaktionen in den vergangenen
Jahren auch von Besuchern außerhalb des Landkreises. Die Anmeldeliste zu den jeweiligen Foren zeigen
je nach Thema Teilnehmende aus vielen Regionen in
Rheinland-Pfalz, ebenso wie aus der gesamten RheinMain-Region. Das hohe Informationsniveau, teilweise
auch mit qualitativ hochkarätigen Referenten und
ReferentInnen haben das Forum Umwelt zu einer
bekannten Größe gemacht. In Nachbetrachtungen,
Feedbacks, Befragungen äußerten sich Teilnehmende
sehr positiv über dieses Informationsangebot der
Kreisverwaltung Mainz-Bingen.
Abschließend noch ein kurzer Blick, ein Auszug aus
der Referentenliste der letzten 18 Jahre: Dr. Franz Alt,
der damalige Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig,
einige Vertreter des Ökoinstituts Freiburg, zahlreiche
Vertreter von Landesministerien, Prof. Dr. Mojib Latif,
Prof. Dr. Mohnheim, der damalige Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes ProBahn e.V., Vertreter
von Eurosolar Bonn, der Diplom- Meteorologe Dieter
Walsch vom ZDF, Vertreter der Adam Opel AG (Techn.
Entwicklungszentrum) ebenso von BMW und der Shell
AG und viele mehr.
So mancher Referent findet sich auch als offizieller
Eintrag im Gästebuch des Landkreises Mainz-Bingen
wieder.
Das eigentliche Ziel der Reihe Forum Umwelt ist es,
Vertreter der administrativen Entscheidungsträger
mit Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft sowie
Bürgerinnen und Bürger in einem Saal an einem
Tag zusammen zu bringen und dann gezielt zu den
entsprechenden Themen zu kommunizieren. Somit
wird auch potentielles Zusammenarbeiten gefördert,
Bewusstsein geschaffen und es werden Kontakte vermittelt. Zu den Besuchern gehörten stets auch Studierende der Fachhochschule Bingen bzw. der Universität
Mainz. Insgesamt bildeten sich stets gemischte Gruppen im Auditorium (bei ca. 100 – 180 Teilnehmern je
Forum), welche dann eine gute Teilnehmerstruktur
für einen lebendigen, erfolgreichen Verlauf bildeten.
Die didaktische Ausrichtung der Veranstaltungen ist
entsprechend der Besuchermischung stets auf einen
wissenschaftlich-theoretischen Blickwinkel ebenso
wie auch auf eine praktisch-anwendungsbezogene
14
Die Öffentlichkeit hat in den letzten 18 Jahren sehr
regen Gebrauch vom Forum Umwelt-Angebot ge-
Klimaschutztouren
Was passiert in meinem Landkreis? Zum Thema “realisierte Projekte im Bereich Klimaschutz“ veranstaltet
das UEBZ seit Jahren immer wieder Klimaschutztouren durch den Landkreis. Das erste Mal fand dieses
kostenlose Angebot im Jahr 1999 statt, zuletzt im Jahr
2012.
Schwerpunkt waren z.B. zukunftsweisende Technologien im Bereich „Energiesparen-Regenerative
Energien“ oder „Hocheffiziente Gebäude“. Es wurden
insgesamt schon etliche Passivhäuser, Niedrigenergiehäuser, Häuser mit gut gedämmter Gebäudehülle
und regenerativer Anlagentechnik sowie Windkraftanlagen, Blockheizkraftwerke, Nahwärmegebiete usw.
besichtigt.
Das didaktische Konzept zu diesem Angebot orientiert sich an der Erkenntnis, dass der Mensch viel
mehr von dem beherzigt, was er selbst erfährt und
erlebt. Zu den Teilnehmenden gehörten sehr oft
auch potentielle Bauherren, welche sich im Rahmen
dieser Veranstaltungen weiteres Know-How für Ihre
Planungen beschafften. Im Jahr 2012 ging die Reise
in den Süden des Landkreises. Mit regem Interesse
wurden Objekte im sanierten Wohnungsbau, eine
ÖKOPROFIT- Grundschule in Guntersblum sowie ein
Plus-Energie-Kindergarten besichtigt. Neu war die
Verknüpfung der Klimaschutztour mit der Verleihung
des Klimaschutzpreises, welche im Bürgerhaus Hillesheim (Passivhaussstandard) stattfand.
15
Projekte des UEBZ
Wir nehmen sehr gerne Vorschläge für besichtigungswürdige Wohn- und Nichtwohngebäude, Firmen,
Anlagen sowie Konzepte entgegen, die Vorbilder vielleicht sogar Vorreiter - in Sachen Energieeffizienz,
Klima- und Umweltfreundlichkeit sind.
Schulprojekte
Im Rahmen der Umweltbildung werden immer wieder
Veranstaltungen mit Schulklassen durchgeführt . Die
Bandbreite der Umweltthemen umfasst hierbei u.a.
Bodenschutzaspekte, naturräumliche Potentiale, botanische Themen, Themen des Gewässerschutzes usw.
Die Veranstaltungen finden teilweise als Projekttage
in den Schulen, oft aber auch im Rahmen von Tagesexkursionen im Gelände, statt. Vereinzelt werden
diese Exkursionen aber auch mit Fahrrädern beispielsweise im Selztal gemacht, meist aber zu Fuß.
Besonders häufig gibt es Führungen mit Schulklassen
bspw. auf dem Rochusberg in Bingen und auf dem
Gau-Algesheimer Kopf (angelehnt an den dortigen
geoökologischen Lehrpfad).
Je nach Zielgruppe (Altersstufe, Fächerzusammensetzung) werden entsprechende Vor- und Nachbe-
arbeitungen zu den Veranstaltungen angeboten.
Weitere Projekte für Schulen bieten sich auch mit
den im UEBZ ausleihbaren Experimentier-Geräten
und -Koffern (Themen: Energie, Photovoltaik, Wind,
Gewässer, Böden) an. Auf Wunsch kann eine Anleitung
durch Mitarbeiter des UEBZ erfolgen oder die Schule
entwickelt in Selbstausleihe ihr eigenes Projekt. In
den letzten Jahren wurden diese schon langjährig
stattfindenden Umweltschulprojekte auch mit ganz
neuen Themen ergänzt. Beispiele hierfür sind das
Projekt „Handys für die Umwelt“ sowie Themen aus
dem Bereich fairer Handel – globale Welt. Über diese
klassischen Projekte mit Schülern und Schülerinnen
fanden auch vereinzelt Fortbildungen für Lehrerinnen
und Lehrer statt wie z.B. im Energiebereich oder für
Geographie-Lehrende im Gelände.
Handy-Projekt
HANDYS sammeln an SCHULEN!
Handys recyceln macht Sinn!
Seit 2012 engagiert sich das UEBZ für das
Sammeln und Recyceln von alten Handys.
Projekte des UEBZ
Als Paradebeispiel für den Umgang/Konsum mit Elektronikprodukten, die Thematik der Rohstoffgewinnung und deren
Hintergründe, sowie der Möglichkeiten
des Recycelns eignet sich das HANDY ganz
besonders gut. Während im Jahr 2010
78 % der 12- 13 jährigen ein Handy besaßen, waren es im Jahr 2011 schon 92 %.
Rund 63 Millionen Handys schlummern in
Deutschlands Schubladen!
Warum ist es so sinnvoll diese Handys aus den
Schubladen zu holen?
In jedem Handy stecken bis zu 60 verschiedene
Rohstoffe. Elemente wie Kupfer, Aluminium, Gold und
Silber, Schwermetalle wie Indium und seltene Erden
wie Tantal oder Coltan sind nur einige. Die Phase der
Rohstoffgewinnung umfasst neben der Förderung
16
und Herstellung der benötigten Grundmaterialien
auch alle Transporte. Die Rohstoffgewinnung z.B. von
vielen Edelmetallen ist oftmals sehr ressourcenintensiv, da sie nur in geringer Konzentration in Erzen enthalten sind. Am Beispiel von Gold ist dies besonders
deutlich: um 0,034 g Gold für ein Handy zu gewinnen,
müssen mindestens 100 kg Erde bewegt werden.
Hierbei entstehen oft massive Umweltverschmutzungen, die die Lebensgrundlage der Bevölkerung
bedrohen. Die sozialen Hintergründe der Rohstoffgewinnung sind nicht minder dramatisch. Miserable
Arbeitsbedingungen in den Minen, Kinderarbeit bis
hin zu Kriegen sind hierbei Themen.
Die wertvollen Rohstoffe können recycelt und somit
wieder in die Produktionskette eingebunden werden.
Das HANDY SAMMEL PROJEKT ist ganz besonders für
Schulen geeignet. Das UEBZ bietet allen Schulen im
Landkreis eine Unterstützung bei der Durchführung
eines Projektes an. Handy-Sammelboxen, Flyer und
Plakate sowie Informationsmaterialien können zur
Verfügung gestellt werden.Das UEBZ unterstützt Sie
auch bei der Gestaltung eines Aktionstages.
Die Integration des Projektes in verschiedene Unterrichtsfächer wie beispielsweise Sozialkunde, Ethik,
Erdkunde oder Chemie bietet sich ebenfalls an.
Den Anfang machte das UEBZ mit der IGS Kurt-Schuhmacher in Ingelheim als Modellprojektschule. Hier
wurden die Schüler über einen Zeitraum von
3 Monaten informiert und der beste Rohstoffsammler
wurde prämiert.
In der BBS Ingelheim engagierte sich eine Klasse, indem sie ein eigenes Projekt zu diesem Thema erarbeitete und in der Schule durchführte.
Schulen, Verbands- und Ortsgemeinden sowie
andere Einrichtungen können sich an das UEBZ
wenden.
Abgabestelle für Handys:
im Foyer der Kreisverwaltung,
Georg-Rückert-Str. 11, 55218 Ingelheim
17
Projekte des UEBZ
im UEBZ, Neue Mitte,
Konrad-Adenauer-Str. 3, 55218 Ingelheim
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und
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San
Neubau - Zukunft Haus
Allgemein
Fast 40 % des gesamten deutschen Endenergiebedarfes wird für Gebäudeheizung benötigt. Deshalb gilt es,
den energetischen Zustand unserer Gebäude zu verbessern. Der Energiekennwert eines Gebäudes sagt
aus, wie groß der Energiebedarf eines Hauses pro
Quadratmeter Gebäudenutzfläche und pro Jahr ist.
Durch bauliche Maßnahmen, die Haus- und Anlagentechnik sowie das Nutzverhalten wird der Energieverbrauch beeinflusst. Ein guter energetischer Zustand
des Gebäudes bewirkt ein angenehmes Wohnklima.
Bei Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden gilt
seit dem 1. Januar 2009 das „Erneuerbare-EnergienWärmegesetz“ (EEWärmeG), wodurch sich die Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbaren Energien
ergibt. Die aktuelle EnEV 2009 (Energieeinsparverordnung) trat am 1. Oktober 2009 in Kraft.
Der Entwurf für eine Novellierung der EnEV liegt vor
und wird voraussichtlich 2014 in Kraft treten.
◆ Der Transmissionswärmeverlust wird allein
von der Gebäudehülle bestimmt und kann als ein
durchschnittlicher U-Wert (Wärmeverlust in Watt
pro m² und Kelvin) des Gebäudes (der Gebäudeteile, die das beheizte Volumen begrenzen)
bezeichnet werden. Es legt damit fest, in welcher
Mindestqualität einzelne Bauteile auszuführen
sind (Außenwände, Fenster, Dach, Keller- bzw.
Bodenplatte usw.).
◆ Der Jahres-Primärenergiebedarf wird maßgeblich vom Energieträger (Heizöl, Erdgas, Strom,
Pellets etc.), also der Haus- und Anlagentechnik
bestimmt, aber auch durch den Dämmstandard
der Gebäudehülle beeinflusst.
EEWärmeG – Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
Mit dem beschlossenen „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG) wurde für den Neubau mit
Bauantrag ab 1. Januar 2009 der verbindliche Einsatz
von erneuerbaren Energien vorgeschrieben. Folgende
Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
◆ Thermische Solaranlagen mit EU-Prüfzeichen
„Solar-Keymark“ müssen mindestens 15 % des
gesamten Wärmebedarfs decken. Als Mindesterfüllung bei Einfamilien- und Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m² Kollektorfläche pro m² Gebäudenutzfläche (die Gebäudenutzfläche ist nicht mit der
Wohnfläche gleichzusetzen, sie liegt in der Regel
um den Faktor 1,2 bis 1,35 höher), bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten genügen 0,03
m² Kollektorfläche pro m² Gebäudenutzfläche.
◆ Über feste Biomasse (z.B. Pellets, Hackschnitzel), Bioöle, Geothermie und Umweltwärme (z.B.
Wärmepumpen) muss mindestens 50 % des Wärmebedarfes gedeckt werden.
◆ Über gasförmige Biomasse (z.B. Biogas) muss
mindestens 30 % des Wärmebedarfes gedeckt
werden
Ersatzmaßnahmen zur Erfüllung der Verpflichtung
sind:
Gesetzliche Anforderungen
EnEV - Energieeinsparverordnung
Die Energieeinsparverordnung hat sich aus der Wärmeschutzverordnung und der Heizanlagenverordnung
im Jahr 2002 entwickelt. So gilt in Deutschland für die
energetische Bewertung von Gebäuden das Anforderungsniveau der Energieeinsparverordnung (EnEV)
in der jeweils aktuell gültigen Fassung. Die EnEV begrenzt den spezifischen Transmissionswärmeverlust
und den Primärenergiebedarf eines Gebäudes.
18
◆ Die energetische Qualität des Gebäudes muss
mindestens 15 % unter den erforderlichen Werten
der EnEV liegen.
◆ Bei Versorgung durch Abwärme oder Wärme aus
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu mindestens
50 %
◆ Bei Versorgung durch Nah- oder Fernwärme,
wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil
aus erneuerbaren Energien, Abwärme oder KWK
stammt
Eine im EEWärmeG eingebrachte Änderung in 2012
mit dem Deckungsanteil des Wärme- und Kältebedarfs (Kälte wurde neu aufgenommen) über erneuerbare Energien von 14 % bis 2020 stellt keine hohe
Hürde dar, wenn man bedenkt, dass der Anteil bereits
heute bei über 10 % liegt. Höhere Anforderungen sind
an öffentliche Gebäude gestellt. Ansonsten sind keine
wesentlichen Änderungen enthalten.
Weitere Informationen:
www.erneuerbare-energien.de/die-themen/gesetze-verordnungen/waermegesetz-eewaermeg/
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
www.enev-online.de
Standards im Neubau
Niedrigenergiehaus als Mindeststandard
Der Begriff Niedrigenergiehaus ist gesetzlich nicht
festgelegt. Darunter verstanden werden Häuser, die
in besonders energiesparender Bauweise geplant und
gebaut werden. Der Heizwärmebedarf darf nicht über
70 kWh/m²a liegen. Durch die Anforderungen der
EnEV und des EEWärmeG erreichen alle Neubauten
heute den Niedrigenergiehausstandard. Als besserer
Standard sollte bei Neubauten das Passivhaus angestrebt werden.
Hinweis: die EU- Richtlinie von 2010 sieht vor, dass
bis zum Jahr 2020 alle Gebäude als Niedrigstenergiegebäude (Fast-Null-Energie-Gebäude) auszuführen
sind. Dies zeigt deutlich, wo sich der Mindeststandard
in wenigen Jahren befinden wird.
Ein neues Gebäude zeichnet sich nach heutigem
energetischen Standard aus durch:
◆ Einen guten Dämmstandard der Außenbauteile
und des Daches. Der U-Wert liegt deutlich unter
0,25 W/m²K, ein guter Standard liegt heute bei
0,20 W/m²K oder weniger.
◆ Wärmeschutzverglasung mit einem Uw-Wert
von mindestens 1,1 W/m²K oder kleiner.
◆ Eine moderne Heizungsanlage mit thermischer
Solaranlage und mindestens Brennwerttechnik,
Wärmepumpe oder Biomasseheizungen.
◆ Minimale Wärmebrücken.
◆ Luftdichtheit der Gebäudehülle ggf. eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
KfW-Effizienzhaus
70, 55 und 40
Besonders energiesparende Gebäude (Effizienzhäuser und Passivhäuser) werden von der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) durch zum Teil zinsgünstige
Darlehen mit max. 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Es muss der Nachweis über eine Berechnung
und Bestätigung durch einen Sachverständigen z.B.
Vor-Ort-Energieberater geführt werden. Bei Erreichen
und Nachweis des Effizienzhauses 55 werden 5 % bzw.
beim Effizienzhaus 40 (inklusive Passivhaus) werden
10 % Tilgungszuschuss von der KfW gewährt. Beim
Effizienzhaus 40 oder 55 bzw. Passivhaus ist eine
Baubegleitung gemäß KfW-Sonderförderung vorgeschrieben.
Beim KfW-Effizienzhaus muss ein Jahres-Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust erreicht
werden, der einem prozentualen Wert von einem in
der EnEV festgelegten Referenzgebäude entspricht.
Im konkreten Fall sollte immer der tatsächliche Energiebedarf an erster Stelle stehen. Es ist besser, langfristig durch gute Dämmung den Heizenergiebedarf
zu reduzieren und das Wohnklima zu verbessern, als
mit teurer Heiztechnik und günstigem Primärenergiefaktor die Kriterien für ein bestimmtes KfW-Darlehen
zu erfüllen.
19
Bauen und Sanieren
◆ Es sind auch Kombinationen aus mehreren
Maßnahmen möglich, wobei jede Maßnahme
anteilig angerechnet werden kann, um die gesamte Anforderung zu erfüllen. Bauwillige kommen
kaum mehr ohne entsprechende Beratung aus, da
das neue EEWärmeG umfangreich und komplex
ist und die technischen Anforderungen im Einzelnen sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Wer
einen kompetenten Energieberater hinzuzieht,
ist gut beraten. Beim Altbestand besteht keine
gesetzliche Pflicht einer Nachrüstung, solange
keine Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude
durchgeführt werden. Die einzelnen Bundesländer
können jeweils darüber hinaus entscheiden, ob
die Anforderungen gemäß EEWärmeG erweitert
oder erhöht werden sollen. Der Nachweis für die
Erfüllung des EEWärmeG ist drei Monate nach Fertigstellung beim Bauamt vorzulegen. Es besteht
Aufbewahrungspflicht der Nachweise bis zu 15
Jahre. Wer vorsätzlich oder leichtfertig gegen die
Erfüllungspflichten verstößt, kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 € belegt werden.
Weitere Informationen:
www.kfw.de
www.zukunft-haus.info/effizienzhaus
Passivhaus
Dieses Haus ist die Weiterentwicklung eines besonders guten energetischen Standards. Das Passivhaus
zeichnet sich im Gegensatz zu Häusern in traditioneller Bauweise dadurch aus, dass auf den Einsatz einer
konventionellen Heizung verzichtet werden kann.
Dies wird über eine sehr gut gedämmte und luftdichte Gebäudehülle (Dämmstärken ab 30 cm) erreicht.
Ebenso kommt eine Lüftungsanlage mit einem hohen
Wärmerückgewinnungsgrad zum Einsatz.
Entwickelt wurde das Passivhaus vom PassivhausInstitut Darmstadt. Das Passivhaus hat einen Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh/ m²a. Das entspricht
einem Verbrauch von ca. 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr oder ca. 1,5 m³ Erdgas.
Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude
braucht ein Passivhaus bis zu 90 Prozent weniger
Heizenergie. Der Nachweis für das Passivhaus muss
über das Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP)
erfolgen.
Passivhäuser werden ebenfalls von der KfW mit zinsgünstigen Krediten bis max. 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert.
Gemäß PHPP und KfW-Forderungen muss ein Passivhaus folgende Kriterien erfüllen:
•
•
•
•
Heizwärmebedarf Qh <=15 kWh/m²a.
Heizlast 10 W/m²
Luftdichtheit < 0,6/h
Primärenergiebedarf Qp <= 40 kWh/m²*a
(inkl. Strombedarf und Warmwasser)
Weitere Informationen:
www.passiv.de
www.igpassivhaus.de
Wege zum Traumhaus
Die Planung eines energieeffizienten Gebäudes beginnt nicht erst mit der Festlegung der Ausführungsqualität der Bauteile, sondern schon viel früher.
Der nachfolgende Leitfaden soll Ihnen eine Hilfestellung für die Vorgehensweise bieten, wenn
Sie Ihr Traumhaus erstellen möchten:
Wenn Sie als Bauherr mit Ihrem Architekten in die
Planung einsteigen, empfehlen wir Ihnen folgendes
Vorgehen für energieeffizientes Entwerfen:
Beginnen Sie, wo möglich, mit einer vielversprechenden Grundlage, beziehungsweise wohl abgewogenen
Grundstücksauswahl: Ein guter Anschluss zum ÖPNV
(öffentlicher Personennahverkehr, also Bus, Straßenbahn, Nahverkehrszug) vermeidet zum Beispiel den
zukünftigen Ausstoß von CO2 durch Möglichkeiten der
Mobilität ohne zu große Abhängigkeit vom Individualverkehr. Wichtig: Bewerten Sie die Entscheidungen
immer auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Sie stets den im Blick auf die Bau1. Bevorzugen
aufgabe sinnvollen, einfachen und kompakten
Baukörper oder im städtischen Kontext immer,
ob Sie eventuell sinnvoll Baumassen zusammenfügen oder die Ausrichtung zur Sonne verbessern
können.
sie immer eine möglichst gute
2. Berücksichtigen
Ausrichtung zur Sonne und dabei auch das genaue Wetter und Klima vor Ort: Seien Sie sich dabei immer bewusst, was für sonnenarme Lagen,
zum Beispiel in Nebeltälern im Winter gilt: Hoch
gedämmte Baukörper mit mäßigen Fensteranteilen sind unempfindlicher für eine ungünstige
Orientierung zur Sonne oder Verschattung in
Mittelgebirgshöhen über der Tal-Inversion mit
einer größeren Anzahl von Wintersonnentagen
kommen solaraktive Komponenten für die Beheizung stärker in Betracht.
Sie stets Räume für den dauernden
3. Ordnen
Aufenthalt auf der Seite des Grundrisses mit der
maximalen Sonneneinstrahlung an; Nebenräume
und Lagerräume dagegen rücken Sie als Pufferräume nach Norden.
Bauen und Sanieren
Sie immer für eine lückenlose wärm4. Sorgen
dämmende und luftdichte Hülle. Vermeiden Sie
grundsätzlich alle Durchdringungen der Dämmebene und der Luftdichtheitsebene.
Sie dabei stets die Fenster so an, dass
5. Ordnen
sich die größten Öffnungen nach Süden ergeben und nach Norden nur kleinere Öffnungen
entstehen.
20
Sie immer, dass eine gute
6. Berücksichtigen
Dämmung die notwendige Vorlauftemperatur
des Heizungswassers reduziert und damit solare
Techniken und Wärmepumpenlösungen leichter
als Komponenten in die Gebäudetechnik einzubringen sind. Wenn notwendig, dann alles stets
mit möglichst niedrigen (Vorlauf-Temperaturen
von 30oC-40oC aufheizen!
Sie stets eine gestalterische Integra7. Bevorzugen
tion gebäudetechnischer Komponenten bereits
im Entwurf, anstelle nachträglicher und additiver
Lösungen, die fast zwangsläufig zu „gebastelten“
Kompromissen führen – und auch gestalterisch
fragwürdig sind. Verwenden Sie dabei stets einen
variablen Sonnenschutz, wo es möglich ist, auch
als nächtlichen und winterlichen Wärmeschutz.
Biosolarhaus
Sie immer, je größer der Umfang und
8. Beachten
Erfolg der „passiven“ Maßnahmen, also Optimierung der Dämmung, Luftdichtigkeit, Nutzung von
Sonneneinstrahlung durch Fenster usw., umso
geringer der Aufwand für notwendige „aktive“
Technik.
Sie stets für eine möglichst vollständige
9. Sorgen
Rückgewinnung der Wärmeenergie aus den „Me-
Effizienzhaus
dien“ wie Abluft und Abwasser, bevor diese die
Gebäudehülle verlassen.
10.Decken Sie immer den Restwärmebedarf durch
Passivhaus
Photovoltaikhaus
21
Bauen und Sanieren
auch auf lange Sicht einfach verfügbare regenerative Energiequellen aus dem Quartier oder der
Region. Als „Sahnehäubchen“ versuchen Sie stets
noch, unverschattete Dach- und Fassadenflächen
auch „aktivsolar“, beispielsweise durch Photovoltaik zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies kann
auch etwas später noch (nach-)installiert werden,
sollte aber von vornherein bei der „Komposition“
des Ganzen berücksichtigt worden sein, da damit
in Kürze vielleicht die Elektroautos geladen werden können oder sogar müssen…
Wissenswertes:
1 kg Holzpellets ersetzen ½ Liter (Heiz-)Öl oder
ca. 0,5 cbm Gas
Wärme und Strom von der Sonne oder anderen
regenerativen Energiequellen können fast nach
Belieben hinzugefügt werden…
Die hohe Kunst bei all diesen Punkten besteht in der
Feinabstimmung der Einzelaspekte und in ihrem Zusammenspiel. Das Ziel einer nachhaltigen Baukultur
könnte erreicht werden, wenn in diesem Sinne überall
begonnen wird, gesamtheitlich - also gestalterisch gut
- langfristig ressourcenschonend und energieeffizient
zu denken, zu planen und zu bauen.
Dies wird am besten in einem interdisziplinären Team
mit guten Architekten und Ingenieuren gelingen,
die sich mit all diesen Aspekten intensiv auseinandersetzen und über entsprechende Fachkenntnisse
verfügen. Eine erfolgreich absolvierte Ausbildung von
Architekten zum Energieberater kann ein Indiz dafür
sein, dass die zuvor erwähnten Kompetenzen erworben wurden.
Quelle: „EinSparHaus, Energieeffiziente Architektur“
(Herausgeber: Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen)
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung nicht nur den
aktuellen Raumbedarf, sondern auch Aspekte der
Zukunft. Dazu gehören Themen wie Barrierefreiheit,
Variabilität der Grundrissanordnung, Mehrgenerationenwohnen, Wohnen im Alter, Erweiterbarkeit bzw.
Teilbarkeit, Heimarbeitsplatz usw.
Bauen und Sanieren
Fazit:
Jede Bausituation, ob Neu-oder Altbau erfordert
ein genaues Betrachten des Grundstücks- bzw.
der Altbausubstanz. Mit den daraus gewonnenen
Erkenntnissen und dem Dialog zwischen Architekt
und Bauherr entstehen jeweils einzigartige und
individuelle „Traumhäuser“, die den Bedürfnissen
und Wünschen der Bauherren auch nachhaltig
sehr nahe kommen können.
Bei der in der Regel größten Investition im Leben
eines Menschen, dem Hausbau, sollte man sich
nicht mit dem „Haus von der Stange“ zufrieden
geben, sondern sein eigenes Wohnhaus aktiv
mitgestalten.
Weitere Informationen:
22
www.diearchitekten.org>für
Bauherren>Architektenliste
www.energie-effizienz-experten.de/expertensuche/
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* Nominalzinssatz des Bauspardarlehens 1,75%, effektiver Jahreszins 2,08% nach Zuteilung im LBS-Tarif Classic 2006 TX/TXR.
Beispiele aus dem Landkreis
Allgemein
Bauen und Sanieren
Energie-Gewinn-Haus in
Sprendlingen,
altersgerecht
24
Das erste Energie-Gewinn-Haus in Sprendlingen
entstand im Jahr 2008 als Altersruhesitz eines Ehepaares. In der Planung wurde deshalb berücksichtigt,
dass die Erdgeschosswohnung (77 qm) barrierefrei
und alters- bzw. behindertengerecht ausgeführt wird.
Im Dachgeschoss wurde eine kleine abgeschlossene
Wohneinheit von 48 qm vorgesehen, die im Bedarfsfall von einer Pflegeperson genutzt werden kann. Das
Haus ist in der Hauptsache nach Süden geöffnet, um
passive solare Gewinne nutzen zu können. Der Windfang ist thermisch abgetrennt. Die Gebäudehülle ist
im Passivhausstandard ausgeführt: Der Kalksandstein,
als statische Schale, ist von außen mit einer 30 cm
starken Dämmung versehen, die Bodenplatte ist von
unten und oben mit Dämmung eingepackt und im
Dach ist eine 50 cm dicke Dämmung eingeblasen.
Durch den sehr niedrigen Energiebedarf (gut gedämmte Hülle) war es möglich, das Haus mit einer
einfachen Technik zu versehen, welche von älteren
Menschen problemlos bedienbar ist. Die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung läuft
automatisch Tag und Nacht, nur bei besonderer Kälte,
werden zwei Infrarotstrahler eingeschaltet. Man muss
also lediglich ein oder zwei Knopfdrücke tätigen. Einbis zweimal im Jahr muss in der Lüftungsanlage ein
Filter gewechselt werden, was ebenfalls recht einfache Handgriffe sind.
Eine Solaranlage (4 m²) für die Brauchwassererwärmung und eine Photovoltaikanlage mit 5,6 kWp machen das Haus letztendlich zu einem Energie-Gewinnhaus. Die PV-Anlage liefert bis zu 6.000 kWh/a, wobei
der Verbrauch bei ca. 3.500 kWh (Haushaltsstrom +
Zuheizung über Infrarotstrahler) liegt, so dass hier ein
Energie-Überschuss entsteht.
Baukosten (o.PV): 220.000.- €
Baukosten/ cbm: 327.- €/cbm
Wohnfläche: 125 qm
cbm umbauter Raum: 672 cbm
Bauphase: März bis Oktober 2008
Auch etliche Passivhäuser sind im Landkreis zu
finden wie z.B. das Passivhaus der Familie Tauchert
in Nackenheim aus dem Jahr 2007, welches nach dem
Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP) in Massivbauweise erstellt wurde.
Dies zeigt sich in U-Werten für die Außenwände und
das Dach mit 0,1 W/m²K sowie für die Bodenplatte
(von unten gedämmt) mit 0,14 W/m²K. Die Fenster
mit 3-fach Verglasung und einer „warmen Kante“ aus
Fiberglas weisen einen Uw-Wert von 0,77 W/m²K auf.
Somit bleibt ein Heizwärmebedarf von nur noch 14
kWh/m²a zu decken.
Dies wird zum einen über einen formschönen Pelletofen mit Wassertasche im Wohnraum gewährleistet.
Dieser stellt ca. 20-30 % Strahlungswärme für den
Wohnraum zur Verfügung und die restlichen 70- 80 %
gehen in den Pufferspeicher, aus welchem die Wandheizungsflächen gespeist werden können. In den Pufferspeicher (Solar-Schichtenspeicher, 650 l) geht auch
die Wärme aus der thermischen heizungsunterstützenden Solaranlage mit über 10 m² Kollektorfläche,
welche von Mitte März bis September den gesamten
Brauchwasserbedarf deckt.
Eine zentrale Lüftungsanlage mit bis zu 95% Wärmerückgewinnung versorgt das Haus mit frischer, sauerstoffangereicherter Luft. Die Ansaugung erfolgt über
einen Zuluftturm im Garten und die Abkühlung im
Sommer/Erwärmung im Winter über ein 30 m langes
Erdrohr (Erdwärmetauscher) in 2 m Tiefe. Im Zuluftturm befindet sich ein großer Pollenfilter, so dass die
einströmende Luft pollenfrei ist. Im Winter überträgt
ein Wärmetauscher die Wärme von der Abluft auf die
vorgewärmte Frischluft, somit wird kaum Energie zum
Heizen notwendig. Zu guter Letzt wurde besonders
auf die luftdichte Ausführung geachtet, was der Wert
von n50 = 0,34/h (Blower Door Test) gezeigt hat.
2009 wurde die verbleibende Dachfläche Richtung
Südosten komplett mit einer Photovoltaikanlage
mit 60 m² monokristallinen Solarmodulen (7,0 kWp)
überdeckt. Der Gesamtertrag überstieg seit der Installation mit über 7.000 kWh/a deutlich den Stromverbrauch der Familie.
Alle Gehölze und der überwiegende Teil der restlichen
Pflanzen haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in
Rheinland-Pfalz oder Deutschland und tragen so als
Nahrungsquelle und Lebensraum für Vögel und Insekten bei. Die Dächer von Garage und Gartenschuppen
sind begrünt und blühen im Frühjahr/Sommer vielfarbbunt. Im Vorgarten finden sich einige in der
Region seltene oder verschollene Pflanzenarten wie
Felsenkirsche, Federgras oder Ackerringelblume.
Im Rahmen der Planungen zum Haus entschieden die
Bauherren sich frühzeitig, dies in Passivhausbauweise
zu errichten. Hintergrund war das Ziel im Rahmen der
Altersvorsorge nicht nur eine Immobilie zu besitzen,
sondern auch möglichst unabhängig von den Energiepreisen zu sein. Dabei sollten vor allem regenerative
Energien und der Primärenergiebedarf berücksichtigt
werden. Daher fiel die Entscheidung für ein Passivhaus mit Holzpelletofen. Bis auf eine Ausnahme
kamen alle ausführenden Handwerksbetriebe aus
Rheinhessen. Auch hier wurde auf Regionalität und
kurze Wege geachtet.
Das oft kolportierte Vorurteil „in einem Passivhaus
bin ich eingesperrt und darf die Fenster nicht öffnen“
kann absolut nicht bestätigt werden. In den kalten
Monaten sorgt die Belüftungsanlage dafür, dass im
Schnitt alle 2 Stunden die gesamte Luft im Haus ausgetauscht wird – es steht also immer frische und dabei auch noch warme Luft zur Verfügung. Im Sommer
wird die Lüftungsanlage auf ein Minimum heruntergeregelt und Fenster und Türen sind, wie in einem „normalen“ Haus, offen. Der entscheidende Unterschied
ist der Komfort, der sich durch gleichmäßig warme
Zimmer, Fußböden und Wänden bemerkbar macht:
„Strümpfig im T-Shirt im Winter bei Heizkosten von
15-18 €/Monat“ beschreibt das wohl am besten.“
Infos:
www.passivhausprojekte.de/projekte.
php?detail=1171
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Bauen und Sanieren
Passivhaus Nackenheim,
Familie Tauchert
(auch „Grüne Hausnummer“)
Eine 7.000 l Zisterne speichert das auf der Dachfläche
anfallende Regenwasser und stellt das Gieß- und
Brauchwasser für den Garten zur Verfügung. Für
Stützmauern und Gliederungselemente im Garten
wurden alte Kalksteine aus einem Grundstücksabriss
im Bereich der Stadt Mainz verwendet, die trocken
aufgeschichtet wurden. Für die Stellplätze vor der Garage und die Treppenanlage im Außenbereich wurde
über 60 m² altes Kopfsteinpflaster (bunte rheinhessische Mischung) verwendet.
Kita Zukunftswerkstatt,
Guntersblum
im Energie-Plus-Standard
Als Außengelände steht den Kindern ein 2.100 m²
großer naturnaher Spielraum zur Verfügung.
Ohne klassische Spielgeräte, nur mit einigen natürlichen Spielmaterialien und -elementen aus der regionalen Landschaft wird das freie Spiel gefördert.
„Ziel der Kindertagesstätte ist, dass das Gebäude
mehr regenerative Energie erzeugt, als es selbst
verbraucht.“ Diese eigens gesetzte Vorgabe wurde
erreicht!
Die Planer hatten den Auftrag erhalten, eine Konzeption eines Neubaus zu entwickeln, die der Namensgebung „Zukunftswerkstatt“ und den klimapolitischen
Zielen der Gemeinde würdig ist.
Bauen und Sanieren
Ein vorbildliches Beispiel nachhaltigen Bauens, Betreibens und nachhaltiger Erziehung ist daraus hervorgegangen. Mit einer guten Planung im Vorfeld, die die
Himmelsrichtung, Windrichtung, sowie das Grundwasser berücksichtigte, ging die Gemeinde mit ihren zwei
Architekten (Gebäude und Außengelände) ans Werk.
Eine rundum sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit
Passivhauswerten, mit einer Erdwärmepumpe (Sole/
Wasser-Jahresarbeitszahl >4,5) mit Fußbodenheizung
und einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage mit 30
kWp machen den Energie-Plus-Standard möglich.
26
Alle Zutaten für das Mittagessen stammen aus kontrolliertem Anbau und werden von einem regionalen
Fachbetrieb nach ökologischen und biologischen
Kriterien zubereitet. Die Anlieferung erfolgt dann mit
einem Elektroauto, gespeist aus der PV-Anlage.
Sanieren im Bestand
Gebäude sanieren – Energie und Kosten sparen
Wer renovieren möchte, sollte sich von Fachleuten
beraten und unterstützen lassen, um Sanierungsfehler zu vermeiden. Durch eine qualifizierte und
neutrale Energieberatung wird der Ist-Zustand eines
Gebäudes genau ermittelt und daraus ergeben sich
dann Empfehlungen für eine erfolgreiche Modernisierung. Sie hilft, dauerhaft Energiekosten zu senken
und das Wohlbefinden zu steigern. Eine Baubegleitung während der Sanierung wird bei Wohngebäuden
derzeit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
mit bis zu 50 %, max. 4.000 €, bezuschusst. Damit eine
Sanierung erfolgreich und korrekt ausgeführt wird, ist
die Baubegleitung durch einen Sachverständigen zu
empfehlen.
Mögliche Energieverluste
an älteren Häusern
Bei der Dachfläche oder bei obersten Geschossdecken können 15 bis 25 Prozent Wärmeverluste
entstehen.
Fenster sind oft Schwachstellen. Durch alte Fenster
können 7 bis 15 Prozent Wärme verloren gehen. Ein
Fenstertausch gegen Wärmeschutzfenster ohne Dämmen der Außenwand oder Einbau von Lüftungsanlagen sollte genau geprüft werden bzw. nicht ausgeführt werden. Es besteht erhöhte Schimmelgefahr.
Kalte und warme Bereiche sollten thermisch getrennt
werden. Eine Dämmung der Kellerdecke hilft Wärmeverluste von 6 bis 12 Prozent zu vermeiden.
Bei alten Bauten kann man über die Fassade zwischen 20 und 30 Prozent Wärme verlieren. Eine fachgerechte Dämmung senkt Energiekosten und steigert
die Behaglichkeit im Gebäude.
Gemäß DIN 1946, Teil 6 ist zu jeder Modernisierungsmaßnahme ein Lüftungskonzept zu erstellen. Da
aber eine DIN-Norm nicht automatisch Stand der
Technik ist, bedeutet dies, dass keine Verpflichtung
zum Einbau einer Lüftungsanlage besteht, aber ein
Lüftungskonzept erstellt werden soll. Da es immer
etwas länger dauert, bis manchmal unklare Auslegungen ausgeräumt sind, werden sich die Vorschriften
um Lüftung erst in den nächsten Jahren aus den
Erkenntnissen der Praxis ergeben. Trotzdem gilt z.B.
ein absolutes NEIN zum Austausch der Fenster ohne
weitere Maßnahmen (wie z.B. gleichzeitiges Dämmen
der Außenwand oder Einbau einer Lüftungsanlage)
bei Gebäuden, deren U-Wert der Außenwand schlechter ist als der Uw-Wert der neuen Fenster.
Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass eine Gebäudesanierung im Vergleich zum Erwerb von Konsumartikeln auf jeden Fall wirtschaftlich ist. Mit jeder
Dämmmaßnahme oder einem Fenstertausch neu
gegen alt werden Energie und Kosten eingespart. Bei
Erneuerung einer Heizungsanlage spart man in erster
Linie über den Wechsel zu einem kostengünstigeren
Energieträger, den besseren Wirkungsgrad des neuen
Heizkessels und über eine korrekte Regelung der
Verteilkreise (z.B. hydraulischer Abgleich).
Aber nicht nur die Einsparung von Energie und Kosten
ist von Vorteil. Man beteiligt sich auch am allgemeinen Klimaschutz, denn jede Tonne CO2, die man einspart, ist ein Gewinn für unsere Erde und für unsere
zukünftigen Generationen.
Durchschnittliche Einsparpotentiale
bei energetischer Sanierung
eines Einfamilienhauses aus den
50iger bis 60iger Jahren
27
Bauen und Sanieren
Allgemein
Energieberatung vor Ort
(BAFA-gefördert)
Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist eine
Energieberatung vor Ort immer sinnvoll. Auch in unserer Region finden Sie hierfür ausgebildete Fachleute, meist Architekten und Ingenieure, die umfassend
über alle Möglichkeiten einer effizienten Energieeinsparung beraten und darüber einen umfangreichen
Energiebericht erstellen. Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind es derzeit 400 Euro und für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten 500 Euro Zuschuss.
Der Energieberater erläutert auch die günstigsten
und vorteilhaftesten Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die für die unterschiedlichen Maßnahmen
in Frage kommen und stellt die Bestätigungen zur
Finanzierung und ggf. für den Tilgungszuschuss bzw.
Zuschuss für die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
aus.
Auf den BAFA-Zuschuss besteht kein gesetzlicher Anspruch. Darüber hinaus ist er an hohe technische und
bürokratische Hürden geknüpft, die den Gesamtaufwand einer BAFA-Beratung erhöhen.
Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor 1995 und bei
einer wohnwirtschaftlichen Nutzung von mehr als
50 %. Darüber hinaus werden auch Stromsparberatungen und Thermografieaufnahmen bezuschusst. Der
vom BAFA zugelassene Energieberater ermittelt den
Ist-Zustand der Gebäudehülle und der Anlagentechnik
des Gebäudes. Es folgen Vorschläge für Maßnahmen
zur Energieeinsparung, die rechnerisch und grafisch
bis hin zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit ermittelt werden. Somit kann jede Maßnahme hinsichtlich
seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt werden.
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Bauen und Sanieren
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Energieeinsparverordnung
(EnEV)
Der Beginn für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden
wurde 2002 mit der Energieeinsparverordnung (EnEV)
gelegt. Die EnEV ist seit 01.02.2002 gültig und ersetzt
die Wärmeschutzverordnung 1995 (WSchV) sowie die
Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnIV).
Die aktuell gültige EnEV 2009 trat im Oktober 2009
in Kraft. Die novellierte Fassung wird voraussichtlich
2014 in Kraft treten.
Die EnEV gilt für alle beheizten und gekühlten Gebäude, wobei es Sonderreglungen für Gebäude gibt,
die nicht regelmäßig geheizt, gekühlt oder benutzt
werden. Grundsätzlich regelt die EnEV folgendes:
➤
Energieausweise für Gebäude, Alt- und Neubau (Wohn- und Nichtwohngebäude)
➤
Energetische Mindestanforderungen bei
Neubauten
➤
Energetische Mindestanforderungen bei
Modernisierung, Umbau und Ausbau von
bestehenden Gebäuden
➤
Mindestanforderung an Heizungs-, Kühl
und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung
Regelung zur stufenweisen Außerbetriebnahme von Nachtstromspeicherheizungen für
Gebäude ab 6 Wohneinheiten und Nicht
wohngebäuden mit mehr als 500 m² Nutzfläche
➤
Nachrüstverplichtungen gemäß EnEV
Die Nachrüstverpflichtungen gelten grundsätzlich für
Wohn- und Nichtwohngebäude und müssen gemäß
EnEV-Bestimmungen erfüllt werden.
➤
Der Betrieb von Heizkesseln mit flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffen mit Baujahr
vor Oktober 1978 ist nach der EnEV 2009
nicht mehr gestattet. Ausnahmen:
• Niedertemperatur- oder Brennwertkessel
• Nennwärmeleistung Kessel < 4 kW
und > 400 kW
• Bei selbstgenutzten Wohngebäuden (EFH
und ZFH) die der Eigentümer zum
01.01.2002 schon selbst bewohnt hat.
➤
Dämmung der Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen gemäß vorgeschriebenen
Werten in der EnEV.
➤
Nicht begehbare aber zugängliche oberste
Geschossdecken oder alternativ das Dach
müssen bis Ende 2011 so gedämmt sein,
dass ein U-Wert der Decke oder des Daches
von 0,24 W/m²K nicht überschritten wird.
Seit 2012 gilt diese Bestimmung auch für alle
begehbaren, bisher ungedämmten obersten
Geschoßdecken.
Die Nachrüstverpflichtungen wie z.B. Austausch des
Heizkessels und die Dämmung der Wärmeverteilungsund Warmwasserleitungen werden durch den Bezirksschornsteinfegermeister geprüft. Die Pflichterfüllung
kann auch mit einer Unternehmererklärung gegenüber dem Bezirksschornsteinfegermeister nachgewiesen werden.
Das Nichterfüllung der Nachrüstverpflichtungen oder
der Verstoß gegen die EnEV-Vorschriften stellt eine
Ordnungswidrigkeit dar.
Claudia Seeland
Käferbeinstr. 26
55270 Essenheim
Tel/Fax 06136/799517
[email protected]
www.ing-seeland.de
Mitglied im Energieberaternetzwerk der Mainzer
Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz
BAFA Berater; Energieeffizienzexperte; Gebäudeenergieberater HWK
Energieberatung (BAFA)
KfW-Effizienzhaus-Experte
Sanierungsbegleitung
Fördermittelberatung
Energieausweis
Altbau
Neubau
Denkmale
Wohngebäude
Nicht-Wohngebäude
KFW Kredite / - Zuschüsse
BAFA Vor-Ort-Beratung
Energieausweise (Wohngebäude)
Telefon: 06249-674076
Mobil: 0171-6242738
[email protected]
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Bauen und Sanieren
Dipl.-Ing. Architektur
Gebäudeenergieberaterin (HWK)
Energieausweis
Der Energieausweis bei Neubauten wurde bereits mit
der EnEV 2002 verpflichtend eingeführt.
Die Gültigkeit beträgt in der Regel 10 Jahre.
Grundsätzlich gilt: Wenn Gebäude oder Gebäudeteile
(z. B. Wohnungen oder Büroeinheiten) neu gebaut,
verkauft, vermietet oder verpachtet oder geleast
werden, sind ein Energieausweis und die Modernisierungsempfehlungen vorzulegen.
Bei Modernisierungen muss nur unter bestimmten
Voraussetzungen ein Energieausweis ausgestellt
werden. Eine wesentliche Voraussetzung ist, wenn im
Zuge der Arbeiten eine ingenieurmäßige Berechnung
des Energiebedarfs des gesamten Gebäudes erfolgt.
In öffentlichen Gebäuden (z. B. Rathäusern, Arbeitsagenturen, Schulen usw.) mit mehr als 1000 m2 Nutzfläche und mit erheblichem Publikumsverkehr muss
ein Energieausweis sichtbar ausgehängt werden.
In der EnEV wird festgelegt, wie Primärenergiebedarf,
Endenergiebedarf und Heizwärmebedarf zu berechnen sind und welche Grenzwerte eingehalten werden
müssen.
Arten von Energieausweisen
Der Energieausweis ist sowohl für Wohngebäude als
auch für Nichtwohngebäude verpflichtend. Man unterscheidet zwischen Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis.
Beim bedarfsorientierten Ausweis werden die Gebäudehülle (Art und Stärke der Wände und Decken, Art
der Fenster etc.) und die Anlagentechnik (Heizung,
Lüftung, Klima, Beleuchtung bei Nichtwohngebäuden)
bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes berücksichtigt.
Bauen und Sanieren
Man erhält als Ergebnis einen Wert des theoretischen
Energiebedarfs des Gebäudes in kWh/m2a. Dieser
rechnerisch ermittelte Wert der Endenergie lässt sich
gut mit den Werten anderer Gebäude vergleichen.
Der angegebene Jahres-Primärenergiebedarf dagegen
hängt in erster Linie vom eingesetzten Energieträger
ab.
Dem verbrauchsorientierten Ausweis liegt der Energieverbrauch der letzten drei Jahre für das Gebäude
zugrunde. Da der tatsächliche Verbrauch aber wesentlich vom Nutzerverhalten geprägt ist – hier spielen
z.B. die Raumtemperatur oder das Lüftungsverhalten
eine große Rolle – ist es schwierig, den so ermittelten
Energieverbrauch mit anderen Gebäuden zu vergleichen.
30
Welcher Ausweis ausgestellt werden darf, richtet sich
nach Typ, Größe und dem Baujahr des Gebäudes.
Grundsätzlich besteht für Wohn- und Nichtwohngebäude im Bestand Wahlfreiheit zwischen Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis. Kann der Verbrauch der
letzten drei Jahre nicht nachgewiesen werden, muss
der Bedarfsausweis ausgestellt werden.
Eine Ausnahme besteht für Wohngebäude mit bis zu
vier Wohneinheiten, für die ein Bauantrag vor dem
1.11.1977 gestellt wurde. Hier muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden, sofern das Gebäude nicht
schon bei der Fertigstellung mindestens dem energetischen Standard der 1. Wärmeschutzverordnung von
1977 entsprach oder durch Modernisierungsmaßnahmen auf diesen Stand gebracht wurde.
Welche Informationen enthält der
Energieausweis?
Der Energieausweis gibt mit seinen Energiekennwerten Auskunft über den Energiebedarf eines Gebäudes.
Zusätzlich werden ggf. Modernisierungsmaßnahmen
vorgeschlagen, die zu einer energetischen Verbesserung des Gebäudes führen und es werden Angaben
über den Einsatz von erneuerbaren Energien verdeutlicht. Somit werden alle wichtigen Kenndaten, die
■
Modernisierungstipps zur Einsparung von
Energiekosten
■
Einsatz von erneuerbaren Energien
■
Angaben zum Berechnungsverfahren
■
Angabe des Primärenergiebedarfes
(nur beim Bedarfsausweis)
■
Angabe des Endenergiebedarfes (Heizöl,
Erdgas, Strom etc.)
■
Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp,
Baujahr, Wohneinheiten etc., Baujahr
Anlagentechnik (Heizung, ggf. Klimaanlage)
■
Qualität der Gebäudehülle mit dem Transmissionswärmeverlust (Dämmstandard)
Der Energieausweis ist ein Dokument, das den energetischen Zustand eines Gebäudes beschreibt, aber
niemals eine ausführliche Energieberatung ersetzen
kann.
■
Bei Nichtwohngebäuden Vergleichswerte:
EnEV-Werte Neubau oder Modernisierung,
bzw. Heizbedarf und Warmwasserverbrauch
bei ähnlicher Gebäudekategorie
Auf den Internetseiten der Deutschen Energieagentur
www.energie-effizienz experten.de/expertensuche/ finden Sie unter „Suche“ Ausweisaussteller in
Ihrer Nähe.
Der Energieausweis ist für Kauf- und Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer von Vorteil. Wer ein
Gebäude oder eine Wohnung kaufen oder mieten will,
kann anhand der Angaben im Energieausweis einen
überschlägigen Eindruck von der energetischen Qualität des Gebäudes bekommen.
31
Bauen und Sanieren
Einfluss auf den Energieverbrauch haben, dokumentiert, wie die:
Maßnahmen
Dämmstoffe
Dämmstoffe erhalten die Bausubstanz und helfen
Schäden durch Temperaturschwankungen und Kondenswasser zu vermeiden. Sie werden eingeteilt in
organische und anorganische Dämmstoffe sowie Verbundsysteme. Die Auswahl an Dämmstoffen ist vielfältig wie z.B. auf Basis von Mineralwolle, Holzfaser,
Polystyrol, Zellulose, Schaumglas, Vakuumdämmung,
Hanf, Schafwolle, Kork und so fort. Bei der Wahl des
Dämmstoffes ist eine produktneutrale Beratung
durch einen qualifizierten Energieberater dringend zu
empfehlen, da die Energieeinsparverordnung (EnEV)
das Einhalten bestimmter U-Werte für alle Bauteile
vorschreibt.
Die Wirksamkeit eines Dämmstoffes hängt in erster Linie vom Wärmeleitwert und der Dicke ab. Im
Zweifelsfall sollten Sie sich beraten lassen, welcher
Dämmstoff für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist.
Die meisten konventionellen Dämmstoffe erreichen
heute Wärmeleitwerte (Lambda-Werte) von 0,035 W/
mK. Bestimmte Dämmstoffe erreichen mittlerweile
Lambda-Werte von 0,019 W/mK. Vakuum-Isolationspanele sogar 0,005 bis 0,008 W/mK. Je kleiner der
Lambda-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung bzw.
desto schlanker kann die Dämmstärke bei gleicher
Dämmwirkung ausfallen.
Beispiel: Ein Dämmstoff mit einer Stärke von 10 cm
und einem Lambda von 0,02 hat die gleichen Dämmeigenschaften wie ein Dämmstoff mit 20 cm und
einem Lambda von 0,04.
Weitere Informationen
über die Vielfalt der Dämmmöglichkeiten mit
Naturdämmstoffen erhalten Sie unter :
www.naturdaemmstoffe.info
Bauen und Sanieren
www.nabu.de/themen/siedlungsentwicklung/
bauen/00205.html
www.baunetzwissen.de/standardartikel/Daemmstoffe-Datenbank-mit-detaillierten-Daemmstofflisten_2468119.html
www.ipeg-institut.de/index.php?article_id=64
www.wecobis.de/bauproduktgruppen/daemmstoffe/aus-nachwachsenden-rohstoffen.html
32
Dämmstoff
Leichtbetonsteine
Nadelholz
Porenziegel
Strohlehm
Zwei Zentimeter Dämmstoff
haben die gleiche
Dämmwirkung
wie eine 105 Zentimeter
starke Betonwand.
Hochlochziegel
Klinker
Masivbeton
Außenwanddämmung
Die Dämmung einer Außenwand an deren Außenseite ist bauphysikalisch deutlich günstiger als eine
Dämmung von innen. Das Mauerwerk ist besser vor
Feuchte, Wind und Wetter geschützt. Zudem werden
sogenannte Wärmebrücken wie z.B. an den Außenecken oder Innenwandanschlüssen vermieden. Das
gesamte Temperaturniveau der Wand stellt sich
günstiger ein.
Dämmung von Innenwänden sollte nur von besonders geschulten Handwerkern durchgeführt werden.
Mittlerweile gibt es verschiedene Dämmstoffe, wie
z.B. Kalzium-Silikatplatten, Holzfaserdämmsysteme
oder andere Produkte, die bauphysikalisch einerseits
unbedenklich bei Innendämmung sind, aber trotzdem
keine wärmebrückenfreie und thermisch optimale
Dämmmaßnahme darstellen. Innendämmung sollte
nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine andere
Möglichkeit besteht, wie z.B. im Denkmalschutz oder
wegen nachbarrechtlichen Umständen.
Ein wärmebrückenfrei ausgeführtes Wärmedämmverbundsystem schützt im Winter nicht nur vor hohen
Wärmeverlusten und damit Kosten, sondern bietet
auch im Sommer einen angenehmen Hitzeschutz und
damit ein hervorragendes Wohlfühlklima. Mit vielen
Dämmstoffen verbessert sich auch der Schallschutz.
Ein wärmebrückenfreies ausgeführtes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bedeutet: Feuchte-, Schimmel-, Schall- und sommerlicher Hitzeschutz.
Achten Sie darauf, dass nur ein zugelassenes WDVS
eines Herstellers angeboten und verbaut wird. Nur
zugelassene WDVS erfüllen die Prüfkriterien und die
baurechtlichen Vorschriften bei Brand- und Schallschutz sowie bei der Standsicherheit. In der Regel ist
die Eignung eines Produkts bei genormten Dämmstoffen durch eine Typkennzeichnung auf dem Etikett
vermerkt. Viele Dämmstoffe werden speziell für ganz
bestimmte Anwendungsbereiche hergestellt und eingesetzt. Manche Dämmstoffe sind mit hohen Drücken
belastbar oder extrem feuchtigkeitsabweisend und
sind von daher zur Dämmung unter schwimmendem Estrich oder auch unter Bodenplatten sehr gut
geeignet. Andere Dämmstoffe sind reißfest, um Putze
tragen zu können. Dämmstoffe, die sich zur Kerndämmung eignen, d.h. sich zwischen zweischaligem Mauerwerk befinden, sind wasserabweisend imprägniert.
Armierungs- und Oberputze eines WDVS lassen sich
entweder mit Dickputzsystemen oder durch Carbonfaser verstärkte Putze sehr schlagfest herstellen.
Zugelassene Wärmedämmverbundsysteme sind
bereits seit über 30 Jahren auf dem Markt und haben
sich bereits tausendfach bewährt. Der Aufbau besteht
aus Dämmplatten, Tellerdübel, Armierungsmasse,
Glasfasergewebe, Oberputz und Anstrich. Das Wärmedämmverbundsystem ist auch unter den Begriffen Vollwärmeschutz oder Thermohaut bekannt. Als
Anstrich auf einem WDVS sind Silikonharzfarben, noch
besser mit „Nano-Quarz-Gitter-Technologie“, zu empfehlen, um der Entstehung von Algen und Moosen
entgegen zu wirken.
wird dicker, somit sollte im Vorfeld das vorhandene
Platzangebot geprüft werden. Die Kosten liegen höher
als bei einem WDVS.
Steht eine Sanierung des Außenputzes an, wovon
mehr als 10 % der Außenwandfläche betroffen sind,
dann muss bei den meisten Wohngebäuden eine
Dämmung angebracht werden, um die U-Wert-Forderung der EnEV von 0,24 W/m²K zu erfüllen. Auch wenn
nur ein Anstrich der Fassade erforderlich wird, dann
lohnt es sich trotzdem, zusätzlich eine Dämmung
anzubringen. Der neue Anstrich spart im Gegensatz
zur gedämmten Wand keine kWh Heizwärme ein, mit
Dämmung aber schon. Einfach und wirtschaftlich
formuliert: der Anstrich ist zwar schön, aber unwirtschaftlich, die Fassade mit Dämmung ist ebenfalls
schön – UND wirtschaftlich.
Schimmelt es, wenn ich mein Haus einpacke?
Die fachgerecht geplante und ausgeführte Außendämmung vermindert die Gefahr von Schimmelbildung erheblich gegenüber der ungedämmten
Außenwand!
Der Dämmstoff wird direkt auf dem Mauerwerk bzw.
Putz befestigt und mit einer vorgehängten Fassade
vor Witterungseinflüssen geschützt. Vorteil: Zwischen
Dämmstoff und Vorhangfassade bleibt ein Luftspalt,
damit eindringende Feuchtigkeit schnell und reibungslos abtrocknen kann. Nachteil: Der Wandaufbau
[email protected]
33
Bauen und Sanieren
Eine gute nachträgliche Dämmungsmöglichkeit ist die
Vorhangfassade oder hinterlüftete Fassade. Neben
Schiefer oder Holz werden auch Faserzementplatten,
Keramikplatten und sogar Metalle als Verkleidung
eingesetzt. Dadurch können sich die vorgehängten
Fassadenbekleidungen architektonisch an jeden Gebäudetyp und jedes Umfeld anpassen.
Die Gründe hierfür sind:
Bei z.B. ungedämmten Ziegel-Außenwänden mit einer
Wandstärke von 30 oder 36,5 cm aus den Bauzeiten
von 1960 bis 1985 werden bei -10°C Außentemperaturen an der Außenwand innen Oberflächentemperaturen von gerade einmal 15°C bis 16°C gemessen.
Ungedämmte Wand: Oberflächentemperatur 15oC
Gedämmte Wand: Oberflächentemperatur 19oC
Mit einer Dämmung der Außenwand wird die Oberflächentemperatur innen deutlich erhöht.
Bauen und Sanieren
Bei einer Dämmstärke von 160 mm und einer Wärmeleitstufe von 039 (bzw. 140 mm/ WLS 035) werden
z.B. bei -10°C Außentemperatur Oberflächentemperaturen von mehr als 19°C erzielt. Das bedeutet hohe
Wohnqualität durch homogene Temperaturverteilung
im Raum und verhindert außerdem bei einer wärmebrückenfreien Ausführung die Bildung von Schimmel
an den Innenflächen der Außenwände.
Bei Gebäuden mit Keller sollte die Außenwanddämmung (bei Erdberührung als Perimeter) mindestens
30 cm über die Unterkante der Kellerdecke hinaus
angebracht werden, um die Wärmebrücke Anschluss
Kellerdecke zur Außenwand zu vermeiden.
Weitere Informationen:
www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/
energie/espi/espi2.pdf
www.energiesparaktion.de
34
Dachdämmung
Eine schlechte Dachdämmung führt dazu, dass der
Dachraum im Sommer überhitzt und im Winter viel
Wärme verloren geht. Deshalb ist es ratsam, die
Dachdämmung durch einen Fachmann ausführen zu
lassen oder bei Eigenleistung die Arbeiten unter fachkundiger Beratung/Anleitung auszuführen. Energieeinsparungen bis zu 25 Prozent werden erzielt. Guter
sommerlicher Hitzeschutz wird nur bei Dämmstoffen
mit hoher Wärmespeicherkapazität bzw. sehr geringer
Wärmeleitfähigkeit erreicht.
Man unterscheidet eine Aufdach- oder eine Zwischensparrendämmung bzw. eine Kombination von beiden. Bei einer erforderlichen Dachdämmung sollten
insgesamt 22 cm Dämmstärke bei einer WLG von 035
nicht unterschritten werden. Die kostengünstigere
Maßnahme ist die Zwischensparrendämmung, mit
der man bei einer Aufdoppelung nach innen einen
guten Wärme- und Hitzeschutz erzielen kann. Das
geht natürlich auf Kosten von etwas „Raumvolumen“ im Dachgeschoss. Die teurere Maßnahme ist
die Aufdachdämmung. Diese bietet sich vor allem
an, wenn die Dachziegel sowieso ausgebessert bzw.
erneuert werden müssen. In der Regel ist es dann
auch sinnvoll, die Luftdichtheitsfolie und die Zwischensparrendämmung zu erneuern und somit eine
hoch energieeffiziente, aber auch bauphysikalische
einwandfreie Konstruktion zu erreichen, um unnötige
Wärmeverluste oder gar Folgeschäden zu vermeiden.
Aufdachdämmung bietet zudem noch den Vorteil
einer wärmebrückenfreien Dämmung.
Grundsätzlich sind die Regeln für eine wind- und
schlagregendichte äußere Abdichtung und die der
luftdichten Abdichtung innen zu beachten. Anhängig
vom verwendeten Dämmstoff gibt es unterschiedliche Ausführungsnormen. Die luftdichte Ebene innen
sollte nach dem Stand der Technik mit hoher Sorgfalt
und hochwertigen Folien ausgeführt werden. Große
Beachtung ist auf die Abdichtung von Durchdringungen zu legen. Verlangen Sie die Verwendung von
Manschetten z.B. am Abluftrohr oder dem Antennenmasten und nicht das Abdichten mit Klebeband oder
Folie. Die Luftdichtigkeitsfolie muss nicht nur absolut dicht verklebt werden, sie darf auch nicht durch
Nägel, Schrauben oder dergleichen durchstoßen
werden, da sonst warme Luft in die Dämmung des
Daches eindringt, in der Dämmung kondensiert, die
Dämmwirkung dadurch herabsetzt und in der Folge
Schimmel entstehen lässt.
Ist ein Flachdach undicht und muss saniert werden,
lohnt es sich darüber nachzudenken, im Rahmen der
Sanierung Photovoltaik-Module anbringen zu lassen.
Oberste Geschossdecken
Die EnEV 2009 verlangt, dass jede ungedämmte nicht
begehbare aber zugängliche oberste Geschossdecke mit darunter liegender beheizter Räume so zu
dämmen ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient
der gesamten Decke 0,24 W/m2K nicht überschreitet.
Das gilt seit 2012 auch für ungedämmte begehbare
Obergeschossdecken oder alternativ für das Dach.
Über ungedämmte Obergeschossdecken aus Beton
entstehen im Verhältnis zu anderen Bauteilflächen
eines Gebäudes sehr oft die größten Wärmeverluste.
Die Dämmung oberster Geschossdecken ist sehr wirtschaftlich und kann Amortisationszeiten von drei bis
fünf Jahren erreichen.
Zur Dämmung der obersten Geschossdecke eignen
sich als Dämmstoff ganz besonders HolzfaserDämmprodukte oder Zellulosedämmung, die einen
sehr guten sommerlichen Hitzeschutz aufweisen. Bei
der vorgeschlagenen Dämmstärke können aber auch
Mineralwolle oder EPS/XPS-Material, abhängig von
der gewünschten Trittfestigkeit, verwendet werden.
An den Giebel-und Traufseiten ist auf einen so gut
wie möglich wärmebrückenfreien Anschluss zur
Außenwand zu achten, wo man idealer Weise einen
Dämmstreifen mit mindestens 50 cm Höhe an ggf.
Kniestockwand und Giebelwand anbringt. Es steht
eine große Auswahl von Dämmstoffen, z.B. mit Nutund Federsystem oder mit bereits aufgebrachten
begehbaren Belägen (Spanplatte oder OSB-Platte) zur
Verfügung.
Für oberste Geschossdecken (Spitzbodendecken) über
den beheizten Räumen, die nie oder äußerst selten
betreten werden, bietet sich am besten das Ausblasen
mit Zellulose an. Dabei können die Anschlüsse an die
Dachschrägen und auch ggfs. zu Gauben wärmebrückenfrei gedämmt werden.
Das Ausblasen mit Zellulosefasern bietet sich auch für
die Hohlräume bei Holzbalkendecken zwischen den
Holzbalken an.
Bei beheizten Dachgeschossen mit Abseitenwänden
sollte auch die oberste Geschossdecke hinter den
Abseitenwänden sowie die Abseitenwände selbst mit
Dämmung versehen werden. Dieser Raum ist oftmals
über Türen oder Luken begehbar.
Nicht zu vergessen ist die ausziehbare Dachtreppe.
Diese kann von oben mit gedämmt werden und die
Anschlüsse an die Geschossdecke auf Dichtigkeit
überprüft und ggfs. verbessert werden.
Die Alternative ist ein Austausch der alten Dachtreppe
gegen eine neue, bereits hoch gedämmte.
Weitere Informationen:
www.iwu.de/downloads/buergerinfos/energiesparinfos/
www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/
energiespar-spezial/daemmung/fachwissen-daemmung-der-obersten-geschossdecke.html
Thermographie
Luftdichtheitsprüfung
Blower Door Test
Schimmelpilz-Bestimmung
Schadstoffnachweis
Leckagenortung
Feuchtmessungen
Gaustraße 47
55278 Mommenheim
Tel. 06138 / 941166
Fax 06138 / 941167
[email protected]
www.jendrosch-analysen.de
35
Bauen und Sanieren
Es gibt mittlerweile interessante Möglichkeiten,
wie man über
den Stromverkauf bzw. die
Eigennutzung
des Stroms eine
Flachdachsanierung wirtschaftlicher gestalten kann.
Neben dem winterlichen Wärmeschutz und dem sommerlichen Hitzeschutz kann eine Dachdämmung auch
den Schallschutz erhöhen. Dies kann für das Thema
Fluglärm ein wichtiges Kriterium sein.
Einen hohen Schallschutz bieten Dämmmaterialien
mit hohem Eigengewicht bei gleichzeitiger Elastizität.
Dies findet man besonders in Zellulosedämmflocken
oder- platten sowie in Holzfaserdämmmatten erfüllt.
Gleichzeitig bieten diese Materialien auch den größten sommerlichen Hitzeschutz, weil sie die Hitze um
einen längeren Zeitraum aus dem Innenraum fernhalten als andere Materialien (Phasenverschiebung).
Kellerdämmung
Fenster
Bei der Sanierung eines Gebäudes mit beheizten und
bewohnten Keller sollte eine Perimeterdämmung von
außen angebracht werden. Die Trennung von beheizten und unbeheizten Räumen im Keller kann durch
Innendämmung erfolgen.
Fensteranschlüsse und Fugen in alten Gebäuden sind
in der Regel undicht. Sie können dazu führen, dass ein
ständig eintretender Luftstrom unbehagliche Zugerscheinungen in den Räumen verursacht. Das führt in
der kalten Jahreszeit zu erheblichen unkontrollierten
Lüftungswärmeverlusten.
Bei unbeheizten Kellerräumen ist die Dämmung der
Kellerdecke von unten am wirtschaftlichsten. Sie erhöht die Wohnqualität der darüber liegenden Räume.
Man erreicht kurze Amortisationszeiten, in welchen
sich die Investition bezahlt macht.
Werden Kellerräume beheizt und bewohnt, dann
sollte die Kellerdecke dieses Raumes nicht gedämmt
werden.
Da die Kellerdeckenunterseiten im Bestand oftmals
Unebenheiten aufweisen sollte die Dämmung in der
Regel sowohl geklebt als auch gedübelt werden.
Bei der Dämmung von Kellerdecken und –wänden ist
der Feuchtegehalt der Bauteilflächen zu untersuchen.
Bei feuchten Decken und Wänden sollte zunächst eine
Trocknung erfolgen und die besonders feuchtigkeitsregulierenden und diffusionsoffenen Kalzium-Silikatplatten als Dämmung verwendet werden.
Bauen und Sanieren
Kellerdecke und Dämmung © Foto Eiche-Henning
Fenster © Foto Eiche-Henning
Weitere Informationen
www.energiesparen-im-haushalt.de
36
Mit moderner Wärmeschutzverglasung können
Energieeinsparungen von 7 bis 15 Prozent (in einigen
Fällen sogar bis zu 20 %) erzielt werden, abhängig
vom Fensterflächenanteil an der Gebäudehülle und
Typ der Fenster. Neben der Qualität der Verglasung
ist die Konstruktion des Rahmens sowie der fachgerechte Einbau selbst für die gewünschte Einsparung
entscheidend. Bei der Wärmeschutzverglasung wird
eine Beschichtung aufgebracht. Die kurzwelligen
Lichtstrahlen gelangen in den Wohnraum hinein
und die langwelligen Wärmestrahlen werden (von
der Wärmequelle ausgestrahlt) reflektiert, damit sie
im Wohnraum verbleiben. 3-fach-Wärmeschutzverglasung reduziert den Wärmedurchgang gegenüber
einer 2-fach-Isolierverglasung um 2/3.
Das Beschlagen in klaren und kalten Nächten der äußeren Scheibe bei 3-fach-Verglasung ist kein Mangel,
sondern ein Beweis für die hohe Dämmfähigkeit der
Fensterscheiben. Es gibt bereits Beschichtungen, die
diese optische Beeinträchtigung deutlich vermindern.
Mit dem Einbau von Wärmeschutzfenstern verbessert
sich auch der Schallschutz erheblich.
Bei einem Fenstertausch sollte auch das Augenmerk
auf evtl. vorhandene Rollladen gelegt werden. Ideal
wäre das vollständige Ausschäumen der Rollladenkästen und das Anbringen von außen aufgesetzten
Rollläden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau von
vorgefertigten Dämmsystemen, wobei neue Bürstendichtungen für die Rollladengurtdurchführung nicht
vergessen werden sollten.
Der Einbau von 2- oder gar 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenster ist bauphysikalisch allerdings nur dann
unbedenklich, wenn eine Außenwanddämmung ausgeführt oder eine entsprechende Belüftung gesichert
wird. Liegt der U-Wert der Außenwand unter dem
Uw-Wert des Wärmeschutzfensters, besteht höchste
Gefahr für die Entstehung von Schimmel und das ist
nur durch diszipliniertes Heizen und Lüften während
der kalten Jahreszeit zu vermeiden. Trifft warme Luft
mit einem relativ hohen Feuchtegehalt über einen
längeren Zeitraum auf eine kalte Oberfläche, dann
fällt Tauwasser aus. Da in diesem Fall die Oberflächentemperatur einer nicht gedämmten Außenwand innen
geringer ist als die der Wärmeschutzverglasung,
schlägt sich die Feuchtigkeit als erstes an der Außenwand innen nieder. Feuchte Wände sind maßgeblich
für die Entstehung von Schimmel verantwortlich.
Fenster im Winter in Dauerkippstellung oder Schränke
dicht an der Außenmauer beschleunigen die Schimmelbildung bei ungedämmten Außenwänden. Die KfW
fordert z.B. bei Inanspruchnahme von Fördermitteln
die Bestätigung durch einen Sachverständigen, der
die bauphysikalische Unbedenklichkeit eines Fenstertausches prüfen muss.
Der U-Wert
Diese wichtige Kenngröße ist der Wärmedurchgangskoeffizient (DIN 4108) und wird mit der Einheit
W/m2K angegeben.
Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt [W]) pro Quadratmeter Fläche [m2] je Grad Temperaturdifferenz innen
zu außen (Kelvin[K]) durch ein Bauteil fließt. Je kleiner
der U-Wert ist, desto weniger Wärme (und damit
Energie) geht verloren, d.h. desto besser dämmt das
Bauteil.
Sehr vereinfacht besagt die Norm, dass Fugenausbildungen auf der Innenseite (also raumseitig) dichter
sein müssen als außen. Dies muss auch über einen
längeren Zeitraum gewährleistet werden. Das heißt,
die Fensterabdichtung muss auch eventuelle Bewegungen zwischen Fenster und Wand, die durch
Dehnung, Wärmespannungen, Erschütterungen oder
Wind auftreten können, dauerhaft aufnehmen. Dies
ist bei der Ausführung mit PU-Schaum über einen
längeren Zeitraum nicht gewährleistet. Zudem ist
PU-Schaum nicht dampfdicht, so dass eine reine
Ausschäumung mit PU-Schaum keinen fachgerechten
Einbau darstellt. Heute gibt es vielfältige Kompribänder, Folien, Klebebänder u.a. geeignete Materialien.
Den optimalen baukonstruktiven Anschluss erreicht
man in Verbindung mit der Ausführung eines Fassadendämmsystems. Dabei werden die neuen Fenster
flächenbündig mit der Außenkante des Mauerwerks
gesetzt. Durch eine Überdämmung des neuen Blendrahmens von ca. 3 cm werden Wärmebrücken vermieden.
U-Werte beim Fenster:
Ug : Wert für die Verglasung
Uf : Wert für den Rahmen
Uw : Wert für das Fenster insgesamt ( Glas, Rahmen
und deren Verbindung - dieser Wert ist wichtig bei
der Angebotseinholung, fordern Sie diesen an!)
Der g-Wert
Dieser Gesamtenergie-Durchlassgrad (DIN 67 507) für
Fenster wird in Prozent angegeben und beschreibt
den Strahlungsdurchgang im Wellenlängenbereich
von 300 nm bis 2.500 nm. Er wird zur Berechnung des
solaren Energiegewinnes herangezogen.
Je größer er ist, desto mehr Sonneneinstrahlung wird
durch das Fenster ins Haus gelassen und in Wärme
umgewandelt. Je besser der Wärmeschutz eines Fensters, desto weniger Strahlung wird durchgelassen und
umso schwächer ist der solare Gewinn.
© INTHERMO,
Ober-Ramstadt;
www.inthermo.de
Rollladenkästen sollten in diesem Zuge ebenfalls
gedämmt und luftdicht gemacht werden oder gegen
neue wärmegedämmte ausgetauscht werden. Eine
sinnvolle Lösung sind außen aufgesetzte Rollladenkästen, da diese keine Wärmebrücken verursachen.
Tipps zur Einschätzung der alten, bestehenden
Fenster
Zur Einschätzung der Verglasung:
❶
Fachgerechter Einbau
❷
Für einen funktionierenden Wärme- und Schallschutz
müssen Fenster fachgerecht nach den allgemein
anerkannten Regeln der Technik eingebaut werden,
sogenannte RAL-Montage/Gütezeichen. Fordern Sie
diese in Ihrem Angebot ein!). Sie soll verhindern, dass
z.B. der Anschluss ans Mauerwerk mangelhaft ausgeführt wird und dadurch Folgeschäden in Form von
Tauwasser und Schimmelpilzen auftreten.
Halten Sie bei geschlossenen Rollläden oder
Dunkelheit die Flamme eines Streichholzes,
Kerze oder Feuerzeugs vor Ihr Fenster (Blickwinkel etwas schräg auf die Scheibe).
Die Anzahl der Spiegelbilder entspricht der
Anzahl der Scheiben ihres Fensters (je ein
Flammenpaar entspricht einer Scheibe). Die
Färbung der reflektierten Flammen zeigt an,
ob Sie über eine Wärmeschutzverglasung
verfügen oder ob die Scheiben unbeschichtet
sind, also einer Isolierverglasung entsprechen. (Eine violette Färbung einer Flamme
eines Paares zeigt eine Wärmeschutzbedampfung dieser Scheibe an. )
37
Bauen und Sanieren
Der Uw-Wert ist unterschiedlich je nach Verhältnis von
Rahmen- zu Glasanteil. Der Uf- Wert ist oft schlechter
als der Ug-Wert. Lassen Sie sich vom Fensterbauer
daher immer den Uw-Wert angeben. Bei 2-fach Wärmeschutzverglasung sollte er bei 1,1 liegen, bei 3-fach
Wärmeschutzverglasung bei 0,9 oder sogar besser.
Zur Einschätzung des Fensters nach Baualtersklasse:
Fenstertyp
haupts.
verbaut
Uw-Wert
(W/m²K)
g-Wert in %
Typ 1
Fenster mit Einfachglas
Bis 1978
4,7
87
Typ 2
Verbund-u. Kastenfenster
Bis 1978
2,4
76
Typ 3
Fenster mit unbeschichtetem
Isolierglas
1978-1995
2,7
76
Typ 4
Fenster mit 2-Scheiben-Wärmedämmglas (Low-E)
1995-2008
1,5
60
Typ 5
Fenster mit 3-Scheiben-Wärmedämmglas (2xLow-E)
Ab 2005
max. 1,1
50
Quelle: GEB, Wärmedurchgangskoeffizienten nach Fenstertypen im Gebäudebestand, Stand 2011
Weitere Informationen:
www.window.de/473.html
www.ift-rosenheim.de/faq_cezeichen.php
www.energiesparen-mit-glas.de/fensterglasselbsttest/
Heizungsoptimierung
Durch Heizungsoptimierung kann der Verbrauch Ihrer
Heizung um bis zu zwanzig Prozent gesenkt werden
und die Wohnräume bleiben angenehm warm. Die
Heizungsoptimierung kostet zudem nur einen Bruchteil der üblichen Sanierungsmaßnahmen und trägt
zum Klimaschutz bei!
Ziehen Sie Ihre Rohre warm an
Für Heizungs- und Warmwasserleitungen, die durch
ungeheizte Räume verlaufen, schreibt der Gesetzgeber eine Dämmung vor. Auch bei Leitungen in
beheizten Räumen empfiehlt sich eine Dämmschicht.
Der Aufwand, eine solche Dämmung nachträglich
anzubringen, beziehungsweise zu erneuern, ist
vergleichsweise gering, spart jedoch bares Geld und
teure Heizenergie.
© IKZ-Praxis
Heizungswartung lohnt sich
Schlecht eingestellte Heizsysteme verursachen unnötig hohe Kosten und sind anfällig für schwerwiegende
Schäden. Wer seine Heizung regelmäßig vom Fachmann warten lässt, spart rund fünf Prozent Heizkosten. Ist der Fachmann im Hause, empfiehlt sich auch
ein hydraulischer Abgleich.
Bauen und Sanieren
Hydraulischer Abgleich
Effizienzpumpe von Grundfos – www.grundfos.de
Der Einbau einer Hocheffizienzpumpe amortisiert sich
nach 2-4 Jahren.
38
Wasser verhält sich wie elektrischer Strom: Es fließt
immer den Weg des geringsten Widerstands, auch in
der Heizung. Durch lange und dünne Leitungen mit
vielen Umlenkungen fließt weniger als durch kurze,
große und gerade Rohre. Ein hydraulischer Abgleich
stellt sicher, dass alle Heizkörper genau mit dem
Wärmestrom versorgt werden, der zum Erreichen der
benötigten Heizleistung gebraucht wird. Dazu baut
der Heizungsfachmann gezielt Leitungsengpässe ein.
Quelle: VdZ-Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.
Die benötigte Wassermenge hängt auch von der
Wassertemperatur ab: Eine bestimmte Wärmemenge
kann durch eine geringe Menge heißeren Wassers
oder durch eine größere Menge weniger warmer Flüssigkeit transportiert werden. Ein Fachmann stimmt
den Wasserdruck und die Heizungskomponenten
aufeinander ab.
wird dem Heizungswasser zu viel Druck mitgegeben,
können die Thermostatventile nicht optimal arbeiten.
Herrscht an den noch geöffneten Ventilen ein größerer Druck als nötig, schließen sie etwas verspätet.
Gluckernde Ventilgeräusche oder auch unterschiedliche warme Heizkörper sind klare Signale, dass ein
Abgleich nötig ist. Der Energieverbrauch zum Heizen
und für den Pumpenstrom sinkt dadurch um zehn bis
15 Prozent.
Thermostatventil
Voraussetzung für die Funktion des Thermostatventils
ist die richtige Einstellung von Heizkurve (Vorlauftemperatur) und Pumpenleistung. Wenn die Heizkurve
zu hoch eingestellt ist, müssen die Thermostatventile
zusätzlich zu den anfallenden Gewinnen auch das
Überangebot an Leistung kompensieren, das aus der
erhöhten Vorlauftemperatur resultiert. Infolgedessen verschlechtert sich das Regelverhalten. Ist die
Pumpenförderhöhe zu groß eingestellt, das heißt,
Q u a l i t ä t, d i e s i c h r e c h n e t !
HEILMANN GMBH
Heizung - Lüftung - Sanitär
Klima- und Kältetechnik
Kompetente Badsanierung
aus einer Hand
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39
Bauen und Sanieren
Ein Thermostatventil kann ohne Eingriff des Nutzers
die Raumtemperatur nahezu konstant halten, indem
es den Heizwasserdurchfluss durch den Heizkörper
beeinflusst. Die eigentliche Funktion der Thermostatventile besteht darin, vorhandene innere und solare
Gewinne nutzbar zu machen. Wenn sich die Raumtemperatur aufgrund von Wärmegewinnen erhöht,
drosselt das Thermostatventil den Volumenstrom, der
durch den Heizkörper fließt, und vermindert so dessen Leistung. Die Raumtemperatur bleibt konstant.
Optimale Heizungsregelung
Viel Energie lässt sich mit einer optimalen Heizungsregelung einsparen. Beispiel Vorlauftemperatur: Der
Kessel sollte das Heizungswasser nicht stärker erwärmen als nötig, und zwar abhängig von der Außentemperatur. Die meisten Heizungsanlagen sind zu hoch
eingestellt. Das verschwendet viel Energie. Gerade
wenn die Heizsaison startet und die Anlage wieder auf
Winterbetrieb läuft, sollte die Heizkurve nicht höher
als nötig gestellt sein. Werden die Wohnräume nachts
nicht benutzt, empfiehlt sich zudem eine Nachtabsenkung, die den Brenner ausschaltet und die Heizung
herunterfährt.
Die Heizkörperventile müssen dafür voreinstellbar
sein. Sind die vorhandenen Ventile nicht voreinstellbar, müssen sie ausgetauscht werden. Die Regelung
der Heizung muss genau eingestellt werden.
Als Letztes erfolgt die Einstellung der Pumpe. Die Förderhöhe wird auf den zuvor mit dem OptimierungsProgramm berechneten Wert eingestellt. Meist ist
auch der Einbau einer neuen, sparsameren Heizungspumpe empfehlenswert und rentabel.
Alte ungeregelte Heizungspumpen ziehen pro Jahr
bis zu 700 Kilowattstunden Strom. Eine neue Hochleistungseffizienzpumpe benötigt nicht einmal 100
Kilowattstunden. Durch intelligente Steuerung läuft
die Pumpe nur dann, wenn sie benötigt wird. Die Kosten für Anschaffung und Einbau einer neuen Pumpe
amortisieren sich nach 2-4 Jahren.
Ein Pumpentausch für ein Einfamilienhaus kostet inklusive einer halben Stunde Arbeitszeit zwischen 300
und 400 Euro (ohne Anfahrt). Eine Hocheffizienzpumpe mit einer Leistungsaufnahme von ca. 15 W kann
gegenüber einer alten Pumpe mit einer Leistungsaufnahme von ca. 90-100 W im Jahr bis zu 130.- € an
Stromkosten einsparen. In der Regel haben Pumpen
eine Lebenszeit von 15-20 Jahren.
Über einen Pumpencheck online z.B. unter
www.energiesparaktion.de/wai1/showcontent.
asp?ThemaID=5121 können Sie ermitteln, ob bzw.
wie sich Ihr Pumpentausch finanziell lohnt und um
wie viel Sie Ihren CO2-Ausstoß verringern können.
Heizungsanlagen optimieren
Eine Heizungsanlage optimiert man, in dem man alle
Bauteile genau aufeinander und auf den Gebäudebedarf abstimmt. Konkret begrenzt man beispielsweise
den Durchfluss von Heizwasser durch die Heizkörper
sowie die Förderhöhe der Pumpe auf ein ausreichendes Maß und erniedrigt die Temperaturen in den
Heizungsleitungen, um überflüssige Wärmeverluste
zu vermeiden.
Bauen und Sanieren
Die Optimierung erfolgt in mehreren Schritten:

Vorbereitung der Optimierung mit Gebäu- debegehung und Aufnahme wichtiger vorhandener Komponenten

Berechnung der notwendigen Einstellwerte
durch den Handwerker im Büro

Optimierung vor Ort mit Einstellung der
berechneten Werte.
Durch die Optimierung werden alle Teile der Heizungsanlage aufeinander hydraulisch abgestimmt.
40
Förderung
Seit 1. April 2012 wird über das KfW-Programm
„Energieeffizient Sanieren“ auch die Optimierung der
Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen,
die älter als zwei Jahre sind, bezuschusst. Ebenso
kann hierzu eine Förderung über einen Kredit gewählt
werden. Die Optimierung umfasst unter anderem die
Neueinstellung der Heizungsregelung, die Abstimmung einzelner Heizungskomponenten, den hydraulischen Abgleich und den Austausch alter Pumpen
gegen Hocheffizienzpumpen. Voraussetzung für eine
Förderung ist die Einhaltung bestimmter technischer
Anforderungen. Weitere Auskünfte erteilt die KfWBank.
Weitere Informationen:
www.vdzev.de/kategorie/Brosch%C3%BCrenund-Materialien
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/
web/brennwertcheck.html
Luftdichtheit
Anforderungen an die Luftdichtheit eines Gebäudes gibt es schon seit über 30 Jahren!
Die Wärmebrückenwirkung einer undichten Stelle wie
z.B. am Anschluss von Fensterrahmen zum Mauerwerk
oder Anschlüsse im Dachbereich verstärkt sich bei
einer sonstigen Erhöhung der Dämmung der Bauteile.
So ist an diesen Stellen mit Tauwasserausfall zu rechnen und auf längere Sicht mit Schimmelbefall und
Schäden an der Bausubstanz.
Das bedeutet für die Ausführung:

Luftdichter Einbau der Fenster z.B. nach RAL
Einbau luftdichter Steckdosen

Durchgängiger Innenputz, auch hinter Vorwandinstallationen
 Durchdringungen von luftdichten Ebenen,
z.B. im Dach mit Abluftrohren, Schornsteinen,
sorgfältig luftdicht planen und ausführen, s.
Herstellerangaben
 Empfehlung: Blower-Door­-Test Messung
nach Sanierung (Kosten: ca. 500 bis 700 €/
Ein bzw. Zweifamilienwohnhaus)
Ermittlung der Luftwechselrate n50
Quelle: Wikipedia
Die Wärmeschutzverordnung 95 fordert eine „nach
dem Stand der Technik luftdichte Ausführung“.
Die im Februar 2002 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert eine nach dem Stand
der Technik dauerhaft luftdichte Ausführung der wärmeübertragenden Umfassungsflächen einschließlich
der Fugen.
Neu ist, dass die Bedeutung dieser „alten“ Anforderung, im Zuge der Energieeinsparverordnung und der
großen Anzahl der in die Sanierungsphase gekommenen Gebäude, jetzt ernster genommen wird und eine
große Sorgfalt auf die Planung und Ausführung zu
legen ist.
Im Zuge der Verminderung der Wärmeverluste durch
Dämmmaßnahmen ist die Luftdichtheit nicht nur
energetisch gesehen, sondern auch aus bauphysikalischer Sicht sinnvoll und wichtig.
Blower Door Messung (Aufspüren von Leckagen)
Mit dem Blower Door Verfahren (auch: DifferenzdruckMessverfahren) können die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen und vorhandene undichte Stellen
aufgespürt werden.
Ebenso kann mit diesem Verfahren die Qualität einer
Ausführung, z.B. der Einbau von neuen Fenstern
oder Dämmen und Abdichten eines Daches, geprüft
werden.
Zu einer umfassenden energetischen Sanierung gehört ein Blower-Door-Test dazu!
Verfahren: Durch einen Ventilator wird Luft in das zu
untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesogen und es werden die Luftstromwerte ermittelt.
Wie viel m³ Luft entweicht pro Stunde? Dieser Wert
gibt Aufschluss über die erreichte Luftdichtheit des
Gebäudes oder Raumes.
41
Bauen und Sanieren
Luftdichtheit als notwendige Eigenschaft von Gebäuden ist seit Anfang der 80er Jahre im deutschen
Baurecht eingeführt. So enthält beispielsweise die
Ausgabe der DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“,
Teil 2 von 1981, Ausführungen zur Luftdichtheit von
Bauteilen und Fugen. Seit 1996 wird hier auch als
Messmethode das Differenzdruck-Messverfahren
(„Blower-Door-Test“) beschrieben.
Lüftung
Das Thema Lüftung gehört zu jeder Sanierungsmaßnahme dazu. Jede Sanierung führt zu einer luftdichteren Gebäudehülle und somit auch zu einer Verminderung der unkontrollierten Lüftungswärmeverluste.
Die Erhöhung der Luftdichtheit ist im Übrigen nicht
erst seit Einführung der Energieeinsparverordnung
im Jahr 2002 ein Thema, sondern seit den 80er Jahren
eine Vorgabe für die Planung von Gebäuden.
Somit gilt: Der durch überwiegend hohe Fugenlüftung
gewährleistete Luftwechsel muss nach der Sanierung
(insbesondere bei Fenstertausch und Sanierung des
Daches) nun bewusst durch häufiges Fensterlüften
oder durch eine mechanische Lüftung sichergestellt
werden.
Eine ausreichende, kontrollierte Luftzufuhr bietet
mehrere Vorteile und Komfort.
Nicht nur die Abfuhr der in jedem bewohnten Gebäude anfallenden Feuchtigkeit, sondern auch die
bessere Luftqualität (CO2-Gehalt) sorgt für mehr
Behaglichkeit und Gesunderhaltung. Auch werden so
Schäden an der Bausubstanz selbst vermieden. Eine
kontrollierte Luftzufuhr verhindert auch, dass unnötig
Energie zum Fenster hinausgelüftet wird.
Bei Inanspruchnahme von Förderungen von Einzelmaßnahmen über die KfW muss ein sogenanntes
Lüftungskonzept erstellt werden, welches überprüft,
ob eine ausreichende Lüftung über eine reine Fensterlüftung zu gewährleisten ist.
Gängige Lösungen für eine mechanische kontrollierte
Lüftung im Bestand sind:
Zentrale oder dezentrale Abluftanlage
Hier ist über einen relativ geringen Eingriff eine komfortable Lüftung erreichbar.
Bei der dezentralen Abluftanlage wird die verbrauchte Luft aus den sogenannten Ablufträumen
(Bäder, WCs, Küchen…) mechanisch abgesaugt
(Wandventile) und nach außen geführt und strömt
über Außenluftnachstromöffnungen (Fenster- und
Wanddurchlässe) in den sogenannten Zulufträumen
(Wohnräume, Schlafräume, Kinderzimmer, Arbeitszimmer…) automatisch nach. Lüftungsschlitze in den
Türen sorgen für eine Durchlüftung der sogenannten
Überstromräume (z.B. innenliegende Flure).
Der Unterschied zur zentralen Abluftanlage besteht im fehlenden zentralen Abluftrohr, welches die
gesamte Abluft gesammelt zum Beispiel über das
Dach nach außen führt. Manchmal können hier bereits
vorhandene Schächte zur Leitungsführung genutzt
werden.
Vorteile
Nachteile
preiswert
keine Wärmerückgewinnung möglich
geringer Stromeinsatz
begrenzte Schalldämmung nach außen
Sichere Entlüftung
Unter Umständen mangelhafte Belüftung von oben
liegenden Räumen bei Luftverbund über mehrere
Geschosse
Keine Lüftungskanäle für die Zuluft/ und Abluft
notwendig
Typ und Anordnung von Heizflächen muss abgestimmt
werden
Zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung
Bauen und Sanieren
Hiermit kann auch ein Altbau energetisch optimal gelüftet werden, es bedeutet jedoch einen deutlich höheren Aufwand (auch in der Wartung) und Eingriff in den Baukörper. Ein Kanalsystem sowohl für die Zu- als auch die Abluft
ist erforderlich. Dies kann in manchen Fällen in Bezug auf die Möglichkeit der Kanalführung und auch die nötige
Höhe der Räume problematisch sein. Dafür kann aber der Energieverlust über die Wärmerückgewinnung mithilfe
eines Wärmetauschers im Lüftungsgerät um bis zu 90 % reduziert werden.
Vorteile
Nachteile
Wärmerückgewinnung
Nur bei sehr luftdichter Gebäudehülle energieeffizient
Sichere, weitgehend wetterunabhängige Belüftung
Höhere Investitionskosten
Zuluft kann durch hochwertige Filter aufgewertet
werden
Höherer Wartungsaufwand zur Reinhaltung insbesondere der Zuluftkanäle
Zuluftauslässe unabhängig von Heizflächen planbar
Höherer Platzbedarf zur Lüftungskanäle, teilweise nicht
ausreichende Raumhöhe; evtl. Optik
Hoher Schallschutz nach außen möglich
42
Beiden Systemen ist gemeinsam, dass die notwendige
Luftzufuhr vom Nutzer unabhängig funktioniert und
somit dem Nutzer die Entlastung und den Komfort
bietet, nicht mehr für einen mehrfachen täglichen
Luftaustausch über Quer-, bzw. Stoßlüftung selbst
sorgen zu müssen.
Lüftungsanlagen bei einer Bestandssanierung ist in
der Regel aufwändig. Einfacher ist die Belüftung über
dezentrale Lüftungsanlagen zu realisieren. Diese Lüftungsanlagen können in der Außenwand angebracht
werden, aber auch in Fenstern oder in den Fensterlaibungen.
Nach DIN 1946-6 werden verschiedene Lüftungsstufen definiert:
Welche Lüftungsanlage für Ihr Gebäude am sinnvollsten ist, kann Ihnen am besten ein Spezialist sagen.

Lüftung zum Feuchteschutz (FL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung des
Bautenschutzes unter üblichen Nutzungsbe
dingungen bei teilweise reduzierten Feuchte
lasten. Beispiele: Zeitweilige Abwesenheit der
Bewohner und kein Wäschetrocknen in den
Innenräumen

Reduzierte Lüftung (RL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der
hygienischen Mindestanforderungen sowie
des Bautenschutzes unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten
Feuchte- und Stofflasten. Beispiel: zeitweilige
Abwesenheit der Bewohner

Nennlüftung (NL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der
hygienischen Anforderungen sowie des
Bautenschutzes bei Abwesenheit der Nutzer
(Normalbetrieb)
Intensivlüftung (IL):
Zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem
Luftvolumenstrom zum Abbau von Lastspitzen (Lastbetrieb)
Je dichter eine Gebäudehülle hergestellt wird, desto
wichtiger ist es, über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nachzudenken. Die Lüftungsverluste
liegen bei Bestandsgebäude aus Bauzeiten vor 1980
z.B. bei 10 bis 15 %. Wird die Gebäudehülle sehr gut
gedämmt, dann können die Lüftungsverluste bis zu
50 % und mehr ansteigen. Der Einbau von zentralen
43
Bauen und Sanieren

Beispiele aus dem Landkreis
DENA Modellhaus (Deutsche Energie-Agentur)
Modellvorhaben: „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“
Familie Seyler-Junker, Ingelheim
Baujahr 1962, 2 Wohneinheiten, 137 m² beheizte Wohnfläche
Kernsanierung und energetische Sanierung 2011/12
Heizwärmebedarf vorher
Bauen und Sanieren
274 kWh/m²a
44
Heizwärmebedarf nachher
56 kWh/m²a
Mithilfe eines Architekten, der mit einer Vor-OrtEnergieberatung die Potentiale des Hauses ermittelte
und auch die umfassende Planung und Bauleitung
übernahm, kam die „grüne“ Biologin zu ihrem schon
immer gewünschten „Öko-Haus“.
Mithilfe von etlichen Fördertöpfen konnte auch
Qualität bei der Auswahl und Ausführung umgesetzt
werden. Von der DENA (Deutsche Energie-Agentur)
wurde es als Best Practice Modellhaus beim Modellvorhaben: „Auf dem Weg zum EffizienzhausPlus“
anerkannt und gefördert. Weitere Fördertöpfe waren
die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), EOR (EnergieOffensive RLP), BAFA (Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle) und die Stadt Ingelheim.
Die Ausführung begann mit einer Entkernung des Gebäudes. Die alten Estrichböden wurden entfernt, um
eine Fußbodenheizung einzubauen. Um das Haus an
moderne Wohnstandards anzupassen wurde u.a. eine
Wand entfernt und die Fenster auf der Südwestseite
des Hauses vergrößert, um Sonne und Licht besser zu
nutzen. Außerdem wurde das Erdgeschoß barrierefrei
gestaltet und in diesem Zuge u.a. die Eingangstreppe
abgerissen und herumgedreht, um wenn erforderlich
eine Rampe anbauen zu können. Der Dachboden
wurde gedämmt, die Fassade erhielt ein 20 cm starkes Wärmedämmverbundsystem, die alten Fenster
wurden gegen 3-fach verglaste Fenster ausgetauscht
und die Kellerdecke bekam eine 12 cm starke Dämmung von unten. Somit wurde der gesamte bewohnte
Bereich rundherum „warm eingepackt“. „Die neuen
Fenster haben darüber hinaus noch einen sehr guten
Schallschutz“, freut sich Svenja Seyler-Junker.
Auch vor der Anschaffung neuer Haushaltsgeräte
machte Frau Seyler-Junker nicht halt. Sie tauschte
alle Altgeräte gegen Modelle mit der derzeit höchsten
Energieeffizienzklasse aus. Zur Beleuchtung des Hauses schaffte sie LED Leuchten an, die derzeit ebenfalls
das höchste Energieeinsparpotenzial besitzen.
Alles in allem ist es gelungen den Endenergiebedarf
um 76 % zu senken.
Auch wenn Ihr Vorhaben in einer rekordverdächtigen
Zeit von 3 Monaten fertiggestellt war, empfiehlt die
Bauherrin ausreichend Zeit einzuplanen und sich
einen guten Planer/Architekten zu suchen, damit der
Ablauf reibungslos von statten geht und das Ergebnis
stimmt.
Mehr als die Hälfte der Bestandsgebäude in Deutschland stammen aus den Jahren 1950-1980.
Alle diese Gebäude hätten die Möglichkeit auf ein
Viertel des Endenergiebedarfs gebracht zu werden,
mit anderen Worten bis zu 75 % der Energie einzusparen!
Den größten Energieverschwender, die veralteten,
strombetriebenen Nachtspeicheröfen ersetzte sie
durch eine Pelletheizung im Keller in Verbindung mit
einer heizungsunterstützenden Solaranlage mit Vakuumröhrenkollektoren. Letztere erzeugt ca. 30% der
Heizwärme und 70% des Warmwassers. Durch eine
geschickte Planung war es sogar möglich, eine zentrale kontrollierte Lüftungsanlage mit 93% Wärmerückgewinnung einzubauen, die nicht nur ein angenehmes
Raumklima schafft, sondern auch fast die gesamte
Wärmeenergie, die durch das Lüften verloren ginge,
einzusparen.
Ein Blower-Door-Test am Ende der Sanierung brachte
den Nachweis für das Erreichen der angestrebten
Luftdichtheit.
45
Bauen und Sanieren
Ein echtes Best Practice Beispiel für die gelungene
energetische Sanierung eines Gebäudes aus den 60er
Jahren ist das Wohnhaus von Familie Seyler-Junker in
Ingelheim.
re
a
b
r
e
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Erne
n
e
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g
r
e
En
Photovoltaik und
Speichertechnologie
Energiequelle Sonne
Photovoltaik –
aus Licht wird Strom
Mit Photovoltaik (PV) ist die Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie gemeint. In Solarzellen, meist aus Silizium, werden unter Zufuhr von
Licht positive und negative Ladungsträger freigesetzt (Fotoeffekt). Es wird Gleichstrom erzeugt, der
direkt Motoren antreiben oder Akkus aufladen kann.
Soll Sonnenenergie auch zum Betrieb mit 230 Volt
Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz
eingespeist („verkauft“) werden, wird ein Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom
umwandelt.
Photovoltaik ist eine hochwertige und zugleich robuste Technik. Die meisten Hersteller von Solarzellen
garantieren 80 % der maximalen Leistung über
25 Jahre. Eine Photovoltaik-Anlage erwirtschaftet ihre
Herstellungsenergie (Energierücklaufzeit) in zwei bis
vier Jahren und erzeugt in der restlichen Zeit ihrer
Lebensdauer von 30 Jahren oder auch länger emissionsfrei Strom.
Die täglich als Licht und Wärme auf die Erde auftreffende Menge an Sonnenenergie ist mindestens
10.000 mal höher als der weltweite Energiebedarf.
Eine Stunde Sonneneinstrahlung auf die Erde ist
gleichbedeutend mit dem Energieverbrauch der ganzen Menschheit in einem Jahr. In unserer Region sind
das jährlich mehr als 1.000 kWh kostenlose Energie
pro Quadratmeter – dies entspricht dem Energiegehalt von ca. 100 l Heizöl oder 100 m3 Erdgas. Durch
die Nutzung von Sonnenergie schonen wir das Klima
und profitieren langfristig bei den Kosten. Für die
Versorgung mit Sonnenenergie wird zwischen Solarthermie und Photovoltaik unterschieden.
Jeder Hauseigentümer kann auf dem eigenen südorientierten und schattenfreien Hausdach oder durch
Beteiligung an einer Bürgersolaranlage gemeinsam
mit mehreren Personen auf einer größeren (z.B. öffentlichen) Dachfläche Strom erzeugen. Eine Spitzenleistung von 1 kWp (1 Kilowatt Peak) benötigt 8 bis
10 m2 Modulfläche und erzeugt im Landkreis MainzBingen jährlich durchschnittlich 950 kWh Strom pro
installierter kWp.
Nach dem Gesetz für Erneuerbare Energie (EEG) wird
in das Netz eingespeister Strom 20 Jahre lang vergütet, wobei die Vergütungssätze abhängig von Aufstellort und Größe der Anlage gestaffelt sind. Damit
können Betreiber nach wie vor einige Prozente Rendite erwirtschaften. Ob das eigene Dach für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet ist, lässt sich
mit dem Solarkataster des Landkreises Mainz-Bingen
leicht feststellen:
www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster
46
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Der von der Politik gewollte Weg führt zukünftig unweigerlich zum Eigenverbrauch. Ohne Stromspeichermöglichkeiten ist dies nur zu etwa 20-30 % möglich.
Einen deutlich höheren Anteil an der Eigenversorgung
wird durch den Einsatz eines Stromspeichers erreicht.
Auf dem Markt sind zum einen die bewährten Bleibatterien sowie die weniger erprobten, aber effizienteren
Lithium-Ionen-Akkus.
Bleibatterien sind preisgünstiger und zu 100 % recycelbar, aber sie haben eine geringere Energiedichte,
sind schwer und benötigen viel Platz. Lithium-IonenAkkus hingegen zeichnen sich durch eine sehr hohe
Energiedichte aus, sind daher platzsparend und viel
leichter als Bleibatterien. Auch beim Wirkungsgrad
und bei der Lebensdauer (Ladezyklen) schneidet der
Lithium-Ionen-Akku deutlich besser ab. Allerdings
ist er temperaturempfindlicher und anfälliger für
Überhitzung.
Welche Technologie sich durchsetzen wird, wird die
Zukunft zeigen. Zurzeit kommen vor allem LithiumIonen-Akkus auf den Markt, obwohl sie noch deutlich
teurer sind. Auf dem Markt für Stromspeicher tut sich
was – nicht zuletzt durch das neue Förderprogramm
„Erneuerbare Energien – Speicher“ der KfW-Bank, die
einen günstigen Kredit plus 30prozentigem Tilgungszuschuss für Stromspeicher anbietet.
Auf der Homepage www.bundesnetzagentur.de
veröffentlicht die Bundesnetzagentur die aktuellen
Degressions- und Vergütungssätze. Einzelheiten stehen im Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Weitere Informationen:
www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster
www.bundesnetzagentur.de,
aktuelle Degressions- und Vergütungssätze
www.sfv.de,
Solarenergie-Förderverein
www.rechner-photovoltaik.de
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47
Erneuerbare Energien
Mittlerweile sind die Vergütungssätze für Photovoltaik weit unter die Strompreise gefallen, die Privathaushalte zahlen müssen. Und die Einspeisevergütungen werden weiter abgesenkt. Wie hoch die Reduzierungen der Vergütungssätze ausfallen, wird je nach
Leistungszubau alle drei Monate neu entschieden.
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Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle
Die Strahlung der Sonne kann nicht nur in Strom
(Photovoltaik) sondern auch in Wärme umgewandelt
werden. Anlagen, die Wärme erzeugen, werden thermische Solaranlagen genannt. Sie bestehen im Prinzip
aus dem Kollektorfeld, einem Speichersystem, dem
Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und Speicher) und der Regelung/Solarstation.
Sonnenkollektoren absorbieren die solare Wärme und
geben diese Wärme an ein Wärmeträgermedium ab.
Dieses wird über ein Rohrsystem zum Solarspeicher
gepumpt, erwärmt dort das Wasser im Speicher und
strömt abgekühlt zu den Kollektoren zurück. Solange
nutzbare Wärme in den Kollektoren zur Verfügung
steht, hält der Regler die Pumpe in Betrieb. Wenn der
solare Wärmevorrat im Speicher aufgebraucht ist,
dann liefert der Heizkessel die fehlende Wärme nach.
Erneuerbare Energien
Vorschaltgerät für
die Waschmaschine
Die Anlagen arbeiten vollautomatisch und können
verhältnismäßig einfach in vorhandene Warmwasser- und Heizungssysteme eingebunden werden. Die
Waschmaschine und der Geschirrspüler können mit
Hilfe eines Zusatzgerätes direkt mit dem Warmwasser
der Solaranlage versorgt werden.
In der Regel soll die Auslegung einer thermischen
Solaranlage zur Warmwasserbereitung im Ein- und
Zweifamilienhausbereich das Ziel erreichen, den
Energiebedarf der Brauchwassererwärmung während
der Sommermonate Mai bis September zu 100 % und
an Schönwettertagen in der Übergangszeit über die
Solaranlage abzudecken. Gewünschter Nebeneffekt:
Der Heizkessel kann während der Sommermonate komplett ausgeschaltet bleiben. In den übrigen
Monaten, in denen der Heizkessel ohnehin läuft, muss
er die fehlende Wärme liefern (nachheizen). Es ist ein
schönes Gefühl, wenn die Sonne das Brauchwasser
umweltschonend und kostenlos erwärmt.
Nicht nur bei Neubau, sondern auch bei einem gut
gedämmten Altbau und damit geringen Vorlauftemperaturen kann es wirtschaftlicher sein, eine höhere
Anzahl von Kollektoren zu installieren und zusätzlich
auch für eine Heizungsunterstützung zu sorgen. Voraussetzung ist allerdings, dass gewisse Eigenschaften
vom Gebäude und der Heizanlage erfüllt sind. Grundsätzlich gilt: die Solaranlage und der Pufferspeicher
müssen zum Verbrauch passen, um sie wirtschaftlich
48
zu betreiben. Der solar gedeckte Wärmebedarf bleibt
unabhängig von steigenden Energiepreisen. Große
Solaranlagen produzieren bereits heute Wärme zu
Kosten von 0,12 bis 0,14 € pro kWh und das ohne Berücksichtigung von Förderungen. Es ist bereits heute
absehbar, dass die Wärmegestehungskosten durch
thermische Solaranlagen bald günstiger sein werden
als durch fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas.
Die Kollektoren lassen sich in folgenden Varianten
montieren:

in ein geneigtes Dach integrieren
(Indachmontage)
 auf ein geneigtes Dach montieren
(Aufdachmontage)

auf ein Flachdach bzw. eine Freifläche aufständern und

an eine Fassade montieren.
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Als Standard gilt der Flachkollektor. Bei diesem Kollektortyp ist der Absorber in einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse untergebracht, das mit einer
Glasplatte verschlossen wurde. Er besteht aus einem
flachen, innen geschwärzten Metallkasten mit einer
hagelsicheren Glasabdeckung. Die innere schwarze
Oberfläche (der Absorber) absorbiert die gesamte
einstrahlende Sonnenwärme und erhitzt das darunter
liegende Rohrsystem. Die Absorberbeschichtung und
die Dämmung im Kollektor sorgen dafür, dass möglichst wenig Wärme nach außen verloren geht. Die
Produktionskosten und somit auch die Preise von
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Flachkollektoren sind deutlich niedriger als die der
leistungsfähigeren Vakuum-Röhrenkollektoren.
Vakuum-Röhrenkollektoren nutzen auch schräg einfallende Sonnenstrahlung effektiver und sind insbesondere für Ganzjahresbetrieb und bei Heizungsunterstützung gut geeignet. Bei Platzmangel stellen sie
eine sehr gute Alternative dar.
Die Preise für solarthermische Anlagen sind erfreulicherweise in den letzten Jahren gesunken – und dies
bei steigender Leistungsfähigkeit. Gute Vakuumröhren kosten ca. 500 bis 600 Euro pro Quadratmeter, für
Flachkollektoren bezahlen Sie etwa 200 bis 400 Euro
pro Quadratmeter.
Die Kollektorkosten betragen rund ein Drittel der Gesamtkosten einer Anlage. Das zweite Drittel verursachen der Speicher und die Anschlüsse an den Kessel.
Das letzte Drittel: Montage und Verrohrung. Alles in
allem spielen Solaranlagen in ein bis drei Jahren ihre
Herstellungsenergie wieder ein. Solaranlagen haben
eine durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren.
Lassen Sie sich einen Wärmemengenzähler oder besser ein Funktionskontrollgerät einbauen. Damit kann
auch ein Laie die Funktionsfähigkeit der Solaranlage
einigermaßen gut abschätzen.
Am wirtschaftlichsten ist es, eine Solarthermieanlage im Rahmen einer Heizungssanierung zu
errichten, da dann die Komponenten optimal
aufeinander abgestimmt werden können und sich
Synergien ergeben (z.B. Warmwasserspeicher).
Holen Sie mindestens zwei, besser mehrere detaillierte Angebote ein. Die Kosten können je nach
Anbieter recht unterschiedlich sein. Bei „leichten“
Dachkonstruktionen ist es ratsam, sich von einem
Architekten bzw. Statiker beraten zu lassen. Wird
die Installation von Solar- und Heizungsanlage
von unterschiedlichen Firmen ausgeführt, ist es
wichtig, die jeweiligen Systemgrenzen genau zu
beschreiben.
Weitere Informationen:
www.dgs.de
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Zur Finanzierung gibt es im Ein- und Mehrfamilienhaus drei sich ergänzende Möglichkeiten:
www.unendlich-viel-energie.de
2.
Erneuerbare Energien
Tipp:
Die Gesamtkosten einer Anlage für vier Personen
mit Speicher und Montage für Warmwasserbereitung
liegen ohne Zuschüsse bei ca. 4.500 bis 6.000 €. Solarthermieanlagen, die zusätzlich über eine Raumwärmeunterstützung verfügen, müssen den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und kosten ca. 8.000 bis
12.000 €.
1.
3.
50
Prüfen Sie bitte vor dem Kauf einer solarthermischen
Anlage die Förderfähigkeit der Anlage gemäß „BAFAListe“. Ob das eigene Dach für Solarthermie geeignet
ist, lässt sich mit dem Solarkataster des Landkreises
Mainz-Bingen leicht feststellen:
www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster
Direkte Zuschüsse
Für Solarthermieanlagen, die auch zur Raumwärmeunterstützung beitragen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA, www.bafa.de)
Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Die KfW bietet zinsgünstige Kredite zur
Finanzierung von Solarthermieanlagen >
40 m2. Ausführliche Informationen unter
www.kfw.de.
Lokale Förderprogramme
Die beiden bundesweiten Förderprogramme
sind oftmals mit lokalen Förderprogrammen
kombinierbar. Wenden Sie sich an Ihre Stadt
oder Gemeinde.
www.sfv.de
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.
www.solarwirtschaft.de
Heizen mit Holz
Seit vielen Jahren setzt der Landkreis Mainz-Bingen
als Gesellschafter an der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG), die seit
1998 energetische Projektlösungen plant, finanziert
und realisiert, auf Biomasseheizanlagen. Diese dienen
der Erzeugung CO2-neutraler Wärme in öffentlichen
sowie privaten Gebäuden (über Nahwärmenetze). Außerdem erzeugt die EDG in derzeit 85 BHKW-Modulen
jährlich 24 Mio. kWh Strom – ohne primärenergetischen Mehraufwand. Dabei wird der CO2-Ausstoß pro
Jahr um 37.900 Tonnen reduziert. Dies entspricht der
Menge an CO2, die bei der Verbrennung von 12,6 Mio.
Litern Heizöl entsteht.
Heizen mit Pellets
Eine Holzpelletsheizung ist eine ökonomisch und
ökologisch sinnvolle Alternative zu herkömmlichen
Heizsystemen. Die Pellets-Heizanlage entspricht einer
Holzheizung mit dem Komfort einer Ölheizung. Holzpellets werden ähnlich wie Heizöl mit einem Tankwagen geliefert und mit einem Schlauch (bis zu 30 m)
in den Lagerraum geblasen. Das Heizen mit Pellets
nennt man CO2-neutral, da lediglich das CO2, welches
der Baum während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre für die Photosynthese entnommen hat, wieder
dem Kreislauf zugeführt wird.
Üblicherweise werden die Pellets aus getrocknetem,
naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne,
Waldrestholz) mit einem Durchmesser von ca. 6-8
mm und einer Länge von 3,15-40 mm hergestellt. Das
Restholz wird ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln unter sehr hohem Druck mit Hilfe einer Pelletspresse hergestellt. Das im Holz enthaltene „Lignin“
und etwas Stärke (< 5 %) dienen als Bindemittel.
Pellets haben einen Heizwert von ca. 5 kWh/kg. Damit
entspricht der Energiegehalt von einem Kilogramm
Pellets ungefähr dem von einem halben Liter Heizöl.
In den meisten Fällen werden die Pellets in der Nähe
des Verbrauchsortes hergestellt. Damit ist auch der
Energieaufwand für die Bereitstellung gering und das
trägt ebenfalls zur positiven Umweltbilanz bei. Von
100 € aufzuwendenden Energiekosten bleiben bei
Pellets 97 €, beim Heizöl 40 € und beim Erdgas 26 €
im Lande!
Eine Holzpelletsheizanlage benötigt einen Lagerraum,
in dem ausreichend Holzpellets (i.d.R. der Jahresbedarf) eingelagert werden können. Für ein Einfamilienhaus mit 15 kW Kesselleistung wird beispielsweise ein
Lagerraum mit Schrägböden von 13,5 m3
(2,50m x 2,50m x 2,20m) benötigt. Dies entspricht fast
3.000 l Heizöl. Lagerraumvarianten werden für jeden
Bedarf angeboten – mit Schrägboden, als Sacksilo
oder Erdtank. Von dort werden die Pellets über eine
Schnecke oder über ein Saugsystem (bis zu 25 m entfernt) vollautomatisch zum Kessel transportiert.
Qualitativ hochwertige Pellets zeichnen sich durch
eine hohe Dichte, eine geringe Restfeuchte und einen
geringen Abriebwert aus. Mit der geltenden „ENplus“Norm wurden die Qualitätskriterien für Pellets weiter
verschärft, alle bisher national geltenden Zertifikate
verlieren ihre Gültigkeit. Zusätzlich werden derzeit
Nachhaltigkeitskriterien entwickelt, die Teil von
ENplus werden und in einem sog. „ENplus GREEN“System aufgezeigt werden sollen.
In deutschen Haushalten gab es Ende 2012 über
185.000 installierte Pelletsheizungen und ca. 85.000
Pelletsöfen. Besonders energiesparend ist eine Kombination aus Pelletsheizung und thermischer Solaranlage. Man versorgt damit problemlos jedes Gebäude
mit Warmwasser und wohliger Heizenergie.
Es gibt bereits Pellets-Brennwertkessel. Mit dem Wirkungsgrad erreicht man Werte, wie man sie auch von
Öl- und Gas-Brennwertgeräten kennt. Der Feinstaubausstoß liegt im Bereich von Ölheizungen, bei PelletsBrennwertkessel sogar besser. Ein Pelletskessel ist die
mit Abstand sauberste Holzheizung. Das Potenzial für
Pellets und Pelletsheizungen in den nächsten Jahren
ist noch weitaus größer als von einigen Stellen oder
Organisationen immer wieder proklamiert wird. Bei
einem ständig steigenden Potenzial der Pelletsherstellung in Deutschland von ca. 3,1 Millionen Tonnen
in 2012 wurden etwa 1,7 Millionen Tonnen für Pelletsheizungen und -öfen verbraucht, der Rest wird exportiert. Das Potenzial für Pelletsheizungen liegt nach
51
Erneuerbare Energien
Dank moderner Technik ist
Heizen mit Holz
heute sauber
und komfortabel
und damit eine
klimaschonende
Alternative zu
konventionellen Öl- oder Gas-Zentralheizungen. Ein
Wechsel weg von Öl oder Gas ist nicht nur ökologisch
ein notwendiger Schritt, sondern wird auch dank
steigender Kosten bei fossilen Energieträgern zum
wirtschaftlichen Vorteil führen.
seriösen Recherchen beim 7 bis 9-fachen, ohne auch
nur einen einzigen Baum zusätzlich fällen zu müssen.
Der Anteil von Pellets am gesamten in Deutschland
verbrannten Holzbestand von ca. 62 Mio. m3 liegt
unter 3 %. Der überwiegende Teil des Holzverbrauchs
wird in Scheitholzform in ca. 14 Millionen HolzEinzelöfen, Kachelöfen und –kaminen verheizt, die
eine deutlich höhere Staubbelastung darstellen als
Pelletsheizungen oder –öfen.
Achtung
52
Bild © Deutsches Pelletinstitut
Erneuerbare Energien
Beim Kauf von Pellets sollte man darauf achten, dass
die Pellets der ENplus-Norm
entsprechen. Nur so kann
gewährleistet werden, dass der
Brennstoff keine gesundheitsschädlichen Verunreinigungen wie chemische Bindemittel sowie Leime,
Lacke und Kunststoffe von Althölzern beinhaltet
und ein optimaler, fehlerfreier Betrieb der Anlage
garantiert ist. Es wird empfohlen, sich beim Händler die Herkunft der Pellets nachweisen zu lassen.
Kesselhersteller lehnen u. U. Garantieansprüche ab,
wenn diese in erster Linie auf eine minderwertige
Pelletsqualität zurückzuführen sind. Eine trockene
Lagerstätte ist die wichtigste Voraussetzung, um
einen störungsfreien Betrieb der Pelletsheizung zu
gewährleisten. Dazu stehen heute vielfältige Möglichkeiten der Lagerung zur Verfügung.
Holz, Hackschnitzel und Pellets aus der Region und
mit hoher Qualität sowie Beratung zum Heizen mit
Holz finden Sie u.a. bei der nächsten Waldbauernvereinigung in Ihrer Nähe
(www.info-holzmobilisierung.org).
Auch Pelletskessel werden in der Altbausanierung
über das Programm „Förderung von Maßnahmen zur
Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“, siehe www.bafa.de gefördert. Beispiel: So kann man für
einen Pelletskessel (Sanierung eines Bestandsgebäudes zum KfW-Effizienzhaus) bis zu 5.000 € Zuschuss
erhalten.
Heizen mit Hackschnitzel
Für größere Gebäude mit hohem Wärmebedarf (z.B.
Wohnanlagen) sind Heizanlagen mit Hackschnitzel
geeigneter, da Hackschnitzel nochmals günstiger sind
als Pellets. Allerdings bedarf es einer umfangreichen
Planung, da diese Heizanlagen individuell an die Bedürfnisse angepasst werden müssen und auch einen
höheren Betreuungsaufwand erfordern.
Moderne Hackschnitzelanlagen arbeiten weitgehend
vollautomatisch. Die regelmäßigen Arbeiten an der
Heizung beschränken sich auf die Befüllung des
Lagers, die Entnahme der Asche und bei einfacheren
Modellen die Reinigung der Rauchzüge. Wegen der
geringen Uniformität des Brennstoffs ist jedoch die
Störanfälligkeit höher als bei vergleichbaren Pelletsfeuerungen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle des
Anlagenbetriebs vorteilhaft ist. Ebenso wie andere
rer Verbrennung, die Folge ist ein stinkender Schwelbrand mit schlechten Abgaswerten. Der Einsatz von
feuchtem Holz verschlimmert diese Situation und ist
verboten. Der Wirkungsgrad sinkt auf 20-35%.
Moderne Holzöfen verfügen über einen schamottierten, optimal dimensionierten Brennraum und erzielen
hohe Temperaturen und ausreichend lange Ausbrandzeiten. Primär- und Sekundärluftzufuhr sollten
getrennt regelbar sein.
Bild © Bosch Thermotechnik GmbH
Bild © © Gerhard Seybert
Anlagen werden Hackschnitzelheizungen im jährlichen Turnus gewartet.
Vor allem kleinere Anlagen benötigen für einen
störungsfreien Betrieb trockene, gesiebte Ware mit
definierten Größen der einzelnen Schnitzel, üblich
sind hierfür Brennstoffe mit einer Teilchenlänge der
Hauptfraktion von 3,15 bis 30 mm und einer Restfeuchte von weniger als 30 %. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Verbrennung ist der Aschegehalt der
Hackschnitzel, der maßgeblich durch den Rindenanteil beeinflusst wird. Bei hohen Aschegehalten, wie
z.B. bei Material von Kurzumtriebsplantagen oder aus
der Landschaftspflege (Hecke- und Strauchschnitt),
erfordert der höhere Ascheanfall eine häufige
Leerung des Aschekastens oder eine automatische
Ascheaustragung.
Heizen mit Stückholz
Die Palette der Systeme reicht vom kostengünstigen,
industriell hergestellten Einzelofen über verschiedene
Formen von Kaminöfen, Kachelöfen und Küchenherden bis hin zur Zentralheizungsanlage.
Einzelraumfeuerungen haben in der Regel eine
natürliche Luftzufuhr. Die Entnahme der Brennluft
erfolgt aus dem zu beheizenden Raum, deshalb muss
für eine ausreichende Luftzufuhr zum Ofen gesorgt
werden. Energiesparende, dichte Türen und Fenster,
zusätzliche Unterdrucksysteme wie Küchenabzug oder
kontrollierte Luftventilation erfordern im Einzelfall
eine gesteuerte Frischluftzufuhr zur Feuerstätte.
Einfache Kaminöfen von bis zu 10 kW führen wegen
schlechter Wärmedosierbarkeit oft zu großer Hitzeabgabe in den Raum. Um die Hitzeabgabe zu reduzieren,
wird die Luftzufuhr gedrosselt. Dies führt zu unsaube-
53
Erneuerbare Energien
Einzelöfen
Bei Einzelöfen steht die Wärmequelle im zu erwärmenden Raum. Es erfolgt kein Wärmetransport über
Leitungen und Schächte, sondern die Wärme wird
ausschließlich direkt in die Umgebung abgegeben.
Diese Öfen sind ohne besonderen Aufwand zu betreiben. Diese Heizform wird auch zukünftig ihre Bedeutung bei der Zusatzbeheizung von Räumen behalten.
Kachelöfen
Sein wesentliches Merkmal ist neben dem ansprechenden Design die relativ große Speichermasse der
Ofenkonstruktion. Es gibt viele Funktions-, Designund Preisvarianten. Diese lassen sich auf zwei Grundtypen zurückführen:
Einen Kachelöfen mit Heizeinsatz, der zusätzlich die
Luft durch Konvektion erwärmt oder einen Grundofen, der die Wärme überwiegend durch Strahlung
abgibt. Charakteristisch für den Warmluft-Kachelofen
ist die sehr schnelle Abgabe der Wärme. Schon wenige
Minuten nach dem Anheizen wird Wärme abgegeben,
die zum größten Teil aus Konvektionswärme besteht.
Hierbei wird die Raumluft im Ofen erwärmt und wieder in den Wohnraum zurückgeführt. Zusätzlich wird
über die Kachel- und Putzflächen Strahlungswärme
abgegeben. Zur Wärmespeicherung können nachgeschaltete keramische Züge dienen. So wird ein Teil der
Wärme gespeichert und nach und nach an den Raum
abgegeben.
Um die Wärmespeicherung zu gewährleisten, wird
beim Grundofen vor allem Schamottmaterial verwendet. Das heiße Rauchgas wird durch die Züge des
Ofens geleitet, die die Wärme aufnehmen. Von dort
gelangt die Wärme durch den Schamottmantel an die
Kachel- oder Putzoberfläche und wird gleichmäßig an
den Raum abgegeben.
Heizungsunterstützende Öfen
Das Grundprinzip eines Wasser führenden Kachel-/
Kaminofens ist die Verknüpfung der Einzelraumerwärmung mit der Zentralheizung für mehrere Räume.
Die in ihm erzeugte Wärme wird über Heizkörper in
allen Räumen und nicht nur im Aufstellraum genutzt.
Üblich ist eine Verteilung der Wärmeleistung von 5085% in das zentrale Netz. Der restliche Anteil dient im
Aufstellungsraum direkt als Strahlungswärme.
Die doppelwandigen Seitenwände, der Feuerrost und
die Rauchgastaschen im Feuerraum sind wassergekühlt, wobei das Wasser als Energieträger dient. Das
erwärmte Wasser wird über einen Pufferspeicher in
das Heizungsnetz der anderen Wohnräume geleitet
oder dient zur Brauchwassererwärmung.
Es ist ratsam, die Holzheizanlage mit einer Solaranlage zu verbinden, um den sommerlichen Wärmebedarf
für Warmwasser zu decken. Somit kann in Niedrigenergiehäusern der Wasser führende Kaminofen
mit eingebautem Wärmetauscher in Kombination
mit einer Solaranlage die herkömmliche Heizanlage
komplett ersetzen. Das verbindende Glied stellt der
sogenannte Wärme- oder Pufferspeicher dar, der die
Effizienz der Heizanlage sowie das Emissionsverhalten erheblich verbessert.
Erneuerbare Energien
Stückholzzentralheizung
Anders als bei den Einzelfeuerstätten oder den
erweiterten Einzelfeuerstätten wird bei den Zentralheizungskesseln die Wärme möglichst nicht an den
Raum, sondern an das Heizungssystem abgegeben.
Man unterscheidet zwischen Naturzugkessel (i.d.R.
ältere Modelle) und Scheitholzvergaserkessel (i.d.R.
modernere Modelle), die nachfolgend näher beschrieben werden.
Der Grundofen ist ein Speicherofen und kann Wärme in großen Mengen speichern. Die Wärmeabgabe
erfolgt nach dem Anheizen etwas langsamer als bei
einem Warmluftkachelofen, hält jedoch deutlich länger an, wenn die Flammen bereits erloschen sind. Ein
weiterer Vorteil besteht durch den besonders hohen
Anteil der gesunden Strahlungswärme beim Grundofen.
54
Scheitholzvergaserkessel haben das Prinzip des
unteren oder seitlichen Abbrandes. Hierbei brennt die
Flamme nicht nach oben durch die Brennstoffschicht,
sondern das Holz vergast im Glutbett und die seitlich
oder nach unten geführten Holzgase werden in einer
separaten Brennkammer verbrannt. Scheitholzvergaserkessel sind recht komfortabel. Die Verbrennung
ist sehr gleichmäßig und das Holz muss nur in recht
langen Abständen nachgelegt werden. In Abhängigkeit
vom Füllraumvolumen ist das Heizungssystem mit
einem angemessenen Pufferspeicher auszustat-
Im Interesse des Umwelt-, Emissions- und Gesundheitsschutzes wird empfohlen, nur emissionsarme
Holzheizungen mit hohem Wirkungsgrad anzuschaffen und durch Fachbetriebe installieren und in Betrieb
nehmen zu lassen.
Im Bereich Kaminöfen bietet das
Zertifikat „DINgeprüft“ bzw. „DINplus“ den Hinweis auf normenkonforme bzw. vergleichsweise
schadstoffarme Geräte (www.
dincertco.de). Wir empfehlen die vom HKI Industrieverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erstellte
Feuerstätten-Datenbank (http://cert.hki-online.de).
Sie ermöglicht die Recherche, ob am Markt verfügbare
häusliche Feuerstätten für feste Brennstoffe die in
Deutschland
(1. BImSchV vom 26.01.2010), Dänemark, Österreich
und der Schweiz geltenden Emissionsanforderungen
erfüllen.
Im Bereich der Scheitholzkessel, wird der Kauf von im
Marktanreizprogramm Erneuerbare Energien förderfähigen Scheitholzvergaserkesseln empfohlen
(www.bafa.de).
Scheitholzvergaserkessel und deren technische und
Umwelteigenschaften können in der Datenbank
der FNR und in der FNR-Publikation Marktübersicht
Scheitholzvergaserkessel recherchiert werden.
Weitere Informationen:
www.carmen-ev.de,
Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungs- Netzwerk e.V.
www.depv.de,
Deutscher Energie-Pellets-Verband e.V.
www.holzpellets-boerse.de >Infos/FAQ
www.info-holzmobilisierung.org
www.bafa.de
www.dincertco.de
http://cert.hki-online.de
55
Erneuerbare Energien
ten, der die aus dem Holz freiwerdende Wärme, die
nicht direkt vom Heizsystem aufgenommen werden
kann, zwischenspeichert. In der Regel kommt dabei
ein Kombispeicher zur Heiz- und Brauchwassererwärmung zum Einsatz oder es werden gesonderte Heizund Brauchwasserspeicher installiert. Vielfach werden
solche Systeme durch eine solarthermische Anlage
zur Brauchwasserbereitung in den Sommermonaten
bzw. zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit
ergänzt.
Wärme aus der Umwelt
Unter diesem Schlagwort wird oft für die Wärmepumpe geworben, denn Luft, Grundwasser oder Erdreich
dienen als Wärmequelle. Moderne Wärmepumpen
werden in der Regel elektrisch betrieben und kommen
heute mit sehr wenig Antriebsenergie aus. Ein
Niedrigenergie-Einfamilienhaus benötigt z. B. eine
Heizleistung von 6 kW. Für den Betrieb einer ErdWärmepumpe werden nur 1,5 kW benötigt. Den Rest
liefert dann das Erdreich. Das heißt, die Wärmepumpe
heizt das ganze Haus mit nur 1,5 kW Leistungsaufnahme.
Erneuerbare Energien
Die Effizienz des Wärmepumpensystems ergibt sich
aus dem Faktor eingesetzter Energie zu erzeugter
Wärmeenergie. Gute Systeme erzielen eine Leistungszahl von 4 und mehr. Rahmenbedingungen für einen
effizienten Einsatz von Wärmepumpen sind zum
einen die Vorlauftemperatur für das Wärme-Verteilsystem und zum anderen der energetische Zustand des
Gebäudes. Optimal für den Einsatz sind ein flächiges
Heizsystem mit max. 35 Grad Vorlauftemperatur
sowie eine gut gedämmte Gebäudehülle. Wärmepumpen nutzen Umweltenergien, die sich immer wieder
natürlich erneuern. Die CO2-Emissionen werden um
mehr als 30 Prozent gesenkt. Die Betriebskosten der
Heizungsanlagen sinken um bis zu 50 % und mehr. Die
Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen Energiekosten. Darüber hinaus kann die Wärmepumpe
nicht nur Wärme bringen, sondern auch energie- und
kostengünstig zur Kühlung genutzt werden.
Kennzahlen für Wärmepumpen
Die Leistungszahl ist ein Momentanwert und wird
unter Normbedingungen auf dem Prüfstand ermittelt.
Sie beschreibt das Verhältnis der bei bestimmten
Betriebsbedingungen abgegebenen thermischen
Leistung der Wärmepumpe QWP (kW) bezogen auf
56
die zugeführte elektrische Leistung Pel (kW) für den
Antrieb des Verdichters und der Hilfsantriebe. Die
Leistungszahl lässt allerdings die Leistung elektrischer Hilfsaggregate, die nicht unmittelbar zum
Wärmepumpen-Prozess gehören, unberücksichtigt
(z. B. Heizungsumwälzungspumpen, GrundwasserFörderpumpen).
Der COP-Wert (COP=Coeffizient of Performance) gibt
das Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung (kW)
zu aufgenommener elektrischer Antriebsleistung
inkl. Hilfsenergie (Abtau-Energie, anteilige Pumpenleistung für Heizungs-, Sole- bzw. GrundwasserFörderpumpen) unter Prüfbedingungen (bestimmte
Temperaturverhältnisse, festgelegte Zeitpunkte) an.
Damit ist der COP-Wert ein Gütekriterium für Wärmepumpen. Prüfinstitute ermitteln diesen Wert nach
einer definierten Messmethode (DIN EN 255).
Leistungszahl und COP-Wert erlauben allerdings
keine energetische Bewertung der Gesamtanlage, sie
sind nur eine Momentaufnahme eines bestimmten
Wärmepumpen-Typs bei günstigen Betriebsbedingungen (z. B. bei 35°C Vorlauf-Temperatur).
Wesentlich aussagefähiger ist die Jahresarbeitszahl.
Sie ist das Ergebnis von Messungen am Stromzähler
für die zugeführte elektrische Arbeit (Verdichter,
Wärmequellenpumpe) und am Wärmemengenzähler
(abgegebene thermische Arbeit der Wärmepumpe)
über ein Jahr.
Die BAFA fordert zur Bewilligung von Fördergeldern
einen schriftlichen Nachweis einer Mindest-Jahresarbeitszahl per Fachunternehmererklärung. Dieser
Nachweis erfolgt durch die Vorausberechnung der
Jahresarbeitszahl nach VDI 4650 und erlaubt Schlussfolgerungen auf die Effizienz einer WärmepumpenAnlage. Diese vorausberechnete Jahresarbeitszahl ist
damit auch die wichtigste Kenngröße für Betreiber,
Energieberater, Planer und Fachhandwerker.
Der Einsatz von Wärmepumpen wird inzwischen
auch kritisch gesehen. Deshalb sollte man vor einer
Entscheidung von einem unabhängigen Energieberater die vorgesehene Anlage prüfen lassen, damit
die geplante Investition auch langfristig zu den
gewünschten Erfolgen führt. Die Vorteile der elektrischen Wärmepumpen kommen nur im Betrieb mit
Ökostrom voll zum Tragen. Die notwendige Stromzufuhr der Wärmepumpen aus dem üblichen Strommix
widerspricht dem Gedanken der gewünschten Umstellung auf alternative Energie.
Wärmequelle Erdreich
Wärmepumpe Erdsonde
Wärmepumpe
Erdkollektoren
Geothermische Energie – auch als Erdwärme bezeichnet – ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie
unterhalb der Oberfläche der festen Erde.
Unter Geothermie versteht man die technische Ausnutzung dieser natürlichen Erdwärme zur Energiegewinnung. Durch das Temperaturgefälle zwischen dem
Erdinnern und in der Erdoberfläche wird Erdwärme
ständig aus der Tiefe nachgeliefert. In den oberflächennahen Schichten wird zusätzlich Sonnenenergie
- entweder in Form von Einstrahlung oder indirekt
als Wärme aus Regen und Luft - aufgenommen und
gespeichert. Da der Temperaturbereich in diesen
oberflächennahen Schichten mit durchschnittlich
8–12°C zum direkten Heizen zu gering ist, wird er mit
Hilfe einer Wärmepumpe auf das nötige Temperaturniveau - in der Regel 35–55°C - angehoben.
Um die Erdwärme nutzbar machen zu können, werden
Erdwärmesonden eingesetzt oder Erdkollektoren
verlegt. Sind die geologischen und wasserrechtlichen
Voraussetzungen günstig, werden in der Regel
vertikale Erdwärmesonden eingesetzt. Damit kann
die ab etwa 15 m Tiefe von jahreszeitlichen Schwankungen unabhängige Erdwärme von 10-12°C genutzt
werden. Wenn eine größere, nicht versiegelte Fläche
zur Verfügung steht und Erdwärmesonden aus wasserrechtlichen oder (hydro-) geologischen Gründen
ausgeschlossen sind, bieten sich Erdkollektoren an.
Kollektoren und Sonden bestehen aus unverrottbaren
Kunststoffrohren, die als geschlossene Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und
Sonden nur durch die Art ihrer Anwendung.
Kollektoren werden als Schleifen waagerecht im
Boden des Grundstückes verlegt. Dabei ist eine Tiefe
von 1,2 -1,5 m ausreichend, um der Wärmepumpe
die Energiemenge zu liefern, die zum Beheizen des
Hauses benötigt wird. Als Faustregel für die benötigte
Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche.
Für die Errichtung einer Erdwärmesondenanlage ist
eine bzw. mehrere Bohrungen notwendig, damit die
Sonden eingelassen werden können. Die Tiefe und die
Anzahl der Bohrungen sind von den Bodenverhältnissen und vom benötigten Wärmebedarf abhängig,
der für das Gebäude notwendig ist. Üblich ist der
Bereich von ca. 30-150 m Tiefe. Erdwärmesonden und
-kollektoren erlauben eine thermische Nutzung des
Untergrundes, auch wenn kein ausreichend ergiebiges oberflächennahes Grundwasservorkommen zur
Verfügung steht.
Wichtig:
Der Bau von Erdwärmesonden und -kollektoren in
Trinkwasserschutzgebieten ist in der Regel nicht
zulässig. Für den Bau und Betrieb von Erdwärmeanlagen bedarf es einer wasserrechtlichen Erlaubnis
durch die untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Dort erhalten Interessierte
auch eine kostenlose Beratung. Der Antrag auf
Errichtung von Erdwärmekollektoren bzw. Erdwärmesondenanlagen ist auf der Internetseite der
Kreisverwaltung Mainz-Bingen abrufbar oder bei
der unteren Wasserbehörde erhältlich.
www.mainz-bingen.de/deutsch/verwaltung/
GB_II/Umwelt/erdwaerme.php
Tipp:
Sicherheit für Kunden
und Planer: Mit dem
Internationalen Gütesiegel Erdwärmesonden
werden europaweite
einheitliche Standards
zur korrekten Einbringung von Erdwärmesonden in
den Untergrund festgelegt.
Weitere Information:
„Leitfaden zur Nutzung von oberflächennaher
Geothermie mit Erdwärmesonden“
Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft,
Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz
Download: www.mulewf.rlp.de
www.lgb-rlp.de,
Landesamt für Geologie und Bergbau RheinlandPfalz
57
Erneuerbare Energien
Die Wärmequelle sollte mit Sorgfalt ausgewählt werden, denn die Wärmequelle bestimmt die Effizienz
der Anlage. Die optimale Wärmequelle sollte eine
möglichst gleichbleibende hohe Temperatur über das
ganze Jahr haben.
Wärmequelle Grundwasser
Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt.
Selbst an kältesten Tagen beträgt die Temperatur des
Grundwassers zwischen 8 und 12 Grad. Dafür wird ein
Brunnen (Entnahme- oder Förderbrunnen) gebaut,
der die Wärmepumpe mit Wasser versorgt. Die
Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie durch Abkühlung. Das abgekühlte Wasser wird dann über einen
zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) der Grundwasserschicht wieder zugeführt. Der Abstand zwischen den
beiden Brunnen sollte mindestens 15 Meter betragen.
Die Energiemenge, die dem Grundwasser entzogen
wird, „pumpt“ die Wärmepumpe auf das Temperaturniveau, das für die Beheizung des Gebäudes erforderlich ist. Das erwärmte Wasser zirkuliert im Heizkreislauf der Heizungsanlage und versorgt das Haus mit
wohliger Wärme.
Wichtig:
Die Benutzung des Grundwassers ist erlaubnispflichtig. Auch hier bedarf es grundsätzlich wie bei
Erdwärmesonden einer wasserrechtlichen Erlaubnis durch die untere Wasserbehörde.
Wärmequelle Luft
Zuschüsse
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW fördert den
Einbau von energieeffizienten Wärmepumpen in Form
von zinsgünstigen Darlehen, Investitionskrediten
oder mittels Sonderförderungen. Auch das Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert
den Einbau effizienter Wärmepumpen in Bestandsgebäuden.
Weitere Informationen sind im Kapitel „Förder- und
Finanzierungsmöglichkeiten“ zu finden.
Weitere Informationen:
www.waermepumpe.de
Bundesverband Wärmepumpe e.V.
www.geothermie.de
Bundesverband Geothermie e.V.
www.erneuerbare-energien.de
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
Erneuerbare Energien
www.mulewf.rlp.de
Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dient die Außenluft als Medium. Trotz einiger Möglichkeiten das
Temperatur-Niveau der Außenluft etwas anzuheben,
sollte eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nur bei idealen
Voraussetzungen der Gebäudehülle, geringen Vorlauftemperaturen und intelligenter Warmwassererze gung
eingesetzt werden. Jahresarbeitszahlen von 4 oder
gar mehr sind von herkömmlichen Wärmepumpen
nicht zu erreichen. In der Regel liegen die Jahresarbeitszahlen deutlich unter 3. D.h. im Endeffekt holen
Sie nicht mehr Energie aus der Umwelt zurück, als bei
der Stromerzeugung nach dem üblichen Strommix
verloren geht.
58
www.lgb-rlp.de
Landesamt für Geologie und Bergbau RheinlandPfalz
Windenergie - Aus Luft wird Strom
fähigere Anlagen, das sogenannte Repowering, bieten
Perspektiven für den weiteren Ausbau.
Privates Engagement
- Kleinwindkraftanlagen (KWEA)
Das Interesse an Kleinwindkraftanlagen (KWEA) bis
5 kW für private und gewerbliche Zwecke ist aufgrund
der steigenden Energiepreise stark angewachsen. Es
gibt inzwischen Kleinwindkraftanlagen, die bei guter
und geräuscharmer Leistung auf dem Hausdach installiert werden können.
Nach Vorstellung der Bundesregierung sollen 25%
des Stromverbrauchs in Deutschland bis 2020 von der
Windkraft bereitgestellt werden. Bereits heute deckt
die Windenergie mit einem Anteil von über
20 % an der Stromerzeugung bundesweit den Bedarf
von mehr als 12 Millionen Haushalten. Vor allem die
Nutzung der Windenergie auf dem Meer sowie der
Austausch älterer Anlagen durch moderne, leistungs-
59
Erneuerbare Energien
Die Windenergie hat in den vergangenen Jahren
einen richtigen Boom erlebt. Ca. 100.000 Beschäftigte
haben im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von rund 6
Milliarden Euro erwirtschaftet. Im gleichen Zeitraum
haben die über 23.000 in Deutschland installierten
Windenergieanlagen etwa 46 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Windenergie hat damit bei der
Stromerzeugung ihre Spitzenposition unter allen erneuerbaren Energien ausgebaut. Mit der produzierten
Strommenge können rechnerisch mehr als 10 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Gleichzeitig werden ca. 35 Millionen Tonnen CO2-Emissionen
vermieden.
Mit diesen Kleinwindkraftanlagen kann die Energie
selbst erzeugt werden, sei es zu Heizzwecken, zur
Netzeinspeisung oder als autarkes System abseits des
öffentlichen Energienetzes sowie im Freizeitbereich.
Damit wird wertvolle Primärenergie gespart und es
wird gleichzeitig ein Beitrag zur Schadstoffreduzierung, also zum Klimaschutz, geleistet.
Vor einer Kaufentscheidung sollte jedoch unbedingt
geprüft werden, ob der konkrete Standort geeignet
ist. Außerdem sollte beim Kauf darauf geachtet werden, ob das jeweilige Gerät zertifiziert wurde, denn
bislang sind nur wenige Anlagen IEC zertifiziert.
Der Bundesverband Windenergie (BWE) definiert
Kleinwindanlagen in der Größenklasse bis 100 Kilowatt installierter Leistung. Klein sind diese jedoch nur
noch im Vergleich zu den ganz großen Turbinen. Für
den Hausgebrauch kommt eher eine Anlage von bis
zu 30 kW in Betracht. Der Turm ist in der Regel nicht
höher als 20 Meter. Bei den derzeit marktgängigen Anlagen liegt die Leistung in der Regel bei 5 bis 10 kW.
reichende Windgeschwindigkeiten und erwirtschaften
aufgrund ihrer geringen Höhe keine kostendeckenden
Erträge. Die Wirtschaftlichkeitsstudie kommt zu dem
Fazit, dass KWEA trotzdem wirtschaftlich sein können. Es kommt auf die Qualität der Anlage, auf den
Standort und auf Größe und Energieverbrauch an. So
kann sich eine Anlage in einem Landwirtschafts- oder
Gewerbebetrieb außerhalb von Bebauungsgebieten
rentieren. Große Gewinne und Renditen sind jedoch
nicht zu erwarten. Zudem gibt es Optimierungsbedarf
bei der Technik, die zuverlässiger werden muss.
Das „Jahrbuch der Windenergie“ gibt umfassend Informationen zum Thema und ist beim Bundesverband
der Windenergie (www.wind-energie.de) erhältlich.
Genehmigung für Kleinwindkraftanlage
Die Genehmigungspraxis ist in Deutschland uneinheitlich. Zurzeit sind in Rheinland-Pfalz auch Kleinwindkraftanlagen bis zu einer Höhe von 10 Meter
noch genehmigungspflichtig. Es ist geplant, dass bis
Mitte 2014, wenn die Bauordnung entsprechend angepasst wurde, die Genehmigungspflicht entfällt.
Allerdings sind im Einzelfall auch noch die Grenzwerte der Technischen Anleitung (TA) Lärm sowie die
Bestimmungen hinsichtlich Immissionen (BundesImmissionsschutzgesetz, BImSchG) und Schattenwurf
einzuhalten. Ggf. bestehen auch Auflagen aus einem
Bebauungsplan oder anderen Bereichen, z.B. dem
Denkmalschutz.
Bild ©
BWE Bundesverband
WindEnergie
Erneuerbare Energien
Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat eine
Qualitätsstudie herausgegeben, um dem Käufer einen
besseren Überblick zu verschaffen. Sie benennt Vorschläge für die Anforderungen an technische Angaben
der Hersteller. Dazu gehören unter anderem Angaben
zur Leistung, zum Energieertrag, zur Lärmemission
und zu den Betriebseigenschaften (Einschalt- und
Abschaltgeschwindigkeit, Maximale Leistung, Überdrehzahlsicherung).
Auch im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Vergütung
gibt es bei potenziellen Nutzern viele Fragen. Der
Markt ist unübersichtlich, es sind viele Anlagen mit
sehr schlechtem Leistungsverhalten und geringer Effizienz im Angebot. Im Vergleich zu Multimegawattanlagen sind die Anschaffungskosten hoch. Pro kW Nennleistung liegen sie zwischen 2.000 und 10.000 Euro.
Oftmals stehen die Anlagen an Standorten ohne aus-
60
Es ist daher empfehlenswert, sich auch vor Kauf und
Errichtung einer genehmigungsfreien Kleinwindkraftanlage bei der zuständigen Baubehörde zu informieren und beraten zu lassen.
Weitere Informationen:
www.wind-energie.de
Bundesverband für Windenergie
www.klein-windkraftanlagen.com
Kleinwindkraft-Portal
www.pro-umwelt.de/html/windkraft.htm
Windkraft-Berechnung
www.windjournal.de
Newsletter
Energiewende von unten: Bürger machen mit
Den Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft.
Schon heute werden rund 20 % des Stroms, der in
Deutschland verbraucht wird, aus Sonne, Wind und
Wasser gewonnen oder aus Biomasse produziert.
Doch der Wechsel von fossilen Brennstoffen und Uran
hin zu Erneuerbaren Energieträgern ist nur ein Aspekt
der Energiewende.
Erfolgversprechend für den Energiewechsel ist, dass
sich auch die Struktur der Energieproduktion ändert.
An die Stelle von wenigen großen Kraftwerken treten
viele kleine Erzeuger. Durch die dezentrale Produktion
fällt der Strom da an, wo er auch benötigt wird. Das
reduziert die Kosten großer Überleitungsnetze, egal
ob der Strom aus Windparks aus der Nordsee stammt
oder aus Großkraftwerken. Die Dezentralität prädestiniert die Erneuerbaren Energien dazu, dass die Bürger
den Strom direkt vor der Haustür produzieren lassen.
Als besonders erfolgreich erweist sich in zunehmendem Maße der Zusammenschluss von Bürgern in
Energiegenossenschaften. Die regionale Verankerung
einer Genossenschaft erhöht die Identifikation mit
den Zielen der Genossenschaft und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei. So können
die Bürger die Energiewende aktiv mitgestalten.
Gleichzeitig leisten Energiegenossenschaften einen
wertvollen Beitrag zu mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung im Energiesektor. Sie bieten allen
Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich am
regionalen Ausbau erneuerbarer Energiequellen zu
beteiligen. Schon mit einem Betrag von 250 € ist man
dabei. Neben der aktiven Teilnahme an der Energiewende gibt es damit noch einen Zusatznutzen:
Eine nachhaltige und sichere Geldanlage, die in diesen Zeiten ansonsten schwer zu finden ist.
Energiegenossenschaften im
Landkreis Mainz-Bingen
ENERGIE NAHE AM RHEIN EG
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. (FH) Georg Leufen-Verkoyen
(Vorstandsvorsitzender)
Saarstraße 20
55424 Münster-Sarmsheim
Rheinland-Pfalz
Telefon: 06721-179868
Website: www.529Watt.de
E-Mail: [email protected]
BÜRGERGENOSSENSCHAFT RHEINHESSEN EG
Ansprechpartner:
Armin Brendel
(Vorstandsvorsitzender)
Birkenstraße 21
55457 Gensingen
Rheinland-Pfalz
Telefon: 06727-1223
Website: www.buergergenossenschaft-rheinhessen.de
E-Mail: [email protected]
Mittlerweile gibt es in Rheinland-Pfalz ca. 30 Energiegenossenschaften, die - teilweise schon seit einigen
Jahren - in verschiedenen Regionen des Landes Photovoltaikanlagen und andere Anlagen zur Produktion
Erneuerbarer Energien betreiben.
61
Erneuerbare Energien
Die Vereinten Nationen würdigen den Beitrag der
Genossenschaften zu einer nachhaltigen Entwicklung,
indem sie das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der
Genossenschaften erklärt haben.
Sparsamer Heizen
Das größte Potenzial für eine Einsparung liegt im Bereich Heizen. Bis zu 80 % der benötigten Energie für
ein Wohngebäude wird für das Heizen angewendet.
Die Anteile für Warmwasser und Strom liegen durchschnittlich bei jeweils 10-15 %. Der Energieverbrauch
einer Wohnung wird dabei durch mehrere Faktoren
bestimmt.
 Baulicher Wärmeschutz des Gebäudes und
Effizienz der Heizungstechnik: Dämmung des
Gebäudes, Qualität der Fenster, Verluste der
Heizungsanlage


Treppenhaus / Flur
WC Schlafraum Arbeitszimmer Küche Kinderzimmer Wohnraum Esszimmer 10 – 15 °C
16 °C
16 -18 °C
20 °C
18 °C
20 °C
20 °C
19 °C
Energiebedarf eines Haushaltes
2% 4%
6%
Zudem haben das Wetter und die Lage der
Wohnung im Gebäude (viele Außenflächen
führen zu einem hohen Verbrauch) Einfluss
auf die Höhe des Energieverbrauchs.
Stellen Sie sich vor, das Wohnzimmer ist auf 20 Grad
beheizt. Dann sollte die Temperatur an Fenster, Wand,
Boden und Decke nicht weniger als 17 Grad betragen.
Ohne guten Dämmstandard der Außenwand und
guter Wärmeschutzverglasung ist das aber bei Minustemperaturen im Winter nicht erreichbar. Eine
36-iger Außenwand aus der Bauzeit von 1980 erreicht
%
Bauen und Sanieren
Eine Empfehlung für ausreichend
angenehme Raumtemperaturen:
Verhalten der Bewohner: Gewählte Raumtemperatur, Häufigkeit der Fensteröffnung
und Höhe des Warmwasserverbrauchs.
Wie eine angenehme Raumtemperatur in der Übergangszeit oder im Winter sein sollte, ist natürlich
individuell unterschiedlich. Als Faustregel für eine
als angenehm empfundene Raumtemperatur gilt:
Die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke
sollte um weniger als 3 Grad von der Raumtemperatur
abweichen.
62
12
Zu einer angenehmen und gesunden Raumtemperatur gehört auch die richtige Luftfeuchtigkeit. Mit
Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft
bezeichnet. Sie wird meist relativ in Prozent angegeben. Zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchte
gelten als ideal. Mit einem
Hygrometer kann man diese selbst messen. Ohne nähere Kenntnisse über den
Zusammenhang zwischen
Temperatur und relativer
Luftfeuchte sind die Anzeigewerte jedoch schwer zu
interpretieren. Besser sind Hygrometer, die auch eine
Aussage über zu hohe oder geringe relative Luftfeuchte mit Bezug zur Raumtemperatur treffen.
76 %
Licht
Heizung
Kochen
Kühlen, Gefrieren und Waschen
Warmwasser
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall e.V. (DWA)
ie
g
r
e
n
E
s
p
p
i
t
spar
bei – 10 ° C Außentemperatur und 20 °C Raumtemperatur eine Oberflächentemperatur der Außenwand
innen von nur 14 bis 15 °C.
✎
✎
✎
Heizen Sie nur so viel wie nötig: Eine Verringerung der Raumtemperatur um 1°C vermindert die Heizkosten um 6-8%.
Senken Sie beim Verlassen der Wohnung die
Temperatur ab bzw. schließen Sie die Thermostatventile ganz.
Eine 5 bis 10%-ige Heizkostenreduktion
können Sie dadurch erreichen, dass Sie
nachts die Temperatur in Ihrer ganzen Wohnung auf 16 bis 18°C senken.
✎
Wenn Sie eine Etagenheizung haben,
sollte das am Heizungsregler programmiert
werden.
✎
✎
✎
Decken Sie Ihre Heizkörper nicht zu! Verkleidungen, ungünstig aufgestellte Möbel, lange
Vorhänge oder feuchte Wäsche auf der
Heizung verursachen bis zu 10 % Wärmeverluste! Die Wärme sollte sich ungehindert im
Raum verteilen können.
Lassen Sie die Räume nicht auskühlen. Das
Erwärmen ausgekühlter Räume erfordert
einen höheren Energieaufwand und fördert
evtl. Schimmelwachstum. Vermeiden Sie ganz
besonders Fenster in Kippstellung. Hier sind
die Wärmeverluste am höchsten und Lüftung
findet lediglich im Bereich der Fenster statt.
Besser ist es, die Fenster je nach Außentemperatur 3 bis 10 Minuten weit zu öffnen.
Der Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten lohnt sich und sollte
auch bei älteren Anlagen nachgerüstet werden. Es gibt auch Ausführungen, die bei
geöffnetem Fenster automatisch die Wärmeabgabe senken.
Wärmeschutz in eigener Regie
Wenn Sie längerfristig in Ihrer Wohnung bleiben
möchten und keine umfassende Isolierung des Hauses von außen geplant ist, lohnt es sich, über eigene
Behelfsmaßnahmen nachzudenken. Bei einer Mietwohnung sollten Sie darüber zuvor jedoch mit Ihrem
Vermieter sprechen.
In vielen Fällen sind Vermieter auch bereit, die Kosten
für Dämmmaterial, die fachgerecht eingebaut werden
und in der Wohnung verbleiben, zu übernehmen.
Fenster und Türen
Die Fensterflächen stellen Schwachstellen im Wärmeschutz eines Hauses dar. Durch einen Quadratmeter
Fensterfläche geht etwa dreimal mehr Wärme verloren als durch die gleiche Wandfläche. Zur Verbesse-
rung des geringen Wärmeschutzes der Verglasung
bieten sich verschiedene Maßnahmen an.
Rollläden, Klappläden, Vorhänge und Jalousien
Abends und nachts können Sie die Dämmwirkung
durch das Schließen von Klapp- und Rollläden, der
Jalousien und auch durch das Zuziehen der Vorhänge vergrößern. Ein schwerer Vorhang reduziert die
nächtlichen Wärmeverluste bei Isolierglas um 6%,
ein Rollladen um 20%. Durch beides zusammen kann
eine Verringerung von bis zu 27% erreicht werden.
Je besser die Dämmeigenschaften des Fensters sind,
desto geringer fallen die Einsparungen durch diese
einfachen Maßnahmen aus.
Undichtigkeiten beseitigen
Zugerscheinungen an den Fenstern haben folgende
Ursachen:
 Schlechte Verglasungsqualität
 Undichtigkeiten der Rahmen
 Undichte Rolladenkästen
 Falsch eingestellte Beschläge
 Verschlissene Dichtungsprofile
Undichtigkeiten können durch einfache Maßnahmen
behoben werden:
Dichtungsbänder
Undichtigkeiten der Fensterrahmen können Sie mit
farblosem Silikon abdichten oder mit selbstklebenden
Dichtungsbändern z.B. aus Schaumstoff beseitigen.
Dichtungsbänder werden am inneren Falz des Fensterrahmens angebracht, dadurch können Sie bis zu
5% der Heizenergie und –kosten einsparen. Vor dem
Kauf solcher Dichtungsbänder sollte die Spalthöhe
des Fensters ermittelt werden. Dazu legt man am
besten etwas Knetmasse an verschiedenen Stellen
zwischen Fensterflügel und Rahmen. Das Fenster wird
ganz geschlossen. Nach dem erneutem Öffnen wird
die Dicke der Knetmasse gemessen. So haben Sie die
Stärke der benötigten Dichtung ermittelt.
Diese nachträglich eingebauten Dichtungen sollten
alle 2-3 Jahre erneuert werden.
Rolllädenkästen
Zugerscheinungen an den Führungsgurtschlitzen der
Rollladenkästen können durch nachträglich einzusetzende spezielle bürstenartige Dichtungen vermindert
werden. Zusätzlich können Sie den Kasten dämmen.
Dazu werden im Fachhandel und in Baumärkten verschiedene vorgefertigte Systeme angeboten. Achten
Sie darauf, dass eine Isolierung nur wirken kann, wenn
sie an allen Seiten dicht anschließt. Ist es im Kasten
63
Energiespartipps
Ein paar praktische Tipps
zu eng, können Sie den Deckel und die Unterseite
auch raumseitig dämmen.
Es wird empfohlen, diese Arbeiten mit dem Tapezieren zu verbinden.
Außen- und Wohnungstüren
Türfugen können an der Türoberkante und an der
Seite mit gleichen Dichtungen versehen werden wie
die Fenster. Für den Spalt zwischen Tür und Fußboden
gibt es spezielle Dichtschienen in verschiedenen Ausführungen, Bürstendichtungen haben sich auf Dauer
am besten bewährt.
Energiespartipps
Heizkörpernischen
Bis zu 4% der Wärmeverluste einer Wohnung entfallen üblicherweise auf die Heizkörpernischen, da dort
die Wände dünner sind.
Heizkörperdämmplatten gibt es in Stärken von 2 bis
10 cm, die Kosten liegen pro Wohnung etwa zwischen
25 und 50 Euro. Durch diese Dämmung können Sie die
Heizkörperverluste um bis zu 90% reduzieren. Eine
Investition, die sich spätestens nach 1-2 Heizperioden
bezahlt macht. Die Dämmplatten können in Eigenleistung hinter den Heizkörper geklebt werden. Falls
der Platz hinter dem Heizkörper dafür nicht ausreicht,
können Sie auch flexibles Material verwenden.
Verwenden Sie Material mit einer Reflexionsschicht
z.B. aus Aluminium, damit die Wärmestrahlung in den
Raum reflektiert wird.
Lüftung
Richtiges Lüften sichert eine gute Raumluftqualität
und ist für Hygiene, Gesundheit und den Erhalt der
Bausubstanz wichtig. Die Heizenergieverluste sind
bei kontinuierlicher Kipplüftung wesentlich größer als
bei regelmäßiger Stoßlüftung. Vermeiden Sie ständig
gekippte Fenster, denn hierdurch wird die gerade
erwärmte Innenluft wieder nach außen abgegeben
und der Heizenergiebedarf unnötig erhöht. Bei weit
geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) und abgedrehtem
Heizkörper beträgt die notwendige Öffnungsdauer
maximal 2-3 Minuten im Winter und bis zu 15 Minuten in der Übergangszeit, um die gesamte Raumluft
64
auszutauschen. Im Normalfall genügen drei Stoßlüftungen, bei starker Feuchteentwicklung vier bis fünf
pro Tag. Besonders wirksam ist die Stoßlüftung, wenn
ein Durchzug (Querlüftung) erzeugt werden kann.
Beim Kochen oder nach dem Duschen sollten die großen Wasserdampfmengen sofort weggelüftet werden,
um Schimmelbildung zu vermeiden. Weitergehende
Informationen zum Thema Lüftung erhalten Sie ab
Seite 64.
Vor allem in kalten, nicht durchgehend beheizten
Räumen (Schlafzimmer) und in Bereichen mit hohem
Feuchtigkeitsanfall (Küche, Bad) können Stockflecken
oder Schimmelpilze auftreten. Richtiges Lüften hilft
Feuchteschäden und Schimmelpilze zu vermeiden.
Entgegen der Irrmeinung, dass Außenwände atmen
können, ist das Gegenteil richtig. 98% der Raumfeuchte werden durch die Lüftung abgeführt. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit eines ausreichenden Lüftens.
Weitere Informationen:
www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html
Richtig Lüften
Dauerhaft gekippte Fenster
bringen kaum frische Luft,
erhöhen aber die
Heizkostenrechnung kräftig.
Wie Sie richtig lüften,
ob mit oder ohne technischer
Unterstützung, erfahren Sie in
unserer Infobox.
Räume abhängig von deren Funktion und Nutzung lüften
Beim Fensterlüften die Raumluftfeuchte und Geruchsbelastung beachten
Als Grundregel gilt, dass Feuchtigkeit und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und während oder
unmittelbar nach ihrer Entstehung durch Lüften entfernt werden sollten. Im Einzelnen wird empfohlen:
Schlafräume nach dem Aufstehen
Im Winter ist eine intensive Stoßlüftung mit weit
geöffnetem Fenster - am besten Querlüftung - in
den Schlafräumen wichtig, da diese oft kühl gehalten werden und relativ viel Feuchtigkeit durch die
Atmung entsteht. Im Sommer oder in den Übergangszeiten können die Fenster nachts angekippt
oder ganz geöffnet bleiben.
Wohnräume
Auch im Wohnzimmer ist regelmäßiges Lüften
erforderlich, um die Feuchtigkeit zu entfernen.
Befinden sich im Wohnzimmer sehr viele Pflanzen
oder andere Feuchtequellen (Wäsche, Zimmerspringbrunnen), sollten Sie besonderen Wert auf
regelmäßiges Lüften legen. Spätestens wenn die
Luftqualität als „schlecht“ empfunden wird oder
Wassertropfen an den Fensterscheiben zu beobachten sind, sollte eine Stoßlüftung erfolgen.
Küche / Bad
In diesen Räumen kann in kurzer Zeit sehr viel
Feuchtigkeit anfallen (Duschen, Baden, Kochen).
Diese „Feuchtespitzen“ sollten unmittelbar durch
intensive Fensterlüftung entfernt werden. Im Bad
sollte, insbesondere bei eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, nach dem Duschen das Wasser
von Wänden und Boden entfernt werden. Textile
Vorhänge sollten im Bad vermieden werden
Kellerräume
In Kellerräumen sind die Außenwände oftmals
relativ kalt. In solchen Räumen kann sich im
Sommer, wenn warme Luft in den Keller gelangt,
Luftfeuchtigkeit an der kalten Kellerwand niederschlagen. Dadurch kann es zu Schimmelpilzwachstum kommen. In den Sommermonaten sollten in
Kellerräumen daher nicht am Tag, sondern vorzugsweise nachts bzw. in den frühen Morgenstunden gelüftet werden. Selbstverständlich ist auch
im Winter in Kellerräumen eine verstärkte Lüftung
sinnvoll. Im Winter kann sie zu jeder Tageszeit
erfolgen.
Insbesondere bei allen vor dem 2. Weltkrieg
gebauten Gebäuden, aber auch bei vielen Nachkriegsbauten fehlt die Abdichtung der Keller und
es kommt daher oft zu einer Durchfeuchtung. In
solchen Kellern sollten keine Gegenstände des
täglichen Bedarfs, die empfindlich gegen Schimmelpilzbefall sind, gelagert werden.
65
Energiespartipps
Freie Lüftung
Kellerräume, die zur dauerhaften Nutzung (Wohnzwecke o.ä.) vorgesehen sind, sollten beheizbar
sein und über eine Fensterlüftungsmöglichkeit
verfügen.
Beim Stoßlüften auf die Innentüren achten
Beim Stoßlüften auch die Innentüren offen halten.
Der Luftwechsel wird dann wesentlich größer, vor
allem dann, wenn Fenster an den gegenüberliegenden Fassaden geöffnet sind (Durchzugslüftung).
Zur Entfernung der „Feuchtespitzen“ aus Bad
oder Küche durch Lüften ist es jedoch sinnvoll, die
Bad- bzw. Küchentür zu schließen, da sich sonst
Feuchtigkeit und Gerüche in der übrigen Wohnung
verteilen. Nur wenn es keine Lüftungsmöglichkeit
im Bad gibt (weder Fenster noch Ventilator), sollte
die Tür zu anderen geheizten Zimmern geöffnet
und vermehrt gelüftet werden.
Auf Baufeuchte durch verstärktes Lüften
reagieren.
Baufeuchte kann sowohl im Neubau als auch nach
Sanierungen für eine gewisse Zeit auftreten. Entscheidend ist, wie viel Feuchtigkeit beispielsweise
bei Putz- und Estricharbeiten in das Gebäude gelangt. Durch die Bauweise bedingt fällt in massiv
errichteten Gebäuden mehr Baufeuchte an als bei
Leichtbauhäusern.
Die Baufeuchte muss durch verstärktes Lüften
aller Räume aus dem Gebäude entfernt werden.
Man kann davon ausgehen, dass dies im Neubau
(Massivbauweise) nach 1 bis 2 Jahren erreicht ist.
Für diesen Zeitraum müssen Sie auch mit höheren
Heizkosten rechnen.
Türen zu wenig beheizten Räumen geschlossen
halten.
Ständig angekippte Fenster vermeiden
Es erhöht den Energieverbrauch und die Heizkosten drastisch, wenn Fenster über längere Zeit
oder immer gekippt bleiben. Besser ist es, mit
Stoßlüftung nach „Bedarf“ zu lüften. Ein nachts im
Schlaf- oder Kinderzimmer (bei gedrosselter Heizung) gekipptes Fenster sollte selbstverständlich
tagsüber geschlossen werden.
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Energiespartipps
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66
Weitere Informationen
www.zukunft-haus.info/energiespartipps/filmbeitraege/tipp-1-richtig-heizen-und-lueften.html
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www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html
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Die
ALD als Hilfsmittel zur Schimmelpilzvermeidung sinnvoll.
Bei luftdichter Bauweise können Außenluftdurchlässe (ALD) unabhängig vom Lüftungsverhalten
der Raumnutzer einen gewissen Luftaustausch
sicherstellen. Damit wird die Entstehung von
Schimmelpilz in vielen Fällen verhindert und die
Luftqualität verbessert.
Mit der Lüftungsanlage lüften und nicht gegen
sie.
Gibt es eine ventilatorgestützte Lüftungsanlage
für die gesamte Wohnung, kann auf die Fensterlüftung fast ganz verzichtet werden. Stoßlüftungen sind dann nur noch bei „Feuchtespitzen“
oder hohen Schadstoff- bzw. Geruchsbelastungen
erforderlich. Gibt es nur in bestimmten Räumen
Lüftungsanlagen (z.B. ein dezentrales Lüftungsgerät oder ein Abluftventilator im Bad), muss die
übrige Wohnung wie gewohnt über die Fenster
gelüftet werden.
Bei allen Lüftungsanlagen auf regelmäßige
Wartung und Filterwechsel achten.
Damit die Lüftungsanlage bestimmungsgemäß
funktioniert, ist wie bei der Heizung eine regelmäßige Wartung notwendig. Diese Wartung sollte
jährlich von Fachpersonal durchgeführt werden
und Funktionskontrolle (ausreichender Luftwechsel) sowie Reinigung umfassen.
In Abhängigkeit von der Verunreinigung der Luft
(Staub, Fett usw.) sollten die Filter durchschnittlich
etwa 2 bis 4 mal im Jahr gereinigt und etwa 1 mal
im Jahr (bei Bedarf auch häufiger) gewechselt werden. Sonst kann es nämlich auch bei Lüftungsanlagen zu Verkeimung kommen. Mieter sollten mit
dem Vermieter klären, wer für den Filterwechsel
verantwortlich ist.“
Auszug aus: Umweltbundesamt – Schimmelpilzsanierungsleitfaden, 2005
Lüftungsanlagen mit zusätzlichen Funktionen – wie Variation des Luftwechsels mit einem
Zeitprogramm oder eine „Partyschaltung“, d.h.
eine einmalige, zeitlich begrenzte Erhöhung des
Luftwechsels – können genutzt werden, um die
Lüftung an individuelle Lebensgewohnheiten
anzupassen.
67
Energiespartipps
Lüftungsanlagen
Wasser
Trinkwasser ist kostbar und für unser Leben
unverzichtbar.
Die Warmwasseraufbereitung steht mit
10 bis 15 % an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte. Der Durchschnittsverbrauch pro Tag und Person liegt bei etwa 125 Liter,
davon ca. 40 Liter warmes Wasser. Ungefähr 25 % entfallen auf die Küche und der Rest auf Reinigung und
Körperpflege. Durch einen bewussten und sparsamen
Umgang mit Wasser können bis zu 30 % Energie gespart werden. Sie sollten wissen, dass die Energiekosten für auf 55 Grad erwärmtes Wasser höher liegen,
als die Wasserbezugskosten.
Wichtig
Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann in Betrieb,
wenn die Trommel ausreichend befüllt ist
oder nutzen Sie das Energiesparprogramm. Bei
normal verschmutzter Wäsche wird keine Vorwäsche
benötigt. Waschen Sie möglichst bei niedrigeren
Temperaturen. Anstatt 60 °C reichen oft auch 40 °C.
Es lassen sich bis zu 35% an Energieaufwand durch
energieeffizientes Waschverhalten einsparen.
Viele Geschirrspülmaschinen können auch am Warmwasserhahn angeschlossen werden (siehe Gebrauchsanweisung), Waschmaschinen über ein Vorschaltgerät.
Das ist sinnvoll, wenn das warme Wasser mit wenig
CO2-Ausstoß erzeugt wird, etwa solar oder mit einer
Pelletsheizung.
Der tropfende Wasserhahn, der alle zwei Sekunden
tropft, kostet pro Jahr rund 800 Liter Wasser.
Eine Geschirrspülmaschine ist kein Luxus. Eine Familie
mit 4 Personen verwendet für das Spülen von Hand
durchschnittlich 40 Liter Wasser pro Tag. Um das
Wasser zu erwärmen, werden bis zu 2 Kilowattstunden
benötigt. Im Schnitt verbraucht eine Geschirrspülmaschine 20 Liter Wasser bei ca. 1 Kilowattstunde. Moderne Geräte mit ECO-Programm noch weniger. Wer
keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser
nicht ständig während des gesamten Spülvorgangs
laufen lassen!
Für ein Vollbad brauchen Sie ca. 150 Liter Wasser. Für
eine kurze Dusche 15-30 Liter.
Energiespartipps
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall e.V. (DWA)
Denken Sie auch an Ihre Toiletten! Ein herkömmlicher
Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser pro Spülung. Im
Vergleich: Ein Spülkasten mit Spartaste nur 3 Liter.
68
Weitere Informationen:
www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespar-spezial/warmwasser/wasser-sparen-die10-besten-tipps.html
Strom
Benutzen Sie Stand-by-Schaltungen nur, wenn es
wirklich sein muss. Schalten Sie das Gerät über Nacht
oder bei längeren Benutzungspausen ab. Manche Geräte verbrauchen selbst dann Strom, wenn das Gerät
ausgeschaltet ist. Mit Steckerleisten können Sie auch
gleichzeitig mehrere Geräte bequem ein- und ausschalten. Wenn Sie den Stand-by-Betrieb konsequent
einschränken, können Sie sich binnen Jahresfrist über
einen niedrigeren Jahresstrombedarf freuen.
Kochen
Beim Kochen können Sie Energie sparen, wenn der
Durchmesser des Topfes mit dem Durchmesser der
Kochstelle übereinstimmt!
Bei einem zu kleinen Topf
geht unnötige Wärme verloren. Ist der Topf zu groß,
verlängert sich die Ankochdauer. Ganz wichtig ist der
völlig ebene Topfboden,
weil damit der Wärmekontakt am besten gewährleistet ist. Und noch effizienter
sind doppelwandige Töpfe, da sie über Außenwand
und Deckel noch weniger Energie verlieren. Mit einem
Glaskeramik- oder einem Induktionskochfeld kann
sparsamer gekocht werden als mit Gusskochplatten.
Schalten Sie die Kochstelle oder den Backofen 5
bis 10 Minuten vor Ende der Garzeit schon aus. Die
Nachwärme reicht in der Regel völlig aus, damit die
Speisen gar werden.
Der Deckel muss auf den Kochtopf! Mit Deckel geht
der Kochvorgang schneller, weil die Wärme im Topf
bleibt und die Kochdauer verringert wird. Ein Beispiel:
Für 1,5 Liter Suppe ohne Deckel braucht man dreimal
so viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker sollten sich
einen transparenten Deckel gönnen.
Der Fachmann für Ihr Bad!
Planung und Ausführung
in einer Hand
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69
Energiespartipps
Sparsamer mit elektrischen
Haushaltsgeräten umgehen
Fernsehgeräte
Die heute sehr beliebten flachen Fernsehgeräte haben ein oft unbekanntes Problem. Sie haben besonders bei großen Bildflächen einen erstaunlich hohen
Stromverbrauch. Während der Strombedarf von Röhrengeräten der letzten Generation mit ca. 80 cm Bildschirmdiagonale bei etwa 80 Watt liegt, können große
Flachbildgeräte bis zu über 800 Watt liegen und sind
damit wahre Raumheizgeräte. Die Stromwerte sind
allerdings je nach Hersteller und Typ auch bei gleicher
Bildschirmgröße sehr unterschiedlich. LCD-Geräte mit
ca. 80 cm Diagonale haben einen Leistungsbedarf von
90 bis zu 190 Watt. Die Stromkostendifferenz liegt dabei in 10 Jahren bei etwa 300 €. Geräte mit geringem
Leistungsbedarf haben eine geringere Wärmeentwicklung, was auch zu einer längeren Gerätelebensdauer
und geringeren Störanfälligkeit führen kann. Es lohnt
sich daher aus mehreren Gründen den Strombedarf
zu vergleichen und für ein sparsameres Gerät auch
mehr zu investieren.
Wäschetrockner
Während eine energiesparende Waschmaschine mit
ca. 6 kg Fassung für einen Waschvorgang etwa 1
kWh verbraucht, liegt der Verbrauch für das Trocknen mit dem Wäschetrockner bei etwa 3 bis 3,5 kWh.
Wesentlich günstiger sind die Wäschetrockner mit
Wärmepumpentechnik, die den Stromverbrauch
etwa halbieren. Von wesentlicher Bedeutung für den
Stromverbrauch zur Trocknung ist aber auch die
Schleuderdrehzahl der Waschmaschine. Sie sollte bei
mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute liegen
oder besser bei 1600 UpM.
Das Trocknen auf der Leine ist nach wie vor die beste
und sparsamste Methode. Zumindest in der wärmeren
Jahreszeit sollte man möglichst darauf zurückkommen.
Energiekostenmessgerät
Um den Strombedarf einzelner Verbraucher zu messen, gibt es Leistungsmessgeräte. Es wird zwischen
Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die
Leistung in Watt und den Verbrauch in kWh. Diese
Messung sollte der Anwendung entsprechend über
einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Ein
Leistungsmessgerät kostet ca. 20 Euro. Die Anschaffung lohnt sich,
weil man damit in
einem Haushalt
viele Einsparmöglichkeiten finden
kann. Das Umweltund Energieberatungszentrum
der Kreisverwaltung Mainz-Bingen hält diese Energiekostenmessgeräte zur Ausleihe kostenlos für Sie zur
Verfügung.
Neukauf von Geräten
Wenn ein Gerät nicht mehr nutzbar ist und ausgetauscht werden muss, lohnt es sich vor dem Neukauf
auf das Geräte-Label zu achten. Wir stellen Ihnen die
üblichen Geräte-Label im Folgenden vor:
Weitere Informationen:
www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html
Energiespartipps
www.blauer-engel.de
www.eu-energystar.org
www.spargeraete.de
70
Geräte-Label im Überblick:
Europäisches Energielabel für
Haushaltsgroßgeräte
Die Regelung gilt seit
1998 und bestimmt,
dass elektrische Haushaltsgroßgeräte mit
dem EU-Energielabel
ausgezeichnet werden. Darunter fallen
Kühl- und Gefriergeräte,
Wäschetrockner, Waschvollautomaten, Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen, Lampen und
Raumklimageräte. Beim
Kauf eines dieser Geräte
sollten Sie sich fachkundig beraten lassen,
denn auch hier lohnt
sich unbedingt der Blick
aufs Detail. Seit Juni
2010 ist die geänderte Rahmenrichtlinie 2010/30/
EU zum Energielabel in Kraft. Das geänderte Label
zeigt zur Darstellung des technischen Fortschritts - je
nach Produktgruppe - die erweiterte Skala um bis
zu drei zusätzliche Klassen. Diese Klassen tragen die
Bezeichnungen A+, A++ bzw. A+++. Das neue Label ist
sprachneutral. Die bislang gebräuchliche textliche
Beschreibung der Merkmale wurde durch Piktogramme ersetzt.
Energy-Star für Bürogeräte
Das Energiesparprogramm „Energy
Star“ wurde gemeinsam mit den Vereinigten Staaten beschlossen, um Anreize für die Herstellung von energieeffizienten Bürogeräten zu schaffen. Das
Energy-Star-Emblem ermöglicht es, energiesparende
Geräte zu erkennen, die einen Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung und zum Umweltschutz
leisten.
Umweltzeichen Der Blaue Engel
Der Blaue Engel ist wohl das älteste
und bekannteste Umweltzeichen. Er
wird von einer unabhängigen Jury
für besonders umweltfreundliche
Produkte vergeben. Neben dem
Energieverbrauch spielen dabei auch
Kriterien wie Recyclingfähigkeit oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle. Die Vergabekriterien legen
das Umweltbundesamt und das Deutsche Institut für
Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam
fest. Diese werden regelmäßig verschärft.
Ökostrom und Anbieterwechsel
Wenn Verbraucher Ökostrom bestellen, wollen Sie,
dass der Strom in umweltfreundlichen Anlagen erzeugt wird und sie einen aktiven Beitrag zur Verringerung der CO2-Problematik leisten. Letzteres geschieht
dadurch, dass mit dem Bezug von Ökostrom auch
Impulse für den Bau neuer Anlagen gesetzt werden.
Wenn Strom zum Beispiel allein aus bestehenden
Wasserkraftanlagen stammt und nur auf dem Papier
einem Verbraucher zugeordnet wird, hat das mit
Ökostrom wenig zu tun. Denn es fehlt vor allem der
Impuls für den Bau neuer Anlagen. Zu Recht werden
solche Angebote gelegentlich als „Grünstromwäsche“
bezeichnet, weil die Belieferung mit Strom aus alten
Wasserkraftwerken zum Beispiel in Österreich oder
Norwegen nach Deutschland zu einer „Rücklieferung“
von Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken in diese
Länder führt.
Ökostrom wird auf unterschiedliche Weisen gewonnen. So werden beispielsweise Geothermie, Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse
genutzt, um Energie zu erzeugen. Hierdurch wird
einerseits die Umwelt massiv geschützt. Zum anderen sind solche Modelle unabhängig von begrenzten
Kraftstoffen wie Kohle oder gefährlichen Brennelementen wie Plutonium. Sie tragen also durch einen
Ökostrom-Wechsel zum Klimaschutz und zur Sicherheit in Deutschland bei.
Wichtig ist es, den passenden Anbieter für einen
Ökostrom-Wechsel zu finden. Hierfür gibt es einige
Kriterien. So sollte der Stromanbieter nur grünen
Strom erzeugen und auch keinen Strom aus Atomkraftwerken einkaufen. Des Weiteren ist es ratsam,
einen Ökostrom-Anbieter zu wählen, der nachweislich
in regenerative Energieformen investiert und somit
zukunftsweisend arbeitet.
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nur Strom,
Strom, sondern
sondern
auch
Gas
liefert?
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Informieren Sie sich unter der kostenlosen Rufnummer:
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0800 0 848 848 oder im Internet auf ww.ewr.de
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71
Energiespartipps
Ökostrom ist eine moderne und umweltverträgliche
Art des Stroms. Die Umsetzung des politisch festgelegten Ausstiegs aus der Atomkraft ist langfristig geplant. Der persönliche Ausstieg ist jedoch mit einem
Wechsel zum Ökostrom sofort möglich. Ein solcher
Wechsel bringt zahlreiche Vorteile. So unterstützen
Sie durch Ihren Ökostrom- Wechsel die Investitionen
in erneuerbare Energien. Zudem sprechen Sie sich
ganz klar gegen die aus Atomkraftwerken gewonnene
Energie aus. Des Weiteren schonen Sie die Umwelt,
weil weniger Energie aus umweltschädlichen Kohlekraftwerken gewonnen wird. Nicht zuletzt kann
Ökostrom heutzutage manchmal sogar günstiger sein
als das Standardangebot des örtlichen Versorgers.
Qualitätslabel
Aus unserer Sicht sind die Anforderungen aus dem
ok-Power-Label und dem Grüner Strom Label Gold
ambitioniert, ebenso die Anforderungen des Ökoinstituts Freiburg an EcoTopTen-Stromprodukte. Hier
können Sie sicher sein, dass die zuvor beschriebenen
Anforderungen und Erwartungen auch erfüllt werden.

Der bisherige Versorger schickt Ihnen eine
Bestätigung der Kündigung und eine Schluss
rechnung über den angefallenen Stromverbrauch.
Weiter Informationen::
www.ok-power.de/home.html
www.gruenerstromlabel.de/
www.ecotopten.de/produktfeld_strom.php
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/
Vorsicht bei RECS!
RECS und EECS sind keine Qualitätslabel, sondern
Herkunftsnachweise für Ökostrom. Die Verwendung
ist oft ein Hinweis auf Greenwashing („Schummelstrom“). Denn mit den Nachweisen kann die Eigenschaft „Ökostrom“ auf Strom aus konventionellen
Kraftwerken (Atom, Kohle) übertragen werden.
Besonders Stromdiscounter setzen auf solche Zertifikate und verkaufen konventionellen Strom von der
Strombörse als Ökostrom.
So geht der Wechsel:
Jeder Verbraucher kann seinen Stromlieferanten frei
wählen. Das gilt nicht nur beim Einzug in eine neue
Wohnung: Auch wer bereits einen Liefervertrag mit
einem Anbieter hat, kann wechseln. Hier sind allerdings die Kündigungsfristen im bestehenden Vertrag
entscheidend.

Sie fordern vom gewünschten neuen Versorger Vertragsunterlagen an.

Nach Prüfung der Unterlagen schicken Sie
den ausgefüllten und unterzeichneten Liefer
vertrag an den neuen Versorger zurück. Er
bekommt von Ihnen eine Vollmacht zur
Kündigung des alten Vertrags mit dem bishe
rigen Versorger und in der Regel eine Ein
zugsermächtigung zum Bankeinzug der Abschlagszahlungen.
Energiespartipps

Der neue Stromversorger übernimmt alles
Weitere. Er regelt mit dem alten Versorger
den notwendigen Datenaustausch und ggf.
die Zählerablesung. Zur Sicherheit sollten Sie
sich auch den Zählerstand am Wechseltag
notieren.

72
Sie erhalten vom neuen Stromversorger eine
schriftliche Bestätigung über den Vertragsabschluss und den Lieferbeginn.
web/stromanbieterwechsel_faq.html
Sparsamer bei der
Beleuchtung
Aus für die Glühbirne
Die gute alte Glühbirne ist ein
wahrer Energieverschwender.
Deswegen dürfen seit dem 1.
September 2013 in der Europäischen Union keine klassischen
Glühbirnen mehr hergestellt
und gehandelt werden. Dies
galt bereits seit 2 Jahren für
die Birnen mit hoher Leistung,
doch nun ist auch Schluss mit
den kerzenförmigen 40 und 25 Watt Birnen. Glühbirnen gibt es nur noch so lange der Vorrat reicht, denn
die Händler dürfen keine Birnen mehr nachordern.
Energiesparlampen
Mit dem Einsatz von Energiesparlampen lassen sich
gegenüber der Glühbirne ca. 80 % an Stromkosten
sparen. Der Energiesparlampe liegt das Funktionsprinzip einer Leuchtstofflampe zu Grunde. Bei einer
Leuchtstofflampe als Energiesparlampe, wird durch
die in der Glasröhre vorhandenen Leuchtstoffe mittels
Entladung im Quecksilberdampf ultraviolette Strahlung erzeugt, welche nach außen hin beim Verlassen
der Glasröhre in Licht umgewandelt wird. Diese beiden Prozesse werden als Entladung und Fluoreszenz
bezeichnet.
Der Vorteil der Energiesparlampen liegt in der
Lichtausbeute, denn es werden ca. 25 % des Stroms in
Licht umgewandelt. Bei der Glühlampe waren es
nur 5 %. Der CO2-Ausstoß kann durch den Einsatz
einer Energiesparlampe sehr stark verringert werden.
Viele Kunden empfinden es als nervig, dass die neuen
Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt werden
müssen, und auch das kältere Licht fällt negativ auf.
Aber im Geldbeutel und bei der Stromeinsparung
macht sich der europaweite Verzicht auf Glühbirnen
bereits deutlich bemerkbar. Stiftung Warentest empfiehlt, um die Lebensdauer der Energiesparlampe zu
erhöhen, bei häufigem Ein- bzw. Ausschalten immer
eine Ruhezeit von zwei Minuten einzuhalten. Die
führenden Hersteller versuchen durch intensive Forschung die Menge des benötigten Quecksilbers immer
mehr zu reduzieren. Denn das benötigte Quecksilber
ist ein Nachteil bei der Herstellung und Entsorgung
der Energiesparlampen. Die Sorge vieler Verbraucher um ihre Gesundheit ist laut Stiftung Warentest
aber größer als das Risiko, das von der geringen
Menge ausgeht. In allen getesteten Modellen ist das
Schwermetall in ausgeschaltetem Zustand in Amalgan
gebunden und die gemessenen Quecksilberbelastungen nach Bruch bleiben weit unter den Richwerten für
Raumluft.
pe ist die Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings
etwa dreimal schlechter.
Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit
Infrarotbeschichtung. Handelsbezeichnungen für diese Technologie sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“
oder „infrared coated“. Eine Lampe mit dieser Technik
verbraucht ca. ein Drittel weniger Energie und hält
länger als eine normale Halogenlampe. Halogenlampen gibt es inzwischen auch in normaler GlühbirnenForm.
LED: Klein und fein
LED-Lampen (Licht Emittierende Dioden) sind eine
echte Alternative. Der höhere Anschaffungspreis lohnt
sich auf Grund der vielfältigen Vorzüge. Das Marktangebot steht erst am Anfang und ist doch jetzt schon
sehr vielfältig. Es wird ständig erweitert und verbessert. LED sind sehr langlebig. Die Lebensdauer ist
etwa 10 mal höher als bei Energiesparlampen. Außerdem enthalten sie keine gefährlichen Stoffe wie eben
Quecksilber. Eine LED verbraucht z.B. 90 % weniger
Strom als die Glühlampen, ca. die Hälfte weniger als
Halogenlampen und etwas weniger als Energiesparlampen. Die LED ist umweltfreundlich und erfreulicherweise im Gebrauch sehr robust. LED-Leuchten
sind problemlos mit dem Edisongewinde erhältlich.
HINWEIS
Da LEDs ein sehr grelles und intensives Licht erzeugen können, sollte wie auch bei anderen Leuchtmitteln darauf geachtet werden, dass man nicht direkt
in die Lichtquelle sieht. Die Netzhaut könnte bei
superhellen LEDs beschädigt werden. Bei Kindern und
Haustieren darauf achten, dass diese nicht ungehindert in das Licht blicken können.
ACHTUNG
Das Leuchtplasma der Energiesparlampe enthält
ca. 7mg Quecksilber und darf deshalb keinesfalls
zusammen mit dem Hausmüll entsorgt oder in den
Altglascontainer geworfen werden. Damit das giftige
Schwermetall nicht in die Umwelt gelangt, müssen
Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt werden
Das bedeutet für den Endverbraucher: Die Energiesparlampen gehören in die Schadstoffsammlung.
Weitere Informationen:
www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/
energiespar-spezial/beleuchtung.html
www.energiespartipps-online.de/energie-sparen/
strom/beleuchtung/
Halogenlampen:
Beachten Sie die Unterschiede
Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie
haben aber im Vergleich zu konventionellen Glühlampen eine rund doppelt so hohe Lebensdauer – etwa
2.000 Betriebsstunden – und eine bis zu doppelt so
hohe Lichtausbeute. Im Vergleich zur Energiesparlam-
73
Energiespartipps
Es zahlt sich in jedem Fall aus, wenn man auf eine
gute Qualität der Energiesparlampe achtet, die inzwischen in den vielfältigsten Formen erhältlich sind.
BAFA-Förderung
g
n
u
r
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Förd
Förder- und
Finanzierungsprojekte
Der Einsatz von erneuerbaren Energien wird über das
Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) „Förderung von
Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im
Wärmemarkt“ und auch über die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) gefördert.
In wie weit Doppelförderungen bzw. Kombination von
Förderung und Zuschuss bei KfW, BAFA und anderen
Förderung ungekürzt möglich sind, ist in jedem Einzelfall zu prüfen.
Bauen und Sanieren
Wichtig:
Es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf eine
Förderung. Beide, KfW und BAFA ändern Ihre
Förderbedingungen teilweise in sehr kurzen Abständen und setzen auch Zuschüsse aus, wenn
keine Haushaltsmittel freigegeben sind. Bewilligungen werden nur im Rahmen der zur Verfügung
stehenden Haushaltsmittel von der jeweiligen Bewilligungsstelle erteilt. Deshalb ist es wichtig, sich
rechtzeitig und aktuell zu informieren. Kümmern
Sie sich rechtzeitig um mögliche Fördermittel: In
der Regel müssen diese vor Beginn der Maßnahme
beantragt und bewilligt werden. Eine Ausnahme
stellt das BAFA dar, bei welchem innerhalb von
6 Monaten nach Inbetriebnahme die Förderung
beantragt werden muss.
74
Das Programm zur „Förderung von Maßnahmen zur
Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“
ist derart komplex und variabel gestaltet, dass es
ohne fachkundige Beratung kaum mehr möglich ist,
die optimale Förderung und deren Voraussetzungen
dafür richtig zu erkennen und zu beantragen. Deshalb
soll an dieser Stelle nur empfohlen werden, vor der
Durchführung von Gebäudesanierungen fachkundigen Rat einzuholen.
Es werden Zuschüsse für thermische Solaranlagen,
Biomasseheizungen und Wärmepumpen gezahlt.
Der aktuelle Stand z.B. über abgerufene Mittel für
Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen kann unter www.bafa.de über eine sogenannte
„Förderampel“ eingesehen werden.
Hinweis:
Die Höhe der Zuschüsse kann sich gegenüber der
Basisförderung erhöhen, wenn nach energetischer
Modernisierung ein bestimmtes KfW-Effizienzhaus
nachgewiesen werden kann. Bei Wärmepumpen müssen festgelegte Jahresarbeitszahlen erreicht werden.
Lassen Sie sich die Jahresarbeitszahl vor dem Kauf
der Wärmepumpe berechnen, wenn Sie mit einem
Zuschuss vom BAFA rechnen.
Ein Energieberater kennt alle aktuellen Möglichkeiten
der BAFA-Förderungen und ist beim Ausfüllen der
erforderlichen Anträge und Erklärungen behilflich.
Bei Neubauten ist keine BAFA-Förderung mehr
möglich. Ausgenommen davon sind zu erstellende
Gebäude, bei denen über Solaranlagen oder Biomasseheizungen Prozesswärme erzeugt wird.
KfW-Förderung
Auch hier sind die Fördermöglichkeiten äußerst
komplex und vielfältig und werden auch weiterhin
ständigen Veränderungen unterliegen. Deshalb ist
auch hier der beste Rat, den man geben kann: Suchen
Sie sich einen Energieberater, der den Förderdschungel beherrscht.
Zu unterscheiden sind Programme für die Sanierung
(Programmnummer 151/430/431/167/274) und für
den Neubau (Programmnummer 153/274/275).
Sanierung:
Für die Sanierung gilt: Alle Wohngebäude mit Bauantrag bis Ende 1994 kommen in den Genuss der vollen
Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.
Im KfW-Programme Energieeffizient Sanieren gibt es
die Wahlmöglichkeit zwischen einer Kreditvariante
Bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses kann ein
Darlehen bzw. Zuschuss auf die maximale Summe
von bis zu 75.000 € /Wohneinheit, beantragt werden.
Tilgungszuschüsse oder Zuschüsse sind bei einer
energetischen Modernisierung von 2,5 % bis 25 %,
bezogen auf die förderfähigen Investitionskosten,
möglich. Die Höhe des Tilgungszuschusses bzw.
Investitionszuschusses ist davon abhängig, welches
KfW-Effizienzhaus erreicht und nachgewiesen werden
kann. Ein Sachverständiger muss das Erreichen eines
KfW-Effizienzhauses nach Fertigstellung prüfen und
bestätigen.
Bei Durchführen von Einzelmaßnahmen beträgt der
maximale förderfähige Betrag 50.000 € pro Wohneinheit. Bei Verzicht auf ein KfW-Darlehen wird bei
Einzelmaßnahmen ein Zuschuss in Höhe von 10 %
gewährt (maximal 5.000 € pro Wohneinheit).
Einzelmaßnahmen unterliegen technischen Mindestforderungen gemäß einer Anlage, die ebenfalls von
einem Sachverständigen zu prüfen und zu bestätigen
sind.
In beiden Fällen ist bei der Kreditvariante immer der
aktuell gültige Zinssatz zu beachten.
Im Zuge einer energetischen Modernisierung/ Sanierung wird eine Baubegleitung (Programm 431) durch
einen Sachverständigen empfohlen. Diese wird mit
50 % der in Rechnung gestellten Kosten, maximal
mit 4.000 € je Gebäude bezuschusst. Baubegleitung
kann bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses und
bei Durchführen von Einzelmaßnahmen beantragt
werden.
Bis zu 50.000 € pro Wohneinheit als Darlehen werden
im KfW-Programm 159 Altersgerecht Umbauen als
Kredit zur Verfügung gestellt. Es müssen technische
Mindestanforderungen gemäß einer Anlage erfüllt
werden. Die KfW-Programme Energieeffizient
Sanieren und Altersgerecht Umbauen sind untereinander kumulierbar.
Holzvergaser, Pelletheizungen, Holzhackschnitzelheizungen), Wärmepumpen mit einer Nennwärmeleistung bis 100 kW. Die Kredithöhe beträgt bis zu 50.000
€/Wohneinheit.
Neubau:
Für den Neubau eines Wohngebäudes kann das KfWProgramm 153 Energieeffizient Bauen in Anspruch
genommen werden, wenn ein KfW-Effizienzhaus 55
oder besser bzw. ein Passivhaus hergestellt wird. Die
Darlehenssumme beträgt maximal 50.000 €/Wohneinheit. Für das Erreichen eines Effizienzhauses 55 erhält
man einen Tilgungszuschuss von 5 % und für ein Effizienzhaus 40 werden 10 % Tilgungszuschuss gewährt.
Im KfW-Programm 274 wird die Errichtung oder der
Ausbau einer Photovoltaikanlage in einer günstigen
Kreditvariante gefördert. Seit Januar 2013 gibt es
zusätzlich das KfW-Programm 275, in welchem eine
Förderung für die Installation eines Stromspeichers
in Verbindung mit der Errichtung einer PhotovoltaikAnlage in Form eines Kredits mit einem Tilgungszuschuss von 30 % verankert ist.
Das KfW-Programm 270 Erneuerbare Energien gewährt zinsgünstige Darlehen für Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, z. B. Sonne,
Biomasse, Wind, Wasser oder Erdwärme.
Günstige Finanzierungszinsen stehen auch für Kommunen, Kirchen, Sportvereine, Dienstleister sowie Unternehmen zur Verfügung. Insbesondere bei kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU) werden 80 % der
Kosten bei einem maximalen Förderbetrag von 1.280
€ für Energieberatungen bei der sog. Initialberatung
erstattet. Für intensivere Detailberatungen werden 60
% der Kosten von maximal 4.800 € bezuschusst.
Die vielfältigen und umfangreichen Programme der
KfW erfordern die Hilfe von Energieberatern, um alle
Möglichkeiten auszuloten und optimal zu nutzen. Die
KfW-Programme für KMU werden von Beratern begleitet, die bei der KfW gelistet sind.
Selbstverständlich ist das Förder- und Finanzierungsangebot der KfW noch umfangreicher. An dieser Stelle
wurde lediglich auf die wichtigsten Programme für
Neubau und Altbaumodernisierung hingewiesen.
Im KfW-Programm 167 wird ein Ergänzungskredit
für die Umstellung der bestehenden Heizungsanlage, welche vor dem 01.01.2009 installiert wurde, auf
Erneuerbare Energien gewährt. Gefördert werden:
Thermische Solarkollektoranlagen bis 40 m2 Bruttokollektorfläche, Biomasseanlagen mit einer Nennwärmeleistung von 5 kW bis 100 kW (zum Beispiel
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Förderung
(Programm 151) und einer Zuschussvariante (Investitionszuschuss, Programm 430).
In beiden Programmen wird unterschieden, ob Sie
einzelne Maßnahmen oder eine Komplettsanierung
durchführen, bei welcher Sie einen bestimmten Effizienzstandard erreichen.
ISB-Darlehen Wohneigentum
und Modernisierung
Programm für die Modernisierung und Instandsetzung von selbst genutztem Wohnraum
Die Investitions- und Strukturbank gewährt Darlehen
für die Modernisierung und Instandsetzung von selbst
genutztem Wohnraum. Gefördert werden Modernisierungsmaßnahmen, die die Einsparung von Energie
oder Wasser bewirken. Förderfähig sind auch bauliche
Maßnahmen, die die Beheizung und Wassererwärmung durch die Nutzung alternativer oder regenerativer Energien ermöglichen.
Antragsberechtigt sind Haushalte, deren Einkommen
die Einkommensgrenze des § 9 Abs. 2 Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) um nicht mehr als 60%
überschreiten. Für Haushalte mit bis zu vier Personen
beträgt das Darlehen maximal 60.000 €. Für jedes weitere Haushaltsmitglied kann das Darlehen um 5.000 €
erhöht werden.
Förderung
Die ISB gewährt das Darlehen zu dem im Zeitpunkt
des Antragseingangs (Förderantrag und Förderbestätigung) maßgeblichen Zinssatz. Die aktuellen Zinssätze sind unter der Internetadresse der ISB
www.isb.rlpde abrufbar. Weitere Auskünfte erteilt die
Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz unter
06131 / 6172-1746.
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Weitere Informationen:
www.bafa.de
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
www.kfw.de
Förderprogramme der KfW
www.isb.rlp.de/
Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz
www.energie-effizienz-experten.de
Vor-Ort-Energieberater
www.bmwi.de > Energie
www.energiefoerderung.info/
Umfangreiche Förderdatenbank
www.foerderdata.de
Umfangreiche Förderdatenbank
www.solarfoerderung.de
Forum Umwelt
Beratungsangebote
des UEBZ
Energieberatung
Beratungsleistungen
Energiesparendes Bauen und Sanieren
 Niedrigenergie- und Passivhausbauweise
 Hocheffiziente Sanierung von Bestandsgebäuden
Anlagentechnik / alternative Energieträger
 Moderne, sparsame und regenerative Heiztechnik
(Wärmepumpentechnik, Holzpelletheizkessel,
Solarthermie, Blockheizkraftwerke usw.)
 Photovoltaik
 Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
Dämmstoffe
 Wärmedämmverbundsysteme, Innenwanddämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke/
Dach mit herkömmlichen und nachwachsenden
Dämmstoffen
Einfach umzusetzende Sparmaßnahmen
 Energiesparende Haushaltsgeräte und Beleuchtung, kostenloser Verleih von Stromsparmessgeräten
Ihr gutes Recht
 Energieeinsparverordnung (EnEV)
 Erneuerbare-Energien-Wärmegestz (EEWärmeG)
usw.
 Staatliche und regionale Förderprogramme
Bitte vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit
uns. Terminvereinbarungen und Anmeldungen
nimmt für Sie gerne Sabine Fleck telefonisch entgegen unter: 06132 / 787-2173
Umweltberatung
Auszeichnungen
Umweltschutzpreis Landkreis Mainz-Bingen
 Für Privatpersonen, Vereine, Schulen und Kitas
Klimaschutzpreis Landkreis Mainz-Bingen
 Für CO2-Einsparprojekte, Energieeffizienzmaßnahmen u.a. in öffentlichen Gebäuden
Die „Grüne Hausnummer“
 Auszeichnung für umweltfreundliches Bauen und
Wohnen für Privatpersonen und Firmen
Ökoprofit für Firmen – Umweltschutz mit Gewinn
 Das Ziel von Ökoprofit ist es, die Umwelt zu schonen und mit den eingesetzten Maßnahmen Kosten zu sparen.
Umweltbildung
Informationsseminare und Fortbildungen
 Zukunftswerkstätten, Millenniumskampagne,
Partizipationsverfahren u.a.
Forum Umwelt
 Jährliches Symposium zu aktuellen Umweltthemen
Umweltprojekte / Vorträge / Umweltexkursionen /
Schulungen im Landkreis
 Verschiedene Themen je nach Aktualität und auf
Anfrage für Schulklassen, Vereine und Gruppen
(u.a. im Selztal, Rochusberg bei Bingen, Mittelrheintal...)
FÖJ / BFD - Stelle
 Jährlich wechselnde Einsatzstelle im Rahmen des
Freiwilligen Ökologischen Jahres bzw. des Bundesfreiwilligendienstes.
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Beratungsangebote
s
g
n
u
Berat e
t
o
b
e
g
an
Weiterbildungsangebote
 Vorträge, Weiterbildungen und Schulungen,
zum Beispiel die Klimaschutztour
Ansprechpartner
Leiter Geschäftsbereich II
Adam Schmitt
Erster Kreisbeigeordneter
Tel.: 06132 / 787-2000
E-Mail: [email protected]
Leitung / Umweltberatung
Helmut Spoo
Dipl.-Geograph
2. OG, Raum211
Tel.: 06132 / 787-2170
E-Mail: [email protected]
Energieberatung
Simone Henke
M.Sc. Energie-, Gebäude-
und Umweltmanagement
BAFA zertifizierte Vor-Ort-Energieberaterin
2. OG, Raum 213 Tel.: 06132 / 787-2172
E-Mail: [email protected]
Martina Schnitzler
Dipl.-Ing. Architektur
BAFA zertifizierte Vor-Ort-Energieberaterin
2. OG, Raum 213
Tel.: 06132 / 787-2171
E-Mail: [email protected]
Anmeldung, Terminvergabe,
Organisation
Sabine Fleck
2. OG, Zi.- Nr. 214
Tel.: 06132 / 787-2173
Fax: 06132/787-2174
E-Mail: [email protected]
Sie finden uns in Ingelheim in der „Neuen Mitte“
Beratungsangebote
Anschrift
Kreisverwaltung Mainz-Bingen
UEBZ
Konrad-Adenauer-Str. 3
55218 Ingelheim am Rhein
Eingang „Neue Mitte“ gegenüber dem Hauptgebäude
der Kreisverwaltung
78
Beratungsangebote im Landkreis Mainz-Bingen
Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ)
Konrad-Adenauer-Straße 3
55218 Ingelheim am Rhein
Tel.: 06132 / 787-2172
E-Mail: [email protected]
www.mainz-bingen.de >_verwaltung >_uebz
Verbraucherzentrale RLP e.V.
Energieberatung
Seppel-Glückert-Passage 10
55116 Mainz
Tel.: 0800 / 6075600
E-Mail: [email protected]
www.energieberatung-rlp.de
Stadtverwaltung Ingelheim am Rhein
Amt für Bauen, Planen und Umwelt
Neuer Markt 1
55218 Ingelheim am Rhein
Tel.: 06132 / 782-199
E-Mail: [email protected]
http://www.ingelheim.de
Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Dipl.-Ing. (FH) Birgit Maack
Hindenburgplatz 6
55118 Mainz
Tel.: 06131 / 9960-38
E-Mail: [email protected]
www.diearchitekten.org
Energieagentur Sprendlingen-Gensingen
Gertrudenstraße 11
55576 Sprendlingen
Tel.: 06701 / 201 410
E-Mail: [email protected]
© November 2013
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Zusammenarbeit bei den zuständigen
Mitarbeitern der Kreisverwaltug MainzBingen
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55268 Nieder-Olm
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Herausgeber:
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Rochusallee 2
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Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat bietet die Verbraucherzentrale von 13:30 bis 17:15 Uhr kostenlose
Energieberatung in den Räumen der Stadtverwaltung
Bingen nach Terminvereinbarung an.
„Energiekosten senken und
dabei die Umwelt schonen.“
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.
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