qualitätsbericht reha 2011 - MediClin Bliestal Kliniken

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QUALITÄTSBERICHT REHA 2011
MediClin Bliestal Kliniken, Blieskastel
Prävention | Akut | Reha | Pflege
Unser Handeln auf dem Prüfstand Unsere Qualitätszertifikate
Wir stärken die Qualität unserer Dienstleistungen durch die systematische Prüfung
unseres Handelns.
DIN EN ISO 9001-Zertifikat
Reg.-Nr. FS 530052/4821D
Managementanforderungen
der BGW zum Arbeitsschutz
Excellente Qualität
in der Rehabilitation
Vorwort
Vorwort
Thomas schneider
Kaufmännischer Direktor
PROF. dr. med.
Stefan rupp
Chefarzt Orthopädie
und Rheumatologie
PROF. dr. med.
volker köllner
Chefarzt Psychosomatische Medizin
dr. med.
gunther berg
Chefarzt
Innere Medizin
Markus Breyer
Therapieleiter
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
die Leitung der MediClin Bliestal Kliniken freut sich, Ihnen den strukturierten Qualitätsbericht für das Jahr 2011
vorzulegen. Er gibt einen Überblick über das Leistungsspektrum unserer Klinik sowie über verschiedene Aktivitäten
zur Sicherung und Weiterentwicklung der Versorgungsqualität zum Wohle unserer Patienten.
Die MediClin Bliestal Kliniken sind auf Leistungen spezialisiert, die Krankheitsfolgen beseitigen oder mildern, sowie
die Leistungsfähigkeit verbessern, Risiken einer erneuten Erkrankung reduzieren und die Eigenverantwortung bei
der Sorge um die Gesundheit fördern.
Hierfür müssen verschiedene Maßnahmen und Spezialisten unterschiedlicher Profession zusammenwirken.
Die Fachklinik für Innere Medizin bietet als Behandlungsschwerpunkte Kardiologie, Angiologie, Diabetologie und
urologische Onkologie. Intensiviert wurden die Subspezialitäten Psychokardiologie und Adipositas.
Die Fachklinik für Orthopädie hat Ihren Schwerpunkt in der Behandlung von traumatologischen und orthopädischen Krankheitsbildern sowie rheumatologischen Erkrankungen. Sie widmet sich ferner den Anschlussheilbehandlungen der Bewegungsorgane.
Die Fachklinik für Psychosomatische Medizin behandelt schwerpunktmäßig Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen, somatoformen Störungen, Angststörungen, Depression, posttraumatischer Belastungsstörung und
arbeitsplatzbezogenen Störungen. Zur Anwendung kommen überwiegend verhaltenstherapeutische und psychodynamische Therapieansätze sowie ressourcenaktivierende und körpertherapeutische Methoden, Ergotherapie
und Ausdauertraining. Seit 2011 behandeln wir zudem mit einem speziellen Behandlungskonzept Pflegekräfte mit
psychosomatischen Erkrankungen und haben dafür eine eigene Station eröffnet.
Eine besondere Stärke der Klinik liegt darin, allen Patienten ein differenziertes Leistungsspektrum moderner
medizinischer Rehabilitation anbieten zu können. Konzentriert unter einem Dach umfasst sie die stationäre
medizinische Versorgung, begleitende psychosoziale Leistungen und umfassende Nachsorge, auch in Verbindung
mit gleichzeitiger Kurzzeitpflege von Angehörigen in unserer angegliederten Seniorenresidenz.
Die MediClin Bliestal Kliniken gehören zur MediClin, einem der großen Anbieter von stationären Leistungen zur
medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Mit 34 Klinikbetrieben (Akut und Reha), 7 Pflegeeinrichtungen und
11 Medizinischen Versorgungszentren ist die MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine
Gesamtkapazität von rund 8.100 Betten.
Für die Strukturierung unseres Qualitätsberichts haben wir uns an den ersten bundesweit einheitlichen Vorgaben
zur Qualitätsberichterstellung für Rehabilitationskliniken orientiert, die das Institut für Qualitätsmanagement im
Gesundheitswesen (IQMG) im Auftrag des Bundesverbandes der Privatkliniken e.V., herausgegeben hat. Damit
stellen wir uns in der Qualitätsberichterstattung zukünftig auch dem bundesweiten Vergleich.
Der Bericht ist in einen Basis- und einen Systemteil gegliedert. Der Basisteil enthält allgemeine und fachspezifische
Informationen zum Leistungsspektrum der Klinik. Im Systemteil stellen wir die vielfältigen Aktivitäten im
Qualitätsmanagement dar.
Wir möchten mit diesem Bericht darüber hinaus allen Mitarbeitern und Kooperationspartnern für die gute
Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patienten herzlich danken.
Thomas Schneider
Kaufmännischer Direktor
Prof. Dr. med. Stefan Rupp
Chefarzt Orthopädie und
Rheumatologie
Dr. med. Gunther Berg
Chefarzt Innere Medizin
Markus Breyer
Therapieleiter
Prof. Dr. med. Volker Köllner
Chefarzt Psychosomatische
Medizin
Anmerkung: Für eine bessere Lesbarkeit des Qualitätsberichts verwenden wir nur eine
Geschlechtsform – wir bitten um Ihr Verständnis.
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
INHALT
BASISTEIL
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
7
B1
Allgemeine Klinikmerkmale
8
B 1-1
Anschrift der Klinik
8
B 1-2
Institutionskennzeichen
8
B 1-3
Träger
8
B 1-4
Kaufmännische Leitung
8
B 1-5
Ärztliche Leitung
9
B 1-6
Weitere Ansprechpartner
9
B 1-7
Patientendisposition
10
B 1-8
Fachkliniken
11
B 1-9
Kooperationen
11
B 1-10 Leistungsformen
12
B 1-11 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten
14
B2
Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
14
B 2-1
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
14
B 2-2
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
18
B 2-3
Fachklinik für Innere Medizin
22
B3
Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik
25
B 3-1
Ärztlich-psychologisches Personal der Fachabteilungen
25
B 3-2
Medizinisch-therapeutisches Personal
28
B4
Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik
30
B5
Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik
32
B 5-1
Funktionsräume
32
B 5-2
Patientenaufenthaltsräume
32
B 5-3
Patientenzimmer
34
B6
Spezielle Angebote
34
5
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
SYSTEMTEIL QUALITÄTSMANAGEMENT
6
35
S1
Qualitätspolitik und Qualitätsziele
36
S 1-1
Qualitätspolitik
36
S 1-2
Qualitätsziele
39
S2
Konzept des Qualitätsmanagements
43
S 2-1
Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements
43
S 2-2
Patientenorientierung
45
S 2-3
Mitarbeiterorientierung
47
S3
Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse
48
S 3-1
Verfahren zur Qualitätsbewertung
48
S 3-2
Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung
50
S 3-3
Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung
63
S4
Qualitätsmanagementprojekte
64
GLOSSAR
67
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
B
merkmale der Struktur- und
leistungsqualität
Basisteil
BASISTEIL
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B
MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT
B1
Allgemeine Klinikmerkmale
B 1-1 Anschrift der Klinik
Die MediClin Bliestal Kliniken sind ein interdisziplinäres Reha-Zentrum den Schwerpunkten: Behandlung
von orthopädischen Erkrankungen, chronischem Schmerz, Herz-/Kreislauf-Erkrankungen sowie von
Krankheitsbildern mit psychosomatischen Wechselwirkungen. Sie stehen für ein leistungs-fähiges
medizinisches Versorgungskonzept, das der zunehmenden Komplexität von Krankheitsbildern und damit
den neuesten diagnostischen und therapeutischen Erkenntnissen Rechnung trägt.
Name der Einrichtung
MediClin Bliestal Kliniken
Straße
Am Spitzenberg 16
PLZ / Ort
66440 Blieskastel
Telefon
06842/54-0
Telefax
06842/54-2541
E-Mail
[email protected]
Internet
www.mediclin.de
B 1-2 Institutionskennzeichen
Institutionskennzeichen
511002071
B 1-3 Träger
Einrichtungsträger
MediClin GmbH & Co. KG Zweigniederlassung Blieskastel
B 1-4 Kaufmännische Leitung
8
Name
Thomas Schneider
Position
Kaufmännischer Direktor
Telefon
06842/54-2233
Telefax
06842/54-2541
E-Mail
[email protected]
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 1-5 Ärztliche Leitung
Einrichtung/Fachbereich
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Name
Chefarzt Prof. Dr. med. Stefan Rupp
Facharztbezeichnung
Facharzt für Orthopädie/Rheumatologie, Sportmedizin, Unfallchirurgie,
Physikalische Therapie, Chirotherapie, Sozialmedizin
Telefon
06842/54-2302
Telefax
06842/54-2326
E-Mail
[email protected]
Einrichtung/Fachbereich
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Name
Chefarzt Prof. Dr. med. Volker Köllner
Facharztbezeichnung
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Sozialmedizin
Telefon
06842/54-2257
Telefax
06842/54-2340
E-Mail
[email protected]
Einrichtung/Fachbereich
Fachklinik für Innere Medizin
Name
Chefarzt Dr. med. Gunther Berg
Facharztbezeichnung
Facharzt für Innere Medizin/Schwerpunkt Kardiologie, Internistische
Intensivmedizin, Sportmedizin, Kardiologische Präventivmedizin (DGPR)
Telefon
06842/54-2211
Telefax
06842/54-2554
E-Mail
[email protected]
B 1-6 Weitere Ansprechpartner
Name
Christiane Merz
Position
QM-Beauftragte
Telefax
06842/54-2329
E-Mail
[email protected]
Name
Bruno Abs
Position
QM-Beauftragter
Telefon
06842/54-2558
E-Mail
[email protected]
Name
Dr. Ralf Bürgy
Position
Leiter Qualität, Organisation & Revision, MediClin
Telefon
0781/488-189
E-Mail
[email protected]
9
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Name
Gabriele Eberle
Position
Leiterin Public Relations, MediClin
Telefon
0781/488-180
E-Mail
[email protected]
B 1-7 Patientendisposition
10
Name
Ruth Scherer
Position
Abteilungsleitung
Telefon
06842/54-2235
Telefax
06842/54-2332
E-Mail
[email protected]
Erreichbarkeit
Mo - Do: 07:00 - 17:00 Uhr, Fr: 07:00 - 16:00 Uhr
Name
Alexandra Müller
Telefon
06842/54-2301
Telefax
06842/54-2332
E-Mail
[email protected]
Erreichbarkeit
Mo - Do: 07:00 - 17:00 Uhr, Fr: 07:00 - 16:00 Uhr
Name
MediClin Zentrales Serviceteam
Telefon
0800/44 55 888
Erreichbarkeit
Mo bis Fr: 08:00 Uhr - 18:00 Uhr
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 1-8 Fachkliniken
Fachabteilung
Anzahl der
Betten
Behandelte Patienten
vollstationär
ganztägig
ambulant
Fachklinik für Orthopädie und
Rheumatologie
200
2577
244
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
168
1524
38
Fachklinik für Innere Medizin
140
1587
71
B 1-9 Kooperationen
Die MediClin Bliestal Kliniken stehen für eine enge Vernetzung in der Region mit unterschiedlichen
Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Die Kooperationen fördern die enge Verbindung von Akutversorgung und Anschlussheilbehandlung/-rehabilitation auf der Basis gemeinsamer Behandlungsabläufe,
abgestimmter medizinischer Versorgung und eines einheitlichen Qualitätsniveaus als solide Grundlage für
eine reibungslose akutmedizinische und rehabilitative Patientenversorgung. Einige ausgewählte
Kooperationspartner für die Versorgung spezifischer Erkrankungen sind nachfolgend genannt.
Kooperationspartner
Ort
SHG-Kliniken
Völklingen
Winterberg Klinikum
Saarbrücken
Bundesknappschaftskrankenhaus
Püttlingen
Kreiskrankenhaus
St. Ingbert
Physiotherapieschulen Ortenau, Landstuhl, Saarbrücken
Willstätt Eckartsweier,
Landstuhl, Saarbrücken
SHG-Ausbildungszentrum
Saarbrücken
Universitätsklinikum des Saarlandes
Homburg
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität
Aufbaustudiengang für Psychologische Psychotherapie
Trier
Institut für Fort- und Weiterbildung in klinischer Verhaltenstherapie (IFKV)
Bad Dürkheim
Städtisches Klinikum
Neunkirchen
MediClin Bosenberg Kliniken
St. Wendel
Nadini-Stiftung KH Zweibrücken und Landstuhl
Zweibrücken/ Landstuhl
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität des
Saarlandes
Saarbrücken
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Caritas Kliniken
Saarbrücken-Dudweiler
Saarländisches Institut für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (SITP)
Saarbrücken
Institut für Fort-und Weiterbildung in klinischer Verhaltenstherapie (IFKV)
Unser Kooperationsvertrag mit dem SHG-Ausbildungszentrum Saarbrücken bezieht sich auf die
Zusammenarbeit im Bereich Psychologen in Ausbildung (PIA). Dies gilt auch für das Ausbildungszentrum
Bad Dürkheim sowie für die praktische Ausbildung von Schülern im Fachbereich Physiotherapie.
11
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Integrierte Versorgungsverträge bestehen insbesondere mit dem Winterberg Klinikum und dem
Krankenhaus Landstuhl für den Bereich Orthopädie. Konsildienste, vor allem im Bereich Psychosomatik
bestehen mit der Nadinistiftung Zweibrücken und dem BKN-Krankenhaus Sulzbach.
Außerdem bestehen Kooperationsverträge mit dem Städtischen Klinikum Neunkirchen (Krankenpflegeschule, Apotheke etc.) sowie dem Universitätsklinikum des Saarlandes (z.B. Labor).
Die Zusammenarbeit zwischen den Physiotherapieschulen Ortenau und Landstuhl und den MediClin
Bliestal Kliniken beruht auf der praktischen Ausbildung von Schülern im Bereich Physiotherapie.
Die enge Zusammenarbeit mit den MediClin Bosenberg Kliniken umfasst u.a. Personalgestellungsverträge
z.B. in den Bereichen Haustechnik, Hygiene, Küche und Qualitätsmanagement.
B 1-10 Leistungsformen
Die MediClin Bliestal Kliniken sind als Rehabilitationskliniken nach § 111 SGB V von allen Kostenträgern für
die Fachbereiche Orthopädie und Rheumatologie, Innere Medizin (Kardiologie, Angiologie, Urologie,
Diabetologie) und Psychosomatische Medizin zugelassen. Die Zuweisung erfolgt durch:
n die behandelnden Ärzte oder den Sozialdienst im Krankenhaus nach akuten Erkrankungen oder
operativen Eingriffen,
n die niedergelassenen Ärzte, vor allem bei chronisch-prozesshaften Leiden,
n die verschiedenen Kostenträger (Rentenversicherungen, Berufsgenossenschaften und Krankenversicherungen), vor allem zu präventiven Maßnahmen bei Gesundheitsstörungen und drohender
Erwerbsunfähigkeit und
n die privaten Versicherungen zu präventiven und rehabilitativen Behandlungen.
Privatbehandlungen sind stationär sowie ambulant jederzeit möglich. Daneben sind die MediClin Bliestal
Kliniken auch als „gemischte Krankenanstalt“ anerkannt.
Ambulante Rehabilitationsnachsorge (ARENA)
Deutsche Rentenversicherung Land
Anschlussgesundheitsmaßnahme (AGM)
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Anschlussheilbehandlung (AHB)
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Beihilfefähige stationäre Behandlungsverfahren
Beihilfe
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Private Krankenversicherung (PKV)
Selbstzahler
Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung (BGSW)
Gesetzliche Unfallversicherung (GUV)
12
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Ganztägig ambulante Rehabilitation
Beihilfe
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Gesetzliche Unfallversicherung (GUV)
Private Krankenversicherung (PKV)
Selbstzahler
Sozialhilfe
Heilverfahren (HV)
Beihilfe
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Gesetzliche Unfallversicherung (GUV)
Private Krankenversicherung (PKV)
Selbstzahler
Sozialhilfe
Individuelle und pauschale Behandlungsangebote
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Intensive Rehabilitationsnachsorge (IRENA)
Deutsche Rentenversicherung (DRV)
Deutsche Rentenversicherung Land
13
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 1-11 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten
Neben der stationären Behandlung bieten die MediClin Bliestal Kliniken auch folgende ambulante
Leistungen an:
Ambulanz
Angebotene Leistung
Ambulanz der Fachklinik für
Psychosomatische Medizin
Verhaltenstherapie,
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als
Einzel- und Gruppentherapie, ambulante
Rehanachsorge,
Paar- und Familientherapie,
Psychosomatischer Konsiliardienst für das
Kreiskrankenhaus St. Ingbert und das
Evangelische Krankenhaus Zweibrücken.
Ambulantes Therapiezentrum
als Physikalisches Institut (auch
zur Erbringung von ärztlich
verordneten Einzelleistungen)
Physiotherapie,
Physikalische und Balneotherapie,
Ergotherapie,
Medizinische Trainingstherapie
Behandelte Patienten
190
Die ambulanten Leistungen in der Fachklinik für Psychosomatik können über Privatversicherung, Beihilfe
und von Selbstzahlern in Anspruch genommen werden. Patienten der Berufsgenossenschaften (BG) haben
Zugang über das Traumanetzwerk, Patienten von DAK, Hamburg Münchner, BKK Bosch über integrierte
Versorgungsverträge.
B2
Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken
B 2-1 Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Chefarzt Prof. Dr. med. S. Rupp
Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Unfallchirurgie, Rheumatologie, Sozialmedizin,
Sportmedizin, Chirotherapie, Physikalische Medizin
B 2-1.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte
Die Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie behandelt die folgenden Indikationsgruppen:
n Entzündliche rheumatische Erkrankungen
n Degenerativ-rheumatische Krankheiten und
n Zustand nach Operationen und Unfallfolgen an den Bewegungsorganen sowie
n Bösartige Tumorerkrankungen und maligne Systemerkrankungen der Bewegungsorgane.
14
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Daneben führt sie:
n ein Therapiezentrum mit der gesamten Physikalischen Therapie sowie der Ergo- und Physiotherapie
für alle drei Kliniken und
n eine Abteilung für teilstationäre Rehabilitation und EAP (Erweiterte Ambulante Physiotherapie)
einschließlich eines Physikalischen Institutes,
n Spezialstationen bzw. Schwerpunkte für spezifische orthopädisch-traumatologische Aufgaben
Unsere medizinischen Behandlungsschwerpunkte sind:
n Degenerative Erkrankungen
Arthrosen aller Gelenke,
Wirbelsäulensyndrome inklusive Bandscheibenleiden,
Sehnen-/Muskelansatzleiden
n Unfallfolgen
Konservativ oder operativ versorgte
Brüche großer Röhrenknochen, des Beckens oder der Wirbelsäule,
Muskel-/Bandverletzungen (Rotatorenmanschetten-Ruptur, Kreuzbandverletzung,
Sprunggelenksverletzung)
Luxationen (Schulter, Knie, Hüfte, Sprunggelenk, Ellenbogen)
n Nachbehandlung nach Operationen
Prothesenimplantationen (Hüfte, Knie, Schulter, Sprunggelenk, Bandscheiben),
Wirbelsäulen Operationen (Bandscheiben OP, Dekompressionen, Versteifungen, Kypho/Vertebroplastien),
Kreuzbandersatz, Umstellungsoperationen, Amputationen,
Rotatorenmanschettenoperationen, Schulterstabilisierungen
n Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Gicht, chronische Polyarthritis, Morbus Bechterew
n Sonstige
Angeborene oder erworbene Fehlstellungen oder Fehlbildungen (Skoliosen - konservativ oder
operativ behandelt),
Osteoporose, Schultersteife, chronische Schmerzerkrankungen
B 2-1.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2011
Einen Überblick über das Behandlungsspektrum der Fachklinik für Orthopädie geben die folgenden
Tabellen. Darin sind die häufigsten Hauptdiagnosen nach der ICDKlassifikation mit Kurzbeschreibung
angegeben, gefolgt von der Auflistung der häufigsten Begleiterkrankungen.
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
Z96
Vorhandensein von anderen eingepflanzten Fremdteilen (Implantaten), die eine
bestimmte Funktion im Körper erfüllen
442
M16
Gelenkverschleiß (Arthrose) des Hüftgelenkes
419
15
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
M17
Gelenkverschleiß (Arthrose) des Kniegelenkes
410
M51
Sonstiger Bandscheibenschaden
330
S72
Knochenbruch des Oberschenkels
215
M48
Sonstige Krankheit der Wirbelsäule
140
M47
Gelenkverschleiß (Arthrose) der Wirbelsäule
103
T84
Komplikationen durch künstliche Gelenke, Metallteile oder durch Verpflanzung
von Gewebe in Knochen, Sehnen, Muskeln bzw. Gelenken
92
S32
Knochenbruch der Lendenwirbelsäule bzw. des Beckens
66
M54
Rückenschmerzen
60
Nebendiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
E66
Fettleibigkeit, schweres Übergewicht
458
I10
Bluthochdruck ohne bekannte Ursache
333
M17
Gelenkverschleiß (Arthrose) des Kniegelenkes
274
M16
Gelenkverschleiß (Arthrose) des Hüftgelenkes
232
M47
Gelenkverschleiß (Arthrose) der Wirbelsäule
144
M51
Sonstiger Bandscheibenschaden
100
F32
Phase der Niedergeschlagenheit - Depressive Episode
96
M54
Rückenschmerzen
95
Z96
Vorhandensein von anderen eingepflanzten Fremdteilen (Implantaten), die eine
bestimmte Funktion im Körper erfüllen
80
E78
Störung des Fettstoffwechsels bzw. sonstige Erhöhung der Blutfettwerte
67
B 2-1.3 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte
In der Fachklinik für Orthopädie werden vor allem therapeutische Maßnahmen und eine spezielle
Schmerztherapie zur Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit durchgeführt. Gerade nach
Gelenksoperationen sind mobilisierende Therapien ausschlaggebend. Das therapeutische Grundprinzip der
orthopädischen Rehabilitation ist die aktiv übende Therapie.
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Therapeutische Maßnahmen
Das orthopädische Behandlungskonzept basiert auf einer multimodalen
Therapie durch ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten,
Physiotherapie, Physikalischer Therapie, Psychologie, Ergotherapie und
Medizinischer Trainingstherapie. Gemeinsam mit dem Patienten folgt das RehaTeam dabei den Zielen einer Wiederherstellung gestörter Funktionen oder
ersatzweise einer Kompensation mit verbliebenen Fähigkeiten. Ziel ist es, den
Betroffenen ein Leben im persönlichen Umfeld mit möglichst wenigen
Einschränkungen zu ermöglichen.
16
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Spezielle Schmerztherapie
Die Schmerztherapie basiert auf dem Einsatz von Medikamenten, Infiltration,
Chirotherapie und Akupunktur sowie unterstützender psychologischer
Behandlung.
B 2-1.4 Therapeutisches Leistungsspektrum
Die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen in den MediClin Bliestal Kliniken werden über die
Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) beschrieben, einem standardisierten System der Deutschen
Rentenversicherung zur Definition und Dokumentation therapeutischer Einheiten. Die folgenden Tabellen
geben Übersicht über die häufigsten therapeutischen Leistungen.
KTL-Code
KTL-Beschreibung
Anzahl
B03
Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe
24107
A02
Ausdauertraining ohne Monitoring
21917
A03
Muskelaufbautraining
21582
B01
Physiotherapeutische Einzelbehandlung
17180
K27
Apparative gerätegestützte Mobilisation
9936
B06
Physiotherapie im Bewegungsbad in der Gruppe
9496
K04
Teilkörperpackung mit Wärmeträgern
5699
B02
Physiotherapeutische Behandlung in der Kleingruppe
4822
D02
Sozialrechtliche Beratung
4130
K02
Lokale Kälteapplikation
3794
M01
Energiebilanzierte bzw. energiedefinierte Kost
3396
K13
Niederfrequente Reizstromtherapie
3197
C14
Aktive Rückenschule
3175
K23
Massage
2880
K17
Infrarot, Heißluft
2587
F09
Durchführung des Entspannungstrainings in der Gruppe
2457
D04
Persönliche Hilfen zu weitergehenden Maßnahmen
2262
F05
Problem- und störungsorientierte Gruppenarbeit
2034
C17
Schulung für Patienten mit Endoprothesen
1967
K06
Kneippguss
1731
C16
Schulung bei Arthrose
1731
K03
Kneten oder Treten von Wärmeträgern
1641
E16
Training der Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) in der Kleingruppe
1583
C01
Ärztliche Beratung
1528
C18
Schulung bei chronischem Schmerz
1527
A06
Sport- und Bewegungstherapie unter sportpädagogischen Gesichtspunkten
1271
K14
Mittelfrequenztherapie
1229
C07
Vortrag: Rehabilitation
1165
K34
Vibrationsmassage
1158
17
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-2 Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Chefarzt Prof. Dr. med. V. Köllner
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
B 2-2.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte
Im Folgenden sind die wichtigsten Behandlungsschwerpunkte der Fachklinik für Psychosomatische Medizin
zusammengestellt:
n Angststörungen
(Phobien, Panikstörung, Generalisierte Angststörung)
n Arbeitsplatzbezogene Störungen
wie Burn-out, Mobbing-Syndrom und arbeitsbezogene Ängste
n Belastungsstörungen (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung-PTBS),
Anpassungsstörung
nach Unfällen, Gewalterfahrung und anderen Traumen
n Chronische Schmerzsyndrome
z.B. somatoforme Schmerzstörung, Fibromyalgie, chronische Schmerzsyndrome bei körperlicher
Grunderkrankung
n Depressive Störungen
sowie komplizierte Trauerreaktionen, Erschöpfungssyndrome und chronisches Müdigkeitssyndrom
n Funktionelle und somatoforme Krankheitsbilder
im Bereich der inneren Organe (z.B. Reizdarmsyndrom)
18
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-2.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2011
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
F43
Reaktionen auf schwere belastende Ereignisse bzw. besondere Veränderungen
im Leben
404
F32
Phase der Niedergeschlagenheit - Depressive Episode
332
F33
Wiederholt auftretende depressive Episoden
288
F45
Chronische Schmerzsyndrome sowie Störungen, bei der sich ein seelischer
Konflikt durch körperliche Beschwerden äußert - Somatoforme Störung
247
F40
Angst (Phobie) vor bestimmten Situationen
104
F41
Andere Angststörungen (z.b. Panikstörung, generalisierte Angststörung)
84
F34
Anhaltende (chronische) Stimmungs- und Gefühlsstörung (Dysthymie)
57
F31
Psychische Störung mit Phasen der Niedergeschlagenheit und übermäßiger
Hochstimmung - manisch-depressive Krankheit
12
F60
Schwere, beeinträchtigende Störung der Persönlichkeit und des Verhaltens, z.B.
paranoide, zwanghafte oder ängstliche Persönlichkeitsstörung
7
F42
Zwangsstörung
<5
Einen Überblick über das Behandlungsspektrum der Fachklinik für Psychosomatische Medizin geben die
folgenden Tabellen. Darin sind die häufigsten Hauptdiagnosen nach der ICDKlassifikation mit
Kurzbeschreibung angegeben, gefolgt von der Auflistung der häufigsten Begleiterkrankungen.
Nebendiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
I10
Bluthochdruck ohne bekannte Ursache
Anzahl
358
E66
Adipositas, schweres Übergewicht
310
M54
Rückenschmerzen
200
M79
Krankheit des Weichteilgewebes (v.a. Fibromyalgiesyndrom)
182
F45
Störung, bei der sich ein seelischer Konflikt durch körperliche Beschwerden
äußert - Somatoforme Störung
181
F17
Nikotinabhängigkeit
143
F43
Reaktionen auf schwere belastende Ereignisse bzw. besondere Veränderungen
im Leben
140
F40
Angst (Phobie) vor bestimmten Situationen
136
M47
Gelenkverschleiß (Arthrose) der Wirbelsäule
128
F34
Anhaltende (chronische) Stimmungs- und Gefühlsstörung
108
19
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-2.3 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Einzel- Gruppenpsychotherapie
Je nach Krankheitsbild, dem Schweregrad der Störung, der Krankheitsverarbeitung und sonstigen Problemen kommen verhaltenstherapeutische,
psychodynamische evidenzbasierte Ansätze zur Anwendung.
Psychoedukation
Die Vermittlung von Empfehlungen für das Verhalten im sozialen Umfeld erfolgt
in Seminaren und Vorträgen zu verschiedenen Themen, wie z.B.: Mobbing,
Stress und Stressbewältigung, Aggressionen/Depressionen, Angst und Trauer,
Umgang mit Psychopharmaka u.v.m.
Kreativtherapie
Es wird versucht Menschen mit verlorengegangenen Handlungsfähigkeiten, die
körperlicher oder auch psychischer Ursache entstammen können, mit dem
Einsatz künstlerischer Ausdrucksformen so zu helfen, dass sich eine gesunde
Handlungsfähigkeit wieder aufbauen kann und möglichst wieder vollkommen
herstellen lässt.
Ergotherapie
In der Ergotherapie geht es darum, spezielle Fertigkeiten, die für die Teilhabe
am Erwerbsleben und an der Gesellschaft benötigt werden, gezielt zu trainieren
und zu verbessern. In der Psychosomatik geht es hier z.B. um rückengerechtes
Arbeiten bei chronischen Schmerzpatienten, kognitives Training zur Behandlung
von Konzentrationsstörungen, wie sie bei einer Depression oder einer
posttraumatischen Belastungsstörung auftreten können oder um das Erkennen
und Verändern problematischer Verhaltensmuster z.B. in einem beruflichen
Team.
Entspannungstherapie
Ein Entspannungsverfahren bietet die Möglichkeit, direkt auf die
Muskelspannung und das vegetative Nervensystem einwirken zu können und
sowohl körperliche als auch seelische Verspannung zu reduzieren. In unserer
Klinik werden sowohl die progressive Relaxation als auch imaginative Verfahren
vermittelt. Schwerpunkt ist hierbei, dass die Rehabilitanden diese Techniken
auch in ihrem Alltag erfolgreich einsetzen können.
Sporttherapie
Ausdauertraining und teilweise auch Krafttraining gehört zu den wirksamsten
Behandlungsmöglichkeiten bei Depression, Schlafstörungen, chronischen
Schmerzen und funktionellen Beschwerden. Es hilft, Ängste zu bewältigen,
Stress abzubauen und auf gesunde Weise Gewicht zu reduzieren. Ziel ist es,
Rehabilitanden zu zeigen, wie schnell sich regelmäßiges Training positiv auf das
Wohlbefinden auswirkt. Gelernt und regelmäßig geübt werden Techniken, die
sich möglichst gut in den Alltag einbauen lassen, wie z. B. Walking, Nordic
Walking, Ergometertraining, Schwimmen, Muskeltraining etc.
Soziotherapie
Versorgungsleistung für Patienten mit schweren psychischen Störungen, die sie
in die Lage versetzen soll, andere medizinische Behandlungen in Anspruch zu
nehmen durch Stärkung der Sozialkompetenz und Stabilisierung der sozialen
Netze. Soziotherapie umfasst Trainings- und Motivationsmethoden sowie
Koordinierungsmaßnahmen.
Körpertherapie
Behandlung psychischer Störungen über das körperliche Selbsterleben, sowie
Behandlungsmethoden zur Verbesserung von Körperhaltungen und
Bewegungsabläufen.
20
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-2.4 Therapeutisches Leistungsspektrum
Die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen in den MediClin Bliestal Kliniken werden über die
Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) beschrieben, einem standardisierten System der Deutschen
Rentenversicherung zur Definition und Dokumentation therapeutischer Einheiten. Die folgenden Tabellen
geben Übersicht über die häufigsten therapeutischen Leistungen.
KTL-Code
KTL-Beschreibung
Anzahl
H08
Stationsablauf- und alltagsstrukturierende Gruppe
22263
A06
Sport- und Bewegungstherapie unter sportpädagogischen Gesichtspunkten
12288
A03
Muskelaufbautraining
11328
G04
Gruppenpsychotherapie, psychodynamisch
11010
M01
Energiebilanzierte bzw. energiedefinierte Kost
10458
G07
Gruppenpsychotherapie, störungs- und problemspezifisch,
verhaltenstherapeutisch
9505
G05
Einzelpsychotherapie, verhaltenstherapeutisch
8208
F08
Einführung in das Entspannungstraining in der Gruppe
8017
B03
Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe
7165
K04
Teilkörperpackung mit Wärmeträgern
7144
K17
Infrarot, Heißluft
6793
F16
Künstlerische Therapien in der Gruppe
5424
K09
Vollbad, medizinisches
5041
B06
Physiotherapie im Bewegungsbad in der Gruppe
3233
K23
Massage
3172
K34
Vibrationsmassage
3062
A09
Sport- und Bewegungstherapie in der Gruppe mit spezieller
psychotherapeutischer Zielsetzung
2915
E21
Projektgruppe
2749
A02
Ausdauertraining ohne Monitoring
2694
D02
Sozialrechtliche Beratung
2255
K20
Inhalation, druckunterstützt (ggf. mit Medikament)
2231
G10
Psychoedukative Gruppe
2124
B01
Physiotherapeutische Einzelbehandlung
2024
G03
Einzelpsychotherapie, psychodynamisch
1721
B02
Physiotherapeutische Behandlung in der Kleingruppe
1494
D03
Beratung zur Teilhabe am Arbeitsleben (Berufliche Rehabilitation)
1283
E06
Funktionstraining mit geeignetem Material oder Gerät einzeln
1210
C07
Vortrag: Rehabilitation
1190
G09
Spezielle störungsspezifische Gruppe bei Abhängigkeitsproblematik
1173
21
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-3 Fachklinik für Innere Medizin
Chefarzt Dr. med. G. Berg
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Sportmedizin,
Kardiologische Präventivmedizin (DGPR)
B 2-3.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte
Die Fachklinik für Innere Medizin behandelt die Krankheiten von Herz und Kreislauf (AHBIndikationsgruppe 1), arterielle Gefäßerkrankungen (2a), venöse Gefäßerkrankungen (2b),
Stoffwechselkrankheiten (6), Krankheiten der Niere und Zustand nach OP an Nieren, ableitenden
Harnwegen und Prostata (8) sowie onkologische Krankheiten von Niere, ableitenden Harnwegen und des
männlichen Genitals (10d).
Übersicht über die Behandlungsschwerpunkte
n Kardiologie
Koronare Herzerkrankungen, Herzfehler, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen etc
n Angiologie
Z.n. nach katheterinterventionellen Eingriffen der großen Gefäße nach Lungenembolie und tiefer
Venenthrombose (TVT)
n Diabetologie
Typ I und Typ II- Diabetiker
n Urologische Onkologie
i.d.R. nach operativen Eingriffen
n Psychokardiologie
in Kooperation mit der Fachklinik für Psychosomatische Medizin
n Adipositas
Adipositas I-III, vielfach kombiniert mit Diabetes und psychosomatischen Begleiterkrankungen.
22
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 2-3.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2011
Hauptdiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
I25
Herzkrankheit durch anhaltende (chronische) Durchblutungsstörungen des
Herzens
378
I21
Akuter Herzinfarkt
245
E11
Zuckerkrankheit, die nicht zwingend mit Insulin behandelt werden muss Diabetes Typ-2
211
I35
Krankheit der Aortenklappe, nicht als Folge einer bakteriellen Krankheit durch
Streptokokken verursacht
126
Z95
Vorhandensein von künstlichen Fremdteilen oder verpflanztem Gewebe im
Herz- und Blutgefäßsystem
88
C61
Prostatakrebs
75
E10
Zuckerkrankheit, die von Anfang an mit Insulin behandelt werden muss Diabetes Typ-1
45
C64
Nierenkrebs, ausgenommen Nierenbeckenkrebs
41
I34
Krankheit der linken Vorhofklappe, nicht als Folge einer bakteriellen Krankheit
durch Streptokokken verursacht
38
I71
Aussackung (Aneurysma) bzw. Aufspaltung der Wandschichten der
Hauptschlagader
31
C67
Harnblasenkrebs
31
Einen Überblick über das Behandlungsspektrum der Fachklinik für Innere Medizin geben die folgenden
Tabellen. Darin sind die häufigsten Hauptdiagnosen nach der ICDKlassifikation mit Kurzbeschreibung
angegeben, gefolgt von der Auflistung der häufigsten Begleiterkrankungen.
Nebendiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
I10
Bluthochdruck ohne bekannte Ursache
638
E78
Störung des Fettstoffwechsels bzw. sonstige Erhöhung der Blutfettwerte
443
E66
Fettleibigkeit, schweres Übergewicht
339
F17
Psychische bzw. Verhaltensstörung durch Tabak
211
F43
Reaktionen auf schwere belastende Ereignisse bzw. besondere Veränderungen
im Leben
136
E11
Zuckerkrankheit, die nicht zwingend mit Insulin behandelt werden muss Diabetes Typ-2
127
I25
Herzkrankheit durch anhaltende (chronische) Durchblutungsstörungen des
Herzens
104
F54
Bestimmte psychologische Faktoren oder Verhaltenseigenschaften, die zur
Entstehung von körperlichen, in anderen Kapiteln der internationalen
Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) enthaltenen Krankheiten beitragen
76
23
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Nebendiagnosen
ICD-10
Beschreibung der Diagnose
Anzahl
M53
Sonstige Krankheit der Wirbelsäule bzw. des Rückens[, die nicht an anderen
Stellen der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) eingeordnet
ist]
57
I48
Herzrhythmusstörung, ausgehend von den Vorhöfen des Herzens
45
B 2-3.3 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte
Behandlungsschwerpunkt
Erläuterung
Sport- und Bewegungstherapie
Die Innere Abteilung, zertifiziert im Rahmen der rehabilitativen Behandlung von
Herz-Kreislauf-Gefäßerkrankungen sowie urologisch-onkologischen Patienten,
gewährleistet ein umfassendes, multimodales Therapiekonzept mit dem
Schwerpunkt Sport- und Bewegungstherapie, Ergotherapie, Physiotherapie und
balneophysikalische Maßnahmen.
Edukation
Eine weitere Säule unserer Behandlung ist ein umfassendes Edukationskonzept
für Herz-Kreislauferkrankungen daneben spezielle Schwerpunkte wie
Adipositasschulung, Diabetesschulung, Herzinsuffizienzschulung im Rahmen der
Gesundheitsbildung und Raucherentwöhnung.
Psychokardiologie
Unser Konzept beinhaltet außerdem eine individuelle, patientenorientierte
psychologisch-psychotherapeutische Begleitung, Stressbewältigung und
Entspannungsverfahren.
Sozialmedizin
Wir unterstützen unsere Patienten umfassend bei der Klärung sozialrechtlicher
Fragestellungen.
B 2-3.4 Therapeutisches Leistungsspektrum
Die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen in den MediClin Bliestal Kliniken werden über die
Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) beschrieben, einem standardisierten System der Deutschen
Rentenversicherung zur Definition und Dokumentation therapeutischer Einheiten. Die folgenden Tabellen
geben Übersicht über die häufigsten therapeutischen Leistungen.
KTL-Code
KTL-Beschreibung
Anzahl
M01
Energiebilanzierte bzw. energiedefinierte Kost
30965
A06
Sport- und Bewegungstherapie unter sportpädagogischen Gesichtspunkten
24720
A02
Ausdauertraining ohne Monitoring
17940
A01
Ausdauertraining mit Monitoring
13910
C01
Ärztliche Beratung
13551
C27
Schulung bei koronarer Herzkrankheit
8859
K23
Massage
3925
K04
Teilkörperpackung mit Wärmeträgern
3777
H09
Individuelle pflegerische Anleitung
3714
F08
Einführung in das Entspannungstraining in der Gruppe
3557
A03
Muskelaufbautraining
3135
K08
Wechselbad
3080
24
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
KTL-Code
KTL-Beschreibung
C06
Vortrag: Indikationsspezifische Krankheitsinformation
2538
H17
Wundmanagement
2452
B01
Physiotherapeutische Einzelbehandlung
1954
D04
Persönliche Hilfen zu weitergehenden Maßnahmen
1939
D02
Sozialrechtliche Beratung
1819
C10
Ernährungsberatung in der Gruppe
1691
C25
Strukturierte Schulung bei Diabetes mellitus Typ 2
1624
H11
Anleitung zur Verminderung von Beeinträchtigungen der Körperfunktionen
1573
F02
Psychotherapeutische Einzelintervention
1510
C07
Vortrag: Rehabilitation
1324
K14
Mittelfrequenztherapie
1271
K03
Kneten oder Treten von Wärmeträgern
1210
K20
Inhalation, druckunterstützt (ggf. mit Medikament)
1098
C11
Lehrküche praktisch
919
B03
Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe
901
A05
Spielorientierte Sport- und Bewegungstherapie
743
B3
Anzahl
Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik
B 3-1 Ärztlich-psychologisches Personal der Fachabteilungen
Der nachfolgende Abschnitt gibt Auskunft über die Anzahl und die Qualifikation der Mitarbeiter im
ärztlichen und psychologischen Dienst zum 31.12.2011.
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Ärzte und psychologisches Personal
Anzahl
Qualifikationen
Chefarzt/–ärztin
1
FA Orthopädie, FA Unfallchirurgie, Sozialmedizin,
Rheumatologie, Sportmedizin, Chirotherapie,
Physikalische Medizin,
FK Rettungsdienst,
FK RÖ ges. Skelett
Oberarzt/–ärztin
4
FA Orthopädie,
FA Physikalische und Rehabilitative Medizin,
FA Unfallchirurgie
Sportmedizin, Chirotherapie,
Röntgendiagnostik – fachgebunden,
FK Rettungsdienst,
FK RÖ ges. Skelett
Assistenzarzt/–ärztin
6
FA Chirurgie
FA Physikalische und Rehabilitative Medizin, FA
Allgemeinmedizin,
FK RÖ gesamtes Skelett,
25
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Ärzte und psychologisches Personal
Anzahl
Psychologischer Psychotherapeut/–in
Qualifikationen
2
Weiterbildungsermächtigungen
Fachbereich
Dauer
Person
Orthopädie und Unfallchirurgie
1 Jahr
Chefarzt Prof. Dr. med. S. Rupp
Sozialmedizin
1 Jahr
Chefarzt Prof. Dr. med. S. Rupp
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Ärzte und psychologisches Personal
Anzahl
Qualifikationen
Chefarzt/–ärztin
1
FA Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Sozialmedizin
Oberarzt/–ärztin
5
FA Neurologie,
FA Psychiatrie und Psychotherapie
Assistenzarzt/–ärztin
10
FA Neurologie,
FA Psychiatrie und Psychotherapie,
Arzt für Naturheilverfahren
FA Allgemeinmedizin
Psychologe/–in
Approbation: psychologischer Psychotherapeut,
Schwerpunkt Verhaltenstherapie, Psychodynamische
Psychotherapie
Psychologischer Psychotherapeut/–in
6
Psychologischer Psychotherapeut/in in
Ausbildung
8
Weiterbildungsermächtigungen
Fachbereich
Dauer
Person
Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie
3 Jahre
Chefarzt Prof. Dr. med. V. Köllner
Sozialmedizin
1 Jahr
Chefarzt Prof. Dr. med. V. Köllner
Psychiatrie
1 Jahr
Oberärztin Dr. med. H. Hügel
Fachklinik für Innere Medizin
Ärzte und psychologisches Personal
Chefarzt/–ärztin
26
Anzahl
1
Qualifikationen
FA Innere Medizin, Kardiologie,
Kardiologische Präventivmedizin (DGPR),
Sportmedizin,
Internistische Intensivmedizin
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Fachklinik für Innere Medizin
Ärzte und psychologisches Personal
Anzahl
Qualifikationen
Oberarzt/–ärztin
3
FA Innere Medizin,
Kardiologie, Notfallmedizin,
Weiterbildung und Ernennung zum Leitenden
Notarzt,
Diabetologie,
Ernährungsmedizin
Assistenzarzt/–ärztin
6
FA Innere Medizin,
Notfallmedizin,
FA Angiologie,
FA Allgemeinmedizin
Psychologische/r Psychotherapeut/in
Psychologische/r Psychotherapeut/in in
Ausbildung
Weiterbildungsermächtigungen
Fachbereich
Dauer
Person
Innere Medizin
1 Jahr
Chefarzt Dr. med. G. Berg
Kardiologie
1 Jahr
Chefarzt Dr. med. G. Berg
Diabetologie
9 Monate
Funktionsoberarzt H. Ohr
27
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 3-2 Medizinisch-therapeutisches Personal
Ernährung
Personal
Anzahl
Diabetesassistent/–in
1
Diabetesberater/–in
1
Diätassistent/–in
4
Therapie, Beratung und Pädagogik
Personal
Anzahl
Spezielle Qualifikationen
Ergotherapeut/–in
6
Affolter,
Bobath-Konzept,
Hirnleistungstraining,
Kinesiotape,
Propriozeptive Neuromuskuläre Faziliation (PNF),
Prothesentraining
Schienenbau
Gymnastiklehrer/–in
3
Medizinische Trainingstherapie (MTT),
Nordic Walking Instructor,
Übungsleiter,
EAP
Kunsttherapeut/–in
1
Diplom- Kunst-und Gestaltungstherapeutin
Masseur/–in und med. Bademeister/–in
9
Akupunktmassage nach Penzel,
Extension nach Domnik,
Fußreflexzonenmassage,
Manuelle Lymphdrainage,
Marnitz-Therapie,
Myofasciale Technik,
Zentrifugalmassage
Musiktherapeut/–in
1
28
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Therapie, Beratung und Pädagogik
Personal
Anzahl
Spezielle Qualifikationen
Physiotherapeut/–in
22
Bobath-Konzept,
Brügger-Therapie,
Cranio-Sacral-Therapie,
Funktionelle Bewegungslehre (FBL),
Kinesiotaping,
Manuelle Therapie,
McKenzie Konzept,
Medizinische Trainingstherapie (MTT),
Osteopathische Behandlungstechniken,
Propriozeptive Neuromuskuläre Faziliation (PNF),
Skoliosebehandlung nach Lehnert-Schroth,
Therapie nach Cyriax,
Dorntherapie,
Reiki,
KG bei craniomandiblärer Dysfunktion (CMD),
Fußreflexzonentherapie,
Chiropraktische Grifftechniken,
Schwindeltherapie (paroxysmaler
Lagerungsschwindel)
Sportlehrer/–in
4
Medizinische Trainingstherapie (MTT),
Nordic Walking Instructor,
Übungsleiter
EAP
Badehelfer
4
Tanztherapeutin
1
Pflege
Personal
Gesundheits– und Krankenpfleger/–in
Anzahl
47
Spezielle Qualifikationen
Diabetesassistentin,
Diabetesberaterin,
EEG-Kurs,
Stomatherapie,
Wundmanagement
Sonstige Bereiche
Personal
Anzahl
Arzthelfer/–in
12
Medizinischer/–e
Dokumentationsassistent/–in
14
Medizinisch–technischer/–e Assistent/–in
1
Medizinisch–technischer/–e Assistent/–in
für Funktionsdiagnostik
2
Spezielle Qualifikationen
Röntgenschein
MTA für Labor und Röntgen
29
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B4
Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik
Untersuchung
im Hause
Kooperation
Erläuterung
Angiographie
û
Kooperationspartner sind die jeweiligen
Zuweiserkliniken oder das Uniklinikum des
Saarlandes.
Computertomographie
û
s.o.
Dopplersonographie
ü
Duplexsonographie
ü
Echokardiographie
ü
EKG-Belastung
ü
EKG-Langzeit
ü
EKG-Ruhe
ü
Elektrokardiographie (EKG)
ü
Ergometrie
ü
Knochendichtemessung
ü
Labor
ü
Langzeit-Blutdruckmessung
ü
Psychologische Leistungsdiagnostik
ü
30
Die Knochendichtemessung ermittelt den
Mineralstoffgehalt der Knochen per DEXAVerfahren, einer speziellen Art der
Röntgenuntersuchung. Die
Strahlenbelastung ist > 150x geringer als
beim CT und > 25x genauer als beim
Ultraschall an der Ferse. Die energiereiche
Röntgenstrahlung durchdringt den
Knochen und wird dabei abgeschwächt. Je
dichter der Knochen, d.h. umso größer die
Knochenmasse, desto stärker erscheint im
Ergebnis die Abschwächung der
Strahlung. Diese Strahlenschwankung
kann gemessen und mit Hilfe von
Computern ausgewertet werden. Sie
liefert direkt Informationen zur
Knochendichte.
Gemessen wird die Knochendichte
üblicherweise im Bereich des Unterarms,
der Wirbelsäule und des
Oberschenkelhalses. Dies sind die
wichtigsten Knochenregionen, in denen
im Falle einer Osteoporose Knochenbrüche
drohen.
Verfahren zur Testung von Gedächtnisund Konzentrationsfähigkeit, sowie
kognitiven Fähigkeiten.
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Untersuchung
im Hause
Psychologische Testverfahren
ü
Röntgen
ü
Schlafapnoescreening
ü
Sonographie
ü
Spirometrie
ü
Uroflowmessung
ü
Kooperation
Erläuterung
EDV-gestützte Durchführung der
Diagnostik mit Prä-Post-Testung und
sofortiger Verfügbarkeit der Ergebnisse.
Hier werden ähnlich wie beim LangzeitEKG, aber umfangreicher, Parameter wie
die Sauerstoff-sättigung,
Atemanstrengung der Brust und
Bauchmuskulatur sowie der Atemfluss mit
Schnarchereignissen aufgezeichnet.
Ein Verfahren zur LungenFunktionsprüfung. Dabei werden Lungenund Atemvolumina gemessen und
graphisch im Spirogramm dargestellt.
Grundsätzlich verfügen die MediClin Bliestal Kliniken über alle diagnostischen und therapeutischen
Möglichkeiten zur Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen. Hier ist insbesondere die
wachsende Gruppe der Patienten mit klinisch relevanter Herzinsuffizienz ebenso zu nennen, wie das
sukzessiv wachsende Kollektiv von älteren Patienten mit umfangreicher herzchirurgischer Versorgung
(zunehmende Zahl von Kombinationseingriffen an Herzkranzgefäßen und Herzklappen,
katheterinterventioneller Klappenersatz).
Im Bereich der Versorgung von HV-Patienten, die aufgrund von metabolischen Störungen z.B. Adipositas
(häufigste Nebendiagnose in der Fachklinik für Innere Medizin s. Kapitel B 2-3.2 und in der Fachklinik für
Orthopädie s. Kapitel B 2-1.2 ) oder Diabetes Typ 2 (an vierter Stelle der häufigsten Hauptdiagnosen in der
Fachklinik für Innere Medizin, s. Kapitel B 2-3.2) eingewiesen werden, haben wir in den letzten Jahren
unsere Diagnostik ergänzt. Dazu haben wir das Schlafapnoescreening eingeführt und im Rahmen der
Behandlung von adipösen Patienten bis 200 kg die Ausstattung angepasst (sporttherapeutischer
Gerätepark, Schwerlastbetten). Darüber hinaus wurde ein interdisziplinäres internistisch-psychosomatisches
Behandlungskonzept implementiert.
Für unsere Patienten mit metabolischem Syndrom, stellt die Ernährungstherapie neben einem intensiven
sport- und bewegungstherapeutischen Programm eine zentrale Säule der rehabilitativen Bemühungen dar.
Zur Versorgung unserer urologisch-onkologischen Patienten verwenden wir die Uroflowmetrie als eine
diagnostische Maßnahme zur Beurteilung des früh-postoperativen Harnabstromverhaltens einerseits, wie
auch der Blasenvolumenentwicklung andererseits. Darüber hinaus stellen wir unseren urologischonkologischen Patienten bei Bedarf eine transrektale Stimulationsmöglichkeit mit Biofeedbackmechanismus zur Verfügung, die die Fortführung elektrostimulativer Maßnahmen auch unter häuslichen
Bedingungen gewährleistet.
In der Fachklinik für Psychosomatische Medizin kommen standardisierte und wissenschaftlich abgesicherte
Testverfahren zur strukturierten Erfassung psychischer Symptome wie Angst und Depressivität auch in
bestimmten Problembereichen (z.B. Arbeitsplatz) und bei Einschränkung von Aktivität und Teilhabe, im
Sinne der ICF zur Anwendung.
31
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B5
Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik
B 5-1 Funktionsräume
Für die medizinisch-therapeutische Versorgung stehen folgende Funktionsräume zur Verfügung:
n Räume für Entspannungstherapie
Es besteht die Möglichkeit, Entspannungsverfahren im Sitzen und im Liegen zu erlernen. Das Erlernte
kann dann im Alltag (am Arbeitsplatz), also unter Realbedingungen umgesetzt werden.
n Räume für Ergotherapie / Beschäftigungstherapie
Es gibt ein zusätzlicher Raum zur Durchführung von Arbeitsplatztraining und Belastungserprobung.
n Räume für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
Die MediClin Bliestal Kliniken verfügen außerdem über eine modern ausgestattete Lehrküche mit
Rollstuhlarbeitsplätzen.
n Räume für Information, Motivation, Schulung
Hierfür steht u.a. eine große Veranstaltungshalle mit modernen Kommunikationsmedien zur
Verfügung.
n Räume für Kunst- und Musiktherapie
Der Raum für Kunsttherapie ist mit acht Malplätzen ausgestattet. Zur Anwendung kommen
hauptsächlich Aquarell- und Pastellkreide und Tonerde im Rahmen des therapeutischen Plastizierens.
Im Raum für Musiktherapie stehen Melodie- und Rhythmusinstrumente, welche nach dem jeweils
erforderlichen Therapiekonzept ausgewählt werden.
n Räume für Physikalische Therapie
Wir verfügen über einen neuen, modern ausgestatteten Bäderbereich mit Voll- und Teilbädern,
Hydroelektrischen Bädern, Inhalationsgeräten, Hydrojets und Gießbereich, zusätzlich über
Räumlichkeiten für elektrotherapeutische Anwendungen und apparativer (Hydroven) und aktiver
Entstauungsmaßnahmen. Weitere Räumlichkeiten zur Anwendung von Wärmetherapie und
unterschiedlichen Massage- und Entstauungstechniken schließen sich an den großen Fitnessbereich an.
n Räume für Physiotherapie
Die Räumlichkeiten für Physiotherapie enthalten u.a. Schlingentische, Tru-Trac, Thomsentisch, Tilttable,
Posturomed, Bewegungsschienen (Knie, Schulter), Trimlings, Schaukelbretter und Kaltluftgeräte.
n Räume für Sozial- und Berufsberatung
n Räume für Sport- und Bewegungstherapie
In der Sporthalle und dem neu und modern ausgestatteten Kraftraum bestehen u.a. diverse
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, z.B. Tischtennis, Badminton, Kraft - und Ausdauertraining.
B 5-2 Patientenaufenthaltsräume
Wir möchten auch der Privatsphäre und dem Entspannungsbedürfnis unserer Rehabilitanden und Gäste
einen angenehmen Rahmen schaffen. Deswegen wurden mehrere Bereiche eingerichtet, die sowohl eine
entspannte Privatsphäre als auch gesellige Stunden und die Ausführung gemeinsamer Hobbys
ermöglichen.
32
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n Andachtsraum
Es besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Gottesdienst.
Sollten Patienten nicht teilnehmen können, kann die hl. Kommunion auf das Zimmer gebracht bzw. das
hl. Abendmahl im Zimmer gefeiert werden.
n Besinnungsraum
Hier können sowohl Einzelgespräche stattfinden als auch ökumenische Gesprächsabende, wie z.B.
„Bibel und Glaube“ (Dienstag 19.00 Uhr) besucht werden.
Ein persönliches Gespräch mit einem Seelsorger ist zu den Sprechzeiten möglich.
n Bibliothek
Unsere Bibliothek verfügt über eine ansehnliche Auswahl an Unterhaltungsliteratur aller Art, zusätzlich
können Hörbücher incl. Abspielgeräte ausgeliehen werden.
n Cafeteria
Unsere moderne Cafeteria ist neben einem öffentlichen Restaurant- und Bistrobereich mit LCDFarbfernseher und Polstersitzecken ausgestattet. In der Cafeteria und in den Flurbereichen des
Erdgeschosses stellen Künstler der Region Ihre Bilder und Kunstwerke aus.
n Gemeinschaftsraum
In der Fachklinik für Psychosomatische Medizin befinden sich auf allen Stockwerken
Gemeinschaftsräume mit kleiner Küchenzeile und Sitzgruppe.
n Konferenzraum
In unserem Konferenzraum, der vorrangig für Sitzungen, Besprechungen und Fortbildungsveranstaltungen genutzt wird, finden auch z.B. Begrüßungsgespräche für neu angereiste Patienten statt.
n Leseraum
Es stehen täglich drei verschiedene Tageszeitungen zur Verfügung.
n Liegewiese
Da unsere Einrichtung am Waldrand gelegen ist, besteht auch die Möglichkeit, sich im Schatten von
Laub- und Nadelbäumen auf Liegestühlen auszuruhen.
n Sauna
In den Saunabereich haben wir zusätzlich zwei Infrarotwärmekabinen integriert.
Saunabesuche unserer Patienten müssen vom behandelnden Arzt genehmigt werden.
n Schwimmbad
Neben unserem Schwimmbad gibt es ein Bewegungsbad (Wassertemperatur 33°C) mit Lifter.
n Solarium
Kann gegen Gebühr genutzt werden.
n Sonnenterrasse
Zusätzlich ist ein möblierter und geschmackvoll bepflanzter Innenhof vom Speisesaal aus zu nutzen.
n Speisesaal
Wir bieten im Speisesaal für unsere Patienten eine große Auswahl an ständig frisch zubereiteten
Speisen für unterschiedliche Kostformen an. Das Essen kann aus verschiedenen Komponenten nach
Wahl zusammengestellt werden.
n Sporthalle
Wir bieten unseren Patienten einen großzügig angelegten Raum für Medizinische Trainingstherapie mit
Ausleihmöglichkeit von Nordic-Walking-Stöcken Tischtennis- und Badmintonschlägern.
n Vortragssaal, Aula
Unsere Veranstaltungshalle mit ca. 150 Sitzplätzen bietet neben Seminaren und Vorträgen auch die
Möglichkeit der Durchführung von Musikveranstaltungen (1x im Monat) und Kongressen.
n Werkraum
Dieser steht für Freizeitaktivitäten, wie Seidenmalen und Basteln zur Verfügung.
33
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
B 5-3 Patientenzimmer
Alle Patientenzimmer sind mit Balkon ausgestattet und Telefon ist vorhanden. Modems für den
Internetanschluss im Zimmer und Fernseher können an der Rezeption gegen Gebühr ausgeliehen werden.
Bei Bedarf oder auf Anfrage sind Hilfsmittel, wie z.B. Sitz- und Lagerungskeile, Nackenkissen, Stufenbett,
Beinschienen und Toilettensitzerhöhungen beim Pflegedienst auszuleihen.
Raum
Ein-Bett-Zimmer mit
eigener Naßzelle
(WC/Dusche)
B6
Anzahl
davon
behindertengerecht
508
140
Erläuterung
Behindertengerechte Zimmer sind
u.a. mit verbreiterten Schiebetüren
zum Nassbereich und stufenloser
Duschkabine mit Sitzmöglichkeit
und erhöhten Toiletten
ausgestattet.
Spezielle Angebote
n Aufnahme von Angehörigen
n Betreuung von gehörlosen Menschen
n Kompetenzen zur Behandlung von Rehabilitanden ohne Kenntnisse der deutschen
Sprache
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit
Dialysepflichtigkeit
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit Erblindung
ohne Blindenhund
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit Gehunfähigkeit
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit multiresistenten
Infektionen/MRSA
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit
Querschnittslähmung
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit Sehbehinderung
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit starker
Gehbehinderung
n Möglichkeit der Aufnahme von Rehabilitanden (ohne Begleitperson) mit starker
Hörschädigung
n Rollstuhlfahrergerechter Zugang in die Einrichtung
n Trauerarbeit
Hausgeistliche (kath. und evangel.) regelmäßig im Haus präsent
n Verfügbarkeit eines Orthopädietechnikers und entsprechendem Raum zur Anpassung und
Bearbeitung
in den Räumen der Ergotherapie
n Verfügbarkeit eines orthopädischen Schuhmachers
nach Terminabsprache über die Ergotherapie
n VIP-Bereich
34
QUALITÄTSMANAGEMENT
S
qualitätsmanagement
SYSTEMteil
SYSTEMTEIL
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
S
QUALITÄTSMANAGEMENT
S1
Qualitätspolitik und Qualitätsziele
S 1-1 Qualitätspolitik
Qualitätspolitik
Bei der Behandlung unserer Patienten verfolgen wir einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz.
Dieses Konzept ist vor allem bei der medizinischen Rehabilitation multimorbider Patienten von großem
Vorteil.
Darüber hinaus möchten wir unsere Patienten dazu in die Lage versetzen, ihre Gesundheit selbst
umfassend und nachhaltig zu verbessern. Dazu gehört nach unserer Auffassung auch eine Verbesserung
der Gesundheitskompetenz, also des Wissens darüber, wie man seine Gesundheit erhält.
Ein weiterer entscheidender Baustein unserer Qualitätspolitik ist die Vernetzung unserer Häuser in
regionalen Kooperationen. So können wir unsere integrierten Behandlungskonzepte kompetent umsetzen
und gleichzeitig Synergien nutzen. Gerade in dem auf interdisziplinäre Kooperation angelegten Fachgebiet
Rehabilitationsmedizin ist Vernetzung wichtig. Unsere Kooperationspartner finden Sie in Kapitel B 1-9.
Durch die Anbindung einer Seniorenresidenz mit 98 Plätzen bieten wir sowohl die Möglichkeit von
medizinisch-therapeutischer Behandlung unserer Reha-Patienten, als auch gleichzeitiger kompetenter
Kurzzeitpflege ihrer pflegebedürftigen Angehörigen vor Ort auch während der Rehabilitationsmaßnahme.
Dieses Angebot öffnet Menschen den Zugang zu somatischer und psychischer Rehabilitation, deren
Bindung durch Pflege von Angehörigen sonst eine stationäre Behandlung zur eigenen Rehabilitation
entgegensteht. Patienten können nach vorheriger Vereinbarung und Abstimmung der Termine ihre
pflegebedürftigen Angehörigen während der Rehabilitation ganz oder zeitweise in unserer
Seniorenresidenz unterbringen. Wir bieten flexible Lösungen wie Betreuung der Angehörigen während der
Therapiezeiten und gemeinsames Wohnen und Leben in unserem Haus. Wir stellen uns individuell auf die
Wünsche von Patienten und deren Angehörigen ein.
Die MediClin Bliestal Kliniken übernehmen für die Seniorenresidenz therapeutische Leistungen,
Speiseversorgung, Hausreinigung, Haustechnik und allgemeine Verwaltung (Patientenadministration und
Abrechnung).
Fachklinik für Innere Medizin
Die Innere Abteilung ist integriert in die DMP-Programme KHK und Diabetes, das
Gesundheitsförderungsprogramm der DAK.
Es bestehen integrierte Versorgungsverträge mit der herzchirurgischen Abteilung der SHG Kliniken
Völklingen, der Techniker Krankenkasse (TKK) und der Schwäbisch-Gmünder Ersatzkasse im Rahmen der
Versorgung von Patienten nach operativer Myocardrevascularisation. Darüber hinaus bestehen enge
kooperative Verbindungen zu den Universitätskliniken des Saarlandes auf dem Gebiet der Urologie und
Pneumologie sowie eine enge Zusammenarbeit mit allen regionalen angiologisch-kardiologisch und
urologisch arbeitenden Zentren (s. Abschnitt B 1-9).
36
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Im Rahmen der engen Kooperation mit den Universitätskliniken des Saarlandes nimmt der Chefarzt der
Fachklinik für Innere Medizin einen Lehrauftrag im Fach Kardiale Prävention und Rehabilitation wahr.
Zusätzlich arbeitet unsere Klinik eng mit Nachsorgegruppen zusammen, wie z.B. mit HerzGefäßsportgruppen, der Chefarzt der Fachklinik nimmt im Vorstand der Herzgruppen Saar (Landesgruppe
der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation) zentrale organisatorische Aufgaben wahr.
Weiterhin ist die Klinik regelmäßig in das Netzwerk Adipositas Saar integriert.
Wir arbeiten mit dem Medizinischen Qualitätsnetz Zweibrücken und der chirurgischen Abteilung des
Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken (CA PD Dr. Birk) in einem gemeinsamen ambulant/stationären
Adipositaskonzept zusammen.
Eine der seit Jahren zunehmend wichtigeren Aufgabenstellungen für unsere Fachkliniken ist die steigende
Zahl älterer und multimorbider Patienten.
Multimorbidität erfordert Multiprofessionalität sowie kooperatives Arbeiten verschiedener Fachdisziplinen
eines Klinikums. Fachspezifische Rehabilitation kennt hierbei keine Altersgrenze. Die Zusammenarbeit
unserer verschiedenen Fachkliniken nach integrierten Konzepten ist vom Ansatz her ganzheitlich und
damit individuell und menschenwürdig. Sie erleichtert den älteren Patienten in der Gemeinsamkeit mit
anderen Altersgruppen die Lernfähigkeit, Anpassung und Aktivität. Dadurch steigern wir gleichzeitig die
Motivation unserer Patienten zur Rückkehr in den Alltag.
In kooperativer interdisziplinärer Zusammenarbeit können wir in den drei Fachabteilungen der MediClin
Bliestal Kliniken die meisten altersbedingten Krankheitsbilder und multimorbiden Kombinationen
behandeln. Für die im Vordergrund stehende Akuterkrankung bzw. den Zustand nach der Operation
gewährleisten wir jeweils eine fachmedizinische Behandlung.
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Um eine qualitativ hochwertige Behandlung der Patienten sicherzustellen verfolgen wir einen
ganzheitlichen Therapieansatz durch ein qualifiziertes multidisziplinäres Team.
Aufgrund des hohen Anteils langfristig gebunden Personals konnten wir durch kontinuierliche
Weiterbildung einen hoch qualifizierten Mitarbeiterstamm gewinnen. Insbesondere auch in Bezug auf das
ärztliche Personal, das die Therapie bestimmt und lenkt, besitzen wir eine im bundesweiten Vergleich hohe
Anzahl von Fachärzten im Team. Die orthopädische Abteilung bietet Weiterbildungsangebote für
verschiedene Fachgebiete und Zusatzqualifikationen und nimmt einen Lehrauftrag an der Universität des
Saarlandes wahr. Mit diesen Qualifikationen sehen wir uns gerüstet, den steigenden Anforderungen an die
medizinische Versorgung unserer Patienten gerecht zu werden.
Zur Sicherstellung fachübergreifender Diagnostik und Therapie verfügen wir über eine enge Kooperation
mit unseren Schwesterkliniken (Innere Medizin und Psychosomatik) sowie mit Fachärzten aller Fachgebiete
entweder am Ort oder in der nahe gelegenen Universitätsklinik.
Um die Gesundheit nachhaltig zu verbessern halten wir es für notwendig möglichst gut über die
entsprechenden Krankheiten unterrichtet zu sein. Daher führen wir zur Verbesserung der
Gesundheitskompetenz unserer Rehabilitanden regelmäßige Schulungen zu wichtigen orthopädischen
Erkrankung durch.
37
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Unsere Fachklinik für Psychosomatische Medizin bemüht sich auf mehreren Ebenen um eine ständige
Verbesserung und Aktualisierung der Rehabilitati-onskonzepte und der Vernetzung in regionalen und
überregionalen Strukturen. Diese dienen vor allem der Verbesserung der Nachhaltigkeit der
Rehabilitationsergebnisse.
Die enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum Homburg in Forschung und Lehre sowie mit dem
Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität des Saarlandes in Saarbrücken sowie
der Universität Trier, dem dortigen Psychotherapeutischen Ausbildungsinstitut sowie weite-ren
Ausbildungsinstituten (IFKV Bad Dürkheim, SIAP Saarbrücken) ermögli-chen es vielen jungen Kolleginnen
und Kollegen, Konzepte moderner Psy-chosomatischer Rehabilitation kennenzulernen. Dies gilt
insbesondere für das Pflichtpraktikum Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Medizinstudium
sowie den Kurs Psychosomatische Medizin für Studierende der Psychologie, der vom Chefarzt der Klinik
koordiniert wird. Gleichzeitig konnten wir auf diese Weise in den vergangenen Jahren sicherstellen, dass
alle frei werdenden Stellen mit kompetenten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt
werden konnten.
Von besonderer Bedeutung ist die wissenschaftliche Kooperation mit dem Universitätsklinikum Homburg
sowie der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, die unserer Fachklinik für Psychosomatische Medizin
ermöglicht, ihre Diagnostik und Therapiekonzepte auf wissenschaftlichem hohem Niveau zu evaluieren
und weiterzuentwickeln. Dies wird durch Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften
sowie Präsentationen von Vorträgen und Postern in nationalen und internationalen Fachkongressen
dokumentiert. Die Präsenz auf allen wichtigen nationalen Fachkongressen im Bereich Rehabilitation und
Psychosomatik ermöglicht es uns zudem, aktuelle Entwicklungen in der Rehabilitationsforschung zeitnah
kennenzulernen und zur Verbesserung der Klinikkonzepte nutzbar zu machen.
Durch die Kooperation in Fachgesellschaften und die Mitarbeit an großen Leitlinienprojekten (z. B.
Fibromyalgie, Angststörung, Rückenschmerz, Begutachtung in der Psychosomatischen Medizin,
Gutachtung und Therapie von HWS-Schleuder-Trauma) verfolgen wir die gleichen Ziele.
Wir führen regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen mit z.T. international namhaften Referentinnen und
Referenten durch, die auch den ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten der Region angeboten
werden. So ermöglichen wir nicht nur die qualifizierte Schulung des eigenen Personals, sondern fördern
auch die Vernetzung mit den psychotherapeutischen Praxen und Krankenhäusern der Umgebung.
Im Rahmen des Psych-Direkt-Programms zur integrierten Versorgung mit der BKK Bosch bietet die Klinik
sowohl die diagnostische Abklärung als auch das Casemanagement für ambulante Patienten an. Dies
umfasst auch ein ambulantes oder teilstationäres Angebot zur Krisenintervention, Kurztherapie und ggf.
Begleitung bis zur Durchführung einer Richtlinienpsychotherapie. Unsere Klinik hat sich hierbei verpflichtet,
Diagnostik-Termine ohne lange Wartezeit (innerhalb von zwei Wochen) auf Facharztniveau anzubieten.
Speziell für Patienten mit Traumafolgestörungen stellen wir durch die Kooperation im Trauma-Netzwerk
der Berufsgenossenschaft eine ähnlich schnelle diagnostische Abklärung mit nachfolgender ambulanter
oder stationärer Psychotherapie bereit. Weiterhin ist die Fachklinik für Psychosomatische Medizin über das
Adipositas-Netzwerk Saar sowie den schmerztherapeutischen Arbeitskreis Konsis mit den niedergelassenen
Kolleginnen und Kollegen sowie den Krankenhäusern in der Umgebung vernetzt.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Leitbild:
Die Leitsätze der MediClin haben wir bereits 2009 in einem Leitbild- Workshop „Zukunftswerkstatt 2015“
nach Themenschwerpunkten erarbeitet. Um zu einem konsensfähigen Ergebnis zu gelangen wurden
gemeinsam Ideen gesammelt und berufsgruppenbezogen sowie berufsgruppenübergreifend konkretisiert.
Unsere Patienten und Bewohner
Wir begegnen unseren Patienten und Bewohnern mit Respekt und Fachkompetenz und fördern ihre
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Eine ganzheitliche Sicht des Menschen ist ein wesentliches Merkmal unseres Behandlungsverständnisses.
Das bedeutet, dass wir uns bei der Behandlung nicht nur isoliert auf einzelne Krankheitssymptome
konzentrieren, sondern vor allem die Gesamtheit der körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnisse
unserer Patienten wahrnehmen und berücksichtigen.
Unsere Mitarbeiter
Wir wollen unseren Mitarbeitern ein attraktiver Arbeitgeber sein, ihre Kompetenz und ihre Motivation
fördern und weiterentwickeln.
Eine wesentliche Voraussetzung für die interne Qualitätssicherung ist es, unsere Mitarbeiter zu motivieren,
sie vielseitig zu qualifizieren und zu aktiver Mitarbeit im Team befähigen. Wir fördern und fordern unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Führungskräfte sind Vorbild und arbeiten mit einem kooperativen
Führungsstil. So initiieren sie Gruppen- und Teamarbeit und sorgen dafür, dass die Mitarbeiter die für ihre
Arbeit erforderlichen Informationen erhalten. Unsere Klinikleitung ist sehr daran interessiert, dass die
Mitarbeiter auf dem neuesten Wissensstand sind. Daher unterstützt sie die Aus- und Weiterbildung und
die Umsetzung der Weiterbildungsinhalte.
Außerdem informiert die Klinikleitung die Belegschaft regelmäßig über das Personal- und Sozialwesen und
über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Klinik bzw. des Unternehmens.
Integration und Kooperation
Wir entwickeln integrative Konzepte für eine umfassende und patientenorientierte Behandlung sowie
bewohnerorientierte Versorgung.
Als zentraler Bestandteil unserer Qualitätspolitik vernetzen wir unsere Klinik in regionalen Kooperationen.
Dabei ist das Ziel eine integrierte Behandlung und Versorgung unserer Patienten, die wir entweder selbst
anbieten oder in Kooperation mit weiteren Versorgungspartnern kompetent umsetzen. Die daraus erzielten Synergien kommen unseren Patienten zugute. Unsere Stärke ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Innerer Medizin, Orthopädie und Psychosomatik. Über ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten in der Rehabilitation hinaus bieten wir ambulante Versorgung und Nachsorge.
S 1-2 Qualitätsziele
Wir stellen Qualität an oberste Stelle
Internes Qualitätsmanagement ist für die Krankenhäuser und Fachkliniken der MediClin das Schlüsselinstrument zur kontinuierlichen Sicherung und Weiterentwicklung der Leistungsqualität. Dabei stellen wir
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
den Erfolg der Behandlungen und die Zufriedenheit der Patienten und Kooperationspartner in den Fokus
unserer Betrachtungen. Beim Ausbau des internen Qualitätsmanagements orientieren wir uns an den
international gültigen Qualitätsanforderungen der DIN EN ISO 9001:2008, und berücksichtigen die
rehaspezifischen Standards IQMP sowie die Arbeitssicherheitsstandards sowie die Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW).
Das Qualitätsmanagementsystem unserer Klinik ist ausgerichtet an den Unternehmenszielen der MediClin
und den unternehmensweit gültigen Standards in den Bereichen Qualität, Sicherheit und Umwelt. Wir
haben die Organisation des QM-Systems prozessorientiert aufgebaut und sie damit an den konkreten
Arbeitsabläufen orientiert. Die Zufriedenheit unserer Patienten und Kooperationspartner steht im
Mittelpunkt unseres Qualitätsverständnisses.
Die MediClin Bliestal Kliniken haben ihre Qualitätsziele entsprechend der Qualitätspolitik und den
Leitsätzen der MediClin festgelegt. Daraus leiten sich Qualitätsziele ab, welche die Klinikleitung und die
einzelnen Abteilungen mit Bezug auf Ihre jeweiligen Aufgaben formulieren. Die Qualitätsziele der
Abteilungen orientieren sich an den Qualitätszielen der Klinikleitung und werden in Verantwortung der
Abteilungsleiter laufend aktualisiert. Dabei gilt die Vorgabe, dass Qualitätsziele kurz, prägnant und konkret
auf die jeweilige Dienstleistung bezogen sowie über Kennzahlen messbar sein müssen. Jeder Mitarbeiter
orientiert sich an den Qualitätszielen seiner Abteilung und trägt damit zur Erreichung der Klinikziele bei.
Alle Mitarbeiter sind sich dieses Zusammenhangs bewusst. Die Qualitätsziele der Abteilungen werden
jährlich durch Bewertung der Kennzahlen evaluiert und in der QM-Bewertung fortgeschrieben. Damit
stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiter die Bedeutung und Wichtigkeit ihrer Tätigkeit und ihres
Beitrages zur Qualität der Leistungen kennen.
Die Qualitätsziele der Klinik
1. Ziel: Hohe medizinische Versorgung
Unsere Teilziele, um eine hohe medizinische Versorgung zu erreichen, sind:
n Fachlich kompetente Mitarbeiter in allen Bereichen (Ärzteschaft, Therapeuten, Pflege,
Wirtschaftspersonal)
n Hohe Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen
n Patientenorientierte Abläufe
n Vorgegebene Therapien und Pflegestandards unter Beachtung der Individualität unserer Patienten
n Orientierung am jeweiligen Stand der medizinischen Wissenschaft
n Sachgerechte Dokumentation
Das erreichen wir durch:
n Gezielte Weiterbildung unserer Mitarbeiter
n Permanente Fortschreibung von Pflege- und Therapiestandards
n Ausrichtung der Behandlung an den Behandlungs- und Therapiezielen, die mit den Patienten
vereinbart wurden (Compliance)
n Effektive Organisation und regelmäßige Überprüfung von Abläufen
Das überprüfen wir durch:
n Äußerungen unserer Patienten zum Behandlungsergebnis (z.B. schriftliche Patientenbefragungen)
n Auswertung der Rehadokumentation
n Auswertung der internen Ergebnismessungen
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Beispiele zu Ergebnissen finden Sie in Kap. S 3-2.
2. Ziel: Patientenzufriedenheit
Unsere Teilziele, um eine Patientenzufriedenheit zu erreichen, sind:
n Individuell angepasstes und nach aktuellen Gesichtspunkten optimiertes Therapieangebot
n Unterbringung in gepflegten Einzelzimmern
n Einhaltung zugesagter Termine
n Patientenorientierte Verpflegung
n Umsetzung von Patientenwünschen
Das erreichen wir durch:
n Festlegung der Rehaziele in Absprache mit den Patienten
n Erstellen einer individuellen Therapieplanung
n Anpassen des Therapieplans anhand von Zwischenuntersuchungen und Visiten
n Offizielle Begrüßung und Verabschiedung der Patienten
n Offenheit für Patientenwünsche zu jedem Zeitpunkt
n Bei berechtigten Beschwerden unverzügliche Reaktionen
n Auswertung der Patientenfragebögen
n Klare Vorgaben für Gebäudereinigung und saisongerechte Dekoration
n Verpflegung (morgens, mittags und abends) in Büffetform und mittags zusätzliches Angebot
„Mediterranes Essen“
n Aktionsküche
Das überprüfen wir durch:
n Auswertung der Antworten auf unserem Patientenfragebogen
n Beurteilung durch Einweiser und Kostenträger (in der Regel Einzelgespräche)
n Meinungsäußerung der Patienten (im persönlichen Gespräch, bei
Untersuchung/Abschlussuntersuchung)
n Auswertungen Beschwerdemanagement
Beispiele zu Ergebnissen finden Sie in Kap. S 3-2
3. Ziel: Mitarbeiterorientierung
Unsere Teilziele, um eine Mitarbeiterorientierung zu erreichen, sind:
n Jeder Mitarbeiter ist für den Erfolg des Ganzen wichtig
n Etablierung von Foren, in denen sich die Mitarbeiter einbringen können (Abteilungsbesprechung,
Therapeutenbesprechung, etc.)
n Partnerschaftliche Umgangsformen
n Klare Vorgaben und Regelungen von Verantwortlichkeiten
n Mitarbeiterförderung (Fähigkeiten erkennen, entwickeln)
n Delegation von Verantwortung
n Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz entsprechend MAAS-BGW
Das erreichen wir durch:
n regelmäßig stattfindende Mitarbeitergespräche
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n Unterstützung bei dem Wunsch persönlicher Fortbildung
n Organisation von klinikinternen Weiterbildungen
n Unterstützung bei der Strukturierung von Vorgängen und Abläufen
n Information und Transparenz über alle Entwicklungen, die die Klinik betreffen
n Etablierung einer effizienten Kommunikationsstruktur
n Mitarbeiterbefragung
n Anerkennung von Leistungen
n Umsetzung der MAAS-BGW Qualitätsstandards zur Arbeitssicherheit
Das überprüfen wir durch:
n Auswertungen der Zahlen zur Mitarbeiterfluktuation
n Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung
n Äußerung der Patienten (Patientenfragebogen, persönliches Gespräch) über Freundlichkeit und
Engagement der Mitarbeiter
n Arbeitsunfallstatistik, Nachweis von AS- und Brandschutz-unterweisungen, Angebote an
Vorsorgemaßnahmen (z.B. Betriebssport, Impfungen, Raucherentwöhnung)
4. Partnerschaftliche Beziehungen zu Kostenträgern und medizinischen Partnern (insbesondere
umliegende Akut- und Postakuteinrichtungen und niedergelassene Ärzte)
Unsere Teilziele, um eine partnerschaftliche Beziehung zu den Kostenträgern und unseren medizinischen
Partnern aufzubauen sind:
n Verständnis für Probleme der Kostenträger und der medizinischen Partnern und Bereitschaft zur
Suche nach gemeinsamen Lösungswegen
n Kompetente und präsente Ansprechpartner für Kostenträger und medizinische Partner in der Klinik
(Klinikleitung / Patientendisposition / Sozialdienst etc.)
n Erarbeitung innovativer und zukunftsorientierter Konzepte zur Bewältigung gemeinsamer Aufgaben
in der Zukunft
n Mitarbeit bei Qualitätssicherungsprogrammen der Kostenträger
n Kooperation mit der BGW entsprechend MAAS-BGW
Das erreichen wir durch:
n gemeinsame Weiterentwicklung und Neuentwicklung innovativer Konzepte unter der Einbeziehung
der Vorstellungen unserer Kostenträger und medizinischen Partner
n Regelmäßige Kontakte zu Kostenträgervertretern und medizinischen Partnern und Informationen
über das Klinikgeschehen sowie gemeinsame Veranstaltungen
n Vereinbarung über Schnittstellen, Berichte und Daten
n Permanente Qualifikation der Mitarbeiter, die Ansprechpartner von Kostenträger und medizinischen
Partnern sind
n Umsetzung der MAAS-BGW Qualitätsstandards zur Arbeitssicherheit
Das überprüfen wir durch:
n Qualitätsbeurteilung der Kostenträger und medizinischer Partner (schriftliche
Qualitätseinschätzungen, mündlich in Gesprächen)
n Auswertungen der Zuweisungen und deren Veränderungen
n Rückäußerung über Patientenzufriedenheit
42
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n Auditierung und Zertifizierung des Arbeitsschutzes entsprechend MAAS-BGW
Wir planen die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen immer so, dass der Patient im Fokus
des Behandlungsablaufs steht. Um unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern, erfragen wir systematisch
die Zufriedenheit unserer Patienten - sowohl bezüglich der medizinischen und pflegerischen
Behandlungsqualität als auch im Hinblick auf die allgemeinen Serviceleistungen. Die systematische
Patientenorientierung ist deshalb auch eines unserer zentralen Qualitätsziele.
Die Qualitätsziele werden im Rahmen der jährlichen Qualitätsmanagementbewertung auf ihren
Erreichungsgrad hin überprüft und bewertet. Die Zielsetzungen und die Ergebnisse werden den
Mitarbeitern im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen sowie in Abteilungsbesprechungen mitgeteilt, die
Mitarbeiter sind an der Maßnahmenplanung beteiligt.
S2
Konzept des Qualitätsmanagements
S 2-1 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements
Internes Qualitätsmanagement
Zur Sicherung und Weiterentwicklung unserer Behandlungs- und Servicequalität, haben wir ein
umfassendes internes Qualitätsmanagementsystem auf- und ausgebaut. 2003 wurde unsere Klinik
erstmals gemäß der DIN EN ISO 9001:2000 und den Qualitätsgrundsätzen der DEGEMED zertifiziert. Zur
Rezertifizierung 2006 stellten wir unser QM-System auf die rehabilitationsspezifischen Anforderungen des
Integrierten Qualitätsmanagementprogramms IQMP-Reha des Bundesverbands der Privatkrankenanstalten
um. Zur zweiten Rezertifizierung 2009 erweiterten wir unser QM System auf die Managementanforderungen der BGW zum Arbeitsschutz (MAAS-BGW), womit wir sichere und gesunde Arbeitsbedingungen
für unsere Mitarbeiter einschließlich der Küche (MediClin à la carte GmbH) und der Hauswirtschaft
(MediClin Service GmbH), und damit auch eine sichere Umgebung für unsere Patienten gewährleisten. Die
zweite Rezertifizierung 2009 konnten wir mit der Zuerkennung der Zertifikate der Berufsgenossenschaft
(MAAS-BGW), der DIN EN ISO 9001:2008 und der IQMP-Reha erfolgreich abschließen. Die 3.
Rezertifizierung (nach Manual 3.0-incl. BAR-Kriterien) wird im August 2012 stattfinden.
Die erfolgreiche Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung unserer Klinik erreichen wir durch einen
interdisziplinären Ansatz. Dieser berücksichtigt sowohl die Einzelanforderungen der verschiedenen
Professionen der Bliestal Kliniken (medizinische, pflegerische, therapeutische) als auch deren organisationsbezogenes Zusammenspiel.
DIN EN ISO 9001:2008
KTQ ®
IQMP-Reha
krankenhausspezifisch
rehabilitationsspezifisch
Zu den Grundlagen des Qualitätsmanagements in der MediClin und damit auch in den Bliestal Kliniken
zählen:
n Darlegung und Optimierung der dienstleistungsrelevanten Arbeitsabläufe
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n Systematische Bewertung der Kernprozesse auf der Grundlage interner und externer Audits
n Jährliche Bewertung des Qualitätsmanagementsystems
n Kontinuierliche unternehmensinterne Patientenbefragungen
n MediClin-internes Benchmarking u.a. im Bereich Patientenbewertungen
n Teilnahme an externen Qualitätssicherungsprogrammen
n Ermittlung und Bewertung der erzielten Behandlungsergebnisse
QUALITÄTSMANAGEMENTSYSTEM
Externe Anforderungen
(Patienten, Gesetzgeber, Kostenträger etc.)
Klinikleitbild, Strategie und Qualitätsziele
Optimierung
Weiterentwicklung
Mitarbeiter
Behandlungsprozess
Leitung
Unterstützende
Prozesse
Bewertung des Behandlungsprozesses
(Patientenzufriedenheit,
Behandlungsergebnis, Wirtschaftlichkeit)
Bewertung der Klinik
(Management, Ergebnisse, Qualitätsziele)
Mit Hilfe unserer konzerneinheitlichen Qualitätsmanagementstrategie wollen wir die Qualität unserer
Strukturen und Prozesse, aber auch die Ergebnisse unserer Arbeit langfristig wirksam verbessern.
Qualitätsmanagement-Strukturen
Qualitätskommission
Den Aufbau und die Weiterentwicklung des internen Qualitätsmanagements verstehen wir als
Führungsaufgabe. Daher nimmt die Klinikleitung hier eine besondere Rolle ein, in der sie durch zwei
Qualitätsmanagementbeauftragte unterstützt wird. Diese Funktion ist als Stabsstelle der Klinikleitung
zugeordnet. Die Klinikleitung, die örtlichen Betriebsleitungen der MediClin à la carte GmbH und der
MediClin Service GmbH sowie die Qualitätsbeauftragten treffen sich monatlich zu einer gemeinsamen
Sitzung, der so genannten Qualitätskommission. Hier legen sie die Qualitätsplanung fest, verfolgen deren
Entwicklung und steuern zentrale Projekte. Die Qualitätskommission legt Wert auf Transparenz ihrer
Organisation und ihrer Ergebnisse: die Sitzungen der Qualitätskommission sind für alle Mitarbeiter offen,
die Ergebnisse werden im Intranet der Klinik veröffentlicht.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Qualitätsbeauftragte
Die Qualitätsbeauftragten unterstützen die Klinikleitung bei der Weiterentwicklung des klinikinternen QMSystems, koordinieren und leiten Projekte und sind in alle relevanten Gremien der MediClin Bliestal
Kliniken eingebunden. In Fragen der Organisation und Koordination der Qualitätsarbeit sind sie Ansprechpartner für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die zentrale Abteilung „Qualität, Organisation und Revision“ der MediClin unterstützt, schult und berät
die Qualitätsbeauftragten. Gemeinsam mit dieser Abteilung werden konzernweite Qualitätsprojekte
entwickelt und gesteuert (siehe S4). Daneben finden regelmäßige Arbeitstreffen und wechselseitige Audits
statt. Eine interaktive Intranetplattform sorgt zusätzlich für den konzernweiten Know-how-Transfer im
Qualitätsmanagement.
Einbeziehung der Mitarbeiter
Die Mitarbeiter sind vielseitig in das Qualitätsmanagement integriert. So nehmen sie an Arbeitsgruppen,
Projektgruppen, Qualitätszirkeln sowie internen und externen Audits teil und übernehmen darüber hinaus
in ihren Abteilungen auch die Aufgabe, ihre abteilungsinternen Ziele jährlich zu definieren und umzusetzen.
Beauftragte
Um klinikweite Standards zu gewährleisten, haben wir Beauftragte ernannt, die für bestimmte
Themenbereiche verantwortlich sind, wie:
n Datenschutzbeauftragter
n Fachkraft für Arbeitssicherheit
n Sicherheitsbeauftragte
n Brandschutzbeauftragter
n Hygienebeauftragte
n Medizingerätebeauftragter und
n Röntgen- bzw. Strahlenschutzbeauftragter.
Wir veranstalten regelmäßig themenbezogene Sitzungen in Kommissionen zu folgenden Schwerpunkten:
n Arbeitssicherheit
n Arzneimittel
n Hygiene
n Medizinprodukte
S 2-2 Patientenorientierung
Entsprechend unserem Klinikauftrag setzen wir uns ständig mit den Erfordernissen, Erwartungen und
Bedürfnissen unserer Patienten auseinander. Bei der Planung der medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen steht der Patient im Fokus des Prozesses.
Unsere Kernprozesse zwischen stationärer Patientenaufnahme und Entlassung werden, wie im QMHandbuch beschrieben, regelmäßig von hierfür Beauftragten überprüft und von der Qualitätskommission
nach erneuter Prüfung freigegeben. Um unsere Arbeit systematisch optimieren zu können, ermitteln wir
45
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
kontinuierlich die Zufriedenheit unserer Patienten - sowohl bezüglich der medizinischen als auch der
unterstützenden Serviceleistungen.
Kernprozesse
Aufnahme
Die MediClin Bliestal Kliniken sind als kompetentes Gesundheitszentrum im Saar-Pfalz-Kreis regional, aber
auch überregional bei allen Kostenträgern und medizinischen Partnern bekannt und anerkannt.
Durch intensive Marktbeobachtung, Erarbeitung neuer Konzepte und insbesondere durch die kontinuierliche Kontaktaufnahme mit Kostenträgern und sonstigen Einweisern gelang es uns die vollstationäre
Belegung in 2011 um über 2% zum Vorjahr gesteigert werden. Gemeinsame Veranstaltungen, Seminare
u.ä. runden das gute partnerschaftliche Beziehungsbild ab.
Die MediClin Bliestal Kliniken besitzen mit allen gesetzlichen und privaten Belegungsträgern Verträge.
Unser größter Belegungsträger ist die DRV Bund. Darüber hinaus bieten wir auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen und Nachsorgeprogramme an und halten Verträge zur integrierten Versorgung, z.B.
Psych Direkt vor.
Die Aufnahme in unsere Klinik kann über verschiedene Wege erfolgen: die Initiative des Patienten, die
Empfehlung für eine Rehabilitationsbehandlung durch niedergelassene Ärzte, durch ein Krankenhaus
(Ärzte, Sozialdienste, AHB-Berater), durch Krankenkassen und durch die Rentenversicherung. Über unsere
Patientendisposition erhält der Patient einen Aufnahmetermin in einer unserer Fachkliniken. Grundsätzlich
ist jeder Tag als Aufnahme- und Abreisetag möglich. Am Anreisetag wird der Patient medizinisch und
pflegerisch aufgenommen, nach der Anamnese wird ein indikationsgeleiteter Behandlungsplan erstellt.
Dieser wird mit dem Patienten abgestimmt, um unverzüglich mit der Behandlung beginnen zu können.
Behandlung
Eine ganzheitliche Sicht des Menschen ist die Grundlage unseres Versorgungsauftrags. Wir konzentrieren
uns bei der Behandlung nicht nur isoliert auf einzelne Krankheitssymptome, sondern berücksichtigen die
Gesamtheit der körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnisse unserer Patienten. Nur durch die
Einbeziehung all dieser Aspekte können wir unsere Patienten auch bei der Übernahme von Eigenverantwortung kompetent unterstützen.
Eine besondere Stärke der Klinik liegt darin, allen Patienten ein differenziertes Leistungsspektrum moderner medizinischer Rehabilitation anbieten zu können. Konzentriert unter einem Dach umfasst sie die
stationäre medizinische Versorgung, begleitende psychosoziale Leistungen und eine umfassende Nachsorge, auch in Verbindung mit gleichzeitiger Kurzzeitpflege von Angehörigen in unserer angegliederten
Seniorenresidenz. Diese Einheit wird in integrierten Versorgungsformen mit starken Partnern weiter
entwickelt und gefördert. Auch in Zukunft wollen wir unsere Kooperationsmöglichkeiten auf allen Ebenen
mit Kostenträgern, einweisenden medizinischen Einrichtungen sowie niedergelassenen Ärzten und
Selbsthilfegruppen weiter ausbauen.
Versorgungsqualität heißt für uns, neue und evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten mit zu entwickeln
und zeitnah umzusetzen. Wir halten deshalb für unsere Mitarbeiter die für das Fach relevanten Fachzeitschriften vor, ermöglichen deren Teilnahme an relevanten wissenschaftlichen Tagungen und publizieren
und führen eigene wissenschaftliche Studien durch.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Entlassung
Die Rehabilitationsbehandlung wird nach umfassender Abschlussdiagnostik mit einem ärztlichen Ge-spräch
abgeschlossen. Unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen erstellen wir einen
Entlassbericht, in dem Diagnostik, Behandlungsverlauf und -ergebnis ausführlich und übersichtlich
dargestellt werden. Dieser Entlassbericht erreichte 2011 aus der Fachklinik für Innere Medizin nach
durchschnittlich vierzehn Tagen, aus der Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie nach durchschnittlich 5 Tagen und aus der Fachklinik für Psychosomatische Medizin nach durchschnittlich 10 Tagen
die Kostenträger.
Beschwerdemanagement
Wir verstehen Patientenbeschwerden als Ressource zur Optimierung und als Anregung zur Weiterentwicklung in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Darum bieten wir unseren Patienten ein
Beschwerdemanagement an, das keine Zugangsbarrieren kennt, direkt und zeitnah auf Beschwerden
reagiert, mit dem Patienten Kontakt aufnimmt und für zeitnahe Verbesserung sorgt. Die Beschwerden
werden statistisch erfasst und ausgewertet, und in einem jährlichen Beschwerde- und Fehlerbericht der
Qualitätskommission und allen Mitarbeitern vorgelegt. In der Auswertung 2011 hatten wir wie in den
vorangegangenen Jahren eine Beschwerde- und Fehlerquote von 0,33% im Bereich unserer medizinischtherapeutischen Kernprozesse. Beschwerden über den baulichen Zustand der Klinik begegnen wir mit
einem umfassenden Sanierungsprojekt, das neben Fenster- und Türerneuerung und Sanierung der
Therapie- und Behandlungseinrichtungen auch die Kernsanierung der Patientenzimmer in älteren Bauteilen
beinhaltet. Durch die bisher abgeschlossenen Sanierungsarbeiten verbesserte sich die Beschwerdequote in
diesem Bereich auf 0,55%.
S 2-3 Mitarbeiterorientierung
Von Engagement, Kompetenz, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter hängt wesentlich die Qualität
unserer Dienstleistungen ab.
Stichworte der Führungsprinzipien der Klinikleitung sind:
n Respekt
n Vertrauen
n Zugehörigkeit
n Transparenz
n Konsequenz
n Kommunikation, Delegation und Verantwortung
n Kreativität
n Kompetenz
n Fürsorgepflicht und
n Streitkultur
Instrumente der Mitarbeiterorientierung in den MediClin Bliestal Kliniken sind:
n Kooperation der Klinikleitung mit dem Betriebsrat
n umfassende und strukturierte Einarbeitung
n umfassende Mitarbeiterinformation
n Mitarbeitergespräche
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n Konferenzen
n Fortbildungen
n Teamgespräche
n Supervision
n Mitarbeiterbefragung
Unsere letzte Mitarbeiterbefragung führten wir 2009 durch. Die damaligen Ergebnisse wurden statistisch
ausgewertet und die Ergebnisse wurden mit den Mitarbeitern diskutiert und Maßnahmen im Rahmen der
Mitarbeitergespräche definiert. Die nächste Mitarbeiterbefragung wird 2012 stattfinden.
S3
Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse
S 3-1 Verfahren zur Qualitätsbewertung
Die MediClin Bliestal Kliniken arbeiten seit 1999 mit einem Qualitätsmanagement-System, das die Qualität
der Organisation, der Prozesse und der Ergebnisse umfasst. Dabei werden Arbeitsabläufe, Therapiekonzepte und Behandlungsergebnisse regelmäßig überprüft und aktualisiert. Dazu wenden wir
unterschiedliche Verfahren an.
Interne Verfahren
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird durch Interne Audits, das Beschwerde- und Fehlermanagement (s. Kap. S 2-2), die Bewertung der Qualitätsziele, die Interne Patientenbefragung,
Projektgruppen, Qualitätszirkel und das Reha-Bewertungs-System der Konzernleitung gewährleistet.
Darüber hinaus wurden Messverfahren zur wissenschaftlichen Evaluation der Rehabilitationsergebnisse
entwickelt und eingesetzt. Die Ergebnisse all dieser Verfahren flossen auch in 2011 wieder in einen
ausführlichen Selbstbewertungsbericht ein, Alle Bewertungen konnten 2011 durch Kennzahlen unterstützt
werden. Dieser Selbstbewertungsbericht wurde 2011 in einem externen Audit (Überwachungsaudit) durch
unabhängige Auditoren überprüft und durch weitere Zuerkennung der Qualitätszertifikate bestätigt. Die
MediClin Bliestal Kliniken wurden in diesem Verfahren zuletzt 2009 von den unabhängigen Auditoren mit
7,2 von 10 möglichen Qualitätspunkten bewertet. Eine Neubewertung ist zum Rezertifizierungsaudit 2012
in Vorbereitung.
Internes Auditsystem
Ein wesentliches Instrument sind systematisch durchgeführte, einrichtungsübergreifende Verbesserungsgespräche (Audits). Mit Hilfe eines zentralen Auditsystems koordinieren wir den klinikübergreifenden
Austausch von Qualitätsbeauftragten und Fachkollegen. Durch diesen kollegialen Dialog entdecken wir auf
effiziente Weise immer wieder Verbesserungspotentiale. Gleichzeitig erleichtert das Verfahren den Knowhow-Transfer zwischen den Kliniken im Sinne des Best Practice-Ansatzes. Der konzerninterne Austausch
der Qualitätsbeauftragten zu internen Audits brachte auch in 2011 neue und wichtige Impulse. Es konnten
bewährte Verfahren anderer Kliniken übernommen und ein Vergleich mit anderen Rehabilitationskliniken
aus der Klinikgruppe angestellt werden. Die durchgeführten Audits erbrachten neben Fehlererkennung
und -analyse auch Verbesserungsimpulse für Strukturen und Prozesse.
48
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Patientenbefragung
Die Qualität der Arbeit der MediClin Bliestal Kliniken und deren Ergebnisse zeigen sich auch an
zufriedenen Patienten. Daher führen wir kontinuierlich Patientenbefragungen durch, in denen wir unsere
Patienten einladen, ihren Aufenthalt unter den Kriterien Unterkunft, Verpflegung, Freundlichkeit,
Medizinisch - Therapeutische Versorgung, Behandlung und Beratung, Therapieerfolg und weiterer Aspekte
zu bewerten. Diese Befragungen erfolgen anonym mittels Fragebogen und werden von der zentralen
Abteilung "Qualität, Organisation und Revision" vierteljährlich ausgewertet. Innerhalb der MediClinGruppe vergleichen wir die Ergebnisse der Kliniken miteinander. Diese Form des Vergleichs ist eine sehr
gute Orientierungshilfe für die Bewertung der Angaben.
Die Ergebnisse der Befragung werden in der Klinik allen Mitarbeitern mitgeteilt und mit ihnen besprochen.
Bei Bedarf beraten wir darüber in Projektgruppen und Qualitätszirkeln und ergreifen entsprechende
Maßnahmen zur Optimierung der Patientenversorgung (Ergebnisse s. Kap. S 3-2).
Projektgruppen
Auch 2011 war die Renovierung der Patientenzimmer mit Außenfenstern und Nasszellen in der Fachklinik
für Psychosomatische Medizin ein Schwerpunkt der Projektarbeit. Der Projektplan umfasst Materialplanung
und -beschaffung, Personalressourcen, Durchführung der Sanierungsarbeiten in den Stationen, Austausch
der Fenster und der Balkontüren, Ersetzen der Teppichböden durch PVC Belag und allgemeine Reparaturarbeiten nach Zustand der Zimmer. Inzwischen konnten die Sanierungsarbeiten in der Psychosomatik
abgeschlossen und die Zimmer wieder mit Patienten belegt werden. Die Sanierungsarbeiten dauern in der
Fassaden- und Fenstersanierung sowie der Zimmersanierung in der Klinik für Inneren Medizin bis voraussichtlich 2012 an. Die weitere kontinuierliche Optimierung der Ausstattung der Klinik erfolgt über den
Qualitätszirkel Ausstattung und Gestaltung (AuGe).
Klinikinterne Ergebnismessungen der Rehabilitationsbehandlung
Die Messung und Überprüfung von Behandlungen erfolgt:
n Durch die Auswertung und Nutzung der Ergebnisse externer Qualitätssicherungsprogramme
(externe Patientenbefragung, Peer Review-Verfahren, KTL-Rückmeldungen, Statistik der
Entlassberichtlaufzeiten und Rückmeldung zum Erwerbstätigkeitsverlauf nach Rehabilitation). Diese
externen Qualitätssicherungsprogramme liefern in ihren Datensätzen Anhaltszahlen, aus denen durch
Klinikleitung, Qualitätszirkel und Konferenzen mit den Mitarbeitern Kennzahlen gebildet und die
weiteren Maßnahmen überwacht und dokumentiert werden.
n In der eigenen Ergebnisevaluation durch interne Patientenbefragung, Forschungsprojekte und
spezifische vergleichende Messverfahren der Kliniken.
n Durch systematische Ergebnismessung in der Rehabilitation mit Unterstützung des Softwaretools
von Cibait (iQ/5). Die Ergebnisse sind in S3-2 dargestellt.
49
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Externe Verfahren
Die Rentenversicherungsträger und die GKV führen eine intensive Bewertung von Rehabilitationskliniken
durch. Dazu gehört die intensivierte Begehung der MediClin Bliestal Kliniken durch die RV/GKV
(Visitationen).
Übergeordnetes Gesamtziel ist die Optimierung der medizinischen Rehabilitation und die Förderung eines
Qualitätsdialogs in den Einrichtungen. Es wurden einheitliche Erhebungsinstrumente erarbeitet, die
klinikvergleichende Auswertungen auf den Ebenen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität
ermöglichen.
Wir beteiligen uns mit allen drei Indikationen an dem Verfahren. Einige Ergebnisse aus der
Rehabilitandenbefragung stellen wir im Kapitel S 3-3 dar. Durch die Teilnahme erhalten wir wichtige
Impulse für die Weiterentwicklung unserer Qualitätsarbeit.
n EVA-Reha-Programm der TKK in Zusammenarbeit mit dem MdK Rheinland-Pfalz
Um die von uns erzielten Reha-Effekte objektiv und transparent darzustellen benutzen wir seit 2006
exemplarisch für Knie- und Hüftendoprothesen Scoring Systeme. In diesen Bewertungssystemen werden
die Veränderungen der bestehenden Schmerzen, der Alltags-Fähigkeiten sowie der Gelenkfunktion im
Vergleich von Aufnahme zu Entlassung aus der Rehabilitation beurteilt.
S 3-2 Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung
Bewertung durch unsere Patienten
Im folgenden Abschnitt zeigen wir einige Ergebnisse aus der internen Patientenbefragung 2011 und aus
statistischen Messungen zur Qualität der in unserer Klinik durchgeführten Behandlungen.
Um die medizinisch-therapeutische Versorgung auf die Bedürfnisse unserer Patienten auszurichten, bitten
wir alle Patienten, sich an der internen Patientenbefragung zu beteiligen. Im Jahr 2011 betrug die
Rücklaufquote der ausgegebenen Patientenfragebögen 65%.
Wir fragen unsere Patienten nach ihrer Zufriedenheit bezüglich
n der Unterbringung,
n der allgemeinen Betreuung und erlebten Freundlichkeit,
n der erhaltenen Verpflegung,
n der erhaltenen ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Betreuung,
n der erhaltenen Informations- und Beratungsleistungen sowie dem
n persönlich bewerteten Therapieerfolg.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Patientenrückmeldungen aus
dem 4. Quartal 2011.
Die meisten Punkte der Befragung beurteilen die Patienten auf einer Notenskala von 1 „sehr gut“ bis 5
„mangelhaft“.
Ärztliche Betreuung
Zentraler Baustein der medizinischen Leistungen ist die ärztliche Behandlung und Betreuung. Unsere
Patienten bewerteten, neben der fachlichen Betreuung und dem zeitlichen Umfang, die Abstimmung der
50
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Rehabilitationsbehandlung (Verständlichkeit von Behandlungs- zusammenstellung und -zielen)
durchschnittlich in folgender Ausprägung:
Interne Patientenbefragung - Bewertung der ärztlichen Betreuung
in der Inneren Medizin
Fachliche Betreuung
Freundlichkeit der Ärzte
Zeitlicher Umfang der
Betreuung
Verständlichkeit der
Behandlungszusammenstellung
Abstimmung der
Therapieziele mit den
Patienten
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Unter Berücksichtigung der personellen Ressourcen sowie der gestiegenen Belegung ist das Ergebnis in der
Inneren Medizin gut bis sehr gut zu bewerten. Durch die geplante Umstrukturierung des ärztlichen
Seminarprogrammes, die eingeleitete und erweiterte fachärztliche Kompetenz, sowie weitere Intensivierung der internistischen Funktionsdiagnostik erwarten wir eine weitere Steigerung der
Patientenzufriedenheit.
Interne Patientenbefragung - Bewertung der ärztlichen Betreuung
in der Orthopädie
Fachliche Betreuung
Freundlichkeit der Ärzte
Zeitlicher Umfang der
Betreuung
Verständlichkeit der
Behandlungszusammenstellung
Abstimmung der
Therapieziele mit den
Patienten
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
51
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
2011 bewerteten unsere Rehabilitanden die ärztliche Betreuung in der Fachklinik für Orthopädie und
Rheumatologie durchweg gut bis sehr gut. Dies zeigt, dass unsere intensive Bemühung um die optimale
Versorgung unserer Rehabilitanden zu der gewünschten Zufriedenheit mit der ärztlichen Betreuung führt.
Die interne Patientenbefragung 2011 ergab, dass unsere Patienten insgesamt sehr zufrieden mit der Art
der ärztlichen Betreuung in der Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie waren.
Interne Patientenbefragung - Bewertung der ärztlichen und therapeutischen
Betreuung in der Psychosomatik
Betreuung durch
Bezugstherapeut
Betreuung durch
Stationsarzt
Betreuung durch
Pflegekräfte
Betreuung durch
Gruppentherapeut
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
2011 bewerteten unsere Rehabilitanden die ärztliche und psychotherapeutische Betreuung in der
Fachklinik für Psychosomatische Medizin durchweg gut bis sehr gut. Dies zeigt, dass unsere intensive
Bemühung um die optimale Versorgung unserer Rehabilitanden zu der gewünschten Zufriedenheit mit der
Therapie führt. Von besonderer Bedeutung ist hier die positive Bewertung der Betreuung durch die
BezugstherapeutInnen (ärztliche oder psycho-logische PsychotherapeutInnen), da diese die wichtigste
Bezugsperson für den Patienten während des stationären Aufenthaltes sind und die Behandlung
koordinieren.
Therapien und Beratungen
Für die erfolgreiche Umsetzung der für die Rehabilitationsmaßnahme vereinbarten Rehabilitationsziele
steht ein multidisziplinäres Team aus Physiotherapeuten, Psychologen, Sporttherapeuten, Ergotherapeuten,
Masseuren und medizinischen Bademeistern, Ernährungsberatern sowie Therapeuten aus anderen
Berufsgruppen zur Verfügung. Sie gewährleisten die Umsetzung des ganzheitlichen Behandlungsansatzes
in unseren Kliniken. Dabei spielen die Akzeptanz und die Zufriedenheit mit den verordneten therapeutischen Leistungen eine wichtige Rolle für deren Wirksamkeit. Die Beurteilung durch die Patienten ist in
den nachfolgenden Grafiken wiedergegeben:
52
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Interne Patientenbefragung - Bewertung der Behandlungen
und Beratungen in der Inneren Medizin
Krankengymnastik
Sport- und
Bewegungstherapie
Ergotherapie
Physikalische
Anwendungen
Diabetiker-Schulung
Ernährungsberatung
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
In der Inneren Medizin zeigt sich eine stabil gute Bewertung im Bereich der therapeutischen Anwendungen. Insbesondere die Umstrukturierung der Diabetikerschulung, des KHK-Schulungsprogrammes
sowie die Entwicklung der MediClinweit standardisierten Informationsbroschüren -„ die GRÜNE Reihe bei
MediClin“- lässt ebenfalls eine weitere Verbesserung der Patientenzufriedenheit erwarten.
Interne Patientenbefragung - Bewertung der Behandlungen
und Beratungen in der Orthopädie
Krankengymnastik
Sport- und
Bewegungstherapie
Ergotherapie
Physikalische
Anwendungen
Ernährungsberatung
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Die Rehabilitanden der Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie bewerteten 2011 alle angebotenen
Behandlungen und Beratungen mit gut bis sehr gut. Dies spricht für die hohe Qualität der angebotenen
Leistungen und die erreichte Zufriedenheit der Rehabilitanden.
53
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Interne Patientenbefragung - Bewertung der Behandlungen
und Beratungen in der Psychosomatik
Krankengymnastik
Sport- und
Bewegungstherapie
Ergotherapie
Physikalische
Anwendungen
Beratung durch
Sozialdienst
mangelhaft
ausreichend
befriedigend
gut
sehr gut
Die Rehabilitanden der Fachklinik für Psychosomatische Medizin bewerteten 2011 alle angebotenen
Behandlungen und Beratungen mit gut bis sehr gut. Dies spricht für die hohe Qualität der angebotenen
Leistungen und die erreichte Zufriedenheit der Rehabilitanden. Von besonderer Bedeutung ist hier die
positive Bewertung der Ergotherapie, da berufsbezogene Probleme der Rehabilitanden und entsprechende
Therapiemodule häufig im Mittelpunkt der psychosomatischen Rehabilitation stehen.
Verbesserung des gesundheitlichen Befindens
In der Inneren Medizin gaben 93% der Patienten eine deutliche Verbesserung des körperlichen Befindens
und 88 % eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens an.
Dieses Resultat bestätigt im Wesentlichen die derzeit angewandten, individuell angepassten Therapiekonzepte.
In der Orthopädie berichteten 92% der Patienten über eine deutliche Verbesserung des körperlichen
Befindens und 85% über eine Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit.
In der Psychosomatik berichteten 75% der Patienten über eine Verbesserung ihres seelischen Befindens
und 78% über eine Verbesserung ihres allgemeinen Wohlbefindens.
54
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Unterkunft und Verpflegung
Unsere Patienten sind in freundlichen, z.T. neu renovierten Einzelzimmern mit Ausblick auf die waldreiche
Mittelgebirgslandschaft der Westpfalz untergebracht. Eine Beschreibung unserer Patientenzimmer finden
Sie im Basisteil unter B 5. Die Bewertung der Unterbringung liegt durchschnittlich bei „gut“.
Da im Rahmen eines umfassenden Rehabilitationskonzeptes besonders diätetische bzw. vegetarische
Kostformen eine wichtige Rolle spielen, ist uns die Beurteilung unserer alternativen Kostformen besonders
wichtig. Sowohl die Vollkost als auch die sonstigen Kostformen werden von unseren Patienten hinsichtlich
des Geschmacks, der Menge und der Vielseitigkeit des Speiseplans im Durchschnitt mit „gut“ bewertet.
Wir bieten zu allen Mahlzeiten verschiedene, frisch zubereitete Speisen am Buffet zur Wahl an: Vollkost,
leichte mediterrane Kost und vegetarische Speisen.
Unsere neu eingerichteten Speiseräume bieten die Möglichkeit, die Mahlzeiten in Gesellschaft mit
Mitpatienten und Gästen einzunehmen, dabei Kontakte zu finden und zu pflegen. Unsere Patienten
können sich ihre Tischgesellschaft selbst aussuchen oder sich von unseren Servicemitarbeiterinnen einen
Platz vermitteln lassen. Patienten mit Einschränkung ihrer Mobilität bringt unser Hol- und Bringdienst zu
allen Anwendungen und auch zu den Mahlzeiten. Unsere Servicemitarbeiterinnen bieten für behinderte
Menschen Tischservice an.
Außerhalb der langen Öffnungszeiten unserer Speiseräume steht unseren Patienten mit ihren Angehörigen
und Gästen eine großzügig eingerichtete Cafeteria zur Verfügung, die eine vielseitige Auswahl an Speisen
und Getränken sowie Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten anbietet.
Diese Ergebnisse der internen Patientenbefragung werden nicht nur klinikintern sondern auch konzernweit
in einem Vergleich mit anderen Rehabilitationseinrichtungen bewertet. Darüber hinaus werden die
Ergebnisse mit den Rückmeldungen aus der externen Qualitätssicherung der Rentenversicherung
abgeglichen.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Weitere klinikinterne Ergebnismessungen
Fachklinik für Innere Medizin
n Prä-Post-Analyse bei Patienten mit kardiovaskulärer Grunderkrankung und einem Alter unter 60
Jahren. Diese Prä-Post-Messung bezieht sich sowohl auf psychische als auch somatische Aspekte in
Anlehnung an das EVA-Reha Programm Kardiologie. Aufgrund der personellen wie auch der
apparativen Ausstattung der internistischen Abteilung (insbesondere zur Direkterfassung der
Untersuchungsresultate in der Funktionsdiagnostik) wurde die Erfassung der somatischen Parameter
primär zurückgestellt. Aktuell werden EDV-gestützt die psychischen Befindlichkeitsdaten zu Beginn und
zum Ende des Rehabilitationsaufenthaltes gesammelt.
n Teilnahme an der Caro-Pre-Studie in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin Effektivität von manualgestützten Zielvereinbarungen bei KHK Patienten - ein Instrument zur Verbesserung des
Gesundheitsverhaltens in der Phase III der Rehabilitation
n TROL-Register (Register in Rehabilitationskliniken zur Objektivierung von leitliniengerechtem
Risikofaktorenmanagement)
Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie
Es erfolgen vergleichende Messungen zu Beginn und bei Bedarf im Laufe der Behandlungen sowie
abschließend bei der Entlassungsuntersuchung.
In regelmäßigen Abständen werden die Ergebnisse zentral ausgewertet und zur internen
Qualitätsverbesserung eingesetzt.
Verwendete Scores:
Alle aufgenommenen Patienten werden nach dem ATL 18-Score (Skala zur Bewertung der funktionalen
Selbstständigkeit) bewertet.
Abhängig vom Krankheitsbild werden alle prothesenversorgten Patienten hinsichtlich der EVA-Reha Ortho
Scores für Hüfte und Knie (Skala zur Bewertung von Knie und Hüfte) klassifiziert.
Abhängig vom Kostenträger werden darüber hinaus indikationsbezogen folgende Bewertungsindices
erhoben:
n Staffelstein AmpuPRO Score (Skala zur Bewertung bei Z.n. Amputation)
n ODI - Oswestry Disability Index (Skala zur Bewertung der Beeinträchtigung bei Rückenschmerzen)
n BPI -Brief-Pain-Inventory (Skala zur Bewertung der Beeinträchtigung bei chronischen
Schmerzsyndromen)
n FFbH - Funktionsfragebogen Hannover gesamt, Femur und Humerus (Skala zur Bewertung der
Einschränkungen für Femur, Humerus und gesamten Bewegungsapparat)
n Dash - Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand zur Beurteilung der oberen Extremitäten
n WOMAC- Western Ontario and McMasters-Universities-Arthrose-Index zur Beurteilung der unteren
Extremitäten
n SF 36 - Fragebogen zum Gesundheitszustand
n EQ-5D - Gesundheitsfragebogen
n K10+ - Screeningbogen hinsichtlich psychologischer Komorbiditäten
n DSQ - spezieller Fragebogen zu Depression
56
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
n DIA-X - spezieller Fragebogen zu Angststörungen
n PS-KT - spezieller Fragebogen zu somatoformen Störungen
Die Erhebung solcher Bewertungsindizes, im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung macht den
Reha-Verlauf und damit den Nutzen für den Patienten schnell und sicher objektiv nachvollziehbar. Auf der
einen Seite lässt dies einen Vergleich mit anderen Einrichtungen derselben Fachrichtung zu, so dass sich
der interessierte Patient über deren Behandlungsqualität informieren kann. Auf der anderen Seite dient sie
dem internen Qualitätsmanagement und damit der Optimierung der eigenen Behandlungskonzepte sowie
dem Erkennen von Defiziten, die dann zeitnah optimiert werden können.
Im Folgenden gehen wir näher auf den EVA-Reha Ortho Scores für Hüfte und Knie ein.
EVA-Reha Hüfte und Knie
Um die von uns erzielten Reha-Effekte objektiv und transparent darzustellen benutzen wir seit 2006
exemplarisch für Knie- und Hüftendoprothesen Scoring Systeme. In diesen Bewertungssystemen werden
die Veränderungen der bestehenden Schmerzen, der Alltags-Fähigkeiten sowie der Gelenkfunktion im
Vergleich von Aufnahme zu Entlassung aus der Rehabilitation beurteilt.
Die Eva-Reha-Scores bestehen aus den Teilbereichen Schmerz, Alltagsaktivitäten und Gelenkfunktion. Die
minimale Punktzahl jeder dieser Teilbereiche liegt bei 0, die maximale bei 50, so dass der minimal Wert bei
0, der maximal erreichbare Wert bei 150 liegt.
Der Minimalwert von 0 Punkten bedeutet stärkste Schmerzen, vollständige Hilfe-Bedürftigkeit und ein
eingesteiftes Gelenk. Der Maximalwert von 150 Punkten bedeutet kein Schmerz, volle Selbstständigkeit
und freie Gelenkbeweglichkeit. Mehr Punkte bedeuten also ein besseres Resultat.
Die Ergebnisse des Jahres 2011 sind in den unten aufgeführten Grafiken dargestellt.
57
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
EVA-Reha-Knie
Beurteilung der Reha Effekte nach Knieprothesen Implantation
EVAEVA-REHA Knie
120
100
Mittelwert
80
60
40
20
0
Aufnahme
Entlassung
Bei Aufnahme in die Rehabilitation waren unsere Rehabilitanden nach Knie-Endoprothesen-Implantation
im Durchschnitt noch deutlich beeinträchtigt (76,42 Punkte, bei 536 Fällen). Bei Entlassung bestand bereits
ein weitgehend normaler Zustand (114,23 Punkte, bei 526 Fällen).
Es konnte damit eine Effektstärke von 2,31 (bei 525 Fällen) erreicht werden. Hierbei entsprechen
Effektstärken von 0,3 kleinen Effekten. Effektstärken von 0,5 bedeuten mittlere und klinisch relevante
Effekte. Ab 0,8 spricht man von großen Effekten. Wir konnten also im Rahmen unserer Rehabilitation eine
besonders deutliche Verbesserung des körperlichen Zustands nach Einbau einer Knieendoprothese
erreichen, die auch statistisch nachweisbar war.
58
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
EVA-Reha-Hüfte
Beurteilung der Reha Effekte nach Hüftprothesen Implantation
EVAEVA-REHA Hüfte
120
100
Mittelwert
80
60
40
20
0
Aufnahme
Entlassung
Bei Aufnahme in die Rehabilitation waren unsere Rehabilitanden nach Hüft-Endoprothesen Implantation
im Durchschnitt noch deutlich beeinträchtigt (76,3 Punkte, bei 602 Fällen). Bei Entlassung bestand bereits
ein weitgehend normaler Zustand (114,19 Punkte, bei 592 Fällen).
Es konnte damit eine Effektstärke von 2,43 (bei 592 Fällen) erreicht werden. Hierbei entsprechen
Effektstärken von 0,3 kleinen Effekten. Effektstärken von 0,5 bedeuten mittlere und klinisch relevante
Effekte. Ab 0,8 spricht man von großen Effekten. Wir konnten demnach im Rahmen unserer Rehabilitation
eine besonders deutliche Verbesserung des körperlichen Zustands nach Einbau einer Hüftendoprothese
erreichen, die auch statistisch nachweisbar war,
Fachklinik für Psychosomatische Medizin
Patienten der Fachklinik Psychosomatische Medizin werden bei der Aufnahme und bei der Entlassung
psychologisch getestet. Wir setzen zur ergänzenden Diagnostik weitere psychologische Tests ein. Zur
Ergebnisevaluation verwenden wir bei allen Patienten zu Beginn und Ende die folgenden dargestellten
Tests wie den Becks-Depressions-Inventar (BDI-II), den Health-49 (Symptomcheckliste mit Bezug auf die
ICF) und das arbeitsbezogene Erlebens- und Verhaltensmuster (AVEM) zur Erkennung beruflicher
Problemlagen und Risikomuster sowie je nach Indikation störungsspezifische Tests in den Bereichen
Trauma, Schmerz, Angst oder berufsbezogenen Störungen.
Im Folgenden finden Sie zu den ersten drei genannten Tests jeweils zunächst eine allgemeine
Testbeschreibung. Es folgt dann zu jeder Grafik ein Kommentar der jeweiligen dargestellten Werte. Die
Daten stammen alle aus dem Jahr 2011.
59
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
1. Beck-Depressions-Inventar (BDI)
Allgemeine Struktur:
Das Beck-Depressions-Inventar (BDI) ist ein Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung der Schwere
depressiver Störungen. Das BDI enthält 21 jeweils auf einen Bereich depressiver Symptomatik bezogene
Gruppen von Aussagen. Der Schweregrad einer Depression lässt sich am BDI-Summenwert ablesen
(Veränderungen >6 Punkten sind klinisch signifikant):
0 bis 10
unauffällig
11 bis 13
subklinisch
14 bis 19
leicht
20 bis 28
mittelschwer
29 bis 63
schwer.
Becks DepressionsDepressions-Inventar:
Behandlungserfolg bei Patienten mit Depressionen
30
25
Mittelwert
20
15
10
5
0
Aufnahme
Entlassung
Das Diagramm zeigt die Mittelwerte bei Aufnahme (N=628) sowie bei Entlassung (N=528) bei Patienten
mit Depressionen.
Interpretation der Ergebnisse:
Die Depression ist die häufigste psychische Störung, mehr als jeder vierte Deutsche erkrankt einmal im
Laufe seines Lebens daran. Depressive Störungen sind die häufigste Hauptdiagnose in der Fachklinik für
Psychosomatische Medizin, gleichzeitig ist sie bei mehr als Zweidrittel der Patienten eine relevante
Nebendiagnose. Der Verlauf der depressiven Symptome ist somit als Erfolgsparameter für den
Rehaaufenthalt geeignet. Obige Abbildung zeigt, dass die Patienten bei der Aufnahme mehrheitlich an
einer schweren oder mittelschweren Depression leiden. Während der Rehabilitation geht dieser Wert um
mehr als zehn Punkte zurück, sodass die durchschnittliche Belastung nur noch einer leichten depressiven
Symptomatik entspricht - viele Patienten befinden sich aber auch wieder im gesunden Bereich.
60
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
2. Health-49
Allgemeine Struktur:
Der Fragebogen Health-49 ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur multidimensionalen Erfassung
allgemeiner Aspekte psychischer Gesundheit. Die 49 Merkmale können sechs eigenständigen Modulen
zugeordnet werden: (1) psychische und somatoforme Beschwerden, (2) psychisches Wohlbefinden, (3)
interaktionelle Beeinträchtigungen, (4) Selbstwirksamkeit, (5) Aktivität und Partizipation, (6) soziale
Unterstützung und Belastung. Insgesamt lassen sich zehn Skalenwerte bestimmen.
HEALTHHEALTH-49
3,00
2,50
Mittelwert
2,00
1,50
1,00
0,50
0,00
* inverse Skalen
Aufnahme
Entlassung
Inverse Skalen (*): Auch auf diesen Skalen bedeutet ein höherer Wert eine schlechtere Ausprägung und
ein Rückgang des Wertes von der Aufnahme zur Entlassung eine Verbesserung.
Interpretation der Ergebnisse:
Ein starker Effekt zeigt sich bei der Steigerung des psychischen Wohlbefindens von der Aufnahme bis zur
Entlassung. Mittelstarke Effekte fanden sich bei den somatoformen (körperlichen) Beschwerden, den
interaktionellen Schwierigkeiten, der Selbstwirksamkeit und der Aktivität. Ein schwacher Effekt zeigte sich
bei der Angst. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass nur ein Teil der Patienten eine
Angstproblematik aufwies, in diese Berechnung aber alle Patienten einbezogen wurden. Keine relevanten
Verbesserungen fanden sich erwartungsgemäß bei den Skalen, die eher Kontextfaktoren erfassen, also
„soziale Unterstützung“ und „soziale Belastung“.
Die Werte bei Aufnahme zeigen eine durchweg sehr hohe Belastung der Rehabilitanden, während bei der
Entlassung eine deutliche Annäherung an die Werte Gesunder erreicht werden konnte.
61
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
3. AVEM:
Allgemeine Struktur:
AVEM ist ein persönlichkeitsdiagnostisches Selbstbeurteilungsverfahren, das sich aus elf relativ stabilen
Dimensionen arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens zusammensetzt. Die elf erfassten Dimensionen
stellen zum einen persönliche Ressourcen bei der Bewältigung von Arbeits- und Berufsanforderungen, zum
anderen aber auch gesundheitsgefährdende Faktoren dar. In der Summe und dem Zueinander der
einzelnen Dimensionen können vier „arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster“ unterschieden
werden: Muster G (Engagement, Widerstandskraft und Wohlbefinden), Muster S (Schonung), Risikomuster
A (Selbstüberforderung) und Risikomuster B (Überforderung und Resignation).
Die Skalen des AVEM lassen sich zu vier unterschiedlichen Risikoprofilen zusammenfassen:
Muster G: gesundes Muster von Menschen, die sich in ihrem Beruf engagieren und sich als erfolgreich
erleben.
Muster S: ebenfalls ein gesundes Muster, das Menschen zeigen, die im Beruf insgesamt weniger ehrgeizig
sind und ihre Befriedigung eher aus anderen Lebensbereichen ziehen.
Muster A: ist mit dem alten „TypA-Verhalten“ vergleichbar. Es beschreibt sehr hohes berufliches
Engagement mit der Gefahr zur Selbstüberforderung und Erschöpfung.
Muster B: entspricht dem Burnout, Patienten, die hier hohe Werte haben, haben im Beruf bereits resigniert
und zeigen starke Symptome von Depression und Erschöpfung.
AVEM - Arbeitsbezogene VerhaltensVerhaltens- und Erlebensmuster
Differenzen der StanineStanine-Werte
1,50
1,00
Mittelwert
0,50
0,00
-0,50
-1,00
-1,50
Interpretation der Ergebnisse:
Es zeigte sich, dass im Verlauf der Rehabilitation selbstschädigende Erlebens- und Verhaltensmuster wie
Verausgabungsbereitschaft und Perfektionismus oder die Resignationstendenz deutlich zurückgingen,
während selbstfürsorgliche Muster wie Distanzierungsfähigkeit, innere Ruhe und Lebenszufriedenheit
signifikant zunahmen. Insgesamt kam es zu einer relevanten Abnahme des Risikomusters A und zu einer
Steigerung des als gesund zu wertenden Musters S.
62
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
S 3-3 Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung
Externe Rehabilitandenbefragung
Zur Erfassung der Qualität aus Rehabilitandensicht versendet die Deutsche Rentenversicherung etwa drei
Monate nach Abschluss der Rehabilitationsmaßnahme an zufällig ausgewählte Rehabilitanden einen
Fragebogen. Ein Teil dieser Befragung besteht jeweils aus der Beurteilung der Zufriedenheit mit der
Maßnahme. In einem weiteren Teil wird das Reha-Ergebnis erfasst, z.B. der allgemeine Gesundheitszustand und das Leistungsvermögen in Alltag und Beruf.
Mit der Beurteilung der Prozess- und Ergebnisqualität aus Sicht des Rehabilitanden erhalten wir wichtige
Informationen für die Optimierung der Service- und Behandlungsabläufe. Die Akzeptanz und Zufriedenheit
mit den erbrachten Rehabilitationsmaßnahmen ist darüber hinaus ein wichtiger Motivationsfaktor für das
gemeinsame Erreichen der vereinbarten Rehabilitationsziele. Dazu gehört u.a. auch die Einleitung einer
eventuell anstehenden Wiedereingliederung in das Berufsleben.
Die nachfolgenden Grafiken zeigen Ergebnisse der Rehabilitandenbefragung für den Behandlungszeitraum
Februar 2010 und Juli 2011 (Berichte 2012). Die erreichten Ergebnisse sind mit dem Gruppenmittel
anderer Einrichtungen (Vergleichsgruppe), die hauptsächlich von der Deutschen Rentenversicherung belegt
werden, vergleichbar.
Ergebnisse aus der externen Rehabilitandenbefragung
in der Innere Medizin/Schwerpunkt Kardiologie
Vorbereitung auf die Zeit danach
Beratungen
Gesundheitsbildung und -training
Psychologische Betreuung
Behandlungen
Rehabilitationsplan und -ziele
Ärztliche Betreuung
Betreuung durch Pflegekräfte
Einrichtungsangebote
Gesamturteil
mangelhaft
Quelle: Externe Rehabilitandenbefragung
der DRV Bericht 2012
ausreichend
befriedigend
MediClin Bliestal Kliniken
gut
sehr gut
Vergleichsgruppe
Die Ergebnisse der externen Rehabilitandenbefragung liegen zu einem großen Teil im befriedigenden bis
guten Bereich. Im Vergleich zu der Vergleichsgruppe sind in der Kardiologie insbesondere die Erarbeitung
des individuellen Nachsorgekonzeptes, die Qualität von Beratungen und des Gesundheitsbildungsprogrammes ebenso wie die ärztliche und pflegerische Betreuung, in der Orthopädie die psychologische
Betreuung hervorzuheben.
63
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
S4
Qualitätsmanagementprojekte
Im Folgenden stellen wir Ihnen Projekte vor, die wir im Berichtszeitraum durchgeführt haben. Es handelt
sich um Forschungsprojekte der Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie sowie der Fachklinik für
Psychosomatische Medizin.
Projekt: Psychosomatische Aspekte in der Orthopädie
Ausgangslage:
Die Erkenntnis, dass Psychosomatik und Orthopädie relevante Berührungspunkte haben, was einerseits
mögliche Differenzialdiagnosen, andererseits das Outcome und die Patienten Zufriedenheit mit der
erfolgten Therapie betrifft, war Auslöser einer Studie, die in Zusammenarbeit der Chefäzte beider
Fachabteilungen erarbeitet wurde.
Ziel:
Darstellung der relevanten psychosomatischen Pathomechanismen und Krankheitsbilder für die Orthopädie
und hieraus Ableitung von Empfehlungen für die Arzt-Patienten-Kommunikation, Diagnostik und Therapie.
Projektverlauf:
Ausgangspunkt war ein Projektauftrag der Klinikleitung resultierend aus Erkenntnissen aus dem Reha
Alltag, dass insbesondere psychisch vorbelastete Patienten in der Orthopädie ein schlechteres Ergebnis
zeigen.
Im Rahmen einer Pilotphase erfolgte eine Instruktion der orthopädischen Oberärzte hinsichtlich der zu
erwartenden Krankheitsbilder mit dem Auftrag im Rahmen der Visiten spezielles Augenmerk auf diese zu
richten. Durch zuverlässiges Erkennen psychosomatischer Begleiterkrankungen und Einleitung einer
adäquaten Behandlung lässt sich das Behandlungsergebnis für die betreffenden Patienten verbessern und
die Zufriedenheit steigern. Das Projekt wurde nach der Pilotphase allen Ärzten vorgestellt und 2011 in den
Klinikablauf als festen Bestandteil der Diagnostik übernommen. Die Forschungsergebnisse aus der Studie
wurden am 1.2.2012 in der Zeitschrift " der Orthopäde" publiziert.
Projekt: Arbeitsplatzbezogene Störungen in pflegenden Berufen
Ausgangslage:
Menschen in Pflegeberufen sind oft besonderen Belastungen ausgesetzt. Dies hat zur Folge, dass gerade
im Bereich der Kranken- und Altenpflege sogenannte Burnout-Syndrome gehäuft vorkommen. Als
medizinische Diagnosen finden sich hierbei vor allem depressive Störungen, Angststörungen, Schlafstörungen, somatoforme Störungen und chronische Schmerzsyndrome (v. a. chronischer Rü-ckenschmerz)
sowie somatische Folgeerkrankungen (z. B. arterielle Hypertonie). Diese Krankheitsbilder führen nicht
selten zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Beruf oder sogar dem Erwerbsleben, was den aktuell
schon bestehenden Fachkräftemangel auf diesem Gebiet weiter verschärft und natürlich für die
Betroffenen eine besondere Belastung darstellt. Daher besteht Bedarf nach einem Rehabilitationskonzept
speziell für diese Berufsgruppe.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Ziel des Projekts während des stationären Aufenthaltes:
Spezielles Therapiekonzept für Patienten mit arbeitsplatzbezogenen Störungen in Pflegeberufen, um dem
zunehmenden Behandlungsbedarf gerecht zu werden.
Projektverlauf:
Das Projekt wurde 2011 in unserer Fachklinik für Psychosomatische Medizin umgesetzt.
Ein Psychotherapeut, eine Tanztherapeutin, eine examinierte Krankenschwester, der Chefarzt und eine
Oberärztin erarbeiteten das spezifische Behandlungskonzept für Patienten mit arbeitsplatzbezogenen
Störungen inPflegeberufen. Basierend auf der Erkenntnis, dass häufig spezielle Persönlichkeitsmerkmale
bei den Patienten zugrunde liegen wie:
n mangelnde Fähigkeit Grenzen zu setzen,
n Perfektionismus,
n erhöhte Leistungsmotivation einhergehend mit nicht ausreichender Fähigkeit zur Selbstfürsorge und
sich daraus nicht selten entwickelnden psychischen Störungen im Sinne von:
n Depressionen,
n Angststörungen oder
n somatoformer Schmerzstörung
wurde ein spezifisches Therapiekonzept mit folgenden Bausteinen entwickelt:
n Gruppenpsychotherapie in einer Basisgruppe in Kombination mit kreativer Bewegungstherapie,
n zusätzlich Gruppenpsychotherapie in einer indikationsspezifischen Gruppe sowie
n regelmäßige einzelpsychotherapeutische Gespräche.
Ergebnisse:
Mittlerweile ist das Projekt in den Klinikalltag integriert und ein fester Bestandteil des Therapieangebotes.
Bei den bislang in diesem Projekt behandelten Patienten war eine deutlich positive Resonanz erkennbar.
Eine Evaluation im Rahmen eines Forschungsprojekts (Promotion) ist in Vorbereitung.
Projekt: Nachsorge EMANA
Ausgangslage:
Um die Nachhaltigkeit des Erfolges stationärer Rehabilitation zu sichern hat die Deutsche Rentenversicherung in Kooperation mit zahlreichen Kliniken Programme zur REHA-Nachsorge entwickelt, An diesem
Programm beteiligten sich die MediClin Bliestal Kliniken in überdurchschnittlichem Maße. Überwiegend
handelt es sich hierbei um Gruppenprogramme, in denen es möglich ist, Rehabilitanden noch für ca. sechs
Monate nach der Entlassung aus der Rehabilitation zu betreuen und sie so beim Transfer des in der
Rehabilitation gelernten in ihren Alltag zu unterstützen.
Leider sind solche Gruppen jedoch nicht flächendeckend vorhanden, so dass dieses Angebot von
vorneherein nur dem kleineren Teil unserer Rehabilitanden überhaupt zugänglich ist. Aufgrund der langen
Wartezeiten auf ambulante Psychotherapieplätze besteht somit das Problem, dass zahlreiche Patienten in
der für sie ebenso kritischen wie wichtigen Phase nach der Entlassung aus der Klinik ohne therapeutische
Unterstützung dastehen. Eine Chance, diese Problemsituation zu ändern ist der Einsatz neuer Medien.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Ziel:
Ziel des Projektes ist es, Rehabilitanden für die eine Nachsorgegruppe nicht zugänglich ist und die auch an
keiner ambulanten Psychotherapie teilnehmen, durch gezielte REHA-Nachsorge per E-Mail zu unterstützen.
Dies geschieht durch insgesamt 12 wöchentliche E-Mail-Kontakte mit dem jeweiligen Bezugstherapeut. Da
ein elektronischer Kontakt keine therapeutische Beziehung ersetzen kann, ist es wichtig, diese E-MailKontakte klar zu strukturieren und in ihrer Aufgabe zu begrenzen.
Ein entsprechendes Konzept wurde vom Institut für klinische Psychologie am Universitätsklinikum Eppendorf (Schwerpunkt Rehabilitationsforschung) von Frau PD Dr. B. Watzke in Kooperation mit den MediClin
Bliestal Kliniken und zwei anderen kooperierenden Kliniken im Laufe des Jahres 2011 entwickelt. Im Herbst
2011 fand hierzu eine erste Therapeutenschulung statt und Ende des Jahres konnten die ersten Patienten
in das Projektaufgenommen werden. Um den Effekt der E-Mail-Nachsorge nachzuweisen, findet das
Projekt als kontrollierte Studie statt, d. h. nach einer extern in Hamburg durchgeführten Randomisierung
erhält jeweils die Hälfte der Rehabilitanden ein entsprechendes Angebot.
Projektverlauf:
Nach der Projektentwicklung und der Schulung der Bezugstherapeuten konnten noch 2011 die ersten
Rehabilitanden in das Projekt aufgenommen werden. Das Interesse der Rehabilitanden an der Teilnahme
am Projekt ist groß, etwa 2/3 der Rehabilitanden verfügen inzwischen über einen Internetzugang und
fühlen sich hier soweit sicher, dass sie sich eine therapeutischen Betreuung über dieses Medium gut
vorstellen können bzw. wünschen. Aufgrund des erheblichen Bedarfs an E-Mail-Nachsorge wurde das
Projekt, das ursprünglich nur für Patienten mit Angststörungen konzipiert war, auf depressive Störungen
ausgeweitet.
Ergebnisse:
Die Auswertung der im Projekt gewonnenen Daten, welche auch eine Katamnese des REHA-Verlaufes
umfassen, ist erst für 2013 geplant, daher können aktuell noch keine Ergebnisse präsentiert werden.
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Glossar
G
MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
GLOSSAR
AHB
Anschlussheilbehandlung
AR
Anschlussrehabilitation
Audit
Systematischer und dokumentierter Ablauf zur Ermittlung, inwieweit vorgegebene Anforderungen erfüllt
sind
AVEM
ein persönlichkeitsdiagnostisches Selbstbeurteilungsverfahren, das sich aus elf relativ stabilen
Dimensionen arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens zusammensetzt
Barthel-Index
Verfahren zur systematischen Erfassung grundlegender Alltagsfunktionen, dabei werden 10
unterschiedliche Tätigkeitsbereiche (z.B. Essen, Baden, Körperpflege, An- und Auskleiden, Mobilität) mit
Punkten bewertet, maximal erreichbarer Scorewert 100 Punkte
BDI
Beck-Depressions-Inventar-Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung der Schwere depressiver Störungen
BGSW
Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung
Brügger Therapie
Therapiekonzept mit dem Ziel einer Harmonisierung von Bewegung und Muskelfunktion
COPD
Chronic Obstructive Pulmonary Disease (Chronische obstruktive Lungenerkrankung)
CPAP
Continuous Positive Airway Pressure (Kontinuierlicher Atemwegsüberdruck), die selbstständige Atmung
des Patienten wird durch leichten Überdruck erleichtert bzw. unterstützt
Cyriax
Behandlungsform nach Cyriax. Die Querfriktion wird als intermittierende Spezialmassage an Muskel- und
Sehnenübergängen und Sehnen-Knochenübergängen ausgeführt.
DEGEMED
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
DIN EN ISO
Deutsches Institut für Normung e.V. – Europäische Norm – International Organization for Standardization
DMP
Disease-Management-Programm: Dabei handelt es sich um strukturierte Behandlungsprogramme für
chronische Krankheiten.
DRV Bund
Deutsche Rentenversicherung Bund
EAP
Erweiterte ambulante Physiotherapie
EbM
Evidenzbasierte Medizin (Evidence-based medicine) „ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige
Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der
medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet die Integration
individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung.”
EQR
Exzellente Qualität in der Rehabilitation
FA
Facharzt
FIM
Functional Independence Measure. Es handelt sich um ein Messinstrument, das die funktionale
Selbständigkeit eines Patienten misst. Er gibt Auskunft über insgesamt 18 Schlüsselaktivitäten,
zugeordnet zu den Bereichen Selbstversorgung im Alltag, Kontinenz, Transfers, Mobilität, kommunikative
und kognitive Fähigkeiten.
FK
Fachkunde
HADS-D
Die Skala erfaßt die bei körperlich Kranken häufigsten Störungsformen, auch im Fall leichterer
Ausprägung. Sie verzichtet auf körperliche Indikatoren psychischen Befindens, die in der Zielklientel
häufig Ausdruck der körperlichen Krankheit und nicht einer psychischen Störung sind
Health-49
ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur multidimensionalen Erfassung allgemeiner Aspekte psychischer
Gesundheit
ICD-10
International Classification of Diseases, eine Klassifikation der Krankheiten bei der
Weltgesundheitsorganisation WHO
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
ICF
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
(International Classification of Functioning)
IQMP-Reha
Integriertes Qualitätsmanagement-Programm Rehabilitation
IRENA
Intensivierte Reha-Nachsorge
Katamnese
Bericht, den ein Arzt oder Therapeut nach einer Behandlung erstellt. Sie dient dazu, den
Behandlungserfolg zu überprüfen und zu dokumentieren
KHK
Koronare Herzkrankheit
KTL
Klassifikation therapeutischer Leistungen, standardisiertes Klassifikationssystem des
Rentenversicherungsträgers zur Definition und Dokumentation therapeutischer Leistungen in der
medizinischen Rehabilitation
Leitlinien
Die „Leitlinien” der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte
Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen
wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit
in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die „Leitlinien” sind für Ärzte
rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende
Wirkung.
MAAS-BGW
Managementanforderungen der Berufsgenossenschaft für Wohlfahrtspflege zum Arbeitsschutz. Die
MAAS-BGW knüpfen an etablierte Qualitätsnormen an wie z. B. DIN EN ISO und erweitern diese um
wichtige Arbeitsschutzkriterien.
Marnitz-Therapie
Methode aus dem Bereich der Osteopathie, ergänzt mit Elementen anderer manueller Therapieformen
MDK
Medizinischer Dienst der Krankenkassen
MOSES
Adaptiver, ICF-orientierter Fragebogen zu Mobilität und Selbstversorgung
Peer Review
„Medical Peer Review” ist ein Verfahren zur systematischen Beschreibung einzelner Behandlungsverläufe
durch qualifizierte Gutachter mit nachfolgender Beurteilung der erbrachten Leistungen. Die Gutachter
sollen in demselben fachlichen Bereich wie die begutachteten Ärzte arbeiten.
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MediClin Bliestal Kliniken > Qualitätsbericht Reha 2011
Phase B
Behandlungs-/Rehabilitationsphase in der Neurologischen Rehabilitation (Phaseneinteilung der BAR:
Bundesarbeits-gemeinschaft für Rehabilitation), in der noch intensivmedizinische
Behandlungsmöglichkeiten vorgehalten werden müssen.
Phase C
Behandlungs-/Rehabilitationsphase in der Neurologischen Rehabilitation (Phaseneinteilung der BAR:
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation) in der die Patienten bereits in der Therapie mitarbeiten
können, sie aber noch kurativmedizinisch und mit hohem pflegerischen Aufwand betreut werden müssen
Phase D
Rehabilitationsphase nach Abschluss der Frühmobilisation (klassische Reha-Phase)
PNF
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation
QM
Qualitätsmanagement
QMB
Qualitätsmanagementbeauftragter
QMS
Qualitätsmanagementsystem
QS
Qualitätssicherung
TEP
Totalendoprothese (Gelenkersatz)
TROL
prospektives multizentrisches Register in Rehabilitationskliniken zur Objektivierung von
leitliniengerechtem Risikofaktorenmanagement
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IMPRESSUM
Herausgeber
MediClin Bliestal Kliniken
Am Spitzenberg 16
66440 Blieskastel
Projektleitung
Christiane Merz
Qualitätsmangementbeauftragte
Copyright © MediClin
Version 1.0
November 2012
Software, Gestaltung & Realisation
empira Software GmbH
Troisdorf
Präsenz der MediClin
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