Der Igel

Werbung
Sachanalyse „Igel“
Hojas Viktoria, Illek Caroline
DER IGEL
1) Name
In Westeuropa lebt der Braunbrustigel (Erinacaeus europaeus), in den osteuropäischen
Ländern der Weißbrustigel (Erinacaeus roumanicus).
Evolution: Stammbauten und Familiengeschichte des Igels
Der Igel ist eines der ältesten, heute noch lebenden echten
Säugetiere. Gemäß Forschungen soll er 60 Millionen Jahre alt
sein.
2) Familie
Der Igel ist eines der ältesten Säugetiere; sie existierten bereits in der Kreidezeit, also noch
vor den Mammuts.
Die Igel haben auch die Eiszeit überlebt, weil sie diese Zeit hindurch einen Winterschlaf
machten und danach keine Nahrung mehr brauchten. Die Säbelzahntiger, Fellnashörner und
die Mammuts sind heute ausgestorben, aber den Igel gibt es immer noch.
3) Skelett des Igels
Der Igel ist ein Wirbeltier. Er hat ca. 40 Wirbel vom
Hals bis zum Schwanzzipfel. Der Igel besitzt ein
Schlüsselbein, das fast keine Säugetiere haben. Sein
Schädel ist breit und kräftig, er hat eine konische
Form. Vorne spitzig und gegen hinten wird er breit
mit ausgeprägten Backenknochen. Igel haben
Milchzähne: Igel-Babys bekommen nach etwa drei
Wochen 23 Milchzähne. Diese verlieren sie
zwischen der siebten und neunten Lebenswoche.
Der Igel hat ähnlich wie beim Hund 36 Zähne, die
vorderen beiden Schneidezähne sehen eigenartig aus. Sie stehen nach vorne statt nach oben.
Er benutzt sie um die Beute aufzulesen. Die restlichen Zähne benutzt er zum Kauen und sie
sind verhältnismäßig sehr klein. Der Igel hat kräftige Beine und kleine Füße und an jedem
Fuß hat er fünf Zehen, die wie Händchen aussehen. Der Hinterfuß ist größer und kräftiger als
der Vorderfuss ausgebildet. Er ist ein Solengänger, hat erstaunlich lange Beine - ca. 10cm mit denen er eine Geschwindigkeit von bis zu 8 Stundenkilometer erreichen kann.
4) Der Mechanismus des Zusammenrollens
Der Igel schützt sich mit dem Einrollen, wenn er in Gefahr ist. Zum Schlafen machen die Igel
keine Kugel, sondern schlafen offen. Weil der Igel von einem Ringmuskel umgeben ist, kann
er sich einrollen. Der Igel kann die Kugel ganz schließen, wenn er nicht zu fett ist. Ist der Igel
zu dick, bleibt unten, zwischen Nase und Bauch, ein Zwischenraum frei, wo ein Feind des
Igels hineinbeißen kann. Ist der Igel in großer Gefahr, setzt er noch ein anderes
Verteidigungsmittel ein: Er spannt dann die Stachelmuskulatur an, so dass die Stacheln kreuz
Sachunterricht
Seite 1 von 5
Hojas Viktoria, Illek Caroline
Sachanalyse „Igel“
und quer durcheinander stehen. In diesem Zustand sind die Igel so gut geschützt, dass sie
weniger natürliche Feinde haben, als ein anderes Säugetier in dieser Größe.
5) Lebensraum:
Deckungsreiches, trockenes Gelände, also Hecken, Gärten, Gebüsch, Parks - nicht auf Feldern
oder in Mooren. Im Gebirge bis ca. 2000 m Höhe.
6) Nahrung:
Regenwürmer, Käfer, Schnecken, Asseln, Tausendfüßler, Insekten, Spinnen, nestjunge
Mäuse, zerbrochene Vogeleier. Auch Aas verschmähen sie nicht, mitunter wird gern etwas
pflanzliche Kost genommen. Zum Trinken braucht er nur Wasser, aber keine Milch.
Futterzettel in der Gefangenschaft
In der Gefangenschaft muss man den Igel auch füttern. Man kann ihm Katzenfutter (Terrine)
aus der Büchse geben, ab und zu Mehlwürmer aus der Zoohandlung. Zum Dessert gibt man
ihm verschiedenste Arten von Nüssen (nur keine Mandel), Rosinen, Breckkies und
Nussstengeli. Zum Trinken nur Wasser, ja keine Milch. Die Milch hat einen zu hohen
Milchzuckergehalt und verursacht beim Igel einen tödlichen Durchfall.
7) Sinne:
Sehr guter Geruchssinn, Gehörsinn bis weit in den Ultraschallbereich. Man weiß aus
Beobachtungen, dass Igel eine Raupe auf etwa 2 m Entfernung am Blatt nagen hören. Das
Sehvermögen ist bei hellem Licht nur mäßig, das farbliche Sehen ist beschränkt. Auf
Geräusche wie Zungenschnalzen, Lichtschalter anknipsen, Fotoapparate, Feuerzeuge usw.
reagieren Igel sehr empfindlich, da diese in ihren Ohren schmerzen.
8) Laute:
Igelsäuglinge: helles, an Jungvögel erinnerndes "Zwitschern" und Pfeifen.
Bei Schmerzen oder in Lebensgefahr können Igel laut schreien. In der Not geben sie ein
lautes Schnauben von sich. Igel kann man in der Nacht laut schmatzen hören. Mit diesen
Geräuschen, einer Art „Schmatz-Sprache“, verständigen sich die Tiere untereinander.
Junge und alte Igel: Schnaufen, Brummen, Keckern, Knurren, leises Fiepen.
9) Alter:
Im Freileben vermutlich vier bis fünf Jahre, nur selten mehr.
10)
Stacheln:
ca. 8.000. Es wurden auch schon Igel mit 16.000 Stacheln gefunden.
11)
Gewicht:
Ein ausgewachsenes Tier wiegt bis ca. 1.000 Gramm, im Gebirge bis ca. 1.200 Gramm.
12)
Körpertemperatur:
34,8° bis 36,8 ° C, im Winterschlaf auf + 4° C fallend.
13)
Geschlechtsunterscheidung:
Beide Geschlechter haben Zitzen, deren vorderste sich am Hals befindet. Nicht mit Zecken
verwechseln! Es gibt keine Größenunterschiede zwischen Männchen und Weibchen, der
einzig sichtbare Unterschied ist die Lage der Geschlechtsteile (siehe Bild unten: links
männlich; rechts weiblich)
Sachunterricht
Seite 2 von 5
Hojas Viktoria, Illek Caroline
14)
Sachanalyse „Igel“
Paarungszeit:
Die Igel paaren sich ca. vom März – Mai und dann wieder vom Juni – August.
15)
Tragezeit:
Zwischen 30 bis 35 Tage. Igel haben zwei Würfe im Jahr. Das Igelweibchen wirft etwa zwei
bis acht Junge.
Ihr Geburtsgewicht beträgt zwischen 15 und 20 Gramm. Dieses müssen sie bis zum Beginn
des Winterschlafs auf etwa 700 Gramm erhöhen. Jungigel können bei entsprechendem
Nahrungsangebot bis zu 10 g/Nacht zunehmen, so dass je nach Geburtstermin etwa 50 % der
Babys das für eine erfolgreiche Überwinterung erforderliche Mindestgewicht erreichen.
16)
Die Jungen
Wenn die jungen Igelchen zur Welt
kommen, sind sie ca. 5cm groß. Die Haut
der jungen Igelchen ist bei der Geburt mit
Wasser gefüllt, darin sind die weißen
Erstlingsstacheln eingebettet. Wenige
Stunden nach der Geburt trocknet die
Haut aus und die 6–8mm kleinen
Stacheln treten hervor. Die Bäuchlein der
Jungen sind nackt und die Haut rosa. Die
Jungen kommen blind und gehörlos zur
Welt und öffnen die Augen und Ohren
nach 12 – 14 Tagen. Im Alter von ca. 2
Wochen beginnt unten am Bauch das
Pelzchen zu wachsen. Die Milchzähne
bekommen die Igel mit etwa 3 Wochen, dann mit 8–10 Wochen das Erwachsenengebiss. Mit
4 Wochen geht die Mutter das erste Mal ins Freie auf die Futtersuche. Die Kleinen werden
aber immer noch gesäugt. Mit 6 Wochen verlieren sie die Stacheln und bekommen dann die
Erwachsenenstacheln. Zwischen der neunten und elften Woche verlässt die Mutter die
Jungen.
Die Aufzucht von mutterlosen Jungen
Die Aufzucht gelingt aber nur, wenn die jungen Igelchen ca. 6 – 7 Tage alt sind und schon
Muttermilch zu sich genommen haben. Da die Igelchen meistens schon sehr unterkühlt sind,
legt man sie in einem Körbchen auf eine mit Tüchern umwickelte Wärmflasche. Bitte alle
Igel, ob groß oder klein, leicht zudecken. Unbedeckt fühlt sich jeder Igel schutzlos. Sobald sie
zu laufen anfangen, brauchen sie Auslauf, je größer sie werden um so mehr. Die jungen
Igelchen müssen dann mit dem Schoppen und einer Welpenmilch vom Tierarzt aufgezogen
werden, alle 3 Stunden (Tag und Nacht) werden sie geschöppelt. Wenn die Igelchen dann
über den Berg sind, können auch andere Leute mit der Aufzucht fortfahren. Wenn sie ihre
Zähnchen bekommen, kann man ihnen auch mit Welpenmilch angemachten, zuckerlosen
Griesbrei geben. Wenn ihre Zähnchen dann ganz hervorgekommen sind, können sie auch
feines Katzenfutter fressen. Damit sie sich auch an etwas Lebendiges gewöhnen, gibt man den
Igelchen auch Mehlwürmer aus der Zoohandlung. Mit der Zeit kann man dann auf die
normale Nahrung umsteigen. Mit einem Gewicht von ca. 400g, kann man sie in ein
Außengehege setzten, bis sie ca. 600g im Sommer, 800g im Herbst haben. Wenn es nicht zu
spät ist, setzt man sie aus, ansonsten überwintert man sie.
Sachunterricht
Seite 3 von 5
Hojas Viktoria, Illek Caroline
Sachanalyse „Igel“
Gründe zur Aufnahme eines Igels
Igel, die am Tage ungeschützt herumlaufen oder liegen, sind mit Sicherheit an inneren
Parasiten erkrankt, sind verletzt oder vergiftet, und brauchen daher unsere Hilfe. Nach der
Gesundung müssen diese Tiere wieder der Natur zurückgegeben werden.
Erste Hilfe
Untersuchen Sie Ihren Findling sorgfältig auf Verletzungen und äußeren Parasiten, wie Flöhe,
Zecken, zusätzlich in der warmen Jahreszeit auf Fliegeneier und Maden. Besprühen Sie ihn
mit einem Insektenspray für Tiere (Bio-Kill, Vinx, Toxical), wobei Augen und Ohren zu
schützen sind. Zecken entfernt man mittels einer Pinzette mit Linksumdrehungen (ohne Öl).
Fliegeneier lassen sich gut mit einer alten Zahnbürste entfernen und Maden muss man mit
einer Pinzette ablegen, wobei die Ohren und Geschlechtsteile gut zu kontrollieren sind.
Wunde Stellen mit Merfen desinfizieren!
18)
Winterschlaf in der Natur
Der Igel kann sich keinen Futtervorrat anlegen, weil er vorwiegend von tierischer Nahrung
lebt. Er macht einen Winterschlaf, sobald er genug Fettreserven hat.
Wie sieht ein Winternest eines Igels aus:
Sie suchen sich einen trockenen und geschützten Ort.
Nestmaterial:
Der Igel nimmt vor allem Laub und Heu oder auch andere trockene Materialien.
Im Winterschlaf senkt der Igel seine Körpertemperatur auf 5 – 6oC und sein Herz schlägt nur
noch 8 – 9 mal pro Minute.
Erwachen aus dem Winterschlaf
Im Frühling, wenn es wieder wärmer wird, erwachen die Igel wieder aus ihrem Winterschlaf.
Das Winternest ist ihnen jetzt zu warm und sie suchen sich ein anderes nicht zu warmes Nest.
Sie wären auch froh, wenn sie noch ein bisschen zugefüttert werden.
Winterschlaf in Gefangenschaft
Weil die Igel im Herbst fast kein Futter mehr finden, sind einige Igel zu leicht für den
Winterschlaf. Diese Geschöpfe muss man gegen innere Parasiten behandeln und auffüttern.
Das Auffüttern können Leute im Haus in einem Raum von 18 – 21oC machen. Der Igel
braucht ein Gehege aus Holz, das mindestens 2m2 groß und ca. 40cm hoch ist. Ein Fenster,
damit der Igel Tag und Nacht unterscheiden kann, braucht er auch. Ist der Igel genug schwer
(1.000 – 1.400g), kann man ihn in den Winterschlaf versetzen. Man setzt ihn in ein
Außengehege und füttert ihn weiter, bis er nicht mehr frisst.
Aussetzen der überwinterten Igel
Die in Gefangenschaft überwinterten Igel kann man ca. ab dem 15. April wieder, wenn
möglich, am Fundort aussetzen. An der Stelle, an der man die Igel aussetzt, müssen sie noch
gefüttert werden, bis die Igel den Weg in die Natur wieder gefunden haben.
Ideal-Aussetzgewicht:
- Junge Igel sollten ca. 800 bis 1000 Gramm haben
- Alte Igel sollten ca. 1200 bis 1300 Gramm haben
Sachunterricht
Seite 4 von 5
Hojas Viktoria, Illek Caroline
19)
Sachanalyse „Igel“
Wann ist ein Igel krank?
Meistens sind sie von Parasiten befallen, innerlich und auch äußerlich. Diese bringt man mit
Medikamenten meistens wieder weg. Schlimmer ist es, wenn ein Igel Gift, Schneckenkörner
oder sonst was Giftiges gefressen hat. Diese Igel sterben meistens qualvoll, es verbrennt sie
innerlich und sie schreien vor Schmerzen. Wenn ein Igel irgendwie krank ist, läuft er am Tag
umher, oder liegt apathisch am gleichen Fleck.
Beispiele für Krankheiten: Husten, Röcheln, schlechter Kot (Durchfall) oder nach anfangs
guter Nahrungsaufnahme plötzliche Nahrungsverweigerung und Gewichtsabnahme sind
ernsthafte Anzeichen von Erkrankungen, die behandelt werden müssen.
20)
Das Bespeicheln eines Igels
Der Igel ist das einzige Säugetier, der die Eigenart besitzt, sich zu bespeicheln. Der Igel leckt
an einem Gegenstand, der ihm sympathisch ist und hervorragend duftet. Hat er mit einer
Drüse im Mund genügend Schaum produziert, streicht er sich den Schaum als Parfüm auf die
Stacheln. Manche Leute haben dieses schon mit Tollwut verwechselt, doch beim Igel ist
Tollwut noch nie aufgetaucht.
Igel bespucken sich selbst und verteilen ihren Speichel in ihrem Stachelkleid.
Wissenschaftler vermuten, dass sie dadurch ihren Eigengeruch verstärken und
Familienmitglieder sie besser wahrnehmen können.
Bis heute konnte noch nicht nachgewiesen werden, warum sie das machen!
22)
Hinweise:
Igel sind naturgeschützte Wildtiere, dürfen nur vorübergehend in Pflege genommen werden
und es ist gesetzlich verboten, sie als Haustiere zu halten. Außerdem ist der Igel in seiner Art
und Lebensweise kein Spielzeug für Kinder.
Igel können schwimmen, allerdings nicht sehr lange und nicht ausdauernd.
23)
Link-Tipps:
www.pro-igel.ch/startmsie.html
www.kidsweb.at/tiere_im_winter/igel.htm
www.kidsweb.at/kw_tiere/igel
www.kidsnet.at/Sachunterricht/igel.htm
www.igel.ch/derigel.htm
www.gbiu.de/Hamsterkiste/Sachunterricht/Igel1/igel.htm
Sachunterricht
Seite 5 von 5
Herunterladen