KREISVERWALTUNG MAINZ-BINGEN Energieratgeber Bauen und Sanieren e-rp GmbH Energie Rheinhessen-Pfalz Gartenstraße 22 55232 Alzey Tel. 0800 55 232 55 Vorwort Liebe Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Mainz-Bingen! Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren und eine Energieversorgung aufzubauen, die frei von fossilen Brennstoffen ist, um den zusätzlichen Eintrag von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre zu mindern. Es ist notwendig, den Umstieg auf regenerative Energieträger wie Biomasse, Sonne, Wind, Umweltwärme zu forcieren und mitzutragen. Dieser Energieratgeber „Bauen und Sanieren“ informiert Sie darüber, welchen Beitrag jeder von uns zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten kann. Er gibt Ihnen wertvolle Tipps zum energieeffizienten Bauen und Sanieren sowie deren Umsetzung und Fördermöglichkeiten. Darüber hinaus verweist er auf die vielfältigen Beratungsangebote im Landkreis MainzBingen, in denen Sie Antworten auf Ihre individuellen Fragen rund um das Thema Energie erhalten. Der Ratgeber stellt auch die vielfältigen und langjährigen Aktivitäten unseres Landkreises im Bereich Umwelt- und Klimaschutz vor. Symposien wie das bürgernahe „Forum Umwelt“ greifen seit 18 Jahren zukunftsweisende Themen auf. Auch die Auszeichnung „Grüne Hausnummer“ für umweltfreundliches Bauen und Wohnen geht mittlerweile in die 10. Runde. Das kreiseigene Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) bietet seit 13 Jahren für alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises eine kostenlose, unabhängige Energieberatung an, die sehr stark nachgefragt wird. Die Reduzierung Ihres Energiebedarfs hilft nicht nur der Natur und damit uns allen, sondern nutzt vor allem auch Ihnen. Denn eine optimale Nutzung der Energie bedeutet immer auch eine Kostenersparnis. Deshalb unsere Bitte an Sie: Nutzen Sie die Angebote, informieren Sie sich und lassen Sie sich kostenlos bei uns beraten. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam zusammenarbeiten, für die Energiewende und den Erhalt einer intakten Umwelt! Ihre Claus Schick Landrat Adam J. Schmitt Erster Kreisbeigeordneter 3 Energieratgeber Bauen und Sanieren Wir alle tragen Verantwortung für unsere nachfolgenden Generationen und für die fortschreitende Klimaveränderung. Der effektive Umgang mit der uns zur Verfügung stehenden Energie, eine Optimierung in der Energienutzung und ein damit einhergehender aktiver Klimaschutz sind Aufgaben und Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Mini-BHKW – Wärme und Stromerzeugung in Eigenregie. Mini-BHKW – Wärme und Stromerzeugung in Eigenregie. Die Energiezukunft könnte demnächst schon in Ihrem Keller stattfinden. Alles wasdemnächst Sie hierzuschon benötigen, ist Die Energiezukunft könnte in Ihrem ein modernes Mini-BHKW, das sowohl Strom als auch Keller stattfinden. Alles was Sie hierzu benötigen, ist Wärme erzeugen kann. ein modernes Mini-BHKW, das sowohl Strom als auch Wärme erzeugen kann.im gewerblichen als auch im privaten Mini-BHKWs sind sowohl Bereich weiter dem im Vormarsch. Keinals Wunder, die Mini-BHKWs sindauf sowohl gewerblichen auch imdenn privaten kompakten Kraftwerke überzeugen mit einer attraktiven wirtBereich weiter auf dem Vormarsch. Kein Wunder, denn die schaftlichen und ökologischen Gesamtbilanz. kann auch kompakten Kraftwerke überzeugen mit einerDamit attraktiven wirtfür Sie der Wunsch nach preiswerter, umweltschonender und schaftlichen und ökologischen Gesamtbilanz. Damit kann auch unabhängiger Energieerzeugung in Erfüllung gehen. für Sie der Wunsch nach preiswerter, umweltschonender und unabhängiger Energieerzeugung in Erfüllung gehen. Anstelle einer konventionellen Heizung wird nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung nur Wärme sondern auch Anstelle einer konventionellennicht Heizung wird nach dem Prinzip Strom selbst erzeugt. Dieses Prinzip hat sich in der Praxis der Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Wärme sondern auch erfolgreich bewährt. Es Dieses gibt Geräte für hat die unterschiedlichsten Strom selbst erzeugt. Prinzip sich in der Praxis Einsatzzwecke: Von der Privatimmobilie über die gewerbliche erfolgreich bewährt. Es gibt Geräte für die unterschiedlichsten Nutzung bis hin zu öffentlichen Einrichtungen wie oder Einsatzzwecke: Von der Privatimmobilie über die Schulen gewerbliche Kindergärten. Nutzung bis hin zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Mit uns können Sie rechnen Mit uns können Voraussetzung fürSie denrechnen wirtschaftlichen Betrieb ist die Auswahl des richtigen Gerätes. Diese AuswahlBetrieb ist insbesondere von Voraussetzung für den wirtschaftlichen ist die Auswahl den baulichen Gegebenheiten, Ihrem Energiebedarf sowie des richtigen Gerätes. Diese Auswahl ist insbesondere von Ihrembaulichen individuellen Nutzungsverhalten abhängig und solltesowie sehr den Gegebenheiten, Ihrem Energiebedarf sorgfältig getroffen Nutzungsverhalten werden. Ihrem individuellen abhängig und sollte sehr sorgfältig getroffen werden. Wir bieten Ihnen hierzu eine umfangreiche und herstellerunabhängige an, denn Energie ist unser Schritt Wir bietenBeratung Ihnen hierzu eine umfangreiche undGeschäft! herstellerunabfür Schritt begleiten wir Sie von der Planung bis zum Kauf unter hängige Beratung an, denn Energie ist unser Geschäft! Schritt Berücksichtigung der folgenden Schwerpunkte: für Schritt begleiten wir Sie von der Planung bis zum Kauf unter Berücksichtigung der folgenden Schwerpunkte: 1. Umfangreiche Bedarfsanalyse 2. Produktberatung und -auswahl 1. Herstellerunabhängige Umfangreiche Bedarfsanalyse 3. Wirtschaftlichkeits-Check 2. Herstellerunabhängige Produktberatung und -auswahl 4. und günstige Konditionen für Kauf, 3. Partnerauswahl Wirtschaftlichkeits-Check Installation und Inbetriebnahme 4. Partnerauswahl und günstige Konditionen für Kauf, Kindergärten. Mini-BHKWs werden vom Staat besonders gefördert Mini-BHKWs werden vom Staat besonders Energie gefördert Die hocheffiziente Nutzung der eingesetzten von fast 90 Prozent Mini-BHKW besonders umweltschonend. Die hocheffimacht ziente ein Nutzung der eingesetzten Energie von fast Das belohntmacht der Staat mit attraktiven Förderungen, steuerlichen 90 Prozent ein Mini-BHKW besonders umweltschonend. Vergünstigungen und einer garantierten Vergütung von derzeit Das belohnt der Staat mit attraktiven Förderungen, steuerlichen 5,11 Ct/kWh für den produzierten Strom.von Und das Vergünstigungen und gesamten einer garantierten Vergütung derzeit Beste: Wenn Sie Strom produzieren als SieStrom. selbst Und verbrau5,11 Ct/kWh für mehr den gesamten produzierten das chen, automatisch ins Stromnetz und Beste: wird Wenndieser Sie mehr Strom produzieren als Sieeingespeist selbst verbrauzusätzlich 4 bisautomatisch 6 Cent vergütet. chen, wirdmit dieser ins Stromnetz eingespeist und zusätzlich mit 4 bis 6 Cent vergütet. Installation und Inbetriebnahme Mit einem Mini-BHKW haben Sie alle Vorteile aufMini-BHKW Ihrer Seite: haben Sie alle Mit einem Vorteile auf Ihrer Seite: 1. Sie sparen bis zu 25 Prozent Ihrer Energie- und Betriebskosten 1. Sie sparen bis zu 25 Prozent Ihrer Energie- und 2. Sie verdienen Geld, weil jede erzeugte Kilowattstunde Betriebskosten Strom staatlich vergütet wird 2. Sie verdienen Geld, weil jede erzeugte Kilowattstunde 3. Sie profitieren von Vergünstigungen und SteuerStrom staatlich vergütet wird vorteilen 3. Sie profitieren von Vergünstigungen und Steuer4. Sie schonen die Umwelt weil der Energieeinsatz um vorteilen bis zu 40% reduziert wird 4. Sie schonen die Umwelt weil der Energieeinsatz um bis zu 40% reduziert wird Die eigene Wärme- und Stromversorgung für Ihr Zuhause. Die eigene Wärme- und Stromversorgung für Ihr Zuhause. Mini-BHKW – Leiten Sie Ihr Mini-BHKW – Leiten Sie Ihr eigenes Energieunternehmen. eigenes Energieunternehmen. Mit einem Mini-Blockheizkraftwerk erzeugen Sie Wärme und Strom Mini-Blockheizkraftwerk in Eigenregie. Und das rechnet sich: Mit einem erzeugen Sie Wärme und Strom in Eigenregie. Und das rechnet sich: • bis zu 50 % weniger CO2 produzieren • bis zu 25 % weniger Energie- und • bis zu 50 % weniger CO2 produzieren Betriebskosten • bis zu 25 % weniger Energie- und • staatliche Förderungen sichern Betriebskosten • Hocheffizient durch Kraft-Wärme• staatliche Förderungen sichern Kopplung • Hocheffizient durch Kraft-WärmeKopplung Setzen Sie auf eine saubere Zukunft! Gerne berät Sie hierzu unser Setzen Sie auf eine saubere Zukunft! Energieberater unverbindlich. Gerne berät Sie hierzu unser Energieberater unverbindlich. Telefon 06132 7801-114 Telefon 06132 7801-114 www.rheinhessische.plusbhkw.de www.rheinhessische.plusbhkw.de Jetzt kostenlos beraten lassen! Jetzt kostenlos beraten lassen! 4 RHE_1836_2013_BHKW_AZ_190x250_Pressetext_V01_RZ.indd 1 27.03.13 15:31 RHE_1836_2013_BHKW_AZ_190x250_Pressetext_V01_RZ.indd 1 27.03.13 15:31 Inhaltsverzeichnis Grußwort 5 Das UEBZ 6 7 7 8 9 10 13 14 15 16 16 Wir über uns Energieberatung Energiebranchenbuch Solarkataster Ausleihe von Stromsparmessgeräten Grüne Hausnummer Ökoprofit Forum Umwelt Klimaschutztouren Schulprojekte Handy Projekt 18 Bauen und Sanieren 18 Neubau - Zukunft Haus 18 18 19 20 24 Allgemein Gesetzliche Anforderungen Standards im Neubau Wege zum Traumhaus Beispiele aus dem Landkreis 27 Sanieren im Bestand 27 27 28 29 30 Allgemein Mögliche Energieverluste an älteren Gebäuden Energieberatung vor Ort Energieeinsparverordnung (EnEV) Energieausweis 32 Maßnahmen: 32 32 34 36 36 38 41 42 44 Dämmstoffe Außenwanddämmung Dachdämmung Kellerdämmung Fenster Heizungsoptimierung Luftdichtheit Lüftung Beispiel aus dem Landkreis 46 Erneuerbare Energien 46 48 51 56 59 61 Photovoltaik und Speichertechnologie Solarthermie Heizen mit Holz Wärme aus der Umwelt Windenergie - Aus Luft wird Strom Energiegenossenschaften 62 Energiespartipps 62 65 68 69 71 72 Heizen Lüften Wasser Strom Ökostrom und Anbieterwechsel Beleuchtung und 74 FörderFinanzierungsprojekte 74 76 BAFA- und KfW-Förderung ISB-Darlehen 77 Beratungsangebote 77 79 Beratungsangebote des UEBZ Beratungsangebote im Landkreis Mainz-Bingen 5 Energieratgeber Bauen und Sanieren 3 Das UEBZ Wir über uns des Landkreises Mainz-Bingen (UEBZ) weiterentwickelt. Die bisherigen Tätigkeiten im UEBZ sind seit 2007 durch eine Energieberaterstelle ausgeweitet, es ergaben sich eine Vielzahl neuer Aufgaben. Neben der kostenlosen Energieberatung für Bürgerinnen und Bürger wurde nun auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen im Landkreis Mainz-Bingen ausgebaut. Inzwischen existiert ein breites Themenangebot im Bereich Energie und Klimaschutz. Die vorliegende Broschüre „Energieratgeber Bauen und Sanieren“ ist eine Fortschreibung der Broschüre „Ökologisches Bauen“. Mit dem Schwerpunkt auf energetische Fragen spiegeln sich nun auch die Veränderungen im UEBZ wieder, welche sich durch die vielfältigen Aktivitäten der Energieberatung ergeben. Für Rückfragen und Anregungen steht Ihnen das UEBZ-Team sehr gerne Rede und Antwort. Schreiben Sie uns, rufen Sie uns an! Unsere Kontaktdaten und eine Übersicht über das Beratungsangebot entnehmen Sie bitte der Auflistung am Ende der Broschüre. Ihr Team vom UEBZ Die Gründung des Umwelt- und Energieberatungszentrums (UEBZ) des Landkreises Mainz-Bingen geht ursprünglich auf die Erstellung eines Umweltberichtes für den Landkreis Mainz-Bingen im Jahre 1996 zurück. Auf Initiative der Kreisverwaltung erfolgte der Aufbau einer Umweltberatung im Landkreis. Erstmalig wurde auch eine Bildungsstelle “Freiwilliges ökologisches Jahr” für Jugendliche aus dem Landkreis eingerichtet. Nach und nach wurde die Umweltberatung dann eine feste Anlaufstelle für Diplomanden und Praktikanten der FH Bingen und der Uni Mainz. Gemeinsam arbeiten seither Nachwuchswissenschaftler im UEBZ an verschiedenen Projekten. Über eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen - oft auch Pilotprojekte - hat sich das UEBZ bis über die Grenzen des Landkreises Mainz-Bingen hinaus einen Namen gemacht und so in den Medien große Beachtung gefunden. Verschiedene Themen zu Fragen des Umwelt- und Naturschutzes sowie des Klimaschutzes und Energie werden mit lokaler und regionaler Beachtung thematisiert. Gemäß eines Beschlusses des Kreisausschusses im Jahre 2000 wurde die Arbeit der Umweltberatung nun zum Umwelt- und Energieberatungszentrum 6 Beratungsangebote des UEBZ finden Sie auf der Seite 77 Wer heute ein Haus bauen, kaufen oder sanieren will, steht einer enormen Vielfalt an Möglichkeiten gegenüber. Die Auswahl an verschiedenen Arten von Heiztechniken, Baustoffen, Dämmstoffen und sonstigen Komponenten ist vielfältig und für den Laien oft unüberschaubar. Wer heute baut oder saniert, benötigt deshalb Informationen, um sich für die passende Heizungsanlage, die richtige Art der Dämmung und die geeigneten Materialien zu entscheiden, die zu seinen individuellen Bedürfnissen passen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Die Beratung des Umwelt- und Energieberatungszentrums (UEBZ) der Kreisverwaltung Mainz-Bingen unterstützt bei der Entscheidungsfindung und hilft dabei, dass Fehler bei Sanierung oder Neubau einer Immobilie gar nicht erst gemacht werden. Die Energie-Erstberatung ist kostenlos sowie produktund herstellerneutral und findet entweder telefonisch oder persönlich im UEBZ in der Neuen Mitte in Ingelheim statt. Die Schwerpunkte des Beratungsservice beziehen sich erfahrungsgemäß auf Wärmeschutz bei Neubau und Sanierung, moderne, sparsame und regenerative Heizungstechnik, Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung, Photovoltaikanlagen, energiesparende Haushaltsgeräte und Beleuchtung, Niedrigenergie- und Passivbauweise sowie die Energiebranchenbuch Das kreiseigene Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) bietet seit einigen Jahren für alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises eine kostenlose, unabhängige Energieberatung an. Dabei wird häufig die Frage nach konkreten Empfehlungen für geeignete Handwerksbetriebe gestellt. Anbieter von relevanten Handwerks- und Dienstleistungen spielen bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen und Projekte eine wichtige Rolle. Das Umwelt- und Energieberatungszentrum kann und will keine einzelnen Betriebe bevorzugen, ist aber bestrebt, einen möglichst umfangreichen Überblick zu geben, um den geeigneten Betrieb für das jeweils geplante Vorhaben zu finden. Erstmalig stellt die Kreisverwaltung Mainz-Bingen mit dem 2013 erschienenen Energiebranchenbuch den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis ein kostenloses Verzeichnis der Handwerksbetriebe zur Verfügung, die im gebäudeenerge- Nutzung regenerativer Energien und nachwachsender Rohstoffe. Neben den technischen Fragen geht es auch oft darum, über die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) aufzuklären sowie über geeignete Fördermöglichkeiten zu informieren. Die Beratungen in der Kreisverwaltung MainzBingen in Ingelheim, Konrad-Adenauer-Str. 3, „Neue Mitte“, Zimmer 213 finden nach vorheriger Vereinbarung bei den Energieberaterinnen Simone Henke und Martina Schnitzler statt. Terminvereinbarungen telefonisch oder per E-Mail über: Sabine Fleck: Tel.: 0 61 32 / 787-21 73 E-mail: [email protected] M. Sc. Simone Henke: Tel.: 0 61 32 / 787-21 72 E-mail: [email protected] Dipl.-Ing. Martina Schnitzler Tel.: 0 61 32 / 787-21 71 E-mail: [email protected] tischen Bereich sowie auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien im Landkreis Mainz-Bingen tätig sind und sich für eine kostenlose Eintragung entschieden haben. Damit wird es nun leichter einen kompetenten Fachmann zu finden, der hilft, das Leben und Wohnen im Landkreis energieeffizienter zu gestalten. Allen im Landkreis ansässigen Handwerksbetrieben und Bausachverständigen wurde die Möglichkeit geboten, in dieses Energie-Branchenbuch aufgenommen zu werden und damit kostenlos für ihren Betrieb zu werben. Eine Aktualisierung des Energie-Branchenbuchs ist in zwei Jahren vorgesehen. Weiterführende Information: http://www.mainz-bingen.de/ > Verwaltung > UEBZ > Link Energiebranchenbuch 7 Projekte des UEBZ Energieberatung für alle BürgerInnen des Landkreises Mainz-Bingen Bild © Kreisverwaltung Mainz-Bingen Solarkataster im Landkreis Mainz-Bingen Strom und Wärme vom Dach Die Energie der Sonne bietet ein fast unendliches Potential für die Erzeugung von Strom und Wärme. Derzeit wird aber nur ein kleiner Teil der geeigneten Dächer für die Gewinnung von Sonnenenergie genutzt. Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich die Frage: Projekte des UEBZ Ist das eigene Dach für eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage überhaupt geeignet? Wie wird die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Anlage etwa durch Verschattungseffekte von Nachbargebäuden oder Bäumen beeinflusst? Wie hoch ist mein Beitrag zur CO2-Einsparung? Antworten gibt nun das Solarkataster für den Landkreis Mainz-Bingen. Das computergestützte System basiert auf der Ermittlung von Laserscannerdaten, die in Laserüberfliegungen in den zurückliegenden Jahren erfasst wurden und für die Berechnung genutzt werden. Unter der Berücksichtigung von Dachausrichtung, Dachneigung, Verschattung und der örtlichen Globalstrahlung können die notwendigen Bewertungen vorgenommen werden. Jeder Interessierte kann die Abfrage starten, um zu erfahren, ob sein Gebäude für Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist. Mit dem Solarkataster können Sie sich im Internet unter http://www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster mit wenigen Klicks anzeigen lassen, ob die Dachfläche Ihres Gebäudes für eine Photovoltaikoder Solarthermieanlage geeignet ist. Mit einer E-Mail 8 an das Umwelt- und Energieberatungszentrums des Landkreises kann man dann detaillierte Informationen anfordern z. B. über die Größe der zur Verfügung stehende Fläche, die mögliche Leistung und die jährliche Stromerzeugung einer Anlage. „Steigende Energiekosten und sinkende Anlagenpreise machen neben der Förderung durch das Energieeinspeisegesetz auch den Eigenverbrauch wirtschaftlich. Außerdem gibt es zur Finanzierung günstige Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Haben Sie noch Fragen zum Solarkataster? Die Energieberatung des Landkreises Mainz-Bingen hilft Ihnen gerne weiter. Energieberatung des Landkreises Mainz-Bingen Tel.: 0 61 32 / 787- 21 72 http://www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster Das UEBZ bietet eine Ausleihe von unterschiedlichen Geräten für verschiedene Nutzergruppen an, wie beispielsweise Strommessgeräte für alle BürgerInnen des Landkreises oder auch Messgerätekoffer für Schulen. ▶ Strommessgeräte, auch speziell für Stand-by Verbräuche Die Summe der kleinen Verbraucher kann auch recht groß sein!! Deshalb lohnt es sich, die Verbrauchsgeräte im Einzelnen auf ihren Stromverbrauch hin zu prüfen. In manchen Fällen kann es sich rechnen, ein sehr altes, aber noch funktionstüchtiges Gerät durch ein energieeffizientes zu ersetzen. Zu den Hauptstromverbrauchern zählen: Kühlschrank, Gefrierschrank, Heizungs- und Warmwasserumwälzpumpe. Auch Waschmaschine und Trockner, Gartenteichpumpen, permanent laufende Fernseher und Computer sowie die Beleuchtung und mehr summieren sich zu Verbräuchen, die es lohnt zu kennen. Schulklassen, Vereine und Umweltgruppen können bei uns kostenfrei Versuchs-, Demonstrationskoffer und weitere Materialien entleihen. ▶ Solarenergiekoffer, Windenergiekoffer ▶ Kompaktlabor für Boden- und Wasseruntersuchungen ▶ Energiefahrrad, Solarkocher usw. Grüne Hausnummer Die „Grüne Hausnummer“ wird 10 Jahre alt! Auszeichnung für umweltfreundliches Bauen und Wohnen Im Jahr 2014 feiert die „Grüne Hausnummer“ ihr 10-jähriges Bestehen. Seit 2005 wird diese Auszeichnung durch den Landkreis Mainz-Bingen auf Antrag verliehen und ist aus einer gemeinsamen Initiative mit der Stadt Mainz entstanden. Die Auswahl der Häuser erstreckt sich über eine bunte Palette. Vom Neubau, auch Passivhaus und Energie-Gewinnhaus, über ältere und auch historische (Fachwerk-) Häuser bis hin zum reinen ökologischen Holzbohlenhaus ist alles dabei. Die „Grüne Hausnummer“ steht für ein umfassendes Gebäude- und Grundstückskonzept. Das Ziel „ökologisches Bauen, Wohnen und Leben“ umfasst weit mehr als nur Energiesparen. Der Kriterienkatalog, nach welchem die Gebäude bewertet werden, gliedert sich in fünf Bereiche. Diese betreffen neben den Verbräuchen an Heizenergie, Wasser und Strom auch die Auswahl der Baustoffe für die Gebäudehülle und Gebäudeausstattung. Jede Form von erneuerbaren Energieträgern und Verwendung von effizienter Heiz- und Lüftungstechnik wird positiv bewertet. Auch eine umweltfreundliche Gartengestaltung, die einheimischen Tieren und Pflanzen Raum bietet, wird berücksichtigt. Die Auszeichnung kann von Hausbesitzern erzielt werden, die in mehreren Kategorien punkten. Bei der Bewertung müssen insgesamt mindestens 140 von maximal 300 Punkten erreicht werden. Die Auszeichnung folgt nach dem Motto „Tue Gutes - und rede darüber“, denn es gibt keine Preisgelder. Aber eine Urkunde sowie die individuelle grüne Hausnummer sind sichtbare Zeichen für das vorbildliche Konzept. Jeder Hausbesitzer des Landkreises kann sich für die „Grüne Hausnummer“ bewerben. Die ausführliche Broschüre und der Bewerbungsbogen (Kriterienkatalog) stehen im Internet unter www.mainz-bingen.de >uebz>Veranstaltungen>GrüneHausnummer zum Herunterladen bereit oder sind im UEBZ der Kreisverwaltung Mainz-Bingen erhältlich. Vorausschau: Für das Jahr 2015 ist eine modifizierte „Grüne Hausnummer“ in der Planung. Diese wird das umweltfreundliche, klimagerechte Leben noch mehr mit in die Bewertung nehmen. Sie wird sich auch durch einen neuen Namen und Gestaltung des Hausnummernschildes von ihrem Vorgängermodell unterscheiden. 9 Projekte des UEBZ Ausleihe von Stromspar- und anderen Messgeräten Beispiele Grüne Hausnummer 2008 denkmalgeschütztes Fachwerkhaus Horrweiler Die Eigentümer entschieden sich dazu möglichst viele Originalfenster wieder zu verwenden. Die alten Fenster für das Erdgeschoss noch komplett erhalten. Sie wurden nach eigener handwerklicher Aufbereitung als Außenfenster wieder verwendet. Auf der Innenseite wurden neue Holzfenster mit einem Uw-Wert von 1,1 W/m²K montiert. So entstanden Kastenfenster mit reizvollen Fensternischen, die natürlich auch gedämmt wurden. Im Obergeschoss wurden in Absprache mit dem Denkmalamt neue weiße Holzsprossenfenster mit einem damaligen K-Wert von 1,1 W/m²K verarbeitet. Die Gesamtheit dieser Maßnahmen führte dazu, dass der Heizwärmebedarf drastisch gesenkt wurde. Die Gas-Brennwerttherme kann durch die Wandheizung mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen effizient arbeiten. Ergänzt wird die Heizwärmeerzeugung mit einem Holzofen im Wohnraum, dessen behagliche Strahlungswärme fast das ganze Haus beheizen kann. Projekte des UEBZ Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus aus dem Jahr 1681 erhielt 2008 die „Grüne Hausnummer“. Im Jahr 2002 begannen Eva Gläser und Bodo Wolf, die Besitzer dieser Hofreite, mit der behutsamen energetischen Sanierung des Wohnhauses. Vorausgegangen war ein KfW-Gutachten mit einem entsprechenden Maßnahmenpaket. Unterstützt wurden sie von befreundeten Denkmalschützern im Handwerk. Angefangen wurde mit der Entkernung des Erdgeschosses, dem Rückbau des alten Bodenaufbaus und einer Auskofferung von ca. 70 cm. Auf eine Schotterschicht wurde eine neue Betonbodenplatte gegossen. Darauf wurde eine Holzkonstruktion gestellt, ca. 25 cm hoch und mit Zellulose ausgeblasen. Dadurch entstand eine gut gedämmte „Bodenplatte“. Die oberste Geschossdecke erhielt ebenfalls eine Einblasdämmung mit ca. 25 cm Zelluloseflocken. Um die Optik der Fassade zu erhalten und auch aus Denkmalschutzgründen, sind die Außenwände von innen her gedämmt. Sowohl im Erdgeschoss (Bruchsteinmauerwerk) als auch im Obergeschoss (Fachwerkwände mit Lehmbacksteinausfachung oder alten Stakenfüllungen) wurden die Wände mit 10 cm starken Holzweichfaserplatten gedämmt. Dazu wurde auf das vorhandene Mauerwerk eine ca. 2 cm dicke Lehmschicht aufgebracht. In den noch feuchten Lehm wurden die Holzweichfaserplatten eingelegt und mit dem Untergrund verdübelt. Darauf wurde eine wassergeführte Wandheizung mit Clipsystem montiert. Die Heizschlangen wurden wieder mit Lehm verputzt. Abschließend wurde ein Lehmoberputz aufgebracht. „ Im Winter ist das Klima durch die großen warmen Strahlungsflächen sehr angenehm. Der Baustoff Lehm trägt durch sein feuchteregulierendes Verhalten positiv dazu bei. Im Sommer sind im Inneren immer angenehme Temperaturen“, freuen sich die Besitzer. 10 Seit 2010 liefert noch eine Photovoltaik-Anlage mit 9 kWp eine beachtliche Menge mehr an Strom als die Besitzer selbst benötigen. Auch in der Gestaltung des Innenhofes und der Nebengebäude zeigt sich die Behutsamkeit und Sorgfalt im Umgang mit der Natur sowie die Liebe der Eigentümer zum Detail. Trockenmauern, bewusst nicht verputztes Mauerwerk von Nebengebäuden und bunte Blumenwiesen bieten Raum für Insekten vielerlei Art. Beispiele Grüne Hausnummer 2011 Energiesparhaus Weiler Auch etliche Neubauten im Landkreis ziert eine grüne Hausnummer neben ihrer Eingangstür, so auch das Energiesparhaus der Familie Jacoby & Monteil in Weiler. Bereits bei der architektonischen Gestaltung und Planung standen energetische Aspekte im Vordergrund. Das Pultdach fällt zum Norden hin ab und eröffnet damit große Fensterflächen nach Süden, wo sich die Wohnbereiche des Hauses befinden. Dreifach verglaste Fenster im Passivhausstandard heizen bei schönem Wetter im Winter das Haus auf, im Sommer bricht sich das Sonnenlicht bei hochstehender Sonne. Auch die Ausführung – Ziegelbau mit WDVS, Perimeterdämmung unterhalb der Bodenplatte, Dach mit Zellulose-Zwischensparrendämmung und zusätzlicher Aufdachdämmung mit Holzfaserweichplatten – erreicht nahezu den Passivhausstandard. Der Endenergiebedarf des Hauses liegt bei gerade einmal 13,6 kWh/(m²a). Die Wohnbereiche sind allesamt mit geöltem Vollholzparkett aus heimischer Eiche ausgestattet. Die ökologische Ausgestaltung setzt sich auch im Außenbereich fort. Die Mauern zum Abfangen der Geländeneigung sind ebenso wie das Pflaster aus Naturstein. Die Pflastersteine wurden mit Splitt verfugt, so dass der Regen komplett versickern kann. Die Gartenbewässerung läuft über eine groß dimensionierte Zisterne. „Das Wichtigste jedoch ist, dass auch eine energiesparende und ökologische Bauweise bezahlbar ist! Von entscheidendem Vorteil war das Hinzuziehen eines unabhängigen Energieberaters bereits während der Planungsphase. Das dort investierte Geld hat sich sofort wieder bezahlt gemacht und verhilft nun zu dauerhaftem Sparen bei den Unterhaltungskosten“, so die Hauseigentümer. „Geplant ist noch ein Doppelcarport mit Photovoltaik-Anlage. Damit wird unser Haus rechnerisch betrachtet zu einem Nullenergiehaus.“ Im Innern des Gebäudes legten die Eigentümer Wert auf eine möglichst ökologische Gestaltung: „Wir haben uns ganz bewusst für Kalk- und nicht für Gipsputz entschieden und genießen nun das gute Raumklima. Selbst im Winter laufen die Spiegel im Bad nicht an.“ 11 Projekte des UEBZ „Wir wollten dennoch auf eine konventionelle Heizung nicht verzichten“, so die Hausbesitzer. „Die Erdwärmepumpe liefert die nötige Wärme für die Wandheizung und das Warmwasser. Die Heizkosten liegen gerade einmal bei 500 € jährlich.“ Die notwendigen Erdkollektoren sind als Flächenkollektoren im Garten verlegt. Ergänzt wird diese Heiztechnik durch eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sowohl Wärmepumpenstrom als auch Haushaltsstrom sind ökologisch zertifiziert. „In der Übergangszeit nutzen wir unseren Kamin. Dank großer Speichermasse strahlt er auch noch morgens Wärme ab, selbst wenn nachts kein Holz nachgelegt wird“, freut sich die Familie. Beispiele Grüne Hausnummer 2012 Holzbohlen-Blockhaus Waldalgesheim Aus 210 Rundbohlen aus FSC-zertifiziertem Anbau ist dieses außergewöhnliche Haus im Jahr 2007 gebaut worden. Die Besitzer Nadine und Jens Müller legten sehr viel Wert auf ökologische Baumaterialien. Auch der Holzschutz besteht aus harzbasierten natürlichen Ölen. Aus energetischen Gründen haben sie auf einen Keller und Wintergarten verzichtet, dafür aber sehr viel Wert auf die Dämmung unterhalb der Bodenplatte gelegt. Auch im Inneren wurde viel Holz verwendet, wie z.B. bei den Bodenbelägen, Treppe, Türen und Zargen. Dafür ist das gesamte Gartengelände eine Oase für Mensch, Tier und Pflanzen. Eine 300-400 m² große Wildwiese, mit einheimischem Saatgut angelegt, beherbergt unzählige Artenschutzobjekte wie Reisig kaufen, Benjeshecke, Totholzhaufen, Trockenmauern, Steinhaufen, Fledermaus – und Hornissenkasten, Insektenhotel, einige Bienenstöcke, Vogelfutterhäuser etc.. Hühner und Laufenten dürfen sich hier artgerecht frei bewegen. Seit 2012 gehören auch 2 Lamas zur Familie, die gelegentlich zu Gast auf der Wiese sind. In einem 100 m² großen Nutzgarten baut das Ehepaar ökologisch an und kompostiert fast den gesamten Biomüll. Im Jahr 2014 ist geplant, einen mind. 20 m² großen naturnahen Teich für einheimische Amphibien anzulegen. Beheizt wird das Haus mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Stromversorgung hierfür und für den Haushalt erfolgt mit zertifiziertem Öko-Strom und liegt mit ca. 2.800 kWh noch unter dem deutschen 2-Personen-Haushalts-Durchschnitt - und das sogar inkl. Heizleistung. Projekte des UEBZ Zur Heizungsunterstützung nutzen die Eigentümer noch einen Specksteinofen, mit dem sie zwischen 3 und 5 m³ Holz verheizen. Das Gelände ist bis auf die Hausfläche komplett unversiegelt, das Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt. Nadine und Jens Müller hätten gerne eine „Grauwassernutzung“, d.h. eine Nutzung des Regenwassers für die Toilettenspülung und Waschmaschine, realisiert. Dies war aus baurechtlichen Gründen nicht möglich. artgerechte Tierhaltung Bienenstöcke (l. Zanderbeute, re. Afrikanische TopBarHive) Insektennisthilfen 12 ÖKOPROFIT ein Agenda-21-Projekt Ökologie: Einsatz von Umwelttechnik und Reduzierung des Verbrauchs an Ressourcen. Ökonomie: Senkung der Betriebskosten und Einsatz von innovativen Technologien. Soziales: Erhaltung / Schaffung von Arbeitsplätzen, Mitarbeitermotivation und verbesserter Arbeitsschutz. Die Gesamtbilanz der letzten drei Runden kann sich sehen lassen: 23 Betriebe sparen zusammen jährlich ca. 2 Millionen Euro, ca. 3,7 Millionen kWh und ca. 2,5 Millionen kg CO2-Emissionen ein. Die Bausteine An folgenden Bausteinen können sich die Betriebe im Landkreis Mainz-Bingen beteiligen: - Einsteigerprogramm - ÖKOPROFIT-Klub Einsteigerprogramm Basierend auf deutschlandweit geltenden ÖKOPROFIT-Arbeitsmaterialien, die ständig aktualisiert werden, erarbeiten die teilnehmenden Unternehmen gemeinsam mit den Beratern, den projektverantwort- lichen Ämtern und lokalen Partnern praxisnah alle umweltrelevanten Themen. Hierzu finden gemeinsame Workshops bei den einzelnen ÖKOPROFIT-Betrieben statt. Des Weiteren ist auch die betriebsspezifische Beratung hinsichtlich Umweltentlastung, Kostensenkung und Rechtssicherheit ein wesentlicher Aspekt von ÖKOPROFIT. Gezielte Vor-Ort-Beratungen ergänzen die gemeinsamen Workshops. Die Runde erstreckt sich über den Zeitraum eines Jahres. ÖKOPROFIT-Klub Eine weitere „Runde“ im Anschluss an die Einsteigerrunde bietet der Klub. Neben dem Austausch und der ständigen Informationsaktualisierung werden die Unternehmen auch weiterhin durch externe Berater geschult. Bereits erarbeitete Umweltprogramme werden ergänzt, aktualisiert und weiterentwickelt. Downloads www.mainz-bingen.de>UEBZ> veranstaltungen>Ökoprofit ÖKOPROFIT - Broschüre 2007/2008 ÖKOPROFIT - Broschüre 2009/2010 ÖKOPROFIT für Schulen und Kindergärten In Planung ist für das Jahr 2014 eine Ökoprofit-Runde für Schulen und Kindergärten. Der Ablauf wird hier auf die Bedürfnisse der Einrichtungen angepasst sein. Zum Beispiel wird sich die Runde über 3 Jahre erstrecken (was bei Firmen in 1 Jahr stattfindet) und es werden im Verhältnis mehr direkte VorOrt-Termine stattfinden. Die Schwerpunkte werden gleichermaßen bei der Umweltpädagogik sowie bei der Energieeffizienz des Gebäudes und der Betriebsweise sein. 13 Projekte des UEBZ Seit 2007 findet im Landkreis das ÖKOPROFIT-Projekt für Betriebe aus Industrie und Gewerbe statt. Drei Einsteiger-Runden sind abgeschlossen - die letzte in Verbindung mit 2 weiteren Landkreisen - und sind für die Firmen mit der Auszeichnung als Ökoprofit-Betrieb erfolgreich abgeschlossen worden. Das betriebliche Umweltprogramm ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte Umwelt-Technik) verfolgt das Motto: „Umweltschutz mit Gewinn“. Nachdem das Projekt in Österreich entwickelt und 1998 in München auf deutsche Verhältnisse angepasst wurde, hat es Schule gemacht und sich in ganz Deutschland verbreitet. Kernelemente von ÖKOPROFIT sind: Projekte des UEBZ Forum Umwelt Die Veranstaltungsreihe Forum Umwelt - ein ganztägiges Symposium - wird seit 1997 jährlich im Frühjahr in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen veranstaltet. Die Themen dieser Reihe wechseln ständig, je nach Aktualität und entsprechend neuen Herausforderungen. Die Gewichtung verschiebt sich entsprechend der politischen, öffentlichen Diskussion immer wieder neu und bei einigen Veranstaltungen stellte sich auch Monate später heraus, dass unser Symposiumsthema der Zeit voraus war. Betrachtung ausgerichtet. Kernkriterien des Forums waren immer Kompetenz, eine pluralistische Themenaufbereitung und die Beteiligungsmöglichkeiten der anwesenden Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Diskussionen und Fragen zu den einzelnen Beiträgen gehören stets zur Veranstaltungskultur, sind ausdrücklich gewollt und stellen quasi „das Salz in der Suppe dar“. Im Ganzen betrachtet ergab sich in den letzten 18 Jahren eine breite Themenpalette von landwirtschaftlichen Themen über Gewässerschutz, Verbraucherschutz, Elektrosmog und Umweltwirtschaftsthemen. Einen Schwerpunkt bildeten sicher mehrere Symposien zum Themenbereich Mobilität und neue Antriebstechnologien sowie insbesondere zu dem breiten Diskussionsspektrum rund um das Themenfeld Klimaschutz (regenerative Energien, Auswirkungen der Klimaveränderungen, Akzeptanzfragen u.a.). macht. Insgesamt konnten einige Tausend Besucher bei den Foren begrüßt werden. Dank des hohen Niveaus genießt die Veranstaltung einen sehr guten Ruf. Dies zeigen die vielen Reaktionen in den vergangenen Jahren auch von Besuchern außerhalb des Landkreises. Die Anmeldeliste zu den jeweiligen Foren zeigen je nach Thema Teilnehmende aus vielen Regionen in Rheinland-Pfalz, ebenso wie aus der gesamten RheinMain-Region. Das hohe Informationsniveau, teilweise auch mit qualitativ hochkarätigen Referenten und ReferentInnen haben das Forum Umwelt zu einer bekannten Größe gemacht. In Nachbetrachtungen, Feedbacks, Befragungen äußerten sich Teilnehmende sehr positiv über dieses Informationsangebot der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Abschließend noch ein kurzer Blick, ein Auszug aus der Referentenliste der letzten 18 Jahre: Dr. Franz Alt, der damalige Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, einige Vertreter des Ökoinstituts Freiburg, zahlreiche Vertreter von Landesministerien, Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Mohnheim, der damalige Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes ProBahn e.V., Vertreter von Eurosolar Bonn, der Diplom- Meteorologe Dieter Walsch vom ZDF, Vertreter der Adam Opel AG (Techn. Entwicklungszentrum) ebenso von BMW und der Shell AG und viele mehr. So mancher Referent findet sich auch als offizieller Eintrag im Gästebuch des Landkreises Mainz-Bingen wieder. Das eigentliche Ziel der Reihe Forum Umwelt ist es, Vertreter der administrativen Entscheidungsträger mit Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürger in einem Saal an einem Tag zusammen zu bringen und dann gezielt zu den entsprechenden Themen zu kommunizieren. Somit wird auch potentielles Zusammenarbeiten gefördert, Bewusstsein geschaffen und es werden Kontakte vermittelt. Zu den Besuchern gehörten stets auch Studierende der Fachhochschule Bingen bzw. der Universität Mainz. Insgesamt bildeten sich stets gemischte Gruppen im Auditorium (bei ca. 100 – 180 Teilnehmern je Forum), welche dann eine gute Teilnehmerstruktur für einen lebendigen, erfolgreichen Verlauf bildeten. Die didaktische Ausrichtung der Veranstaltungen ist entsprechend der Besuchermischung stets auf einen wissenschaftlich-theoretischen Blickwinkel ebenso wie auch auf eine praktisch-anwendungsbezogene 14 Die Öffentlichkeit hat in den letzten 18 Jahren sehr regen Gebrauch vom Forum Umwelt-Angebot ge- Klimaschutztouren Was passiert in meinem Landkreis? Zum Thema “realisierte Projekte im Bereich Klimaschutz“ veranstaltet das UEBZ seit Jahren immer wieder Klimaschutztouren durch den Landkreis. Das erste Mal fand dieses kostenlose Angebot im Jahr 1999 statt, zuletzt im Jahr 2012. Schwerpunkt waren z.B. zukunftsweisende Technologien im Bereich „Energiesparen-Regenerative Energien“ oder „Hocheffiziente Gebäude“. Es wurden insgesamt schon etliche Passivhäuser, Niedrigenergiehäuser, Häuser mit gut gedämmter Gebäudehülle und regenerativer Anlagentechnik sowie Windkraftanlagen, Blockheizkraftwerke, Nahwärmegebiete usw. besichtigt. Das didaktische Konzept zu diesem Angebot orientiert sich an der Erkenntnis, dass der Mensch viel mehr von dem beherzigt, was er selbst erfährt und erlebt. Zu den Teilnehmenden gehörten sehr oft auch potentielle Bauherren, welche sich im Rahmen dieser Veranstaltungen weiteres Know-How für Ihre Planungen beschafften. Im Jahr 2012 ging die Reise in den Süden des Landkreises. Mit regem Interesse wurden Objekte im sanierten Wohnungsbau, eine ÖKOPROFIT- Grundschule in Guntersblum sowie ein Plus-Energie-Kindergarten besichtigt. Neu war die Verknüpfung der Klimaschutztour mit der Verleihung des Klimaschutzpreises, welche im Bürgerhaus Hillesheim (Passivhaussstandard) stattfand. 15 Projekte des UEBZ Wir nehmen sehr gerne Vorschläge für besichtigungswürdige Wohn- und Nichtwohngebäude, Firmen, Anlagen sowie Konzepte entgegen, die Vorbilder vielleicht sogar Vorreiter - in Sachen Energieeffizienz, Klima- und Umweltfreundlichkeit sind. Schulprojekte Im Rahmen der Umweltbildung werden immer wieder Veranstaltungen mit Schulklassen durchgeführt . Die Bandbreite der Umweltthemen umfasst hierbei u.a. Bodenschutzaspekte, naturräumliche Potentiale, botanische Themen, Themen des Gewässerschutzes usw. Die Veranstaltungen finden teilweise als Projekttage in den Schulen, oft aber auch im Rahmen von Tagesexkursionen im Gelände, statt. Vereinzelt werden diese Exkursionen aber auch mit Fahrrädern beispielsweise im Selztal gemacht, meist aber zu Fuß. Besonders häufig gibt es Führungen mit Schulklassen bspw. auf dem Rochusberg in Bingen und auf dem Gau-Algesheimer Kopf (angelehnt an den dortigen geoökologischen Lehrpfad). Je nach Zielgruppe (Altersstufe, Fächerzusammensetzung) werden entsprechende Vor- und Nachbe- arbeitungen zu den Veranstaltungen angeboten. Weitere Projekte für Schulen bieten sich auch mit den im UEBZ ausleihbaren Experimentier-Geräten und -Koffern (Themen: Energie, Photovoltaik, Wind, Gewässer, Böden) an. Auf Wunsch kann eine Anleitung durch Mitarbeiter des UEBZ erfolgen oder die Schule entwickelt in Selbstausleihe ihr eigenes Projekt. In den letzten Jahren wurden diese schon langjährig stattfindenden Umweltschulprojekte auch mit ganz neuen Themen ergänzt. Beispiele hierfür sind das Projekt „Handys für die Umwelt“ sowie Themen aus dem Bereich fairer Handel – globale Welt. Über diese klassischen Projekte mit Schülern und Schülerinnen fanden auch vereinzelt Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer statt wie z.B. im Energiebereich oder für Geographie-Lehrende im Gelände. Handy-Projekt HANDYS sammeln an SCHULEN! Handys recyceln macht Sinn! Seit 2012 engagiert sich das UEBZ für das Sammeln und Recyceln von alten Handys. Projekte des UEBZ Als Paradebeispiel für den Umgang/Konsum mit Elektronikprodukten, die Thematik der Rohstoffgewinnung und deren Hintergründe, sowie der Möglichkeiten des Recycelns eignet sich das HANDY ganz besonders gut. Während im Jahr 2010 78 % der 12- 13 jährigen ein Handy besaßen, waren es im Jahr 2011 schon 92 %. Rund 63 Millionen Handys schlummern in Deutschlands Schubladen! Warum ist es so sinnvoll diese Handys aus den Schubladen zu holen? In jedem Handy stecken bis zu 60 verschiedene Rohstoffe. Elemente wie Kupfer, Aluminium, Gold und Silber, Schwermetalle wie Indium und seltene Erden wie Tantal oder Coltan sind nur einige. Die Phase der Rohstoffgewinnung umfasst neben der Förderung 16 und Herstellung der benötigten Grundmaterialien auch alle Transporte. Die Rohstoffgewinnung z.B. von vielen Edelmetallen ist oftmals sehr ressourcenintensiv, da sie nur in geringer Konzentration in Erzen enthalten sind. Am Beispiel von Gold ist dies besonders deutlich: um 0,034 g Gold für ein Handy zu gewinnen, müssen mindestens 100 kg Erde bewegt werden. Hierbei entstehen oft massive Umweltverschmutzungen, die die Lebensgrundlage der Bevölkerung bedrohen. Die sozialen Hintergründe der Rohstoffgewinnung sind nicht minder dramatisch. Miserable Arbeitsbedingungen in den Minen, Kinderarbeit bis hin zu Kriegen sind hierbei Themen. Die wertvollen Rohstoffe können recycelt und somit wieder in die Produktionskette eingebunden werden. Das HANDY SAMMEL PROJEKT ist ganz besonders für Schulen geeignet. Das UEBZ bietet allen Schulen im Landkreis eine Unterstützung bei der Durchführung eines Projektes an. Handy-Sammelboxen, Flyer und Plakate sowie Informationsmaterialien können zur Verfügung gestellt werden.Das UEBZ unterstützt Sie auch bei der Gestaltung eines Aktionstages. Die Integration des Projektes in verschiedene Unterrichtsfächer wie beispielsweise Sozialkunde, Ethik, Erdkunde oder Chemie bietet sich ebenfalls an. Den Anfang machte das UEBZ mit der IGS Kurt-Schuhmacher in Ingelheim als Modellprojektschule. Hier wurden die Schüler über einen Zeitraum von 3 Monaten informiert und der beste Rohstoffsammler wurde prämiert. In der BBS Ingelheim engagierte sich eine Klasse, indem sie ein eigenes Projekt zu diesem Thema erarbeitete und in der Schule durchführte. Schulen, Verbands- und Ortsgemeinden sowie andere Einrichtungen können sich an das UEBZ wenden. Abgabestelle für Handys: im Foyer der Kreisverwaltung, Georg-Rückert-Str. 11, 55218 Ingelheim 17 Projekte des UEBZ im UEBZ, Neue Mitte, Konrad-Adenauer-Str. 3, 55218 Ingelheim n e u a B und n e r e i San Neubau - Zukunft Haus Allgemein Fast 40 % des gesamten deutschen Endenergiebedarfes wird für Gebäudeheizung benötigt. Deshalb gilt es, den energetischen Zustand unserer Gebäude zu verbessern. Der Energiekennwert eines Gebäudes sagt aus, wie groß der Energiebedarf eines Hauses pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und pro Jahr ist. Durch bauliche Maßnahmen, die Haus- und Anlagentechnik sowie das Nutzverhalten wird der Energieverbrauch beeinflusst. Ein guter energetischer Zustand des Gebäudes bewirkt ein angenehmes Wohnklima. Bei Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden gilt seit dem 1. Januar 2009 das „Erneuerbare-EnergienWärmegesetz“ (EEWärmeG), wodurch sich die Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbaren Energien ergibt. Die aktuelle EnEV 2009 (Energieeinsparverordnung) trat am 1. Oktober 2009 in Kraft. Der Entwurf für eine Novellierung der EnEV liegt vor und wird voraussichtlich 2014 in Kraft treten. ◆ Der Transmissionswärmeverlust wird allein von der Gebäudehülle bestimmt und kann als ein durchschnittlicher U-Wert (Wärmeverlust in Watt pro m² und Kelvin) des Gebäudes (der Gebäudeteile, die das beheizte Volumen begrenzen) bezeichnet werden. Es legt damit fest, in welcher Mindestqualität einzelne Bauteile auszuführen sind (Außenwände, Fenster, Dach, Keller- bzw. Bodenplatte usw.). ◆ Der Jahres-Primärenergiebedarf wird maßgeblich vom Energieträger (Heizöl, Erdgas, Strom, Pellets etc.), also der Haus- und Anlagentechnik bestimmt, aber auch durch den Dämmstandard der Gebäudehülle beeinflusst. EEWärmeG – Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Mit dem beschlossenen „Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz“ (EEWärmeG) wurde für den Neubau mit Bauantrag ab 1. Januar 2009 der verbindliche Einsatz von erneuerbaren Energien vorgeschrieben. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung: ◆ Thermische Solaranlagen mit EU-Prüfzeichen „Solar-Keymark“ müssen mindestens 15 % des gesamten Wärmebedarfs decken. Als Mindesterfüllung bei Einfamilien- und Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m² Kollektorfläche pro m² Gebäudenutzfläche (die Gebäudenutzfläche ist nicht mit der Wohnfläche gleichzusetzen, sie liegt in der Regel um den Faktor 1,2 bis 1,35 höher), bei Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten genügen 0,03 m² Kollektorfläche pro m² Gebäudenutzfläche. ◆ Über feste Biomasse (z.B. Pellets, Hackschnitzel), Bioöle, Geothermie und Umweltwärme (z.B. Wärmepumpen) muss mindestens 50 % des Wärmebedarfes gedeckt werden. ◆ Über gasförmige Biomasse (z.B. Biogas) muss mindestens 30 % des Wärmebedarfes gedeckt werden Ersatzmaßnahmen zur Erfüllung der Verpflichtung sind: Gesetzliche Anforderungen EnEV - Energieeinsparverordnung Die Energieeinsparverordnung hat sich aus der Wärmeschutzverordnung und der Heizanlagenverordnung im Jahr 2002 entwickelt. So gilt in Deutschland für die energetische Bewertung von Gebäuden das Anforderungsniveau der Energieeinsparverordnung (EnEV) in der jeweils aktuell gültigen Fassung. Die EnEV begrenzt den spezifischen Transmissionswärmeverlust und den Primärenergiebedarf eines Gebäudes. 18 ◆ Die energetische Qualität des Gebäudes muss mindestens 15 % unter den erforderlichen Werten der EnEV liegen. ◆ Bei Versorgung durch Abwärme oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu mindestens 50 % ◆ Bei Versorgung durch Nah- oder Fernwärme, wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energien, Abwärme oder KWK stammt Eine im EEWärmeG eingebrachte Änderung in 2012 mit dem Deckungsanteil des Wärme- und Kältebedarfs (Kälte wurde neu aufgenommen) über erneuerbare Energien von 14 % bis 2020 stellt keine hohe Hürde dar, wenn man bedenkt, dass der Anteil bereits heute bei über 10 % liegt. Höhere Anforderungen sind an öffentliche Gebäude gestellt. Ansonsten sind keine wesentlichen Änderungen enthalten. Weitere Informationen: www.erneuerbare-energien.de/die-themen/gesetze-verordnungen/waermegesetz-eewaermeg/ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit www.enev-online.de Standards im Neubau Niedrigenergiehaus als Mindeststandard Der Begriff Niedrigenergiehaus ist gesetzlich nicht festgelegt. Darunter verstanden werden Häuser, die in besonders energiesparender Bauweise geplant und gebaut werden. Der Heizwärmebedarf darf nicht über 70 kWh/m²a liegen. Durch die Anforderungen der EnEV und des EEWärmeG erreichen alle Neubauten heute den Niedrigenergiehausstandard. Als besserer Standard sollte bei Neubauten das Passivhaus angestrebt werden. Hinweis: die EU- Richtlinie von 2010 sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 alle Gebäude als Niedrigstenergiegebäude (Fast-Null-Energie-Gebäude) auszuführen sind. Dies zeigt deutlich, wo sich der Mindeststandard in wenigen Jahren befinden wird. Ein neues Gebäude zeichnet sich nach heutigem energetischen Standard aus durch: ◆ Einen guten Dämmstandard der Außenbauteile und des Daches. Der U-Wert liegt deutlich unter 0,25 W/m²K, ein guter Standard liegt heute bei 0,20 W/m²K oder weniger. ◆ Wärmeschutzverglasung mit einem Uw-Wert von mindestens 1,1 W/m²K oder kleiner. ◆ Eine moderne Heizungsanlage mit thermischer Solaranlage und mindestens Brennwerttechnik, Wärmepumpe oder Biomasseheizungen. ◆ Minimale Wärmebrücken. ◆ Luftdichtheit der Gebäudehülle ggf. eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. KfW-Effizienzhaus 70, 55 und 40 Besonders energiesparende Gebäude (Effizienzhäuser und Passivhäuser) werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durch zum Teil zinsgünstige Darlehen mit max. 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Es muss der Nachweis über eine Berechnung und Bestätigung durch einen Sachverständigen z.B. Vor-Ort-Energieberater geführt werden. Bei Erreichen und Nachweis des Effizienzhauses 55 werden 5 % bzw. beim Effizienzhaus 40 (inklusive Passivhaus) werden 10 % Tilgungszuschuss von der KfW gewährt. Beim Effizienzhaus 40 oder 55 bzw. Passivhaus ist eine Baubegleitung gemäß KfW-Sonderförderung vorgeschrieben. Beim KfW-Effizienzhaus muss ein Jahres-Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust erreicht werden, der einem prozentualen Wert von einem in der EnEV festgelegten Referenzgebäude entspricht. Im konkreten Fall sollte immer der tatsächliche Energiebedarf an erster Stelle stehen. Es ist besser, langfristig durch gute Dämmung den Heizenergiebedarf zu reduzieren und das Wohnklima zu verbessern, als mit teurer Heiztechnik und günstigem Primärenergiefaktor die Kriterien für ein bestimmtes KfW-Darlehen zu erfüllen. 19 Bauen und Sanieren ◆ Es sind auch Kombinationen aus mehreren Maßnahmen möglich, wobei jede Maßnahme anteilig angerechnet werden kann, um die gesamte Anforderung zu erfüllen. Bauwillige kommen kaum mehr ohne entsprechende Beratung aus, da das neue EEWärmeG umfangreich und komplex ist und die technischen Anforderungen im Einzelnen sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Wer einen kompetenten Energieberater hinzuzieht, ist gut beraten. Beim Altbestand besteht keine gesetzliche Pflicht einer Nachrüstung, solange keine Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude durchgeführt werden. Die einzelnen Bundesländer können jeweils darüber hinaus entscheiden, ob die Anforderungen gemäß EEWärmeG erweitert oder erhöht werden sollen. Der Nachweis für die Erfüllung des EEWärmeG ist drei Monate nach Fertigstellung beim Bauamt vorzulegen. Es besteht Aufbewahrungspflicht der Nachweise bis zu 15 Jahre. Wer vorsätzlich oder leichtfertig gegen die Erfüllungspflichten verstößt, kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 € belegt werden. Weitere Informationen: www.kfw.de www.zukunft-haus.info/effizienzhaus Passivhaus Dieses Haus ist die Weiterentwicklung eines besonders guten energetischen Standards. Das Passivhaus zeichnet sich im Gegensatz zu Häusern in traditioneller Bauweise dadurch aus, dass auf den Einsatz einer konventionellen Heizung verzichtet werden kann. Dies wird über eine sehr gut gedämmte und luftdichte Gebäudehülle (Dämmstärken ab 30 cm) erreicht. Ebenso kommt eine Lüftungsanlage mit einem hohen Wärmerückgewinnungsgrad zum Einsatz. Entwickelt wurde das Passivhaus vom PassivhausInstitut Darmstadt. Das Passivhaus hat einen Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh/ m²a. Das entspricht einem Verbrauch von ca. 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr oder ca. 1,5 m³ Erdgas. Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude braucht ein Passivhaus bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie. Der Nachweis für das Passivhaus muss über das Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) erfolgen. Passivhäuser werden ebenfalls von der KfW mit zinsgünstigen Krediten bis max. 50.000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Gemäß PHPP und KfW-Forderungen muss ein Passivhaus folgende Kriterien erfüllen: • • • • Heizwärmebedarf Qh <=15 kWh/m²a. Heizlast 10 W/m² Luftdichtheit < 0,6/h Primärenergiebedarf Qp <= 40 kWh/m²*a (inkl. Strombedarf und Warmwasser) Weitere Informationen: www.passiv.de www.igpassivhaus.de Wege zum Traumhaus Die Planung eines energieeffizienten Gebäudes beginnt nicht erst mit der Festlegung der Ausführungsqualität der Bauteile, sondern schon viel früher. Der nachfolgende Leitfaden soll Ihnen eine Hilfestellung für die Vorgehensweise bieten, wenn Sie Ihr Traumhaus erstellen möchten: Wenn Sie als Bauherr mit Ihrem Architekten in die Planung einsteigen, empfehlen wir Ihnen folgendes Vorgehen für energieeffizientes Entwerfen: Beginnen Sie, wo möglich, mit einer vielversprechenden Grundlage, beziehungsweise wohl abgewogenen Grundstücksauswahl: Ein guter Anschluss zum ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr, also Bus, Straßenbahn, Nahverkehrszug) vermeidet zum Beispiel den zukünftigen Ausstoß von CO2 durch Möglichkeiten der Mobilität ohne zu große Abhängigkeit vom Individualverkehr. Wichtig: Bewerten Sie die Entscheidungen immer auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Sie stets den im Blick auf die Bau1. Bevorzugen aufgabe sinnvollen, einfachen und kompakten Baukörper oder im städtischen Kontext immer, ob Sie eventuell sinnvoll Baumassen zusammenfügen oder die Ausrichtung zur Sonne verbessern können. sie immer eine möglichst gute 2. Berücksichtigen Ausrichtung zur Sonne und dabei auch das genaue Wetter und Klima vor Ort: Seien Sie sich dabei immer bewusst, was für sonnenarme Lagen, zum Beispiel in Nebeltälern im Winter gilt: Hoch gedämmte Baukörper mit mäßigen Fensteranteilen sind unempfindlicher für eine ungünstige Orientierung zur Sonne oder Verschattung in Mittelgebirgshöhen über der Tal-Inversion mit einer größeren Anzahl von Wintersonnentagen kommen solaraktive Komponenten für die Beheizung stärker in Betracht. Sie stets Räume für den dauernden 3. Ordnen Aufenthalt auf der Seite des Grundrisses mit der maximalen Sonneneinstrahlung an; Nebenräume und Lagerräume dagegen rücken Sie als Pufferräume nach Norden. Bauen und Sanieren Sie immer für eine lückenlose wärm4. Sorgen dämmende und luftdichte Hülle. Vermeiden Sie grundsätzlich alle Durchdringungen der Dämmebene und der Luftdichtheitsebene. Sie dabei stets die Fenster so an, dass 5. Ordnen sich die größten Öffnungen nach Süden ergeben und nach Norden nur kleinere Öffnungen entstehen. 20 Sie immer, dass eine gute 6. Berücksichtigen Dämmung die notwendige Vorlauftemperatur des Heizungswassers reduziert und damit solare Techniken und Wärmepumpenlösungen leichter als Komponenten in die Gebäudetechnik einzubringen sind. Wenn notwendig, dann alles stets mit möglichst niedrigen (Vorlauf-Temperaturen von 30oC-40oC aufheizen! Sie stets eine gestalterische Integra7. Bevorzugen tion gebäudetechnischer Komponenten bereits im Entwurf, anstelle nachträglicher und additiver Lösungen, die fast zwangsläufig zu „gebastelten“ Kompromissen führen – und auch gestalterisch fragwürdig sind. Verwenden Sie dabei stets einen variablen Sonnenschutz, wo es möglich ist, auch als nächtlichen und winterlichen Wärmeschutz. Biosolarhaus Sie immer, je größer der Umfang und 8. Beachten Erfolg der „passiven“ Maßnahmen, also Optimierung der Dämmung, Luftdichtigkeit, Nutzung von Sonneneinstrahlung durch Fenster usw., umso geringer der Aufwand für notwendige „aktive“ Technik. Sie stets für eine möglichst vollständige 9. Sorgen Rückgewinnung der Wärmeenergie aus den „Me- Effizienzhaus dien“ wie Abluft und Abwasser, bevor diese die Gebäudehülle verlassen. 10.Decken Sie immer den Restwärmebedarf durch Passivhaus Photovoltaikhaus 21 Bauen und Sanieren auch auf lange Sicht einfach verfügbare regenerative Energiequellen aus dem Quartier oder der Region. Als „Sahnehäubchen“ versuchen Sie stets noch, unverschattete Dach- und Fassadenflächen auch „aktivsolar“, beispielsweise durch Photovoltaik zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies kann auch etwas später noch (nach-)installiert werden, sollte aber von vornherein bei der „Komposition“ des Ganzen berücksichtigt worden sein, da damit in Kürze vielleicht die Elektroautos geladen werden können oder sogar müssen… Wissenswertes: 1 kg Holzpellets ersetzen ½ Liter (Heiz-)Öl oder ca. 0,5 cbm Gas Wärme und Strom von der Sonne oder anderen regenerativen Energiequellen können fast nach Belieben hinzugefügt werden… Die hohe Kunst bei all diesen Punkten besteht in der Feinabstimmung der Einzelaspekte und in ihrem Zusammenspiel. Das Ziel einer nachhaltigen Baukultur könnte erreicht werden, wenn in diesem Sinne überall begonnen wird, gesamtheitlich - also gestalterisch gut - langfristig ressourcenschonend und energieeffizient zu denken, zu planen und zu bauen. Dies wird am besten in einem interdisziplinären Team mit guten Architekten und Ingenieuren gelingen, die sich mit all diesen Aspekten intensiv auseinandersetzen und über entsprechende Fachkenntnisse verfügen. Eine erfolgreich absolvierte Ausbildung von Architekten zum Energieberater kann ein Indiz dafür sein, dass die zuvor erwähnten Kompetenzen erworben wurden. Quelle: „EinSparHaus, Energieeffiziente Architektur“ (Herausgeber: Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen) Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung nicht nur den aktuellen Raumbedarf, sondern auch Aspekte der Zukunft. Dazu gehören Themen wie Barrierefreiheit, Variabilität der Grundrissanordnung, Mehrgenerationenwohnen, Wohnen im Alter, Erweiterbarkeit bzw. Teilbarkeit, Heimarbeitsplatz usw. Bauen und Sanieren Fazit: Jede Bausituation, ob Neu-oder Altbau erfordert ein genaues Betrachten des Grundstücks- bzw. der Altbausubstanz. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen und dem Dialog zwischen Architekt und Bauherr entstehen jeweils einzigartige und individuelle „Traumhäuser“, die den Bedürfnissen und Wünschen der Bauherren auch nachhaltig sehr nahe kommen können. Bei der in der Regel größten Investition im Leben eines Menschen, dem Hausbau, sollte man sich nicht mit dem „Haus von der Stange“ zufrieden geben, sondern sein eigenes Wohnhaus aktiv mitgestalten. Weitere Informationen: 22 www.diearchitekten.org>für Bauherren>Architektenliste www.energie-effizienz-experten.de/expertensuche/ Partner für schlüsselfertiges Bauen Sparkassen-Finanzgruppe en mit pardarleh LBS-Baus Riesterg Förderuenntum eig für Wohn ! nutzen * 1,75 % Wie viel Sparpotenzial steckt in Ihrem Eigenheim? Jetzt modernisieren. Mit der Sparkassen-Baufinanzierung. Senken Sie Ihre Energiekosten – zum Beispiel mit einer günstig finanzierten Modernisierung. Zusammen mit unserem Partner LBS beraten wir Sie gern und stehen Ihnen auch bei allen anderen Fragen rund um riestergefördertes Wohneigentum und Bausparen kompetent zur Seite. Mehr Informationen erhalten Sie in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. * Nominalzinssatz des Bauspardarlehens 1,75%, effektiver Jahreszins 2,08% nach Zuteilung im LBS-Tarif Classic 2006 TX/TXR. Beispiele aus dem Landkreis Allgemein Bauen und Sanieren Energie-Gewinn-Haus in Sprendlingen, altersgerecht 24 Das erste Energie-Gewinn-Haus in Sprendlingen entstand im Jahr 2008 als Altersruhesitz eines Ehepaares. In der Planung wurde deshalb berücksichtigt, dass die Erdgeschosswohnung (77 qm) barrierefrei und alters- bzw. behindertengerecht ausgeführt wird. Im Dachgeschoss wurde eine kleine abgeschlossene Wohneinheit von 48 qm vorgesehen, die im Bedarfsfall von einer Pflegeperson genutzt werden kann. Das Haus ist in der Hauptsache nach Süden geöffnet, um passive solare Gewinne nutzen zu können. Der Windfang ist thermisch abgetrennt. Die Gebäudehülle ist im Passivhausstandard ausgeführt: Der Kalksandstein, als statische Schale, ist von außen mit einer 30 cm starken Dämmung versehen, die Bodenplatte ist von unten und oben mit Dämmung eingepackt und im Dach ist eine 50 cm dicke Dämmung eingeblasen. Durch den sehr niedrigen Energiebedarf (gut gedämmte Hülle) war es möglich, das Haus mit einer einfachen Technik zu versehen, welche von älteren Menschen problemlos bedienbar ist. Die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung läuft automatisch Tag und Nacht, nur bei besonderer Kälte, werden zwei Infrarotstrahler eingeschaltet. Man muss also lediglich ein oder zwei Knopfdrücke tätigen. Einbis zweimal im Jahr muss in der Lüftungsanlage ein Filter gewechselt werden, was ebenfalls recht einfache Handgriffe sind. Eine Solaranlage (4 m²) für die Brauchwassererwärmung und eine Photovoltaikanlage mit 5,6 kWp machen das Haus letztendlich zu einem Energie-Gewinnhaus. Die PV-Anlage liefert bis zu 6.000 kWh/a, wobei der Verbrauch bei ca. 3.500 kWh (Haushaltsstrom + Zuheizung über Infrarotstrahler) liegt, so dass hier ein Energie-Überschuss entsteht. Baukosten (o.PV): 220.000.- € Baukosten/ cbm: 327.- €/cbm Wohnfläche: 125 qm cbm umbauter Raum: 672 cbm Bauphase: März bis Oktober 2008 Auch etliche Passivhäuser sind im Landkreis zu finden wie z.B. das Passivhaus der Familie Tauchert in Nackenheim aus dem Jahr 2007, welches nach dem Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP) in Massivbauweise erstellt wurde. Dies zeigt sich in U-Werten für die Außenwände und das Dach mit 0,1 W/m²K sowie für die Bodenplatte (von unten gedämmt) mit 0,14 W/m²K. Die Fenster mit 3-fach Verglasung und einer „warmen Kante“ aus Fiberglas weisen einen Uw-Wert von 0,77 W/m²K auf. Somit bleibt ein Heizwärmebedarf von nur noch 14 kWh/m²a zu decken. Dies wird zum einen über einen formschönen Pelletofen mit Wassertasche im Wohnraum gewährleistet. Dieser stellt ca. 20-30 % Strahlungswärme für den Wohnraum zur Verfügung und die restlichen 70- 80 % gehen in den Pufferspeicher, aus welchem die Wandheizungsflächen gespeist werden können. In den Pufferspeicher (Solar-Schichtenspeicher, 650 l) geht auch die Wärme aus der thermischen heizungsunterstützenden Solaranlage mit über 10 m² Kollektorfläche, welche von Mitte März bis September den gesamten Brauchwasserbedarf deckt. Eine zentrale Lüftungsanlage mit bis zu 95% Wärmerückgewinnung versorgt das Haus mit frischer, sauerstoffangereicherter Luft. Die Ansaugung erfolgt über einen Zuluftturm im Garten und die Abkühlung im Sommer/Erwärmung im Winter über ein 30 m langes Erdrohr (Erdwärmetauscher) in 2 m Tiefe. Im Zuluftturm befindet sich ein großer Pollenfilter, so dass die einströmende Luft pollenfrei ist. Im Winter überträgt ein Wärmetauscher die Wärme von der Abluft auf die vorgewärmte Frischluft, somit wird kaum Energie zum Heizen notwendig. Zu guter Letzt wurde besonders auf die luftdichte Ausführung geachtet, was der Wert von n50 = 0,34/h (Blower Door Test) gezeigt hat. 2009 wurde die verbleibende Dachfläche Richtung Südosten komplett mit einer Photovoltaikanlage mit 60 m² monokristallinen Solarmodulen (7,0 kWp) überdeckt. Der Gesamtertrag überstieg seit der Installation mit über 7.000 kWh/a deutlich den Stromverbrauch der Familie. Alle Gehölze und der überwiegende Teil der restlichen Pflanzen haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Rheinland-Pfalz oder Deutschland und tragen so als Nahrungsquelle und Lebensraum für Vögel und Insekten bei. Die Dächer von Garage und Gartenschuppen sind begrünt und blühen im Frühjahr/Sommer vielfarbbunt. Im Vorgarten finden sich einige in der Region seltene oder verschollene Pflanzenarten wie Felsenkirsche, Federgras oder Ackerringelblume. Im Rahmen der Planungen zum Haus entschieden die Bauherren sich frühzeitig, dies in Passivhausbauweise zu errichten. Hintergrund war das Ziel im Rahmen der Altersvorsorge nicht nur eine Immobilie zu besitzen, sondern auch möglichst unabhängig von den Energiepreisen zu sein. Dabei sollten vor allem regenerative Energien und der Primärenergiebedarf berücksichtigt werden. Daher fiel die Entscheidung für ein Passivhaus mit Holzpelletofen. Bis auf eine Ausnahme kamen alle ausführenden Handwerksbetriebe aus Rheinhessen. Auch hier wurde auf Regionalität und kurze Wege geachtet. Das oft kolportierte Vorurteil „in einem Passivhaus bin ich eingesperrt und darf die Fenster nicht öffnen“ kann absolut nicht bestätigt werden. In den kalten Monaten sorgt die Belüftungsanlage dafür, dass im Schnitt alle 2 Stunden die gesamte Luft im Haus ausgetauscht wird – es steht also immer frische und dabei auch noch warme Luft zur Verfügung. Im Sommer wird die Lüftungsanlage auf ein Minimum heruntergeregelt und Fenster und Türen sind, wie in einem „normalen“ Haus, offen. Der entscheidende Unterschied ist der Komfort, der sich durch gleichmäßig warme Zimmer, Fußböden und Wänden bemerkbar macht: „Strümpfig im T-Shirt im Winter bei Heizkosten von 15-18 €/Monat“ beschreibt das wohl am besten.“ Infos: www.passivhausprojekte.de/projekte. php?detail=1171 25 Bauen und Sanieren Passivhaus Nackenheim, Familie Tauchert (auch „Grüne Hausnummer“) Eine 7.000 l Zisterne speichert das auf der Dachfläche anfallende Regenwasser und stellt das Gieß- und Brauchwasser für den Garten zur Verfügung. Für Stützmauern und Gliederungselemente im Garten wurden alte Kalksteine aus einem Grundstücksabriss im Bereich der Stadt Mainz verwendet, die trocken aufgeschichtet wurden. Für die Stellplätze vor der Garage und die Treppenanlage im Außenbereich wurde über 60 m² altes Kopfsteinpflaster (bunte rheinhessische Mischung) verwendet. Kita Zukunftswerkstatt, Guntersblum im Energie-Plus-Standard Als Außengelände steht den Kindern ein 2.100 m² großer naturnaher Spielraum zur Verfügung. Ohne klassische Spielgeräte, nur mit einigen natürlichen Spielmaterialien und -elementen aus der regionalen Landschaft wird das freie Spiel gefördert. „Ziel der Kindertagesstätte ist, dass das Gebäude mehr regenerative Energie erzeugt, als es selbst verbraucht.“ Diese eigens gesetzte Vorgabe wurde erreicht! Die Planer hatten den Auftrag erhalten, eine Konzeption eines Neubaus zu entwickeln, die der Namensgebung „Zukunftswerkstatt“ und den klimapolitischen Zielen der Gemeinde würdig ist. Bauen und Sanieren Ein vorbildliches Beispiel nachhaltigen Bauens, Betreibens und nachhaltiger Erziehung ist daraus hervorgegangen. Mit einer guten Planung im Vorfeld, die die Himmelsrichtung, Windrichtung, sowie das Grundwasser berücksichtigte, ging die Gemeinde mit ihren zwei Architekten (Gebäude und Außengelände) ans Werk. Eine rundum sehr gut gedämmte Gebäudehülle mit Passivhauswerten, mit einer Erdwärmepumpe (Sole/ Wasser-Jahresarbeitszahl >4,5) mit Fußbodenheizung und einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage mit 30 kWp machen den Energie-Plus-Standard möglich. 26 Alle Zutaten für das Mittagessen stammen aus kontrolliertem Anbau und werden von einem regionalen Fachbetrieb nach ökologischen und biologischen Kriterien zubereitet. Die Anlieferung erfolgt dann mit einem Elektroauto, gespeist aus der PV-Anlage. Sanieren im Bestand Gebäude sanieren – Energie und Kosten sparen Wer renovieren möchte, sollte sich von Fachleuten beraten und unterstützen lassen, um Sanierungsfehler zu vermeiden. Durch eine qualifizierte und neutrale Energieberatung wird der Ist-Zustand eines Gebäudes genau ermittelt und daraus ergeben sich dann Empfehlungen für eine erfolgreiche Modernisierung. Sie hilft, dauerhaft Energiekosten zu senken und das Wohlbefinden zu steigern. Eine Baubegleitung während der Sanierung wird bei Wohngebäuden derzeit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit bis zu 50 %, max. 4.000 €, bezuschusst. Damit eine Sanierung erfolgreich und korrekt ausgeführt wird, ist die Baubegleitung durch einen Sachverständigen zu empfehlen. Mögliche Energieverluste an älteren Häusern Bei der Dachfläche oder bei obersten Geschossdecken können 15 bis 25 Prozent Wärmeverluste entstehen. Fenster sind oft Schwachstellen. Durch alte Fenster können 7 bis 15 Prozent Wärme verloren gehen. Ein Fenstertausch gegen Wärmeschutzfenster ohne Dämmen der Außenwand oder Einbau von Lüftungsanlagen sollte genau geprüft werden bzw. nicht ausgeführt werden. Es besteht erhöhte Schimmelgefahr. Kalte und warme Bereiche sollten thermisch getrennt werden. Eine Dämmung der Kellerdecke hilft Wärmeverluste von 6 bis 12 Prozent zu vermeiden. Bei alten Bauten kann man über die Fassade zwischen 20 und 30 Prozent Wärme verlieren. Eine fachgerechte Dämmung senkt Energiekosten und steigert die Behaglichkeit im Gebäude. Gemäß DIN 1946, Teil 6 ist zu jeder Modernisierungsmaßnahme ein Lüftungskonzept zu erstellen. Da aber eine DIN-Norm nicht automatisch Stand der Technik ist, bedeutet dies, dass keine Verpflichtung zum Einbau einer Lüftungsanlage besteht, aber ein Lüftungskonzept erstellt werden soll. Da es immer etwas länger dauert, bis manchmal unklare Auslegungen ausgeräumt sind, werden sich die Vorschriften um Lüftung erst in den nächsten Jahren aus den Erkenntnissen der Praxis ergeben. Trotzdem gilt z.B. ein absolutes NEIN zum Austausch der Fenster ohne weitere Maßnahmen (wie z.B. gleichzeitiges Dämmen der Außenwand oder Einbau einer Lüftungsanlage) bei Gebäuden, deren U-Wert der Außenwand schlechter ist als der Uw-Wert der neuen Fenster. Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass eine Gebäudesanierung im Vergleich zum Erwerb von Konsumartikeln auf jeden Fall wirtschaftlich ist. Mit jeder Dämmmaßnahme oder einem Fenstertausch neu gegen alt werden Energie und Kosten eingespart. Bei Erneuerung einer Heizungsanlage spart man in erster Linie über den Wechsel zu einem kostengünstigeren Energieträger, den besseren Wirkungsgrad des neuen Heizkessels und über eine korrekte Regelung der Verteilkreise (z.B. hydraulischer Abgleich). Aber nicht nur die Einsparung von Energie und Kosten ist von Vorteil. Man beteiligt sich auch am allgemeinen Klimaschutz, denn jede Tonne CO2, die man einspart, ist ein Gewinn für unsere Erde und für unsere zukünftigen Generationen. Durchschnittliche Einsparpotentiale bei energetischer Sanierung eines Einfamilienhauses aus den 50iger bis 60iger Jahren 27 Bauen und Sanieren Allgemein Energieberatung vor Ort (BAFA-gefördert) Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist eine Energieberatung vor Ort immer sinnvoll. Auch in unserer Region finden Sie hierfür ausgebildete Fachleute, meist Architekten und Ingenieure, die umfassend über alle Möglichkeiten einer effizienten Energieeinsparung beraten und darüber einen umfangreichen Energiebericht erstellen. Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind es derzeit 400 Euro und für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten 500 Euro Zuschuss. Der Energieberater erläutert auch die günstigsten und vorteilhaftesten Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die für die unterschiedlichen Maßnahmen in Frage kommen und stellt die Bestätigungen zur Finanzierung und ggf. für den Tilgungszuschuss bzw. Zuschuss für die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus. Auf den BAFA-Zuschuss besteht kein gesetzlicher Anspruch. Darüber hinaus ist er an hohe technische und bürokratische Hürden geknüpft, die den Gesamtaufwand einer BAFA-Beratung erhöhen. Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor 1995 und bei einer wohnwirtschaftlichen Nutzung von mehr als 50 %. Darüber hinaus werden auch Stromsparberatungen und Thermografieaufnahmen bezuschusst. Der vom BAFA zugelassene Energieberater ermittelt den Ist-Zustand der Gebäudehülle und der Anlagentechnik des Gebäudes. Es folgen Vorschläge für Maßnahmen zur Energieeinsparung, die rechnerisch und grafisch bis hin zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit ermittelt werden. Somit kann jede Maßnahme hinsichtlich seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt werden. IHRE INDIVIDUELLE ENERGIEBERATUNG VOR ORT: IHR RWE ENERGIEPUNKT IN BINGEN. RWE Energiepunkt Schmittstraße 41–43 55411 Bingen am Rhein Sie erreichen uns auch unter: T 0800 99 44 009 (kostenfrei) F 0800 99 44 099 (kostenfrei) E [email protected] I www.rwe.de Bauen und Sanieren Das DISQ – Deutsches Institut für Service-Qualität GmbH & Co. KG (privatwirtschaftliches Unternehmen) – prüft die Dienstleis tungs qualität und das Preisgefüge von Unternehmen und Branchen. RWE Vertrieb AG erhielt die Nr. 1-Auszeichnung für beste Servicequalität bei telefonischer und online Kundenbetreuung. Immer montags 00 – 13 00 Uhr von 9 9.00 13.00 und 14.00 – 18.00 Uhr Energiep_Bingen_190x123.indd 1 28 11.04.13 16:37 Energieeinsparverordnung (EnEV) Der Beginn für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden wurde 2002 mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) gelegt. Die EnEV ist seit 01.02.2002 gültig und ersetzt die Wärmeschutzverordnung 1995 (WSchV) sowie die Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnIV). Die aktuell gültige EnEV 2009 trat im Oktober 2009 in Kraft. Die novellierte Fassung wird voraussichtlich 2014 in Kraft treten. Die EnEV gilt für alle beheizten und gekühlten Gebäude, wobei es Sonderreglungen für Gebäude gibt, die nicht regelmäßig geheizt, gekühlt oder benutzt werden. Grundsätzlich regelt die EnEV folgendes: ➤ Energieausweise für Gebäude, Alt- und Neubau (Wohn- und Nichtwohngebäude) ➤ Energetische Mindestanforderungen bei Neubauten ➤ Energetische Mindestanforderungen bei Modernisierung, Umbau und Ausbau von bestehenden Gebäuden ➤ Mindestanforderung an Heizungs-, Kühl und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung Regelung zur stufenweisen Außerbetriebnahme von Nachtstromspeicherheizungen für Gebäude ab 6 Wohneinheiten und Nicht wohngebäuden mit mehr als 500 m² Nutzfläche ➤ Nachrüstverplichtungen gemäß EnEV Die Nachrüstverpflichtungen gelten grundsätzlich für Wohn- und Nichtwohngebäude und müssen gemäß EnEV-Bestimmungen erfüllt werden. ➤ Der Betrieb von Heizkesseln mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen mit Baujahr vor Oktober 1978 ist nach der EnEV 2009 nicht mehr gestattet. Ausnahmen: • Niedertemperatur- oder Brennwertkessel • Nennwärmeleistung Kessel < 4 kW und > 400 kW • Bei selbstgenutzten Wohngebäuden (EFH und ZFH) die der Eigentümer zum 01.01.2002 schon selbst bewohnt hat. ➤ Dämmung der Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen gemäß vorgeschriebenen Werten in der EnEV. ➤ Nicht begehbare aber zugängliche oberste Geschossdecken oder alternativ das Dach müssen bis Ende 2011 so gedämmt sein, dass ein U-Wert der Decke oder des Daches von 0,24 W/m²K nicht überschritten wird. Seit 2012 gilt diese Bestimmung auch für alle begehbaren, bisher ungedämmten obersten Geschoßdecken. Die Nachrüstverpflichtungen wie z.B. Austausch des Heizkessels und die Dämmung der Wärmeverteilungsund Warmwasserleitungen werden durch den Bezirksschornsteinfegermeister geprüft. Die Pflichterfüllung kann auch mit einer Unternehmererklärung gegenüber dem Bezirksschornsteinfegermeister nachgewiesen werden. Das Nichterfüllung der Nachrüstverpflichtungen oder der Verstoß gegen die EnEV-Vorschriften stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Claudia Seeland Käferbeinstr. 26 55270 Essenheim Tel/Fax 06136/799517 [email protected] www.ing-seeland.de Mitglied im Energieberaternetzwerk der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz BAFA Berater; Energieeffizienzexperte; Gebäudeenergieberater HWK Energieberatung (BAFA) KfW-Effizienzhaus-Experte Sanierungsbegleitung Fördermittelberatung Energieausweis Altbau Neubau Denkmale Wohngebäude Nicht-Wohngebäude KFW Kredite / - Zuschüsse BAFA Vor-Ort-Beratung Energieausweise (Wohngebäude) Telefon: 06249-674076 Mobil: 0171-6242738 [email protected] 29 Bauen und Sanieren Dipl.-Ing. Architektur Gebäudeenergieberaterin (HWK) Energieausweis Der Energieausweis bei Neubauten wurde bereits mit der EnEV 2002 verpflichtend eingeführt. Die Gültigkeit beträgt in der Regel 10 Jahre. Grundsätzlich gilt: Wenn Gebäude oder Gebäudeteile (z. B. Wohnungen oder Büroeinheiten) neu gebaut, verkauft, vermietet oder verpachtet oder geleast werden, sind ein Energieausweis und die Modernisierungsempfehlungen vorzulegen. Bei Modernisierungen muss nur unter bestimmten Voraussetzungen ein Energieausweis ausgestellt werden. Eine wesentliche Voraussetzung ist, wenn im Zuge der Arbeiten eine ingenieurmäßige Berechnung des Energiebedarfs des gesamten Gebäudes erfolgt. In öffentlichen Gebäuden (z. B. Rathäusern, Arbeitsagenturen, Schulen usw.) mit mehr als 1000 m2 Nutzfläche und mit erheblichem Publikumsverkehr muss ein Energieausweis sichtbar ausgehängt werden. In der EnEV wird festgelegt, wie Primärenergiebedarf, Endenergiebedarf und Heizwärmebedarf zu berechnen sind und welche Grenzwerte eingehalten werden müssen. Arten von Energieausweisen Der Energieausweis ist sowohl für Wohngebäude als auch für Nichtwohngebäude verpflichtend. Man unterscheidet zwischen Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis. Beim bedarfsorientierten Ausweis werden die Gebäudehülle (Art und Stärke der Wände und Decken, Art der Fenster etc.) und die Anlagentechnik (Heizung, Lüftung, Klima, Beleuchtung bei Nichtwohngebäuden) bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes berücksichtigt. Bauen und Sanieren Man erhält als Ergebnis einen Wert des theoretischen Energiebedarfs des Gebäudes in kWh/m2a. Dieser rechnerisch ermittelte Wert der Endenergie lässt sich gut mit den Werten anderer Gebäude vergleichen. Der angegebene Jahres-Primärenergiebedarf dagegen hängt in erster Linie vom eingesetzten Energieträger ab. Dem verbrauchsorientierten Ausweis liegt der Energieverbrauch der letzten drei Jahre für das Gebäude zugrunde. Da der tatsächliche Verbrauch aber wesentlich vom Nutzerverhalten geprägt ist – hier spielen z.B. die Raumtemperatur oder das Lüftungsverhalten eine große Rolle – ist es schwierig, den so ermittelten Energieverbrauch mit anderen Gebäuden zu vergleichen. 30 Welcher Ausweis ausgestellt werden darf, richtet sich nach Typ, Größe und dem Baujahr des Gebäudes. Grundsätzlich besteht für Wohn- und Nichtwohngebäude im Bestand Wahlfreiheit zwischen Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis. Kann der Verbrauch der letzten drei Jahre nicht nachgewiesen werden, muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden. Eine Ausnahme besteht für Wohngebäude mit bis zu vier Wohneinheiten, für die ein Bauantrag vor dem 1.11.1977 gestellt wurde. Hier muss der Bedarfsausweis ausgestellt werden, sofern das Gebäude nicht schon bei der Fertigstellung mindestens dem energetischen Standard der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 entsprach oder durch Modernisierungsmaßnahmen auf diesen Stand gebracht wurde. Welche Informationen enthält der Energieausweis? Der Energieausweis gibt mit seinen Energiekennwerten Auskunft über den Energiebedarf eines Gebäudes. Zusätzlich werden ggf. Modernisierungsmaßnahmen vorgeschlagen, die zu einer energetischen Verbesserung des Gebäudes führen und es werden Angaben über den Einsatz von erneuerbaren Energien verdeutlicht. Somit werden alle wichtigen Kenndaten, die ■ Modernisierungstipps zur Einsparung von Energiekosten ■ Einsatz von erneuerbaren Energien ■ Angaben zum Berechnungsverfahren ■ Angabe des Primärenergiebedarfes (nur beim Bedarfsausweis) ■ Angabe des Endenergiebedarfes (Heizöl, Erdgas, Strom etc.) ■ Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten etc., Baujahr Anlagentechnik (Heizung, ggf. Klimaanlage) ■ Qualität der Gebäudehülle mit dem Transmissionswärmeverlust (Dämmstandard) Der Energieausweis ist ein Dokument, das den energetischen Zustand eines Gebäudes beschreibt, aber niemals eine ausführliche Energieberatung ersetzen kann. ■ Bei Nichtwohngebäuden Vergleichswerte: EnEV-Werte Neubau oder Modernisierung, bzw. Heizbedarf und Warmwasserverbrauch bei ähnlicher Gebäudekategorie Auf den Internetseiten der Deutschen Energieagentur www.energie-effizienz experten.de/expertensuche/ finden Sie unter „Suche“ Ausweisaussteller in Ihrer Nähe. Der Energieausweis ist für Kauf- und Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer von Vorteil. Wer ein Gebäude oder eine Wohnung kaufen oder mieten will, kann anhand der Angaben im Energieausweis einen überschlägigen Eindruck von der energetischen Qualität des Gebäudes bekommen. 31 Bauen und Sanieren Einfluss auf den Energieverbrauch haben, dokumentiert, wie die: Maßnahmen Dämmstoffe Dämmstoffe erhalten die Bausubstanz und helfen Schäden durch Temperaturschwankungen und Kondenswasser zu vermeiden. Sie werden eingeteilt in organische und anorganische Dämmstoffe sowie Verbundsysteme. Die Auswahl an Dämmstoffen ist vielfältig wie z.B. auf Basis von Mineralwolle, Holzfaser, Polystyrol, Zellulose, Schaumglas, Vakuumdämmung, Hanf, Schafwolle, Kork und so fort. Bei der Wahl des Dämmstoffes ist eine produktneutrale Beratung durch einen qualifizierten Energieberater dringend zu empfehlen, da die Energieeinsparverordnung (EnEV) das Einhalten bestimmter U-Werte für alle Bauteile vorschreibt. Die Wirksamkeit eines Dämmstoffes hängt in erster Linie vom Wärmeleitwert und der Dicke ab. Im Zweifelsfall sollten Sie sich beraten lassen, welcher Dämmstoff für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist. Die meisten konventionellen Dämmstoffe erreichen heute Wärmeleitwerte (Lambda-Werte) von 0,035 W/ mK. Bestimmte Dämmstoffe erreichen mittlerweile Lambda-Werte von 0,019 W/mK. Vakuum-Isolationspanele sogar 0,005 bis 0,008 W/mK. Je kleiner der Lambda-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung bzw. desto schlanker kann die Dämmstärke bei gleicher Dämmwirkung ausfallen. Beispiel: Ein Dämmstoff mit einer Stärke von 10 cm und einem Lambda von 0,02 hat die gleichen Dämmeigenschaften wie ein Dämmstoff mit 20 cm und einem Lambda von 0,04. Weitere Informationen über die Vielfalt der Dämmmöglichkeiten mit Naturdämmstoffen erhalten Sie unter : www.naturdaemmstoffe.info Bauen und Sanieren www.nabu.de/themen/siedlungsentwicklung/ bauen/00205.html www.baunetzwissen.de/standardartikel/Daemmstoffe-Datenbank-mit-detaillierten-Daemmstofflisten_2468119.html www.ipeg-institut.de/index.php?article_id=64 www.wecobis.de/bauproduktgruppen/daemmstoffe/aus-nachwachsenden-rohstoffen.html 32 Dämmstoff Leichtbetonsteine Nadelholz Porenziegel Strohlehm Zwei Zentimeter Dämmstoff haben die gleiche Dämmwirkung wie eine 105 Zentimeter starke Betonwand. Hochlochziegel Klinker Masivbeton Außenwanddämmung Die Dämmung einer Außenwand an deren Außenseite ist bauphysikalisch deutlich günstiger als eine Dämmung von innen. Das Mauerwerk ist besser vor Feuchte, Wind und Wetter geschützt. Zudem werden sogenannte Wärmebrücken wie z.B. an den Außenecken oder Innenwandanschlüssen vermieden. Das gesamte Temperaturniveau der Wand stellt sich günstiger ein. Dämmung von Innenwänden sollte nur von besonders geschulten Handwerkern durchgeführt werden. Mittlerweile gibt es verschiedene Dämmstoffe, wie z.B. Kalzium-Silikatplatten, Holzfaserdämmsysteme oder andere Produkte, die bauphysikalisch einerseits unbedenklich bei Innendämmung sind, aber trotzdem keine wärmebrückenfreie und thermisch optimale Dämmmaßnahme darstellen. Innendämmung sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn keine andere Möglichkeit besteht, wie z.B. im Denkmalschutz oder wegen nachbarrechtlichen Umständen. Ein wärmebrückenfrei ausgeführtes Wärmedämmverbundsystem schützt im Winter nicht nur vor hohen Wärmeverlusten und damit Kosten, sondern bietet auch im Sommer einen angenehmen Hitzeschutz und damit ein hervorragendes Wohlfühlklima. Mit vielen Dämmstoffen verbessert sich auch der Schallschutz. Ein wärmebrückenfreies ausgeführtes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bedeutet: Feuchte-, Schimmel-, Schall- und sommerlicher Hitzeschutz. Achten Sie darauf, dass nur ein zugelassenes WDVS eines Herstellers angeboten und verbaut wird. Nur zugelassene WDVS erfüllen die Prüfkriterien und die baurechtlichen Vorschriften bei Brand- und Schallschutz sowie bei der Standsicherheit. In der Regel ist die Eignung eines Produkts bei genormten Dämmstoffen durch eine Typkennzeichnung auf dem Etikett vermerkt. Viele Dämmstoffe werden speziell für ganz bestimmte Anwendungsbereiche hergestellt und eingesetzt. Manche Dämmstoffe sind mit hohen Drücken belastbar oder extrem feuchtigkeitsabweisend und sind von daher zur Dämmung unter schwimmendem Estrich oder auch unter Bodenplatten sehr gut geeignet. Andere Dämmstoffe sind reißfest, um Putze tragen zu können. Dämmstoffe, die sich zur Kerndämmung eignen, d.h. sich zwischen zweischaligem Mauerwerk befinden, sind wasserabweisend imprägniert. Armierungs- und Oberputze eines WDVS lassen sich entweder mit Dickputzsystemen oder durch Carbonfaser verstärkte Putze sehr schlagfest herstellen. Zugelassene Wärmedämmverbundsysteme sind bereits seit über 30 Jahren auf dem Markt und haben sich bereits tausendfach bewährt. Der Aufbau besteht aus Dämmplatten, Tellerdübel, Armierungsmasse, Glasfasergewebe, Oberputz und Anstrich. Das Wärmedämmverbundsystem ist auch unter den Begriffen Vollwärmeschutz oder Thermohaut bekannt. Als Anstrich auf einem WDVS sind Silikonharzfarben, noch besser mit „Nano-Quarz-Gitter-Technologie“, zu empfehlen, um der Entstehung von Algen und Moosen entgegen zu wirken. wird dicker, somit sollte im Vorfeld das vorhandene Platzangebot geprüft werden. Die Kosten liegen höher als bei einem WDVS. Steht eine Sanierung des Außenputzes an, wovon mehr als 10 % der Außenwandfläche betroffen sind, dann muss bei den meisten Wohngebäuden eine Dämmung angebracht werden, um die U-Wert-Forderung der EnEV von 0,24 W/m²K zu erfüllen. Auch wenn nur ein Anstrich der Fassade erforderlich wird, dann lohnt es sich trotzdem, zusätzlich eine Dämmung anzubringen. Der neue Anstrich spart im Gegensatz zur gedämmten Wand keine kWh Heizwärme ein, mit Dämmung aber schon. Einfach und wirtschaftlich formuliert: der Anstrich ist zwar schön, aber unwirtschaftlich, die Fassade mit Dämmung ist ebenfalls schön – UND wirtschaftlich. Schimmelt es, wenn ich mein Haus einpacke? Die fachgerecht geplante und ausgeführte Außendämmung vermindert die Gefahr von Schimmelbildung erheblich gegenüber der ungedämmten Außenwand! Der Dämmstoff wird direkt auf dem Mauerwerk bzw. Putz befestigt und mit einer vorgehängten Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt. Vorteil: Zwischen Dämmstoff und Vorhangfassade bleibt ein Luftspalt, damit eindringende Feuchtigkeit schnell und reibungslos abtrocknen kann. Nachteil: Der Wandaufbau [email protected] 33 Bauen und Sanieren Eine gute nachträgliche Dämmungsmöglichkeit ist die Vorhangfassade oder hinterlüftete Fassade. Neben Schiefer oder Holz werden auch Faserzementplatten, Keramikplatten und sogar Metalle als Verkleidung eingesetzt. Dadurch können sich die vorgehängten Fassadenbekleidungen architektonisch an jeden Gebäudetyp und jedes Umfeld anpassen. Die Gründe hierfür sind: Bei z.B. ungedämmten Ziegel-Außenwänden mit einer Wandstärke von 30 oder 36,5 cm aus den Bauzeiten von 1960 bis 1985 werden bei -10°C Außentemperaturen an der Außenwand innen Oberflächentemperaturen von gerade einmal 15°C bis 16°C gemessen. Ungedämmte Wand: Oberflächentemperatur 15oC Gedämmte Wand: Oberflächentemperatur 19oC Mit einer Dämmung der Außenwand wird die Oberflächentemperatur innen deutlich erhöht. Bauen und Sanieren Bei einer Dämmstärke von 160 mm und einer Wärmeleitstufe von 039 (bzw. 140 mm/ WLS 035) werden z.B. bei -10°C Außentemperatur Oberflächentemperaturen von mehr als 19°C erzielt. Das bedeutet hohe Wohnqualität durch homogene Temperaturverteilung im Raum und verhindert außerdem bei einer wärmebrückenfreien Ausführung die Bildung von Schimmel an den Innenflächen der Außenwände. Bei Gebäuden mit Keller sollte die Außenwanddämmung (bei Erdberührung als Perimeter) mindestens 30 cm über die Unterkante der Kellerdecke hinaus angebracht werden, um die Wärmebrücke Anschluss Kellerdecke zur Außenwand zu vermeiden. Weitere Informationen: www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/ energie/espi/espi2.pdf www.energiesparaktion.de 34 Dachdämmung Eine schlechte Dachdämmung führt dazu, dass der Dachraum im Sommer überhitzt und im Winter viel Wärme verloren geht. Deshalb ist es ratsam, die Dachdämmung durch einen Fachmann ausführen zu lassen oder bei Eigenleistung die Arbeiten unter fachkundiger Beratung/Anleitung auszuführen. Energieeinsparungen bis zu 25 Prozent werden erzielt. Guter sommerlicher Hitzeschutz wird nur bei Dämmstoffen mit hoher Wärmespeicherkapazität bzw. sehr geringer Wärmeleitfähigkeit erreicht. Man unterscheidet eine Aufdach- oder eine Zwischensparrendämmung bzw. eine Kombination von beiden. Bei einer erforderlichen Dachdämmung sollten insgesamt 22 cm Dämmstärke bei einer WLG von 035 nicht unterschritten werden. Die kostengünstigere Maßnahme ist die Zwischensparrendämmung, mit der man bei einer Aufdoppelung nach innen einen guten Wärme- und Hitzeschutz erzielen kann. Das geht natürlich auf Kosten von etwas „Raumvolumen“ im Dachgeschoss. Die teurere Maßnahme ist die Aufdachdämmung. Diese bietet sich vor allem an, wenn die Dachziegel sowieso ausgebessert bzw. erneuert werden müssen. In der Regel ist es dann auch sinnvoll, die Luftdichtheitsfolie und die Zwischensparrendämmung zu erneuern und somit eine hoch energieeffiziente, aber auch bauphysikalische einwandfreie Konstruktion zu erreichen, um unnötige Wärmeverluste oder gar Folgeschäden zu vermeiden. Aufdachdämmung bietet zudem noch den Vorteil einer wärmebrückenfreien Dämmung. Grundsätzlich sind die Regeln für eine wind- und schlagregendichte äußere Abdichtung und die der luftdichten Abdichtung innen zu beachten. Anhängig vom verwendeten Dämmstoff gibt es unterschiedliche Ausführungsnormen. Die luftdichte Ebene innen sollte nach dem Stand der Technik mit hoher Sorgfalt und hochwertigen Folien ausgeführt werden. Große Beachtung ist auf die Abdichtung von Durchdringungen zu legen. Verlangen Sie die Verwendung von Manschetten z.B. am Abluftrohr oder dem Antennenmasten und nicht das Abdichten mit Klebeband oder Folie. Die Luftdichtigkeitsfolie muss nicht nur absolut dicht verklebt werden, sie darf auch nicht durch Nägel, Schrauben oder dergleichen durchstoßen werden, da sonst warme Luft in die Dämmung des Daches eindringt, in der Dämmung kondensiert, die Dämmwirkung dadurch herabsetzt und in der Folge Schimmel entstehen lässt. Ist ein Flachdach undicht und muss saniert werden, lohnt es sich darüber nachzudenken, im Rahmen der Sanierung Photovoltaik-Module anbringen zu lassen. Oberste Geschossdecken Die EnEV 2009 verlangt, dass jede ungedämmte nicht begehbare aber zugängliche oberste Geschossdecke mit darunter liegender beheizter Räume so zu dämmen ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der gesamten Decke 0,24 W/m2K nicht überschreitet. Das gilt seit 2012 auch für ungedämmte begehbare Obergeschossdecken oder alternativ für das Dach. Über ungedämmte Obergeschossdecken aus Beton entstehen im Verhältnis zu anderen Bauteilflächen eines Gebäudes sehr oft die größten Wärmeverluste. Die Dämmung oberster Geschossdecken ist sehr wirtschaftlich und kann Amortisationszeiten von drei bis fünf Jahren erreichen. Zur Dämmung der obersten Geschossdecke eignen sich als Dämmstoff ganz besonders HolzfaserDämmprodukte oder Zellulosedämmung, die einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz aufweisen. Bei der vorgeschlagenen Dämmstärke können aber auch Mineralwolle oder EPS/XPS-Material, abhängig von der gewünschten Trittfestigkeit, verwendet werden. An den Giebel-und Traufseiten ist auf einen so gut wie möglich wärmebrückenfreien Anschluss zur Außenwand zu achten, wo man idealer Weise einen Dämmstreifen mit mindestens 50 cm Höhe an ggf. Kniestockwand und Giebelwand anbringt. Es steht eine große Auswahl von Dämmstoffen, z.B. mit Nutund Federsystem oder mit bereits aufgebrachten begehbaren Belägen (Spanplatte oder OSB-Platte) zur Verfügung. Für oberste Geschossdecken (Spitzbodendecken) über den beheizten Räumen, die nie oder äußerst selten betreten werden, bietet sich am besten das Ausblasen mit Zellulose an. Dabei können die Anschlüsse an die Dachschrägen und auch ggfs. zu Gauben wärmebrückenfrei gedämmt werden. Das Ausblasen mit Zellulosefasern bietet sich auch für die Hohlräume bei Holzbalkendecken zwischen den Holzbalken an. Bei beheizten Dachgeschossen mit Abseitenwänden sollte auch die oberste Geschossdecke hinter den Abseitenwänden sowie die Abseitenwände selbst mit Dämmung versehen werden. Dieser Raum ist oftmals über Türen oder Luken begehbar. Nicht zu vergessen ist die ausziehbare Dachtreppe. Diese kann von oben mit gedämmt werden und die Anschlüsse an die Geschossdecke auf Dichtigkeit überprüft und ggfs. verbessert werden. Die Alternative ist ein Austausch der alten Dachtreppe gegen eine neue, bereits hoch gedämmte. Weitere Informationen: www.iwu.de/downloads/buergerinfos/energiesparinfos/ www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/ energiespar-spezial/daemmung/fachwissen-daemmung-der-obersten-geschossdecke.html Thermographie Luftdichtheitsprüfung Blower Door Test Schimmelpilz-Bestimmung Schadstoffnachweis Leckagenortung Feuchtmessungen Gaustraße 47 55278 Mommenheim Tel. 06138 / 941166 Fax 06138 / 941167 [email protected] www.jendrosch-analysen.de 35 Bauen und Sanieren Es gibt mittlerweile interessante Möglichkeiten, wie man über den Stromverkauf bzw. die Eigennutzung des Stroms eine Flachdachsanierung wirtschaftlicher gestalten kann. Neben dem winterlichen Wärmeschutz und dem sommerlichen Hitzeschutz kann eine Dachdämmung auch den Schallschutz erhöhen. Dies kann für das Thema Fluglärm ein wichtiges Kriterium sein. Einen hohen Schallschutz bieten Dämmmaterialien mit hohem Eigengewicht bei gleichzeitiger Elastizität. Dies findet man besonders in Zellulosedämmflocken oder- platten sowie in Holzfaserdämmmatten erfüllt. Gleichzeitig bieten diese Materialien auch den größten sommerlichen Hitzeschutz, weil sie die Hitze um einen längeren Zeitraum aus dem Innenraum fernhalten als andere Materialien (Phasenverschiebung). Kellerdämmung Fenster Bei der Sanierung eines Gebäudes mit beheizten und bewohnten Keller sollte eine Perimeterdämmung von außen angebracht werden. Die Trennung von beheizten und unbeheizten Räumen im Keller kann durch Innendämmung erfolgen. Fensteranschlüsse und Fugen in alten Gebäuden sind in der Regel undicht. Sie können dazu führen, dass ein ständig eintretender Luftstrom unbehagliche Zugerscheinungen in den Räumen verursacht. Das führt in der kalten Jahreszeit zu erheblichen unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten. Bei unbeheizten Kellerräumen ist die Dämmung der Kellerdecke von unten am wirtschaftlichsten. Sie erhöht die Wohnqualität der darüber liegenden Räume. Man erreicht kurze Amortisationszeiten, in welchen sich die Investition bezahlt macht. Werden Kellerräume beheizt und bewohnt, dann sollte die Kellerdecke dieses Raumes nicht gedämmt werden. Da die Kellerdeckenunterseiten im Bestand oftmals Unebenheiten aufweisen sollte die Dämmung in der Regel sowohl geklebt als auch gedübelt werden. Bei der Dämmung von Kellerdecken und –wänden ist der Feuchtegehalt der Bauteilflächen zu untersuchen. Bei feuchten Decken und Wänden sollte zunächst eine Trocknung erfolgen und die besonders feuchtigkeitsregulierenden und diffusionsoffenen Kalzium-Silikatplatten als Dämmung verwendet werden. Bauen und Sanieren Kellerdecke und Dämmung © Foto Eiche-Henning Fenster © Foto Eiche-Henning Weitere Informationen www.energiesparen-im-haushalt.de 36 Mit moderner Wärmeschutzverglasung können Energieeinsparungen von 7 bis 15 Prozent (in einigen Fällen sogar bis zu 20 %) erzielt werden, abhängig vom Fensterflächenanteil an der Gebäudehülle und Typ der Fenster. Neben der Qualität der Verglasung ist die Konstruktion des Rahmens sowie der fachgerechte Einbau selbst für die gewünschte Einsparung entscheidend. Bei der Wärmeschutzverglasung wird eine Beschichtung aufgebracht. Die kurzwelligen Lichtstrahlen gelangen in den Wohnraum hinein und die langwelligen Wärmestrahlen werden (von der Wärmequelle ausgestrahlt) reflektiert, damit sie im Wohnraum verbleiben. 3-fach-Wärmeschutzverglasung reduziert den Wärmedurchgang gegenüber einer 2-fach-Isolierverglasung um 2/3. Das Beschlagen in klaren und kalten Nächten der äußeren Scheibe bei 3-fach-Verglasung ist kein Mangel, sondern ein Beweis für die hohe Dämmfähigkeit der Fensterscheiben. Es gibt bereits Beschichtungen, die diese optische Beeinträchtigung deutlich vermindern. Mit dem Einbau von Wärmeschutzfenstern verbessert sich auch der Schallschutz erheblich. Bei einem Fenstertausch sollte auch das Augenmerk auf evtl. vorhandene Rollladen gelegt werden. Ideal wäre das vollständige Ausschäumen der Rollladenkästen und das Anbringen von außen aufgesetzten Rollläden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau von vorgefertigten Dämmsystemen, wobei neue Bürstendichtungen für die Rollladengurtdurchführung nicht vergessen werden sollten. Der Einbau von 2- oder gar 3-fach-verglasten Wärmeschutzfenster ist bauphysikalisch allerdings nur dann unbedenklich, wenn eine Außenwanddämmung ausgeführt oder eine entsprechende Belüftung gesichert wird. Liegt der U-Wert der Außenwand unter dem Uw-Wert des Wärmeschutzfensters, besteht höchste Gefahr für die Entstehung von Schimmel und das ist nur durch diszipliniertes Heizen und Lüften während der kalten Jahreszeit zu vermeiden. Trifft warme Luft mit einem relativ hohen Feuchtegehalt über einen längeren Zeitraum auf eine kalte Oberfläche, dann fällt Tauwasser aus. Da in diesem Fall die Oberflächentemperatur einer nicht gedämmten Außenwand innen geringer ist als die der Wärmeschutzverglasung, schlägt sich die Feuchtigkeit als erstes an der Außenwand innen nieder. Feuchte Wände sind maßgeblich für die Entstehung von Schimmel verantwortlich. Fenster im Winter in Dauerkippstellung oder Schränke dicht an der Außenmauer beschleunigen die Schimmelbildung bei ungedämmten Außenwänden. Die KfW fordert z.B. bei Inanspruchnahme von Fördermitteln die Bestätigung durch einen Sachverständigen, der die bauphysikalische Unbedenklichkeit eines Fenstertausches prüfen muss. Der U-Wert Diese wichtige Kenngröße ist der Wärmedurchgangskoeffizient (DIN 4108) und wird mit der Einheit W/m2K angegeben. Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt [W]) pro Quadratmeter Fläche [m2] je Grad Temperaturdifferenz innen zu außen (Kelvin[K]) durch ein Bauteil fließt. Je kleiner der U-Wert ist, desto weniger Wärme (und damit Energie) geht verloren, d.h. desto besser dämmt das Bauteil. Sehr vereinfacht besagt die Norm, dass Fugenausbildungen auf der Innenseite (also raumseitig) dichter sein müssen als außen. Dies muss auch über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden. Das heißt, die Fensterabdichtung muss auch eventuelle Bewegungen zwischen Fenster und Wand, die durch Dehnung, Wärmespannungen, Erschütterungen oder Wind auftreten können, dauerhaft aufnehmen. Dies ist bei der Ausführung mit PU-Schaum über einen längeren Zeitraum nicht gewährleistet. Zudem ist PU-Schaum nicht dampfdicht, so dass eine reine Ausschäumung mit PU-Schaum keinen fachgerechten Einbau darstellt. Heute gibt es vielfältige Kompribänder, Folien, Klebebänder u.a. geeignete Materialien. Den optimalen baukonstruktiven Anschluss erreicht man in Verbindung mit der Ausführung eines Fassadendämmsystems. Dabei werden die neuen Fenster flächenbündig mit der Außenkante des Mauerwerks gesetzt. Durch eine Überdämmung des neuen Blendrahmens von ca. 3 cm werden Wärmebrücken vermieden. U-Werte beim Fenster: Ug : Wert für die Verglasung Uf : Wert für den Rahmen Uw : Wert für das Fenster insgesamt ( Glas, Rahmen und deren Verbindung - dieser Wert ist wichtig bei der Angebotseinholung, fordern Sie diesen an!) Der g-Wert Dieser Gesamtenergie-Durchlassgrad (DIN 67 507) für Fenster wird in Prozent angegeben und beschreibt den Strahlungsdurchgang im Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2.500 nm. Er wird zur Berechnung des solaren Energiegewinnes herangezogen. Je größer er ist, desto mehr Sonneneinstrahlung wird durch das Fenster ins Haus gelassen und in Wärme umgewandelt. Je besser der Wärmeschutz eines Fensters, desto weniger Strahlung wird durchgelassen und umso schwächer ist der solare Gewinn. © INTHERMO, Ober-Ramstadt; www.inthermo.de Rollladenkästen sollten in diesem Zuge ebenfalls gedämmt und luftdicht gemacht werden oder gegen neue wärmegedämmte ausgetauscht werden. Eine sinnvolle Lösung sind außen aufgesetzte Rollladenkästen, da diese keine Wärmebrücken verursachen. Tipps zur Einschätzung der alten, bestehenden Fenster Zur Einschätzung der Verglasung: ❶ Fachgerechter Einbau ❷ Für einen funktionierenden Wärme- und Schallschutz müssen Fenster fachgerecht nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingebaut werden, sogenannte RAL-Montage/Gütezeichen. Fordern Sie diese in Ihrem Angebot ein!). Sie soll verhindern, dass z.B. der Anschluss ans Mauerwerk mangelhaft ausgeführt wird und dadurch Folgeschäden in Form von Tauwasser und Schimmelpilzen auftreten. Halten Sie bei geschlossenen Rollläden oder Dunkelheit die Flamme eines Streichholzes, Kerze oder Feuerzeugs vor Ihr Fenster (Blickwinkel etwas schräg auf die Scheibe). Die Anzahl der Spiegelbilder entspricht der Anzahl der Scheiben ihres Fensters (je ein Flammenpaar entspricht einer Scheibe). Die Färbung der reflektierten Flammen zeigt an, ob Sie über eine Wärmeschutzverglasung verfügen oder ob die Scheiben unbeschichtet sind, also einer Isolierverglasung entsprechen. (Eine violette Färbung einer Flamme eines Paares zeigt eine Wärmeschutzbedampfung dieser Scheibe an. ) 37 Bauen und Sanieren Der Uw-Wert ist unterschiedlich je nach Verhältnis von Rahmen- zu Glasanteil. Der Uf- Wert ist oft schlechter als der Ug-Wert. Lassen Sie sich vom Fensterbauer daher immer den Uw-Wert angeben. Bei 2-fach Wärmeschutzverglasung sollte er bei 1,1 liegen, bei 3-fach Wärmeschutzverglasung bei 0,9 oder sogar besser. Zur Einschätzung des Fensters nach Baualtersklasse: Fenstertyp haupts. verbaut Uw-Wert (W/m²K) g-Wert in % Typ 1 Fenster mit Einfachglas Bis 1978 4,7 87 Typ 2 Verbund-u. Kastenfenster Bis 1978 2,4 76 Typ 3 Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas 1978-1995 2,7 76 Typ 4 Fenster mit 2-Scheiben-Wärmedämmglas (Low-E) 1995-2008 1,5 60 Typ 5 Fenster mit 3-Scheiben-Wärmedämmglas (2xLow-E) Ab 2005 max. 1,1 50 Quelle: GEB, Wärmedurchgangskoeffizienten nach Fenstertypen im Gebäudebestand, Stand 2011 Weitere Informationen: www.window.de/473.html www.ift-rosenheim.de/faq_cezeichen.php www.energiesparen-mit-glas.de/fensterglasselbsttest/ Heizungsoptimierung Durch Heizungsoptimierung kann der Verbrauch Ihrer Heizung um bis zu zwanzig Prozent gesenkt werden und die Wohnräume bleiben angenehm warm. Die Heizungsoptimierung kostet zudem nur einen Bruchteil der üblichen Sanierungsmaßnahmen und trägt zum Klimaschutz bei! Ziehen Sie Ihre Rohre warm an Für Heizungs- und Warmwasserleitungen, die durch ungeheizte Räume verlaufen, schreibt der Gesetzgeber eine Dämmung vor. Auch bei Leitungen in beheizten Räumen empfiehlt sich eine Dämmschicht. Der Aufwand, eine solche Dämmung nachträglich anzubringen, beziehungsweise zu erneuern, ist vergleichsweise gering, spart jedoch bares Geld und teure Heizenergie. © IKZ-Praxis Heizungswartung lohnt sich Schlecht eingestellte Heizsysteme verursachen unnötig hohe Kosten und sind anfällig für schwerwiegende Schäden. Wer seine Heizung regelmäßig vom Fachmann warten lässt, spart rund fünf Prozent Heizkosten. Ist der Fachmann im Hause, empfiehlt sich auch ein hydraulischer Abgleich. Bauen und Sanieren Hydraulischer Abgleich Effizienzpumpe von Grundfos – www.grundfos.de Der Einbau einer Hocheffizienzpumpe amortisiert sich nach 2-4 Jahren. 38 Wasser verhält sich wie elektrischer Strom: Es fließt immer den Weg des geringsten Widerstands, auch in der Heizung. Durch lange und dünne Leitungen mit vielen Umlenkungen fließt weniger als durch kurze, große und gerade Rohre. Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass alle Heizkörper genau mit dem Wärmestrom versorgt werden, der zum Erreichen der benötigten Heizleistung gebraucht wird. Dazu baut der Heizungsfachmann gezielt Leitungsengpässe ein. Quelle: VdZ-Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V. Die benötigte Wassermenge hängt auch von der Wassertemperatur ab: Eine bestimmte Wärmemenge kann durch eine geringe Menge heißeren Wassers oder durch eine größere Menge weniger warmer Flüssigkeit transportiert werden. Ein Fachmann stimmt den Wasserdruck und die Heizungskomponenten aufeinander ab. wird dem Heizungswasser zu viel Druck mitgegeben, können die Thermostatventile nicht optimal arbeiten. Herrscht an den noch geöffneten Ventilen ein größerer Druck als nötig, schließen sie etwas verspätet. Gluckernde Ventilgeräusche oder auch unterschiedliche warme Heizkörper sind klare Signale, dass ein Abgleich nötig ist. Der Energieverbrauch zum Heizen und für den Pumpenstrom sinkt dadurch um zehn bis 15 Prozent. Thermostatventil Voraussetzung für die Funktion des Thermostatventils ist die richtige Einstellung von Heizkurve (Vorlauftemperatur) und Pumpenleistung. Wenn die Heizkurve zu hoch eingestellt ist, müssen die Thermostatventile zusätzlich zu den anfallenden Gewinnen auch das Überangebot an Leistung kompensieren, das aus der erhöhten Vorlauftemperatur resultiert. Infolgedessen verschlechtert sich das Regelverhalten. Ist die Pumpenförderhöhe zu groß eingestellt, das heißt, Q u a l i t ä t, d i e s i c h r e c h n e t ! HEILMANN GMBH Heizung - Lüftung - Sanitär Klima- und Kältetechnik Kompetente Badsanierung aus einer Hand An der Brunnenstube 16 55120 Mainz - Mombach Telefon: 06131/681035 Internet: www.heilmann-mainz.de 39 Bauen und Sanieren Ein Thermostatventil kann ohne Eingriff des Nutzers die Raumtemperatur nahezu konstant halten, indem es den Heizwasserdurchfluss durch den Heizkörper beeinflusst. Die eigentliche Funktion der Thermostatventile besteht darin, vorhandene innere und solare Gewinne nutzbar zu machen. Wenn sich die Raumtemperatur aufgrund von Wärmegewinnen erhöht, drosselt das Thermostatventil den Volumenstrom, der durch den Heizkörper fließt, und vermindert so dessen Leistung. Die Raumtemperatur bleibt konstant. Optimale Heizungsregelung Viel Energie lässt sich mit einer optimalen Heizungsregelung einsparen. Beispiel Vorlauftemperatur: Der Kessel sollte das Heizungswasser nicht stärker erwärmen als nötig, und zwar abhängig von der Außentemperatur. Die meisten Heizungsanlagen sind zu hoch eingestellt. Das verschwendet viel Energie. Gerade wenn die Heizsaison startet und die Anlage wieder auf Winterbetrieb läuft, sollte die Heizkurve nicht höher als nötig gestellt sein. Werden die Wohnräume nachts nicht benutzt, empfiehlt sich zudem eine Nachtabsenkung, die den Brenner ausschaltet und die Heizung herunterfährt. Die Heizkörperventile müssen dafür voreinstellbar sein. Sind die vorhandenen Ventile nicht voreinstellbar, müssen sie ausgetauscht werden. Die Regelung der Heizung muss genau eingestellt werden. Als Letztes erfolgt die Einstellung der Pumpe. Die Förderhöhe wird auf den zuvor mit dem OptimierungsProgramm berechneten Wert eingestellt. Meist ist auch der Einbau einer neuen, sparsameren Heizungspumpe empfehlenswert und rentabel. Alte ungeregelte Heizungspumpen ziehen pro Jahr bis zu 700 Kilowattstunden Strom. Eine neue Hochleistungseffizienzpumpe benötigt nicht einmal 100 Kilowattstunden. Durch intelligente Steuerung läuft die Pumpe nur dann, wenn sie benötigt wird. Die Kosten für Anschaffung und Einbau einer neuen Pumpe amortisieren sich nach 2-4 Jahren. Ein Pumpentausch für ein Einfamilienhaus kostet inklusive einer halben Stunde Arbeitszeit zwischen 300 und 400 Euro (ohne Anfahrt). Eine Hocheffizienzpumpe mit einer Leistungsaufnahme von ca. 15 W kann gegenüber einer alten Pumpe mit einer Leistungsaufnahme von ca. 90-100 W im Jahr bis zu 130.- € an Stromkosten einsparen. In der Regel haben Pumpen eine Lebenszeit von 15-20 Jahren. Über einen Pumpencheck online z.B. unter www.energiesparaktion.de/wai1/showcontent. asp?ThemaID=5121 können Sie ermitteln, ob bzw. wie sich Ihr Pumpentausch finanziell lohnt und um wie viel Sie Ihren CO2-Ausstoß verringern können. Heizungsanlagen optimieren Eine Heizungsanlage optimiert man, in dem man alle Bauteile genau aufeinander und auf den Gebäudebedarf abstimmt. Konkret begrenzt man beispielsweise den Durchfluss von Heizwasser durch die Heizkörper sowie die Förderhöhe der Pumpe auf ein ausreichendes Maß und erniedrigt die Temperaturen in den Heizungsleitungen, um überflüssige Wärmeverluste zu vermeiden. Bauen und Sanieren Die Optimierung erfolgt in mehreren Schritten: Vorbereitung der Optimierung mit Gebäu- debegehung und Aufnahme wichtiger vorhandener Komponenten Berechnung der notwendigen Einstellwerte durch den Handwerker im Büro Optimierung vor Ort mit Einstellung der berechneten Werte. Durch die Optimierung werden alle Teile der Heizungsanlage aufeinander hydraulisch abgestimmt. 40 Förderung Seit 1. April 2012 wird über das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ auch die Optimierung der Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen, die älter als zwei Jahre sind, bezuschusst. Ebenso kann hierzu eine Förderung über einen Kredit gewählt werden. Die Optimierung umfasst unter anderem die Neueinstellung der Heizungsregelung, die Abstimmung einzelner Heizungskomponenten, den hydraulischen Abgleich und den Austausch alter Pumpen gegen Hocheffizienzpumpen. Voraussetzung für eine Förderung ist die Einhaltung bestimmter technischer Anforderungen. Weitere Auskünfte erteilt die KfWBank. Weitere Informationen: www.vdzev.de/kategorie/Brosch%C3%BCrenund-Materialien www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/ web/brennwertcheck.html Luftdichtheit Anforderungen an die Luftdichtheit eines Gebäudes gibt es schon seit über 30 Jahren! Die Wärmebrückenwirkung einer undichten Stelle wie z.B. am Anschluss von Fensterrahmen zum Mauerwerk oder Anschlüsse im Dachbereich verstärkt sich bei einer sonstigen Erhöhung der Dämmung der Bauteile. So ist an diesen Stellen mit Tauwasserausfall zu rechnen und auf längere Sicht mit Schimmelbefall und Schäden an der Bausubstanz. Das bedeutet für die Ausführung: Luftdichter Einbau der Fenster z.B. nach RAL Einbau luftdichter Steckdosen Durchgängiger Innenputz, auch hinter Vorwandinstallationen Durchdringungen von luftdichten Ebenen, z.B. im Dach mit Abluftrohren, Schornsteinen, sorgfältig luftdicht planen und ausführen, s. Herstellerangaben Empfehlung: Blower-Door­-Test Messung nach Sanierung (Kosten: ca. 500 bis 700 €/ Ein bzw. Zweifamilienwohnhaus) Ermittlung der Luftwechselrate n50 Quelle: Wikipedia Die Wärmeschutzverordnung 95 fordert eine „nach dem Stand der Technik luftdichte Ausführung“. Die im Februar 2002 in Kraft getretene Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert eine nach dem Stand der Technik dauerhaft luftdichte Ausführung der wärmeübertragenden Umfassungsflächen einschließlich der Fugen. Neu ist, dass die Bedeutung dieser „alten“ Anforderung, im Zuge der Energieeinsparverordnung und der großen Anzahl der in die Sanierungsphase gekommenen Gebäude, jetzt ernster genommen wird und eine große Sorgfalt auf die Planung und Ausführung zu legen ist. Im Zuge der Verminderung der Wärmeverluste durch Dämmmaßnahmen ist die Luftdichtheit nicht nur energetisch gesehen, sondern auch aus bauphysikalischer Sicht sinnvoll und wichtig. Blower Door Messung (Aufspüren von Leckagen) Mit dem Blower Door Verfahren (auch: DifferenzdruckMessverfahren) können die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen und vorhandene undichte Stellen aufgespürt werden. Ebenso kann mit diesem Verfahren die Qualität einer Ausführung, z.B. der Einbau von neuen Fenstern oder Dämmen und Abdichten eines Daches, geprüft werden. Zu einer umfassenden energetischen Sanierung gehört ein Blower-Door-Test dazu! Verfahren: Durch einen Ventilator wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesogen und es werden die Luftstromwerte ermittelt. Wie viel m³ Luft entweicht pro Stunde? Dieser Wert gibt Aufschluss über die erreichte Luftdichtheit des Gebäudes oder Raumes. 41 Bauen und Sanieren Luftdichtheit als notwendige Eigenschaft von Gebäuden ist seit Anfang der 80er Jahre im deutschen Baurecht eingeführt. So enthält beispielsweise die Ausgabe der DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“, Teil 2 von 1981, Ausführungen zur Luftdichtheit von Bauteilen und Fugen. Seit 1996 wird hier auch als Messmethode das Differenzdruck-Messverfahren („Blower-Door-Test“) beschrieben. Lüftung Das Thema Lüftung gehört zu jeder Sanierungsmaßnahme dazu. Jede Sanierung führt zu einer luftdichteren Gebäudehülle und somit auch zu einer Verminderung der unkontrollierten Lüftungswärmeverluste. Die Erhöhung der Luftdichtheit ist im Übrigen nicht erst seit Einführung der Energieeinsparverordnung im Jahr 2002 ein Thema, sondern seit den 80er Jahren eine Vorgabe für die Planung von Gebäuden. Somit gilt: Der durch überwiegend hohe Fugenlüftung gewährleistete Luftwechsel muss nach der Sanierung (insbesondere bei Fenstertausch und Sanierung des Daches) nun bewusst durch häufiges Fensterlüften oder durch eine mechanische Lüftung sichergestellt werden. Eine ausreichende, kontrollierte Luftzufuhr bietet mehrere Vorteile und Komfort. Nicht nur die Abfuhr der in jedem bewohnten Gebäude anfallenden Feuchtigkeit, sondern auch die bessere Luftqualität (CO2-Gehalt) sorgt für mehr Behaglichkeit und Gesunderhaltung. Auch werden so Schäden an der Bausubstanz selbst vermieden. Eine kontrollierte Luftzufuhr verhindert auch, dass unnötig Energie zum Fenster hinausgelüftet wird. Bei Inanspruchnahme von Förderungen von Einzelmaßnahmen über die KfW muss ein sogenanntes Lüftungskonzept erstellt werden, welches überprüft, ob eine ausreichende Lüftung über eine reine Fensterlüftung zu gewährleisten ist. Gängige Lösungen für eine mechanische kontrollierte Lüftung im Bestand sind: Zentrale oder dezentrale Abluftanlage Hier ist über einen relativ geringen Eingriff eine komfortable Lüftung erreichbar. Bei der dezentralen Abluftanlage wird die verbrauchte Luft aus den sogenannten Ablufträumen (Bäder, WCs, Küchen…) mechanisch abgesaugt (Wandventile) und nach außen geführt und strömt über Außenluftnachstromöffnungen (Fenster- und Wanddurchlässe) in den sogenannten Zulufträumen (Wohnräume, Schlafräume, Kinderzimmer, Arbeitszimmer…) automatisch nach. Lüftungsschlitze in den Türen sorgen für eine Durchlüftung der sogenannten Überstromräume (z.B. innenliegende Flure). Der Unterschied zur zentralen Abluftanlage besteht im fehlenden zentralen Abluftrohr, welches die gesamte Abluft gesammelt zum Beispiel über das Dach nach außen führt. Manchmal können hier bereits vorhandene Schächte zur Leitungsführung genutzt werden. Vorteile Nachteile preiswert keine Wärmerückgewinnung möglich geringer Stromeinsatz begrenzte Schalldämmung nach außen Sichere Entlüftung Unter Umständen mangelhafte Belüftung von oben liegenden Räumen bei Luftverbund über mehrere Geschosse Keine Lüftungskanäle für die Zuluft/ und Abluft notwendig Typ und Anordnung von Heizflächen muss abgestimmt werden Zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung Bauen und Sanieren Hiermit kann auch ein Altbau energetisch optimal gelüftet werden, es bedeutet jedoch einen deutlich höheren Aufwand (auch in der Wartung) und Eingriff in den Baukörper. Ein Kanalsystem sowohl für die Zu- als auch die Abluft ist erforderlich. Dies kann in manchen Fällen in Bezug auf die Möglichkeit der Kanalführung und auch die nötige Höhe der Räume problematisch sein. Dafür kann aber der Energieverlust über die Wärmerückgewinnung mithilfe eines Wärmetauschers im Lüftungsgerät um bis zu 90 % reduziert werden. Vorteile Nachteile Wärmerückgewinnung Nur bei sehr luftdichter Gebäudehülle energieeffizient Sichere, weitgehend wetterunabhängige Belüftung Höhere Investitionskosten Zuluft kann durch hochwertige Filter aufgewertet werden Höherer Wartungsaufwand zur Reinhaltung insbesondere der Zuluftkanäle Zuluftauslässe unabhängig von Heizflächen planbar Höherer Platzbedarf zur Lüftungskanäle, teilweise nicht ausreichende Raumhöhe; evtl. Optik Hoher Schallschutz nach außen möglich 42 Beiden Systemen ist gemeinsam, dass die notwendige Luftzufuhr vom Nutzer unabhängig funktioniert und somit dem Nutzer die Entlastung und den Komfort bietet, nicht mehr für einen mehrfachen täglichen Luftaustausch über Quer-, bzw. Stoßlüftung selbst sorgen zu müssen. Lüftungsanlagen bei einer Bestandssanierung ist in der Regel aufwändig. Einfacher ist die Belüftung über dezentrale Lüftungsanlagen zu realisieren. Diese Lüftungsanlagen können in der Außenwand angebracht werden, aber auch in Fenstern oder in den Fensterlaibungen. Nach DIN 1946-6 werden verschiedene Lüftungsstufen definiert: Welche Lüftungsanlage für Ihr Gebäude am sinnvollsten ist, kann Ihnen am besten ein Spezialist sagen. Lüftung zum Feuchteschutz (FL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung des Bautenschutzes unter üblichen Nutzungsbe dingungen bei teilweise reduzierten Feuchte lasten. Beispiele: Zeitweilige Abwesenheit der Bewohner und kein Wäschetrocknen in den Innenräumen Reduzierte Lüftung (RL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Mindestanforderungen sowie des Bautenschutzes unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchte- und Stofflasten. Beispiel: zeitweilige Abwesenheit der Bewohner Nennlüftung (NL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Anforderungen sowie des Bautenschutzes bei Abwesenheit der Nutzer (Normalbetrieb) Intensivlüftung (IL): Zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumenstrom zum Abbau von Lastspitzen (Lastbetrieb) Je dichter eine Gebäudehülle hergestellt wird, desto wichtiger ist es, über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nachzudenken. Die Lüftungsverluste liegen bei Bestandsgebäude aus Bauzeiten vor 1980 z.B. bei 10 bis 15 %. Wird die Gebäudehülle sehr gut gedämmt, dann können die Lüftungsverluste bis zu 50 % und mehr ansteigen. Der Einbau von zentralen 43 Bauen und Sanieren Beispiele aus dem Landkreis DENA Modellhaus (Deutsche Energie-Agentur) Modellvorhaben: „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“ Familie Seyler-Junker, Ingelheim Baujahr 1962, 2 Wohneinheiten, 137 m² beheizte Wohnfläche Kernsanierung und energetische Sanierung 2011/12 Heizwärmebedarf vorher Bauen und Sanieren 274 kWh/m²a 44 Heizwärmebedarf nachher 56 kWh/m²a Mithilfe eines Architekten, der mit einer Vor-OrtEnergieberatung die Potentiale des Hauses ermittelte und auch die umfassende Planung und Bauleitung übernahm, kam die „grüne“ Biologin zu ihrem schon immer gewünschten „Öko-Haus“. Mithilfe von etlichen Fördertöpfen konnte auch Qualität bei der Auswahl und Ausführung umgesetzt werden. Von der DENA (Deutsche Energie-Agentur) wurde es als Best Practice Modellhaus beim Modellvorhaben: „Auf dem Weg zum EffizienzhausPlus“ anerkannt und gefördert. Weitere Fördertöpfe waren die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), EOR (EnergieOffensive RLP), BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und die Stadt Ingelheim. Die Ausführung begann mit einer Entkernung des Gebäudes. Die alten Estrichböden wurden entfernt, um eine Fußbodenheizung einzubauen. Um das Haus an moderne Wohnstandards anzupassen wurde u.a. eine Wand entfernt und die Fenster auf der Südwestseite des Hauses vergrößert, um Sonne und Licht besser zu nutzen. Außerdem wurde das Erdgeschoß barrierefrei gestaltet und in diesem Zuge u.a. die Eingangstreppe abgerissen und herumgedreht, um wenn erforderlich eine Rampe anbauen zu können. Der Dachboden wurde gedämmt, die Fassade erhielt ein 20 cm starkes Wärmedämmverbundsystem, die alten Fenster wurden gegen 3-fach verglaste Fenster ausgetauscht und die Kellerdecke bekam eine 12 cm starke Dämmung von unten. Somit wurde der gesamte bewohnte Bereich rundherum „warm eingepackt“. „Die neuen Fenster haben darüber hinaus noch einen sehr guten Schallschutz“, freut sich Svenja Seyler-Junker. Auch vor der Anschaffung neuer Haushaltsgeräte machte Frau Seyler-Junker nicht halt. Sie tauschte alle Altgeräte gegen Modelle mit der derzeit höchsten Energieeffizienzklasse aus. Zur Beleuchtung des Hauses schaffte sie LED Leuchten an, die derzeit ebenfalls das höchste Energieeinsparpotenzial besitzen. Alles in allem ist es gelungen den Endenergiebedarf um 76 % zu senken. Auch wenn Ihr Vorhaben in einer rekordverdächtigen Zeit von 3 Monaten fertiggestellt war, empfiehlt die Bauherrin ausreichend Zeit einzuplanen und sich einen guten Planer/Architekten zu suchen, damit der Ablauf reibungslos von statten geht und das Ergebnis stimmt. Mehr als die Hälfte der Bestandsgebäude in Deutschland stammen aus den Jahren 1950-1980. Alle diese Gebäude hätten die Möglichkeit auf ein Viertel des Endenergiebedarfs gebracht zu werden, mit anderen Worten bis zu 75 % der Energie einzusparen! Den größten Energieverschwender, die veralteten, strombetriebenen Nachtspeicheröfen ersetzte sie durch eine Pelletheizung im Keller in Verbindung mit einer heizungsunterstützenden Solaranlage mit Vakuumröhrenkollektoren. Letztere erzeugt ca. 30% der Heizwärme und 70% des Warmwassers. Durch eine geschickte Planung war es sogar möglich, eine zentrale kontrollierte Lüftungsanlage mit 93% Wärmerückgewinnung einzubauen, die nicht nur ein angenehmes Raumklima schafft, sondern auch fast die gesamte Wärmeenergie, die durch das Lüften verloren ginge, einzusparen. Ein Blower-Door-Test am Ende der Sanierung brachte den Nachweis für das Erreichen der angestrebten Luftdichtheit. 45 Bauen und Sanieren Ein echtes Best Practice Beispiel für die gelungene energetische Sanierung eines Gebäudes aus den 60er Jahren ist das Wohnhaus von Familie Seyler-Junker in Ingelheim. re a b r e u Erne n e i g r e En Photovoltaik und Speichertechnologie Energiequelle Sonne Photovoltaik – aus Licht wird Strom Mit Photovoltaik (PV) ist die Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie gemeint. In Solarzellen, meist aus Silizium, werden unter Zufuhr von Licht positive und negative Ladungsträger freigesetzt (Fotoeffekt). Es wird Gleichstrom erzeugt, der direkt Motoren antreiben oder Akkus aufladen kann. Soll Sonnenenergie auch zum Betrieb mit 230 Volt Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist („verkauft“) werden, wird ein Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Photovoltaik ist eine hochwertige und zugleich robuste Technik. Die meisten Hersteller von Solarzellen garantieren 80 % der maximalen Leistung über 25 Jahre. Eine Photovoltaik-Anlage erwirtschaftet ihre Herstellungsenergie (Energierücklaufzeit) in zwei bis vier Jahren und erzeugt in der restlichen Zeit ihrer Lebensdauer von 30 Jahren oder auch länger emissionsfrei Strom. Die täglich als Licht und Wärme auf die Erde auftreffende Menge an Sonnenenergie ist mindestens 10.000 mal höher als der weltweite Energiebedarf. Eine Stunde Sonneneinstrahlung auf die Erde ist gleichbedeutend mit dem Energieverbrauch der ganzen Menschheit in einem Jahr. In unserer Region sind das jährlich mehr als 1.000 kWh kostenlose Energie pro Quadratmeter – dies entspricht dem Energiegehalt von ca. 100 l Heizöl oder 100 m3 Erdgas. Durch die Nutzung von Sonnenergie schonen wir das Klima und profitieren langfristig bei den Kosten. Für die Versorgung mit Sonnenenergie wird zwischen Solarthermie und Photovoltaik unterschieden. Jeder Hauseigentümer kann auf dem eigenen südorientierten und schattenfreien Hausdach oder durch Beteiligung an einer Bürgersolaranlage gemeinsam mit mehreren Personen auf einer größeren (z.B. öffentlichen) Dachfläche Strom erzeugen. Eine Spitzenleistung von 1 kWp (1 Kilowatt Peak) benötigt 8 bis 10 m2 Modulfläche und erzeugt im Landkreis MainzBingen jährlich durchschnittlich 950 kWh Strom pro installierter kWp. Nach dem Gesetz für Erneuerbare Energie (EEG) wird in das Netz eingespeister Strom 20 Jahre lang vergütet, wobei die Vergütungssätze abhängig von Aufstellort und Größe der Anlage gestaffelt sind. Damit können Betreiber nach wie vor einige Prozente Rendite erwirtschaften. Ob das eigene Dach für die Installation einer Photovoltaikanlage geeignet ist, lässt sich mit dem Solarkataster des Landkreises Mainz-Bingen leicht feststellen: www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster 46 Werden Sie Ihr eigener Stromversorger! intelligent, unabhängig, nachhaltig Effizienter Stromspeicher und Energiemanager in einem Gerät: www.sonnenbatterie.de Beratung und Verkauf im Sonnenbatterie Center Rhein-Main Der von der Politik gewollte Weg führt zukünftig unweigerlich zum Eigenverbrauch. Ohne Stromspeichermöglichkeiten ist dies nur zu etwa 20-30 % möglich. Einen deutlich höheren Anteil an der Eigenversorgung wird durch den Einsatz eines Stromspeichers erreicht. Auf dem Markt sind zum einen die bewährten Bleibatterien sowie die weniger erprobten, aber effizienteren Lithium-Ionen-Akkus. Bleibatterien sind preisgünstiger und zu 100 % recycelbar, aber sie haben eine geringere Energiedichte, sind schwer und benötigen viel Platz. Lithium-IonenAkkus hingegen zeichnen sich durch eine sehr hohe Energiedichte aus, sind daher platzsparend und viel leichter als Bleibatterien. Auch beim Wirkungsgrad und bei der Lebensdauer (Ladezyklen) schneidet der Lithium-Ionen-Akku deutlich besser ab. Allerdings ist er temperaturempfindlicher und anfälliger für Überhitzung. Welche Technologie sich durchsetzen wird, wird die Zukunft zeigen. Zurzeit kommen vor allem LithiumIonen-Akkus auf den Markt, obwohl sie noch deutlich teurer sind. Auf dem Markt für Stromspeicher tut sich was – nicht zuletzt durch das neue Förderprogramm „Erneuerbare Energien – Speicher“ der KfW-Bank, die einen günstigen Kredit plus 30prozentigem Tilgungszuschuss für Stromspeicher anbietet. Auf der Homepage www.bundesnetzagentur.de veröffentlicht die Bundesnetzagentur die aktuellen Degressions- und Vergütungssätze. Einzelheiten stehen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Weitere Informationen: www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster www.bundesnetzagentur.de, aktuelle Degressions- und Vergütungssätze www.sfv.de, Solarenergie-Förderverein www.rechner-photovoltaik.de www.solarserver.de www.photovoltaikforum.com www.solaranlagen-portal.de Ihr Spezialist für Photovoltaik und Solaranlagen! Machen Sie Ihre eigene Energiewende! PV-Speicher, Sonnenbatterie Quelle: PROSOL Invest-Deutschland GmbH Am Langen Rech 1A 55283 Nierstein Germany fon +49 (0) 6133.92479-0 fax +49 (0) 6133.92479-22 mobile +49 (0) 170.3378891 skypeTM enersus [email protected] www.enersus.de Erneuerbare Energien . REGIONAL IN MAINZ UND UMGEBUNG 47 Erneuerbare Energien Mittlerweile sind die Vergütungssätze für Photovoltaik weit unter die Strompreise gefallen, die Privathaushalte zahlen müssen. Und die Einspeisevergütungen werden weiter abgesenkt. Wie hoch die Reduzierungen der Vergütungssätze ausfallen, wird je nach Leistungszubau alle drei Monate neu entschieden. Bahnhofstraße 21 55218 Ingelheim Tel.: 0 61 32 - 71 0 01 - 20 www.gedea-ingelheim.de Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle Die Strahlung der Sonne kann nicht nur in Strom (Photovoltaik) sondern auch in Wärme umgewandelt werden. Anlagen, die Wärme erzeugen, werden thermische Solaranlagen genannt. Sie bestehen im Prinzip aus dem Kollektorfeld, einem Speichersystem, dem Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und Speicher) und der Regelung/Solarstation. Sonnenkollektoren absorbieren die solare Wärme und geben diese Wärme an ein Wärmeträgermedium ab. Dieses wird über ein Rohrsystem zum Solarspeicher gepumpt, erwärmt dort das Wasser im Speicher und strömt abgekühlt zu den Kollektoren zurück. Solange nutzbare Wärme in den Kollektoren zur Verfügung steht, hält der Regler die Pumpe in Betrieb. Wenn der solare Wärmevorrat im Speicher aufgebraucht ist, dann liefert der Heizkessel die fehlende Wärme nach. Erneuerbare Energien Vorschaltgerät für die Waschmaschine Die Anlagen arbeiten vollautomatisch und können verhältnismäßig einfach in vorhandene Warmwasser- und Heizungssysteme eingebunden werden. Die Waschmaschine und der Geschirrspüler können mit Hilfe eines Zusatzgerätes direkt mit dem Warmwasser der Solaranlage versorgt werden. In der Regel soll die Auslegung einer thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung im Ein- und Zweifamilienhausbereich das Ziel erreichen, den Energiebedarf der Brauchwassererwärmung während der Sommermonate Mai bis September zu 100 % und an Schönwettertagen in der Übergangszeit über die Solaranlage abzudecken. Gewünschter Nebeneffekt: Der Heizkessel kann während der Sommermonate komplett ausgeschaltet bleiben. In den übrigen Monaten, in denen der Heizkessel ohnehin läuft, muss er die fehlende Wärme liefern (nachheizen). Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Sonne das Brauchwasser umweltschonend und kostenlos erwärmt. Nicht nur bei Neubau, sondern auch bei einem gut gedämmten Altbau und damit geringen Vorlauftemperaturen kann es wirtschaftlicher sein, eine höhere Anzahl von Kollektoren zu installieren und zusätzlich auch für eine Heizungsunterstützung zu sorgen. Voraussetzung ist allerdings, dass gewisse Eigenschaften vom Gebäude und der Heizanlage erfüllt sind. Grundsätzlich gilt: die Solaranlage und der Pufferspeicher müssen zum Verbrauch passen, um sie wirtschaftlich 48 zu betreiben. Der solar gedeckte Wärmebedarf bleibt unabhängig von steigenden Energiepreisen. Große Solaranlagen produzieren bereits heute Wärme zu Kosten von 0,12 bis 0,14 € pro kWh und das ohne Berücksichtigung von Förderungen. Es ist bereits heute absehbar, dass die Wärmegestehungskosten durch thermische Solaranlagen bald günstiger sein werden als durch fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas. Die Kollektoren lassen sich in folgenden Varianten montieren: in ein geneigtes Dach integrieren (Indachmontage) auf ein geneigtes Dach montieren (Aufdachmontage) auf ein Flachdach bzw. eine Freifläche aufständern und an eine Fassade montieren. d: Bil © rm he hT sc Bo ik hn ec ot bH Gm Als Standard gilt der Flachkollektor. Bei diesem Kollektortyp ist der Absorber in einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse untergebracht, das mit einer Glasplatte verschlossen wurde. Er besteht aus einem flachen, innen geschwärzten Metallkasten mit einer hagelsicheren Glasabdeckung. Die innere schwarze Oberfläche (der Absorber) absorbiert die gesamte einstrahlende Sonnenwärme und erhitzt das darunter liegende Rohrsystem. Die Absorberbeschichtung und die Dämmung im Kollektor sorgen dafür, dass möglichst wenig Wärme nach außen verloren geht. Die Produktionskosten und somit auch die Preise von im 94 Bodenhe ße 60 . 552 Mainzer Stra 5 3655 3 Telefon: 061 g-exner.de un w w w.heiz 49 Erneuerbare Energien Abbildung © Wolf GmbH, 84048 Mainburg Ihr Spezialist für Regenerative Energien • Solarthermie • Erdwärme Flachkollektoren sind deutlich niedriger als die der leistungsfähigeren Vakuum-Röhrenkollektoren. Vakuum-Röhrenkollektoren nutzen auch schräg einfallende Sonnenstrahlung effektiver und sind insbesondere für Ganzjahresbetrieb und bei Heizungsunterstützung gut geeignet. Bei Platzmangel stellen sie eine sehr gute Alternative dar. Die Preise für solarthermische Anlagen sind erfreulicherweise in den letzten Jahren gesunken – und dies bei steigender Leistungsfähigkeit. Gute Vakuumröhren kosten ca. 500 bis 600 Euro pro Quadratmeter, für Flachkollektoren bezahlen Sie etwa 200 bis 400 Euro pro Quadratmeter. Die Kollektorkosten betragen rund ein Drittel der Gesamtkosten einer Anlage. Das zweite Drittel verursachen der Speicher und die Anschlüsse an den Kessel. Das letzte Drittel: Montage und Verrohrung. Alles in allem spielen Solaranlagen in ein bis drei Jahren ihre Herstellungsenergie wieder ein. Solaranlagen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren. Lassen Sie sich einen Wärmemengenzähler oder besser ein Funktionskontrollgerät einbauen. Damit kann auch ein Laie die Funktionsfähigkeit der Solaranlage einigermaßen gut abschätzen. Am wirtschaftlichsten ist es, eine Solarthermieanlage im Rahmen einer Heizungssanierung zu errichten, da dann die Komponenten optimal aufeinander abgestimmt werden können und sich Synergien ergeben (z.B. Warmwasserspeicher). Holen Sie mindestens zwei, besser mehrere detaillierte Angebote ein. Die Kosten können je nach Anbieter recht unterschiedlich sein. Bei „leichten“ Dachkonstruktionen ist es ratsam, sich von einem Architekten bzw. Statiker beraten zu lassen. Wird die Installation von Solar- und Heizungsanlage von unterschiedlichen Firmen ausgeführt, ist es wichtig, die jeweiligen Systemgrenzen genau zu beschreiben. Weitere Informationen: www.dgs.de Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. Zur Finanzierung gibt es im Ein- und Mehrfamilienhaus drei sich ergänzende Möglichkeiten: www.unendlich-viel-energie.de 2. Erneuerbare Energien Tipp: Die Gesamtkosten einer Anlage für vier Personen mit Speicher und Montage für Warmwasserbereitung liegen ohne Zuschüsse bei ca. 4.500 bis 6.000 €. Solarthermieanlagen, die zusätzlich über eine Raumwärmeunterstützung verfügen, müssen den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und kosten ca. 8.000 bis 12.000 €. 1. 3. 50 Prüfen Sie bitte vor dem Kauf einer solarthermischen Anlage die Förderfähigkeit der Anlage gemäß „BAFAListe“. Ob das eigene Dach für Solarthermie geeignet ist, lässt sich mit dem Solarkataster des Landkreises Mainz-Bingen leicht feststellen: www.mainz-bingen.de > Quicklinks > Solarkataster Direkte Zuschüsse Für Solarthermieanlagen, die auch zur Raumwärmeunterstützung beitragen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA, www.bafa.de) Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Die KfW bietet zinsgünstige Kredite zur Finanzierung von Solarthermieanlagen > 40 m2. Ausführliche Informationen unter www.kfw.de. Lokale Förderprogramme Die beiden bundesweiten Förderprogramme sind oftmals mit lokalen Förderprogrammen kombinierbar. Wenden Sie sich an Ihre Stadt oder Gemeinde. www.sfv.de Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. www.solarwirtschaft.de Heizen mit Holz Seit vielen Jahren setzt der Landkreis Mainz-Bingen als Gesellschafter an der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG), die seit 1998 energetische Projektlösungen plant, finanziert und realisiert, auf Biomasseheizanlagen. Diese dienen der Erzeugung CO2-neutraler Wärme in öffentlichen sowie privaten Gebäuden (über Nahwärmenetze). Außerdem erzeugt die EDG in derzeit 85 BHKW-Modulen jährlich 24 Mio. kWh Strom – ohne primärenergetischen Mehraufwand. Dabei wird der CO2-Ausstoß pro Jahr um 37.900 Tonnen reduziert. Dies entspricht der Menge an CO2, die bei der Verbrennung von 12,6 Mio. Litern Heizöl entsteht. Heizen mit Pellets Eine Holzpelletsheizung ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Die Pellets-Heizanlage entspricht einer Holzheizung mit dem Komfort einer Ölheizung. Holzpellets werden ähnlich wie Heizöl mit einem Tankwagen geliefert und mit einem Schlauch (bis zu 30 m) in den Lagerraum geblasen. Das Heizen mit Pellets nennt man CO2-neutral, da lediglich das CO2, welches der Baum während seiner Wachstumsphase der Atmosphäre für die Photosynthese entnommen hat, wieder dem Kreislauf zugeführt wird. Üblicherweise werden die Pellets aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) mit einem Durchmesser von ca. 6-8 mm und einer Länge von 3,15-40 mm hergestellt. Das Restholz wird ohne Zusatz von chemischen Bindemitteln unter sehr hohem Druck mit Hilfe einer Pelletspresse hergestellt. Das im Holz enthaltene „Lignin“ und etwas Stärke (< 5 %) dienen als Bindemittel. Pellets haben einen Heizwert von ca. 5 kWh/kg. Damit entspricht der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets ungefähr dem von einem halben Liter Heizöl. In den meisten Fällen werden die Pellets in der Nähe des Verbrauchsortes hergestellt. Damit ist auch der Energieaufwand für die Bereitstellung gering und das trägt ebenfalls zur positiven Umweltbilanz bei. Von 100 € aufzuwendenden Energiekosten bleiben bei Pellets 97 €, beim Heizöl 40 € und beim Erdgas 26 € im Lande! Eine Holzpelletsheizanlage benötigt einen Lagerraum, in dem ausreichend Holzpellets (i.d.R. der Jahresbedarf) eingelagert werden können. Für ein Einfamilienhaus mit 15 kW Kesselleistung wird beispielsweise ein Lagerraum mit Schrägböden von 13,5 m3 (2,50m x 2,50m x 2,20m) benötigt. Dies entspricht fast 3.000 l Heizöl. Lagerraumvarianten werden für jeden Bedarf angeboten – mit Schrägboden, als Sacksilo oder Erdtank. Von dort werden die Pellets über eine Schnecke oder über ein Saugsystem (bis zu 25 m entfernt) vollautomatisch zum Kessel transportiert. Qualitativ hochwertige Pellets zeichnen sich durch eine hohe Dichte, eine geringe Restfeuchte und einen geringen Abriebwert aus. Mit der geltenden „ENplus“Norm wurden die Qualitätskriterien für Pellets weiter verschärft, alle bisher national geltenden Zertifikate verlieren ihre Gültigkeit. Zusätzlich werden derzeit Nachhaltigkeitskriterien entwickelt, die Teil von ENplus werden und in einem sog. „ENplus GREEN“System aufgezeigt werden sollen. In deutschen Haushalten gab es Ende 2012 über 185.000 installierte Pelletsheizungen und ca. 85.000 Pelletsöfen. Besonders energiesparend ist eine Kombination aus Pelletsheizung und thermischer Solaranlage. Man versorgt damit problemlos jedes Gebäude mit Warmwasser und wohliger Heizenergie. Es gibt bereits Pellets-Brennwertkessel. Mit dem Wirkungsgrad erreicht man Werte, wie man sie auch von Öl- und Gas-Brennwertgeräten kennt. Der Feinstaubausstoß liegt im Bereich von Ölheizungen, bei PelletsBrennwertkessel sogar besser. Ein Pelletskessel ist die mit Abstand sauberste Holzheizung. Das Potenzial für Pellets und Pelletsheizungen in den nächsten Jahren ist noch weitaus größer als von einigen Stellen oder Organisationen immer wieder proklamiert wird. Bei einem ständig steigenden Potenzial der Pelletsherstellung in Deutschland von ca. 3,1 Millionen Tonnen in 2012 wurden etwa 1,7 Millionen Tonnen für Pelletsheizungen und -öfen verbraucht, der Rest wird exportiert. Das Potenzial für Pelletsheizungen liegt nach 51 Erneuerbare Energien Dank moderner Technik ist Heizen mit Holz heute sauber und komfortabel und damit eine klimaschonende Alternative zu konventionellen Öl- oder Gas-Zentralheizungen. Ein Wechsel weg von Öl oder Gas ist nicht nur ökologisch ein notwendiger Schritt, sondern wird auch dank steigender Kosten bei fossilen Energieträgern zum wirtschaftlichen Vorteil führen. seriösen Recherchen beim 7 bis 9-fachen, ohne auch nur einen einzigen Baum zusätzlich fällen zu müssen. Der Anteil von Pellets am gesamten in Deutschland verbrannten Holzbestand von ca. 62 Mio. m3 liegt unter 3 %. Der überwiegende Teil des Holzverbrauchs wird in Scheitholzform in ca. 14 Millionen HolzEinzelöfen, Kachelöfen und –kaminen verheizt, die eine deutlich höhere Staubbelastung darstellen als Pelletsheizungen oder –öfen. Achtung 52 Bild © Deutsches Pelletinstitut Erneuerbare Energien Beim Kauf von Pellets sollte man darauf achten, dass die Pellets der ENplus-Norm entsprechen. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Brennstoff keine gesundheitsschädlichen Verunreinigungen wie chemische Bindemittel sowie Leime, Lacke und Kunststoffe von Althölzern beinhaltet und ein optimaler, fehlerfreier Betrieb der Anlage garantiert ist. Es wird empfohlen, sich beim Händler die Herkunft der Pellets nachweisen zu lassen. Kesselhersteller lehnen u. U. Garantieansprüche ab, wenn diese in erster Linie auf eine minderwertige Pelletsqualität zurückzuführen sind. Eine trockene Lagerstätte ist die wichtigste Voraussetzung, um einen störungsfreien Betrieb der Pelletsheizung zu gewährleisten. Dazu stehen heute vielfältige Möglichkeiten der Lagerung zur Verfügung. Holz, Hackschnitzel und Pellets aus der Region und mit hoher Qualität sowie Beratung zum Heizen mit Holz finden Sie u.a. bei der nächsten Waldbauernvereinigung in Ihrer Nähe (www.info-holzmobilisierung.org). Auch Pelletskessel werden in der Altbausanierung über das Programm „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“, siehe www.bafa.de gefördert. Beispiel: So kann man für einen Pelletskessel (Sanierung eines Bestandsgebäudes zum KfW-Effizienzhaus) bis zu 5.000 € Zuschuss erhalten. Heizen mit Hackschnitzel Für größere Gebäude mit hohem Wärmebedarf (z.B. Wohnanlagen) sind Heizanlagen mit Hackschnitzel geeigneter, da Hackschnitzel nochmals günstiger sind als Pellets. Allerdings bedarf es einer umfangreichen Planung, da diese Heizanlagen individuell an die Bedürfnisse angepasst werden müssen und auch einen höheren Betreuungsaufwand erfordern. Moderne Hackschnitzelanlagen arbeiten weitgehend vollautomatisch. Die regelmäßigen Arbeiten an der Heizung beschränken sich auf die Befüllung des Lagers, die Entnahme der Asche und bei einfacheren Modellen die Reinigung der Rauchzüge. Wegen der geringen Uniformität des Brennstoffs ist jedoch die Störanfälligkeit höher als bei vergleichbaren Pelletsfeuerungen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle des Anlagenbetriebs vorteilhaft ist. Ebenso wie andere rer Verbrennung, die Folge ist ein stinkender Schwelbrand mit schlechten Abgaswerten. Der Einsatz von feuchtem Holz verschlimmert diese Situation und ist verboten. Der Wirkungsgrad sinkt auf 20-35%. Moderne Holzöfen verfügen über einen schamottierten, optimal dimensionierten Brennraum und erzielen hohe Temperaturen und ausreichend lange Ausbrandzeiten. Primär- und Sekundärluftzufuhr sollten getrennt regelbar sein. Bild © Bosch Thermotechnik GmbH Bild © © Gerhard Seybert Anlagen werden Hackschnitzelheizungen im jährlichen Turnus gewartet. Vor allem kleinere Anlagen benötigen für einen störungsfreien Betrieb trockene, gesiebte Ware mit definierten Größen der einzelnen Schnitzel, üblich sind hierfür Brennstoffe mit einer Teilchenlänge der Hauptfraktion von 3,15 bis 30 mm und einer Restfeuchte von weniger als 30 %. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Verbrennung ist der Aschegehalt der Hackschnitzel, der maßgeblich durch den Rindenanteil beeinflusst wird. Bei hohen Aschegehalten, wie z.B. bei Material von Kurzumtriebsplantagen oder aus der Landschaftspflege (Hecke- und Strauchschnitt), erfordert der höhere Ascheanfall eine häufige Leerung des Aschekastens oder eine automatische Ascheaustragung. Heizen mit Stückholz Die Palette der Systeme reicht vom kostengünstigen, industriell hergestellten Einzelofen über verschiedene Formen von Kaminöfen, Kachelöfen und Küchenherden bis hin zur Zentralheizungsanlage. Einzelraumfeuerungen haben in der Regel eine natürliche Luftzufuhr. Die Entnahme der Brennluft erfolgt aus dem zu beheizenden Raum, deshalb muss für eine ausreichende Luftzufuhr zum Ofen gesorgt werden. Energiesparende, dichte Türen und Fenster, zusätzliche Unterdrucksysteme wie Küchenabzug oder kontrollierte Luftventilation erfordern im Einzelfall eine gesteuerte Frischluftzufuhr zur Feuerstätte. Einfache Kaminöfen von bis zu 10 kW führen wegen schlechter Wärmedosierbarkeit oft zu großer Hitzeabgabe in den Raum. Um die Hitzeabgabe zu reduzieren, wird die Luftzufuhr gedrosselt. Dies führt zu unsaube- 53 Erneuerbare Energien Einzelöfen Bei Einzelöfen steht die Wärmequelle im zu erwärmenden Raum. Es erfolgt kein Wärmetransport über Leitungen und Schächte, sondern die Wärme wird ausschließlich direkt in die Umgebung abgegeben. Diese Öfen sind ohne besonderen Aufwand zu betreiben. Diese Heizform wird auch zukünftig ihre Bedeutung bei der Zusatzbeheizung von Räumen behalten. Kachelöfen Sein wesentliches Merkmal ist neben dem ansprechenden Design die relativ große Speichermasse der Ofenkonstruktion. Es gibt viele Funktions-, Designund Preisvarianten. Diese lassen sich auf zwei Grundtypen zurückführen: Einen Kachelöfen mit Heizeinsatz, der zusätzlich die Luft durch Konvektion erwärmt oder einen Grundofen, der die Wärme überwiegend durch Strahlung abgibt. Charakteristisch für den Warmluft-Kachelofen ist die sehr schnelle Abgabe der Wärme. Schon wenige Minuten nach dem Anheizen wird Wärme abgegeben, die zum größten Teil aus Konvektionswärme besteht. Hierbei wird die Raumluft im Ofen erwärmt und wieder in den Wohnraum zurückgeführt. Zusätzlich wird über die Kachel- und Putzflächen Strahlungswärme abgegeben. Zur Wärmespeicherung können nachgeschaltete keramische Züge dienen. So wird ein Teil der Wärme gespeichert und nach und nach an den Raum abgegeben. Um die Wärmespeicherung zu gewährleisten, wird beim Grundofen vor allem Schamottmaterial verwendet. Das heiße Rauchgas wird durch die Züge des Ofens geleitet, die die Wärme aufnehmen. Von dort gelangt die Wärme durch den Schamottmantel an die Kachel- oder Putzoberfläche und wird gleichmäßig an den Raum abgegeben. Heizungsunterstützende Öfen Das Grundprinzip eines Wasser führenden Kachel-/ Kaminofens ist die Verknüpfung der Einzelraumerwärmung mit der Zentralheizung für mehrere Räume. Die in ihm erzeugte Wärme wird über Heizkörper in allen Räumen und nicht nur im Aufstellraum genutzt. Üblich ist eine Verteilung der Wärmeleistung von 5085% in das zentrale Netz. Der restliche Anteil dient im Aufstellungsraum direkt als Strahlungswärme. Die doppelwandigen Seitenwände, der Feuerrost und die Rauchgastaschen im Feuerraum sind wassergekühlt, wobei das Wasser als Energieträger dient. Das erwärmte Wasser wird über einen Pufferspeicher in das Heizungsnetz der anderen Wohnräume geleitet oder dient zur Brauchwassererwärmung. Es ist ratsam, die Holzheizanlage mit einer Solaranlage zu verbinden, um den sommerlichen Wärmebedarf für Warmwasser zu decken. Somit kann in Niedrigenergiehäusern der Wasser führende Kaminofen mit eingebautem Wärmetauscher in Kombination mit einer Solaranlage die herkömmliche Heizanlage komplett ersetzen. Das verbindende Glied stellt der sogenannte Wärme- oder Pufferspeicher dar, der die Effizienz der Heizanlage sowie das Emissionsverhalten erheblich verbessert. Erneuerbare Energien Stückholzzentralheizung Anders als bei den Einzelfeuerstätten oder den erweiterten Einzelfeuerstätten wird bei den Zentralheizungskesseln die Wärme möglichst nicht an den Raum, sondern an das Heizungssystem abgegeben. Man unterscheidet zwischen Naturzugkessel (i.d.R. ältere Modelle) und Scheitholzvergaserkessel (i.d.R. modernere Modelle), die nachfolgend näher beschrieben werden. Der Grundofen ist ein Speicherofen und kann Wärme in großen Mengen speichern. Die Wärmeabgabe erfolgt nach dem Anheizen etwas langsamer als bei einem Warmluftkachelofen, hält jedoch deutlich länger an, wenn die Flammen bereits erloschen sind. Ein weiterer Vorteil besteht durch den besonders hohen Anteil der gesunden Strahlungswärme beim Grundofen. 54 Scheitholzvergaserkessel haben das Prinzip des unteren oder seitlichen Abbrandes. Hierbei brennt die Flamme nicht nach oben durch die Brennstoffschicht, sondern das Holz vergast im Glutbett und die seitlich oder nach unten geführten Holzgase werden in einer separaten Brennkammer verbrannt. Scheitholzvergaserkessel sind recht komfortabel. Die Verbrennung ist sehr gleichmäßig und das Holz muss nur in recht langen Abständen nachgelegt werden. In Abhängigkeit vom Füllraumvolumen ist das Heizungssystem mit einem angemessenen Pufferspeicher auszustat- Im Interesse des Umwelt-, Emissions- und Gesundheitsschutzes wird empfohlen, nur emissionsarme Holzheizungen mit hohem Wirkungsgrad anzuschaffen und durch Fachbetriebe installieren und in Betrieb nehmen zu lassen. Im Bereich Kaminöfen bietet das Zertifikat „DINgeprüft“ bzw. „DINplus“ den Hinweis auf normenkonforme bzw. vergleichsweise schadstoffarme Geräte (www. dincertco.de). Wir empfehlen die vom HKI Industrieverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erstellte Feuerstätten-Datenbank (http://cert.hki-online.de). Sie ermöglicht die Recherche, ob am Markt verfügbare häusliche Feuerstätten für feste Brennstoffe die in Deutschland (1. BImSchV vom 26.01.2010), Dänemark, Österreich und der Schweiz geltenden Emissionsanforderungen erfüllen. Im Bereich der Scheitholzkessel, wird der Kauf von im Marktanreizprogramm Erneuerbare Energien förderfähigen Scheitholzvergaserkesseln empfohlen (www.bafa.de). Scheitholzvergaserkessel und deren technische und Umwelteigenschaften können in der Datenbank der FNR und in der FNR-Publikation Marktübersicht Scheitholzvergaserkessel recherchiert werden. Weitere Informationen: www.carmen-ev.de, Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing- und Entwicklungs- Netzwerk e.V. www.depv.de, Deutscher Energie-Pellets-Verband e.V. www.holzpellets-boerse.de >Infos/FAQ www.info-holzmobilisierung.org www.bafa.de www.dincertco.de http://cert.hki-online.de 55 Erneuerbare Energien ten, der die aus dem Holz freiwerdende Wärme, die nicht direkt vom Heizsystem aufgenommen werden kann, zwischenspeichert. In der Regel kommt dabei ein Kombispeicher zur Heiz- und Brauchwassererwärmung zum Einsatz oder es werden gesonderte Heizund Brauchwasserspeicher installiert. Vielfach werden solche Systeme durch eine solarthermische Anlage zur Brauchwasserbereitung in den Sommermonaten bzw. zur Heizungsunterstützung in der Übergangszeit ergänzt. Wärme aus der Umwelt Unter diesem Schlagwort wird oft für die Wärmepumpe geworben, denn Luft, Grundwasser oder Erdreich dienen als Wärmequelle. Moderne Wärmepumpen werden in der Regel elektrisch betrieben und kommen heute mit sehr wenig Antriebsenergie aus. Ein Niedrigenergie-Einfamilienhaus benötigt z. B. eine Heizleistung von 6 kW. Für den Betrieb einer ErdWärmepumpe werden nur 1,5 kW benötigt. Den Rest liefert dann das Erdreich. Das heißt, die Wärmepumpe heizt das ganze Haus mit nur 1,5 kW Leistungsaufnahme. Erneuerbare Energien Die Effizienz des Wärmepumpensystems ergibt sich aus dem Faktor eingesetzter Energie zu erzeugter Wärmeenergie. Gute Systeme erzielen eine Leistungszahl von 4 und mehr. Rahmenbedingungen für einen effizienten Einsatz von Wärmepumpen sind zum einen die Vorlauftemperatur für das Wärme-Verteilsystem und zum anderen der energetische Zustand des Gebäudes. Optimal für den Einsatz sind ein flächiges Heizsystem mit max. 35 Grad Vorlauftemperatur sowie eine gut gedämmte Gebäudehülle. Wärmepumpen nutzen Umweltenergien, die sich immer wieder natürlich erneuern. Die CO2-Emissionen werden um mehr als 30 Prozent gesenkt. Die Betriebskosten der Heizungsanlagen sinken um bis zu 50 % und mehr. Die Berechnungsgrundlage sind die derzeitigen Energiekosten. Darüber hinaus kann die Wärmepumpe nicht nur Wärme bringen, sondern auch energie- und kostengünstig zur Kühlung genutzt werden. Kennzahlen für Wärmepumpen Die Leistungszahl ist ein Momentanwert und wird unter Normbedingungen auf dem Prüfstand ermittelt. Sie beschreibt das Verhältnis der bei bestimmten Betriebsbedingungen abgegebenen thermischen Leistung der Wärmepumpe QWP (kW) bezogen auf 56 die zugeführte elektrische Leistung Pel (kW) für den Antrieb des Verdichters und der Hilfsantriebe. Die Leistungszahl lässt allerdings die Leistung elektrischer Hilfsaggregate, die nicht unmittelbar zum Wärmepumpen-Prozess gehören, unberücksichtigt (z. B. Heizungsumwälzungspumpen, GrundwasserFörderpumpen). Der COP-Wert (COP=Coeffizient of Performance) gibt das Verhältnis von abgegebener Wärmeleistung (kW) zu aufgenommener elektrischer Antriebsleistung inkl. Hilfsenergie (Abtau-Energie, anteilige Pumpenleistung für Heizungs-, Sole- bzw. GrundwasserFörderpumpen) unter Prüfbedingungen (bestimmte Temperaturverhältnisse, festgelegte Zeitpunkte) an. Damit ist der COP-Wert ein Gütekriterium für Wärmepumpen. Prüfinstitute ermitteln diesen Wert nach einer definierten Messmethode (DIN EN 255). Leistungszahl und COP-Wert erlauben allerdings keine energetische Bewertung der Gesamtanlage, sie sind nur eine Momentaufnahme eines bestimmten Wärmepumpen-Typs bei günstigen Betriebsbedingungen (z. B. bei 35°C Vorlauf-Temperatur). Wesentlich aussagefähiger ist die Jahresarbeitszahl. Sie ist das Ergebnis von Messungen am Stromzähler für die zugeführte elektrische Arbeit (Verdichter, Wärmequellenpumpe) und am Wärmemengenzähler (abgegebene thermische Arbeit der Wärmepumpe) über ein Jahr. Die BAFA fordert zur Bewilligung von Fördergeldern einen schriftlichen Nachweis einer Mindest-Jahresarbeitszahl per Fachunternehmererklärung. Dieser Nachweis erfolgt durch die Vorausberechnung der Jahresarbeitszahl nach VDI 4650 und erlaubt Schlussfolgerungen auf die Effizienz einer WärmepumpenAnlage. Diese vorausberechnete Jahresarbeitszahl ist damit auch die wichtigste Kenngröße für Betreiber, Energieberater, Planer und Fachhandwerker. Der Einsatz von Wärmepumpen wird inzwischen auch kritisch gesehen. Deshalb sollte man vor einer Entscheidung von einem unabhängigen Energieberater die vorgesehene Anlage prüfen lassen, damit die geplante Investition auch langfristig zu den gewünschten Erfolgen führt. Die Vorteile der elektrischen Wärmepumpen kommen nur im Betrieb mit Ökostrom voll zum Tragen. Die notwendige Stromzufuhr der Wärmepumpen aus dem üblichen Strommix widerspricht dem Gedanken der gewünschten Umstellung auf alternative Energie. Wärmequelle Erdreich Wärmepumpe Erdsonde Wärmepumpe Erdkollektoren Geothermische Energie – auch als Erdwärme bezeichnet – ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Oberfläche der festen Erde. Unter Geothermie versteht man die technische Ausnutzung dieser natürlichen Erdwärme zur Energiegewinnung. Durch das Temperaturgefälle zwischen dem Erdinnern und in der Erdoberfläche wird Erdwärme ständig aus der Tiefe nachgeliefert. In den oberflächennahen Schichten wird zusätzlich Sonnenenergie - entweder in Form von Einstrahlung oder indirekt als Wärme aus Regen und Luft - aufgenommen und gespeichert. Da der Temperaturbereich in diesen oberflächennahen Schichten mit durchschnittlich 8–12°C zum direkten Heizen zu gering ist, wird er mit Hilfe einer Wärmepumpe auf das nötige Temperaturniveau - in der Regel 35–55°C - angehoben. Um die Erdwärme nutzbar machen zu können, werden Erdwärmesonden eingesetzt oder Erdkollektoren verlegt. Sind die geologischen und wasserrechtlichen Voraussetzungen günstig, werden in der Regel vertikale Erdwärmesonden eingesetzt. Damit kann die ab etwa 15 m Tiefe von jahreszeitlichen Schwankungen unabhängige Erdwärme von 10-12°C genutzt werden. Wenn eine größere, nicht versiegelte Fläche zur Verfügung steht und Erdwärmesonden aus wasserrechtlichen oder (hydro-) geologischen Gründen ausgeschlossen sind, bieten sich Erdkollektoren an. Kollektoren und Sonden bestehen aus unverrottbaren Kunststoffrohren, die als geschlossene Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und Sonden nur durch die Art ihrer Anwendung. Kollektoren werden als Schleifen waagerecht im Boden des Grundstückes verlegt. Dabei ist eine Tiefe von 1,2 -1,5 m ausreichend, um der Wärmepumpe die Energiemenge zu liefern, die zum Beheizen des Hauses benötigt wird. Als Faustregel für die benötigte Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Für die Errichtung einer Erdwärmesondenanlage ist eine bzw. mehrere Bohrungen notwendig, damit die Sonden eingelassen werden können. Die Tiefe und die Anzahl der Bohrungen sind von den Bodenverhältnissen und vom benötigten Wärmebedarf abhängig, der für das Gebäude notwendig ist. Üblich ist der Bereich von ca. 30-150 m Tiefe. Erdwärmesonden und -kollektoren erlauben eine thermische Nutzung des Untergrundes, auch wenn kein ausreichend ergiebiges oberflächennahes Grundwasservorkommen zur Verfügung steht. Wichtig: Der Bau von Erdwärmesonden und -kollektoren in Trinkwasserschutzgebieten ist in der Regel nicht zulässig. Für den Bau und Betrieb von Erdwärmeanlagen bedarf es einer wasserrechtlichen Erlaubnis durch die untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Dort erhalten Interessierte auch eine kostenlose Beratung. Der Antrag auf Errichtung von Erdwärmekollektoren bzw. Erdwärmesondenanlagen ist auf der Internetseite der Kreisverwaltung Mainz-Bingen abrufbar oder bei der unteren Wasserbehörde erhältlich. www.mainz-bingen.de/deutsch/verwaltung/ GB_II/Umwelt/erdwaerme.php Tipp: Sicherheit für Kunden und Planer: Mit dem Internationalen Gütesiegel Erdwärmesonden werden europaweite einheitliche Standards zur korrekten Einbringung von Erdwärmesonden in den Untergrund festgelegt. Weitere Information: „Leitfaden zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie mit Erdwärmesonden“ Hrsg.: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz Download: www.mulewf.rlp.de www.lgb-rlp.de, Landesamt für Geologie und Bergbau RheinlandPfalz 57 Erneuerbare Energien Die Wärmequelle sollte mit Sorgfalt ausgewählt werden, denn die Wärmequelle bestimmt die Effizienz der Anlage. Die optimale Wärmequelle sollte eine möglichst gleichbleibende hohe Temperatur über das ganze Jahr haben. Wärmequelle Grundwasser Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt. Selbst an kältesten Tagen beträgt die Temperatur des Grundwassers zwischen 8 und 12 Grad. Dafür wird ein Brunnen (Entnahme- oder Förderbrunnen) gebaut, der die Wärmepumpe mit Wasser versorgt. Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie durch Abkühlung. Das abgekühlte Wasser wird dann über einen zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) der Grundwasserschicht wieder zugeführt. Der Abstand zwischen den beiden Brunnen sollte mindestens 15 Meter betragen. Die Energiemenge, die dem Grundwasser entzogen wird, „pumpt“ die Wärmepumpe auf das Temperaturniveau, das für die Beheizung des Gebäudes erforderlich ist. Das erwärmte Wasser zirkuliert im Heizkreislauf der Heizungsanlage und versorgt das Haus mit wohliger Wärme. Wichtig: Die Benutzung des Grundwassers ist erlaubnispflichtig. Auch hier bedarf es grundsätzlich wie bei Erdwärmesonden einer wasserrechtlichen Erlaubnis durch die untere Wasserbehörde. Wärmequelle Luft Zuschüsse Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW fördert den Einbau von energieeffizienten Wärmepumpen in Form von zinsgünstigen Darlehen, Investitionskrediten oder mittels Sonderförderungen. Auch das Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert den Einbau effizienter Wärmepumpen in Bestandsgebäuden. Weitere Informationen sind im Kapitel „Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten“ zu finden. Weitere Informationen: www.waermepumpe.de Bundesverband Wärmepumpe e.V. www.geothermie.de Bundesverband Geothermie e.V. www.erneuerbare-energien.de Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Erneuerbare Energien www.mulewf.rlp.de Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe dient die Außenluft als Medium. Trotz einiger Möglichkeiten das Temperatur-Niveau der Außenluft etwas anzuheben, sollte eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nur bei idealen Voraussetzungen der Gebäudehülle, geringen Vorlauftemperaturen und intelligenter Warmwassererze gung eingesetzt werden. Jahresarbeitszahlen von 4 oder gar mehr sind von herkömmlichen Wärmepumpen nicht zu erreichen. In der Regel liegen die Jahresarbeitszahlen deutlich unter 3. D.h. im Endeffekt holen Sie nicht mehr Energie aus der Umwelt zurück, als bei der Stromerzeugung nach dem üblichen Strommix verloren geht. 58 www.lgb-rlp.de Landesamt für Geologie und Bergbau RheinlandPfalz Windenergie - Aus Luft wird Strom fähigere Anlagen, das sogenannte Repowering, bieten Perspektiven für den weiteren Ausbau. Privates Engagement - Kleinwindkraftanlagen (KWEA) Das Interesse an Kleinwindkraftanlagen (KWEA) bis 5 kW für private und gewerbliche Zwecke ist aufgrund der steigenden Energiepreise stark angewachsen. Es gibt inzwischen Kleinwindkraftanlagen, die bei guter und geräuscharmer Leistung auf dem Hausdach installiert werden können. Nach Vorstellung der Bundesregierung sollen 25% des Stromverbrauchs in Deutschland bis 2020 von der Windkraft bereitgestellt werden. Bereits heute deckt die Windenergie mit einem Anteil von über 20 % an der Stromerzeugung bundesweit den Bedarf von mehr als 12 Millionen Haushalten. Vor allem die Nutzung der Windenergie auf dem Meer sowie der Austausch älterer Anlagen durch moderne, leistungs- 59 Erneuerbare Energien Die Windenergie hat in den vergangenen Jahren einen richtigen Boom erlebt. Ca. 100.000 Beschäftigte haben im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von rund 6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im gleichen Zeitraum haben die über 23.000 in Deutschland installierten Windenergieanlagen etwa 46 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Windenergie hat damit bei der Stromerzeugung ihre Spitzenposition unter allen erneuerbaren Energien ausgebaut. Mit der produzierten Strommenge können rechnerisch mehr als 10 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Gleichzeitig werden ca. 35 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Mit diesen Kleinwindkraftanlagen kann die Energie selbst erzeugt werden, sei es zu Heizzwecken, zur Netzeinspeisung oder als autarkes System abseits des öffentlichen Energienetzes sowie im Freizeitbereich. Damit wird wertvolle Primärenergie gespart und es wird gleichzeitig ein Beitrag zur Schadstoffreduzierung, also zum Klimaschutz, geleistet. Vor einer Kaufentscheidung sollte jedoch unbedingt geprüft werden, ob der konkrete Standort geeignet ist. Außerdem sollte beim Kauf darauf geachtet werden, ob das jeweilige Gerät zertifiziert wurde, denn bislang sind nur wenige Anlagen IEC zertifiziert. Der Bundesverband Windenergie (BWE) definiert Kleinwindanlagen in der Größenklasse bis 100 Kilowatt installierter Leistung. Klein sind diese jedoch nur noch im Vergleich zu den ganz großen Turbinen. Für den Hausgebrauch kommt eher eine Anlage von bis zu 30 kW in Betracht. Der Turm ist in der Regel nicht höher als 20 Meter. Bei den derzeit marktgängigen Anlagen liegt die Leistung in der Regel bei 5 bis 10 kW. reichende Windgeschwindigkeiten und erwirtschaften aufgrund ihrer geringen Höhe keine kostendeckenden Erträge. Die Wirtschaftlichkeitsstudie kommt zu dem Fazit, dass KWEA trotzdem wirtschaftlich sein können. Es kommt auf die Qualität der Anlage, auf den Standort und auf Größe und Energieverbrauch an. So kann sich eine Anlage in einem Landwirtschafts- oder Gewerbebetrieb außerhalb von Bebauungsgebieten rentieren. Große Gewinne und Renditen sind jedoch nicht zu erwarten. Zudem gibt es Optimierungsbedarf bei der Technik, die zuverlässiger werden muss. Das „Jahrbuch der Windenergie“ gibt umfassend Informationen zum Thema und ist beim Bundesverband der Windenergie (www.wind-energie.de) erhältlich. Genehmigung für Kleinwindkraftanlage Die Genehmigungspraxis ist in Deutschland uneinheitlich. Zurzeit sind in Rheinland-Pfalz auch Kleinwindkraftanlagen bis zu einer Höhe von 10 Meter noch genehmigungspflichtig. Es ist geplant, dass bis Mitte 2014, wenn die Bauordnung entsprechend angepasst wurde, die Genehmigungspflicht entfällt. Allerdings sind im Einzelfall auch noch die Grenzwerte der Technischen Anleitung (TA) Lärm sowie die Bestimmungen hinsichtlich Immissionen (BundesImmissionsschutzgesetz, BImSchG) und Schattenwurf einzuhalten. Ggf. bestehen auch Auflagen aus einem Bebauungsplan oder anderen Bereichen, z.B. dem Denkmalschutz. Bild © BWE Bundesverband WindEnergie Erneuerbare Energien Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat eine Qualitätsstudie herausgegeben, um dem Käufer einen besseren Überblick zu verschaffen. Sie benennt Vorschläge für die Anforderungen an technische Angaben der Hersteller. Dazu gehören unter anderem Angaben zur Leistung, zum Energieertrag, zur Lärmemission und zu den Betriebseigenschaften (Einschalt- und Abschaltgeschwindigkeit, Maximale Leistung, Überdrehzahlsicherung). Auch im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Vergütung gibt es bei potenziellen Nutzern viele Fragen. Der Markt ist unübersichtlich, es sind viele Anlagen mit sehr schlechtem Leistungsverhalten und geringer Effizienz im Angebot. Im Vergleich zu Multimegawattanlagen sind die Anschaffungskosten hoch. Pro kW Nennleistung liegen sie zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Oftmals stehen die Anlagen an Standorten ohne aus- 60 Es ist daher empfehlenswert, sich auch vor Kauf und Errichtung einer genehmigungsfreien Kleinwindkraftanlage bei der zuständigen Baubehörde zu informieren und beraten zu lassen. Weitere Informationen: www.wind-energie.de Bundesverband für Windenergie www.klein-windkraftanlagen.com Kleinwindkraft-Portal www.pro-umwelt.de/html/windkraft.htm Windkraft-Berechnung www.windjournal.de Newsletter Energiewende von unten: Bürger machen mit Den Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Schon heute werden rund 20 % des Stroms, der in Deutschland verbraucht wird, aus Sonne, Wind und Wasser gewonnen oder aus Biomasse produziert. Doch der Wechsel von fossilen Brennstoffen und Uran hin zu Erneuerbaren Energieträgern ist nur ein Aspekt der Energiewende. Erfolgversprechend für den Energiewechsel ist, dass sich auch die Struktur der Energieproduktion ändert. An die Stelle von wenigen großen Kraftwerken treten viele kleine Erzeuger. Durch die dezentrale Produktion fällt der Strom da an, wo er auch benötigt wird. Das reduziert die Kosten großer Überleitungsnetze, egal ob der Strom aus Windparks aus der Nordsee stammt oder aus Großkraftwerken. Die Dezentralität prädestiniert die Erneuerbaren Energien dazu, dass die Bürger den Strom direkt vor der Haustür produzieren lassen. Als besonders erfolgreich erweist sich in zunehmendem Maße der Zusammenschluss von Bürgern in Energiegenossenschaften. Die regionale Verankerung einer Genossenschaft erhöht die Identifikation mit den Zielen der Genossenschaft und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei. So können die Bürger die Energiewende aktiv mitgestalten. Gleichzeitig leisten Energiegenossenschaften einen wertvollen Beitrag zu mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung im Energiesektor. Sie bieten allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich am regionalen Ausbau erneuerbarer Energiequellen zu beteiligen. Schon mit einem Betrag von 250 € ist man dabei. Neben der aktiven Teilnahme an der Energiewende gibt es damit noch einen Zusatznutzen: Eine nachhaltige und sichere Geldanlage, die in diesen Zeiten ansonsten schwer zu finden ist. Energiegenossenschaften im Landkreis Mainz-Bingen ENERGIE NAHE AM RHEIN EG Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Georg Leufen-Verkoyen (Vorstandsvorsitzender) Saarstraße 20 55424 Münster-Sarmsheim Rheinland-Pfalz Telefon: 06721-179868 Website: www.529Watt.de E-Mail: [email protected] BÜRGERGENOSSENSCHAFT RHEINHESSEN EG Ansprechpartner: Armin Brendel (Vorstandsvorsitzender) Birkenstraße 21 55457 Gensingen Rheinland-Pfalz Telefon: 06727-1223 Website: www.buergergenossenschaft-rheinhessen.de E-Mail: [email protected] Mittlerweile gibt es in Rheinland-Pfalz ca. 30 Energiegenossenschaften, die - teilweise schon seit einigen Jahren - in verschiedenen Regionen des Landes Photovoltaikanlagen und andere Anlagen zur Produktion Erneuerbarer Energien betreiben. 61 Erneuerbare Energien Die Vereinten Nationen würdigen den Beitrag der Genossenschaften zu einer nachhaltigen Entwicklung, indem sie das Jahr 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt haben. Sparsamer Heizen Das größte Potenzial für eine Einsparung liegt im Bereich Heizen. Bis zu 80 % der benötigten Energie für ein Wohngebäude wird für das Heizen angewendet. Die Anteile für Warmwasser und Strom liegen durchschnittlich bei jeweils 10-15 %. Der Energieverbrauch einer Wohnung wird dabei durch mehrere Faktoren bestimmt. Baulicher Wärmeschutz des Gebäudes und Effizienz der Heizungstechnik: Dämmung des Gebäudes, Qualität der Fenster, Verluste der Heizungsanlage Treppenhaus / Flur WC Schlafraum Arbeitszimmer Küche Kinderzimmer Wohnraum Esszimmer 10 – 15 °C 16 °C 16 -18 °C 20 °C 18 °C 20 °C 20 °C 19 °C Energiebedarf eines Haushaltes 2% 4% 6% Zudem haben das Wetter und die Lage der Wohnung im Gebäude (viele Außenflächen führen zu einem hohen Verbrauch) Einfluss auf die Höhe des Energieverbrauchs. Stellen Sie sich vor, das Wohnzimmer ist auf 20 Grad beheizt. Dann sollte die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke nicht weniger als 17 Grad betragen. Ohne guten Dämmstandard der Außenwand und guter Wärmeschutzverglasung ist das aber bei Minustemperaturen im Winter nicht erreichbar. Eine 36-iger Außenwand aus der Bauzeit von 1980 erreicht % Bauen und Sanieren Eine Empfehlung für ausreichend angenehme Raumtemperaturen: Verhalten der Bewohner: Gewählte Raumtemperatur, Häufigkeit der Fensteröffnung und Höhe des Warmwasserverbrauchs. Wie eine angenehme Raumtemperatur in der Übergangszeit oder im Winter sein sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Als Faustregel für eine als angenehm empfundene Raumtemperatur gilt: Die Temperatur an Fenster, Wand, Boden und Decke sollte um weniger als 3 Grad von der Raumtemperatur abweichen. 62 12 Zu einer angenehmen und gesunden Raumtemperatur gehört auch die richtige Luftfeuchtigkeit. Mit Luftfeuchtigkeit wird der Wasserdampfgehalt der Luft bezeichnet. Sie wird meist relativ in Prozent angegeben. Zwischen 40 und 60 % relative Luftfeuchte gelten als ideal. Mit einem Hygrometer kann man diese selbst messen. Ohne nähere Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Temperatur und relativer Luftfeuchte sind die Anzeigewerte jedoch schwer zu interpretieren. Besser sind Hygrometer, die auch eine Aussage über zu hohe oder geringe relative Luftfeuchte mit Bezug zur Raumtemperatur treffen. 76 % Licht Heizung Kochen Kühlen, Gefrieren und Waschen Warmwasser Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) ie g r e n E s p p i t spar bei – 10 ° C Außentemperatur und 20 °C Raumtemperatur eine Oberflächentemperatur der Außenwand innen von nur 14 bis 15 °C. ✎ ✎ ✎ Heizen Sie nur so viel wie nötig: Eine Verringerung der Raumtemperatur um 1°C vermindert die Heizkosten um 6-8%. Senken Sie beim Verlassen der Wohnung die Temperatur ab bzw. schließen Sie die Thermostatventile ganz. Eine 5 bis 10%-ige Heizkostenreduktion können Sie dadurch erreichen, dass Sie nachts die Temperatur in Ihrer ganzen Wohnung auf 16 bis 18°C senken. ✎ Wenn Sie eine Etagenheizung haben, sollte das am Heizungsregler programmiert werden. ✎ ✎ ✎ Decken Sie Ihre Heizkörper nicht zu! Verkleidungen, ungünstig aufgestellte Möbel, lange Vorhänge oder feuchte Wäsche auf der Heizung verursachen bis zu 10 % Wärmeverluste! Die Wärme sollte sich ungehindert im Raum verteilen können. Lassen Sie die Räume nicht auskühlen. Das Erwärmen ausgekühlter Räume erfordert einen höheren Energieaufwand und fördert evtl. Schimmelwachstum. Vermeiden Sie ganz besonders Fenster in Kippstellung. Hier sind die Wärmeverluste am höchsten und Lüftung findet lediglich im Bereich der Fenster statt. Besser ist es, die Fenster je nach Außentemperatur 3 bis 10 Minuten weit zu öffnen. Der Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten lohnt sich und sollte auch bei älteren Anlagen nachgerüstet werden. Es gibt auch Ausführungen, die bei geöffnetem Fenster automatisch die Wärmeabgabe senken. Wärmeschutz in eigener Regie Wenn Sie längerfristig in Ihrer Wohnung bleiben möchten und keine umfassende Isolierung des Hauses von außen geplant ist, lohnt es sich, über eigene Behelfsmaßnahmen nachzudenken. Bei einer Mietwohnung sollten Sie darüber zuvor jedoch mit Ihrem Vermieter sprechen. In vielen Fällen sind Vermieter auch bereit, die Kosten für Dämmmaterial, die fachgerecht eingebaut werden und in der Wohnung verbleiben, zu übernehmen. Fenster und Türen Die Fensterflächen stellen Schwachstellen im Wärmeschutz eines Hauses dar. Durch einen Quadratmeter Fensterfläche geht etwa dreimal mehr Wärme verloren als durch die gleiche Wandfläche. Zur Verbesse- rung des geringen Wärmeschutzes der Verglasung bieten sich verschiedene Maßnahmen an. Rollläden, Klappläden, Vorhänge und Jalousien Abends und nachts können Sie die Dämmwirkung durch das Schließen von Klapp- und Rollläden, der Jalousien und auch durch das Zuziehen der Vorhänge vergrößern. Ein schwerer Vorhang reduziert die nächtlichen Wärmeverluste bei Isolierglas um 6%, ein Rollladen um 20%. Durch beides zusammen kann eine Verringerung von bis zu 27% erreicht werden. Je besser die Dämmeigenschaften des Fensters sind, desto geringer fallen die Einsparungen durch diese einfachen Maßnahmen aus. Undichtigkeiten beseitigen Zugerscheinungen an den Fenstern haben folgende Ursachen: Schlechte Verglasungsqualität Undichtigkeiten der Rahmen Undichte Rolladenkästen Falsch eingestellte Beschläge Verschlissene Dichtungsprofile Undichtigkeiten können durch einfache Maßnahmen behoben werden: Dichtungsbänder Undichtigkeiten der Fensterrahmen können Sie mit farblosem Silikon abdichten oder mit selbstklebenden Dichtungsbändern z.B. aus Schaumstoff beseitigen. Dichtungsbänder werden am inneren Falz des Fensterrahmens angebracht, dadurch können Sie bis zu 5% der Heizenergie und –kosten einsparen. Vor dem Kauf solcher Dichtungsbänder sollte die Spalthöhe des Fensters ermittelt werden. Dazu legt man am besten etwas Knetmasse an verschiedenen Stellen zwischen Fensterflügel und Rahmen. Das Fenster wird ganz geschlossen. Nach dem erneutem Öffnen wird die Dicke der Knetmasse gemessen. So haben Sie die Stärke der benötigten Dichtung ermittelt. Diese nachträglich eingebauten Dichtungen sollten alle 2-3 Jahre erneuert werden. Rolllädenkästen Zugerscheinungen an den Führungsgurtschlitzen der Rollladenkästen können durch nachträglich einzusetzende spezielle bürstenartige Dichtungen vermindert werden. Zusätzlich können Sie den Kasten dämmen. Dazu werden im Fachhandel und in Baumärkten verschiedene vorgefertigte Systeme angeboten. Achten Sie darauf, dass eine Isolierung nur wirken kann, wenn sie an allen Seiten dicht anschließt. Ist es im Kasten 63 Energiespartipps Ein paar praktische Tipps zu eng, können Sie den Deckel und die Unterseite auch raumseitig dämmen. Es wird empfohlen, diese Arbeiten mit dem Tapezieren zu verbinden. Außen- und Wohnungstüren Türfugen können an der Türoberkante und an der Seite mit gleichen Dichtungen versehen werden wie die Fenster. Für den Spalt zwischen Tür und Fußboden gibt es spezielle Dichtschienen in verschiedenen Ausführungen, Bürstendichtungen haben sich auf Dauer am besten bewährt. Energiespartipps Heizkörpernischen Bis zu 4% der Wärmeverluste einer Wohnung entfallen üblicherweise auf die Heizkörpernischen, da dort die Wände dünner sind. Heizkörperdämmplatten gibt es in Stärken von 2 bis 10 cm, die Kosten liegen pro Wohnung etwa zwischen 25 und 50 Euro. Durch diese Dämmung können Sie die Heizkörperverluste um bis zu 90% reduzieren. Eine Investition, die sich spätestens nach 1-2 Heizperioden bezahlt macht. Die Dämmplatten können in Eigenleistung hinter den Heizkörper geklebt werden. Falls der Platz hinter dem Heizkörper dafür nicht ausreicht, können Sie auch flexibles Material verwenden. Verwenden Sie Material mit einer Reflexionsschicht z.B. aus Aluminium, damit die Wärmestrahlung in den Raum reflektiert wird. Lüftung Richtiges Lüften sichert eine gute Raumluftqualität und ist für Hygiene, Gesundheit und den Erhalt der Bausubstanz wichtig. Die Heizenergieverluste sind bei kontinuierlicher Kipplüftung wesentlich größer als bei regelmäßiger Stoßlüftung. Vermeiden Sie ständig gekippte Fenster, denn hierdurch wird die gerade erwärmte Innenluft wieder nach außen abgegeben und der Heizenergiebedarf unnötig erhöht. Bei weit geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) und abgedrehtem Heizkörper beträgt die notwendige Öffnungsdauer maximal 2-3 Minuten im Winter und bis zu 15 Minuten in der Übergangszeit, um die gesamte Raumluft 64 auszutauschen. Im Normalfall genügen drei Stoßlüftungen, bei starker Feuchteentwicklung vier bis fünf pro Tag. Besonders wirksam ist die Stoßlüftung, wenn ein Durchzug (Querlüftung) erzeugt werden kann. Beim Kochen oder nach dem Duschen sollten die großen Wasserdampfmengen sofort weggelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Weitergehende Informationen zum Thema Lüftung erhalten Sie ab Seite 64. Vor allem in kalten, nicht durchgehend beheizten Räumen (Schlafzimmer) und in Bereichen mit hohem Feuchtigkeitsanfall (Küche, Bad) können Stockflecken oder Schimmelpilze auftreten. Richtiges Lüften hilft Feuchteschäden und Schimmelpilze zu vermeiden. Entgegen der Irrmeinung, dass Außenwände atmen können, ist das Gegenteil richtig. 98% der Raumfeuchte werden durch die Lüftung abgeführt. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit eines ausreichenden Lüftens. Weitere Informationen: www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html Richtig Lüften Dauerhaft gekippte Fenster bringen kaum frische Luft, erhöhen aber die Heizkostenrechnung kräftig. Wie Sie richtig lüften, ob mit oder ohne technischer Unterstützung, erfahren Sie in unserer Infobox. Räume abhängig von deren Funktion und Nutzung lüften Beim Fensterlüften die Raumluftfeuchte und Geruchsbelastung beachten Als Grundregel gilt, dass Feuchtigkeit und Schadstoffe möglichst am Entstehungsort und während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung durch Lüften entfernt werden sollten. Im Einzelnen wird empfohlen: Schlafräume nach dem Aufstehen Im Winter ist eine intensive Stoßlüftung mit weit geöffnetem Fenster - am besten Querlüftung - in den Schlafräumen wichtig, da diese oft kühl gehalten werden und relativ viel Feuchtigkeit durch die Atmung entsteht. Im Sommer oder in den Übergangszeiten können die Fenster nachts angekippt oder ganz geöffnet bleiben. Wohnräume Auch im Wohnzimmer ist regelmäßiges Lüften erforderlich, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Befinden sich im Wohnzimmer sehr viele Pflanzen oder andere Feuchtequellen (Wäsche, Zimmerspringbrunnen), sollten Sie besonderen Wert auf regelmäßiges Lüften legen. Spätestens wenn die Luftqualität als „schlecht“ empfunden wird oder Wassertropfen an den Fensterscheiben zu beobachten sind, sollte eine Stoßlüftung erfolgen. Küche / Bad In diesen Räumen kann in kurzer Zeit sehr viel Feuchtigkeit anfallen (Duschen, Baden, Kochen). Diese „Feuchtespitzen“ sollten unmittelbar durch intensive Fensterlüftung entfernt werden. Im Bad sollte, insbesondere bei eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, nach dem Duschen das Wasser von Wänden und Boden entfernt werden. Textile Vorhänge sollten im Bad vermieden werden Kellerräume In Kellerräumen sind die Außenwände oftmals relativ kalt. In solchen Räumen kann sich im Sommer, wenn warme Luft in den Keller gelangt, Luftfeuchtigkeit an der kalten Kellerwand niederschlagen. Dadurch kann es zu Schimmelpilzwachstum kommen. In den Sommermonaten sollten in Kellerräumen daher nicht am Tag, sondern vorzugsweise nachts bzw. in den frühen Morgenstunden gelüftet werden. Selbstverständlich ist auch im Winter in Kellerräumen eine verstärkte Lüftung sinnvoll. Im Winter kann sie zu jeder Tageszeit erfolgen. Insbesondere bei allen vor dem 2. Weltkrieg gebauten Gebäuden, aber auch bei vielen Nachkriegsbauten fehlt die Abdichtung der Keller und es kommt daher oft zu einer Durchfeuchtung. In solchen Kellern sollten keine Gegenstände des täglichen Bedarfs, die empfindlich gegen Schimmelpilzbefall sind, gelagert werden. 65 Energiespartipps Freie Lüftung Kellerräume, die zur dauerhaften Nutzung (Wohnzwecke o.ä.) vorgesehen sind, sollten beheizbar sein und über eine Fensterlüftungsmöglichkeit verfügen. Beim Stoßlüften auf die Innentüren achten Beim Stoßlüften auch die Innentüren offen halten. Der Luftwechsel wird dann wesentlich größer, vor allem dann, wenn Fenster an den gegenüberliegenden Fassaden geöffnet sind (Durchzugslüftung). Zur Entfernung der „Feuchtespitzen“ aus Bad oder Küche durch Lüften ist es jedoch sinnvoll, die Bad- bzw. Küchentür zu schließen, da sich sonst Feuchtigkeit und Gerüche in der übrigen Wohnung verteilen. Nur wenn es keine Lüftungsmöglichkeit im Bad gibt (weder Fenster noch Ventilator), sollte die Tür zu anderen geheizten Zimmern geöffnet und vermehrt gelüftet werden. Auf Baufeuchte durch verstärktes Lüften reagieren. Baufeuchte kann sowohl im Neubau als auch nach Sanierungen für eine gewisse Zeit auftreten. Entscheidend ist, wie viel Feuchtigkeit beispielsweise bei Putz- und Estricharbeiten in das Gebäude gelangt. Durch die Bauweise bedingt fällt in massiv errichteten Gebäuden mehr Baufeuchte an als bei Leichtbauhäusern. Die Baufeuchte muss durch verstärktes Lüften aller Räume aus dem Gebäude entfernt werden. Man kann davon ausgehen, dass dies im Neubau (Massivbauweise) nach 1 bis 2 Jahren erreicht ist. Für diesen Zeitraum müssen Sie auch mit höheren Heizkosten rechnen. Türen zu wenig beheizten Räumen geschlossen halten. Ständig angekippte Fenster vermeiden Es erhöht den Energieverbrauch und die Heizkosten drastisch, wenn Fenster über längere Zeit oder immer gekippt bleiben. Besser ist es, mit Stoßlüftung nach „Bedarf“ zu lüften. Ein nachts im Schlaf- oder Kinderzimmer (bei gedrosselter Heizung) gekipptes Fenster sollte selbstverständlich tagsüber geschlossen werden. e ani Energiespartipps S der g run der - hte euc eF h sch nac riti n k e e n. alt ein en. ter erh prüf kann tstehe v ens s r F g n e g e e un di üb run wär ng enn nicht zur Lüft nung Sanie ohnu w , h r all nd eratur Wo eine der W er F enwa h p n d i c a n ß em N tion dan die Au chent a u m t si lle n flä nd or a den u Ober drig). alte d v h r t e er un sve s is nie (di . Die uert w t ist dann ung erden erden ft m e ü t w L n w b m r t i e ä e ass das ble ftet cht ged uss angep t gelü ftfeu erme mseite m lu n n hn üb Rau atio unge gewo Raum er zu u t i g t e e rS als tiv din iese en Be änger ie rela ygrom d n H I die neu zw. l n, d em ber fü den ger b pfohle it ein t fi Lü m ng häu ird em nung edi ür das b n w h f o ru n Es iete ahme er W d M n n e . i ihr maß fen prü lten ungs ren. l o ie rs ier iete n San inform m r Ve en vo lten a g Fol sverh g n tu 66 Weitere Informationen www.zukunft-haus.info/energiespartipps/filmbeitraege/tipp-1-richtig-heizen-und-lueften.html ns me Sie www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html y ©b We me nn W Gr hr l äsc ü u h in ndle ften etr oc de g . e od kn r er Woh nd g en au T i un ch rock nun lt: W ve de g rm ne genu enrä tro äsch eid de n c ns das tzt w ume kne e na lic c ins ati n hi Wa erd vor .W hM o F st, n luft rei en sser en. B hand enn ögli e t c W i g a e e f ge m ern us iW ns äs hke R ef t Gü rock aum ührt t wi der äsch ind, chep it ni r c A pe nstig net, ble werd d, so blu etro sollt lätze ht ft i s nu e c e b l o i n l k n t. st te n ll He n , izu nd d es, te u Wird da s der icht ern, diese d o ng ie Z in d nbe A Wä ns bl urc bei d da i i be mme eser ingt sche t die uftsc h Ko in ich rtür Zeit gelü in de feuc hlau nh c t a ge ein fte bs sch t w r Wo te Ab h F e ch h alt loss nste erde nun ra en en n g . . zu nzu ha k i lte pn. Die ALD als Hilfsmittel zur Schimmelpilzvermeidung sinnvoll. Bei luftdichter Bauweise können Außenluftdurchlässe (ALD) unabhängig vom Lüftungsverhalten der Raumnutzer einen gewissen Luftaustausch sicherstellen. Damit wird die Entstehung von Schimmelpilz in vielen Fällen verhindert und die Luftqualität verbessert. Mit der Lüftungsanlage lüften und nicht gegen sie. Gibt es eine ventilatorgestützte Lüftungsanlage für die gesamte Wohnung, kann auf die Fensterlüftung fast ganz verzichtet werden. Stoßlüftungen sind dann nur noch bei „Feuchtespitzen“ oder hohen Schadstoff- bzw. Geruchsbelastungen erforderlich. Gibt es nur in bestimmten Räumen Lüftungsanlagen (z.B. ein dezentrales Lüftungsgerät oder ein Abluftventilator im Bad), muss die übrige Wohnung wie gewohnt über die Fenster gelüftet werden. Bei allen Lüftungsanlagen auf regelmäßige Wartung und Filterwechsel achten. Damit die Lüftungsanlage bestimmungsgemäß funktioniert, ist wie bei der Heizung eine regelmäßige Wartung notwendig. Diese Wartung sollte jährlich von Fachpersonal durchgeführt werden und Funktionskontrolle (ausreichender Luftwechsel) sowie Reinigung umfassen. In Abhängigkeit von der Verunreinigung der Luft (Staub, Fett usw.) sollten die Filter durchschnittlich etwa 2 bis 4 mal im Jahr gereinigt und etwa 1 mal im Jahr (bei Bedarf auch häufiger) gewechselt werden. Sonst kann es nämlich auch bei Lüftungsanlagen zu Verkeimung kommen. Mieter sollten mit dem Vermieter klären, wer für den Filterwechsel verantwortlich ist.“ Auszug aus: Umweltbundesamt – Schimmelpilzsanierungsleitfaden, 2005 Lüftungsanlagen mit zusätzlichen Funktionen – wie Variation des Luftwechsels mit einem Zeitprogramm oder eine „Partyschaltung“, d.h. eine einmalige, zeitlich begrenzte Erhöhung des Luftwechsels – können genutzt werden, um die Lüftung an individuelle Lebensgewohnheiten anzupassen. 67 Energiespartipps Lüftungsanlagen Wasser Trinkwasser ist kostbar und für unser Leben unverzichtbar. Die Warmwasseraufbereitung steht mit 10 bis 15 % an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte. Der Durchschnittsverbrauch pro Tag und Person liegt bei etwa 125 Liter, davon ca. 40 Liter warmes Wasser. Ungefähr 25 % entfallen auf die Küche und der Rest auf Reinigung und Körperpflege. Durch einen bewussten und sparsamen Umgang mit Wasser können bis zu 30 % Energie gespart werden. Sie sollten wissen, dass die Energiekosten für auf 55 Grad erwärmtes Wasser höher liegen, als die Wasserbezugskosten. Wichtig Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann in Betrieb, wenn die Trommel ausreichend befüllt ist oder nutzen Sie das Energiesparprogramm. Bei normal verschmutzter Wäsche wird keine Vorwäsche benötigt. Waschen Sie möglichst bei niedrigeren Temperaturen. Anstatt 60 °C reichen oft auch 40 °C. Es lassen sich bis zu 35% an Energieaufwand durch energieeffizientes Waschverhalten einsparen. Viele Geschirrspülmaschinen können auch am Warmwasserhahn angeschlossen werden (siehe Gebrauchsanweisung), Waschmaschinen über ein Vorschaltgerät. Das ist sinnvoll, wenn das warme Wasser mit wenig CO2-Ausstoß erzeugt wird, etwa solar oder mit einer Pelletsheizung. Der tropfende Wasserhahn, der alle zwei Sekunden tropft, kostet pro Jahr rund 800 Liter Wasser. Eine Geschirrspülmaschine ist kein Luxus. Eine Familie mit 4 Personen verwendet für das Spülen von Hand durchschnittlich 40 Liter Wasser pro Tag. Um das Wasser zu erwärmen, werden bis zu 2 Kilowattstunden benötigt. Im Schnitt verbraucht eine Geschirrspülmaschine 20 Liter Wasser bei ca. 1 Kilowattstunde. Moderne Geräte mit ECO-Programm noch weniger. Wer keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser nicht ständig während des gesamten Spülvorgangs laufen lassen! Für ein Vollbad brauchen Sie ca. 150 Liter Wasser. Für eine kurze Dusche 15-30 Liter. Energiespartipps Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) Denken Sie auch an Ihre Toiletten! Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser pro Spülung. Im Vergleich: Ein Spülkasten mit Spartaste nur 3 Liter. 68 Weitere Informationen: www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespar-spezial/warmwasser/wasser-sparen-die10-besten-tipps.html Strom Benutzen Sie Stand-by-Schaltungen nur, wenn es wirklich sein muss. Schalten Sie das Gerät über Nacht oder bei längeren Benutzungspausen ab. Manche Geräte verbrauchen selbst dann Strom, wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Mit Steckerleisten können Sie auch gleichzeitig mehrere Geräte bequem ein- und ausschalten. Wenn Sie den Stand-by-Betrieb konsequent einschränken, können Sie sich binnen Jahresfrist über einen niedrigeren Jahresstrombedarf freuen. Kochen Beim Kochen können Sie Energie sparen, wenn der Durchmesser des Topfes mit dem Durchmesser der Kochstelle übereinstimmt! Bei einem zu kleinen Topf geht unnötige Wärme verloren. Ist der Topf zu groß, verlängert sich die Ankochdauer. Ganz wichtig ist der völlig ebene Topfboden, weil damit der Wärmekontakt am besten gewährleistet ist. Und noch effizienter sind doppelwandige Töpfe, da sie über Außenwand und Deckel noch weniger Energie verlieren. Mit einem Glaskeramik- oder einem Induktionskochfeld kann sparsamer gekocht werden als mit Gusskochplatten. Schalten Sie die Kochstelle oder den Backofen 5 bis 10 Minuten vor Ende der Garzeit schon aus. Die Nachwärme reicht in der Regel völlig aus, damit die Speisen gar werden. Der Deckel muss auf den Kochtopf! Mit Deckel geht der Kochvorgang schneller, weil die Wärme im Topf bleibt und die Kochdauer verringert wird. Ein Beispiel: Für 1,5 Liter Suppe ohne Deckel braucht man dreimal so viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker sollten sich einen transparenten Deckel gönnen. Der Fachmann für Ihr Bad! Planung und Ausführung in einer Hand Heizung Sanitär Lüftung Solaranlagen Komplettbäder Ausstellung Fachmarkt 24 St. Notdienst Turnierstr. 4-6 . 55218 Ingelheim Telefon: 06132 / 62740 . Fax: 06132 / 62832 www.weimer-info.de [email protected] Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 9.00 - 18.00 Uhr Sa.: 9.00 - 13.00 Uhr 69 Energiespartipps Sparsamer mit elektrischen Haushaltsgeräten umgehen Fernsehgeräte Die heute sehr beliebten flachen Fernsehgeräte haben ein oft unbekanntes Problem. Sie haben besonders bei großen Bildflächen einen erstaunlich hohen Stromverbrauch. Während der Strombedarf von Röhrengeräten der letzten Generation mit ca. 80 cm Bildschirmdiagonale bei etwa 80 Watt liegt, können große Flachbildgeräte bis zu über 800 Watt liegen und sind damit wahre Raumheizgeräte. Die Stromwerte sind allerdings je nach Hersteller und Typ auch bei gleicher Bildschirmgröße sehr unterschiedlich. LCD-Geräte mit ca. 80 cm Diagonale haben einen Leistungsbedarf von 90 bis zu 190 Watt. Die Stromkostendifferenz liegt dabei in 10 Jahren bei etwa 300 €. Geräte mit geringem Leistungsbedarf haben eine geringere Wärmeentwicklung, was auch zu einer längeren Gerätelebensdauer und geringeren Störanfälligkeit führen kann. Es lohnt sich daher aus mehreren Gründen den Strombedarf zu vergleichen und für ein sparsameres Gerät auch mehr zu investieren. Wäschetrockner Während eine energiesparende Waschmaschine mit ca. 6 kg Fassung für einen Waschvorgang etwa 1 kWh verbraucht, liegt der Verbrauch für das Trocknen mit dem Wäschetrockner bei etwa 3 bis 3,5 kWh. Wesentlich günstiger sind die Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik, die den Stromverbrauch etwa halbieren. Von wesentlicher Bedeutung für den Stromverbrauch zur Trocknung ist aber auch die Schleuderdrehzahl der Waschmaschine. Sie sollte bei mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute liegen oder besser bei 1600 UpM. Das Trocknen auf der Leine ist nach wie vor die beste und sparsamste Methode. Zumindest in der wärmeren Jahreszeit sollte man möglichst darauf zurückkommen. Energiekostenmessgerät Um den Strombedarf einzelner Verbraucher zu messen, gibt es Leistungsmessgeräte. Es wird zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die Leistung in Watt und den Verbrauch in kWh. Diese Messung sollte der Anwendung entsprechend über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Ein Leistungsmessgerät kostet ca. 20 Euro. Die Anschaffung lohnt sich, weil man damit in einem Haushalt viele Einsparmöglichkeiten finden kann. Das Umweltund Energieberatungszentrum der Kreisverwaltung Mainz-Bingen hält diese Energiekostenmessgeräte zur Ausleihe kostenlos für Sie zur Verfügung. Neukauf von Geräten Wenn ein Gerät nicht mehr nutzbar ist und ausgetauscht werden muss, lohnt es sich vor dem Neukauf auf das Geräte-Label zu achten. Wir stellen Ihnen die üblichen Geräte-Label im Folgenden vor: Weitere Informationen: www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/energiespartipps.html Energiespartipps www.blauer-engel.de www.eu-energystar.org www.spargeraete.de 70 Geräte-Label im Überblick: Europäisches Energielabel für Haushaltsgroßgeräte Die Regelung gilt seit 1998 und bestimmt, dass elektrische Haushaltsgroßgeräte mit dem EU-Energielabel ausgezeichnet werden. Darunter fallen Kühl- und Gefriergeräte, Wäschetrockner, Waschvollautomaten, Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen, Lampen und Raumklimageräte. Beim Kauf eines dieser Geräte sollten Sie sich fachkundig beraten lassen, denn auch hier lohnt sich unbedingt der Blick aufs Detail. Seit Juni 2010 ist die geänderte Rahmenrichtlinie 2010/30/ EU zum Energielabel in Kraft. Das geänderte Label zeigt zur Darstellung des technischen Fortschritts - je nach Produktgruppe - die erweiterte Skala um bis zu drei zusätzliche Klassen. Diese Klassen tragen die Bezeichnungen A+, A++ bzw. A+++. Das neue Label ist sprachneutral. Die bislang gebräuchliche textliche Beschreibung der Merkmale wurde durch Piktogramme ersetzt. Energy-Star für Bürogeräte Das Energiesparprogramm „Energy Star“ wurde gemeinsam mit den Vereinigten Staaten beschlossen, um Anreize für die Herstellung von energieeffizienten Bürogeräten zu schaffen. Das Energy-Star-Emblem ermöglicht es, energiesparende Geräte zu erkennen, die einen Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung und zum Umweltschutz leisten. Umweltzeichen Der Blaue Engel Der Blaue Engel ist wohl das älteste und bekannteste Umweltzeichen. Er wird von einer unabhängigen Jury für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Neben dem Energieverbrauch spielen dabei auch Kriterien wie Recyclingfähigkeit oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle. Die Vergabekriterien legen das Umweltbundesamt und das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam fest. Diese werden regelmäßig verschärft. Ökostrom und Anbieterwechsel Wenn Verbraucher Ökostrom bestellen, wollen Sie, dass der Strom in umweltfreundlichen Anlagen erzeugt wird und sie einen aktiven Beitrag zur Verringerung der CO2-Problematik leisten. Letzteres geschieht dadurch, dass mit dem Bezug von Ökostrom auch Impulse für den Bau neuer Anlagen gesetzt werden. Wenn Strom zum Beispiel allein aus bestehenden Wasserkraftanlagen stammt und nur auf dem Papier einem Verbraucher zugeordnet wird, hat das mit Ökostrom wenig zu tun. Denn es fehlt vor allem der Impuls für den Bau neuer Anlagen. Zu Recht werden solche Angebote gelegentlich als „Grünstromwäsche“ bezeichnet, weil die Belieferung mit Strom aus alten Wasserkraftwerken zum Beispiel in Österreich oder Norwegen nach Deutschland zu einer „Rücklieferung“ von Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken in diese Länder führt. Ökostrom wird auf unterschiedliche Weisen gewonnen. So werden beispielsweise Geothermie, Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie und Biomasse genutzt, um Energie zu erzeugen. Hierdurch wird einerseits die Umwelt massiv geschützt. Zum anderen sind solche Modelle unabhängig von begrenzten Kraftstoffen wie Kohle oder gefährlichen Brennelementen wie Plutonium. Sie tragen also durch einen Ökostrom-Wechsel zum Klimaschutz und zur Sicherheit in Deutschland bei. Wichtig ist es, den passenden Anbieter für einen Ökostrom-Wechsel zu finden. Hierfür gibt es einige Kriterien. So sollte der Stromanbieter nur grünen Strom erzeugen und auch keinen Strom aus Atomkraftwerken einkaufen. Des Weiteren ist es ratsam, einen Ökostrom-Anbieter zu wählen, der nachweislich in regenerative Energieformen investiert und somit zukunftsweisend arbeitet. ss a G & a m G & SSttrro d om er Han d n a n i H e r s e u n i a e aus WUSSTEN WUSSTEN SIE, SIE, DASS DASS ... ... ... ... EWR EWR Ihnen Ihnen nicht nicht nur nur Strom, Strom, sondern sondern auch Gas liefert? auch Gas liefert? Informieren Sie sich unter der kostenlosen Rufnummer: Informieren Sie sich unter der kostenlosen Rufnummer: 0800 0 848 848 oder im Internet auf ww.ewr.de 0800 0 848 848 oder im Internet auf ww.ewr.de 71 Energiespartipps Ökostrom ist eine moderne und umweltverträgliche Art des Stroms. Die Umsetzung des politisch festgelegten Ausstiegs aus der Atomkraft ist langfristig geplant. Der persönliche Ausstieg ist jedoch mit einem Wechsel zum Ökostrom sofort möglich. Ein solcher Wechsel bringt zahlreiche Vorteile. So unterstützen Sie durch Ihren Ökostrom- Wechsel die Investitionen in erneuerbare Energien. Zudem sprechen Sie sich ganz klar gegen die aus Atomkraftwerken gewonnene Energie aus. Des Weiteren schonen Sie die Umwelt, weil weniger Energie aus umweltschädlichen Kohlekraftwerken gewonnen wird. Nicht zuletzt kann Ökostrom heutzutage manchmal sogar günstiger sein als das Standardangebot des örtlichen Versorgers. Qualitätslabel Aus unserer Sicht sind die Anforderungen aus dem ok-Power-Label und dem Grüner Strom Label Gold ambitioniert, ebenso die Anforderungen des Ökoinstituts Freiburg an EcoTopTen-Stromprodukte. Hier können Sie sicher sein, dass die zuvor beschriebenen Anforderungen und Erwartungen auch erfüllt werden. Der bisherige Versorger schickt Ihnen eine Bestätigung der Kündigung und eine Schluss rechnung über den angefallenen Stromverbrauch. Weiter Informationen:: www.ok-power.de/home.html www.gruenerstromlabel.de/ www.ecotopten.de/produktfeld_strom.php www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/ Vorsicht bei RECS! RECS und EECS sind keine Qualitätslabel, sondern Herkunftsnachweise für Ökostrom. Die Verwendung ist oft ein Hinweis auf Greenwashing („Schummelstrom“). Denn mit den Nachweisen kann die Eigenschaft „Ökostrom“ auf Strom aus konventionellen Kraftwerken (Atom, Kohle) übertragen werden. Besonders Stromdiscounter setzen auf solche Zertifikate und verkaufen konventionellen Strom von der Strombörse als Ökostrom. So geht der Wechsel: Jeder Verbraucher kann seinen Stromlieferanten frei wählen. Das gilt nicht nur beim Einzug in eine neue Wohnung: Auch wer bereits einen Liefervertrag mit einem Anbieter hat, kann wechseln. Hier sind allerdings die Kündigungsfristen im bestehenden Vertrag entscheidend. Sie fordern vom gewünschten neuen Versorger Vertragsunterlagen an. Nach Prüfung der Unterlagen schicken Sie den ausgefüllten und unterzeichneten Liefer vertrag an den neuen Versorger zurück. Er bekommt von Ihnen eine Vollmacht zur Kündigung des alten Vertrags mit dem bishe rigen Versorger und in der Regel eine Ein zugsermächtigung zum Bankeinzug der Abschlagszahlungen. Energiespartipps Der neue Stromversorger übernimmt alles Weitere. Er regelt mit dem alten Versorger den notwendigen Datenaustausch und ggf. die Zählerablesung. Zur Sicherheit sollten Sie sich auch den Zählerstand am Wechseltag notieren. 72 Sie erhalten vom neuen Stromversorger eine schriftliche Bestätigung über den Vertragsabschluss und den Lieferbeginn. web/stromanbieterwechsel_faq.html Sparsamer bei der Beleuchtung Aus für die Glühbirne Die gute alte Glühbirne ist ein wahrer Energieverschwender. Deswegen dürfen seit dem 1. September 2013 in der Europäischen Union keine klassischen Glühbirnen mehr hergestellt und gehandelt werden. Dies galt bereits seit 2 Jahren für die Birnen mit hoher Leistung, doch nun ist auch Schluss mit den kerzenförmigen 40 und 25 Watt Birnen. Glühbirnen gibt es nur noch so lange der Vorrat reicht, denn die Händler dürfen keine Birnen mehr nachordern. Energiesparlampen Mit dem Einsatz von Energiesparlampen lassen sich gegenüber der Glühbirne ca. 80 % an Stromkosten sparen. Der Energiesparlampe liegt das Funktionsprinzip einer Leuchtstofflampe zu Grunde. Bei einer Leuchtstofflampe als Energiesparlampe, wird durch die in der Glasröhre vorhandenen Leuchtstoffe mittels Entladung im Quecksilberdampf ultraviolette Strahlung erzeugt, welche nach außen hin beim Verlassen der Glasröhre in Licht umgewandelt wird. Diese beiden Prozesse werden als Entladung und Fluoreszenz bezeichnet. Der Vorteil der Energiesparlampen liegt in der Lichtausbeute, denn es werden ca. 25 % des Stroms in Licht umgewandelt. Bei der Glühlampe waren es nur 5 %. Der CO2-Ausstoß kann durch den Einsatz einer Energiesparlampe sehr stark verringert werden. Viele Kunden empfinden es als nervig, dass die neuen Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt werden müssen, und auch das kältere Licht fällt negativ auf. Aber im Geldbeutel und bei der Stromeinsparung macht sich der europaweite Verzicht auf Glühbirnen bereits deutlich bemerkbar. Stiftung Warentest empfiehlt, um die Lebensdauer der Energiesparlampe zu erhöhen, bei häufigem Ein- bzw. Ausschalten immer eine Ruhezeit von zwei Minuten einzuhalten. Die führenden Hersteller versuchen durch intensive Forschung die Menge des benötigten Quecksilbers immer mehr zu reduzieren. Denn das benötigte Quecksilber ist ein Nachteil bei der Herstellung und Entsorgung der Energiesparlampen. Die Sorge vieler Verbraucher um ihre Gesundheit ist laut Stiftung Warentest aber größer als das Risiko, das von der geringen Menge ausgeht. In allen getesteten Modellen ist das Schwermetall in ausgeschaltetem Zustand in Amalgan gebunden und die gemessenen Quecksilberbelastungen nach Bruch bleiben weit unter den Richwerten für Raumluft. pe ist die Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings etwa dreimal schlechter. Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung. Handelsbezeichnungen für diese Technologie sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“ oder „infrared coated“. Eine Lampe mit dieser Technik verbraucht ca. ein Drittel weniger Energie und hält länger als eine normale Halogenlampe. Halogenlampen gibt es inzwischen auch in normaler GlühbirnenForm. LED: Klein und fein LED-Lampen (Licht Emittierende Dioden) sind eine echte Alternative. Der höhere Anschaffungspreis lohnt sich auf Grund der vielfältigen Vorzüge. Das Marktangebot steht erst am Anfang und ist doch jetzt schon sehr vielfältig. Es wird ständig erweitert und verbessert. LED sind sehr langlebig. Die Lebensdauer ist etwa 10 mal höher als bei Energiesparlampen. Außerdem enthalten sie keine gefährlichen Stoffe wie eben Quecksilber. Eine LED verbraucht z.B. 90 % weniger Strom als die Glühlampen, ca. die Hälfte weniger als Halogenlampen und etwas weniger als Energiesparlampen. Die LED ist umweltfreundlich und erfreulicherweise im Gebrauch sehr robust. LED-Leuchten sind problemlos mit dem Edisongewinde erhältlich. HINWEIS Da LEDs ein sehr grelles und intensives Licht erzeugen können, sollte wie auch bei anderen Leuchtmitteln darauf geachtet werden, dass man nicht direkt in die Lichtquelle sieht. Die Netzhaut könnte bei superhellen LEDs beschädigt werden. Bei Kindern und Haustieren darauf achten, dass diese nicht ungehindert in das Licht blicken können. ACHTUNG Das Leuchtplasma der Energiesparlampe enthält ca. 7mg Quecksilber und darf deshalb keinesfalls zusammen mit dem Hausmüll entsorgt oder in den Altglascontainer geworfen werden. Damit das giftige Schwermetall nicht in die Umwelt gelangt, müssen Energiesparlampen als Sondermüll entsorgt werden Das bedeutet für den Endverbraucher: Die Energiesparlampen gehören in die Schadstoffsammlung. Weitere Informationen: www.klima-sucht-schutz.de/energiesparen/ energiespar-spezial/beleuchtung.html www.energiespartipps-online.de/energie-sparen/ strom/beleuchtung/ Halogenlampen: Beachten Sie die Unterschiede Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie haben aber im Vergleich zu konventionellen Glühlampen eine rund doppelt so hohe Lebensdauer – etwa 2.000 Betriebsstunden – und eine bis zu doppelt so hohe Lichtausbeute. Im Vergleich zur Energiesparlam- 73 Energiespartipps Es zahlt sich in jedem Fall aus, wenn man auf eine gute Qualität der Energiesparlampe achtet, die inzwischen in den vielfältigsten Formen erhältlich sind. BAFA-Förderung g n u r e Förd Förder- und Finanzierungsprojekte Der Einsatz von erneuerbaren Energien wird über das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ und auch über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. In wie weit Doppelförderungen bzw. Kombination von Förderung und Zuschuss bei KfW, BAFA und anderen Förderung ungekürzt möglich sind, ist in jedem Einzelfall zu prüfen. Bauen und Sanieren Wichtig: Es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf eine Förderung. Beide, KfW und BAFA ändern Ihre Förderbedingungen teilweise in sehr kurzen Abständen und setzen auch Zuschüsse aus, wenn keine Haushaltsmittel freigegeben sind. Bewilligungen werden nur im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel von der jeweiligen Bewilligungsstelle erteilt. Deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig und aktuell zu informieren. Kümmern Sie sich rechtzeitig um mögliche Fördermittel: In der Regel müssen diese vor Beginn der Maßnahme beantragt und bewilligt werden. Eine Ausnahme stellt das BAFA dar, bei welchem innerhalb von 6 Monaten nach Inbetriebnahme die Förderung beantragt werden muss. 74 Das Programm zur „Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ ist derart komplex und variabel gestaltet, dass es ohne fachkundige Beratung kaum mehr möglich ist, die optimale Förderung und deren Voraussetzungen dafür richtig zu erkennen und zu beantragen. Deshalb soll an dieser Stelle nur empfohlen werden, vor der Durchführung von Gebäudesanierungen fachkundigen Rat einzuholen. Es werden Zuschüsse für thermische Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen gezahlt. Der aktuelle Stand z.B. über abgerufene Mittel für Solaranlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen kann unter www.bafa.de über eine sogenannte „Förderampel“ eingesehen werden. Hinweis: Die Höhe der Zuschüsse kann sich gegenüber der Basisförderung erhöhen, wenn nach energetischer Modernisierung ein bestimmtes KfW-Effizienzhaus nachgewiesen werden kann. Bei Wärmepumpen müssen festgelegte Jahresarbeitszahlen erreicht werden. Lassen Sie sich die Jahresarbeitszahl vor dem Kauf der Wärmepumpe berechnen, wenn Sie mit einem Zuschuss vom BAFA rechnen. Ein Energieberater kennt alle aktuellen Möglichkeiten der BAFA-Förderungen und ist beim Ausfüllen der erforderlichen Anträge und Erklärungen behilflich. Bei Neubauten ist keine BAFA-Förderung mehr möglich. Ausgenommen davon sind zu erstellende Gebäude, bei denen über Solaranlagen oder Biomasseheizungen Prozesswärme erzeugt wird. KfW-Förderung Auch hier sind die Fördermöglichkeiten äußerst komplex und vielfältig und werden auch weiterhin ständigen Veränderungen unterliegen. Deshalb ist auch hier der beste Rat, den man geben kann: Suchen Sie sich einen Energieberater, der den Förderdschungel beherrscht. Zu unterscheiden sind Programme für die Sanierung (Programmnummer 151/430/431/167/274) und für den Neubau (Programmnummer 153/274/275). Sanierung: Für die Sanierung gilt: Alle Wohngebäude mit Bauantrag bis Ende 1994 kommen in den Genuss der vollen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Im KfW-Programme Energieeffizient Sanieren gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen einer Kreditvariante Bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses kann ein Darlehen bzw. Zuschuss auf die maximale Summe von bis zu 75.000 € /Wohneinheit, beantragt werden. Tilgungszuschüsse oder Zuschüsse sind bei einer energetischen Modernisierung von 2,5 % bis 25 %, bezogen auf die förderfähigen Investitionskosten, möglich. Die Höhe des Tilgungszuschusses bzw. Investitionszuschusses ist davon abhängig, welches KfW-Effizienzhaus erreicht und nachgewiesen werden kann. Ein Sachverständiger muss das Erreichen eines KfW-Effizienzhauses nach Fertigstellung prüfen und bestätigen. Bei Durchführen von Einzelmaßnahmen beträgt der maximale förderfähige Betrag 50.000 € pro Wohneinheit. Bei Verzicht auf ein KfW-Darlehen wird bei Einzelmaßnahmen ein Zuschuss in Höhe von 10 % gewährt (maximal 5.000 € pro Wohneinheit). Einzelmaßnahmen unterliegen technischen Mindestforderungen gemäß einer Anlage, die ebenfalls von einem Sachverständigen zu prüfen und zu bestätigen sind. In beiden Fällen ist bei der Kreditvariante immer der aktuell gültige Zinssatz zu beachten. Im Zuge einer energetischen Modernisierung/ Sanierung wird eine Baubegleitung (Programm 431) durch einen Sachverständigen empfohlen. Diese wird mit 50 % der in Rechnung gestellten Kosten, maximal mit 4.000 € je Gebäude bezuschusst. Baubegleitung kann bei Erreichen eines KfW-Effizienzhauses und bei Durchführen von Einzelmaßnahmen beantragt werden. Bis zu 50.000 € pro Wohneinheit als Darlehen werden im KfW-Programm 159 Altersgerecht Umbauen als Kredit zur Verfügung gestellt. Es müssen technische Mindestanforderungen gemäß einer Anlage erfüllt werden. Die KfW-Programme Energieeffizient Sanieren und Altersgerecht Umbauen sind untereinander kumulierbar. Holzvergaser, Pelletheizungen, Holzhackschnitzelheizungen), Wärmepumpen mit einer Nennwärmeleistung bis 100 kW. Die Kredithöhe beträgt bis zu 50.000 €/Wohneinheit. Neubau: Für den Neubau eines Wohngebäudes kann das KfWProgramm 153 Energieeffizient Bauen in Anspruch genommen werden, wenn ein KfW-Effizienzhaus 55 oder besser bzw. ein Passivhaus hergestellt wird. Die Darlehenssumme beträgt maximal 50.000 €/Wohneinheit. Für das Erreichen eines Effizienzhauses 55 erhält man einen Tilgungszuschuss von 5 % und für ein Effizienzhaus 40 werden 10 % Tilgungszuschuss gewährt. Im KfW-Programm 274 wird die Errichtung oder der Ausbau einer Photovoltaikanlage in einer günstigen Kreditvariante gefördert. Seit Januar 2013 gibt es zusätzlich das KfW-Programm 275, in welchem eine Förderung für die Installation eines Stromspeichers in Verbindung mit der Errichtung einer PhotovoltaikAnlage in Form eines Kredits mit einem Tilgungszuschuss von 30 % verankert ist. Das KfW-Programm 270 Erneuerbare Energien gewährt zinsgünstige Darlehen für Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, z. B. Sonne, Biomasse, Wind, Wasser oder Erdwärme. Günstige Finanzierungszinsen stehen auch für Kommunen, Kirchen, Sportvereine, Dienstleister sowie Unternehmen zur Verfügung. Insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) werden 80 % der Kosten bei einem maximalen Förderbetrag von 1.280 € für Energieberatungen bei der sog. Initialberatung erstattet. Für intensivere Detailberatungen werden 60 % der Kosten von maximal 4.800 € bezuschusst. Die vielfältigen und umfangreichen Programme der KfW erfordern die Hilfe von Energieberatern, um alle Möglichkeiten auszuloten und optimal zu nutzen. Die KfW-Programme für KMU werden von Beratern begleitet, die bei der KfW gelistet sind. Selbstverständlich ist das Förder- und Finanzierungsangebot der KfW noch umfangreicher. An dieser Stelle wurde lediglich auf die wichtigsten Programme für Neubau und Altbaumodernisierung hingewiesen. Im KfW-Programm 167 wird ein Ergänzungskredit für die Umstellung der bestehenden Heizungsanlage, welche vor dem 01.01.2009 installiert wurde, auf Erneuerbare Energien gewährt. Gefördert werden: Thermische Solarkollektoranlagen bis 40 m2 Bruttokollektorfläche, Biomasseanlagen mit einer Nennwärmeleistung von 5 kW bis 100 kW (zum Beispiel 75 Förderung (Programm 151) und einer Zuschussvariante (Investitionszuschuss, Programm 430). In beiden Programmen wird unterschieden, ob Sie einzelne Maßnahmen oder eine Komplettsanierung durchführen, bei welcher Sie einen bestimmten Effizienzstandard erreichen. ISB-Darlehen Wohneigentum und Modernisierung Programm für die Modernisierung und Instandsetzung von selbst genutztem Wohnraum Die Investitions- und Strukturbank gewährt Darlehen für die Modernisierung und Instandsetzung von selbst genutztem Wohnraum. Gefördert werden Modernisierungsmaßnahmen, die die Einsparung von Energie oder Wasser bewirken. Förderfähig sind auch bauliche Maßnahmen, die die Beheizung und Wassererwärmung durch die Nutzung alternativer oder regenerativer Energien ermöglichen. Antragsberechtigt sind Haushalte, deren Einkommen die Einkommensgrenze des § 9 Abs. 2 Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) um nicht mehr als 60% überschreiten. Für Haushalte mit bis zu vier Personen beträgt das Darlehen maximal 60.000 €. Für jedes weitere Haushaltsmitglied kann das Darlehen um 5.000 € erhöht werden. Förderung Die ISB gewährt das Darlehen zu dem im Zeitpunkt des Antragseingangs (Förderantrag und Förderbestätigung) maßgeblichen Zinssatz. Die aktuellen Zinssätze sind unter der Internetadresse der ISB www.isb.rlpde abrufbar. Weitere Auskünfte erteilt die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz unter 06131 / 6172-1746. 76 Weitere Informationen: www.bafa.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.kfw.de Förderprogramme der KfW www.isb.rlp.de/ Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz www.energie-effizienz-experten.de Vor-Ort-Energieberater www.bmwi.de > Energie www.energiefoerderung.info/ Umfangreiche Förderdatenbank www.foerderdata.de Umfangreiche Förderdatenbank www.solarfoerderung.de Forum Umwelt Beratungsangebote des UEBZ Energieberatung Beratungsleistungen Energiesparendes Bauen und Sanieren Niedrigenergie- und Passivhausbauweise Hocheffiziente Sanierung von Bestandsgebäuden Anlagentechnik / alternative Energieträger Moderne, sparsame und regenerative Heiztechnik (Wärmepumpentechnik, Holzpelletheizkessel, Solarthermie, Blockheizkraftwerke usw.) Photovoltaik Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Dämmstoffe Wärmedämmverbundsysteme, Innenwanddämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke/ Dach mit herkömmlichen und nachwachsenden Dämmstoffen Einfach umzusetzende Sparmaßnahmen Energiesparende Haushaltsgeräte und Beleuchtung, kostenloser Verleih von Stromsparmessgeräten Ihr gutes Recht Energieeinsparverordnung (EnEV) Erneuerbare-Energien-Wärmegestz (EEWärmeG) usw. Staatliche und regionale Förderprogramme Bitte vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit uns. Terminvereinbarungen und Anmeldungen nimmt für Sie gerne Sabine Fleck telefonisch entgegen unter: 06132 / 787-2173 Umweltberatung Auszeichnungen Umweltschutzpreis Landkreis Mainz-Bingen Für Privatpersonen, Vereine, Schulen und Kitas Klimaschutzpreis Landkreis Mainz-Bingen Für CO2-Einsparprojekte, Energieeffizienzmaßnahmen u.a. in öffentlichen Gebäuden Die „Grüne Hausnummer“ Auszeichnung für umweltfreundliches Bauen und Wohnen für Privatpersonen und Firmen Ökoprofit für Firmen – Umweltschutz mit Gewinn Das Ziel von Ökoprofit ist es, die Umwelt zu schonen und mit den eingesetzten Maßnahmen Kosten zu sparen. Umweltbildung Informationsseminare und Fortbildungen Zukunftswerkstätten, Millenniumskampagne, Partizipationsverfahren u.a. Forum Umwelt Jährliches Symposium zu aktuellen Umweltthemen Umweltprojekte / Vorträge / Umweltexkursionen / Schulungen im Landkreis Verschiedene Themen je nach Aktualität und auf Anfrage für Schulklassen, Vereine und Gruppen (u.a. im Selztal, Rochusberg bei Bingen, Mittelrheintal...) FÖJ / BFD - Stelle Jährlich wechselnde Einsatzstelle im Rahmen des Freiwilligen Ökologischen Jahres bzw. des Bundesfreiwilligendienstes. 77 Beratungsangebote s g n u Berat e t o b e g an Weiterbildungsangebote Vorträge, Weiterbildungen und Schulungen, zum Beispiel die Klimaschutztour Ansprechpartner Leiter Geschäftsbereich II Adam Schmitt Erster Kreisbeigeordneter Tel.: 06132 / 787-2000 E-Mail: [email protected] Leitung / Umweltberatung Helmut Spoo Dipl.-Geograph 2. OG, Raum211 Tel.: 06132 / 787-2170 E-Mail: [email protected] Energieberatung Simone Henke M.Sc. Energie-, Gebäude- und Umweltmanagement BAFA zertifizierte Vor-Ort-Energieberaterin 2. OG, Raum 213 Tel.: 06132 / 787-2172 E-Mail: [email protected] Martina Schnitzler Dipl.-Ing. Architektur BAFA zertifizierte Vor-Ort-Energieberaterin 2. OG, Raum 213 Tel.: 06132 / 787-2171 E-Mail: [email protected] Anmeldung, Terminvergabe, Organisation Sabine Fleck 2. OG, Zi.- Nr. 214 Tel.: 06132 / 787-2173 Fax: 06132/787-2174 E-Mail: [email protected] Sie finden uns in Ingelheim in der „Neuen Mitte“ Beratungsangebote Anschrift Kreisverwaltung Mainz-Bingen UEBZ Konrad-Adenauer-Str. 3 55218 Ingelheim am Rhein Eingang „Neue Mitte“ gegenüber dem Hauptgebäude der Kreisverwaltung 78 Beratungsangebote im Landkreis Mainz-Bingen Kreisverwaltung Mainz-Bingen Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) Konrad-Adenauer-Straße 3 55218 Ingelheim am Rhein Tel.: 06132 / 787-2172 E-Mail: [email protected] www.mainz-bingen.de >_verwaltung >_uebz Verbraucherzentrale RLP e.V. Energieberatung Seppel-Glückert-Passage 10 55116 Mainz Tel.: 0800 / 6075600 E-Mail: [email protected] www.energieberatung-rlp.de Stadtverwaltung Ingelheim am Rhein Amt für Bauen, Planen und Umwelt Neuer Markt 1 55218 Ingelheim am Rhein Tel.: 06132 / 782-199 E-Mail: [email protected] http://www.ingelheim.de Architektenkammer Rheinland-Pfalz Dipl.-Ing. (FH) Birgit Maack Hindenburgplatz 6 55118 Mainz Tel.: 06131 / 9960-38 E-Mail: [email protected] www.diearchitekten.org Energieagentur Sprendlingen-Gensingen Gertrudenstraße 11 55576 Sprendlingen Tel.: 06701 / 201 410 E-Mail: [email protected] © November 2013 hopp infomedia bedankt sich für die gute Zusammenarbeit bei den zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltug MainzBingen Verbandsgemeinde Nieder-Olm Pariser Str. 110 55268 Nieder-Olm Tel.: 06136 / 69148 Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat bietet die Verbraucherzentrale von 16:00 bis 19:00 Uhr kostenlose Energieberatung in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung Nieder-Olm nach Terminvereinbarung an. Herausgeber: Kreisverwaltung Mainz-Bingen UEBZ Konrad-Adenauer-Straße 3 55218 Ingelheim am Rhein in Zusammenarbeit mit hopp infomedia verlag gmbh Ansprechpartner: Simone Henke, Tel.: 06132/787-2172 Martina Schnitzler, Tel.: 06132/787-2171 Verlag: hopp infomedia verlag gmbh Sterzinger Straße 12 86165 Augsburg Tel. 0821 / 44 82 496 Fax 0821 / 44 82 849 E-Mail: [email protected] Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH & Co. KG www.mayer-soehne.de Gedruckt auf Cyclus Print - Bilderdruckpapier zu 100 % aus Altpapier hergestellt. infomedia 79 Beratungsangebote Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz Löwenstraße 1 55116 Mainz Tel.: 06131 / 4991991 E-Mail: [email protected] www.isb-rlp.de Copyright by hopp infomedia. Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet. Stadtverwaltung Bingen Rochusallee 2 55411 Bingen Tel.: 06721 / 184184 Jeden 1. und 3. Dienstag im Monat bietet die Verbraucherzentrale von 13:30 bis 17:15 Uhr kostenlose Energieberatung in den Räumen der Stadtverwaltung Bingen nach Terminvereinbarung an. „Energiekosten senken und dabei die Umwelt schonen.“ Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Worauf warten Sie? Modernisieren Sie jetzt! Schieben Sie die Modernisierung Ihrer eigenen vier Wände nicht auf die lange Bank. Wir finden gemeinsam mit Ihnen die richtige finanzielle Lösung, wenn es um Modernisieren und Renovieren geht. So können Sie einfach und gezielt den Wert Ihrer Immobilie nicht nur erhalten, sondern noch steigern! Sprechen Sie einfach persönlich mit einem unserer Berater ganz in Ihrer Nähe, rufen Sie an (06131 148-8000) oder gehen Sie online auf www.mvb.de