Die starke Basis nicht nur für eine Saison - BAUZENTRUM E-BAU

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Bauzentrum e-bau 2/2010
BAUZENTRUM
E-BAU
ISSN 1863-9453 · Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure · Ausgabe 2/10 · 73945
Bauen mit Glas und Beton
Preis € 5,00
e ne rg ie b e wu sste s Ba u e n
Neuanlage einer Sportfläche auf einer Tiefgarage in Karlsruhe
Die starke Basis
nicht nur für eine Saison
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Editorial
E
s muss eigentlich nicht besonders
­herausgestellt werden, welchen Stellenwert der Klimaschutz und die Reduzierung der CO²-Emissionen in Zusammenhang mit der Bauwirtschaft einnehmen.
Dass durch eine Senkung des Energieverbrauchs und einer verbesserten Energie­
effizienz bei Neubauten und vor allem bei
der energetischen Modernisierung bei Gebäuden des Bestandes sowohl Einsparpoten­
ziale für die Nutzer der Gebäude verbunden
sind, andererseits aber auch die Emissionen gesenkt werden, ist durch intensive
­I nformationsprogramme der Bundesregierung, der KfW und der Deutschen EnergieAgentur, der verschiedensten Verbände der
Bauwirtschaft und der Heizungsindustrie
sowie der am Klimaschutz interessierten
Unternehmen in der Gesellschaft als Botschaft angekommen.
Der Hauptverband der Deutschen Bau­
industrie e.V. hat im vergangenen Jahr auf
der Basis einer repräsentativen Unter­
suchung des Instituts für Demoskopie Allensbach in einer eigenen Publikation unter
dem Titel: Bauen und Klimaschutz- Was die
Bauindustrie leisten kann dieses Thema
­offensiv aufgegriffen und praktische Handlungsempfehlungen gegeben.
In der Diskussion über dieses zentrale
Thema des praktischen Klimaschutzes wurde deutlich, dass es ein Informationsdefizit
in der Gesellschaft über den Einfluss und die
Möglichkeiten von Maßnahmen der energe-
Bauen im Zeichen von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit –
Zwischen Vorteilsversprechen
und Informationsdisziplin
tischen Modernisierung des Gebäudebestandes gibt. Es ist nicht ausreichend präsent,
dass bis zu 50 %, Millionen Tonnen schäd­
licher Treibhausgase, jedes Jahr allein über
die energetische Sanierung des Gebäude­
bestandes eingespart werden können.
Sanierung und erhöhter Wärmeschutz
sind jedoch nicht die einzigen Aufgaben, die
durch die Bauwirtschaft geleistet werden.
Ein ebenso wichtiger Bereich ist die Erneuerung der Wärmeproduktion, so z. B. für die
Warmwasserbereitung und die Heizung. Nur
etwa 13 % der in Deutschland betriebenen
Heizungen sind auf dem Stand der Technik,
d. h. von Systemen, die Effizienz und Erneuerbare Energien verbinden. Der Bundes­
industrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. und der
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
haben kürzlich in einer Presseinformation
gefordert, den Sanierungsstau im Heizungskeller aufzulösen.
Wie sieht allerdings die Realität aus? Beobachtet man die Präsentationen der Indus­
trie auf den letzten Baufachmessen, so bemerkt man eine Informationsflut in Richtung
Energieeffizienz. Da kommt durchaus der
Verdacht auf, dass die Unkenntnis über die
Anforderungen der verschärften Energieeinsparverordnung (EnEV) zu einer Art Verkaufsförderungswettbewerb führt. Geht es
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
um die Marktposition des einen oder anderen Systems, oder auch eines Produkts, werden dem Verbraucher Zahlen über die Energieeffizienz zugemutet, die keineswegs für
eine sinnvolle Transparenz sorgen. Hier sollte eine verantwortungsvollere Informationsdisziplin Platz greifen! Ganz besonders der
private Bauherr und Modernisierer wird sich
nach dem Besuch einer Baufachmesse fragen, welchem fachmännischen Rat er folgen
soll. Zu viele Systemvorteile muss er bewerten und auf seinen Modernisierungsfall untersuchen. Viele „Energieberater“ sind auf
dem Markt, die für ihre Fachkompetenz werben . Der Architekt und Planer sollte auf diesem Feld sich als Fachberater auszeichnen,
um zu viele nicht leicht verständliche Angebote zu bewerten!
Es ist nachvollziehbar, das der Nachweis
für eine hohe Energieeffizienz und auch der
Umsetzung von Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette für das jeweilige Unternehmen ein besonderer Imagewert
ist. Um jetzt, mit Blick auf das Jahr 2020, die
Klimaschutzziele zu erreichen, sollten nicht
schnelle Marktvorteile die Zielsetzung sein.
Vielmehr führen viele Wege zum Ziel – und
eine verantwortungsvolle Informationsdisziplin sollte der Wegbegleiter sein!
Thomas Möller
1
Inhalt
Editorial
Seite 1
Preisverleihungen
Seite 18
Berichte
Inhalt
Seite 2
Wettbewerbe
Seite 22
Stadterweiterung der
besonderen Art
Seite 34
Berlin News
Seite 24
Ausgezeichnet nachhaltige
Architektur in der HafenCity Seite 36
Glasfassade macht Heinsberger
Kreissparkasse international
einzigartig Seite 42
Nachhaltige Architektenhäuser
Seite 40
Titel
Neuanlage einer Sportfläche
auf einer Tiefgarage
Seite 4
Deutsches Architektur Museum
DAM Umbau
Seite 26
Mies van der Rohe Award 2009
Seite 27
Bauen mit Glas und Metall
Banco de Santaner Call Center Seite 8
Transparenz in ihrer schönsten Form Seite 10
Futuristische Verglasung
Buchvorstellungen
Seite 28
Seite 11
Weltweit erstes Dorf mit Ökobilanz
CO2= 0 auf Teneriffa eröffnet
Seite 42
Fugendichtband mit
RAL-Gütezeichen
Seite 46
Dach+Holz Ein starker Auftritt
am Rhein
Seite 47
Home Elevator – Barrierefreiheit
Seite 48
Passivhaus-Institut
Fassade als Aushängeschild
Barcelonas neue Medienfassade
Weltweit einmalige Glasscheiben
für die Elbphilharmonie
Seite 12
Seite 14
Passivhaus Standard
in Verkaufsstätten
Seite 16
14. Internationale
Passivhaustagung in Dresden
Seite 30
Seite 31
Bei der Neuanlage einer Sportfläche auf
einer Tiefgarage in Karlsruhe kam eine Spe­
zialnoppenbahn als leistungsfähige Horizon­
taldrainage zum Einsatz. Bericht ab Seite 4
Das vom ITER entwickelte Dorf mit 25 bio­
klimatischen Häusern funktioniert völlig
autark, unabhängig von externen Energielie­
feranten. Bericht ab Seite 42
Der Neubau der Elbphilharmonie wird aus
der Form des Kaispeichers extrudiert und
passgenau auf den Backsteinblock aufge­
setzt.
Bericht ab Seite 16
2
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Neuer vollautomatischer Antrieb
für Trennwände
Hausautomatisierung
staatlich gefördert
Fotobeton – ein Stilmittel
für Sichtbeton
Design trifft Kalkulation
CAD und AVA
Edler Kubus mit Blick in die Alpen Seite 58
Seite 49
Seite 50
Folienfreie Dachsanierung Seite 59
LCN steuert Beleuchtung im
Sky Office Düsseldorf
Seite 60
Gebäudesicherheit –
Bauwerksprüfungen
Seite 62
Seite 52
Rosenheimer Tür- und Tortage
Seite 65
Rockwool Klima- und
Umweltbericht Seite 53
Haacke-Haus unterstützt
Decathlon-Finalisten
Seite 66
Das Fassadendesign ArtMe
Seite 54
IsoBouw Perimeterdämmsysteme Seite 67
Sicherheit mit
Hensotherm Farben
Seite 55
Größte zusammenhängende
Photovoltaikanlage Europas
Seite 68
Fassadenbau mit VMZINK
Seite 56
53 Bäder in 4 Wochen
komplett renoviert
Seite 69
Energy² Konjunkturpaket
von Schüco
Seite 51
Europaweit auf der Suche
nach dem Bauen und Wohnen
der Zukunft Seite 70
Konjunkturpaket II nutzen
Seite 72
Wärmeschutznachweis
für Wohngebäude
Seite 73
10 Jahre EEG
Seite 74
VDA ZDI U.B.I.-D.
Seite 75
Impressum
Seite 80
Seite 57
Effektiv und effizient – Die Beleuchtung im
Sky Office Düsseldorf. Bericht ab Seite 60
Die funkgesteuerte Sonnenschutztechnik
von Somfy kann jetzt günstig über die KfW
finanziert werden.
Bericht ab Seite 50
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Viel Licht und Luft durch großzügige Dachfenster.
Bericht ab Seite 70
3
Titel
Kein Spielverderber
Bei der Neuanlage einer Sportfläche auf einer Tiefgarage in Karlsruhe
kam eine Spezialnoppenbahn als leistungs­fähige Horizontaldränage zum Einsatz.
G
roße Flachdach- und Deckenflächen
von Gebäuden und Tiefgaragen bieten
ideale Voraussetzungen, um als Ver­
kehrs­wege, Spiel- und Freizeitflächen, als
zusätzli­cher Park­raum oder als begrünte
Flächen genutzt zu werden. Dabei muss
jedoch anfallendes Nieder­schlags- und gege­-
benen­falls auch Fassadenwasser nicht nur
an der Ober­fläche und in der Abdichtungsebene si­cher ab­geleitet werden. Auch innerhalb des konstruktiven Auf­baus sol­cher Be­
reiche wird eine leistungsfähige Flä­chendränage erfor­der­lich. Anderenfalls kann
stehendes Was­ser den Unterbau von Ver-
Bei der Neuanlage einer Sportfläche auf einer Tiefgarage in Karlsruhe wurde ein hoch belastbares Schutz- und Drän­­­­­system als horizontale
Entwässerung eingesetzt. Die Maße der Bahnen von 2,40 Meter x 12,50 Meter waren dabei für die Verlegeleistung optimal.
4
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Durch den seitlichen Selbstkleberand an der Bahn konnte das Material beim Aufbringen des Schotters nicht ver­rut­schen. Eine zeitaufwändige
Lagekorrektur war deshalb nicht erforderlich.
kehrsflächen destabilisie­ren, bei begrün­ten
Flä­chen zu einer pflanzenschädi­genden
Stau­nässe führen und darüber hinaus die
eigentliche Flä­chen­ab­d ich­t ung zusätzlich
belasten.
Herkömmliche mine­rali­sche Dränungen
aus Kies oder Splitt können die­sen Anforde­rungen nur mit hohem Auf­wand gerecht
wer­den. Ne­ben der Verschlammungs- oder
Versottungsge­fahr, die zu einer schleichenden Ver­min­de­rung der Drän­leistung füh­ren
kann, ist die not­wendige Min­­destdicke ei­nes
sol­chen Aufbaus bereits ein planeri­sches
Handicap. Zudem schlägt sich die höhere
Auf­last über die größere Dimensionierung der tragenden Bau­teile in den Baukosten nieder.
Hohe Entwässerungsleistung gefordert
Wie eine solche Aufgabenstellung sicher
und wirt­schaft­lich gelöst werden kann, zeigt
das Beispiel Europabad in Karls­ruhe. Die bei
Jung und Alt beliebte Freizeitattraktion bietet eine Reihe interessanter erholsamer und
sportlicher Ak­ti­vi­tätsmöglichkeiten. Beim Neubau einer Tiefgarage soll­­­­te die Nutzung der
Deckenfläche konsequent in das um­ge­ben­de
Anlagenkonzept einbezogen werden. Der
Auf­­­trag­geber hatte sich deshalb entschieden, hier einen Kunst­rasen-Fußballplatz anBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Die Fläche konnte problemlos mit einem sieben Tonnen schwe­ren Radlader befahren werden,
ohne dass die Drä­nagebahn dadurch Schaden nahm.
5
Titel
zulegen. Wichtigste Auflage da­­bei: Auch
nach starken Niederschlägen sollte der Platz
schnell wieder bespielbar sein. Dies erforderte eine leis­tungs­fä­hige Dränschicht, die
auch bei dem vorgegebenen gerin­gen Gefälle
eine hohe Entwäs­serungsleistung ga­ran­tiert.
Aus Termin- und Kostengründen entschied
man sich da­bei für den Einsatz von DeltaTerraxx als Horizon­tal­drä­nage.
Dieses hochbelastbare Schutz- und Dränsystem der Dör­ken GmbH & Co. KG, Herdecke,
ist für die unter­schied­lichen Anwendungen
bei der Horizontaldränung op­timiert. Der
Verbund­aufbau aus ei­ner Noppenbahn mit
einem aufgeschweißten Geotextil bildet eine
hoch ­wirk­same Drän­schicht: Das nach oben
gerichtete Geotextil wirkt als Filterebene für
die von der darunter liegenden Nop­pen­bahn
gebildeten Hohlräume. Bei Kies-, Splitt- und
Erd­überschüttungen verhindert das thermisch verfestigte und damit filter­stabile
Geotextil das Zuschlämmen der Noppenstruktur und gewährleistet so eine vollständige und un­gehinderte Ableitung von über­
schüssigem Wasser. Der in­tegrierte Selbstkleberand der Noppenbahn ver­einfacht die
Verlegung und verbes­sert – bei Einsatz unter
einem Grün­dach – auch den Wur­zelschutz.
Durch die glatte Rückseite der Bahn wird
eine gleichmäßige und vollflächige Lastver­
teilung auf der Ab­dich­tung erreicht. So können
alle druck­stabilen Ab­dich­tungen schon
während der Bauphase pro­blemlos be­gan­gen
werden und sind gegen mechanische Beschä­
di­gun­gen und vor schädlicher thermischer
Be­an­spruchung ge­schützt.
Eine Lösung, die sich rechnet
Vor allem die mechanischen und verlegetechnischen Ei­genschaften der Bahn überzeugten das bauausführende Unternehmen,
die bau + grün AG aus Sinz­heim, denn
sie erlaubten einen außerordentlich wirt­
schaftlichen Arbeits­ab­lauf. So konnte – bei
Der Einsatz der Schutz- und Dränbahn ermöglichte einen außerordentlich wirtschaftlichen Arbeitsablauf, so dass auch die Verlegung der
Kunstrasenbahnen zügig erfolgen konnte.
6
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
So hatte das Europabad in nur wenigen Tagen seine neue Freizeitattraktion
für fußballbegeisterte Kids und Er­wach­se­ne.
voraus lau­fen­der Schüttung des Schotters
– die Fläche mit einem sie­ben Tonnen schwe­ren
Radlader befahren werden, ohne dass die
Drä­na­gebahn Schaden nahm. Die Maße von
2,40 Meter x 12,50 Meter waren für die Ver­
legeleistung optimal. Durch den seit­lichen
Selbst­klebe­rand konnte das Material nicht
ver­rut­schen, sodass eine aufwändige Lagekorrektur der Bah­nen nicht not­wendig war.
Unter dem Strich war der Zeit­auf­wand da­
her deutlich geringer als bei anderen Sys­
temen. Zudem entspricht das Material den
zu berück­sichtigenden DIN-Normen, ist
CE-gekenn­zeichnet und hält somit jedem
je­dem kritischen Gut­ach­terblick stand.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.doerken.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
7
Bauen mit Glas und Metall
Rundum gelungen –
und ausgezeichnet
Banco de Santander Call Center mit J73A Fassaden von Novelis Nachterstedt
H
ochentwickelte Technologien und innovative architektonische Lösungen
waren Voraussetzung für den Bau
eines Call Centers in Quérataro, Mexiko, zur
Unterstützung und Optimierung des weltweiten Kundendienstnetzes des Finanzdienstleisters Banco Santander.
Mit der Planung und Ausführung wurde
2006 Estudio Lamela in Kooperation mit den
mexikanischen Architekten Springall & Liras
8
beauftragt, die sich mit dem eloxierten
Aluminium J73A, das speziell für die hohen
Ansprüche in der Architektur entwickelt
wurde, für ein bewährtes Fassadenmaterial
entschieden. Aluminium J73A von Novelis
Nachterstedt ist UV-, korrosions- und witterungsbeständig und damit hervorragend
geeignet für vielfältige Einsatzmöglichkeiten
in der Architektur für Innen- und Außenanwendungen.
Hohe Ansprüche stellten die Architekten
auch an das Gestaltungskonzept: Das kreisförmige Gebäude integriert offene lichtdurchflutete Innenhöfe gleichermaßen wie
komfortable Büroeinheiten.
Das Gebäude besteht aus zwei Ebenen. Das
Erdgeschoss mit insgesamt neun Metern
Höhe öffnet sich zu einer großen „Piazza“,
während das erste Stockwerk mit einer
Fläche von 6.000 m² und fast 20 Metern
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Höhe sämtliche Büroräume beherbergt.
Dabei ist die Konstruktion der Außenfassade des oberen Stockwerks so ausgerichtet,
dass sie das starke mexikanische Sonnenlicht filtert und damit im Inneren angenehme
und ruhige Büroarbeitsplätze bietet.
Drei kreisförmige Innenhöfe mit Panoramaaufzügen sorgen für eine freundliche
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
helle Atmosphäre im Innern des Gebäudes.
In Zusammenarbeit mit der Firma Arup,
einem Ingenieurbüro mit Firmensitz in
London, wurde Estudio Lamela bei der
­Konstruktionsplanung der Fassadenpaneele
und Beratung hinsichtlich Materialien und
Bauplanung sowie Analyse der Lichtverhältnisse, Energieeffizienz und Nachhaltig-
keit unterstützt. Für den Bau des Call Centers in Quérataro wurde Estudio Lamela mit
dem „Award for intelligent & sustainable
building 2008” ausgezeichnet.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.novelis.com
9
Bauen mit Glas und Metall
swissFineLine®
Transparenz in ihrer schönsten Form
B
erger swissFineLine® ist speziell –
wirkt leicht und transparent. Die
ausgezeichneten Dämmwerte eröffnen neue Dimensionen in der Glasarchitektur. Berger swissFineLine® ist ein einzig­
artiges Schweizer Produkt mit Geschichte,
vielen positiven Eigenschaften und längst
bewiesener Gebrauchstauglichkeit.
Berger swissFineLine®
vereint Architektur
und funktionales Design
Transparenz, Leichtigkeit, Eleganz und gestalterische Leidenschaft findet sich perfektioniert in der filigranen Glasarchitektur von
Berger Metallbau AG. Das Schweizer Tradi­
tionsunternehmen hat mit seiner swissFine­
Line® eine epochale Glasarchitektur-Technologie entwickelt, welche ihresgleichen sucht.
Das filigrane Fenstersystem wird von Spezialisten nach allen Regeln der Handwerkskunst
mit dem Auge für das Ganze und der Liebe
zum Detail unter Einbezug modernster Technik gefertigt.
SwissFineLine, – die rahmenlose Verglasung.
Weltweit erste
Filigranverglasung
unter Minergie-Standard
Der Einsatz von hochdämmenden Gläsern
(Ug 0,5 W/m2k) ermöglicht individuelle
architektonische Meisterleistungen. Die Glasfront als selbsttragendes Strukturelement
präsentiert eine nahezu rahmenfreie Erscheinung und unterstützt gesuchte Transparenz.
Inspirierend und
ausgezeichnet
Egal, ob Architekt, oder Bauherr; Berger
swissFineLine® inspiriert und findet generationenübergreifend Begeisterung dank
führender Technologie. Das ausgereifte
System eröffnet neue Horizonte und erfüllt
höchste Ansprüche an exklusives Architek­
turdesign. Die rahmenfreien Filigranfenster
präsentieren sich mit international ausgezeichnetem Design. «red dott award» 2008
und Nominierung Designpreis 2009.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.swissfineline.ch
10
Rahmenlose Fenster in unerreichten Dimensionen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Futuristische Verglasungen
Vitrocsa – Fenster der Zukunft
W
as noch vor Jahren als nicht einfach realisierbar galt, ist heute mit
grossen Verglasungen und minimalen Metallrahmen möglich. Raumhohe
grossflächige Fenster,Türen sowie fixe Verglasungen, die den uneingeschränkten Blick
nach aussen zulassen und zugleich hoch isolierend sind, dies ist Realität geworden.
Hightech-Rahmenprofile.
Die Berger Metallbau AG hat die Verglasung Vitrocsa mit dem minimalen HightechRahmen entwickelt und bietet diese massgenau gefertigt an. Das innovative Unternehmen
geht seit einigen Jahren mit den minimalen
aber hoch dämmenden Rahmenprofilen sowie mit den versenkbaren Laufschienen für
Schiebefenster auf die zukunftsorientierte
Architektur zu.
Isolierende Metallrahmen für isolierende
Verglasungen
Vitrocsa Verglasungen setzen auf das isolierende Glas als selbsttragendes und schützendes Strukturelement. Der Rahmen wird auf
das Minimum reduziert und dient nur noch der
sicheren Befestigung und Führung des Glases.
Durch diese Rahmentechnologie lassen sich
Schiebeverglasungen schwellenfrei – mit im
Boden versenkten Laufschienen und mit in der
Wand sowie in der Decke unsichtbar eingelassenen Rahmenprofilen – einsetzen.
Berger Filigranverglasungen eröffnen neue Horizonte und erfüllen höchste Ansprüche an
exklusives Architekturdesign.
profilen ausgeführt. Dabei sind die Profile
und Strukturen natureloxiert oder ein­
brennlackiert in den RAL- und NCS-Farb­
skalen ­lieferbar. Sicherheitsblockierungen
sowie ­sichere Zylinderschlösser machen
das futuristische Fenster auch einbruch­
sicher.
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Schweizer Präzisionsarbeit
für starke Werte
Berger Metallbau produziert die filigranen
Metallrahmen mit einer Präzision von 1/100
Millimeter. Die wärmedämmende Rahmenausführung besteht aus thermisch getrennten Leichtmetallprofilen und entspricht
den EU-Richtlinien EN 1026 und EN 1027.
Mit den hochwertigen Isoliergläsern und
den filigranen, optimal dämmenden Rahmenprofilen werden Isolierwerte erreicht,
die den heutigen Minergie- und Schallschutz-Standards entsprechen.
Hochwertige Komponenten
und vielfältige Ausführungen
Die Rahmenprofile und -strukturen werden
in Edelstahl mit verstärkten PolyamidBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Das Fenster der Zukunft führt zu lichtdurchfluteten Räumen und erreicht zugleich Isolierwerte,
die den heutigen Minergie- und Schallschutz-Standards entsprechen.
11
Bauen mit Glas und Metall
Fassade als Aushängeschild
Metallbau-Spezialist Freyler entwickelt und realisiert Fassaden für Kramer Werke in Pfullendorf
Verwaltung Cafeteria: Die elegante Glasfassade mit Fensterbändern und Alucobondoberflächen wurden von Freyler Metallbau realisiert.
Die Fassade spiegelt die Corporate Identity der Kramer Allrad wider: modern und hochwertig. Auch der außenliegende Sonnenschutz und die
Lamellen im Inneren realisierten die Metallbauer aus Kenzingen.
E
ine der modernsten Fertigungsstätten für kompakte Baumaschinen
ist in Pfullendorf im Kreis Sigmaringen entstanden. Nachdem der frühere Produktionsstandort der Kramer Allrad GmbH
im kaum 20 km entfernten Überlingen aus
Kapazitätsgründen an seine Grenzen gestoßen war, entschied sich das stark expandierende Unternehmen für einen großzügigen
Neubau auf einer Grundstücksfläche von
insgesamt 160.000 m². Entstanden sind
hier eine hochmoderne Montagehalle mit
einem integrierten Hochregallager und
einer Lackieranlage auf einer Fläche von
30.000 m² sowie ein Bürogebäude mit
12
ca. 5.000 m² Fläche. Beide Gebäude sind
durch Verbindungsgänge miteinander verbunden. Der Verwaltungstrakt beherbergt
helle, moderne Büros, eine lichtdurchflutete Kantine und ein Schulungszentrum. An
das Gebäude schließt zum Eingang hin ein
repräsentativer Showroom an, in dem die
allradgelenkten Radlader und Teleskope für
die Bauwirtschaft ausgestellt sind.
Die Fassade ist nicht nur das „Gesicht“
eines Gebäudes, sondern vermittelt zugleich
dem Besucher einen ersten Eindruck. Deshalb legte Kramer Allrad besonderen Wert
auf eine attraktive Gebäudehülle – modern
und hochwertig, passend zur Corporate
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Identity des Unternehmens. Verantwortlich
für die Planung, Abwicklung und Betreuung
des Bauvorhabens war die Letzbor GmbH,
die sich Freyler Metallbau als Spezialisten
für die Gestaltung und Umsetzung der
Fassade an seine Seite geholt hat. Überzeugen konnte Freyler vor allem mit detaillierten Vorschlägen für Sonderlösungen. „Wir
haben die Ideen des Architekten aufgegriffen und gemeinsam Lösungen entwickelt,
die der Architektur zugute kommen und die
die bauphysikalischen Merkmale positiv
beeinflussen“, erklärt Stefan Gauss von
Freyler Metallbau.
Klassisch elegant ist die Fassade des vierstöckigen Bürogebäudes – eine Glasfassade
mit Fensterbändern und Alucobondober­
flächen. Für eine reibungslose Planungs­
phase und einen ebensolchen Bauablauf
sorgte das breite Kompetenzspektrum von
Freyler. So stammt nicht nur die Glasfassade
und die Zwischengeschossblenden aus Alucobond von dem Metallbauer aus Kenzingen,
auch der außen liegende Sonnenschutz und
die Lamellen im Inneren wurden aus einer
Hand geliefert. Für den Blendschutz, der auf
der Pfosten-Riegel-Konstruktion aufgesetzt
ist, hat Freyler ein Sonderprofil entwickelt
und realisiert. In den eigens für das Gebäude
gepressten Sonderriegel ist der Sonnenschutz so integriert, dass die Konstruktion
noch filigraner wirkt. Auch das 2,50 m auskragende Flugdach, mit dem das Gebäude
eingefasst ist, hat Freyler realisiert. „Wir hatten bei der Konzeption immer die komplette
Gebäudehülle im Blick und konnten dadurch
eine stimmige Gesamtlösung finden“, erklärt
Stefan Gauss. „Sehr harmonisch war zudem
die Zusammenarbeit mit dem Bauleiter, da
er bei uns einen zentralen Ansprechpartner
für alle Fragen hatte.“
Eine besondere konstruktive Herausforderung war der Showroom, der in seinen
Dimensionen für Bagger und Gabelstapler
ausgelegt sein musste, ohne gleichzeitig
wuchtig zu wirken. Vom Architekten wurde
die Glasfassade deshalb sowohl mit einem
geschwungenen Grundriss geplant, als auch
mit einer in der Höhe geschwungenen Form.
Die Fassade besitzt damit an jeder Stelle
eine andere Abmessung, das Dach ist entsprechend geneigt. Der tiefste Punkt der
Fassade liegt bei 5,10 m, der höchste bei
8,50 m. Gemeinsam mit dem Architekten hat
Freyler aus diesen Vorgaben eine filigrane
Fassade entwickelt, die der Metallbau-Spe­
zialist später nach Planmaßen gefertigt und
aufgebaut hat. Jede Scheibe im oberen Bereich ist ein individuell berechnetes Trapez
mit unterschiedlichen Ausmaßen.
Um die Profile so schlank wie möglich
realisieren zu können, wurde die Fassade als
hängende Verglasung ausgebildet. Eine
Schweißkonstruktion aus Stahl-Sonderprofilen, die am oberen Ende statisch fixiert ist,
hält die Scheiben. Diese sich selbst tragende
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Verglasung hat den Vorteil, nicht zusätzlich
stabilisiert werden zu müssen. Die horizontalen Lasten des Daches werden durch zusätzliche Tragelemente unter der Decke in
das Primärtragwerk abgeleitet.
Insgesamt zeichnete Freyler Metallbau für etwa
3.300 m² Fassadenfläche mit Sonnen- und
Blendschutz (innen und außen) verantwortlich
sowie für 1.400 m² Alucobond-Verkleidung.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.freyler.de
Nordfront Showroom: Die filigrane Fassade wurde von Freyler Metallbau entwickelt, nach
Planmaßen gefertigt und aufgebaut. Jede Scheibe im oberen Bereich wurde als Trapez umgesetzt, nur so war der geschwungene Grundriss des Showrooms realisierbar.
Showroom: Die sich selbst tragende Verglasung muss nicht zusätzlich stabilisiert
werden. Die horizontalen Lasten werden durch zusätzliche Tragelemente in das
Primärtragwerk abgeleitet. Fotos: Freyler Metallbau GmbH
13
Bauen mit Glas und Metall
Barcelonas neue Medienfassade
am „Fontsanta Balance Tower“
D
ie Ende November fertig gestellte
Medienfassade an Barcelonas Wasserturm – umgesetzt von der Kölner
ag4 media facade GmbH – verknüpft Medienarchitektur mit dem immer brisanter werdenden Thema Wasser.
Der „Fontsanta Balance Tower“ ist Teil des
neu errichteten Pumpenwerks des spanischen
Wasserversorgers ATLL und birgt in sich ein
Wasserreservoir, dass für einen konstanten
Wasserdruckausgleich in Barcelona sorgt.
14
ag4 hat für dieses Wasserreservoir eine mediale
Haut geschaffen. Bewegte Bild­medien verschmelzen mit der außergewöhnlichen Architektur des Gebäudes. Diese in enger Zusammenarbeit mit ag4, den Architekten Ruisánchez
arquitectes, ATLL gestaltete Lichtchoreografie
thematisiert den nachhaltigen Umgang mit
Wasserreserven und unterstreicht gleichzeitig
die Form und die Funktion des Gebäudes.
Oliver Ebert, Architekt und Projektleiter: „Die
Herausforderung bestand darin, die Archi-
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
tekturästhetik, die Gebäudefunktion und das
nachhaltige Energiekonzept in einer grafisch abstrakten Bildsprache zu berücksichtigen und
medial erlebbar zu gestalten.“ Mit einer Auflösung von 3.650 Pixeln wird die Fassade in der
Nacht mit abstrakt-figurativen Lichtmustern und
Textelementen bespielt. Minimalistische Animationen evozieren den natürlichen Wasserkreislauf mit Regen, Wasser-strom und Verdunstung.
Der Betonkern des Bauwerks ist auf einer Fläche von 768 m² mit einem Patchwork aus Metall- und Photovoltaik-Elementen verkleidet und
verkehrt somit die eigene Energieversorgung
zusätzlich in ein ästhetisches Element. Der
Strombedarf dieser Haut, deren 18.000 LEDs
pro Nacht-Installation ca. 0,7 KW/h verbrauchen,
wird durch die tagsüber ins öffentliche Stromnetz eingespeiste Energie aus der turmeigenen
Photovoltaik-Anlage vollständig gedeckt
„Entlang der Funktion des Gebäudes wurde eine Mediatektur entworfen, die ihren
Blick auf die Zukunft richtet und in ihrer
Wirkweise auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit setzt. Es freut mich deswegen ganz
besonders, dass die installierte Medienfassade am ,Fontsanta Balance Tower‘, als logische Konsequenz Möglichkeiten der Auseinander­setzung mit dem kostbaren Gut
Wasser schafft.“ Ralf Müller, Geschäftsführer der ag4 mediafacade GmbH.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
15
Bauen mit Glas und Metall
Weltweit einmalige Glasscheiben
für die Elbphilharmonie
K
ann man ein Wahrzeichen planen?
Ja und nein. Ob ein Gebäude zu einem
Wahrzeichen wird, erweist sich erst
mit der Zeit. Und doch haben Kölner Dom,
Sydney Operahouse und Statue of Liberty
drei Eigenschaften gemeinsam, deren Zusammenwirken sie berühmt gemacht hat :
16
· Gute Sichtbarkeit,
· unmittelbar wirkende Symbolik und
· eine außergewöhnliche architektonische Idee.
All dies gilt auch für die Elbphilharmonie,
die auf architektonisch spektakuläre Weise
Tradition und Moderne verbindet und un-
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
übersehbar genau dort entsteht, wo Hamburgs Geschichte als Hafen- und Weltstadt
ihren Ursprung hatte. Sie ist Symbol und Katalysator für die Aufbruchsstimmung in der
Elbmetropole und ein Leuchtturmprojekt für
innovatives Bauen.
Die Architektur
Der Entwurf der Elbphilharmonie stammt
von den renommierten Schweizer Architekten
Herzog & de Meuron, zu deren bekanntesten
Bauwerken neben der Elbphilharmonie das
National Stadium für die olympischen Spiele
in Peking zählt. Die Basis der neuen Philharmonie ist das Gebäude des in den 1960er
Jahren erbauten Kaispeichers A. Auf die trutzige, beinahe abweisende Architektur des
Lagergebäudes wird ein gläserner Neubau
aufgesetzt. Das Zusammenspiel von Backstein-Klassik und dem kühnen Schwung der
Glasfassaden sorgen für die einmalige Wirkung der Elbphilharmonie: Hier der vom Hafen geprägte, archaisch wirkende Kaispeicher
A – dort die feierlich elegante Welt der Philharmonie.
Die neue Philharmonie wird nicht nur ein
Haus für die Musik, sondern auch ein ganzer
Wohn- und Kulturkomplex. Mit seinen ca. 2.150
Plätzen bildet der Große Konzertsaal das
Herzstück der Elbphilharmonie. Er ist ummantelt von einem 5-Sterne-Hotel, RestauBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
rants, Wellness- und Konferenzräumen sowie Luxuswohnungen. Was bislang als
Kaispeicher ein relativ stummes Monument
aus der Nachkriegszeit war, wird nun zu
einem Anziehungspunkt für Musikliebhaber,
aber auch Touristen, Geschäftsleute und
nicht zuletzt die Hamburger selbst.
Die Glasfassade
Der Neubau wird aus der Form des Kaispeichers extrudiert, passgenau und mit
identischer Grundfläche auf den Backsteinblock
des Kaispeichers aufgesetzt. Die Ober- und
Unterseiten dieses aufgesetzten Baukörpers
sind jedoch ganz anders als die ruhige Form
des Speichers. Die weiten Schwünge des
schillernden Glaskörpers mit seinen sphärisch
gebogenen Scheiben verwandeln die Elbphilharmonie in einen weithin sichtbaren riesigen
Kristall mit immer neuem Erscheinungsbild.
Die multifunktionalen Isoliergläser der Elbphilharmonie sind weltweit einmalig:
· Die Gläser sind nicht nur beschichtet, sondern werden auch mit einem Raster aus
basalt-grauen Punkten und Chrompunkten
als Sonnenschutz bedruckt. Jedes Element
ist dabei ein Unikat, für das die Dichte des
Rasters computergestützt für die jeweilige
Nutzung der Räume im Inneren berechnet
wird / wurde.
· Die bis zu fünf Meter hohen Glasscheiben
sind teilweise konkav und konvex gewölbt.
Eine Herausforderung für alle Beteiligten,
denn die Beschichtung durfte beim Biegevorgang nicht verbrennen.
· Auch erfordert die besondere Lage des Gebäudes am Hamburger Hafen und der Elbe
eine Radardämpfung in der Fassade für den
Hamburger Schifffahrtsbetrieb. Durch einen
verstärkten Druckanteil auf der West- und
Südseite in einer bestimmten Höhenlinie
der Glasfassade, erkennen Radare der einlaufenden Schiffe die Elbphilharmonie.
„Das Besondere an der Fassade der Elbphilharmonie sind nicht nur die technischen
Herausforderungen, vor die wir gestellt
wurden, sondern die lösungsorientierte und
innovative Zusammenarbeit aller beteiligten
Akteure bei der Herstellung“, berichtet
Heribert Leutner, Geschäftsführer der für
den Bau verantwortlichen ReGe Hamburg
Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH.
Wenn die 1.100 einzelnen Fassaden­
elemente montiert werden, haben sie eine
lange Reise hinter sich gebracht, die sie von
der Fertigung und Beschichtung in Gundelfingen bei der Josef Gartner GmbH über
Plattlingen und Bretten bis nach Padova/
Italien führt/führte.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.elbphilharmonie-bau.de
17
Preisverleihungen
Architektenwettbewerb
Tapetenwechsel
I
m Rahmen des Architektenwettbewerbs
„Tapetenwechsel 2009 – zwischen Tradition
und Innovation“ haben Architekten und Innenarchitekten aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz Tapeten für prototypische
Räume entworfen. Ob Tapete als Relax-Objekt,
zur Interaktion in Wartebereichen oder für ein
individuelles Zusammenspiel zwischen Wand
und Untergrund – die Entwürfe enthüllen
Allroundtalente.
Ziel des Wettbewerbs war es, sich mit den
Gestaltungsmöglichkeiten von Tapete auseinanderzusetzen. Das Ergebnis kann sich sehen
lassen: 182 eingereichte Arbeiten machen Tapete zum multifunktionalen Gestaltungselement. Beispielsweise fordert eine Tapete zum
Sitzen, Liegen, Anlehnen und Bewegen auf,
indem sie in dicken, flauschigen Rollen auf
dem Fußboden oder noch an der Wand endet.
Aus allen Einsendungen hat die Jury international anerkannter Juroren sechs kreative Entwürfe
ausgewählt, deren Umsetzungen jetzt mit Experten aus der Industrie geprüft werden. Besonders
hervorgehoben wurde der Entwurf „less shows
more“ von Birgit D. Meier – eine leicht transparente Tapete, die beispielsweise freigelegte und
schön verputzte Wände von alten Gemäuern
oder Gründerzeithäusern sichtbar werden lässt.
Je nach Muster, Material oder Farbwahl entsteht
ein immer neues und jeweils individuelles Muster. „Im Zeitalter der imaginären Trends ist der
Entwurf von Birgit D. Meier eine Wohltat. Hier
werden herkömmliche, altbekannte und von
Spuren gezeichnete Wandoberflächen neu interpretiert. Der Entwurf besticht durch seine klare
und überlegene Idee, die viele Ausführungs-
wünsche möglich macht“, so die Begründung
der Jury.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.tapetenwechsel-wettbewerb.de
contractworld.award 2010 verliehen
D
ie ersten Plätze beim contractworld.
award 2010 gehen an Teilnehmer
aus Spanien, Österreich, Japan und
Deutschland. Die Gewinner wurden am
16. Januar 2010 im Rahmen der Preisverleihung in Hannover mit dem begehrten internationalen Architekturpreis ausgezeichnet.
Zahlreiche namhafte Büros aus Architektur und Innenarchitektur hatten sich um die
bedeutende und hochdotierte (60.000 Euro
Preisgeld) europäische Auszeichnung für innovative Raumkonzepte beworben. Wie bedeutend der contractworld.award für die
weltweite Architekturszene ist, zeigt die
hohe Internationalität der Teilnehmer. Mehr
als die Hälfte der 623 eingereichten Projekte
kamen aus dem Ausland (356 Projekte).
Gesucht wurden innovative Raumkonzepte
in den Kategorien ...
· Office,
· Hotel,
· Shop und
· Education/Healthcare.
ES-Barcelona Projekt: „LANDSCAPE HALL“,
ES-Manresa
Das Rathaus von Manresa befindet sich direkt
am zentralen Marktplatz der Stadt. In das bestehende Gebäude wurde ein Anbau „implantiert“. Die aus abstrakten, gegeneinander
versetzten Flächen bestehende Fassade
spiegelt die bergige Umgebung der Stadt
wider. Trotz dieser extrem ungewöhnlichen
Form, welche einen starken Gegensatz zu
der vorhandenen Altstadtbebauung und
zu den verwendeten Materialien Holz und
Glas darstellt, wird über die einheitliche
graue Farbe eine Verbindung zum steinernen
Altbau geschaffen.
Die Jury: „Die Jury war fasziniert davon,
wie die Ergänzung eines historischen Gebäudes
sich gleichzeitig einfügen und ihre Eigenständigkeit bewahren kann. Entstanden sind
nicht Büroräume im eigentlichen Sinne, sondern ein neues, kommunikatives Herz.“
Weitere Information im Internet unter:
www.contractworld.com
Die wesentlichen Kriterien bei der Bewertung
waren die Qualität, Funktionalität und Ästhetik
der Projekte sowie ein innovativer Umgang mit
Raum, Material, Farbe und Oberfläche.
Best of Kategorie „Office / Büro / Verwaltung“,
18
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Erstes Bürogebäude in Deutschland
mit LEED-Gold ausgezeichnet
D
ie nachhaltig errichtete Immobilie,
deren Eigentümerin die Prime
Office AG ist und die die Zentrale
des Süddeutschen Verlages beheimatet, hat
mit ihrem konsequent durchdachten Klimaund Energiekonzept vor allem im Bereich
Energie- und Wassereffizienz überzeugt.
Fast 40 Prozent des weltweiten Primärenergiebedarfs entfallen auf den Bau und
Betrieb von Gebäuden. In Zeiten knapper
werdender Ressourcen gewinnt das Thema
Nachhaltigkeit entscheidend an Bedeutung.
LEED („Leadership in Energy and Environmental Design“), ein Zertifikat des US Green
Building Council, gilt als weltweit erfolgreichstes Klassifizierungssystem für nachhaltige Gebäude und gewinnt offensichtlich
auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung – neben dem DGNB-Gütesiegel.
Für Investor und Mieter des SV-Hochhauses
waren die ökonomischen Vorteile der nachhaltig errichteten Immobilie entscheidend. Der
durch die LEED-Zertifizierung belegte schonende Umgang mit Ressourcen und ein
deutlich reduzierter Primärenergiebedarf
lassen eine verbesserte Wertsubstanz erwarten. Gleichzeitig steigen Attraktivität und
Marktgängigkeit der ausgezeichneten Immobilie bei geringeren Lebenszykluskosten.
Entschieden daran mitgearbeitet haben ...
Erdreich als Batterie
Ein in dieser Form bisher einzigartiges Zusammenspiel aus Geothermie und der Nutzung
überschüssiger Wärmeenergie durch die
Verschiebung von Wärme zwischen Gebäude und Erdreich sorgen für eine quasi CO²neutrale Basisklimatisierung in Sommer und
Winter.
Präsenzmelder in den Räumen regeln
Klima und Beleuchtung. Durch ein ausge­
klügeltes dezentrales Gebäudekonzept wird
nicht nur den besonderen Anforderungen
eines Verlagshauses Rechnung getragen,
sondern der einzelne Mitarbeiter mit seinen
persönlichen Bedürfnissen in den Mittelpunkt gestellt. Sensoren messen den natürlichen Lichteintrag und sorgen durch eine
optimierte Einsteuerung von Kunstlicht für
ideale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz und
einen minimierten Energieverbrauch. Die resultierende Gesamtenergieeinsparung von
bis zu 80 Prozent kann sich so im wahrsten
Sinne des Wortes sehen lassen.
Die Anmeldung zur Zertifizierung nach
LEED-Standard erfolgte gemeinsam mit den
Projektpartnern Süddeutscher Verlag GmbH,
GKK+Architekten, FOM Real Estate GmbH,
LBBW Immobilen GmbH, der WSP CBP Consulting Engineers AG, die den Zertifizierungs-Prozess steuerte und den Neubau als
Generalplaner begleitete, sowie dem Eigentümer der Prime Office AG.
Weitere Informationen im internet unter:
www.usgbc.org
· Architekt Oliver Kühn von GKK + Architekten (Berlin),
· die Planer von WSP CBP Consulting
Engineers (München) sowie
· die Generalübernehmer FOM Real Estate
GmbH (Heidelberg) und
· LBBW Immobilien GmbH (Stuttgart)
· Bonuspunkte für „Exemplary Performance“
Die Zentrale des Süddeutschen Verlages
erreichte in der Zertifizierung insgesamt
42 Punkte in den sechs Hauptkategorien ...
· Nachhaltiger Standort,
· Wassereffizienz,
· Energie,
· Materialien und Ressourcen,
· Innenraumqualitäten sowie
· Innovation und Planungsprozesse.
Zum Erreichen des Gold-Status sind 39 Punkte
notwendig. Insbesondere bei den Themen
Innovation, Energie- und Wassereffizienz sticht
der SV-Turm hervor – hier erhielt das Gebäude
in allen drei Kategorien nicht nur die maximale
Punktzahl, sondern darüber hinaus Bonuspunkte für „Exemplary Performance“.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Fotos: Claus Graubner
19
Preisverleihungen
Tageslicht-Award
für New Yorker Star-Architekten
D
er New Yorker Architekt, Bildhauer
und Lichtdesigner James Carpenter
entwirft Gesamtkunstwerke, die
weit mehr sind als schmückendes Beiwerk
für die Bauten anderer. Von der Atriumsverglasung des Time Warner Buildings
über den Lichthof des Auswärtigen Amts in
Berlin bis zur Sockelverkleidung des neuen
7 World Trade Centers auf Ground Zero:
Licht ist für ihn nicht nur das Ergebnis seiner Arbeit. Es ist der Ausgangspunkt. Hierfür wurde der 59-Jährige von der Villum
Kann Rasmussen Stiftung und der VELUX
Stiftung jetzt mit dem „Daylight and Building Component Award“ ausgezeichnet.
Mit diesem Preis werden jedes Jahr Personen geehrt, die sich in besonderer Weise
um Tageslicht verdient machen. Den mit
100.000 Euro dotierten Award nahm James
Carpenter am 2. März 2010 im Rahmen
einer feierlichen Preisverleihung in Kopenhagen entgegen.
Der „Daylight and Building Component
Award zeichnet James Carpenter für seine lebenslangen Designarbeiten aus, die urbane
Umfelder mit Tageslicht und anderen Naturphänomenen verschönern. „James Carpenter ist einer der wenigen, der eine klare Verbindung zwischen dem Messbaren und dem
nicht Messbaren, zwischen Natur und Architektur anstrebt“, so Bjarne Thomsen, Chairman des Award-Komitees. „Auf diese Weise
dienen seine Arbeiten für viele als Inspiration, um neue Richtungen, Inhalte und technologisches Know-how in der Kunst und
Wissenschaft im Bereich von Tageslicht und
Architektur einzuführen.“
James Carpenters Wirken konzentriert
sich insbesondere auf New York City. Hier
hat er mit einigen der ambitioniertesten Gebäudeprojekte der jüngsten Stadtgeschichte
dazu beigetragen, Natur und Tageslicht ins
urbane Umfeld zu integrieren. So designte
Carpenter beispielsweise die Sockelverkleidung und die Curtain-Wall Fassade des 7
World Trade Centers (siehe Google-StreetView und Bing-Vorgelperspektive). Tagsüber
reflektiert die äußere Fassadenschicht das
direkt einfallende Sonnenlicht und das Streulicht aus der unmittelbaren Umgebung. Bei
Nacht wird die Außenschicht zu einem Streufilter, durch den hindurch die Innenschicht
sichtbar wird. Für die Atriumsverglasung
des Time Warner Buildings (siehe GoogleStreet-View und Bing-Vorgelperspektive) auf
dem New Yorker Columbus Circle entwarf er
20
zudem die größte Seilnetzkonstruktion einer
Glasfassade, die je errichtet wurde. Sie isoliert den Konzertsaal „Jazz at Lincoln Center“
akustisch von der Außenwelt, während sie
den Besuchern gleichzeitig den Blick auf
den Central Park und die 59. Straße freihält.
Carpenter, der zunächst Bildhauerei an
der Rhode Island School of Design studierte,
verkörpert eine einzigartige Mixtur aus
Künstler, Ingenieur und Architekt. Seine
großen Erfahrungen mit verschiedensten
Baumaterialien und seine Fähigkeit, sie in
künstlerischer Art und Weise zum Leben zu
erwecken, brachten ihm bereits zahlreiche
Preise ein – vom „MacArthur Fellowship“ bis
zu zahlreichen Ehrungen unterschiedlicher
Ingenieurbüros für seine technische Arbeit.
„Gebäude zu designen ist eigentlich nicht
das übliche Terrain für einen Bildhauer. Aber
die Bildhauerei tut etwas, das die Architektur nicht macht: Sie bezieht die phänomenologischen Qualitäten ihrer Umgebung mit
ein“, so Carpenter. „Wie für jeden guten
Künstler ist es für mich sehr wichtig, dass
ich ein zuverlässiges Verständnis für die
Materialien entwickle.“
Seine Fähigkeiten haben ihn bereits mit
einigen der weltweit berühmtesten Architekten zusammenarbeiten lassen, einschließlich
Norman Foster, Richard Meier und Skidmore,
Owings & Merril. In vielen Projekten arbeitete
er auch als leitender Architekt, wie zum Bei-
spiel beim aktuellen Redesign des Israelischen Museums in Jerusalem. „Meine Interessen waren schon immer sehr breit gefächert:
Materialien, Kunst, Ingenieurswesen“, so
Carpenter weiter. „Das macht die Arbeiten,
die wir heute verrichten, so einzigartig. Sie
sind hochtechnisch, starten aber immer mit
Poetik: Was ist die Idee? Und wie wirst du
die Menschen berühren? Was ist die Phänomenologie des Umfeldes, in dem du arbeitest?“
Über den „Daylight and
Building Component Award“
Der „Daylight and Building Component
Award“ wird seit 1980 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen
die Architekten Henning Lars und Jørn Utzon.
Seit 2008 wird der Preis international vergeben und ist mit 100.000 Euro dotiert. Die
Auszeichnung erhalten jährlich Personen
oder Gruppen, die mit ihrer künstlerischen,
wissenschaftlichen oder praktischen Arbeit
einen besonderen Beitrag zum Verständnis
von Tageslicht und seiner Bedeutung leisten.
Der Preis kann auch für eine ähnliche Leis­
tung im Bereich Baustoffe und Baukomponenten verliehen werden.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.jcdainc.com
James Carpenter (rechts) freut sich über die Auszeichnung mit dem „Daylight and Building
Component Award“ 2010 durch Lars Kann-Rasmussen, den Vorstandsvorsitzenden der Villum
Kann Rasmussen Stiftung, am 2. März in Kopenhagen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
„Bauen mit Holz“
Sanierungspreis u. a. für Passivhaus-Fertigteil-Hülle
D
ie Anton Ambros GmbH aus Hopferau
hat den „Bauen mit Holz“- Sanierungspreis 2010 gewonnen. Josef Ambros,
Inhaber des Unternehmens, nahm am 24.
Februar 2010 auf einer Preisverleihung am
Messestand des Bruderverlags anlässlich
der Dach+Holz in Köln den Preis aus den
Händen von Laudator Rainer Kabelitz-Ciré,
Geschäftsführer von Holzbau Deutschland,
Markus Langenbach, verantwortlicher Redakteur der „Bauen mit Holz“ und Volker Spiering, Vertreter des Sponsors Velux, entgegen.
„Wir freuen uns sehr über den Gewinn des
,Bauen mit Holz‘-Sanierungspreises. Wir
werden das Preisgeld nutzen, um das in
Hopferau erstmals zum Einsatz gebrachte Fassadensystem weiterentwickeln zu können“, so
Josef Ambros.
Die Laudatio hielt Rainer Kabelitz-Ciré.
Er zitierte die Jury wie folgt: „Die Holzbauer
des Unternehmens haben in Hopferau gezeigt, dass die Möglichkeiten, die das „Bauen mit Holz“ bietet, noch lange nicht ausgeschöpft sind. An einem Sechsfamilienhaus
von 1960 ist es ihnen gelungen, die Erfahrungen der letzen Jahrzehnte gekonnt umzusetzen.
Es ist die umfangreiche und detailgenaue
Vorplanung, kombiniert mit einer intensiven
und komplex durchdachten Vorfertigung,
die den Holzbau zu einem High-Tech-Handwerk macht, und in Hopferau besonders ins
Auge sticht. Das Energieniveau des sanierten Gebäudes liegt um den Faktor 10 niedriger als zuvor. Der Bestand wurde komplett
mit einer neuen Hülle aus vorgefertigten
Holzbau-Elementen umfasst – vergleiche mit
Beitrag „Realschule bekommt PassivhausFertigteil-Hülle übergestülpt“ vom 7. 9. 2009.
Dabei waren die Fenster und auch die hölzerne Außenschalung bereits werkseitig
integriert. Große Glasflächen nach Süden
­erhöhen die solaren Wärmegewinne.
­Außerdem wurde das Dach angehoben und
zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Für das
gesamte Gebäude wurde nahezu Passiv­
hausstandard erreicht. Die Holzbauer setzten ausschließlich regionales Holz ein, was
die ökologischen Aspekte unterstreicht und
außerdem die Wertschöpfung in der Umgebung verstärkt. Als Dämmstoff wurde Zellulose verwendet.
Die Anton Ambros GmbH hat gezeigt, dass
ihr traditionsreiches Handwerk in der technisierten Welt der Zukunft eine gewichtige Stellung einnehmen kann. Der Holzbau ist innovativ, denn er kann mit dem natürlichen Material
Holz nahezu alle Bauaufgaben erfüllen. Im Ergebnis bietet er hohe Bauqualität. Er ist eine
wirtschaftliche Bauweise und der Begriff der
Nachhaltigkeit kann hier im wahrsten Wortsinne angewendet werden. Für die Architekten
unserer Zeit bietet er mit seinen zahlreichen
Bauprodukten unzählige Möglichkeiten für
den Entwurf zukunftsgerechter Gebäude.“
Der „Bauen mit Holz“-Sanierungspreis wird
im zweijährigen Turnus verliehen und ist mit
10.000 Euro in bar dotiert; es handelt sich hierbei um eine Aktion in Kooperation mit der
VELUX Deutschland GmbH.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.velux.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Fotos: Anton Ambros GmbH
v.l.n.r.: Rainer Kabelitz-Ciré, Markus Langenbach
und Josef Ambros.
21
Wettbewerbe
nextcity
Wettbewerb der Universität Stuttgart
Wettbewerbsaufgabe
D
ie Geschichte der europäischen
Stadt ist die Geschichte stetiger
baulicher Anpassung an veränderte soziale, politische und ökonomische
Rahmenbedingungen. Dauerhaft stadtbildprägende Wirkung hatten vor allem
urbane Qualitätssprünge: Es war ein
weiter Weg von der kompakten mittelalterlichen Stadt (mitsamt ihren frühen Erweiterungen in Renaissance und Barock)
über die großflächigen Steinwüsten des
Industriezeitalters bis zur ausufernden
Stadtlandschaft der Moderne mit ihren
Großsiedlungen und endlosen Vorstädten.
Wie geht es weiter? Welche neue Schicht
wird unsere Zeit der europäischen Stadt
hinzufügen? Wie werden sich die Globalisierung, die digitale Revolution, der wirtschaftliche Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft und die demografischen Veränderungen auf die städtische
Morphologie auswirken? Bleiben die vertrauten Stadträume erhalten? Welche Formen der Dichte und der Funktionsmischung
entsprechen den zukünftigen gesellschaftlichen Anforderungen? Und welche Rolle
übernehmen die öffentlichen Räume? Die
Stadtentwicklung wird sich neuen Themen
zuwenden: Work-Life-Balance in den Stadtquartieren, ein verträgliches Zusammenleben der Ethnien und Generationen, ein
klimaschonender Stadtumbau, umweltgerechte Mobilität, insbesondere Elektro­
mobilität, um nur einige zu nennen.
Ein Kennzeichen der zukünftigen Stadtentwicklung wird es sein, der räumlichen
Vielfalt heutiger Städte gerecht zu werden:
Zentren von Groß- und Mittelstädten werden
mit neuen Nutzungen angereichert – neben
Vierteln des Konsums entstehen kulturelle
Glanzlichter, die öffentlichen Räume werden
herausgeputzt für Konsumenten und Stadttouristen. Hingegen verlangen die erodierenden Randlagen der Stadt- und Stadtteilzentren, brach gefallene Infrastrukturbänder
22
und Gewerbeflächen, vor allem aber die
fragmentierten und von Verkehrstraßen
zerschnittenen Zwischenräume nach neuen
Konzepten.
Die sich wandelnde Stadtgesellschaft und
die veränderten Rahmenbedingungen des
politischen Handelns fordern dazu heraus,
neu über die Stadt nachzudenken und neue
Wege bei der Gestaltung der urbanen
Lebenswelten zu entdecken. Welche Stadt
wird die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts am besten bewältigen? Wie haben
wir uns das Stadtquartier der Zukunft vorzustellen? Der Wettbewerb will anregen,
sich mit der Frage auseinanderzusetzen,
welche städtebaulichen Chancen sich für
die Stadt von morgen eröffnen. In Analyse,
Konzept und Entwurf sollen innovative Ideen
für städtische Strukturen und Nutzungsszenarien dargestellt werden. Die Ideen,
Konzepte und Entwürfe sollen in einer konkreten Situation – Stadt, Stadtteil oder
Quartier – verdeutlicht werden. Den Ort
können die Teilnehmer frei wählen.
Zulassungsvoraussetzungen
Teilnahmeberechtigt sind Studierende aller
deutschsprachigen Universitäten, Hochschulen
und Akademien. Zugelassen sind Studienund Abschlussarbeiten (Diplom, Bachelor,
Master), die im Wintersemester 2009 / 2010
oder im Sommersemester 2010 verfasst wurden. Gruppenarbeiten sind möglich.
Preise und Leistungen
Der Preis ist mit insgesamt 2.500,– Euro
­dotiert. Es werden ein Hauptpreis und
mehrere Anerkennungen vergeben. Die prämierten Arbeiten werden in der Fachzeitschrift wettbewerbe aktuell veröffentlicht
und in einem Sonderdruck publiziert. Die
Beiträge sind in einem geeigneten Maßstab
in Form von Plänen darzustellen. Für jede
Arbeit steht max. eine Fläche von h = 124 cm,
b = 245 cm zur Verfügung. Die Namen der
Verfasser und der Betreuenden an den Hochschulen sind auf den Plänen zu vermerken.
Die Beiträge sind zusätzlich auf CD im Format
pdf und als jpg 300 DPI CMYK abzugeben.
Einreichung der Unterlagen
Prof. Dr. Franz Pesch, Lehrstuhl Stadtplanung
und Entwerfen Städtebau-Institut, Universität
Stuttgart, Keplerstr. 11, 70174 Stuttgart,
Tel.: 0711 685 83350, Fax: 0711 685 83356.
Wettbewerbsunterlagen unter:
www.uni-stuttgart.de/si/stadtvonmorgen
Termine
Auslobung März 2010; Abgabe (Poststempel):
10.09.2010 Vorprüfung SI / Universität Stuttgart Preisgericht: 13.10.2010 Preisverleihung,
Ausstellungseröffnung 18.10.2010.
Ausstellung der prämierten Arbeiten
14.10. - 21.10.2010
Preisgericht
Francesca Ferguson (Basel), Ursula Hochrein (München), Thomas Hoffmann-Kuhnt
(Freiburg), Prof. Klaus Humpert (Freiburg),
Prof. Heinz Nagler (Cottbus), Prof. Markus
Neppl (Karlsruhe), Prof. Dr. Franz Pesch
(Stuttgart), Prof. Andreas Quednau (Stuttgart), Prof. Peter Zlonicky.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Ausschreibung für den
Deutschen Solarpreis 2010
E
UROSOLAR schreibt auch für 2010 den
Deutschen Solarpreis aus. Seit 1994
wird diese Auszeichnung an Gemeinden, kommunale Unternehmen, Vereine oder
Gemeinschaften, private Personen, Ingenieure,
Architekten sowie an Organisationen vergeben, die sich um die Nutzung Erneuerbarer
Energien besonders verdient gemacht haben.
Mit der Verleihung soll das Interesse für
­Erneuerbare Energien in der Öffentlichkeit geweckt und gefestigt werden. Herausragende innovative Projekte und Initiativen von Anwendungen Erneuerbarer Energien werden in
verschiedenen Preiskategorien ausgezeichnet.
Die Übergabe der Preise ­erfolgt im Rahmen
einer festlichen Verleihung.
Die öffentliche Ausschreibung und Vergabe des
Solarpreises erfolgt in verschiedenen thematischen Kategorien:
– Städte/Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke
– Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
– Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften
– Solares Bauen und Stadtentwicklung
– Medien
– Transportsysteme
– Bildung und Ausbildung
– Sonderpreis für persönliches Engagement
Bedeutender Bestandteil der Bewerbung ist
eine Kurzbeschreibung von einer halben DINA4-Seite in digitaler Form (Unbedingt beachten: max. 1.500 Zeichen), in der die Ziele und
innovativen Aspekte des Projektes kurz dargestellt werden. Die eingereichten Unterlagen
sollen die Projekte bzw. die ­Tätigkeiten der
Personen möglichst genau beschreiben und
deutlich erkennbar machen, dass die Erneuerbaren Energien einen besonderen Stellenwert einnehmen. Dazu ist auch die Nennung
von Kennzahlen (z. B. 40 % des Verbrauchs
wird regenerativ ­erzeugt) wünschenswert. Die
Projekte müssen bereits ­realisiert oder soweit
fortgeschritten sein, dass bereits erste Ergebnisse vorliegen.
Bei einer Bewerbung für eine Plakette ist
zu beachten, dass das Gebäude oder die BilBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
dungseinrichtung durch den Eigentümer,
Bauherrn oder durch einen der am Bau
beteiligten Planer (z. B. Architekt, Energieberater) angemeldet werden kann. Ausgezeichnet wird jedoch der Eigentümer oder
Betreiber.
Bewerbungen und Vorschläge zu den
­verschiedenen Preiskategorien können ab
1. Februar 2010 über ein Online-Anmeldeformular eingereicht werden. Alternativ
­können Sie Ihre Bewerbung auch per Post
(mit CD-Rom) oder E-mail einsenden.
Alle Bewerbungen und Vorschläge müssen
bis spätestens zum 30. Juni 2010 eingereicht werden.
Ausschreibung für den
Europäischen Solarpreis 2010
EUROSOLAR vergibt neben dem Deutschen
Solarpreis auch einen Europäischen Solarpreis.
Der Europäische Solarpreis wird durch die verschiedenen nationalen EUROSOLAR-Sektionen
zugleich in mehreren europäischen Ländern
ausgeschrieben. Aus den Bewerbern für die jeweiligen nationalen Solarpreise sowie direkten
Bewerbungen an EUROSOLAR Deutschland
werden dann die einzelnen Preisträger ermittelt.
Bewerbungen und Vorschläge für den
­Europäischen Solarpreis 2010 können über die
englische Internetseite von EUROSOLAR eingereicht werden. Die Bewerbungsformalitäten für
den Deutschen und den Europäischen Solarpreis
sind identisch. Allerdings ist zu beachten dass
neben einer Zusammenfassung in Deutsch, auf
jeden Fall auch eine Kurzbeschreibung in Englisch mitgeliefert werden muss.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
EUROSOLAR Europäische Vereinigung für
Erneuerbare Energien Herrn Philipp Hawlitzky
Kaiser-Friedrich-Straße 11, 53113 Bonn
Tel.: +49 (0)2 28 / 36 23 73 + 36 23 75
Fax: +49 (0)2 28 / 36 12 13 + 36 12 79
E-mail: [email protected]
www.eurosolar.de
23
Berlin News
Berlin News
Bauen im Wechselbad
von Auflagen,
Anforderungen,
Objekten und Projekten
Nach dem harten und langen Winter hofft die Bauwirtschaft auf einen
baldigen Baufrühling. Die Konjunkturprogramme I und II haben durchaus dazu beigetragen, dass im vergangenen Jahr viele Projekte begonnen bzw. auch fertiggestellt
wurden. Jetzt muss aber versucht
werden, die Bauwirtschaft weiter
zu stützen, um nicht im nächsten
Jahr vor neuen Problemen zu stehen. Auch Berlin spürt diese besondere Herausforderung.
„Berlin-News“ war in den vergangenen Monaten eine Art „Katalog Berliner Bauprojekte“. Damit
sollte unterstrichen werden, dass
trotz so mancher Vorhersagen und
auch gezielter Meinungsbeeinflussung das Bauen in der Region
Berlin-Brandenburg aktiv lebt und auf vielen
Gebieten interessante Beispiele der Architektur und Bautechnik entstanden sind und immer noch entstehen.
Nun fragt sich vielleicht so mancher Leser,
warum sich eine Fachzeitschrift für Architekten und Bauplaner exemplarisch mit dem
Baugeschehen in Berlin befasst. Man kann es
damit beantworten, dass die Stadt- nach der
politischen Wende vor über 20 Jahren- immer
noch einen Wandel erlebt, der sich vor allem
auch auf die Stadtgestaltung, auf die Stadtarchitektur, auf das urbane Leben gesamt auswirkt. Keine andere deutsche Stadt steht immer noch vor Aufgaben dieser Dimension,
denn die Metropole symbolisiert mehr als andere Kommunen auch Fragen und Probleme.
Die Fortsetzung dieser Serie wird sich nicht
mehr ausschließlich mit den Praxisbeispielen
des Berliner Baugeschehens befassen. Sie will
versuchen, auch mehr hinter die Kulissen so
mancher Bauentscheidung zu schauen. Sie
will versuchen, Baupolitik zu kommentieren.
Wohnungsbau in der
Hauptstadt?
Der Wohnungsbau ist das gegenwärtige
Schlusslicht im Ranking der Bauinvestitionen. Er ist soweit in vielen Regionen zurückgefallen, dass jetzt eine Wohnungsbaulücke droht. Eine aktuelle Studie der
Prognos AG, am 17. 3. 2010 in Berlin der
Öffentlichkeit vorgestellt, stellt eine Wohnraumlücke in weiten Teilen Deutschlands
fest. Diese betrifft nicht nur die wirtschaft­
lichen Wachstumsregionen, sondern rund
75% der deutschen Raumordnungsregionen.
So werden neben Niedersachsen, Hessen,
24
Teile von NRW und Baden-Württembergs
auch Berlin mit sozialen Folgen konfrontiert,
in Regionen, die eine unterdurchschnittliche
Einkommensentwicklung aufweisen. Auch
wenn sich die Hauptstadt noch verhältnismäßig gut behauptet, ist die Situation in der
benachbarten Region schlechter. Es besteht
nach Meinung der Kampagne Impulse für
den Wohnungsbau ein dringender Handlungsbedarf, um den zukünftigen Wohnungsbedarf in Deutschland und auch in der Wachstumsregion Berlin zu decken. Zusätzlich zum
rein quantitativen Bedarf kommen die qualitativen Anforderungen aus der Sicht des
Klimaschutzes, der Energieeffizienz und der
Altersgerechtigkeit. Diese Probleme erhöhen
den Wohnungsbedarf auf bis zu 400.000
Wohnungen.
„Berlin-News“ wird in den kommenden
Ausgaben sich besonders mit aktuellen
Wohnbauprojekten befassen, um das Potenzial zu verdeutlichen.
Klimaschutz als
ökonomischer Treiber ?
Berlin hat sich den Ruf als eine führende
Stadt der energetischen Modernisierung erworben. In einer Untersuchung wird Berlin
sogar der Spitzenplatz zugewiesen. Dieses
Ergebnis hat natürlich mit der Wiedervereinigung und den Veränderungen im Ostteil
der Stadt zu tun. Aber nicht allein: Berlin ist
als Kommune eine Stadt, die viel für die Modernisierung von Bestandsgebäuden tut. Allerdings muss im Bereich der öffentlichen Gebäude, also dort, wo der Bund oder die
Kommune Verantwortung trägt, viel mehr Dynamik und Investitionsbereitschaft entstehen.
In Berlin-News haben wir diesem Bereich
nicht die Bedeutung zugeordnet, die er verdient hat. Die Quote der Gebäudemodernisierung ist hoch und damit ein Standbein für
die Bautätigkeit der Hauptstadt. Auch hier
soll zukünftig mehr informiert werden, mit
Beispielen, Technologien, Projekten. Dass
die verschärfte Energieeinsparverordnung
(EnEV) dafür verantwortlich ist, scheint klar.
Der Klimaschutz beweist sich durchaus als
eine treibende Kraft zur Stabilisierung der
Baukonjunktur, auch in Berlin.
In Berlin wurde und wird intensiv über ein
Klimaschutzgesetz diskutiert. Die Senatsverwaltung für Umwelt hat in den vergangenen
Tagen den bereits dritten Entwurf vorgelegt,
der wiederum, wie die Vorgängerentwürfe, auf
eine breite Kritik gestoßen ist. SPD, Grüne und
Wohnungsunternehmen lehnen ihn ab. Das
geplante Gesetz beinhaltet schärfere Vorschriften als die entsprechenden Vorgaben des
Bundes. Die Kernfrage ist die Zielsetzung, auch
für Gebäude des Bestandes neue energetische
Standards festzulegen. Das bisherige Modell
sah vor, Eigentümer zu zwingen, Heizungen die
älter als 20 Jahre sind, um Anlagen mit einem
Anteil Erneuerbarer Energien zu ersetzen.
Die IHK Berlin, der BUND und auch die SPD
halten am Ziel fest, allerdings auf der Basis
eines Stufenmodells. Der Entwurf geht von
einer Freiwilligkeit aus, dass Ein- und Mehrfamilienhäuser mindestens 30 % des Energie­
bedarfs aus erneuerbaren Energien decken.
Im Gespräch bleibt das Stufenmodell für die
Jahre 2012, 2015 und 2020 mit Höchstwerten
für den Energieverbrauch Dabei sollen alle
Technologien einen Anteil haben – Gebäudedämmung, Heizanlagenerneuerung, Einsatz
von Solaranlagen. Allerdings kann man davon
ausgehen, dass im Jahr 2010 Berlin eine Pilotlösung präsentieren wird.
Die Finanzkrise beeinflusst
den Investitionsoptimismus –
steht das Riesenrad als
Symbol der neuen CityWest vor einem Aus?
Die gegenwärtige Finanzkrise geht auch an
Berlin nicht vorbei. So klar gibt es für den
Autor noch keine Übersicht über Stornierungen oder Projektverschiebungen. Eines der
geplanten Vorzeigeprojekte in der City West
muss jetzt wohl zu den Akten gelegt werden:
Das Riesenrad am Zoo. Die Fondsanleger,
die dadurch die Finanzierung des Projektes
ermöglichen wollten, bemühen sich, ihr Geld
zurück zu bekommen. Ende April soll auf
einer Gesellschafterversammlung darüber
entschieden werden. 208 Millionen Euro
wurden bisher eingesammelt. Die von der
Firma Global View beauftragten Projektgesellschaften haben das Geld für Grundstückskäufe in Orlando und Berlin eingesetzt und
bauten ein Fundament in Peking. Und doch
gibt es noch eine Chance: Gegenwärtig laufen Gespräche mit mehreren Generalunternehmern, die eine Realisierung anpeilen und
eine Finanzierung für 120 Millionen vorsehen wollen. Und es ist Optimismus berechtigt, dass das „Berliner Riesenrad“ doch bald
ein neues Wahrzeichen der Hauptstadt
wird.
Was passiert mit einigen
restlichen „DDR-Vorzeigebauten“?
Es gibt nicht mehr viele derartiger Gebäude,
die nach der Wiedervereinigung in der Hauptstadt übrig geblieben sind. Eine große Anlage
ist allerdings das Sportforum Hohenschönhausen, eine wahrhaftige Vorzeigeadresse
der ehemaligen DDR mit einem früheren
Sporthotel und einem Kongresszentrum. Beide
Gebäude an der Ecke Weißenseer Weg/ Konrad-Wolf-Straße stehen seit ca. 10 Jahren leer
und gehören jetzt der Berliner Niederlassung der TLG Immobilien. Das 6.3 Hektar
große Grundstück mit den Gebäuden, zusätzBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
lich noch ein Büro- und Appartementgebäude
soll verkauft werden. Ein Abriss mit einem
Neubau ist nicht abzuwenden. Überlegungen
gehen dahin, eine neue Anlage vorzusehen,
die mit dem Thema Sport korrespondiert.
So z. B. könnten ein Sport-Kaufhaus, Trainingsanlagen für den Gesundheitssport, Veranstaltungsräume etc. neue Leistungen anbieten. Bislang fehlt ein Investor – man sollt aber auch für
dieses Projekt die Hoffnung nicht aufgeben.
Hotel-Invasion in Berlin
am Hauptbahnhof mit
guten Chancen?
Berlin-News hat immer wieder über die HotelProjekte in der Hauptstadt berichtet. Da kam
schon einmal die Frage auf, ob hier nicht
„am Markt“ vorbei geplant wird. Diese Frage
erübrigt sich allerdings bei dem Projekt der
Sheraton-Gruppe am Berliner Hauptbahnhof. Dort plant eine der weltweit größten
Hotelkonzerne ein Vier-Sterne-plus-Hotel mit
einem Kongresszentrum, mit 464 Zimmern
und Suiten. Im Herbst 2010 soll auf der
Nordseite des Hauptbahnhofs Baubeginn
für die 130-Millionen-Investition sein. Projektentwickler ist die Chamartin Meermann
Immobilien, geplant wird es vom Berliner
Architekturbüro Aukett & Heese. Das neue
Hotel wird aus zwei miteinander verbundenen
Baukörpern bestehen – jeweils mit neun
Etagen. Das Hotel soll direkt durch einen
überdachten Skywalk mit dem Hauptbahnhof verbunden sein. Das Projekt lebt von
einigen Besonderheiten: Auf insgesamt
4.000 Quadratmeter werden Passagen mit
einem anspruchsvollen Gastronomieangebot und Läden entstehen, ein 800 Qua­
dratmeter großes Glasrondell soll einen
Überblick auf das Regierungsviertel mit
dem Kanzleramt und dem Reichstag ermöglichen, eine 800 Quadratmeter große Dachterrasse soll für die Gäste und Besucher zur
Verfügung stehen.
Die Flughafen-Pläne für die
Region Berlin-Brandenburg
„Berlin-News hat kontinuierlich über den
Hauptstadtflughafen BBI berichtet. Jetzt naht
ein erster Höhepunkt: Am 8. Mai wird das
Richtfest für das neue BBI-Terminal gefeiert.
Air Berlin hat jetzt angekündigt, eine
12.000 Quadratmeter ( 150 x 80 Meter) große Werft im Westen des Flughafens, in Selchow; zu bauen. Der Hangar soll zeitgleich
Platz für vier Flugzeuge mit einer Größe eines Airbus A 320 bieten. Damit wird der
Standort Berlin neben Düsseldorf und München einer der wichtigsten Wartungsstandorte für die Flotte von Air Berlin. Auch baut
Air Berlin die heutige Heimatbasis in Berlin-Tegel aus – es wird zum Drehkreuz für
viele Verbindungen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Im Blickpunkt für die
Zukunft Berlins:
Forschung & Entwicklung
Berlin ist als Wissenschafts- und Forschungszentrum eine der zukunftsträchtigsten Plätze in
Europa. Dafür steht neben der Universitäten,
den Hoch- und Fachschulen, den Forschungsinstituten vor allem auch der Wissenschaftsund Technologiepark Adlershof. Dort entsteht
für 40 Millionen Euro ein neues Kompetenzzentrum für analytische Chemie der Bundes­
anstalt für Materialforschung und -prüfung. Die
Fertigstellung ist für August 2011 geplant.
Architekt des Gebäudes ist das Berliner Architekturbüro Kleyer, Koblitz, Freivogel. Das Forschungszentrum arbeitet für die analytische
Chemie sowie für Bereiche der Material-, Umwelt- und Werkstofftechnik. Das Gebäude hat
die Form eines Quaders mit einer kristallin
schillernden Fassade, entworfen von der Karlsruher Kunststudentin Ulrike Barwanietz.
Entsteht ein neuer Kudamm?
Die Berliner Morgenpost informierte Ende
Februar 2010 über die Pläne des Stararchitekten
David Chipperfield zum Umbau des KudammKarrees in der City West. Es tobte bisher ein
langer Streit über die Pläne und die Zukunft der
dort beheimateten zwei Theater. Der Architekt
schlägt jetzt vor, das Theater Komödie an einen
anderen Standort, einem neu zu schaffenden
Max-Reinhardt-Platz, an der Uhlandstraße zu
verlagern. Diese Planung wird allerdings vom
Theaterdirektor Martin Woelffer mit dem
Hinweis auf eine Verabredung mit dem Grundstücksinhaber Ballymore aus Irland, dass zwei
Theater bestehen bleiben sollen, abgelehnt. Die
Ballymore-Gruppe plant allerdings den Baubeginn im Jahr 2011, die Fertigstellung in 2014. Der
Plan des britischen Architekten geht von
einer zehn Meter breiten Passage vom Kurfürstendamm bis zum Hochhaus im Gebäudeinnern
aus. Vordem Hochhaus soll sich ein 80 Meter langer und 30 Meter breiter Platz öffentlicher Platz
zur Uhlandstraße öffnen, dem neuen Max- Reinhardt-Platz – der neue Standort für die
Komödie. Diese Idee geht vom Abriss des bis­
herigen Parkhauses aus. Das Projekt wird in den
bevorstehenden Tagen für viel Diskussion sorgen. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf soll sich in Kürze zu dem Vorschlag äußern.
Wir werden berichten.
Der Kudamm bekommt aber noch weitere
Projekte: Für das Grundstück Nummer 195 an
der Ecke Bleibtreustraße entwickelt die FreoGruppe die Sanierung des Hochhauses und
dem Bau eines gläsernen Gebäudes. Und auf
dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes
Halensee errichtet die Bauhaus AG einen Heimwerkermarkt. Der Kudamm bekommt neue Akzente. Die City West wird vom Zoo bis Halensee
eine neue Baustelle.
Thomas Möller
25
DAM UMBAU
Das DAM wird bis Ende Oktober 2010 geschlossen sein
wegen notwendiger Umbauarbeiten im Bereich Brandschutz.
W
ährend dieser Zeit werden wir
versuchen, mit Ausstellungsprojekten und Veranstaltungen außerhalb des Museums weiterhin einen öffentlichen Service für unser Publikum anzubieten. So wurde z. B. in Kooperation mit
dem Palmengarten die Ausstellung „StadtGrün. Europäische Landschaftsarchitektur
für das 21. Jahrhundert“ konzipiert. Die
Ausstellung, die im Gesellschaftshaus des
Palmengartens zu sehen sein wird, fokussiert das wachsende Bedürfnis nach
innerstädtischem Grün und stellt über
28 europäische Projekte zeitgenössischer
Landschaftsarchitekten vor. (Palmengarten,
Frankfurt/ Main, 20. Mai – 22. August 2010).
26
Etwas weiter entfernt, auf Zeche Zollverein
Essen, zeigt das DAM in Kooperation mit
dem M:AI Museum für Architektur und
Ingenieurkunst NRW anlässlich der Europäischen Kulturhauptstadt Essen 2010 die
Ausstellung „European Union Prize for
Contemporary Architecture – Mies van der
Rohe Award 2009“. Der bisher einzige europäische Architekturpreis wird alle zwei Jahre
von der Fundacio Mies van der Rohe, Barcelona vergeben. Neben dem Preisträger 2009,
der Norwegischen Oper in Oslo von Snø­hetta
Architects, werden alle weiteren 40 Projekte
der Endauswahl gezeigt. (Zeche Zollverein,
Essen, ehem. Trichterhalle,
21. März – 22. ­April 2010).
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Mies van der Rohe Award 2009
Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur
21. März – 20. April 2010, Zeche Zollverein
Kokerei, Arendahls Wiese, 45141 Essen-Stoppenberg
Leistungsschau der aktuellen europäischen Architektur
D
Opern- und Balletthaus Oslo.
Snøhetta Architekten. Foto: Gerald Zugmann
Zenith Music Hall in Straßburg.
Studio Fuksas.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
er Mies van der Rohe Award zählt zu
den begehrtesten Architekturpreisen in Europa. Wer ihn erhält, reiht
sich ein in die Liste weltberühmter Preisträger wie etwa Lord Norman Foster, Peter
Zumthor, Rem Kohlhaas oder Zaha Hadid.
Das DAM – schon seit mehreren Jahren Mitglied im Steering Committee des Preises –
präsentiert zusammen mit dem M:AI Mu­
seum für Architektur und Ingenieurkunst
NRW und der Fundació Mies van der Rohe
die Preisträger 2009 sowie weitere Teilnehmer der engeren Auswahl in einer Ausstellung am ungewohnten Ort: Im Jahr der
europäischen Kulturhauptstadt werden die
49 ausgewählten Projekte in der Kokerei
auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche
Zollverein gezeigt.
Aus über 340 Projekten wählten in einem
mehrstufigen Auswahlverfahren europäische
Architekturkritiker und Fachleute die Preisträger 2009 aus. Das Architekturbüro Snøhetta aus Oslo erhielt für sein Opern- und Balletthaus in der norwegischen Hauptstadt den
Mies van der Rohe Award 2009. Mit dem
Nachwuchspreis Emerging Architects wurde
das Büro STUDIO UP/ Lea Pelivan und Toma
Plejic aus Zagreb ausgezeichnet für das
Gymnasium 46° 09’N/16 ° 50’E in Koprivnica,
Kroatien. Zu sehen sind in der Ausstellung
weitere nominierte Projekte, darunter die
Zenith Music Hall in Straßburg, das Multimodal Centre und die Tramway in Nizza, die
Universität Luigi Bocconi in Mailand sowie
das neue Stadtquartier Sant Antoni’s District
mit Bibliothek und Senioren City Center in
Barcelona.
Essen ist die einzige deutsche Station des
renommierten Preises, der seit 1987 alle
zwei Jahre von der Europäischen Kommission,
dem Europäischen Parlament und der
Fundació Mies van der Rohe, Barcelona
ausgelobt wird. Der einzige Architekturpreis der Europäischen Union zeichnet besonders qualitätsvolle Architektur aus, die
aktuellen ökologischen, sozialen und kulturellen Ansprüchen gerecht wird. Besonderes Augenmerk wird auf Bauten junger
Architekten gelegt. Berücksichtigt werden
Bauwerke jeglicher Art: von Wohnhäusern
über Kultur-, Sport- und Bildungsstätten
bis hin zu Infrastrukturen und Transportsystemen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.DAM-online.de
Foto: Moreno Maggi
27
Buchvorstellung
Buchvorstellung
Baustatik 2:
Berechnung statisch
unbestimmter Tragwerke
Solide Kenntnisse der Baustatik sind für
den im Konstruktiven
Ingenieurbau tätigen
Bauingenieur
eine grundlegende Voraussetzung. Dieses Lehrbuch vermittelt
die Methoden zur Ermittlung von
Verformungen sowie die klassischen
Verfahren zur Berechnung statisch
unbestimmter Stabtragwerke. Nach
der Herleitung der Grundgleichungen
der Stabtheorie wird die Berechnung einzelner Verformungen mit
dem Prinzip der virtuellen Kräfte
sowie die Ermittlung von Biegelinien behandelt. Das Kraftgrößenverfahren sowie das Drehwinkelverfahren als Spezialfall des allgemeinen Weggrößenverfahrens
werden auf anschauliche Weise
ausführlich dargestellt. Weiterer
Inhalt des Buches ist die Ermittlung von Einflusslinien für Schnittgrößen und Verformungen statisch
unbestimmter Tragwerke.
Anhand zahlreicher Berechnungsbeispiele
werden die theoretischen Zusammenhänge
ausführlich erläutert. Das eigenständige
Üben des Lehrstoffes wird durch eine Vielzahl von Aufgaben ermöglicht, deren Lösungen
am Ende des Buches angegeben sind. Das
Buch wendet sich an Studierende des Bauingenieurwesens an Fachhochschulen und
Universitäten und ist durch die Eignung zum
Selbststudium eine wichtige Ergänzung zur
Lehrveranstaltung sowie eine wertvolle Hilfe
zur Prüfungsvorbereitung.
Solide Kenntnisse der Baustatik sind für den
im Konstruktiven Ingenieurbau tätigen Bauingenieur eine grundlegende Voraussetzung.
Dieses Lehrbuch vermittelt die Methoden
zur Ermittlung von Verformungen sowie die
klassischen Verfahren zur Berechnung statisch unbestimmter Stabtragwerke. Nach der
Herleitung der Grundgleichungen der Stabtheorie wird die Berechnung einzelner Verformungen mit dem Prinzip der virtuellen
Kräfte sowie die Ermittlung von Biegelinien
behandelt. Das Kraftgrößenverfahren sowie
das Drehwinkelverfahren als Spezialfall des
allgemeinen Weggrößenverfahrens werden
auf anschauliche Weise ausführlich dargestellt. Weiterer Inhalt des Buches ist die Ermittlung von Einflusslinien für Schnittgrößen
und Verformungen statisch unbestimmter
28
Tragwerke. Anhand zahlreicher Berechnungsbeispiele werden die theoretischen Zusammenhänge ausführlich erläutert. Das eigenständige Üben des Lehrstoffes wird durch eine
Vielzahl von Aufgaben ermöglicht, deren
Lösungen am Ende des Buches angegeben
sind. Das Buch wendet sich an Studierende
des Bauingenieurwesens an Fachhochschulen
und Universitäten und ist durch die Eignung
zum Selbststudium eine wichtige Ergänzung
zur Lehrveranstaltung sowie eine wertvolle
Hilfe zur Prüfungsvorbereitung.
Der Autor Prof. Dr.-Ing. Raimond Dallmann
hält Vorlesungen zur Baustatik an der Hochschule Wismar.
Broschiert: 192 Seiten
Verlag: Hanser Fachbuch;
Auflage: 2., aktualisierte Auflage (4. Juni 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3446419985
ISBN-13: 978-3446419988
Preis € 19,90
Erneuerbare Energie:
Alternative Energiekonzepte
für die Zukunft
Erneuerbare Energien
sind zurzeit in aller
Munde – von der Geothermie bis zur Biomasse. Den Überblick
über die verschiedenen
Verfahren und deren
Vor- und Nachteile
zu behalten, ist kein
Leichtes. Da kommt
das Buch „Erneuerbare Energien“, eine
Zusammenstellung gut verständlicher Übersichtsartikel zu den verschiedenen Technologien, gerade recht. Darin werden die wichtigsten Aspekte der Nutzung von Wind,
Wasser, Sonne und Co. dargelegt, aber auch
der Energieträger Wasserstoff oder Brennstoffzellen kommen zur Sprache. Meist sind
die Texte mit einfachen Grafiken illustriert –
ganz im Stil der Zeitschrift „Physik in unserer
Zeit“, in der die meisten der Artikel ursprünglich erschienen waren. Nach der Lektüre ist
man gut informiert und kann bei den Debatten
um alternative Energien kompetent mitreden.
Gebundene Ausgabe: 147 Seiten
Verlag: Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA ;
2. aktualis. u. erg. Auflage (Dezember 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3527409734
ISBN-13: 978-3527409730
Preis: € 34,00
Sichere Energie
im 21. Jahrhundert
von Jürgen Petermann
Energie bestimmt unsere
Zukunft. Das Klima ist
in Gefahr, das Ölzeitalter geht zu Ende.
Was kommt danach?
Das spannende Handbuch zur aktuellen Energiedebatte – in überarbeiteter Neuauflage.
Journalisten und Wissenschaftler liefern Daten,
Fakten und Hintergründe: Wie sichern wir
den Energienachschub, ohne die Umwelt zu
gefährden? Verständlich geschrieben, mit
aufwändigen Info-Grafiken illustriert: ein
Buch mit Debatten-Potenzial. Die „EnergieBibel“ für jedermann. Energie ist der Motor
der Weltwirtschaft und die Basis für globalen Wohlstand. Teils dramatische Preisanstiege für Strom, Benzin und Heizenergie
rütteln die Verbraucher wach. Die Nachfrage
nach Erdöl steigt, doch die Vorräte schrumpfen,
das Zeitalter fossiler Energien geht zu Ende.
CO² belastet die Ökosphäre. Die Abhängigkeit von politisch instabilen Weltregionen, in
denen Öl und Gas gefördert werden, wächst.
Energiewirtschaft und Politik stehen vor
schwierigen Entscheidungen: Wie lässt sich
dem Klimawandel begegnen? Braucht die
Welt Atomkraft? Wie schaffen wir die Wende
zu erneuerbaren Energien? Das Buch – von
Kritikern einhellig gelobt – zeigt Wege auf,
wie sich die Energieversorgung nachhaltig
sichern lässt.
Gebundene Ausgabe: 413 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe (Juni 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455500811
ISBN-13: 978-3455500813
Preis: € 25,00
Module für das Haus
der Zukunft
In diesem Buch sind
Module für das Haus
der Zukunft ausgehend
vom Paradigma der
Nachhaltigkeit als Visionen und Anforderungen an zukunftsfähige Wohngebäude
in den Bereichen Lebensqualität, Ressourcen
und Wertschöpfung formuliert. Es ist ein praxistaugliches Planungswerkzeug, eine Kreisgrafik, entwickelt worBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
den, mit dem die verschiedenen Anforderungen an nachhaltiges Bauen ganzheitlich erfasst und individuell bewertet
werden können. Einsatz findet es in erster
Linie bei der Zielvereinbarung zwischen Bestellenden, Planenden und künftigen Nutzenden.
Das Kompetenzzentrum Typologie & Planung
(CCTP) der Hochschule Luzern Technik & Architektur geht von den Bedürfnissen künftiger
Nutzer und der Gesellschaft aus. Es entwickelt
Lösungen für komplexe Fragestellungen der
Architektur und forscht an Modellen für nachhaltige Typologien im Bauwesen.
Broschiert: 84 Seiten
Verlag: Vdf Hochschulverlag;
Auflage: 1 (September 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3728132861
ISBN-13: 978-3728132864
Preis: € 28,00
Architektur konstruieren:
Vom Rohmaterial zum
Bauwerk. Ein Handbuch
Das international preisgekrönte Werk erscheint nun in einer
aktualisierten und stark
erweiterten dritten Auflage. Seit Erscheinen
der ersten Auflage
2005 hat es sich an
vielen
Hochschulen
inzwischen als Lehrbuch etabliert. Das Buch, das sich in die
Kapitel Rohstoffe/Materialien (Module), Bauteile (Elemente), Bauweisen (Strukturen)
und Bauwerke (Beispiele) gliedert, wird nun
ergänzt um neue Abschnitte über Glas in der
Anwendung und Präfabrikation im Mauerwerksbau. Im Kapitel „Bauelemente“ wird
die Fassade ergänzt und das Kapitel „Strukturen“ um Prinzipien der Raumbildung erweitert. Im Beispielteil finden zwei aktuelle,
umfassend dokumentierte realisierte Projekte Eingang, die sich in ihrer Systematik am
Entstehungsprozess eines Projekts orientieren. Die Erfahrungen mit den vorangegangen Auflagen zeigen, dass das Buch nicht
nur für Studierende und Dozenten, sondern
auch Architektinnen und Architekten zu einem unverzichtbaren Handbuch zum Nachschlagen und Vertiefen geworden ist.
Der Autor Andrea Deplazes ist Professor für
Architektur und Konstruktion an der ETH
Zürich. Als Mitinhaber des Architekturbüros
Bearth + Deplazes in Chur/CH, besitzt er ein
über die Schweiz hinaus wirkendes Renommee.
Taschenbuch: 559 Seiten
Verlag: Birkhuser-Verlag AG;
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Auflage: 3. Auflage. (23. Juni 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3764386290
ISBN-13: 978-3764386290
Preis: € 49,50
Photovoltaik Engineering:
Handbuch für Planung,
Entwicklung und Anwendung
(VDI-Buch) Von Andreas Wagner
Durch die aufstrebende
Photovoltaik-Industrie
in Deutschland werden
Fragen der Qualitätskontrolle vor Ort und
Methoden für Energieertragsprognosen in
Deutschland
immer
wichtiger, da von Banken bei Großanlagen
Energie-Ertragsgutachten mit Angaben
über die Unsicherheit der Prognose verlangt
werden, bevor ein Kredit bewilligt wird. In
der Erstauflage stand die ingenieurmäßige
Berechenbarkeit der Kennlinie des PV-Generators zur Lösung von Anpassungsproblemen im Vordergrund. In der zweiten erweiterten Auflage wird auf die EnergieErtragsproblematik ausführlicher eingegangen
und es werden Methoden für Qualitätskontrolle und Ertragsgutachten vorgestellt. Der
Energieertrag einer Netzeinspeise-Anlage
hängt von den Einstrahlungsbedingungen
und der Qualität der Anlagenkomponenten
ab. Da der Jahresenergieertrag proportional
zur Peakleistung des PV-Generators und
zum Wirkungsgrad des Wechselrichters ist,
ist die Qualität dieser beiden Komponenten
der Schlüssel zu einem wirtschaftlichen Betrieb der Anlage. Die Qualitätskontrolle der
Anlage bei Inbetriebnahme ist eine wichtige
Maßnahme zur Sicherung des Installateurs
und des Anlagenbetreibers im Falle des
Auftretens eines Garantiefalles. Darüberhinaus müssen die Komponenten von Fachleuten sachgerecht installiert und das entsprechende Zubehör ausgewählt werden.
Die entsprechenden Methoden für Planung,
Entwicklung und Anwendung werden in
diesem Buch behandelt.
Gebundene Ausgabe: 441 Seiten
Verlag: Springer, Berlin;
erweiterte Aufl. 3 (November 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3642054129
ISBN-13: 978-3642054129
Preis: € 99,95
29
Passivhaus
Passivhaus – Standard
in Verkaufsstätten
Ausgebuchte Veranstaltung eröffnet neue Phase des Arbeitskreises kostengünstiger Passivhäuser
E
ine größere Anzahl von Büro- und
Verwaltungsgebäuden in Passivhausstandard wurde bereits errichtet, und
immer neue Gebäudetypen werden für
hocheffiziente Ansätze erschlossen. Themen,
die sich als aktuell bedeutend für die weitere Entwicklung erwiesen haben, sollen in
der Phase V behandelt werden, die mit
der Auftaktveranstaltung „Passivhaus - Standard in Verkaufsstätten“ erfolgreich begonnen hat. Ferner ist die Bearbeitung von Fragestellungen zur ökonomischen Bewertung
von Energiesparmaßnahmen und zur messtechnischen Untersuchung von Bauprojekten geplant.
Zu Beginn des Arbeitskreises wurden
grundsätzliche Fragen zum Passivhausstandard in Verkaufsstätten an den typischen
Beispielen Möbelhaus und Supermarkt behandelt und Optimierungs-Strategien aufgezeigt. Es wurde klar herausgearbeitet, wo
die Potentiale für energieeffiziente Verkaufsstätten liegen. Auf die drei Hauptthemen
Waren-Kühlung, Licht und Lüftung wurde
30
detailliert eingegangen. Wenn es gelingt, die
Energiespar-Potentiale zu erschließen, dann
ist grundsätzlich eine gut gedämmte und
luftdichte Gebäudehülle sinnvoll. Verdeutlicht wurde das mit Hilfe von Simulationen
sowie durch die Präsentation des bereits
2008 realisierten Projektes Passivhaus - Supermarkt Tesco Tramore, Irland von Joseph
Doyle Architects. Außerdem gab das Passivhaus Institut wertvolle Hinweise zur effizienten Gestaltung von Eingangskonzepten in
Verkaufsstätten. Des Weiteren wurde auf die
Besonderheiten beim Wärmeschutz von großen
Hallen eingegangen. Kostenaufstellungen
und gemessene Verbrauchswerte von umgesetzten Passivhaus-Verkaufsstätten rundeten
das Programm ab: Architekt Erwin Keck
stellte das Passivhaus-Möbelhaus Kohler in
Erolzheim und Prof. Dr. Jörn Krimmling erläuterte die ersten Auswertungen zum Passivhaus-Sporthaus Timm in Bautzen, das auch
im Rahmen der 14. Internationalen Passivhaustagung, vom 28.-30. Mai 2010 in Dresden,
besichtigt werden kann.
Zum AK 40 wird das Passivhaus Institut in
Kürze in der gewohnten Qualität einen Protokollband publizieren. Der nächste Arbeitskreis findet am 17. September 2010 in Darmstadt statt und wird sich dem Thema
„Sommerverhalten von Nichtwohngebäuden
im Passivhausstandard; Projekterfahrungen
und neue Erkenntnisse“ widmen.
Die Phase V des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser wird gefördert durch
die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das
Land Hessen, proKlima, den Klimaschutzfonds der Region Hannover sowie die FAAG
Technik GmbH Frankfurt.
Der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser bearbeitet aktuelle zentrale Fragestellungen des energieeffizienten Bauens für
die Anwendung in der Praxis. Er versteht
sich damit als Nahtstelle zwischen Forschung und Praxis. Die Ergebnisse wurden
in bisher insgesamt 39 Protokollbänden veröffentlicht. Die Protokollbände der bisherigen
Sitzungen können unter www.passiv.de bezogen werden.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
14. Internationale
Passivhaustagung in Dresden
haus-Objekte vor Ort können die Tagungsteilnehmer am Sonntag, den 30. Mai besichtigen.
Mit der Entscheidung, die Tagung erstmals in
den neuen Bundesländern durchzuführen, beabsichtigen die Veranstalter den PassivhausStandard – nicht nur in dieser Region, sondern
vor allem in Osteuropa – voranzubringen. Die
Organisatoren rechnen mit circa 1.000 Teilnehmern aus Deutschland und Europa.
Weltweit
W
ie werden denkmalgeschützte Gebäude energetisch saniert? Warum
ist die Luftqualität in einer Passivhaus-Schule besser als in einem konventionellen Schulgebäude? Diese und viele andere
Fragen werden Wissenschaftler aus aller Welt
während der 14. Internationalen Passivhaustagung am 28. und 29. Mai in Dresden beschäftigen. Die neuesten Entwicklungen rund um
das energieeffiziente Bauen werden in 16
zweisprachigen Arbeitsgruppen vorgestellt.
Innovativ
Die erprobten technischen Passivhaus-Komponenten werden auf der Passivhaus-Fachausstellung im Congress Center Dresden zu sehen
sein. Auf 3.100 m² zeigen namhafte Hersteller
auf der Leitmesse der Passivhaus-Branche
neueste Produktentwicklungen, Systeme und
Verfahren des energieeffizienten Bauens.
Unabhängig
Wissenswertes von Architektur bis zur Zertifizierung vermitteln Experten am PassivhausForum während der Fachausstellung im Congress Center Dresden. Der Forum-Veranstalter,
die IG Passivhaus Deutschland, steht Mitgliedern, Tagungsteilnehmern und Interessierten an ihrem Stand mit neutraler Information
und aktuellsten Forschungsergebnissen zum
Thema Passivhaus zur Verfügung.
Themenübergreifend
Die Schwerpunkte der diesjährigen Tagung
bilden vor allem folgende Themen: „Energieeffizienz und Denkmalpflege“, „Nachhaltigkeit
und Wirtschaftlichkeit von NichtwohngeBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
bäuden“, „Sanierung“ und „Behaglichkeit und
Gesundheit“. Ganz unterschiedliche Beiträge
dokumentieren die große Bandbreite der Veranstaltung: Vom Passivhaus-Supermarkt in
Irland bis zum Österreich-Passivhaus für die
Olympischen Winterspiele in Vancouver.
Praxisnah
Prof. Dr. Wolfgang Feist, wissenschaftlicher
Leiter des Passivhaus Instituts und Professor
am Arbeitsbereich Bauphysik der Universität
Innsbruck, unterstreicht die Besonderheit der
Tagung: „Von einer großen Zahl in der Praxis
betriebenen und nun ausgewerteten Projekten
liegen bereits wissenschaftlich fundierte Berichte vor. Deren Ergebnisse sind äußerst hilfreich für die weitere Entwicklung. Sie zeigen,
wie und warum Ansätze gut funktioniert haben
– und auch, welche Technik anfällig für weniger optimale Ergebnisse ist. Auch Sozialwissenschaftler haben große Befragungen mit
PH-Bewohnern durchgeführt – und die Statistik mit anderen Neubauten verglichen. Für die
Tagung in Dresden wird das aufbereitet – und
wir können mit den Autoren diskutieren.“
Ganz vorne
Sachsens Umweltminister Frank Kupfer eröffnet die Tagung. „Mit dem „Aktionsplan Klima
und Energie“ hat sich der Freistaat Sachsen
dazu bekannt, höhere energetische Baustandards umzusetzen. Diese Tagung wird sicher
dazu beitragen, das Passivhaus noch bekannter
und erfolgreicher zu machen“, versichert Kupfer, der dieses Jahr die Schirmherrschaft der
Veranstaltung übernimmt. Das Land Sachsen
unterstützt den Bau dieser hocheffizienten
Gebäude mit dem „Innovations- und Praxisverbund Passivhaus“ bei Modellvorhaben. Passiv-
Die Umsetzung des Passivhaus-Konzepts weltweit wird in sechs Arbeitsgruppen untersucht.
Dabei bildet die Verbreitung des Standards in
Mittel- und Osteuropa einen weiteren wichtigen
Schwerpunkt. In zwei Arbeitsgruppen stellen
Referenten erste Erfahrungsberichte sowie
­realisierte Projekte aus Bulgarien, Lettland,
Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn
und Polen vor. „Das Passivhaus breitet sich international mit bedeutender Geschwindigkeit
aus“, stellt Prof. Jan Tywoniak fest. Er betreut
an der Technischen Universität Prag zahlreiche Forschungsprojekte zur Energieeffizienz. Frau Prof. Zbasnik-Senegacnik lehrt
Architektur an der Universität in Ljubljana
(Slowenien) und bringt es auf den Punkt: „Erstmals gibt es mit dem Passivhaus einen international, klimaübergreifenden Zugang zum energieeffizienten Bauen. Natürlich unterscheiden
sich die optimalen Komponenten von Region
zu Region: Aber die Methodik ist systematisch
und zielführend. Das ist zugleich eine Chance
für die internationale Kommunikation und
für eine erfolgreiche regionale Entwicklung.“
Dr. Lorant Krajcsovics aus Bratislava weiß von
der Umsetzung in der Slowakei zu berichten:
„Innerhalb weniger Jahre wurde das Passivhaus zum Entwicklungstrend. Und ich freue
mich, dass nun schon die Erfahrungen der
Kollegen aus der Slowakei auf der Tagung
­präsentiert werden können.“ Alle drei Wissenschaftler sind Mitglieder im Tagungsbeirat.
14. Internationale Passivhaustagung mit
Fachausstellung
Datum: Freitag 28. und Samstag 29. Mai 2010
Ort: Congress Center Dresden
Das Passivhaus Institut Darmstadt und die
Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH
sind gemeinsame Veranstalter der 14. Internationalen Passivhaustagung.
Weitere Infos unter www.passivhaustagung.de
31
Passivhaus
32
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
33
Berichte
Stadterweiterung der besonderen Art
Transparenz vereint Innen und Außen
Glas-Faltwand SL 70e von Solarlux
I
m Stadtteil Zuidoost, abseits des historischen Stadtkerns von Amsterdam,
entstand in den vergangenen Jahren ein
neues, belebtes Stadtzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur ArenA des niederländischen Fußball-Rekordmeisters Ajax
Amsterdam und der Heineken Music Hall,
die mit Großveranstaltungen tausende Besucher anlockt. Im Rahmen der Vergrößerung des gesamten Areals rund um den
Arena Boulevard forderte die Stadtverwaltung die Eigentümer und Betreiber auf, in
qualitativ hochwertige Erweiterungen zu
investieren und damit die Attraktivität des
Gebietes zu steigern.
Teil dieses Aufrufs ist die Erneuerung der
JinSo Loungebar, mit der das renommierte
Architekturbüro cepezed aus Delft beauftragt wurde. Die Bar mit angeschlossenem
Restaurant bietet Gerichte der orientalischen
Küche aus Indonesien, China, Japan, Thailand und Korea an. Den Gästen stehen
500 – 600 Sitzplätze auf zwei Geschossen
sowie im Außenbereich zur Verfügung.
Das gläserne Oval der JinSo Loungebar in Amsterdam bietet großflächige Ein- und Ausblicke.
34
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Gläserne Skulptur
im öffentlichen Stadtraum
Die exponierte Lage der JinSo Loungebar erforderte aus Sicht der Architekten einen klaren
Baukörper mit einer besonderen Form. So
nimmt die markante Gestaltung des gläsernen Solitärs bewusst Abstand von der um­
gebenden Zeilenbebauung. Seine Grundform
basiert auf einem Oval mit einer Grundfläche
von 30 mal 43 Metern und einer Höhe von
12 Metern. Das Erdgeschoss ist durchgängig
um zwei Meter eingerückt, wodurch sich ein
überdachter Außenbereich ergibt. Das Obergeschoss wird von einer mehr als vier Meter
breiten, umlaufenden Galerie gebildet.
Transparente und flexible
Fassadengestaltung
Die Fassade besteht im oberen Teil aus kalt
gebogenem Isolierglas, das die Krümmung
der Außenhaut ermöglicht. Das Dach ist aus
transparenten ETFE-Folienkissen mit integrierten, pneumatischen Sonnenschutzlamellen
aufgebaut, welche den Einfall der Sonne und
des Lichts regulieren. Die unterschiedlichen
Stellungen der Lamellen werden durch die
Veränderung des Luftdrucks innerhalb der
Kammern erreicht.
Im Bereich des Erdgeschosses kann die
Fassade großflächig und schwellenlos geöffnet
werden. Faltbare Glaselemente ermöglichen
einen direkten und spürbaren Bezug von Bar
und Restaurant zum öffentlichen Raum. Die
Materialaufnahme des städtischen Pflasters im
Inneren des JinSo unterstützt die Wirkung des
fließenden Übergangs zwischen Innen und
Außen. Insgesamt 76 Verglasungselemente
wurden im Erdgeschoss verbaut. Die segmentierte Glas-Faltwand SL 70e des marktführenden Systementwicklers und -herstellers Solarlux aus Bissendorf ermöglicht selbst bei einem
radialen Grundriss eine großzügige Öffnung
der Fassade. Die hohe Stabilität der Elemente
sowie deren leichte Bedienung gewähren eine
flexible Nutzung. So kann variabel auf das
Wetter und die Außentemperaturen reagiert
werden. Im geschlossenen Zustand der Fassade ist das Gebäude mechanisch klimatisiert.
In den warmen Monaten sorgt die großflächige Fassadenöffnung für die notwendige
Frischluftzufuhr.
Die umlaufende Verglasung der Fassade
gibt den Blick auf den Boulevard frei. Der hohe
Tageslichtanteil schafft im Inneren eine offene
und transparente Atmosphäre. Hier sitzt der
Gast geschützt und mit Bezug zum Außenraum. Nachts, wenn die JinSo Loungebar beleuchtet ist, wird das Glasoval zu einem leuch­
ten­den Objekt, das Einblicke gewährt und
Neugierige anzieht.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.solarlux.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Großzügige Bepflanzungen sowie der im Inneren fortgeführte Platzbelag unterstreichen die
transparente Wirkung des Gebäudes. Innen und Außen werden zu einer Einheit.
Bei kühleren Temperaturen kann die Fassade schnell und leichtläufig geschlossen werden.
Im Innenraum sitzen die Gäste geschützt, während die Transparenz gewahrt bleibt.
Im Erdgeschoss kann die gläserne Fassade aufgefaltet und Platz sparend seitlich geparkt werden.
Damit wird die Grenze zwischen Innen und Außen aufgelöst.
Fotos: Solarlux
35
Berichte
Ausgezeichnet nachhaltige
Architektur in der HafenCity
Neue Unilever-Zentrale in Hamburg / Sonnenschutzglas optimiert die Energiebilanz
D
irekt am Ufer der Elbe wächst die
HafenCity Hamburg. Beim derzeit
größten innerstädtischen Bauprojekt Europas entstehen moderne und nachhaltige Gebäude. Exemplarisch ist das Unilever-Haus aus der Feder des Architekturbüros Behnisch: Anmutig wie ein „Ocean
Liner“ liegt die neue Firmenzentrale des
Konsumgüter-Produzenten am Strandkai 1.
Das Gebäude vereint Klimaschutz und
Transparenz: ipasol Sonnenschutzglas (Interpane) sorgt für hohe Tageslichttransmission und senkt so die Beleuchtungskosten
im Inneren. Gleichzeitig schützt es die Räume vor dem Aufheizen bei intensiver Sommersonne – das reduziert den Aufwand für
36
Klimatisierung. Auf sieben Etagen und
30.000 Quadratmetern haben 1.200 Mitarbeiter viel Raum für Interaktion und Kommunikation.
Zwischen Speicherstadt und Elbe wächst
auf 157 Hektar ein neues eigenständiges
Stadtviertel aus Wohnanlagen, Bürogebäuden, Einkaufszentren, Restaurants und Freizeitangeboten – die Hamburger HafenCity.
Noch bis in die 2020er Jahre wird der Wachstumsprozess dauern – insgesamt entstehen
mehr als 40.000 neue Arbeitsplätze.
Ein neues architektonisches Highlight in
der Skyline ist die neue Unilever-Zentrale für
Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die
Optik des Gebäudes erinnert an die in unmittelBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
barer Nachbarschaft ankernden Kreuzfahrtschiffe. Innen vermittelt das Bauwerk ein
durch die enorme Transparenz hervorgerufenes Gefühl von Offenheit und Freiheit. Die
umlaufende ipasol Sonnenschutzglas-Fassade
begünstigt dieses Konzept durch eine hohe
Tageslichttransmission, schützt aber gleichzeitig vor zu hoher Erwärmung bei intensiver
Sonneneinstrahlung. Kleine Einzelbüros gibt
es kaum: Brücken und Treppen verbinden die
Trakte, konferiert wird in so genannten „meeting
points“, die sich auf jeder Etage befinden –
und so die Kommunikation zwischen Mitarbeitern positiv beeinflussen. Ein Atrium ist
das Herz des Gebäudes: Als KommunikationsTreffpunkt steht es sowohl Mitarbeitern als
auch Besuchern offen – ein Konzept, das die
Unilever-Firmenphilosophie „Offenheit, Vitalität und Lebensqualität“ unterstreicht.
Ausgezeichnet
für Nachhaltigkeit
Das Gebäude setzt ökologisch Maßstäbe:
Das goldene Umweltzeichen der HafenCity
Hamburg GmbH, der WAF Award (World
Architecture Festival Award) und der internationale Bex Award (Building Exchange
Award) belegen seine nachhaltige und architektonische Klasse. In der Fassade optimiert
ipasol Sonnenschutzglas die Energiebilanz:
In warmen Monaten minimiert es die Klimatisierungskosten, in kalten sorgt es mit einem
Dämmwert von 1,1 W/m²K (nach EN 673) dafür, dass die Wärme im Inneren bleibt. Zum
Energiekonzept gehört beispielsweise auch
die Beleuchtung der Arbeitsplätze mit LEDTechnik. Dadurch liegt der Stromverbrauch
um bis zu 70 Prozent niedriger als mit Halogenlampen. Weil durch die Nähe zum Kreuzfahrtterminal die Emissionen von Schiffs­
motoren zu berücksichtigen sind, sahen die
Planer eine besondere Lüftung vor – ein Hybridsystem: Die Grundbelüftung erfolgt mechanisch über einen so genannten Druckluftboden. Zuluft wird über ein Filtersystem in die
Büros geleitet und von dort aus ins Atrium,
wo die Luft aufsteigt. Wärmetauscher im
Dach minimieren dort Wärmeverluste.
„Kokon“ schützt
die Glasfassade
Die im rauen Seeklima aufgewirbelten Tröpfchen können die Fassade verunreinigen. Um
sie zu schützen, aber auch aus Designgründen, ist ihr eine einlagige, volltransparente
Kunststoffhülle vorgesetzt. Dies unterstützt
die Schiffs-Assoziation, die ein Betrachter
des Gebäudes haben soll: Bei entsprechenden Wetterbedingungen bläht sie sich auf
wie ein Segel und rauscht im Wind. Sie ermöglicht außerdem, dass die Konstruktion
nicht – aus Brandschutzgründen – horizontal
geschottet werden muss, wie das bei einer
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Doppelfassade der Fall wäre. Der Fassaden­
zwischenraum ist belüftet und kann so zur
angenehm zuglosen Frischluftzufuhr bei geöffneten Fenstern genutzt werden.
Tageslicht und WohlfühlTemperaturen – ganzjährig
Neutrale Durchsicht, viel Tageslicht und
hoher Sonnenschutz – das sind die Stärken
der ipasol neutral Sonnenschutzfassade. Sie
ist zweiteilig aufgebaut: Im Erdgeschoss
lässt die groß dimensionierte Verglasung in
einer Pfosten-Riegel-Konstruktion viel Licht
ins Gebäude. Weil die spiegelnde See besonders in den Sommermonaten den Lichteinfall und auch die Erwärmung über die Fassade stark erhöhen würde, entschieden sich
die Planer hier für ipasol neutral 50/27:
Schon 50 Prozent Tageslichttransmission
sorgen durch die großformatigen Scheiben
und die besondere Lichtintensität für strahlend helle Innenräume, so dass elektrisches
Licht erst verhältnismäßig spät genutzt werden muss. Das senkt die Betriebskosten und
schont die Umwelt. Der besonders niedrige
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert = 27
Prozent nach EN 410) schützt effektiv vor
dem Aufheizen der Räume bei hoher Sonnenintensität. Das senkt die Klimatisierungs­
kosten. Das neutrale Glas ermöglicht zudem
einen praktisch unverfälschten Blick aus den
Büros auf Elbe und HafenCity.
Ab der ersten Etage aufwärts wird die Glasfassade gegen die raue Seeluft durch einen
vorgelagerten „Kunststoffkokon“ geschützt.
Weil auch die filigrane Hülle, trotz hoher
Transparenz, den Lichtdurchlass mindert,
entschieden sich die Planer hier für ipasol
neutral 70/39. Die hohe Lichtdurchlässigkeit
(tL = 70 %) maximiert die Tageslichttransmission. Der g-Wert von 39 Prozent ist in Verbindung mit dem das Gebäude umhüllenden
„Kunststoffsegel“ ausreichend niedrig. Im
Winter sorgt der Ug-Wert von 1,1 W/m²K
(nach EN 673) für effektive Wärmedämmung.
An einigen Gebäudeteilen schützt zusätzlich
eine als Verbundsicherheitsglas ausgeführte
Schallschutzglas-Kaltfassade von Interpane
vor erhöhter Geräuschbelastung.
Weitere Informationen im Internet unter
www.interpane.com
37
Berichte
Glasfassade macht
Heinsberger Kreissparkasse
international einzigartig
500 m² großes Glassegel fasziniert Bankbesucher
Weltweit erste Glasfassade mit biaxial gekrümmtem Seiltragwerk
„E
in Lichtblick für Heinsberg“ unter
dieses Motto hat die Kreissparkasse
der Stadt zwischen Aachen und Mönchengladbach den Neubau ihrer Filiale
gestellt. Der Doppelsinn der Aussage ist berechtigt. Denn neben erweiterten Beratungsmöglichkeiten ist vor allem die neue,
helle Glasfassade ein Grund für den Besuch
beim Geldinstitut. Die knapp 500 Quadratmeter große, auf Stahlseile gespannte Glaskonstruktion kommt ohne schweres Befestigungsmaterial aus und ist das weltweit
erste Beispiel einer Isolier-Glasfassade mit
biaxialem Seiltragwerk die Fassade wölbt
sich nach innen und außen (der Fachbegriff
für diese Form lautet „parabolischer Hyperboloid“). Ein Jahr nach der Fertigstellung
fällt das erste Fazit von Architekt und Glasbauunternehmen äußerst positiv aus.
„Mein Konzept für den Neubau der Kreissparkasse war das eines antiken Finanz- und
Handelsplatzes“, erläutert Architekt Michael
Dörstelmann, der für die Gestaltung des
Gebäudes verantwortlich zeichnet. Seine
Idee, – „Im alten Griechenland zum Beispiel
fand der Handel mit Geld direkt am Marktplatz statt, unter freiem Himmel. Mit meinem
Plan wollte ich diesem Zustand so nahe wie
möglich kommen.“ Da das deutsche Wetter
dem Freiluft-Banking enge Grenzen setzt,
war eine Glasfassade die logische architektonische Umsetzung dieses Gedankens.
Doch statt einer senkrechten Pfosten-RiegelFassade wie am restlichen Neubau, hat sich
der Architekt für eine gekrümmte Seilkonstruktion im Hallenbereich der Sparkasse
entschieden: „Die Fassade spannt sich von
der Stahlbeton-Tragkonstruktion des Gebäudes nach außen. Dadurch befinden sich fast
50 Prozent der Kundenhalle quasi draußen, außerhalb der Grenzen der Bankfläche.“
Offenheit als Konzept
außen wie innen
Die architektonische Aussage deckt sich
mit der Funktion der Bank. „Auch in der Innenarchitektur wird die Idee der freien Markt38
fläche wieder aufgenommen. Im Bereich
der Kundenhalle gibt es zum Beispiel keine
konventionellen Banktresen, sondern eine
offenere Anordnung mehrerer Servicepoints.
Die klassische Kasse befindet sich diesen
gegenüber“, so Dörstelmann.
Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Metallbau
Jansen aus Heinsberg und Glas Wagener
(Kirchberg / Hunsrück) aus der Arnold GlasUnternehmensgruppe, spezialisiert in den
Bereichen Glasveredelung und innovativer
Glasbau. „Glas Wagener war mir bereits als
Anbieter von Seilfassaden bekannt. Bei diesem sehr anspruchsvollen Projekt haben wir
das Unternehmen schon frühzeitig in die
Planung mit einbezogen“, erläutert der Architekt die Zusammenarbeit.
Die Fassade der Kreissparkasse ist nach
Süden ausgerichtet. Um die Arbeitsplätze in
der Nähe des Glases vor allzu greller Sonneneinstrahlung zu schützen, hat die Fassade auf
der Außenseite ein „Gurtsystem“ aus vier
Metallriegeln. Die Gürtel enthalten bei Bedarf
ausfahrbare Sonnenschutz-Raffstores, die den
Servicepoints Schatten spenden. Als Blendschutz dienen innenliegende, ausfahrbare
Tuchrollos. Zusätzlich wurde die Fassade mit
Sonnenschutzglas (Modell „Solarlux polaris“)
von Arnold Glas ausgestattet, welches das Aufheizen der Räume in der warmen Jahreszeit
vermindert. „Nach dem ersten Winter können
wir sagen, dass sich unsere Fassade im Alltag
bewährt hat. Witterungsbedingungen wie
Schnee oder Wind stellen keinerlei Problem
dar, das Isolierglas und der Sonnenschutz auf
der Außenseite halten den Innenraum aber
auch in der warmen Jahreszeit angenehm kühl
und passend belichtet“, fasst Bauingenieur
Peter Tückmantel, bei Glas Wagener zuständig
für den Bereich „Innovativer Glasbau“, die bisherigen Erfahrungen zusammen. Zug um Zug
die Grundlagen einer biaxialen Fassade. Die
Hauptbestandteile einer seilhinterspannten
Fassade sind neben Glas Punkthalter (Spider),
Tragseile und Spannseile. Die Punkthalter
werden über Kontaktelemente meist aus speziellem, besonders flexiblem Kunststoff direkt
mit den Glasscheiben verschraubt, sie sitzen
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
gewöhnlich an deren Schnittstellen. Zusätzlich
enthalten die Punkthalter Seilhalterungen, in
die Spiralseile aus Stahl eingezogen werden. In
Heinsberg beträgt der Abstand zwischen Glas
und Tragseilen 35 Zentimeter so finden auch
Heizkörper gegen Kaltluftabfall innerhalb der
Aufhängung Platz. Je Knotenpunkt bilden zwei
mal zwei Spannseile mit einem Durchmesser
von rund 16 Millimetern sowie ein Tragseil mit
12 Millimetern Durchmesser das Tragwerk.
Seilaufhängungen wurden bislang in der
Praxis normalerweise nur in geraden Fassaden
eingesetzt. Die gewölbte Fläche mit Seiltragwerk in Heinsberg wurde mit zwei sich gegensinnig krümmenden Seilachsen realisiert daher
die Bezeichnung „biaxial“ und ist die weltweit
erste Konstruktion dieser Art: Die Fassade wird
alleine durch den Zug der Seile gehalten.
Dieser hält den Beanspruchungen von Eigengewicht, Wind, Temperaturbelastungen, Vorspannung und im unteren Bereich der Fassade
auch Schnee stand. Das zweiachsige Muster
der Seile erinnert an die Bespannung eines
Tennisschlägers.
Weiter Informationen im Internet unter:
www.glas-wagener.de
Arnold Glas ist einer der innovativsten Glasveredler Europas mit Sitz in Remshalden und Standorten in Merkendorf, Fürstenfeldbruck, Lichtenstein, Kirchberg und Klagenfurt. Das Leistungsspektrum umfasst eine umfangreiche ISOLARIsolierglaspalette, Einscheiben- und Verbundsicherheitsglas, Montagezubehör sowie Dienstleistungen von der Vorplanung bis zur Umsetzung.
Glas Wagener, 1956 gegründet, ist ein Spezialist für außergewöhnliche Glasanwendungen
und Problemlöser für Architekten und Metallbauer. Zum Produktprogramm gehören u. a.
Multifunktionsisoliergläser, Lichtlenk- und Beschattungssysteme, hochdämmende Vakuumpaneele, Structural Glazing und Photovoltaiklösungen.
Quelle: Heinsberger Kreissparkasse
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
39
Berichte
Nachhaltige Architektenhäuser
Moderne Architektur verlangt zeitgemäße Bauprojekte
N
eue Verfahren und Berechnungs­
methoden erlauben immer neue
­architektonische Meisterleistungen.
Dabei wird bei den passenden Bauprodukten zunehmend auf eines Wert gelegt: Eine
Umwelt-Produktdeklaration.
Bei der Wahl der geeigneten Bauprodukte
muss heutzutage in besonderem Maße auf
die Zukunftsfähigkeit, bzw. die Nachhaltigkeit
des Produktes geachtet werden. Renommierte Planer und Architekten sehen sich einer
enormen Verantwortung gegenüber und gehen
40
mit gutem Beispiel voran, damit Nachhaltigkeit am Bau weiter vorangetrieben wird.
Zwei solcher baulicher Exempel sind kürzlich entstanden. Neben der Architektur galt
das Interesse der Planer bei diesen Prototypen für künftige Wohnkonzepte vor allem
der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Baustoffe wurden analysiert und bewertet
und am Ende hatten die, durch eine UmweltProduktdeklaration (EPD) des Institut Bauen
und Umwelt (IBU) deklarierten Bauprodukte
die Nase vorn.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Spitze und stumpfe Winkel, horizontale und
vertikale Flächen in jede Richtung: Die „Libeskind Villa“ ist wahrlich außergewöhnlich und
erinnert den Architekten Daniel Libeskind an
einen Diamanten. Zum Strahlen kommt das
Juwel dank großer Glasflächen und des
Werkstoffs Zink. Für Daniel Libeskind war
die Entscheidung für Rheinzink leicht: „Es
ist ein großartiges, schönes und zugleich
nachhaltiges Material.“ Hilfreich und der
Stein des Anstoßes für seine Entscheidung
war die Umwelt-Produktdeklaration des IBU,
die alle Informationen über den Werkstoff
transparent darlegt. So wurden Fassade,
Dach und Anschlüsse mit Zink versehen.
Weiteres Highlight: Die Indach-Solaranlage,
die als nicht sichtbare Solarthermieelemente
in die Zinkdachfläche integriert wurde. Sie
sorgt in Verbindung mit einer intelligenten
Steuerung RHEINZINK-2Q und der Kombination mit einer Geothermieanlage für geringe Energiekosten und eine autarke Heizwärmeversorgung des Gebäudes – die
CO²-Bilanz der Bedachung wird somit noch
weiter verbessert.
Für beste energetische Standards sorgt außerdem die Dämmung des Gebäudes. Mit der
Generation 032 von Isover kam ein weiteres
Bauprodukt zum Einsatz, das mit einer EPD
des IBU ausgestattet ist. Und auch die Firma
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Egger konnte von seiner Umwelt-Produkt­
deklaration des IBU profitieren und bekam
den Zuschlag für die Beteiligung am Bau der
„Libeskind Villa“. Der Prototyp der Villa wurde auf dem Rheinzink-Betriebsgelände gebaut und dient dort als Empfangsgebäude.
Dank der zertifizierten, nachhaltigen Produkte
und der energieeffizienten Bauweise ist sich
Daniel Libeskind sicher, eines seiner schönsten Häuser gebaut zu haben, „das hinsichtlich
Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen wird.“
Neue Maßstäbe in Hinsicht auf Architektur
und Wohnkomfort setzt auch der Prototyp
eines „schwimmendes Hauses“. Es wurde im
Rahmen des Projektes „Living on water“ in
einer Kieler Werft unter Aufsicht von Peter
Thomas vom Berliner Ingenieurbüro HATI
GmbH geplant und gebaut. Schiffsbau und Gebäudetechnik wurden dabei auf höchstem
Niveau harmonisch miteinander verbunden
und ergeben ein ganz neues Wohnkonzept.
Das Haus glänzt nicht nur durch eine besondere
Architektur, sondern vor allem durch seine
Energieeffizienz. Heizung und Kühlung werden mit der cuprotherm-Flächenheizung der
Wieland Werke AG realisiert – in Form eines
energiesparenden Wandheizsystems mit langlebigen Kupferrohren. Dabei war die Wahl für
das Produkt von Wieland aufgrund der vorliegenden EPD gefallen. Denn der verantwort-
liche Planer setzte bei allen verwendeten
Werkstoffen auf die Nachhaltigkeit der Produkte und interessierte sich besonders für die
spätere Recyclingfähigkeit. Dank der EPD
konnte er die Daten der Flächenheizung perfekt vergleichen, bewerten und sich von deren
nachhaltigen Eigenschaften überzeugen.
Die aktuellen Projekte zeigen einmal mehr,
welche enormen Vorteile die Umwelt-Produktdeklarationen des IBU bringen. Die deklarierten Produkte werden immer öfter anderen vorgezogen und die Nachfrage nach
den EPDs ist auch von Seiten der Architekten
und Planern merklich gestiegen. Für Rheinzink, Isover, Egger, die Wieland Werke und
viele weitere Mitglieder des IBU hat die EPD
bereits einen Wettbewerbsvorteil eingebracht.
Alle Mitglieder sind froh, bereits früh auf eine
Umwelt-Produktdeklaration gesetzt zu haben,
denn wie Rolf Werner, Leiter technisches
Marketing Haustechnik der Wieland Werke
treffend formuliert: „Nachhaltigkeit im Bauwesen ist keine Frage des Potenzials, sondern
der grundsätzlichen Notwendigkeit. Hersteller,
die sich diesem Thema nicht widmen, werden
mittelfristig ein anderes Geschäftsmodell
suchen müssen.“
Weitere Informationen im Internet unter:
www.bau-umwelt.com.
41
Berichte
Weltweit erstes Dorf
mit Ökobilanz CO2 = 0 auf Teneriffa
T
eneriffa, die größte der Kanarischen
Inseln, steht für ganzjährig milde
Temperaturen, landschaftliche Vielfalt und ein breit gefächertes Freizeitangebot. Bei 340 Sonnentagen im Jahr und
konti­nuierlichen Passatwinden kommen
hier jedoch nicht nur Strandurlauber und Kitesurfer auf ihre Kosten. Seit vielen Jahren
bereits werden diese beiden Elemente der
42
Natur auf Teneriffa auch im Sinne von nachhaltiger Tourismuspolitik und Umweltschutzmaßnahmen genutzt. Neuestes innovatives Projekt und ein Beispiel dafür,
welchen Stellenwert der Umweltgedanke
auf Teneriffa einnimmt: Am 19. März 2010
­w urde im Süden Teneriffas das erste komplett CO²-emissionsfreie Dorf der Welt auf
dem Gelände des ITER eröffnet.
Im Jahr 1990 hatte die Inselregierung das
„INSTITUTO TECNOLOGICO Y DE ENERGIAS
RENOVABLES S.A.“, das ITER, gegründet.
Dieses Pionierprojekt soll auf Teneriffa die
technologische Forschung vorantreiben und
den Einsatz von erneuerbaren Energien auf
dem gesamten Archipel fördern.
Es beschäftigt sich mit dem Thema „Umweltschutz“ und investiert seither in die Entwick-
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
lung und Nutzung erneuerbarer Ener­gien – in
erster Linie in Sonnen- und Windenergie.
Aber auch andere Bereiche wie GrundwasserRessourcen, seismisch und -vulkanische
Überwachungen und Vorhersagen, WindTunnel-Projekte, Entwicklung eines SolarFlugzeuges, Entwicklung von Kommunikations -und Informationstechnologien, gehören zu den Aufgaben des Instituts, um nur
einige wenige zu nennen. Das ITER Forschungszentrum wurde an der Südostküste
Teneriffas, im Industriegebiet Granadillas
errichtet. Dieser windige Küstenabschnitt
Teneriffas eignet sich perfekt als Standort,
um den natürlichen Luftstrom einzufangen
und in nutzbare Energie für Menschen umzuwandeln.
Mit über 3.200 Sonnenstunden im Jahr
bietet Teneriffa ideale Voraussetzungen für
die Installation von Fotovoltaik-Anlagen. Aus
diesem Grund besitzt Teneriffa auch eine der
drei größten Solaranlagen der Welt. Ziel ist
es, künftig mehr als die Hälfte des gesamten
Energieverbrauchs der Insel aus diesen
Quellen zu bedienen.
Zur Zeit wird nur 5 % des Stromverbrauches von den Windkraftanlagen erzeugt. Ziel
der nächsten drei Jahre ist es, dies auf 15 %
zu steigern, so Guillermo Galvan, ein Spezialist der Abteilung für erneuerbare Energien.
Auf dem 400.000 qm großen Gelände von
ITER sind zur Zeit drei Windparks in Betrieb.
Der 2.83 MW Forschungspark wird mit
Windkrafträdern betrieben, die alle mit
­unterschiedlicher Technologie arbeiten. Turbinen mit Horizontal- und Vertikalachsen,
verschiedenen Ausrichtungen, synchrone
und asynchrone Generatoren, Rad-Durchmesser von 25 m und 40 m und Höhen
­zwischen 25 m und 42 m.
1996 wurden sechzehn Windturbinen mit
je 300 kW der Baureihe MADE AE-30 in
­einer neuen 4,8 MW Windfarm errichtet.
Dieses Model war eines, das sich im Forschungspark als effizient erwiesen hatte.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
1. Preis – Haus „La Geria“.
2. Preis – Haus „La Carrinito“.
43
Berichte
1999 wurden diese jedoch durch vier Windtur­
binen ENERCON E-82 ersetzt. Gründe hier­für
waren u. a. die Lautstärke der Rotoren, der
Schattenwurf der damals zweireihigen Anlage
beeinträchtigte die Fotovoltaik Installation
des Bioklimatischen Dorfes zu sehr und das
vorhandene Areal stieß bereits mit den vorhandenen Installationen auf seine Grenzen.
1998 wurde ein weiterer 5,5 MW Windpark errichtet. Er wurde mit elf ENERCON
E-40 Turbinen bestückt, jede erbringt ein
Leistung von 500kW. Alle drei Windparks
zusammen liefern jährlich 36.764 MWh.
Um diese Leistung zu erbringen wären
3.169 Tonnen Öl nötig. 29.411 t CO², 198,5 t
SO², 73,5 t NO² und 4,4 t CO werden so jährlich vermieden.
Das „Bioklimatische Dorf“
Das vom „Technologischen Institut für Erneuerbare Energien“ entwickelte Dorf mit 25
bioklimatischen, aus ökologischen Werkstoffen gebauten Häusern und einem Besucherzentrum wurde von der Inselregierung geför­
dert und funktioniert völlig autark, das heißt
unabhängig von externen Energielieferanten. Die Wissenschaftler des Instituts haben
44
sich bei der Planung und Entwicklung die
Kräfte von Wind und Wetter zunutze gemacht und alternative Wege zur Energiegewinnung beschritten.
Bereits im März 1995 wurde ein internatio­
naler Architekten-Wettbewerb von der Regie­
rung Teneriffas und dem ITER ausgeschrieben. Es sollten 25 Häuser, die unter der
Prämisse des höchsten bioklimatischen Einsatzes konzipiert wurden, ausgewählt werden. Fast 400 Arbeiten von Architekten aus
38 verschiedenen Ländern nahmen an dem
Wettbewerb teil.
Mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde das
Haus „La Geria“, ein Projekt der spanischen
Architekten César Ruiz-Larrea Cangas,
Enrique Álvarez-Sala Walter, Carlos Rubio
Carvajal, Alberto Monedero Frias, Gonzalo
Ortega Barnuevo and Javier Neila González.
Die Hintergrundidee dieses Projektes
basiert auf der Grundlage der Geria, eine traditionelle Art des Weinanbaus auf Lanzarote,
die für den Schutz der Früchte von den starken
und anhaltenden Winden durch den Bau einer
halbrunden Wand aus Vulkangestein besteht. In ähnlicher Weise schützt sich das
Gebäude von den herrschenden Winden mit
Felswänden.
Zwischen dem Fundament und dem Boden
des Hauses befindet sich eine Luftkammer.
Diese bietet eine natürliche Isolation und
kühlt die einströmende Luft, die wiederum
durch Lüftungsschlitze in das Hausinnere
gelangt.
Der 2. Preis ging an das Haus „El Caminito“,
ein Projekt des Architekten-Teams Natasha
Pulitzer, Sergio Los, Enrico Cozza, Alberto
Miotto, Cristina Boghetto, Sergio Lot, Annamaria
Bertazzon and Salvatore Pandolfo aus Italien.
Das Beeindruckendste an diesem Projekt
ist das Zusammenspiel von Architektur und
Landschaft. Hier galt es ebenfalls das Haus
von dem vorherrschenden Wind zu schützen
und ihn trotzdem als natürliche Klimaanlage
zu nutzen. Es wurde eine Luftzirkulation
­außerhalb des Hauses erzeugt und durch unterschiedliche Öffnungen in der Nord und Südfassade eine stabile Temperatur im Inneren
des Hauses erreicht. Stein, Holz und Ton
wurden zu einer einfach wirkenden, aber
dauerhaft massiven Architektur kombiniert.
Ein kleines Pool sorgt auch an besonders
heißen Tagen für ein angenehmes Klima.
In allen Häusern sind Sensoren installiert,
die eine Echtzeitüberwachung der Wohnungen
ermöglicht.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
der Bewohner abgestimmt. Eingesetzt
wurden vorzugsweise Geräte die das Umweltzeichen der Europäischen Union tragen.
Statt ­herkömmliche Glühbirnen werden
Energiesparlampen und LED Leuchten verwendet. Eine Elektronik, die auch die Anwesenheit von Menschen feststellt, schaltet
unnötige Beleuchtung ab.
So wird beispielsweise ein Temperaturprofil
erstellt, Innen- und Außentemperatur der
Wand gemessen, Feuchte und Luftstrom in
den Räumen analysiert und CO² – und Staubpartikel berechnet.
Alle diese Daten werden zusammen mit
den Parametern wie Sonneneinstrahlung, Außentemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gesammelt und einem lokalen Rechenzentrum zur Auswertung übergeben.
Alle Häuser wurden so konzipiert, dass die
Energie in den Bereichen Heizung, Kühlung
und Licht effizient von den natürlichen Ressourcen genutzt werden kann.
Heizung:
Die Häuser sind großflächig nach Süden ausgerichtet, so erhalten sie im ­Winter mehr Sonneneinstrahlung als im Sommer, zum Vergleich mit
einer Ost- oder Westausrichtung. Die Häuser
verwenden Materialien mit einer hohen Wärmespeicherkapazität wie Stein oder Ton. So wird
tagsüber das Material kontinuierlich erhitzt und
nachts die Wärme wieder langsam abgegeben.
Dies ist ein Effekt, der speziell in Regionen wie
auf den Kanaren effektiv arbeitet, wo es notwendig ist nur nachts die Räume zu erwärmen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Kühlung:
Wasserversorgung:
Der effizienteste Weg zum Schutz des Hauses
vor unerwünschter direkter Sonneneinstrahlung ist es, die Fenster richtig zu positionieren und mit beweglichen oder steuerbaren
Einheiten Schatten zu spenden. Welche Art
von Sonnenschutz ­eingesetzt wird, hängt
von der Position der Sonne und der Geometrie des Hauses ab. So werden in den unterschiedlichen Häusern Rolläden, Markisen,
Jalousien oder Vorhänge verwendet. Ein geeignetes Lüftungs-­Design reduziert die Temperatur tagsüber. So werden natürlich vorkommende Luftdruck- und Temperaturunterschiede genutzt, um frische Luft durch die
Räume strömen zu lassen.
Sehr wichtig ist das Mikroklima rund ums
Haus. Viele der hier erbauten Häuser folgen
lokalen ländlichen Architekturmustern. Hierfür wurden Grünflächen und Wasserläufe so
in das Projekt integriert, um die besten klimatischen Bedingungen zu erhalten.
Eine Entsalzungsanlage (Umkehrosmose
oder Elektrodialyse) und eine Abwasser-Aufbereitungsanlage versorgen das Dorf mit
dem nötigen Wasser. Für die Warmwasserbereitung werden Solar-anlagen eingesetzt.
Beleuchtung und Elektrogeräte:
Die Haushaltsgeräte sind in puncto Kapazität und Leistung perfekt auf die Bedürfnisse
Abfallbehandlung:
Auf Mülltrennung wird besonderen Wert
gelegt. So werden Glas, organische Stoffe,
Plastik und Papier getrennt entsorgt. Um das
Lagervolumen der Abfälle zu minimieren
wird vor der Entsorgung der Müll zusätzlich
gepresst. Hier steht im Vordergrund: Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling.
Die Häuser werden in Zukunft an technisch-­wissenschaftlich Interessiertes Publikum vermietet. Deren Studien und Bemerkungen sollen Wissenschaftlern und Technikern ­zugänglich gemacht werden und sind
für sind für weitere Entwicklungen von
Bedeutung.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.iter.es
45
Berichte
ISO-BLOCO One - das erste
BG 1 - und BG R - geprüfte Fugendichtband mit RAL-Gütezeichen!
I
SO-BLOCO One das Multifunktionsfugendichtband von ISO-Chemie baut
aufgrund seiner wegweisenden Eigenschaften seine Vorreiterrolle weiter aus.
Das erfolgreiche „all-in-one“ Band kann
jetzt mit einer weiteren Qualitätsauszeichnung aufwarten, der Zertifizierung der RAL
Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Komponenten und -Systeme e.V. (FDKS)
ISO-BLOCO One ist bereits das erste Fugendichtband, das nach der neuen DIN 18542
zweifach ift-geprüft ist. Es besitzt sowohl die
für die äußere Abdichtung geforderte BG 1
Klassifizierung, wie auch die für die raumseitige Abdichtung geforderte BG R Klassifizierung. Aufgrund seiner hervorragenden
Produkteigenschaften konnte ISO-BLOCO
One außerdem die über die DIN hinausgehenden Anforderungen der RAL erfüllen. Als
erstes Multifunktionsfugendichtband mit BG
1, BG R und RAL-Zertifizierung übernimmt
ISO-BLOCO One im Markt der Fensterabdichtungen damit eine Vorreiterrolle.
Als RAL-gütegeprüftes Produkt ist ISO-BLOCO
One mit dem RAL-Gütezeichen „Fugendichtungs-Komponenten und -Systeme“ ausgezeichnet worden. Das RAL-Gütezeichen bürgt
für eine herausragende, langlebige Qualität
und daraus resultierende Planungssicherheit,
denn Produkte denen das RAL-Gütezeichen
verliehen wurde, müssen in regelmäßig stattfindenden Fremd- und Eigenüberwachungen
beweisen, dass sie über eine konstante Qualität verfügen, die weit über die Anforderungen
der DIN hinausreichen. Für die Güte- und
Prüfbestimmungen der RAL Gütegemeinschaft
werden die höchsten technischen Standards
für das jeweilige Produkt herangezogen. Dazu
wird ISO-BLOCO One vom ift Rosenheim in
allen wichtigen Qualitätsaspekten, wie z. B. der
Schlagregen- oder Luftdichtheit unabhängig fremdüberwacht.
Fensteranschlussfugen sind zahlreichen bauphysikalischen und witterungsbedingten
Einflüssen ausgesetzt. Der Abdichtung fällt
daher eine Hauptrolle in der Funktionsfähigkeit von Fenstern und Fassaden zu. Eine gute
Abdichtung sollte unter energetischen Aspekten Schlagregen, Windlast, Tauwasserbildung, Schalleinwirkung und Bauteilbewegungen dauerhaft standhalten. Die RAL
Gütegemeinschaft Fugendichtungs-Kompo46
nenten und –Systeme e.V. hat es sich daher
zur Aufgabe gemacht, nur Produkte zu zertifizieren, die in Übereinstimmung der EnEV
und sämtlichen gesetzlichen Vorschriften
alle Funktionsbereiche tadellos erfüllen. Die
RAL-Gütesicherung folgt dem dreistufigen
Abdichtungskonzept, in dem alle drei Ebenen
der Abdichtung, also äußere, mittlere und
innere Abdichtung, als Gesamtsystem betrachtet werden.
Dank seiner überragenden Funktionsfähigkeiten erfüllt das Multifunktionsfugendichtband ISO-BLOCO One mit seinen drei Funktionsebenen alle Qualitätskriterien, die für die
RAL-Produktzertifizierung gefordert sind.
RAL-Kriterium Schlagregendichtigkeit, Wärme- und
Schalldämmung, Luftdichtheit
Mit weit über 1.000 Pa Schlagregendichtheit in
der Wetterschutzebene, hervorragender Wärmeund Schalldämmung im mittleren Funktions­
bereich und absoluter Luftdichtheit und Dampfbremsung in der inneren Ebene, die Raum- und
Außenklima trennt, schlägt ISO-BLOCO One drei
Fliegen mit einer Klappe.
Mit seinem revolutionär niedrig gemessenen
a-Wert von a = 0,00 m3/[h • m • (daPa)n] konnte
ISO-BLOCO One sowohl bei der RAL-Prüfung als
auch bei der BG R Klassifizierung nach der
neuen DIN 18542 punkten. In beiden Prüfungen
konnte der geforderte a-Wert von kleiner
0,1 m3/[h • m • (daPa)n] deutlich unterschritten
werden. Damit ist das Band im Innenbereich
nach dem Stand der Technik absolut luftdicht
und trägt so zu einer enormen Senkung des Konvektionswärmeverlustes bei, wie auch von der
neu gefassten EnEV gefordert.
Fenster und Haustüren e.V.
ISO-BLOCO One ermöglicht so einen effektiven Feuchtigkeitsabtransport nach außen und
ein schnelles Austrocknen der Fuge.
Weitere Beurteilungskriterien sind u. a. die
UV- und Temperaturbeständigkeit sowie die
Schwerentflammbarkeit. Ebenso müssen Nutzungssicherheit sowie Dauerhaftigkeit nachgewiesen werden. Auch der Herstellungsprozess wird überprüft und ob das Produkt
festgelegten Ansprüchen an Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz entspricht.
Verarbeiter, Planer und Bauherren können
sich also auch in Zukunft auf die hervorragenden Produkteigenschaften des intelligenten 3-Ebenen-Fugendichtbands verlassen, was
die jüngste Auszeichnung mit dem RAL-Gütezeichen bestätigt. Denn das Qualitätszeichen
steht für zeitgemäße Abdichtungslösungen,
ständige Weiterentwicklung sowie wirtschaftlich und bauphysikalisch einwandfreie Umsetzung in Übereinstimmung mit der EnEV.
Weitere Informationen im Internet unter :
www.iso-chemie.de
RAL-Kriterium
„innen dichter als außen“
Mit dem extrem günstigen sd-Wert-Gefälle
von 50 : 1 bietet es als einziges Produkt ein
derart großes Dampfdiffusionsgefälle und
entspricht dem Prinzip „innen dichter als
außen“ gemäß dem Leitfaden zur Planung
und Ausführung der Montage von Fenstern
und Haustüren der RAL Gütegemeinschaft
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Ein starker Auftritt am Rhein
DACH+HOLZ International ist Kompass für die Branche
in den Bereichen Sanieren und Modernisieren
„E
t kütt wie et kütt“ – und das mit Erfolg.
Denn zur DACH+HOLZ International
in Köln kamen vom 24.2. bis 27.2.2010
über 42.000 Fachbesucher. Bei den 471 Ausstellern konnten sich Dachdecker, Zimmerer,
Klempner, Architekten und Ingenieure über
neue Produkte, Ideen und Lösungen rund um
Holzbau, Ausbau, Dach und Wand informieren. Auf großes Interesse stießen in den
vier Messetagen neue Highlights im Rahmenprogramm – egal, ob es sich hierbei um das
Architektenforum, den Zimmererklatsch mit
mehr als 500 Teilnehmern vor dem Kölner
Dom oder die Verleihung des Preises des
Deutschen Dachdeckerhandwerks an Otto
Kentzler handelt. Einen großen Sprung zu
noch mehr Internationalität machte die
DACH+HOLZ International im Jahr 2010. Denn
der Anteil an ausländischen Besuchern verzeichnete in diesem Jahr eine Verdoppelung
auf 13 Prozent (2008: 7 Prozent). Dementsprechend groß war die Freude bei den beiden
Trägerverbänden der DACH+HOLZ International, dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks und Holzbau Deutschland –
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes.
Über den Verlauf der Messe zog Ullrich
Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland
ein zufriedenes Fazit: „Von unseren Betrieben
haben wir sehr positives Feedback erhalten.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Die Stände waren gut besucht und die Nachfrage groß. Vor allem die Themen energetisches Sanieren und Umbauen waren beliebt.
Es hat sich gezeigt, dass der Zeitpunkt der Messe richtig gewählt ist – und zwar so, dass die
Handwerker
mit
frischen
Eindrücken,
Ideen und neuen Produkten direkt in die Saison
starten können.“ Nach Umfrage eines unabhängigen Meinungsforschungsinstituts vergaben
91,1 Prozent der Fachbesucher für das Messeangebot die Bestnoten „gut bis sehr gut“. Als
Hauptgrund für den Messebesuch gaben sie die
Suche nach Neuheiten an. 81,9 Prozent der Befragten konnten dieses Ziel dank ihres Messebesuchs in der Domstadt erreichen.
Auch die Aussteller waren über die Resonanz an den vier Messetagen sehr zufrieden.
85,4 Prozent der ausstellenden Firmen beurteilten die fachliche Qualität der Besucher
mit „gut bis sehr gut“. Für diese positive
Stimmung unter Besuchern und Ausstellern
gibt es für Karl-Heinz-Schneider, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen
Dachdeckerhandwerks, mehrere Gründe:
„Das Konzept unserer Messe findet großen
Anklang. Der Standort Köln hat sich als hervorragend für unsere Weltleitmesse erwiesen. Der Themenschwerpunkt Sanieren und
Modernisieren, insbesondere unter dem
Gesichtspunkt der Energieeffizienz, war
treffend gewählt. Nun werden wir gemein-
sam an einer Weiterentwicklung des Konzepts im Hinblick auf die Veranstaltung in
Stuttgart 2012 arbeiten.“ Dort findet die
DACH+HOLZ International dann vom 31.1.
bis 3.2.2012 statt.
Überrascht zeigte sich Dieter Dohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM Gesellschaft
für Handwerksmessen mbH, über den Zuspruch
auf das Architektenforum am Messedonnerstag
(25.2.2010): „Über 500 Personen kamen zu dieser Veranstaltung – diese Anzahl übertraf vollkommen unsere Erwartungen. Dass dieses
Forum auf ein derartig großes Interesse stieß,
zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und der
fachliche Austausch zwischen den Spezialisten
des Dach- und Zimmererhandwerks mit Architekten in der Praxis bereits sind. Um maximale
Effizienzergebnisse auch in Zukunft zu erzielen,
werden alle Fachleute am Bau noch enger Hand
in Hand arbeiten. Das Architektenforum gab
hierfür wichtige Impulse.“
Das kostenfreie Architektenforum war im informativen Rahmenprogramm nur eines der
Höhepunkte. Über die Informationen an den
Ständen hinaus hatten die Fachbesucher vier
Tage lang die Möglichkeit, Fachvorträge und
– diskussionen anzuhören. So sorgten der Tag
des deutschen Dachdeckerhandwerks, der
Deutsche Holzbautag oder die Sonderpräsentation zum Thema Dachbegrünung für eine
Fülle von nützlichen Zusatzinformationen.
47
Berichte
Home Elevator:
Barrierefreiheit im Eigenheim
B
auherren möchten ihr Haus mehr
und mehr für die Zukunft rüsten:
Das eigne Haus bis ins hohe Alter bewohnen zu können, ist häufig der Wunsch
und erfordert damit nicht selten, einen barrierefreien Zugang zu allen Ebenen zu
schaffen. Zahlreiche Architekten und Planer
stehen damit vor der Herausforderung, die
baulichen Anforderungen an ein barrierefreies Haus mit den gestalterischen Vorstellungen der Bauherren (und der eigenen)
in Einklang zu bringen. Verschiedene Möglichkeiten stehen dazu heute zur Verfügung,
und die individuelle Lösung steht immer
im Vordergrund:
Ein schnell und einfach auf den Treppenstufen zu installierender Treppenlift mit einem Sitz für eine Person ist bewährt und
wird zumeist für ältere Menschen eigens
installiert.
Ein vertikaler „Home Elevator“ ist unabhängig von Form und Lage der Treppe. Er
kann mehrere Geschosse platzsparend und
je nach Wunsch eher dezent bzw. perfekt
integriert erschließen.
Ein Home Elevator trägt nicht nur zum Komfort und zur Lebensqualität der Bewohner bei.
Er ermöglicht neben der Beförderung von
Personen auch den Transport von Gegenständen und steigert außerdem nachweislich
den Wert einer Immobilie.
Nicht immer ergibt sich die Chance, idealerweise bereits bei der Konzeption eines Neubaus einen Lift einzuplanen. Ob als „Home
Elevator“, „Homelift“ oder „Privataufzug“
bezeichnet: Da ein für private Zwecke ausgelegter Senkrechtaufzug nur eine geringe
Grundfläche benötigt, sollte sich in nahezu
jedem Haus auch nachträglich ausreichend
Platz finden, um allen Bewohnern diesen zusätzlichen Komfort und Gewinn an Lebensqualität bieten zu können.
Die Nachrüstung im Innen- oder auch Außenbereich erfolgt in der Regel ohne große Umbauarbeiten. Für den Einbau innen genügt
beispielsweise ein passendes Treppenauge
oder ein Deckendurchbruch in einer Raumecke. Der Home Elevator wird einfach vom
Fußboden aus aufgebaut. Mit einer Hubhöhe
von bis zu 13,6 Metern und den Zugangsmöglichkeiten von drei Seiten sollte etwa
das Modell „Elegance“ von ThyssenKrupp
Treppenlifte alle Voraussetzungen zum Einsatz im privaten Umfeld bieten können. Eine
Bodenaussparung von maximal zehn Zentimetern Tiefe unterhalb des Schachtes er48
möglicht ein für das Auge unsichtbare Unterbringen der Technik. Hinsichtlich der
sonstigen Ausstattung sollen ansonsten
sechs Millionen Kombinationen zur Verfügung stehen; sie lassen sich mittels eines
Konfigurators über das Internet anschau-
lich darstellen, um die Gestaltung des eigenen Aufzuges den ganz persönlichen Stil
anzupassen
Weitere Informationen im Internet unter:
www.tk-treppenlifte.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Knopfdruck genügt:
Neuer vollautomatischer
Antrieb für Trennwände
Mit ComfortDrive Räume individuell gestalten
S
eit Anfang des Jahres ist das Antriebssystem ComfortDrive von DORMA Hüppe, international führender
Anbieter für innovative Raumlösungen, im
Markt verfügbar. Mit diesem neuen Antrieb
lassen sich nun erstmals sowohl Glastrennwände als auch die schalldämmenden
MOVEO Trennwände vollautomatisch per
Knopfdruck bewegen.
Der Antrieb ist in der Lage, eine Anlage
mit maximal 30 Glaselementen, die jeweils
Eleganz durch schmale Profile: Der Schienenkörper misst nur 98 Millimeter.
Mit dem High-Tech-Antrieb ComfortDrive lassen sich Räume wie hier als Abtrennung von
Schalter- und SB-Bereich einer Sparkasse vollautomatisch gestalten.
Fotos: DORMA
eine Höhe bis 4.000 Millimeter und ein Gewicht bis 250 Kilogramm haben können,
sicher zu bewegen. Und dies auf einer
Schienengesamtlänge von bis zu 50 Meter.
Bei den MOVEO Trennwänden dürfen die
einzelnen Elemente sogar eine Höhe bis zu
9.000 Millimeter und ein Gewicht bis zu
500 Kilogramm haben. Dabei besticht der
Schienenkörper der ComfortDrive durch
eine elegante Optik und das schlanke Design
mit einer Gesamtbreite von nur 98 Millimeter.
Das mobile Trennwandsystem ermöglicht dem Nutzer eine sehr komfortable
und zugleich flexible Raumnutzung. Schon
ein einfacher Tastendruck auf den selbsterklärenden Touchscreen genügt, und die
SB-Zone einer Bank, die Ausstellungs- und
Präsentationsräume oder ein Foyer oder
Ladenlokal passen sich den täglich wechselnden Anforderungen an.
Die Elemente werden beim Auf- und Abbau mit einer Geschwindigkeit von bis zu
250 Millimeter in der Sekunde bewegt. Um
dabei die Gefahr von Unfällen auszuschließen,
sorgt eine TÜV-GS-geprüfte integrierte
Überwachungsfunktion für den sofortigen
Stopp der Anlage, sobald eines der Elemente auf ein Hindernis trifft. Über eine
intelligente BUS-Steuerung und die Zentralsteuerung kommunizieren die einzelnen Elemente während des gesamten Bewegungsablaufs miteinander. Dies bewirkt,
dass auch alle anderen Elemente bei einer
Störung ebenfalls stoppen und es zu keinem
Auffahren kommt.
Das letzte Element kann mit einer elektromechanischen Verriegelung gegen unbefugtes Verschieben ausgestattet werden.
Jede Anlage wird kundenspezifisch und
­individuell programmiert, sodass sie stets
in die jeweils vorgegebene Position gefahren
wird. Hier sind neben dem einfachen
Öffnen und Schließen der Trennwand auch
Teil-, Auf- und Kulissenstellungen sowie
Freipositionen möglich.
Sollte einmal im Objekt der Strom ausfallen, kann die Anlage selbstverständlich
auch manuell betätigt werden.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.dorma.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
49
Berichte
Heute schon an Morgen denken
Hausautomatisierung jetzt staatlich gefördert
I
n jungen Jahren will es noch keiner
wahr haben: Mit dem Älterwerden verändert sich schleichend und nahezu unbemerkt die Beweglichkeit. Experten raten
deshalb immer mehr dazu, das Wohnumfeld schon frühzeitig passend neu zu gestalten. Zur altersgerechten Sanierung gehört
aber auch eine alltagserleichternde Hausautomatisierung. Und die unterstützt der
Staat jetzt finanziell. Die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) vergibt im Rahmen
des Programms 155 unter der Bezeichnung
„Wohnraum Modernisieren – Altersgerecht
Umbauen“ Darlehen von bis zu 50.000 Euro
zum günstigen Zinssatz von aktuell 1,51
Prozent. Die Gelder können nicht nur von
Menschen mit körperlichem Handicap, sondern auch von Haus- oder Wohnungsbesitzern jeden Alters beantragt werden.
Ab sofort sind in die Regelung über den Bau-
stein 18 („Bedienelemente“) auch elektrische Steuerungssysteme zum Antrieb von
Rollläden oder Markisen eingeschlossen.
Das hat die KfW dem Spezialisten für Hausautomation Somfy bestätigt. Ebenso kann
die Automatisierung von Türen, (Dach-)
Fenstern, Toren bei bestehenden Garagen
oder von Heizungen finanziert werden. Ausdrücklich förderbar sind kombinierte Systeme wie die io-homecontrol-Technik, mit der
sich durch nur eine Fernbedienung Geräte
unterschiedlicher Hersteller steuern lassen.
Die Entscheidung des Bundes macht deutlich, dass es sich bei diesen Lösungen nicht
um Luxus-Artikel handelt, sondern um Produkte, die entscheidend den Alltag erleichtern. Sie sorgen dafür, dass zum Beispiel ältere oder schwerbehinderte Menschen trotz
körperlicher Einschränkungen weiterhin in
ihren gewohnten vier Wänden leben können.
Die attraktiven Konditionen gelten ebenso
für den Austausch von alten Fenstern, wenn
diese leicht zu öffnen sind.
In Kombination mit automatischen Rollläden ist das nicht nur aus Gründen der Barrierefreiheit sinnvoll. Im Winter sparen Bauherren zusätzlich Energie. Um bis zu 25 Prozent verringern sich die Wärmeverluste allein
durch eine intelligente Rollladentechnik. Darüber hinaus ist es möglich, unterschiedliche
Förderprogramme miteinander zu kombinieren, etwa über die Bausteine 15 bis 17 der
barrierefreie Umbau des Badezimmers. So
ist für den Fall der Fälle alles entsprechend
vorbereitet und Haus- sowie Wohnungsbesitzer können schon heute den modernen
Komfort genießen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.somfy.de
Die funkgesteuerte Rollladen- und Sonnenschutztechnik von Somfy kann jetzt günstig über die KfW finanziert werden. Niedrige Zinsen von
aktuell nur 1,51 Prozent machen die Investition in die Zukunft besonders lukrativ. Foto: Somfy
50
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Fotobeton – ein inzwischen kalkulierbares Stilmittel für Sichtbeton
anschließend in die saubere Betonschalung
gegeben und verklebt. Dann wird der Vorsatzbeton eingefüllt, nach etwa einem Tag
aus der Schalung entnommen und mit einem
Wasserstrahl abgewaschen. Dadurch wird
die durch den Kontaktverzögerer zerstörte
Zementmatrix abgespült und das Bild wird
durch unterschiedlich tiefe Auswaschungen
auf der Betonoberfläche sichtbar. Laut
Mitentwickler Bernd Reisacher sei das
Verfahren so weit optimiert, dass nicht nur
Schwarz-Weiß-Bilder abgebildet werden
könnten, sondern auch Halbtonbilder.
Die Idee für Fotobeton stammt ursprünglich aus Frankreich. Erste Betonbilder
waren dort bereits Anfang der 90er Jahre zu
sehen. Das nun von Fabrino entwickelte
Verfahren wird als sehr komplex beschrieben, deshalb liefert das Unternehmen
das Produkt nur nach einer Beratung und
Anwendungsschulung aus. Denn um einen
optimalen Erfolg zu erzielen, müssen sämtliche Parameter stimmen. „Durch falsche
Anwendung können zum Beispiel unregelmäßige Auswaschungen erzielt werden oder
die Kantenbildung ist ungenau“, beschreibt
Mitentwickler Dr. Martin Rockermaier zwei
mögliche Fehler. Die Fehlerquellen seien
sehr vielfältig; so könne etwa eine falsche
Betonmischung die Ursache sein.
Ein großes Bild
aus vielen Teilbildern
D
ie Einsatzmöglichkeiten für Fotobeton sind nahezu unbegrenzt: Als
extravagante Fassade, helfender
Wegweiser, Kunst am Bau oder im Rahmen
eines Firmen-CIs. Obwohl diese Art der
Gestaltung keine Neuentwicklung ist,
schreckten viele potenzielle Anwender
bisher davor zurück: Kein gleichmäßiges
Auswaschbild, unterschiedliche Farbgebungen und Fleckenbildungen waren weit
verbreitete Probleme und führten nicht
selten zu Regressforderungen. Einem Unternehmen aus dem Allgäu soll in Sachen Foto-
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
beton nun der Durchbruch gelungen sein:
Die Fabrino Produktionsgesellschaft mit
Sitz in Aitrach hat laut eigenen Angaben ein
unkompliziertes und bisher fehlerfreies Verfahren entwickelt, um Bilder auf Beton zu
bringen. Zum Einsatz kommt ein so genannter Waschbetonaktiverer – in Fachkreisen
auch Oberflächenverzögerer genannt. Fabrino-Geschäftsführer Dr. Klaus Hörmann erklärt das Verfahren: „Der von uns entwickelte Waschbetonentaktiverer wird mit einem
speziellen Druckverfahren auf eine Kunststofffolie aufgedruckt.“ Diese Folie wird
Der Bildgröße sind außer durch die Druckanlage für die Folie keine Grenzen gesetzt,
allerdings: „Die Fotos sollten nach unserer
Erfahrung nicht größer als 1 mal 2 Meter
sein“, so Reisacher. So hätten sich bisher
die besten Ergebnisse erzielen lassen. Die
Beschränkung wird mit Teilbildern umgangen, die aneinander gekachelt werden. Das
heißt, ein großes Bild wird einfach aus vielen kleinen Teilen zusammengesetzt.
Als Zielgruppe für Imago, wie die Fotobetonfolie bei Fabrino heißt, hat das Unternehmen Betonfertigteilwerke, Betonwerksteinhersteller sowie Architekten im
Visier. Die Kosten sind geringer als allgemein angenommen und der Preis pro Bild
sinkt deutlich, wenn der Kunde mehrmals
das gleiche Motiv in Auftrag gibt.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.fabrino.eu
51
Berichte
Design trifft Kalkulation
Innovativer Datenaustausch zwischen CAD und AVA
D
er Softwarehersteller Softtech aus
Neustadt/Weinstraße
beschreitet
neue Wege und stellte auf der diesjährigen Messe Deubau in Essen erstmals
die Lösung Tango vor. Der Name ist Programm, denn durch Tango harmonieren,
wie beim gleichnamigen Tanz, Design und
Kalkulation zum größtmöglichen wirtschaftlichen Nutzen von Planungsbüros, aber auch
Bauträgern, Bauunternehmen, Projektentwicklern und Projektsteuerern.
Design trifft Kalkulation – im Alltag von
Planern und Architekten ist dies oft mit
Problemen verbunden: CAD-Pläne, Mengen­
ermittlung, Kostenberechnung, Materialauswahl, Gebäudeinformationen sind nur einige
Stichworte, die den Planungsalltag in diesem
Zusammenhang bestimmen. Im Zusammenspiel von CAD und AVA ist das reibungslose
Zusammenspiel oftmals nicht gewährleistet.
Schnittstellenproblematiken führen zumeist
zu Datenverlusten, Fehlern oder Ungenauigkeiten. Die reibungslose Übernahme bzw.
Weitergabe von Planungsdaten zwischen den
beiden Aufgabenbereichen ist nicht gewährleistet und damit ein effektives Weiternutzen
der Gebäudeinformationen unmöglich.
In vielen Unternehmen findet daher so gut
wie überhaupt kein Austausch zwischen
Planung und Baukostenermittlung bzw. AVA
statt. Das kostet Zeit, ist unwirtschaftlich und
birgt Fehlerquellen. Falsche Zahlen und
unterschiedliche Projektstände sind die häufige Folge. Dabei sind exakte Baukosten schon
ab der Entwurfsphase heute existenzielle
Grundlagen für alle Beteiligten in der Baubranche – und das nicht erst seit der Novellierung der HOAI im Herbst 2009.
Die Software Tango garantiert ein Höchstmaß an Sicherheit und Produktivität bei der
Mengen- und Baukostenermittlung. Tango
gewährleistet einen intensiven, unkomplizierten und raschen Datenaustausch zwischen
beliebigen CAD- und AVA-Systemen, ist also
herstellerübergreifend. Damit geht Softtech
weit über bestehende Ansätze im Markt hinaus. Denn mit Tango ist es erstmals gelungen,
die fast unüberschaubare Fülle an CAD- und
52
AVA-Programmen und deren Daten-Inkompatibilität zu überwinden und ein neuartiges
Produktiv-Werkzeug zu schaffen. Dabei ist es
wichtig, dass bisherige Arbeitsweisen und
Systeme weiter eingesetzt werden können, da
die Mitarbeiter eingearbeitet sind und die bisherigen Investitionen geschützt werden. Genau
hier setzt Tango an: Die Software regelt über
standardisierte IFC- und GAEB-Schnittstellen
die Kommunikation zwischen vorhandenen
CAD- und AVA-Programmen sowie zwischen
extern erstellten oder genutzten Projektdaten. Tango stellt dem Nutzer konfigurier­
bare Werkzeuge zur Verfügung, etwa einen
Kostenmanager mit ABC-Analyse, Raumbuch
und Mengenermittlung. In das Programm ist
außerdem ein grafischer Viewer integriert,
der interaktiv die Beschreibungsmerkmale der
Gebäudeteile optisch darstellt. Entsprechend
dazu gibt es einen in die Grafik zurückgekoppelten Auswertungsbereich. Darüber hinaus können mit Tango einfache 2D-Pläne in
stimmige 3D-Gebäudemodelle umgewandelt
werden. Für eine Flächenauswertung ist
das Arbeiten mit einer einfachen 2D-Geometrie möglich.
Beliebige Kombinationen nahezu aller
CAD- und AVA-Programme und Daten sind
denkbar, ohne dass der bestehende Arbeitsablauf von Planern geändert werden muss.
Das Ergebnis sind genaue und nachvollziehbare Baukosten in jeder Planungsphase, eine
erhöhte Produktivität und damit eine erheblich größere Effektivität.
Möglich wurde Tango, weil Softtech seit 25
Jahren Softwartelösungen für Planer und Architekten entwickelt und CAD- und AVA-Software aus einer Hand anbietet. Gleichwertiges
Fachwissen und kontinuierliche Weiterentwicklung waren die Voraussetzungen, um mit
Tango ein optimal funktionierendes und unabhängiges Bindeglied zwischen CAD und
AVA zu entwickeln.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.softtech.de.
Die neue Software Tango von Softtech gewährleistet ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen
CAD und AVA – und das völlig unabhängig von der eingesetzten Software.
Foto: Softtech
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Rockwool Klimaund Umweltbericht 2009
Die Erderwärmung stoppen – hier und jetzt
G
ladbeck – Der gerade erschienene
Klima- und Umweltbericht 2009 des
Steinwolle-Marktführers Rockwool
dokumentiert es eindrücklich: Rund 1.900
Euro und elf Tonnen CO² kann eine Familie
pro Jahr einsparen, die ein 30 Jahre altes
und 150 Quadratmeter großes Haus zum
Niedrigenergiehaus macht. Und auch die
Volkswirtschaften Europas profitieren unmittelbar, wenn jetzt in mehr Energieeffi­
zienz im Gebäudebestand investiert wird.
Hunderttausende Arbeitsplätze könnten
entstehen, jährlich Energiekosten von vielen hundert Milliarden Euro gespart und
die CO²-Emissionen um mehrere hundert
Millionen Tonnen reduziert werden.
Nach wie vor werden für die Beheizung
beziehungsweise Kühlung von Gebäuden
rund 40 Prozent der weltweit verbrauchten
Energie eingesetzt. So lange sich daran
nichts ändert, ist das Ziel, den Klimawandel
aufzuhalten, kaum zu erreichen. Dabei stehen bereits heute Baustoffe und Techniken
zur Verfügung, mit deren Hilfe die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden genauso
wie von Neubauten deutlich verbessert werden kann. Volker Christmann, Vorsitzender
der Geschäftsführung bei der Deutschen
Rockwool, hält die Zeit der Ausreden für abgelaufen: „Schon heute können Gebäude errichtet werden, deren Nutzung null CO²Ausstoß verursacht. Auch Bestandsgebäude
können wir derart modernisieren, dass sie
nahezu diese Energieeffizienz erreichen. Es
gibt einen Weg, um innerhalb kurzer Zeit
unsere Gesellschaft in eine ressourcenschonende Gesellschaft zu verwandeln. Innerhalb
kurzer Zeit, weil wir die Mittel dafür bereits
in unseren Händen halten – Wärmedämmung, Niedrigenergiefenster, Solarenergie
und vieles mehr.“
Vorrangig Entscheidungsträgern in der
Politik soll der neue Rockwool Klima- und
Umweltbericht als Informations- und Inspirationsquelle dienen. Aber auch Architekten,
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Planern, Fachhandwerkern, Baustoffhändlern und Bauherren kann er als stichhaltiger Argumentationsleitfaden dienen, der
die wichtigsten Fakten zur Rolle der Gebäude im Kampf gegen den Klimawandel
zusammenfasst. Sie sind herzlich eingeladen, ein kostenloses Exemplar zu be-
stellen oder im Internet herunterzuladen.
Interessenten finden den Klima- und Umweltbericht 2009 ab sofort unter:
www.rockwool.de im Downloadbereich oder sie
können ihn unter [email protected] anfordern.
53
Berichte
Das Fassadendesign ArtMe
Innovative Produkte haben einen weltweiten Absatzmarkt
D
ie Hersteller der Bau- und Bauzuliefererindustrie setzen bei der Entwicklung
neuer und verbesserter Produkte zunehmend auf innovative Baumaterialien und
gute Ausstattungen
Innovation und Kreativität sind zwei Aspekte,
die immer wichtiger werden und entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eines Werkstoffes während der gesamten Lebensdauer haben. Nicht zuletzt sind es
doch die Werkstoffe, die dem Baukörper seine
Unverwechselbarkeit in Form und Funktion verleihen. Und es sind die Hersteller dünnwandiger
Metallleichtbauelemente, die seit über 60 Jahren
für die Realisierung von Dach- und Wandkonstruktionen moderner Wirtschafts- und Industriebauten nicht nur interessante Werkstoffe anbieten, sondern komplexe Lösungen für globale,
gesetzliche Aufgabenstellungen, wie z. B. den
Klimaschutz mit Effizienzverbesserungen in Prozessen, die letztendlich zu spektakulären Einsparungen des viel diskutierten CO²-Ausstosses
führen, oder mit völlig neuen Technologien, die
besonders positiv die Nachhaltigkeit eines Bauprojektes beeinflussen. Ihnen haben wir es zu
verdanken, dass die moderne Metallleichtbauweise aus der heutigen Industrie-Architektur
nicht mehr wegzudenken ist.
sophie kompetent, konsequent und mit
Produkten aus insgesamt fünf Produktlinien variantenreich umsetzt. Von diesem Know-how
profitieren Bauherren, Architekten und Verarbeiter gleichermaßen.
Qbiss by trimo ArtMe Bläschen.
Qbiss by trimo ArtMe Linien.
Qbiss by trimo ArtMe Puzzle einfach.
Neue Design-Technologie für
eine lebendige Architektur
Gerade im Metallleichtbau ermöglichen die
kontinuierlich gesteigerten Festigkeiten und
weiter verbesserten Verarbeitungseigenschaften
hochfester Verbundelemente zusammen mit
neuen Fertigungsverfahren innovative Konstruktionen, die sich durch ein hervorragendes Design und bauphysikalische Ausstattungen auszeichnen. Ein aktuelles Beispiel für die gelungene
Symbiose von Ästhetik und Nachhaltigkeit ist
das innovative Fassadenelement-Design. ArtMe
des europäischen Herstellers Trimo. Hiermit lassen sich die Fassaden trister Industrieprojekte zu
unverwechselbaren Designerobjekten aufwerten.
Der heutige Technologievorsprung von Trimo
basiert auf seiner Idee, mit einer unbegrenzten
Formensprache mehr Individualität und Gestaltungsfreiheit in der Systemelementtechnik erreichen zu können. Den Produktentwicklern ging
es vorrangig darum, mit einfachen Konstruktionen den Bauherren und Planern neue visuelle
Möglichkeiten zu eröffnen. So entstehen aus Visionen in Metallleicht-bauweise im täglichen
Spannungsverhältnis zwischen Idee, Entwicklung und Markt neue moderne Fassadenkonzepte, die Trimo getreu seiner Unternehmens-philo54
Qbiss by trimo ArtMePuzzle doppelt.
Fotos: Trimo, d.d. / Si
Ultimativer Ausdruck durch
individuelle Gestaltungsvielfalt
Technisch betrachtet handelt es sich bei dem
Shootingstar der Trimo Produktpalette um ein
neues Fassadendesignelement, das auf den stabilen, fugendichten Qbiss by trimo- oder den
Gladio Fassadenelementen verwendet werden
kann. Weitere Vorteile sind – wie bei allen anderen Trimo Dach- und Fassadenelementen – die
guten bauphysikalischen Leistungsmerkmale,
der individuelle Elementzuschnitt und der hohe
Grad der Vorkonfektionierung, der eine effektive Gewerke übergreifende Bauabwicklung und
zügige Montage gewährleistet. Die Montage erfolgt verdeckt, die Verlegung ist vertikal oder
horizontal möglich.
Die Fassadenelemente sind der Baustoffklasse A 2 EN ISO 1182 zuzuordnen und garantieren
hohe Scher-, Zug- und Druckfestigkeiten. Die
Trimo Dach- und Fassadenelemente bezeichnet
man als leichte Konstruktionen. Das Besondere
daran ist der Elementaufbau und der Materialverbund. Beidseitige verzinkte und beschichtete
Stahlblech-deckschichten, hergestellt im Coil
Coating-Verfahren, sorgen für die geforderte
hohe Lasttragfähigkeit. Die Außenschale ist 0,7
mm stark, die Innenschale mindestens 0,5 mm
stark. Aufgrund der guten Produktausstattung
ohne thermische Brücken verfügen die Elemente über hervorragende bauphysika-lische Eigenschaften. Es werden Baubreiten von 1000 mm
und 1200 mm und Längen bis 14 m angeboten.
Mit ArtMe wird die Fassade
zu einer Leinwand
Ästhetisch betrachtet erhalten Gebäudefassaden durch ArtMe einen unverwechselbaren Charakter, der die Blicke auf sich zieht. Trimo bietet
standardmäßig drei verschiedene Optiken (Puzzle, Luftblasen und Linienführungen) an. Das hat
es bisher noch nicht gegeben und bedeutet völlig neue Perspektiven für die innovative Fassadengestaltung mit Metallleichtbauelementen.
Mit ArtMe wird die Fassade zu einer Leinwand.
Durch die unterschiedlichen Designs und Musteranordnungen werden große Flächen in attraktive Fassadenabschnitte mit lebendigen Landschaften, Bildern oder Grafiken unterteilt, was
gerade bei großflächigen Projekten (z. B. Hochregallager) oder bei Komplexen mit mehreren
gleichen Gebäuden einen erheblichen, unvergleichbaren gestalterischen Vorteil mit sich
bringt. Für die konsequente Umsetzung seiner
Entwurfsidee stehen dem Planer diverse Farb­
varianten, Eckausbildungen und Befestigungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Darüber hinaus lässt sich mit ArtMe fast jedes
frei gestaltetes Motiv realisieren – mit ganz erstaunlichen Effekten. Ausgefallene Dekore sind
ebenso möglich, wie maßgefertigte Firmenkennzeichnungen, Intarsien oder Abbildungen mit
Tiefenwirkung, bzw. die Simulation z. B. einer
Ornamentfassade und das alles besonders wirtschaftlich, nachhaltig und obendrein ohne dass
zusätzliche Elemente, Haftmittel oder strukturelle Bauteile erforderlich sind.
Die Kompetenzen von Trimo mit seinen über
ca. 1.200 Beschäftigten sind breit gefächert –
von der Entwicklung über die komplette Fertigungstechnik bis hin zum flächendeckenden
Vertrieb und dem technischem Support.
Die gestalterische Vielfalt ist so grenzenlos,
wie die Einsatzmöglichkeiten der bewährten
Dach- und Fassadenelemente.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.trimex-online.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Sicherheit mit Farben
A
ktuell wurde die bauaufsichtliche
Zulassung für das Brandschutz - Beschichtungssystem HENSOTHERM®
3 KS F90 INNEN um die Anwendung auf
geschlossenen Stahlprofilen im Innenbereich erweitert. Die Rudolf Hensel GmbH
ermöglicht damit als einziger deutscher
Hersteller, dass runde und eckige Hohlprofile ohne Gutachten und Zustimmung im
Einzelfall in ein Brandschutzkonzept F90
mit einbezogen werden können. Die der Zulassung zugrunde liegenden Materialprüfungen wurden nach dem hohen Standard der DIN 4102 durchgeführt.
Das transparente Holzbrandschutzsystem
HENSOTHERM® 1 KS wurde mit einem
neuen Decklack geprüft und zugelassen. Der
Decklack HENSOTOP 84 AF enthält keinerlei
aromatische Lösemittel, wie etwa Xylol. Eine
gute Nachricht für Bauherren und ausführende Firmen. Denn gerade beim Einsatz in Krankenhäusern, Schulen und Kinder-
gärten sind die Anforderungen an die Verträglichkeit von Baustoffen für Mensch und
Umwelt sehr hoch.
Auch das HENSOTHERM® 4 KS-Brandschutzsystem für Stahlprofile ist weiter entwickelt worden. Es besteht aus der Grundierung HENSOTOP AQ, der intumeszierenden
Brandschutz-Beschichtung HENSOTHERM 4
KS und dem Decklack HENSOTOP 84 AQ.
Alle System-Komponenten haben eine Re­
zeptur auf Wasserbasis. Die bauaufsichtliche
Zulassung wurde nun um die Anwendung
auch auf verzinkten Stahlprofilen erweitert.
Der Decklack des Systems bietet mit seiner
breiten Farbpalette nach RAL, Sikkens oder
NCS, aber auch nach individuellem Farbmuster, die Möglichkeit, Stahlkonstruktionen
noch eindrucksvoller architektonisch hervor
zu heben.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.rudolf-hensel.de
Energetische Dachsanierung
mit Sonderlösung
I
n den 70er Jahren entstanden im Münchner Stadtteil Schwabing zwei Einfamilienhäuser mit typischen, weit nach unten
gezogenen Dachflächen – gedeckt mit kleinformatigen Eternit Dachplatten in Blauschwarz. Nach über 30 Jahren war nun die
Sanierung eines der Wohnhäuser nötig. Dabei war es dem Bauherrn wichtig, das Gebäude energetisch zu sanieren ohne das
Erscheinungsbild spürbar zu verändern.
Die nicht mehr intakte Dampfbremse und
die 10 Zentimeter dicke Mineralwolledämmung wurden komplett entfernt. Danach installierte die mit den Dacharbeiten beauftragte Dachdeckerei Karwinski eine neue
Dampfbremse sowie 180 Millimeter Vollsparrendämmung. Um die Dämmleistung zu
maximieren wurde darauf zusätzlich eine 50
Millimeter starke Eternit Aufsparrendämmung, Typ Etertherm L-PUR+, befestigt.
­Abschließend schützt die Eternit Dachfolie
Rofatop 135 vor Feuchteeintritt. Auf Konterlattung und Lattung montiert, bedecken glatBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
te, blauschwarze Eternit Dachplatten die
neue homogene Dachfläche. Sechs auf die
Dachfläche aufgesetzte Solarkollektoren dienen der Warmwasser-Erzeugung.
Die einst angewandte Verlegung der Dachplatten entspricht heute nicht mehr dem Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Die 60 x 30 Zentimeter großen Platten
dürfen demnach nur hochformatig in Doppeldeckung verlegt werden. Da der Bauherr
die möglichst originalgetreue Wiederein­
deckung des Daches wünschte, holten Architekt Martin Fassnacht und Dachdecker
Konrad Karwinski fachkundigen Rat beim
Hersteller ein. Die Lösung, die Eternit vorschlug, liegt in der Höhenüberdeckung: Hier
wurden die Vorgaben für die Verlegung des
in der Höhe gleichen Formates 30 x 30 Zentimeter angenommen. Mit um 90 Grad gedrehten Dachplatten konnte die Dachsanierung so zur vollsten Zufriedenheit des
Bauherrn fertiggestellt werden.
Weitere Informationen unter: www.eternit.de
55
Berichte
Beiboot fürs Mutterschiff mit VMZINC
Neubau einer Business-Lounge an der Kieler Förde
D
Maritime Architektur an der Kieler Förde:
Die neue Business-Lounge der Sparkassen-Arena dockt wie ein Beiboot ans Mutterschiff an.
Foto: VMZINC, Essen
ie lange als Ostseehalle bekannte,
heutige Sparkassen-Arena im Herzen von Kiel hat einen maritimen
Anbau bekommen. Wie ein Beiboot schwebt
die neue Business-Lounge neben dem Mutterschiff. Das für Dach, Fassade und Unterdeckung verwendete Titanzink in der Oberflächenqualität Anthra-Zinc von VMZINC
aus Essen erinnert an Schiffsplanken. Es
bildet einen starken Gegenpol zu den offenen Glasflächen und der hellen Fassade der
bestehenden Halle.
Die komplett verglaste Pfosten-RiegelKonstruktion des Erdgeschosses nimmt Gestaltungselemente der Haupthalle auf. Für
die doppelte Krümmung der Fassade des
Obergeschosses wurden die verwendeten
Flatlock-Profile individuell vor Ort angepasst
und verfalzt. Die durchgesetzten Falze der
Profile erzeugen die glatte, flächenbündige
Oberflächenstruktur. Das Dach wurde klassisch mit einer Doppelstehfalz eingedeckt.
2008 wurde das Architekturbüro Schnittger Architekten+Partner aus Kiel mit dem
Neubau des multifunktionalen Veranstaltungsbereichs für bis zu 350 Personen beauftragt. Nach nur achtmonatiger Bauzeit
konnte die Business-Lounge im Februar
2009 eröffnet werden. Der Anbau ist im OG
an die Halle angeschlossen, verfügt zusätzlich über einen eigenen Zugang und kann so
auch autark genutzt werden.
Die neue Business-Lounge bildet mit der
Sparkassen-Arena eine harmonische Einheit
und kann zugleich aus architektonischer
Sicht eigenständig neben ihr bestehen.
Strukturierter Fassadenaufbau
mit VMZ Stulppaneelen
E
s erinnert an die klassische Holzbauweise in der Architektur: Das horizontal verlegte Stulppaneel von VMZINC aus Essen. Für die Renovierung oder
den Neubau gleichermaßen einsetzbar, verbindet die einfach zu installierende Lösung
gestalterische Ansprüche an eine strukturierte Fassadenfläche mit einer hohen
Schutzfunktion. Es eignet sich für vorgehängte, hinterlüftete Fassaden – für die Bekleidung der ganzen Fassadenfläche ebenso wie für einzelne Wandabschnitte und
Gauben. Spezielle Werkzeuge sind für den
Aufbau nicht notwendig.
Die Paneele werden einseitig an der Seite
des Taschenprofils durch Schrauben oder
Nieten mit der Unterkonstruktion verbunden
und über eine Länge von 1,80 m im Festpunktbereich direkt befestigt. Sowohl eine
Holz- als auch eine Metallunterkonstruktion
sind möglich. Um die thermisch bedingte
Längenänderung der Paneele aufnehmen zu
können, erfolgt die Befestigung in den übrigen Bereichen über Langlöcher.
Angeboten wird das Stulppaneel in den
Oberflächenqualitäten Quartz-Zinc und An56
thra-Zinc. Die Materialdicke liegt bei 0,8
mm, die Profilhöhe bei 35 mm. Gewählt werden kann zwischen den Längenmaßen 2 m
und 3 m. Das Achsmaß beträgt 200 mm.
Stoßverbinder, Endprofile sowie Fußstreifen
gehören zum Sortiment. Weitere Anschlussprofile sind auf Anfrage erhältlich.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.vmzinc.de.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Energy2 Konjunkturpaket 2010
von Schüco
Das Plus für Wirtschaft, Staat und Klima
Acht attraktive Aktionspakete und eine der umfangreichsten Referenzbibliotheken
der Branche mit bereits jetzt mehr als 300 realisierten Projekten
B
ielefeld. Dranbleiben heißt die Devise für Architekten und Verarbeiter in
Kooperation mit Deutschlands Bauämtern. Der größte Teil des Finanz- und
Auftragsvolumens ist nicht im Jahr 2009
zur Umsetzung gekommen und zahlreiche
Kommunen nutzen die Mittel aus dem staatlichen Konjunkturpaket II noch gar nicht.
Schüco schafft Märkte – und führt das im
letzten Jahr erfolgreich eingeführte Energy²
Konjunkturpaket auch in 2010 fort. Bis zum
15. September verlängert Schüco seine acht
Aktionspakete, mit denen sich das staatliche Konjunkturpaket II nutzbringend wie
wirtschaftlich effizient für den Partner nutzen lässt. Die Aktionspakete mit der Expertise von Schüco werden zu Sonderkonditionen angeboten. Ein Vorteil für bestehende
wie neue Schüco Partner im Wettbewerb
der energetischen Gebäudesanierung von
Schulen, Universitäten und anderen öffentlichen Gebäuden.
Großes Potenzial für den
Metallbau – konsequent
dranbleiben
Vorher: Undichte Fenster in der Geschwister
Scholl Realschule in Süssen vor der Sanierung.
Wolfgang Schneider, Schüco Vertriebsdirektor Metallbau Deutschland: „Die Ausführung
zahlreicher öffentlicher Projekte aus dem
Konjunkturprogramm hat sich zeitlich verschoben und es steht noch ein großes Potenzial an Fördermitteln bereit. Wir empfehlen
konsequent dranzubleiben, denn die Vergabe aller Projekte soll bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Deshalb verlängern wir unsere Aktionspakete und bieten zugleich
umfangreiche Informationen für die Beratung vor Ort sowie neue innovative OnlineServices, die unsere Position als bester Partner für die energetische Gebäudesanierung
im Rahmen des Konjunkturpakets II unterstreichen. Metallbauer wie auch Architekten
profitieren auf diese Weise im Dialog mit
Städten und Kommunen.“
Neue Energy2 OnlineServices – Kompetenz
auch für unterwegs
Nachher: Großer Tageslichteinfall, bestmögliche Energieeffizienz – mit Schüco Fenstern
AWS 75.SI spart die Geschwister Scholl Realschule in Süssen 12.283 Liter Heizöl im Jahr.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Schüco hat im Rahmen des Konjunkturpakets II bereits eine Vielzahl von Objekten realisiert. Mehr als 300 Referenzen aus dem
öffentlichen Bereich mit detaillierten Informationen zu Objekt, Standort, Serie und
Konstruktion füllen bereits die neue Referenzbibliothek des Unternehmens. Ob im
Büro oder unterwegs: Wer nach Schüco Re-
ferenzobjekten sucht – beispielsweise für ein
Gespräch mit kommunalen Bauträgern –
wird mit der Energy² App fündig. Die iPhone-Anwendung Energy² App bietet eine der
umfangreichsten Referenz-Zusammenstellungen ihrer Art in der Branche und ist mit
permanenten Updates kostenlos unter www.
schueco.de/konjunkturpaket-app erhältlich.
Weitere Informationen in Bild und Ton liefert
ab sofort Schüco Energy² TV. Dort berichten
Schüco Partner und Architekten über Ihre
Erfahrung bei der Umsetzung von Konjunkturpaket-Objekten. Die neuen Online-Services komplettiert der Energy² Calculator.
Über den Energiesparrechner lassen sich die
Einsparungen durch Sanierungsmaßnahmen
bei Fenstern und Fassaden berechnen. Mit
den genannten Services, die schnell, zeitnah
und mobil verfügbar sind, geht Schüco mal
wieder einen Schritt voraus und bietet für
alle am Baubeteiligten zeitnahe Projektdetails. Alle Services sind online unter www.
schueco.de/konjunkturpaket abrufbar –
ebenso wie ausführliche Informationen zu
den acht Aktionspaketen.
Die aktuellen Aktionspakete
im Kurzüberblick
Zum Schüco Energy² Konjunkturpaket gehören aufeinander abgestimmte Komplett­
lösungen aus einer Hand, die bei der ener­
getischen Gebäudesanierung vor allem
öffentlicher Einrichtungen besonders nachgefragt sind und von Schüco zu Sonderkonditionen angeboten werden. Ein Vorteil, von
dem Schüco Partner, Planer und Bauämter
gemeinsam profitieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Folgende Aktionspakete werden angeboten:
Schüco Fenster AWS 75.SI (Aktionspaket 1),
Öffnungsbegrenzer (2), Schüco TipTronic
Oberlichter (3), CO² Sensor (4), Schüco Fassade FW 50+.SI/FW 60+.SI (5), Schüco Raff­
store BEB 80 mit Tageslichttechnik (6),
Schüco Metallbau Maschinen (7) und Schüco Software (8).
Weitere Informationen unter:
www.schueco.de/konjunkturpaket
57
Berichte
Edler Kubus mit Blick in die Alpen
Hagemeister-Klinker sichert Nachhaltigkeit des City Parks Oberhof
N
Würfelförmige Gebäude mit ausdrucksstarker
Hagemeister-Klinkerfassade verleihen dem City
Park Oberhof ein hochwertiges Erscheinungsbild.
achhaltigkeit, Energieeffizienz und
Modernität kennzeichnen die Bauprojekte der Schweizer Generalunternehmung Anliker AG. Kriterien, die Entwurfsarchitekt Holger Eckell auch an Konzept und Realisierung der beiden parallelen
Wohngebäude und des Geschäftshauses
des City Parks Oberhof in unmittelbarer
Nähe zum Zentrum Emmen und nur wenige
Minuten von Luzern entfernt angelegt hat.
Die klar gegliederten fünf- und sechsgeschossigen Kuben mit ausdrucksstarkem
Mauer­werk aus Hagemeister-Klinker in klassischen Dunkelrot- und Brauntönen gemischt
mit fast ornamentartig eingearbeiteten hellen
Einzelsteinen verleihen dem Standort ein
hochwertiges Erscheinungsbild.
„Wir investieren beim Bau in anspruchsvolle Materialien, die wenig Unterhalt erfordern,
effizienten Energieeinsatz garantieren und
somit langfristig wirtschaftlich sind“, erläutert Markus Sidler, Vize Direktor der Anliker
AG Generalunternehmung, die Entwurfsvorgaben seines Unternehmens. Auch beim City
Park Oberhof mit zwei würfelförmigen
Wohngebäuden und einem Geschäftshaus
auf einem parkähnlichen Grundstück setzt
der Bauherr auf eine nachhaltige, energieeffiziente und moderne Architektur mit lang-
Auch den Sonnenschutz hat Entwurfsarchitekt Holger Eckell auf die cremefarbenen
Einzelsteine der Fassade abgestimmt.
Eine Mischung von sechs abgestimmten
Formaten bereichert die Gestaltungsvielfalt des Hagemeister-Klinkers Alt Berlin.
Fotos: Hagemeister
58
Cremefarbene Einzelsteine eingemischt in
klassische Dunkelrot- und Brauntöne aus dem
Nottulner Klinkerwerk Hagemeister prägen
die Fassade des attraktiven Wohnstandortes.
lebigen Baustoffen. Das Konzept zeigt Erfolg: Der Gebäudekomplex an der Hochdorfer
Straße ist ein attraktiver Wohnstandort, der
Bewohner und Geschäftsleute begeistert.
Die Obergeschosse der Gebäude mit 36
Wohnungen gewähren unverbaute Aussichten
bis weit in die Alpen. Das versetzt stehende
Geschäftshaus bietet großzügige Räume für
Büro- und Schulnutzung.
Das Energiekonzept des City Parks verzichtet vollständig auf den Einsatz fossiler
Brennstoffe und reduziert den Energiebedarf gegenüber herkömmlicher Bauweise um
50 Prozent. Im Inneren sorgt eine Grundwasserwärmepumpe für energieeffiziente
Wassererwärmung und ressourcenschonendes Heizen. Dreifach verglaste Fenster und
großzügige Loggien in bronzefarbenen Aluminiumrahmen schützen vor Verkehrslärm
und Wärmeverlust und sichern zusammen
mit der wärmegedämmten Außenhülle die
zertifizierte Energieeffizienz. „In dieses Konzept zum nachhaltigen Bauen passt sehr gut
die Fassadengestaltung mit HagemeisterKlinker, weil der massive Stein mit seinem
edlen Erscheinungsbild für eine positive Lebendigkeit sorgt und über Jahrzehnte keine
Instandhaltung erfordert“, erläutert Sidler
die Materialwahl.
Für die freundliche, je nach Lichteinfall
und Sonnenstand wechselnde Fassadengestaltung hat das Nottulner Klinkerwerk eigens
die Sortierung „Emmenbrücke“ im Dünnformat gebrannt. Klassische Dunkelrot- und
Brauntöne mit hellen Partien und anthrazitschwarzen Kohle-Anflammungen prägen auf
einer Fläche von 3.100 Quadratmetern die
abwechslungsreiche Farbgestaltung. Die Verarbeitung einzelner heller Klinker in Horizontal- und Vertikalausrichtung setzt zusätzlich Akzente und sorgt für eine freundliche
Lebendigkeit.
Dieses Zusammentreffen von reduzierter
Gebäudekubatur und edlem Fassadenmaterial in einem energieeffizienten Gesamtkonzept machen den Reiz des modernen Wohnund Geschäftsstandortes vor der Kulisse der
Zentralschweizer Berge aus. „Mit seiner
zeitlos modernen Erscheinung, die sehr edel
und zurückhaltend ist, wertet der City Park
Oberhof das ganze Gebiet auf“, beschreibt
Sidler die Wirkung des Gebäudekomplexes,
der Nutzer und Passanten gleichermaßen
begeistert.
Weiter Informationen im Internet unter:
www.hagemeister.de
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Folienfreie Dachsanierung
dank Holzfaserdämmstoff
Mit HOMATHERM jetzt bis zu 30% Kostenvorteil sichern
E
twa ein Drittel des jährlichen Energieverbrauchs wird in Deutschland zur
Beheizung von Gebäuden verwendet.
Ein erheblicher Teil dieser Wärme geht über
unzureichend gedämmte Dächer wieder verloren. Mit der folienfreien Dachsanierung
von außen bietet HOMATHERM jetzt die
Möglichkeit, auch ausgebaute Dachgeschosse ohne viel Schmutz und großen Aufwand
kostengünstig auf den Höchststandard zu
dämmen.
2010 steht für HOMATHERM ganz im
Zeichen der energieeffizienten Sanierung.
Ein umfangreiches Sortiment an flexiblen
Dämmmatten und druckfesten Dämmplatten
schafft vielfältige Möglichkeiten für die
Dachsanierung. Mit einer Kombination der
flexiblen Dämmmatte holzFlex© standard
und der druckfesten Unterdeckplatte UD - Q11
protect bietet der Hersteller jetzt auch die
folienfreie Dachsanierung von außen. Dabei
spart der Wegfall eines Arbeitsganges erheblich Zeit und Kosten bis zu 30 Prozent.
klemmen und passen sich perfekt an diese an.
Durch die hohe Rückstellkraft der Dämmmatten werden unkontrollierte Hinterströmungen
und somit Konvektionen vermieden.
Dämmen auf Höchststandard
Mit den ökologisch nachhaltigen Dämmstoffen
von HOMATHERM werden selbstverständlich auch die gesetzlichen Anforderungen
der Energiesparverordnung nach einem
Wärmedurchgangskoeffizient von Umax =
0,24 W/(m²K) für sanierte Dachgeschosse
erfüllt. Schon 140 Millimeter holzFlex© protect und eine 80 Millimeter dicke UD-Q11
protect Unterdeckplatte erreichen einen U-Wert
von 0,19 W/(m²K). Mit einer gängigen 180
Millimeter Holzfaserdämmung und einer
Unterdeckplatte von ebenfalls 120 Millimeter ergibt sich bereits ein Spitzen - U - Wert
von 0,14 W / (m²K). Dazu bieten alle HOMATHERM Produkte einen optimalen sommerlichen Hitzeschutz sowie einen sehr guten
Schall- und Brandschutz.
Die folienfreie Dachsanierung mit HOMATHERM Dämmstoffen ist bauphysikalisch
sicher und entspricht den anerkannten Regeln der Technik. Bauschäden infolge undichter Dachfolien, wie sie bei Sanierungen
immer wieder vorkommen, sind ausgeschlossen. Stattdessen bietet die folienfreie
Dachsanierung mit HOMATHERM Produkten – durch den Wegfall der komplizierten und teuren Verlegung der Dampfbremsbahn – ein kostengünstiges und sicher
gedämmtes Dach.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.homatherm.com
Überzeugende
Dämmeigenschaften
Ist die innere Beplankung luftdicht (laut DIN
4108/Teil 7), kann bei der Dachsanierung
von außen auf den nachträglichen Einbau
einer Dampfbremsbahn verzichtet werden.
Damit entspricht die Konstruktion den anerkannten Regeln der Technik und bietet die
nötige Rechtssicherheit. Feuchteprobleme,
wie sie bei Dämmstoffen aus Schmelzefasern
wie z. B. Mineralwolle möglich wären, sind
bei den Holzfaserdämmstoffen von HOMATHERM kein Thema. Die hohlwandigen
Holzfasern sind sorptions- und kapillarleit­
fähig, der Dämmstoff daraus ist diffusionsoffen. Somit kann er ein Vielfaches mehr
an Feuchtigkeit zwischenspeichern als herkömmliche Dämmstoffe. Bis zu 17% bezogen auf die Masse Dämmmaterial nehmen
die hochwertigen HOMATHERM-Produkte
an Feuchtigkeit auf, ohne dass Tauwasser
ausfällt oder die Wärmeleitfähigkeit sich
verschlechtert. Bei herkömmlichen Dämmstoffen liegt dieser Wert gerade bei 2%.
Dabei ist die hohlraumfreie Ausdämmung
der Gefache zwingend nötig. Die flexiblen
Dämmmatten von HOMATHERM lassen sich
einfach und schnell zwischen die Sparren
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
59
Berichte
Ein neuer Stern am Himmel
LCN steuert Beleuchtung im Sky Office Düsseldorf
M
oderne Architektur und eine ausgefeilte Lichttechnik machen das im
August 2009 eröffnete Sky Office
am Kennedydamm zu einem neuen Stern in
der Düsseldorfer Bürolandschaft. Wesentlichen Anteil an der Ausstrahlung des siebthöchsten Gebäudes der Stadt hat die Gebäudeleittechnik von LCN.
Mit 89 Meter Höhe strebt das Sky Office dem
Himmel entgegen. 23 Etagen, verteilt auf
eine Bruttogeschossfläche von 56.000 Quadratmeter und dazu noch vier Etagen Tiefgarage, da braucht es schon etwas Technik,
um alles im Griff zu haben. Die kurze Bauzeit
machte es nicht leichter. Gerade einmal
etwas mehr als zwei Jahre standen zur Verfügung, bevor die ersten Mieter ihre neuen
Firmensitze beziehen konnten. Da das S-förmige
Gebäude zwei Flügel hat, gab es auch keine
Konkurrenz bei der Vergabe der obersten
Stockwerke. Letztere werden jeweils zur
Hälfte von zweien der Hauptmieter genutzt.
Den hohen Anforderungen der Nutzer entsprechend wurde die technische Ausstattung
der Räume individuell geplant und ausgeführt. Während in den Räumen der international tätigen Rechtsanwaltskanzlei als Basistemperatur 26 Grad voreingestellt sind,
können sich die Mitarbeiter einer namhaften
Unternehmensberatung auf eine konstante
Raumtemperatur von 24 Grad verlassen.
Dass die Temperaturen in den einzelnen
Arbeitsräumen jederzeit von den Nutzern an
ihre Bedürfnisse angepasst werden können,
versteht sich von selbst.
Überzeugende Technik
Intelligente Gebäudeleittechnik macht es
möglich. Das Projektentwicklungsunternehmen
ORCO hat sich bei der Entscheidung für das
Gebäudeleitsystem nicht nur auf Funktionalität und Preis konzentriert, sondern auch
hohe Anforderungen an die Interoperabilität
und Sicherheit in der Datenübertragung gestellt. Auch die einfache Bedienung war ein
wichtiges Kriterium, so dass die Wahl auf
LCN und den Bedienelemente-Hersteller
IOS-Medientechnik fiel. Ausschlaggebend
dafür waren nicht zuletzt die außerordentlich guten Erfahrungen mit LCN in ähnlichen
Großprojekten, zum Beispiel dem Main Tower
in Frankfurt oder dem Uptown in München.
Letztendlich zeigt sich immer wieder, dass in
derart umfangreichen Bussystemen mit Tausenden von Verbrauchern die Datenübertragungsrate von entscheidender Bedeutung
ist. LCN erreicht dabei bis zu einhundert Telegrammen pro Sekunde in der untersten Bus­
ebene. Segmentübergreifend werden sogar
bis zu 10.000 Telegramme pro Sekunde
übertragen und das bei bis zu 30.000 miteinander vernetzten Busmodulen. Zusammen
mit dem vierstufigen Melde- und Quittungssystem kann so die Gefahr von Datenkollisionen oder „vergessenen“ Telegrammen
nahezu ausgeschlossen werden. Ein wesentlicher Vorteil von LCN sollte in Anbetracht
der kurzen Bauzeit hier nicht unerwähnt
bleiben. Der Installationsaufwand für das Bussystem beschränkt sich auf die Verwendung
fünfadriger NYM-Kabel, zusätzliche Datenkabel sind nicht nötig. Auch dass die Busmodule bereits mit einem integrierten Netzteil
ausgestattet sind, erweist sich als stattlicher
Vorteil. Weniger Bauteile bedeuten schließlich eine schnellere Installation. Bei fast
1.500 im Sky Office installierten Busmodulen
– es wurden fast ausschließlich Sensor-/
Aktor-Busmodule vom Typ LCN-SH verbaut
– kommt schon eine nicht unerhebliche Zeitersparnis zusammen.
Effektiv und effizient –
Die Beleuchtung
Dass das Sky Office mit LCN zum Highlight
am Düsseldorfer Nachthimmel wird, liegt an
der
ausgefeilten
Beleuchtungstechnik.
Schließlich ist LCN prädestiniert für die Beleuchtungssteuerung. Jedes Busmodul enthält einhundert Speicherplätze, die mit frei
definierbaren Lichtszenen belegt werden
können. 80 Beleuchtungskreise pro Etage,
geschaltet über Lichtsensoren und Schaltzeiten, sorgen jederzeit für angenehmes
60
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Licht. Besondere Bedeutung erhält die nach
den Wünschen des Bauherren programmierte
Abendbeleuchtung. Wenn der geschwungene
Korpus der Stahlglaskonstruktion mit Einbruch der Dämmerung langsam in einer Art
Schlummerlicht aufleuchtet, ist er bis über
die Grenzen der Stadt als eindrucksvolle
Landmarke zu erkennen. Zu später Stunde
erlischt dann die vom Architekturbüro Ingenhoven entworfene, von innen heraus strahlende Volumenbeleuchtung, während eine
Lichtleiste am geschwungenen Rand des
Daches weiterhin die Dynamik des imposanten Gebäudes unterstreicht. Auch im
Inneren sorgt die energieoptimierte Beleuchtungssteuerung für Dynamik. Fast 600
PIR-Präsenzmelder vom Typ LCN-BMI sorgen dafür, dass das Licht nur dort geschaltet
wird, wo Bedarf besteht. Das gilt auch für die
Treppenhäuser, die dank Mehrzonenkonzept
immer nur etagenweise beleuchtet werden.
Liftkontakte stellen sicher, dass niemand auf
dunklen Fluren empfangen wird. In den Multizonen lässt sich die Beleuchtung über IOSRoomControl-Elemente bedienen. Letztere
finden in eigens für das Sky Office entwickelten Installationssäulen Platz, so dass sie
ohne Probleme in den teilweise vollverglasten Räumen installiert werden konnten.
Wo es Licht gibt, braucht´s auch Schatten.
Egal, ob die Sonne das Gebäude aufheizt
oder einfach nur tief stehend in die Büros
­hinein blendet. Eine äußere Verschattungsebenen und die innenliegende Verdunklungsebene sorgen jederzeit für optimale
Arbeitsbedingungen. Die Rollladen- und Jalousiemotoren werden über insgesamt 1.128
Hutschienen-Relaismodule vom Typ LCNBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
LCN im Sky Office:
· Über 1.400 LCN-SH (Sensor-/Aktor-Busmodul
für die Hutschiene)
· 12 LCN-HU (Sensor-/Aktor-Busmodul
für die Hutschiene)
·1
.128 LCN-R8H (8-fach HutschienenRelaismodul)
· 736 LCN-BS4 (4-fach Binär-Stromsensor für
Motorpositionierung)
· 46 LCN-SK (Segmentkoppler)
· 3 LCN-SKR (Repeater zur Verstärkung der
Bussignale)
· 4 LCN-IS (Trennverstärker)
· 4 LCN-AD1 (A/D-Wandler)
· 598 LCN-BMI (Passiv-Infrarot-Präsenzmelder)
· 8 LCN-B8H (Binäreingänge für Netzspannung)
· 1 LCN-PK (Koppelmodul für PC-Anschluss)
· 2 Haupt-Segmentstränge, 46 Bussegmente,
Kopplung an Messner-GLT (über OPC)
R8H mit jeweils acht Ausgängen gesteuert.
Der Segmentbus
Die im Sky Office realisiert LCN-Großanlage
besteht aus zwei Hauptsträngen, die über einen
Segmentbus-Repeater LCN-SKR2 miteinander
verbunden sind. Der Repeater sorgt für die in
umfangreichen LCN-Anlagen notwendige Signalverstärkung. Darüber hinaus ermöglicht er
die Aufsplittung der für Segmentbus-Anlagen
benötigten Linienstruktur, denn an jeden
Hauptstrang können mittels Segmentkoppler
LCN-SK wieder mehrere Bussegmente ange-
schlossen werden. Im Sky Office wurde so jeweils ein Bussegment pro Etage und Gebäudeflügel eingerichtet, was den Einsatz von zwei
mal 23 LCN-SK erfordert. Damit bieten sich
optimale Voraussetzungen, die mieterspezifischen Anforderungen an Heiz- und Klimatechnik zu erfüllen, ohne auf die Möglichkeit einer
zentralen Administration zu verzichten. Letztendlich konnte LCN über eine OPC-Steuerung (OLEProcess-Control) auch problemlos an die MessnerGebäudeleittechnik gekoppelt werden.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.lcn.de
61
Berichte
Zertifizierte Gebäudesicherheit
und Werterhaltung durch wiederkehrende Bauwerksprüfungen
Überprüfung des Eisstadions Kempten und der Mehrzweckhalle
Reutti durch die Konstruktionsgruppe Bauen Kempten:
G
ebäude werden nach landläufiger
Meinung einmal gebaut und können
dann ohne weiteren Aufwand immer
genutzt werden. Über den wirklichen Zustand machen sich die wenigsten Eigentümer Gedanken, zumal die Gebäude immer
funktioniert haben. Allerdings sind Gebäude auch einer zeitabhängigen Beanspruchung unterworfen, so dass der Zustand
der Gebäude in regelmäßigen Abständen
durch Fachkundige kontrolliert werden
muss. Durch diese Begutachtungen können
Schäden und Schwachstellen identifiziert
werden, bevor die Tragfähigkeit des Gebäudes erschöpft ist. Mit der Lokalisierung von
Schwachstellen und Schäden können – wie
im Folgenden gezeigt – rechtzeitig kostengünstige Instandsetzungsmaßnahmen ergriffen werden, bevor eine komplette Erneuerung des Bauwerks erforderlich wird.
Dies erhält den Wert und die Funktion des
Gebäudes langfristig.
Zustand der bestehenden
Gebäude
Bei der Beurteilung der Standsicherheit
von Gebäuden wird allein die Tatsache, dass
das Gebäude noch steht, von vielen bereits
als ein Indikator einer ausreichenden Sicherheit gegen Einsturz angesehen. Dies stimmt
vielleicht für die vorangegangenen Jahre,
denn häufig treten die Bemessungslasten
nicht auf. Dennoch stellt sich die Frage, ob
der nächste Winter oder der nächste Sturm
nicht vielleicht doch ein wenig stärker die
Konstruktion beanspruchen als die vorangegangenen, so dass die nach Norm geforderte
Tragsicherheit des Gebäudes doch erforderlich wird. Interessanterweise zeigen Untersuchungen im skandinavischen Raum (siehe
[1]), dass ein großer Anteil der Schadens­
ursachen bereits in der Planung durch fehlerhafte Berechnung oder alternative Ausführung zu finden ist [Tabelle 1].
Anteil der jeweiligen Ursachen am Versagen
von Gebäuden im skandinavischen Raum
(siehe [1])
62
Ursache
Planung
Herstellung
Unterhaltung
Material/Herstellung
Andere
Holz
53 %
27 %
11 %
9 %
Stahl
35 %
25 %
35 %
Beton
40 %
40 %
Intervall
Herstellung
Herstellung – 3 Jahre
> 3 Jahre
5 %
20 %
Begutachtung und
Bewertung der Tragsicherheit von Gebäuden
Diese Verteilung der Ursachen der Schäden
deckt sich qualitativ mit der Erfahrung der
Konstruktionsgruppe Bauen Kempten AG
im Bereich der Überprüfung von Holz-,
Stahl- und Massivbauten
Zu ähnlichen Gründen des Versagens kommen Analysen für den deutschen Raum
(siehe [2]), die speziell Schäden im Holzbau
untersuchten [Tabelle 2].
Ursachen für Schäden im Holzbau (aus [2])
Versagensgrund
Konstruktion/Planung
Klimaänderungen
Schwinden/Quellen
Bauphysikalische Ursachen
Belastung
Ausführung
Material
Wartung
Zusammenbau
Feuchte
Häufigkeit
42 %
17 %
12 %
9 %
7 %
5 %
4 %
2 %
1 %
1 %
Werden im Rahmen einer Bauwerksbegutachtung die Planabweichungen, die Auswirkungen aus Klimaänderungen – beispielsweise infolge eines Umbaus und damit auch die
Auswirkungen aus Schwinden und Quellen
bei Holz – erfasst und behoben, lassen sich
71 % der Schäden vor dem Eintreten verhindern [Tabelle 2].
Die zeitliche Abfolge der Schäden zeigt
[Tabelle 3], dass es nicht ausreicht, nur
bei der Übergabe den Zustand zu kontrollieren, sondern Bauwerksprüfungen in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden
müssen.
Zeitpunkt der Entstehung des Schadens
(siehe [3])
Schadenshäufigkeit
18,6 %
33,7 %
47,7 %
Ziel der Begutachtung ist es, die vorhandene Tragsicherheit von bestehenden Gebäuden
zu bestimmen. Nach Vergleich der vorhandenen und geplanten Geometrie werden Schäden wie Risse oder große Verformungen im
Rahmen einer handnahen Aufnahme dokumentiert. Mit diesen Daten kann die Tragfähigkeit der Konstruktion rechnerisch bestimmt
werden. Sollten aus dieser Begutachtung kritische Überschreitungen festgestellt werden,
können Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung weiterer Randbedingungen, wie
beispielsweise die Erhaltung von bestimmten
Bauteilen oder der begrenzter Zeitraum für die
Sanierung, entwickelt werden.
Im Folgenden wird die Begutachtung und
Bewertung sowohl anhand einer Brettschichtholz- als auch einer Vollholzkonstruktion am
Beispiel des Eisstadions Kempten bzw. der
Mehrzweckhalle Reutti vorgestellt.
Begutachtung und Instandsetzung einer
Brettschichtholzkonstruktion am Beispiel des
Eisstadions Kempten.
Innenansicht des Eisstadions vor der Sanierung.
Im Rahmen einer routinemäßigen Begutachtung der Eishalle Kempten wurden erst bei
einer handnahen Begutachtung der Bauteile
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Risse in den Brettschichtholzträgern festgestellt (siehe [3]). Diese Risse befanden sich
im Wesentlichen direkt über der Eisfläche in
großer Höhe, so dass sie vom Boden bei den
üblichen Wartungsarbeiten in der Eishalle
nicht aufgefallen waren.
auf Harnstoffharzbasis anhand von an der
Materialprüfungsanstalt der Universität
Stuttgart durchgeführten Messungen bestimmt werden. Dieser Kleber entsprach
zum Zeitpunkt des Baus des Eisstadions dem
Stand der Technik, allerdings offenbaren
neuere Untersuchungen, dass dieser Kleber
für das Bauwesen nicht ausreichend feuchteresistent ist.
Die Begutachtung der gesamten Halle
zeigte, dass lediglich die Brettschichtholzträger in einem kritischen Zustand waren, so
dass ein Abriss der gesamten Konstruktion
unwirtschaftlich gewesen wäre. Um die weiteren Bauteile zu erhalten und die Sanierung
im Übergang von Sommer- zu Winterbetrieb
zu ermöglichen, wurde eine Verstärkung des
bestehenden Tragwerks durch seitlich angebrachte Brettschichtholzträger entwickelt
und umgesetzt.
Risse im Tragwerk.
werkbindern mit einer maximalen Spannweite von 17,80 m besteht (siehe [4]). Am
Untergurt ist eine Decke angebracht, in der
eine aufwändige Ton- und Lichtanlage und
eine Wärmedämmung verlegt wurden. Die
Begutachtung der Halle und die anschließende Nachrechnung führten zu folgendem
Ergebnis: Die Halle war infolge fehlender
Aussteifungen, durchtrennter Diagonalen,
missverständlicher Pläne, fehlerhafter Verbindungen zwischen Obergurt und Dachschalung und den daraus resultierenden
großen Verformungen selbst unter Eigengewicht nicht mehr standsicher. Um den Einsturz zu verhindern, wurde die Halle gesperrt
und in einem ersten Schritt durch Notabstützungen gesichert [Abbildung 5, 6, 7 und 8].
Durchtrennte Diagonalen für die Haustechnik.
Nach einer Aufnahme der vorhandenen Risse wurden zur Bestimmung der vorhandenen Schub- bzw. Querzugtragfähigkeit der
Klebefuge und des gesamten Trägers Bohrkerne im Bereich von unbeschädigten Fugen
aus der bestehenden Konstruktion entnommen und an der Technischen Universität
München geprüft.
Risse im Tragwerk.
Mangelhafte Befestigung der Schalung auf
den vorhandenen Bindern.
Durch diese Sanierungsmaßnahme war es
möglich, das Eisstadion weiter zu nutzen,
ohne dass unverhältnismäßig große Kosten
entstanden wären. Dies war aber nur möglich, da rechtzeitig eine intensive Begutachtung des Systems durchgeführt worden ist,
bei dem die vorhandenen Schwachstellen
des Bauwerks identifiziert werden konnten.
Begutachtung und Sanierung
einer Vollholzkonstruktion
am Beispiel der Mehrzweckhalle Reutti
Bohrkernentnahme und Bohrkerne.
Da die Fugen die Klebefestigkeitsprüfungen
nicht bestanden, wurde das maßgebend geforderte Sicherheitsniveau für die gesamte
Dachkonstruktion nicht erreicht. Als Ursache konnte die Verwendung eines Klebers
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
In den vergangenen vier Jahren wurde eine
systematische Begutachtung aller Hallen der
Stadt Neu-Ulm durch die Konstruktionsgruppe Bauen Kempten AG durchgeführt. Eine
der begutachteten Hallen war dabei die 1966
erbaute Mehrzweckhalle in Reutti, deren
Dachtragwerk aus dreiecksförmigen Fach-
Ausknicken des Obergurts und der Vertikalstreben.
63
Berichte
Schiefstellung der Binder.
Bei der Sanierung ergab sich die Schwierigkeit, dass die Untersicht inklusive der Lichtund Audioanlage erhalten bleiben musste,
da ein Abbruch und ein späteres Verlegen
der gesamten Elektrik als zu aufwändig eingeschätzt wurde. Aus diesem Grund wurden
nach dem Abdecken des Dachs neue Nagelplattenbinder in jedes zweite Feld und die
erforderlichen Aussteifungsverbände eingebaut, die Lasten aus den vorhandenen
Trägern mit Hilfe von Querträgern in die
neue Konstruktion eingeleitet und die alten
Binder aus dem Bauwerk herausgenommen.
Ausbau der alten Fachwerkbinder.
Die Autoren:
Dachstuhl nach Ausbau der alten Konstruktion.
Fotos: Konstruktionsgruppe Bauen Kempten AG
Damit konnte erreicht werden, dass die
Deckenuntersicht trotz der Sanierung des
Daches erhalten bleibt, was in diesem Fall zu
einer kostengünstigen Lösung führte. Die
Entwicklung dieser Sanierungslösung setzt
jedoch die vorangegangene Begutachtung
voraus, da anhand dieser die Schwachstellen
identifiziert und verschiedene Varianten für
die Sanierung entwickelt werden konnten.
Schäden frühzeitig erkennen
Einbau der neuen Nagelplatten-Binder.
Verbindung neue Konstruktion & alte Konstruktion und Abtrennen der alten Fachwerkkonstruktion.
64
antwortung für das Tragwerk und für die Nutzung bewusst wird und die Gebäude durch
Fachkundige, wie z. B. dem Team der Konstruktionsgruppe Bauen Kempten AG, begutachten lässt. Anhand dieser Begutachtung
können der aktuelle Zustand ermittelt, zukünftige Entwicklungen abgeschätzt und gegebenenfalls maßgeschneiderte Sanierungskonzepte entwickelt werden. Schäden lassen
sich mit ihren weitreichenden Folgen minimieren, so dass am Ende durch die rechtzeitige Begutachtung ohne größere Ausgaben das
Gebäude und dessen Funktion erhalten werden können.
Bauwerke müssen der ständig wechselnden
Beanspruchung durch Belastungen, Temperatur- und Feuchteschwankungen widerstehen können. Das ist in der Regel nur möglich,
wenn die Tragelemente in einem einwandfreien Zustand sind. Dieser ist aber nicht immer garantiert, da Planabweichungen, Nutzungsänderungen und Änderungen in den
Umgebungsbedingungen zu kritischen Zuständen führen können, für die das Tragwerk
nicht ausgelegt ist. Eine regelmäßige Überprüfung der Tragstruktur ist notwendig. Wird
diese Überprüfung rechtzeitig durchgeführt,
kann in der Regel das Gebäude zum Großteil
erhalten werden, wie die Beispiele des Eisstadions in Kempten und der Mehrzweckhalle in
Reutti zeigen. Im ersten Schritt ist es notwendig, dass sich der Bauherr – wie bei diesen
Fällen beispielhaft geschehen – seiner Ver-
Dipl.-Ing. (FH) Klement Anwander, 1966 in
Immenstadt im Allgäu geboren, hat 1992 das
Bauingenieurstudium an der Fachhochschule München erfolgreich abgeschlossen.
Von 1992 bis 2001 war er erst Geschäftsführer und später Gesellschafter bei der Häussler Planung GmbH. Seit 2002 ist er Geschäftsführer der Konstruktionsgruppe Bauen
Kempten AG in Kempten. Seit 2009 ist er
außerdem Sachkundiger Planer für Schutz
und Instandsetzung von Betonbauteilen zertifiziert vom Deutschen Institut für Prüfung
und Überwachung
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kern, 1971 in Crailsheim geboren, hat 1999 das Bauingenieurstudium an der Hochschule Biberach erfolgreich abgeschlossen. Seit 2002 ist er als
Bauingenieur bei der Konstruktionsgruppe
Bauen Kempten AG in Kempten tätig. Seit
2009 ist er außerdem in die Liste der besonders fachkundigen Personen für Wiederkehrende Bauwerksprüfungen der Bayerischen
Ingenieurkammer-Bau eingetragen.
(www.bayika.de).
Dr.-Ing. Jörg Schänzlin, 1973 in Biberach
a.d.R. geboren, hat 1998 das Bauingenieurstudium an der Universität Stuttgart erfolgreich
abgeschlossen. Von 1998-2003 war er wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Konstruktion und Entwurf der Universität Stuttgart,
wo er 2003 zum Langzeitverhalten von HolzBeton-Verbundkonstruktionen promovierte. Von
2003-2009 war er Leiter der Forschungsgruppe Holzbau an diesem Institut. Juni 2009
reichte er seine Habilitationsschrift zum Thema
„Modeling the longterm behavior of structural
timber for typical serviceclass-II-conditions in
South-West Germany“ bei der Universität
Stuttgart, Fakultät Bauingenieurwesen ein. Seit
Juni 2009 ist er als Bauingenieur bei der Konstruktionsgruppe Bauen AG in Kempten tätig.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Rosenheimer Tür- und Tortage
am 20. / 21. Mai 2010
Nachhaltigkeit – Aufgabe und Zukunft für die Tür- und Torbranche
G
esetzliche Anforderungen, Normen
sowie die Nachfrage nach mehr
Wohnkomfort, Sicherheit und Energieeffizienz fordern von Tür- und Torherstellern neue Technologien und Strategien.
Gleichzeitig gilt es nach der Wirtschaftskrise neue Märkte und Marktsegmente zu
erschließen. Die Rosenheimer Tür- und
Tortage wollen Sie bei dieser Aufgabe unterstützen und werden über die wichtigsten
Trends sowie die Konsequenzen aus neuen
oder geänderten Normen in Deutschland
und Europa informieren. Hierzu zählen neben
der Energieeinsparverordnung auch die
Maschinenrichtlinie, die Normen für Türen,
Tore und Beschläge sowie neue Brand- und
Rauchschutzregeln.
Es werden Möglichkeiten vorgestellt, mit denen Sie einfacher und kostensparend diese
Anforderungen erfüllen können, beispiels-
weise Austauschregeln, ift-Richtlinien und
Auslegungsspielräume von Normen und Regeln.
Informieren Sie sich über die wichtigsten
Trends aus Technik, Wissenschaft und Normung.
Tauschen Sie sich mit dem ift Rosenheim
und kompetenten Experten aller Fachgebiete aus.
Themenschwerpunkte:
· Nachhaltigkeitskonzepte für die Branche
· Barrierefreiheit und Automatisation
· Chance Energiespartrend und Konjunkturpaket II
· Austauschregeln vereinfachen
die Nachweisführung
· Marktentwicklungen in Europa kennen
und nutzen
· Qualität und Technik als Erfolgsfaktor
·A
ktuelles aus der Normung bei Türen,
Toren und Beschlägen
·B
randschutz aktuell
·U
msetzung CE-Zeichen
Anmeldungen im Internet unter:
www.ift-rosenheim.de
Ort: KU’KO Rosenheim Adresse:
Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim
Kufsteiner Straße 4
83022 Rosenheim
Tür- und Tortage Hotline:
Telefon: +49 (0) 80 31 / 2 61 - 21 22
Telefax: +49 (0) 80 31 / 2 61 - 21 25
[email protected]
Ansprechpartner: Sybille Unterberger,
Benjamin Hamatschek
Schmales Rahmendesign
und bessere Dämmwerte
Finstral präsentiert sein neues Fenstersystem Top 90
D
as Kunststoff-Fenstersystem Top 90
von Finstral, Gochsheim, weist Fenster-Dämmwerte bis zu 0,8 W/m²K
auf. Die schmalen Flügelrahmenansichten
gewährleisten hohen Licht- und Energie­
einfall in den Wohnraum. Das Fenstersystem
ist mit flächenversetz­tem Step-line-Flügel
und dem von außen nicht sichtbaren Novaline-Flügel in den Varianten Kunststoff und
Kunststoff-Aluminium erhältlich.
Das Mitteldichtungssystem Top 90 bietet mit
einer Blendrahmenbautiefe von 90 mm eine
verbesserte Wärmedämmung. Mit einem
Rahmendämmwert von 1,0 ist ein Uw-Wert bis
zu 0,8 W/m²K erreich­bar. Die passenden Fensterflügel gibt es als Step-line mit flächen­
versetztem Profil und in der besonders schmalen
Nova-line, beide auch mit außen­seitiger Aluminiumverblendung. Das Fenstersystem Top
90 wird im Mai 2010 eingeführt.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Variante 1: Step-line-Flügel
Die Bautiefe der Step-line-Flügel mit Flächenversatz beträgt 82 mm. Die Ansicht ist mit 31
mm sehr schmal. Das Flügelprofil hat sieben
Wärmedämmkammern und erreicht seine
Winkelstabilität durch die Verklebung mit den
eingesetzten Glasscheiben. Mit Zusatzdämmung
erreicht der Rahmen Uf = 1,0 W/m²K. Er ist für
Dreifachverglasung mit Glasstärken von 36, 40
und 46 mm ausgelegt. In der Kombi­nation mit
Isolierglas (Ug = 0,6 W/m²K) lässt sich ein
Uw-Wert von 0,82 W/m²K erzielen.
Variante 2: Nova-line-Flügel
Die charakteristischen Merkmale von Novaline sind der verdeckt liegende und von außen
kaum sichtbare Flügelrahmen sowie die
schmale Flügelrahmenansicht innen. Dadurch haben Fenster aus diesem Profilsystem 10 % mehr Glasfläche für deutlich mehr
Licht. Standardmäßig wird hier Dreifachverglasung mit 40 mm Stärke eingesetzt. Mit
der Kombination von Blendrahmen mit
Wärme­dämm­einlage (Uf = 0,9 W/m²K) und
Isolierglas (Ug = 0,6 W/m²K) ist ein Fensterdämmwert Uw von 0,79 W/m²K möglich.
Variante 3: Beide Flügel mit Aluminium veredelt
Beide Flügelvarianten sind auch mit der bewährten Finstral-Aluminiumverblendung erhältlich. Damit erhöht sich die Vielfalt der
Farb- und Oberflächengestaltung beträchtlich. Darüber hinaus werden die Fenster besonders wetterbeständig, schmutzabweisend
und wartungsarm. Die sichere Klipsver­
bindung zwischen Kunststoffprofil und Aluminiumverblendung sorgt für dauerhafte
Korrosionsfreiheit und lange Lebensdauer.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.finstral.de
65
Berichte
Fertighaushersteller unterstützt
Decathlon-Finalisten
Mit Haacke von Potsdam nach Madrid
20 Teams zur Solarhaus-Meisterschaft
I
m Werk des Fertighausherstellers
­Haacke-Haus in Potsdam werden von
Studenten Berliner Hochschulen die
Bauelemente für ein Haus der energetischen Superlative aus Holz gefertigt. Mit
dem ambitionierten Entwurf eines energieoptimierten und architektonisch anspruchsvollen Wohnhauses – erstmals mit Berliner
Beteiligung – gehen die künftigen Architekten und Ingenieure bei der 2010 in Madrid stattfindenden Solarhaus-Meisterschaft1
gegen 20 Teams aus der ganzen Welt an
den Start. Unterstützt vom Marktführer im
energiesparenden Bauen und Sponsor der
Veranstaltung, welcher Manpower, Maschinen und Fachkompetenz zur Verfügung
stellt, baut das Berliner Team das Haus
nach eigenen Plänen und Vorstellungen in
den Werkhallen zusammen. Selbstbewusst
und innovativ präsentiert sich der Sattel­
dachentwurf als Anmutung an traditionelle
Hausformen gegenüber dem sonst oft bevorzugten Kubus. Originell ist aber auch
die Anordnung von Lichtleisten. Insgesamt
vier Teams aus Deutschland nehmen teil; EBau-Information in 3/2010, mit dem Sieg
eines ihrer Entwürfe ginge die Meisterschaft zum dritten Mal in Folge an eine
deutsche Hochschule. Solar Decathlon Europe ist ein internationaler Wettbewerb.
Erstmals ausgelobt worden ist der Wettbewerb unter der Bezeichnung Solar Decathlon als ein architektonischer sowie energietechnischer Wettbewerb vom US-Ministerium für Energie mit dem Ziel, ein
energieautarkes Gebäude für das Wohnen
im Jahre 2015 zu entwerfen. Die Teams aus
der ganzen Welt treten in den Disziplinen
Architektur, technologische Umsetzung,
Marktfähigkeit, Öffentlichkeitsarbeit, thermische Behaglichkeit, technische Ausstattung, Warmwasser, Lichtkonzept, Energieeinspeisung und Home Entertainment
gegeneinander an. Living equia – living
ecologic quality and integrated ambience“
ist der Name des Berliner Teams aus Studenten der Hochschule für Technik und
Wirtschaft (HTW), der Unversität der Künste (UdK) und der Beuth-Hochschule für
Technik (BHT), die mit ihrem Vorschlag
zeigen wollen, wie ökologisches Leben im
Einklang mit der Natur möglich ist, ohne an
Lebensqualität einzubüßen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.haacke-haus.de
66
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
IsoBouw Perimeterdämmsysteme
sind Problemlöser
Z
ur Dämmung erdberührter Bauteile
eignen sich druckfeste und feuchtigkeitsresistente Dämmstoffe aus expandiertem Polystyrol (EPS). Neben der Eindämmung von Wärmeverlusten, übernehmen
moderne Perimeterdämmsysteme mehrere
Funktionen. IsoBouw Perimeterdämmplatten
werden nicht aus Blöcken geschnitten, sondern einzeln in Automaten gefertigt. Das ist
aufwendig, hat aber entscheidende Vorteile
wie geringste Wasseraufnahme, keine Kapillarwirkung und hohe Maßgenauigkeit. Alle
IsoBouw Perimeterdämmsysteme entsprechen der Wassergefährdungsklasse 0. Die
Grundwasserqualität wird durch den Einsatz
unserer Dämmsysteme ein keiner Weise beeinträchtigt. Beide nachfolgend vorgestellten
Dämmsysteme verfügen über einen umlaufenden Stufenfalz zur Erzielung eines stabilen und
wärmebrückenfreien Verbundes. Die Produkte
sind in den EPS Qualitäten 150/ WLG 035 (Einbautiefe 3 Meter) und EPS 250/ WLG 035 (Einbautiefe 6 Meter) erhältlich. IsoBouw W-PER
PLUS – Für die Dämmung der Kellerwand, des
Sockels und den Einsatz unterhalb der Bodenplatte. Die W-PER Plus eignet sich zur Dämmung unterhalb der Bodenplatte im erdberührten Bereich. Der primäre Einsatz findet an
der Kelleraußenwand statt. Die Rückseite der
Platte verfügt über eine Waffelstruktur welche
als Putzträger konzipiert ist. Das große Plattenformat beträgt 1.250 x 600 Millimeter und
erlaubt einen zügigen Arbeitsfortschritt. Ein
Produkt für 3 Anwendungen.
kann verzichtet werden. Das große Plattenformat von 1.020 x 520 mm erlaubt einen zügigen
Arbeitsfortschritt. Ein Produkt mit 2 Funktionen. Das spart Zeit und Geld.
Qualität und Ökologie
EPS-Produkte von IsoBouw sind intern und
extern güteüberwacht, verrottungssicher, aber
vollständig recyclebar und grundsätzlich
FCKW- H-FCKW- und Formaldehydfrei. EPS
ist leicht zu verarbeiten und der einzige Dämmstoff welcher in Deutschland als Lebensmittelverpackung zugelassen ist.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.isobouw.de
IsoBouw W-PER-DRV –
Dämmung und Drainage
Dieses System übernimmt neben dem Wärmeschutz die vollständige Ableitung von Wasser
(Drainage). Die Platte ist mit einer stabilen
Noppenstruktur versehen. Davor befindet sich
ein Geofiltervlies. Hierdurch wird die Drainage­
funktion langfristig gewährleistet, da ein „verschlammen“ der Drainagekanäle wirkungsvoll
verhindert wird. Auf den umständlichen Einbau von sog. Noppenmatten als Mauerschutz
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
67
Berichte
Nicht einfach nur eine Halle
sondern die wohl größte zusammenhängende Photovoltaikanlage Europas
A
m 18. Dezember 2009 ging Europas
größte zusammenhängende Photovoltaikanlage auf einem Dach an das Netz.
Das Großprojekt in Bergkamen erforderte zunächst eine lange, detaillierte und planerische
Vorlaufzeit. Anfang 2009 starteten die ersten
Gespräche zwischen Investor Thomas Schulz
von der Firma LEAN PRODUCTION und den
Solarprofis der Firma Solartechnics.
Anfang Oktober war es dann soweit und es
wurde mit der technischen Umsetzung am
Objekt begonnen.
Das Großprojekt wurde auf dem Dach einer
10.000 Quadratmeter großen Industriehalle
in Bergkamen umgesetzt, welche von der
Firma Holzkontor Bergkamen GmbH & Co.
KG gepachtet wurde. Das Betriebsgrundstück liegt im Nord-Westen der Stadt Bergkamen auf einem Gelände der ehemaligen
Zeche Monopol. In dieser Halle werden
derzeit Holzabfälle der Kategorien AI – AIV
zwischengelagert.
Ein ideales Beispiel dafür, bislang ungenutzte Dachflächen sinnvoll zu nutzen und in
Ertrag umzuwandeln. Auf einer Dachfläche
von 217 x 35 Meter bei einer Dachneigung
von 37 Grad wurden 4.875 Monokristalline
Module 180 Wp, hergestellt von der Firma SN
Solartechnics GmbH& Co.KG, verbaut. Diese
4.875 Module erzeugen zusammen eine Gesamtleistung von 877,50 KWp. Die mechanische
Montage erfolgte durch die Dachdeckerfirma
Christian Haug aus Oer-Erkenschwick unter
der Leitung von Hardy Heiden. Bereits am
23. November erfolgte die Teilinbetriebnahme der Photovoltaikanlage.
Für die Anbringung der Solarmodule auf
dem Hallendach wurden 11.250 Meter Profile,
55.000 Schrauben, 75000 Verbindungswinkel von Profil zu Profil sowie 11.250 Modulklemmen verbaut. Insgesamt kommen für
die Einspeisung des Stromes in das regionale
Stromnetz 75 Wechselrichter der Firma SMA
zum Einsatz. Die elektrische Montage übernahm die Elektrofirma Wilhelm Weghacke
unter der Leitung von Elektromeister Wilhelm Weghacke.
Die Photovoltaik-Anlage nutzt die kostenlose Sonnenenergie und erzeugt umweltfreundlichen, ökologischen Strom. Mit Ihrer
Leistung produziert Sie jährlich den Strombedarf von rund 200 Haushalten.
Da zahlt sich die Investition schnell aus
und schont zudem mit der intelligenten
Technik der Firma Solartechnics die Umwelt.
Die Finanzierung dieser in Europa einzigartigen großen Fläche an Aufdachanlagen
lief über die Berliner Bank.
Die SN Solartechnics GmbH & Co. KG ist
Hersteller und Anbieter von Solarmodulen
für Photovoltaik-Anlagen. Das Unternehmen
stellt seine Beratungskompetenz und technisches Wissen über fachkundige Berater im
Außendienst wie auch über die Zentrale in
Osnabrück zur Verfügung.
Weitere Informationen unter:
www.solartechnics.de
Investor Thomas Schulz.
Fertige Halle.
68
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Tempo im kleinen Bad
53 Bäder im Öschberghof in nur 4 Wochen komplett renoviert:
D
as Team von Cornelia Markus-Diedenhofen hat punktgenau auf den Eröffnungstermin am 23. Februar 2009
hingearbeitet. Bereits seit zehn Jahren
arbeitet das auf Hotels spezialisierte Innenarchitekturbüro für den Öschberghof in
Donaueschingen und zeigt sich verantwortlich für sämtliche modernisierte Bereiche
des Golfhotels. Diesmal bestand die große
Herausforderung darin, innerhalb kürzester Zeit die Bäder bestehender Hotelzimmer
bis zum Rohbau zu entkernen und in gänzlich neuem Gewand entstehen zu lassen –
inklusive moderner Haustechnik. Dies erforderte eine akribische Planung, eine sehr
exakte Vorbereitung und eine ausgetüftelte
Logistik sowie eine umfassende Koordinierung der Maßnahmen.
Dabei mussten alle Beteiligten nicht nur
den höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden, sondern auch die Arbeiten auf
der Baustelle mit mehreren Teams parallel
vorantreiben und die notwendige Man-Power
koordinieren. Zeitweise waren bis zu 150
Handwerker zur gleichen Zeit auf der Baustelle tätig. Um die Betreuung und den reibungslosen Ablauf rund um die Uhr sicherzustellen, waren fünf Bauleiter vom Büro
Markus-Diedenhofen sieben Tage die Woche
abwechselnd vor Ort.
einer Badewanne bietet eine bodengleiche
Dusche in der überwiegenden Anzahl der
Zimmer – ausgestattet mit Sitzmöglichkeit,
Kopf- und Handbrause – ausreichend Bewegungsfreiheit hinter einer raumhohen Glasscheibe. Abseits des Blicks befindet sich die
Toilette, abgetrennt durch eine weitere
Glastrennwand und hinter einem vom Büro
Markus-Diedenhofen individuell entworfenen Handtuchheizkörper versteckt.
Durch die Neugestaltung bieten die kleinen
Bäder deutlich mehr Komfort und Funktionalität. Das für den Öschberghof typische
Design- und Materialkonzept prägt nun auch
die Bäder und vermittelt auch hier den Eindruck von Großzügigkeit. Die bereits im Jahre 2001 renovierten Hotelzimmer erhielten
im Rahmen einer Softrenovierung neue Textilien und einen strapazierfähigen Boden im
Eingangsbereich.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.markus-dietenhofen.de
Barrierefrei gelangt man in das helle und
freundliche Badezimmer – das dank des durchdachten Raumkonzepts vom Büro MarkusDiedenhofen größer wirkt, als es tatsächlich ist.
Design und Komfort auf
fünfeinhalb Quadratmeter
Das Konzept für die Bäder: Dem eintretenden Gast soll sich ein einladender Einblick in
das Bad bieten. Dieselbe Wandbehandlung
im Badezimmer und im Eingangsflur verbindet beide Bereiche. Die in der Wand versenkte Glasschiebetür tritt nur bei Bedarf in
Erscheinung, um einen schalldichten Abschluss des Badezimmers zu ermöglichen.
Beim Betreten des Badezimmers fällt der
Blick auf den großzügigen Waschtisch, dessen
grüne Natursteinplatte mehr als ausreichend
Abstellfläche bietet. Ein raumhohes Regal
bildet mit der Waschtischplatte eine Einheit
und bietet zusätzlichen Stauraum. Akzente
werden durch das integrierte LED-Farblicht
gesetzt, das sich je nach Stimmung verändern
lässt. Die Spiegelbeleuchtung wird ergänzt
durch vielfältige Downlights, die das innenliegende Bad in helles Licht tauchen.
Der gesamte Raum ist in Weiß gehalten.
Der horizontale Dekorstreifen greift die Farbe
des Fußbodens und der Waschtischplatte
auf, ohne den Raum einzuengen. Anstelle
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Der große Spiegel am Waschtisch vergrößert die Raumwirkung. Das wechselnde LED-Licht –
das der Gast auf Wunsch auch ausschalten kann – schafft eine angenehme Atmosphäre.
Fotos: Soenne, Aachen/København
69
Berichte
Europaweit auf der Suche
nach dem Bauen und Wohnen
der Zukunft
Viel Licht und Luft: Der Modernisierungs-Entwurf zur Umsetzung des deutschen Model Home Projekts sieht großzügige Dachfenster für eine
optimale Versorgung mit Tageslicht und frischer Luft vor.
O
Der ursprüngliche Zustand: Im Rahmen des
deutschen Model Home Projekts wird dieses
Siedlerhaus aus den fünfziger Jahren modernisiert. Das Objekt steht in HamburgWilhelmsburg. Die Umsetzung der Baumaßnahmen beginnt Anfang 2010.
70
ptimales Energiedesign und höchste
Wohnqualität im Fokus des europaweiten
Experiments / Deutsches
Konzepthaus als Modernisierungsprojekt in
Hamburg-Wilhelmsburg. Nachhaltiges, klimaneutrales Bauen und Wohnen ist die
aktuell größte Herausforderung für die
Bau- und Immobilienbranche. Bei der Umsetzung energieeffizienter Bauprojekte sollte
jedoch der Mensch mit seinem emotionalen
Bedürfnis nach einem Zuhause, in dem er
sich rundum wohl fühlt, häufiger im Fokus
stehen. Mit dem Projekt Model Home 2020
sucht VELUX neue Wege, um optimales
Energiedesign mit höchster Wohnqualität
zu verbinden. Hierzu entwickelt das Unternehmen an europaweit sechs Standorten
Konzepthäuser. Die Umsetzung des deutschen Projekts, ein Modernisierungsvor-
haben in Hamburg-Wilhelmsburg, startete
Anfang 2010.
In europaweit sechs Bauprojekten entwickelt VELUX gemeinsam mit Experten neue
Wege für das Wohnen und Arbeiten mit angenehmem Raumklima, Tageslicht und optimaler
Energieeffizienz. Ziel ist, beste Energieeffizienz bei gleichzeitig höchster Wohnqualität
zur erreichen. Die Projekte in Dänemark
(Kopenhagen und Aarhus), Österreich, England,
Frankreich und Deutschland wurden und werden in den Jahren 2009 bis 2010 geplant und
umgesetzt. Sie greifen die jeweils unterschiedlichen klimatischen, kulturellen und architektonischen Bedingungen auf und entwickeln
spezifische Lösungen. Bereits verwirklicht sind
die beiden dänischen Konzepthäuser. Das
deutsche Projekt ist ein Modernisierungsvorhaben und steht in Hamburg-Wilhelmsburg.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Beim deutschen Model Home ist das Ziel, optimales Energiedesign mit höchster Wohnqualität
zu verbinden, besonders ambitioniert, weil es sich bei diesem Projekt um eine Modernisierungsmaßnahme handelt.
Der ursprüngliche Zustand: Kleine, enge Räume
auf großem Grundstück. Der großzügige
Garten sollte einst die Selbstversorgung der
Bewohner sicherstellen.
Herausforderung Bestand
dieses Ziel sogar übertroffen: dann entstehen Gebäude, die eine positive Energiebilanz
aufweisen, so genannte Plus-Energie-Häuser
oder Aktivhäuser. Beim deutschen Model
Home sind diese Ziele besonders ambitioniert, weil es sich bei diesem Projekt um eine
Modernisierungsmaßnahme handelt.
Mit der Modernisierung einer Bestandsimmobilie nimmt sich VELUX in Deutschland einer Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Relevanz an. Etwa die Hälfte
der 39 Millionen Wohneinheiten in der
Bundesrepublik ist zwischen 30 und 60
Jahren alt und energetisch modernisierungsbedürftig. Hier liegen enorme Potenziale für Energieeinsparung, Klimaschutz
und den Arbeitsmarkt. Steigende Energiepreise einerseits und gezielte staatliche
Subventionen für umweltfreundliche Sanierungsmaßnahmen stimulieren diesen
Sektor. Die Ergebnisse des Experiments
„Model Home 2020“ haben somit eine
hohe Praxisrelevanz. „Wir wollen Moder­nisierern, Handwerkern, Architekten und
Planern an einem konkreten Fallbeispiel
zeigen, wie ein integrierter Ansatz optimale
Modernisierungsergebnisse liefert – im
Sinne des Klimas und der Umwelt, aber
auch im Sinne des zukünftigen Nutzers“,
beschreibt Jesper F. Petersen, Geschäftsführer der VELUX Deutschland GmbH, die
Motive des Dachfensterherstellers.
Kreative studentische
Entwürfe für das deutsche
Zukunftsprojekt
Kreativen Input für das deutsche Model
Home lieferten Studenten der TU Darmstadt
im Rahmen eines geschlossenen Wettbewerbs. Eine Fach-Jury prämierte Anfang
September 2009 vier der insgesamt zwölf
eingereichten Entwürfe. Neben dem Energiekonzept und den Maßnahmen zur Steigerung des Wohnwerts bewertete die Jury
außerdem die architektonische Kreativität
der Konzepte. Als Siegerin ging Katharina
Fey mit ihrem Entwurf „...aus eigenem
Anbau“ aus dem mit insgesamt 7.500 Euro
dotierten Wettbewerb hervor.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Die Umsetzung des
Zukunftshauses startet
Auf Basis der studentischen Arbeiten wurde
die Konzeption für das deutsche Konzepthaus vorangetrieben. Aktuell steht die Entwurfsplanung kurz vor dem Abschluss. Dann
kann die Umsetzung des Bauvorhabens beginnen. Das VELUX Kompetenzteam, bestehend aus Architektur- und LichtplanungsExperten wie Prof. Manfred Hegger, TU
Darmstadt, und Lichtplaner Prof. Peter Andres,
TU Düsseldorf, begleitet bis voraussichtlich Spätsommer 2010 die Ausführungsund Umsetzungsplanung. Die modernisierte
Doppelhaushälfte steht nach Abschluss der
Bauphase für Besichtigungen und Veranstaltungen einige Monate offen. Dabei wird das
Konzepthaus auch als Teilprojekt der IBA
Hamburg zu sehen sein. Der Energieverbrauch und die Innenklimabedingungen
werden während der Nutzungsphase laufend
gemessen, die Ergebnisse dokumentiert.
Der Nutzer im Mittelpunkt
Die Ergebnisse des Experiments werden
Aufschluss darüber geben, wie sich die
VELUX Vision von optimalen Wohnbedingungen mit angenehmem Raumklima,
Tageslicht und optimaler Energieeffizienz in
der Praxis bewährt. Dahinter steht die Überzeugung, dass der Mensch als Nutzer eines
Gebäudes im Fokus der Planung stehen
sollte, um nachhaltiges Wohnen zukunfts­
fähig zu machen. Bereits seit den 90er Jahren entwickelt VELUX Konzepthäuser wie
Soltag und Atika, die effizientes und gleichzeitig behagliches Bauen, angepasst an unterschiedliche klimatische Bedingungen, demonstrieren. Mit dem Projekt Model Home
2020 will VELUX klimaneutrale Zukunftshäuser realisieren, die sich dynamisch an
ihre Umwelt anpassen, um ein optimales Innenraumklima zu schaffen. Im Idealfall wird
Weitere Informationen im Internet unter:
www.velux.de/Profi-Forum/Architekten
„Home for Life“, das erste fertig gestellte VELUX Model Home 2020, steht in Dänemark.
Im Rahmen der Testphase wird das Konzepthaus seit Anfang Juli 2009 von einer vierköpfigen Familien für ein Jahr bewohnt.
Das bereits verwirklichte Zukunftsprojekt
Atika ist von der traditionell mediterranen
Architektur inspiriert und speziell für südliche, warme Klimazonen geplant.
Fotos: VELUX Deutschland GmbH
71
Berichte
Konjunkturpaket II nutzen
D+H-Services für Planer und Verarbeiter
2
010 läuft das auf zwei Jahre befristete
vereinfachte Vergaberecht für Bauleistungen aus, mit dem die Bundesregierung insbesondere Investitionen zur
Optimierung von Klimaschutz und Energieeffizienz in gewerblichen, öffentlichen und
privaten Bauten unterstützt. Grund genug,
sich mit den Energie- und Kosteneinsparpotentialen in den Bereichen RWA, natürliche Lüftungen und Aufzugsschachtentrauchung zu beschäftigen.
Noch bis Ende des Jahres gelten die von
einer auf fünf Mio. Euro deutlich erhöhten
Kostengrenze für „kleine Baumaßnahmen“,
unterhalb derer ein vereinfachtes Vergabeverfahren möglich ist. Und nicht nur diese
Entbürokratisierung, auch die zahlreichen
Finanzierungshilfen für Baumaßnahmen, mit
denen CO²-Emissionen nachhaltig vermindert werden, sollten öffentliche, gewerbliche
und private Bauherren eigentlich vom Nutzen
energieeffizienter Technologien im Bereich
RWA und Klimatechnik überzeugen. Das
Problem: Vielfach fixiert man sich auf die
­Investitionskosten anstatt auf die Amorti­
sationsraten. Hier setzen die D+H-Services
für mehr Informationen rund um das langfristige Sparpotential modernster RWA- und
Lüftungstechnik an.
Kostenfalle Permanentöffnung im Aufzugsschacht
Wie der Energieverbrauch in Gebäuden und
damit Kosten verringert werden können,
lässt sich exemplarisch am Thema Aufzugsschacht darstellen. Durch die immer
noch gängigen Permanentöffnungen entweicht permanent Wärme. Die Folge: Die
Energiekosten des Gebäudebetreibers gehen
in die Höhe. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist das problematisch, weil
durch den erhöhten Energieaufwand der
CO²-Gehalt in der Luft ansteigt. Die Höhe
der Energieverluste lässt sich sehr gut veranschaulichen, wenn man sich die entsprechenden Zahlen vor Augen führt. Nach
Schätzungen des VDMA (Fachbereich Aufzüge) liegt der derzeitige Bestand an Aufzügen europaweit bei etwa 4,5 Millionen,
davon in Deutschland ungefähr 600.000.
Neu errichtet werden in der Europäischen
Union pro Jahr circa 120.000 Aufzüge,
etwa 10.000 sind es in Deutschland. Diese
10.000 neuen Aufzugsanlagen erzeugen
jährlich einen CO²-Ausstoß von insgesamt
72
50.000 Tonnen. Bei rund 600.000 bestehenden Anlagen in Deutschland bedeutet
das einen Gesamtausstoß von drei Millionen
Tonnen CO², die eingespart werden können,
wenn sich eine Permanentöffnung vermeiden ließe.
Langfristige Energieeinsparungspotenziale
Die Lösung bringt ein energieoptimiertes
Sicherheitssystem zur Belüftung und Entrauchung von Aufzugsschächten, zum Beispiel das Lift Smoke Control-System (LSC)
der D+H Mechatronic AG. Es besteht aus
einem Rauchansaugsystem, das mit einer
elektromotorischen Rauchabzugsvorrichtung
kombiniert ist. LSC sorgt dafür dass die
Entrauchungsöffnung im Aufzugsschacht
nur im Bedarfsfall geöffnet wird und der
Rauch sicher abziehen kann. Bei normalem
Betrieb bleibt die Rauchabzugsöffnung geschlossen und die warme Luft aus dem Gebäude kann nicht mehr wie bisher durch
den Schornsteineffekt über den Aufzugsschacht entweichen. Das System erfüllt somit die Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und stellt gleichzeitig
gemäß des Bauordnungsrechts sicher, dass
Aufzugsschächte entraucht und belüftet
werden.
Die Verringerung der Gebäude-Wärmeverluste ist nicht nur ein Beitrag zum
Klimaschutz, sondern es werden auch bessere
Werte im Gebäude-Energiepass erreicht.
Das erhöht den Gebäudewert und steigert
die Chancen der Vermietbarkeit aufgrund
reduzierter Nebenkosten. Außerdem vermindern die geschlossenen Entrauchungsöffnungen den Luftzug im Treppenhaus
und verbessern damit das Wohlbefinden
der Nutzer.
Auch in diesem Fall verdeutlicht eine
Beispielrechnung den Energieverlust und
damit das zugrunde liegende hohe Einsparpotenzial. Der Aufzugsschacht eines
Gebäudes aus dem Bereich Wohnungsbau
verursacht bei einer durchschnittlichen
Gebäudetemperatur von 20 Grad Celsius,
einer Schachthöhe von 20 Metern und einer
Anzahl von sechs Schachttüren jährlich einen
CO²-Ausstoß von bis zu fünf Tonnen sowie
einen Wärmeverlust von circa 16.000 Kilowattstunden. Das entspricht Kosten in
Höhe von ca. 1.000 Euro pro Jahr, die sich
mit einem LSC-System einsparen ließen.
Speziell für kleinere Objekte
entwickelt: LSC Basic
Mit LSC Basic steht nun auch kleineren
Wohn- und Gewerbeobjekten mit Aufzugsschächten bis zu 20 Meter der Weg zur nachhaltigen Energie- und Kostenersparnis offen.
Denn durch die neue Dimensionierung der
Systemleistungen sind LSC-Basic-Anlagen
für 3.500 Euro pro Aufzugsschacht erhältlich
und amortisieren sich so schon in kurzer
Zeit. Die Investitionskosten sind mit 11 %
p. a. auf die Mieter umlagefähig. Entsprechend groß ist das Marktpotential für die neue
Basic-Variante, die problemlos im Neubau als
auch nachträglich in bestehende Schächte innerhalb von ca. 2 Tagen eingebaut werden kann.
Info-Services online und
ganz persönlich
Wie viel Energie und Kosten sich konkret
sparen lassen, zeigt die interaktive Wärmeverlust- und Energiekostenrechnung unter
www.lsc.dh-partner.com. Hier stehen außerdem umfangreiche Informationen über das
LSC-System sowie Ausschreibungsunterlagen und baurechtliche Informationen zum
Download zur Verfügung. Auch ein Ansprechpartner aus dem weltweiten D+H
Service- und Vertriebsnetz für die komplette
Planung, Montage und Wartung aus einer
Hand lässt sich im LSC-Internetservice
schnell finden.
Für Fragen rund um energieeffiziente Technik stehen die D+H-Teams auch auf der
„Light + Building“ vom 11. bis 16. April in
Halle 11/Stand D7 gerne zur Verfügung.
Weiter Informationen im Internet unter:
www.dh-partner.com
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Wärmeschutz-Nachweis
für Wohngebäude
Bundesverband Leichtbeton: Aktueller EnEV-Rechner steht zum freien Download bereit
E
s ist eine komplexe Aufgabe, die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009)
umzusetzen und den energiesparenden Wärmeschutz nachzuweisen. Architekten und Planer sind hierfür zwangsläufig auf
Software-Unterstützung angewiesen. Sie finden
jetzt auf der Website des Bundesverband
Leichtbeton e.V. den neuen EnEV-Rechner
zum kostenfreien Download.
Die Software ist ausschließlich für Wohngebäude ausgelegt und wurde vom Institut
für Beton- und Fertigteilbau (IfBF) in Essen
entwickelt. Das IfBF ist eine anerkannte Forschungseinrichtung an der Hochschule Bochum
und verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Ergebnisse in die Praxis des Beton- und Fertigteilbaus umzusetzen. Der Bundesverband
Der neue EnEV-Rechner steht zum kostenfreien Download bereit. Er erleichtert Architekten
und Planern die Arbeit mit Leichtbeton-Baustoffen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Leichtbeton stellt Lizenzen für die Software
kostenlos im Internet unter:
www.leichtbeton.de zur Verfügung.
Der EnEV-Rechner zielt darauf, die tägliche
Arbeit mit Leichtbeton-Baustoffen zu erleichtern: Der Benutzer erfasst die relevanten Bauwerksparameter über eine grafische
Oberfläche. Mit diesen Daten erstellt die
Software den Wärmeschutz-Nachweis und
fasst die Ergebnisse in einem Energieausweis gemäß Abschnitt 5 der EnEV 2009 zusammen. Dabei wird auf eine integrierte
Baustoffdatenbank zurückgegriffen. Sie
bleibt durch regelmäßige Updates auf dem
neuesten Stand.
Foto: Bundesverband Leichtbeton e.V., Neuwied
73
Berichte
10 Jahre EEG
Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE).
D
as
Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) hat in Deutschland eine weltweit einmalige Erfolgsgeschichte
ausgelöst. Das erklären der Bundesverband
Erneuerbare Energie und die Agentur für
Erneuerbare Energien anlässlich des
10-jährigen Bestehens des Gesetzes. Beide
Organisationen zogen am 24. 3. mit einer
Branchenkonferenz in Berlin Bilanz und
diskutieren die künftigen Anforderungen
an das EEG.
„Das EEG wurde mit dem Ziel ins Leben
gerufen, Klima- und Umweltschutz zu stärken, die volkswirtschaftlichen Kosten der
Energieversorgung zu verringern und die
Weiterentwicklung innovativer Technologien
zu fördern,“ resümiert Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare
Energien. „Diesen Zielen sind wir in den
­vergangenen 10 Jahren ein gutes Stück
­näher gekommen“ so Mayer weiter.
Strom aus Wind- und Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie deckte
2009 etwa 16 Prozent des Strombedarfs. In
absoluten Zahlen nimmt Deutschland mit
­einer Produktion von rund 93 Mrd. Kilowattstunden EU-weit eine Spitzenposition ein.
Mehr als 70 Mio. Tonnen Kohlendioxid wur74
den durch Strom aus Erneuerbaren Energien
so allein im letzten Jahr vermieden.
„Investitionssicherheit, Innovationsanreize
und ehrliche Preise – diese Grundprinzipien
machen das Erfolgsrezept des EEG aus“, stellt
Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) fest.
Durch die Anschlusspflicht für neue Kraftwerke, den gesetzlich garantierten Vorrang für
erneuerbaren Strom im Netz und eine garantierte Einspeisevergütung über 20 Jahre gewährleistet das EEG stabile Investitionsbedingungen. „Damit hat sich das Gesetz als
Antriebskraft für eine mittelständisch geprägte Industrie erwiesen“, bekräftigt Schütz.
Die regelmäßige Absenkung der Vergütungssätze für Neuanlagen übt Kosten- und
Innovationsdruck auf die Hersteller aus.
Nicht zuletzt sollen die EEG-Vergütungs­
sätze transparent machen, was regenerativer
Strom tatsächlich kostet. Anders als bei fossiler und nuklearer Energie kommen keine
Folgekosten für Umwelt-, Klima- oder Gesundheitsschäden dazu.
„Die aktuelle Debatte um die Kosten für die
Förderung Erneuerbarer Energien darf nicht
den Blick auf das Ganze verstellen,“ fordert
BEE-Präsident Schütz. „Das EEG bringt einen
hohen Nutzen für Arbeitsmarkt, Klimaschutz
und Volkswirtschaft. Die bisherige Erfolgs­
geschichte muss die Politik jetzt zügig fort­
setzen.“ Für den schnellen Umstieg auf eine
sichere und saubere Stromversorgung aus
Erneuerbaren Energien muss ihr Vorrang erhalten bleiben und die Markt- und Netzinte­
gration voran getrieben werden. „Dafür ist
das EEG auch zukünftig das richtige Instrument“, fasst Schütz zusammen.
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
Der workshop findet statt:
am Mittwoch, den 5. Mai 2009 von 11.00 bis
15.00 Uhr im Bauzentrum, München, WillyBrandt-Allee 10
Kostenfrei für Mitglieder!
Verbindliche Anmeldung bei der Bundesgeschäftsstelle erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist!
Gemeinsame Nachrichten der Verbände:
• ZDI – Zentralverband Deutscher Ingenieure e. V.
• U.B.I.-D. – Union Beratender Ingenieure e. V. – Bundesverband Freiberuflicher Ingenieure
BFI
• VDA – Verband Deutscher Architekten e. V.
• IAP – Bundesverband Deutscher Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros e. V.
• BIAV – Bundesingenieur- und -Architektenverband e. V.
• BDK – Bundesverband Deutscher Baukoordinatoren e. V.
• UFB – Union Freier Berufe e. V., Fachrichtung Bauwesen
• BDGS – Bundesverband Deutscher Grundstückssachverständiger e. V.
• BBauSV – Bundesverband Deutscher Bausachverständiger e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Edelsbergstr. 8, 80686 München, Tel. 089-570070, Fax 089-57007260
Mail: [email protected]
Erste Ergebnisse der
HOAI-Umfrage
Vielen Dank an alle Mitglieder, die sich an
unserer Umfrage beteiligt haben.
Wir haben nun eine erste Auswertung von
ca. 60 Fragebögen vorgenommen und stellen
fest, dass die meisten Architekten und Inge­
nieure die HOAI 2009 als insofern gelungen
ansehen, dass die Honorarsätze um 10 %
angehoben worden sind.
41 % fordern aber logischerweise auch
gleichzeitig eine weitere Anpassung der Honorare, nicht zuletzt deshalb da die 10 %
Honorarerhöhung die Inflationsquote von
1996 bis 2010 nicht ausgleicht!
75% der Teilnehmer der Umfrage sind der
Meinung, dass die HOAI als verbindliches
Preisrecht für die öffentliche Hand generell
bis 25 Mio. anrechenbarer Kosten und für
Bauleistungen von privaten Auftraggebern
bis zu 3 Mio. anrechenbarer Kosten erhalten
bleiben soll. Dazu gibt es keinen weiteren
Alternativvorschlag.
Die Mehrheit von 52 % spricht sich für
eine Empfehlung der Stundensätze aus, nur
eine Minderheit 13 % hat keine Probleme
bei der Vereinbarung. (Diese Minderheit will
übrigens auch weitere Deregulierung und
findet die HOAI gelungen, weil mehr Freiraum für Honorarvereinbarungen.) 31 %
hätten gerne die Stundensätze wieder festgeschrieben.
Positiv bewertet die eine Hälfte der
Antworten die HOAI 2009, weil mehr Freiraum für Vereinbarungen geschaffen worden
ist, während die andere Hälfte die HOAI
2009 als schlecht bewertet, insbesondere in
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
den Punkten:
• insgesamt unübersichtlich und nicht praktikabel,
•U
mbauzuschläge sind verwirrend,
•S
chwierigkeiten bei den anrechenbaren Kosten,
• Teile X-XIII nicht verbindlich sind,
• und es zuviel gibt, was frei vereinbart
werden muss,
Öfters bemerkt wurde, dass die Verbindlichkeit fehlt, Dumping-Preisen nicht verfolgt
werden und der Architekt zum Bittsteller wird.
Grundsätzlich wird von über 50 % eine
Wieder- bzw. Neuaufnahme von Leistungsbildern in den verbindlichen Teil befürwortet,
insbesondere beim Bauen im Bestand, Teil
IV sowie Teile X bis XIII HOAI 1996 und
Brandschutz. Auch für eine Modernisierung
der Leistungsbilder wird Bedarf gesehen.
Schwierigkeiten in der Praxis bestehen bei den
Kollegen und Kolleginnen hauptsächlich bei:
– Ermittlung der anrechenbaren Kosten
– Ermittlung des Umbauzuschlags nach Weg fall von § 10 Abs. 3a HOAI 1996 und
– Abrechnung von Änderungsplanleistungen
HOAI-workshop am Mittwoch,
den 5. Mai 2010 in München
Aufgrund der Auswertung der HOAI-Umfrage
wird Herr RA Thomas Obermiller bei dem
HOAI-Workshop besonders auf die Schwierigkeiten, die in der Praxis bei den Mitgliedern
aufgetreten sind, eingehen, so z. B.:
•E
rmittlung der anrechenbaren Kosten
•E
rmittlung des Umbauzuschlags
•U
mstellung von laufenden Verträgen
Orientierungswerte für
Stundensätze
Die Oberste Bayerische Baubehörde hat Orientierungswerte für Stundensätze für Leistungen
nach HOAI 2009 herausgegeben, welche sie
den staatlichen Bauämter an die Hand gibt.
Diese sind unseres Erachtens jedoch nicht
auskömmlich und auch nicht begründet in
der Unterscheidung zwischen unterschiedlich großen Büros! Danach sollen kleine
Büros bis zu 2 Personen lediglich 66 €, Büros
zwischen 2 und 10 festangestellten Mitarbeiter 78 € und über 10 festen Mitarbeiten 90 €
die Stunde für den Auftragnehmer erhalten.
Wir haben die Oberste Baubehörde aufgefordert uns die Diskriminierung der kleineren
Büros zu erklären und haben folgende Antwort von der Obersten Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern auf
unser Schreiben erhalten, welches wir auszugsweise hier veröffentlichen:
... Im Vollzug des BMVBS- Erlasses zur Anwendung der HOAI-Novelle haben wir nach
Wegfall des § 6 HOAI a. F. als Basis die bisherigen Stundensatzeinteilung und deren
Werte analog den Regelhonoraren „... zur Orientierung bei der Prüfung von angebotenen
Zeithonoraren...“ um 10 v.h. angehoben. Damit besteht für die Umsetzung von Baumaßnahmen des Bundes und des Landes eine
gleiche Ausgangsgrundlage. Dies ist gerade
deshalb von Bedeutung, da jeder Verhandlung
über Stundensätze eine Angebotseinholung
im Wettbewerb vorausgeht, unabhängig davon,
ob ober- oder unterhalb der Schwellenwerte,
also auch bei Freihändigen Vergaben.
Bereits vor Inkrafttreten der HOAI 2009 gingen unsere Dienststellen landesweit in der
Regel vom mittleren Wert der Preisspanne
des § 6 HOAI alte Fassung aus, um der allgemeinen Preisentwicklung Rechnung zu tragen. Nunmehr haben wir den Dienststellen
anheim gestellt, mit ihren Verhandlungen
zwischen dem mittleren und oberen Wert
einzusetzen.
Sofern Auftragnehmer höhere Sätze anbieten, ist für die Prüfung eine nachvollziehbare Bürokostenkalkulation unerlässlich als
Grundlage einer einvernehmlichen Vereinbarung im Einzelfall.
Eine grundsätzliche Anlehnung an die Ermittlungsbeispiele des AHO- Bürokostenvergleiches ist nicht zielführend. Im Gegensatz
zu unseren Verträgen sind in diese Ermittlungen Gemeinkostenanteile eingerechnet,
75
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
die wir aufwandsbezogen neben den Stundensätzen vergüten. Dies sind z. B. die allgemeinen Nebenkosten. Weiterhin sind in der
AHO-Formel Kostenanteile enthalten, die
nach unserem Ermessen nicht verallgemeinert auf jeden Auftragnehmer übertragen
werden können. So können Einflussfaktoren
wie z. B. Abschreibung, kalkulatorische Kosten, Kapitalkosten und dgl. nicht für jeden
AN gleichermaßen angesetzt werden, sondern nur über die individuelle Bürokostenkalkulation konkret einzelfallbezogen....
Hätten Sie es gewusst?
Frage eines Mitgliedes an unseren Verbandsanwalt Thomas Obermiller:
Sind die Prüfungen von „Montage- und
Werkstattzeichnungen“ Grund- oder Sonder­
leistungen nach der aktuellen HOAI? Und
gibt es ggf. entsprechende Rechtsurteile?
Antwort:
Gemäß § 53 Abs. 1 HOAI 2009 sind die einzelnen Leistungen jeder Leistungsphase des
Leistungsbildes Technische Ausrüstung in
der Anlage 14 zur HOAI 2009 geregelt. Dort
ist bei der Lph 5 unter b) als „Grund“-Leistung die zeichnerische Darstellung der Anlagen und Dimensionen aufgeführt, aber keine
Montage- und Werkstattzeichnungen!
Das Prüfen von Montage- und Werkstattzeichnungen ist – bereits auch bei der HOAI
1996 – eine Besondere Leistung gemäß Ziff.
2.11.4 der (unverbindlichen) Anlage 2 zur
HOAI 2009. Die Regelung in der HOAI ist so
eindeutig, dass es auf gerichtliche Entscheidungen insoweit nicht ankommt.
Natürlich kommt es aber vorrangig auf die zu
Grunde liegende konkrete vertragliche Vereinbarung an und dabei insbesondere, ob dort
das Prüfen von Montage- und Werkstattleistungen als vertraglich geschuldete Leistung
konkret vereinbart worden ist oder nicht.
Mittelstandspolitik des
Bundes auf dem richtigen
Weg, aber Zeitdruck für
notwendige Entscheidungen
UMU wertet bei einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Brüderle den NeunPunkte-Plan des BMWi positiv, sieht aber
zusätzlichen Handlungsbedarf.
Die Regierungskoalition von CDU/CSU
und FDP ist nun seit mehr als 100 Tagen
im Amt und die Union Mittelständischer Unternehmen e.V. – UMU zieht eine positive
Zwischenbilanz ihrer Mittelstandspolitik. Anläßlich eines Treffens mit Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle am 8. 3. in Berlin
sagte UMU-Präsident Hermann Sturm: „Der
Mittelstand erkennt an, dass das Bundeswirtschaftsministerium angesichts der schwersten
Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit gute Arbeit für die Klein- und Mittelbetriebe in
76
Deutschland leistet. Der aktuelle NeunPunkte Maßnahmenkatalog des BMWi ist
ein richtiger Ansatz. Vor allem begrüßen wir,
dass dabei die Mittelstandsfinanzierung und
die Förderung von Existenzgründungen im
Vordergrund stehen. Aus unserer Erfahrung
verhalten sich Banken zunehmend restrik­
tiver bei der Kreditvergabe an mittelstän­
dische Betriebe, viele im Grunde gesunde
Betriebe geraten dadurch in Existenznot.
Deshalb ist die Einführung eines Kreditmediators ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung.“ Sturm schlug in diesem Zusammenhang einen Finanzierungs-Rettungsschirm für kleine Unternehmen vor, den das
BMWi prüfen will. UMU-Präsident Sturm hat
bei Bundesminister Brüderle jedoch noch
folgende weitere Korrekturen angemahnt
und positive Resonanz beim Bundeswirtschaftsminister gefunden:
• Überarbeitung der HOAI 2009
• Die Grenze für die Sofortabschreibung von
geringwertigen Wirtschaftsgütern soll auf
1.500 Euro erhöht werden.
• Abschaffung der Publizitätspflicht für Kleinunternehmen wie von der High Level Group
der EU-Kommission zum Bürokratieabbau
unter Edmund Stoiber vor kurzem empfohlen.
• Reduzierung der Aufbewahrungsfrist von
Rechnungen und Buchungsbelegen von
derzeit 10 auf 5 Jahre. Aus der Bürokratiekostenmessung der Bundesregierung ging
die Aufbewahrung von Rechnungen als die
teuerste Informationspflicht bzw. Bürokratiebelastung hervor.
• Verkürzung von Genehmigungsfristen: Wenn
bei eingereichten Vorhaben, z. B. Bauvorhaben, umweltrechtliche Betriebsgenehmigungen etc., nicht innerhalb von 4–6 Wochen ein
Bescheid des zuständigen Amtes ergeht,
sollen sie als genehmigt gelten.
Nicht zuletzt unterstützt der Bundeswirtschaftsminister das Ansinnen der UMU für
eine grundlegende Reform der Gewerbesteuer. Die UMU fordert seit langem die Abschaffung dieser konjunkturanfälligen Sondersteuer für Unternehmen und Kompensation der
Kommunen durch Zuschlag auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer. Auf Anregung
von Minister Brüderle wird die UMU ihre Reformvorschläge in die neue Kommission zur
Erarbeitung von Vorschlägen zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung (Gemeindefinanzkommission) von Bund, Ländern und
Kommunen einbringen.
Bauindustrie:
• Öffentliche Bauaufsicht stärken
• Lücken in der unternehmenseigenen Bau überwachung schließen
die Baufirmen müssen offensichtliche Lücken in ihrer eigenen Bauüberwachung
schließen.“ Diese Auffassung vertrat der Vizepräsident Technik des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie Prof. Dr.-Ing.
Manfred Nußbaumer mit Blick auf die anhaltende Diskussion über das Qualitätsmanagement auf deutschen Baustellen. Die deutsche
Bauindustrie verfüge zwar über leistungs­
fähige Qualitätsmanagementsysteme auf ihren Baustellen; die Vorkommnisse in Köln
zeigten jedoch, dass die Überwachung der
Qualität auf den Baustellen Schwachstellen
aufweise, die so schnell wie möglich geschlossen werden müssten. Gleichzeitig zeige sich, dass es ohne Bauherrenkompetenz
nicht gehe. Nußbaumer: „Bauaufsicht und
Auftraggeber müssen wieder so viel Baukompetenz aufbauen, dass sie ihre Projekte auf
Augenhöhe mit den Bauunternehmen kontrollieren können.“
Schneller, tiefer, sparsamer – die deutschen Tiefbauunternehmen sehen sich steigenden technischen und logistischen Herausforderungen
gegenüber,
erläuterte
Nußbaumer. Trotzdem habe die deutsche
Bauindustrie diese Herausforderungen bislang mit moderner Technik, gut ausgebildetem Personal und ausgefeilten Managementmethoden erfolgreich bewältigen können.
Der neue Flughafen Berlin-Schönefeld, die
Strelasundquerung und die Untertunnelung
der Elbe bei Hamburg seien nur einige wenige spektakuläre Beispiele für die Leistungsfähigkeit der deutschen Bauindustrie. Dies
sei auch im Ausland bekannt: Beim soeben
eröffneten höchsten Gebäude der Welt, dem
Burj Dubai seien es deutsche Unternehmen
gewesen, die für die Baugrube und Gründung verantwortlich gezeichnet hätten. Nußbaumer: „Dies war sicher nicht zufällig. Bautechnik und hohe deutsche Bau­standards
‚Made in Germany’ sind weltweit gefragt.“
Gleichzeitig mahnt Nußbaumer aber auch
zur Vorsicht: „Bauherren und Planer gehen
mit immer gewagteren Entwürfen an die
Grenze des technisch Machbaren. Es besteht
die Gefahr, dass die damit verbundenen Risiken aus dem Blick geraten.“ Wer solche anspruchsvollen Projekte dennoch wolle, der
müsse bereit sein, wieder stärker auf Inge­
nieurkompetenz zu setzen und zwar nicht
nur im Bereich der bauausführenden Wirtschaft, sondern auch auf der Seite der Bauherren und der öffentlichen Bauaufsicht.
­Risiken lediglich auf die Seite der Bauunternehmen zu überwälzen sei der falsche Weg.
Nußbaumer: „Wer hier an Ingenieurkompetenz spart, der spart am falschen Ende, der
geht Risiken ein, die zum Schluss nicht mehr
beherrschbar sind.“ (Quelle: Bauindustrie)
„Die öffentlichen Auftraggeber dürfen nicht
länger an der Bauaufsicht sparen. Aber auch
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Ingenieure und Architekten
setzten rund 36 Milliarden
Euro um
Statistisches Bundesamt legt erstmals detaillierte Zahlen über Ingenieurbüros vor.
Sie bauen Brücken, Einkaufscenter, U-BahnTunnel, Kläranlagen oder Fußballstadien – was
Bauingenieure konstruieren, ist von Dauer und
nutzt allen. Eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes zur Preisentwicklung von
Architektur- und Ingenieurbüros belegt die
hohe Bedeutung des Berufsstandes für die Allgemeinheit. Die Auswertung der Quellen ergab auch, dass der Umsatz deutscher Architekturbüros, Ingenieurbüros und Ingenieurgesellschaften im Jahr 2006 insgesamt 35,9
Milliarden Euro betrug.
Den Löwenanteil machen mit 78 Prozent
die Leistungen von Ingenieurbüros und -gesellschaften aus. Der größte Anteil davon
entfällt mit rund einem Drittel auf baubezogene Leistungen: Von der Planung bis zur
Fertigstellung des Projektes begleiten Ingenieure alle Phasen eines Bauvorhabens. Sie
verantworten bundesweit jährlich Bauinvestitionen in Höhe von rund 230 Milliarden
Euro und sichern rund 300.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze. „Diese Zahlen belegen
eindrucksvoll die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung unseres Berufsstandes für die Allgemeinheit“, sagte Dr.-Ing.
Heinrich Schroeter, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in München.
In vielen Dienstleistungssektoren waren
über die Preisentwicklung bisher keine amtlichen Daten verfügbar, so auch für Architektur- und Ingenieurbüros. Um hier eine Statistik dauerhaft berechnen zu können, führte
das Statistische Bundesamt ein Entwicklungsprojekt durch. Neben der Auswertung
von Sekundärinformationen und Gesprächen
mit Branchenvertretern standen Erhebungen
im Mittelpunkt der Arbeit, die unter anderem bei 308 Unternehmen der Branche
durchgeführt wurden.
(Quelle: Bayerische Ingenieurekammer-Bau /
Statistisches Bundesamt)
ifo Architektenumfrage:
Geschäftsklima erstmals seit
15 Jahren wieder positiv
Nach den Ergebnissen der vierteljährlichen
Umfrage des ifo Instituts bei den freischaffenden Architekten hat sich das Geschäftsklima zu Beginn des vierten Quartals 2009
erneut verbessert. Der Klimawert ist dabei
erstmals seit 15 Jahren wieder im positiven
Bereich, und das Klima kann als „gut“ bezeichnet werden.
Bei den befragten Architekten überwogen
die positiven Urteile zur Geschäftslage. Der
Anteil der Testteilnehmer, die ihre aktuelle
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
Lage als „gut“ bezeichneten, stieg zwar nur
von 33 auf 36%; der Anteil der „schlecht“Meldungen schrumpfte jedoch gleichzeitig
von 29 auf 24%. Die Perspektiven verbesserten sich hingegen nicht. Aber bei einer
sichtlichen Verbesserung der Lage ist selbst
ein „nur“ gleichbleibender Optimismus bezüglich der Geschäftserwartungen positiv zu
werten.
Das geschätzte Bauvolumen aus den neu
abgeschlossenen Verträgen (Neubauten
ohne Planungsleistungen im Bestand) lag im
dritten Quartal 2009 knapp 10 % über dem
Niveau des Vorquartals. Dabei stand einem
geringfügigen Rückgang im Wohnungsbau
ein Anstieg um rund 17 % im Nichtwohnbau
gegenüber.
Die Ordertätigkeit öffentlicher Auftrag­
geber befindet sich weiter im Aufwärtstrend.
Verglichen mit dem überaus niedrigen Niveau der Jahre 2003 bis 2005 hat sich das
Vergabevolumen der öffentlichen Hände im
Berichtsquartal sogar mehr als verdoppelt.
Die Reichweite der Auftragsbestände erreichte ein neues Hoch. Zum 30. September
2009 wiesen demnach die befragten Architekten Auftragsreserven in Höhe von durchschnittlich 5,5 Monaten auf – volle zwei Monate mehr als vor sechseinhalb Jahren.
Inkrafttreten der Vergabeverordnung steht Ende April / Anfang Mai 2010 nichts
mehr im Wege
Entwurf einer überarbeiteten Vergabeverordnung (VgV) verabschiedet.
Der Bundesrat hat am 26.3.2010 der Vergabeverordnung mit kleinen Änderungen zugestimmt. Mit Veröffentlichung der neuen
Vergabeverordnung im Bundesgesetzblatt
werden dann auch die Neufassungen der
VOB 2009 (Teile A und B), der VOL/A 2009
sowie der VOF in ihren zweiten Abschnitten,
also im Bereich der EU-weiten Auftragsvergaben, förmlich in Kraft treten.
Im Bereich unterhalb der EU-Schwellenwerte bedarf es zum Inkrafttreten der aktu­
alisierten Vergabe- und Vertragsordnungen
regelmäßig einer Anpassung des jeweiligen
Länderrechts
(Gemeindehaushaltsverordnungen). Wir bitten, insoweit die jeweilige
Ländersituation zu beachten.
In diesem Zusammenhang wird zu beobachten sein, inwieweit die Länder die neuen
Vergabe- und Vertragsordnungen vollständig
oder in modifizierter Form übernehmen werden. Von Interesse ist zudem, inwieweit die
im Rahmen des Konjunkturpakets II in das
Landesrecht übernommenen höheren Wertgrenzen für Beschränkte Ausschreibungen
und Freihändige Vergaben über das Jahr
2010 hinaus weiter Berücksichtigung finden.
Der ZENTRALVERBAND DEUTSCHER
INGENIEURE e.V. – ZDI hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass die Auslober vom Bundesministerium, gegebenenfalls auch über
die zuständigen Länderministerien, eine
Empfehlung erhalten, dass mindestens 20 %
aller Aufträge an Existenzgründer und kleinere Büros zu vergeben sind. Darüber sollte
dann u. E. auch eine Berichtspflicht angeordnet werden, damit man sieht, dass die Empfehlung des Ministeriums auch Früchte trägt
und die kreative Gründer- und Baukultur gefördert wird.
Leider hat das Bundeswirtschaftsministerium uns jedoch mitgeteilt, dass „eine feste
Quote die Möglichkeiten eines Auftraggebers – fallbezogen und seinem Bedarf entsprechend zu entscheiden – abschneiden
würde“ und es gemäß § 2 VOF bei einer „angemessenen“ Beteiligung kleinerer Büro­
organisationen und Berufsanfängern bleibt.
KFW Programm 431 –
Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung für Beratung
Bis zu 2.000 Euro schenkt der Staat allen
Hausbesitzern, die sich bei der Sanierung
ihrer Immobilie vom qualifizierten Bausachverständigen beraten lassen. Der Bund fördert die Beratung im Rahmen seines KfWProgramms „Energieeffizient Sanieren“.
Gefördert werden hier z. B. Leistungen zur
Detailplanung, Unterstützung bei der Ausschreibung und Angebotsauswertung, Bauausführung, Abnahme und Bewertung Ihrer
Sanierung. Die Zuschüsse werden als Sonderförderung gezahlt und zwar für die qualifizierte Baubegleitung während der Sanierungsphase durch einen Sachverständigen. Der
Zuschuss beträgt 50 Prozent der Kosten für die
Baubegleitung und bis zu maximal 2.000 Euro
pro Antragsteller und Sanierungsobjekt.
Gefördert werden alle baubegleitenden Maßnahmen bei der Sanierung von Wohngebäuden. Anträge stellen können die Eigentümer
von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden. Weitere Information: www.kfw.de
Steuerrecht:
Gemischt veranlasste Reisen: Aufteilung
nun möglich.
Der Bundesfinanzhof hat seine Rechtsprechung zur Abzugsfähigkeit von gemischt
veranlassten Aufwendungen geändert. Dies
hat zur Folge, dass Aufwendungen für beruflich und privat veranlasste Reisen in größerem Umfang als bisher als Betriebsausgaben
oder Werbungskosten geltend gemacht werden können. Aktuell kippte der Große Senat
des Bundesfinanzhofs das Aufteilungs- und
damit das Abzugsverbot für gemischt veranlasste Reisekosten.
77
VDA­­ ZDI U.B.I.-D.
Im Urteilsfall besuchte ein Arbeitnehmer
eine Fachmesse in Las Vegas. Der USA-Aufenthalt dauerte sieben Tage, von denen nur
vier Tage einem eindeutigen beruflichen Anlass zugeordnet werden konnten. Strittig war
nun der Abzug der Flugkosten. Das Finanzamt stellte sich auf den Standpunkt, dass die
Flugkosten als gemischt veranlasste Aufwendungen insgesamt nicht abzugsfähig seien.
Dem widersprach der Bundesfinanzhof und
berücksichtigte die Kosten für den Hin- und
Rückflug zu 4/7 als Werbungskosten.
Demzufolge können Aufwendungen für
eine gemischt veranlasste Reise grundsätzlich nach den jeweiligen Zeitanteilen der
Reise in Werbungskosten oder Betriebsausgaben und in nicht abziehbare Privataufwendungen aufgeteilt werden. Dies gilt zumindest dann, wenn die beruflichen Zeitanteile
feststehen und nicht von untergeordneter
Bedeutung sind. Dabei kommt es nicht zwingend darauf an, dass der berufliche Teil der
Reise länger ist als der private Teil.
Eine Trennung scheidet insgesamt jedoch
aus, wenn Kriterien fehlen, weil berufliche
und private Anteile ineinander greifen.
An die Nachweispflichten werden vermutlich
hohe Anforderungen gestellt werden. Der
Große Senat verweist nämlich darauf, dass an
der Grenzlinie zwischen Berufs- und Privatsphäre ein Anreiz besteht, Privataufwendungen als beruflich veranlasst darzustellen. Dem
sollen Finanzverwaltung und Finanzgerichte
bei der Ermittlung des Sachverhalts besonders Rechnung tragen. Lassen sich keine
Gründe feststellen, die eine berufliche Veranlassung der Reise belegen, gehen entsprechende Zweifel zulasten des Steuerpflichtigen. (BFH-Urteil vom 21. 9. 2009, GrS 1/06).
Arbeitsrecht:
Kündigungsschutz auf jüngere Arbeitnehmer erweitert
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die
deutsche Regelung zur Nichtberücksichtigung der vor dem 25. Lebensjahr liegenden
Beschäftigungszeiten bei den Kündigungsfristen für europarechtswidrig erklärt. Das
heißt, bei der Berechnung der Kündigungsfrist müssen auch die Jahre einbezogen werden, die der Mitarbeiter vor seinem 25. Geburtstag im Betrieb verbracht hat.
Rezension:
VOB - Teile A und B - Kommentar
Ingenstau / Korbion / Vygen / Kratzenberg
(Hrsg.) 17. Auflage 2010, 2820 Seite(n),
gebunden, EUR 209,00, Werner Verlag
ISBN 978 - 3 - 8041 - 2153 - 9
50 Jahre Ingenstau/Korbion – eine Erfolgsgeschichte! Seit 1960 die erste Ausgabe des
VOB-Kommentars – und damit der erste
VOB-Kommentar überhaupt – erschienen
ist, kommt man im Bau- und Vergaberecht
78
an diesem Werk nicht vorbei. Verständlich,
praxisnah und gleichwohl wissenschaftlich
fundiert erläutert er für Juristen ebenso wie
Nichtjuristen alle wesentlichen Fragestellungen, die sich bei der Vergabe und Ausführung von Bauaufträgen ergeben.
Die 17. Auflage trägt u.a. folgenden Veränderungen im Bau- und Vergaberecht Rechnung:
• Geplante Neufassung der VOB/A
• Neue Sektoren-Verordnung
• Änderungen durch das neue Bauforderungssicherungsgesetz
Die Herausgeber: Der Kommentar wurde begründet von Heinz Ingenstau und Prof. Dr. Hermann Korbion. Inzwischen wird er fortgeführt
von VRiOLG a. D. Prof. Dr. Klaus Vygen, Verfasser zahlreicher Standardwerke zum privaten
Baurecht, und Dr. Rüdiger Kratzenberg, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Die Autoren: RA Prof. Dr. Christian Döring,
Stuttgart; RA Bernd Düsterdiek, Deutscher
Städte- und Gemeindebund, RA Dr. Edgar
Joussen, VRiOLG Karl-Heinz Keldungs; RA
Claus-Jürgen Korbion, Ministerialdirigent Dr.
Rüdiger Kratzenberg, RA Dr. Ulrich Locher, RA
Malte Müller-Wrede, RA Peter Oppler, u. a.
Praxishandbuch HOAI – BGB – JVEG –
UrhG für Architekten, Ingenieure und
Bausachverständige
Vertrag - Vergütung - Haftung - Urheberrecht
Dieses Praxishandbuch hilft Ihnen, sich mit den
neuen Vorschriften der HOAI und ihren Folgen
für die Praxis vertraut zu machen. Darüber hinaus finden Sie alle Themen, die Sie in Ihrem
beruflichen Alltag brauchen: angefangen bei
der Akquisition über das gesamte Vertrags- und
Vergütungsrecht, Haftungsrecht, Urheberrecht
bis zum Recht des Bausachverständigen.
Im Anhang und auf der CD-ROM sind zahlreiche Hilfstabellen, Tipps zur Honorarvereinbarung, Hinweise zu Haftungsfallen, Muster, Beispiele sowie Gesetzesmaterialien. Praxisnah
und aktuell werden die Vorschriften des Allgemeinen Teils der HOAI und die besonderen Regelungen zu den verschiedenen Leistungsbildern erläutert. Darüber hinaus werden
insbesondere Vorschriften, die für die Vertragsgestaltung wichtig sind, behandelt sowie die
Vorschriften des JVEG, welches seit 2004
die Vergütung von Sachverständigen vor Gericht regelt.
Herausgeber: RA Thomas Maibaum (Justitiar der Bundesarchitektenkammer e.V.) Weitere Autoren: Thomas Maibaum, RAin Katharina
Bleutge (Institut für Sachverständigenwesen
e.V.), RA Stefan Erdmann, RA Michael Göger,
RA Axel Plankemann (Syndikus der Architektenkammer Niedersachsen)
ISBN: 978 - 3 - 89817 - 643 - 9 2010
400 Seiten, 16,5 x 24,4 cm, 52,00 €,
www.bundesanzeiger-verlag.de
Leistungen für Brandschutz
Heft 17 der AHO Schriftenreihe neu erschienen: Leistungsbild und Honorierung Leistungen für Brandschutz, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Juni 2009,
14,80 zzgl. Versandkosten
Zu beziehen über die AHO-Geschäftsstelle,
Uhlandstr. 14, 10623 Berlin,
Tel.: 030 / 31 01 917-0, Fax: 030 / 31 01 917-11,
[email protected], www.aho.de
Praxis der
EnEV 2009
Gebäude-Energieberatung
Dr. Karl-Heinz Wichtermann, 590 Seiten,
320 Abbildungen, ca. 250 Arbeitsabbildungen und 80 Rechenbeispiele, ISBN 978-387082-101-2 / € 49,00 (inkl. 7 % MWSt)
zzgl. Versandkosten, www.cwuth-medien.de
Die Energieberatung vor Ort setzt ein bauphysikalisches und technisches Wissensfundament, sowie die Kenntnis über das Regelwerk der Energieeinsparverordnung voraus.
Energieberatung ist ein sehr komplexes Thema und der Gesetzgeber fordert in der EnEV
§ 21 von den Energieberatern eine qualifiziert absolvierte Fortbildung, mit dem Nachweis den vorgegebenen Wissenstand auch
erreicht zu haben. Als Schnittmenge wird an
den Energieberater vor Ort die Anforderung
gestellt, die in der EnEV, Anlage 11 aufgelisteten Wissensschwerpunkte, die geltenden
Vorschriften, Fördermittel, Baukunde, Bauphysik, Wärmedämmung, Feuchtigkeitsprobleme, Anlagentechnik und den RechenAlgorithmus nach der DIN V 18599 sowie
DIN V 4108-6 zu beherrschen.
Auch das Kolloquium „Projekt ESysPro“
bringt dies mit seiner Ansicht auf den Punkt:
„Energieberater müssen ein erhebliches theoretisches und praktisches Wissen besitzen,
um qualifiziert beraten zu können.“ Diese
Ansicht wird aus dem dreijährigen Unter­
suchungsprojekt abgeleitet, das zu der Erkenntnis führte, curricular, d. h. einen verbesserten Lehrplan, Lehr- und Lernablauf zu
fordern, wozu die Bestrebungen im Gange
sind dieses Ziel zu erreichen.
Das veröffentliche Buch mit seinen 592 Seiten, ca. 320 Abbildungen, ca. 250 ArbeitsTabellen und 80 Rechenbeispielen, soll dazu
beitragen die vorgeschriebenen und geforderten Lernziele besser zu erreichen, Wissens-Lücken zu schließen und die Beratungsqualität zu fördern. Dieses Buch
entspricht mit seinen Themeninhalten dem
Fortbildungs-Kanon der EnEV, und ist als
kompetentes Lehrbuch für Personen die sich
für eine Fortbildung zum Energieberater
entschließen angelegt, was den Einstieg in
die Fortbildung erleichtert. Durch die Tiefe
der Themen, erhalten die Teilnehmer an
Energieberater-Lehrgängen bereits im Vorfeld das entsprechende Wissensfundament,
was die Seminararbeit zur Fortbildung erBAUZENTRUM E-BAU 2/2010
gänzt. Aber auch die in der Praxis tätigen
Energieberater können ihr Fachwissen damit
nachhaltig vertiefen. Der Autor wendet sich
damit an den interessierten Kreis der Ingenieure, Architekten in der Planung, Handwerksmeister Schornsteinfegermeister oder Energieberater, alle welche die Anforderungen
der Energieeinsparverordnung umsetzen
Wohnungsmärkte im Wandel
Zentrale Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose 2025
ISBN 978 - 3 - 87994 - 386 - 9
Mit der Broschüre „BBSR-Berichte KOMPAKT“ stellt das Bundesinstitut für Bau-, Stadtund Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Ergebnisse aus
seiner Forschung vor - auf das Wesentliche zugespitzt und anschaulich illustriert. Die Broschüre ist kostenlos und kann bestellt werden
per mail: [email protected]
Stichwort: BBSR-Berichte KOMPAKT 1/10
oder Sie finden diese im Internet unter www.
bbsr.bund.de / Veröffentlichungen / „BBSRBerichte KOMPAKT“ zum downloaden.
SEMINARPROGRAMM
DEUTSCHE INGENIEUR- UND ARCHITEKTEN-AKADEMIE e. V. – DIAA
Edelsbergstr. 8 · 80686 München · Tel. (089) 57007-244 · Fax: (089) 57007-271
e-mail: [email protected] · Internet: www.diaa-akademie.de
Seminare & Lehrgänge ab MAI 2010
Tegernseer Baufachtage:
„Ertüchtigung von geneigten Dächern“
Rottach-Egern
6. / 7. Mai 2010
( Donnerstag von 9.30 – 17.00 Uhr / Freitag von 9.00 – 13.00 Uhr )
Inhalt: EnEV 2009 – Auswirkungen auf die Sanierung von geneigten
Dächern. Nachträgliche Dämmung von Dächern – auf, zwischen
oder unter die Sparren (Prof. Homann)
Schalltechnische Problemstellungen beim Dachausbau (Prof. Pohlenz)
Instandsetzung von geneigten Dächern können Neubauregeln Schäden
vermeiden helfen? (Zöller)
Luftdichtheit von geneigten Dächern – konstruktive und bauphysikalische Betrachtungen, messtechnische Überprüfung (Walther)
Luftdichtheit mit Klebetechnik bei Dächern (Diver)
Solaranlagen auf Dächern von Bestandsgebäuden – Photovoltaik
und Solarthermie (Ließmann)
Rechtliche Fragen bei der Leistungsbeschreibung und Risikobegrenzung bei der Sanierung von geneigten Dächern und dem
nachträglichen Ausbau von bestehenden Dachräumen (Liebheit)
Teilnehmergebühr:
Verbandsmitglieder:
Nichtmitglieder:
440,– € inkl. MwSt.
540,– € inkl. MwSt.
Tegernseer Immobilien – Sachverständigentage
„Aktuelle Entwicklungen
der Verkehrswertermittlung“
Rottach-Egern
7./8. Mai 2010
( Freitag von 14.00 – 17.00 Uhr/Samstag von 9.00 – 17.00 Uhr )
Inhalt: Umstellung der Gutachtenerstellung auf die neue ImmowertV
2010 Änderungen gegenüber der WertV 88/98. Anwendungsbeispiele und Praxis-Hinweise bezüglich des Vergleichswertverfahrens / Ertragswertverfahrens / Sachwertverfahrens(Prof. Simon + Prof. Kleiber)
Berücksichtigung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeitsaspekten
im Rahmen der ImmowertV (Dr. Töllner)
Der elektronische Assistent (Vogels)
Bewertung von Kirchen (Dr. Tillmann)
Referenten: Prof. Dipl. - Ing. Min. Rat a.D. Wolfgang Kleiber, Berlin;
Prof. Dipl.- Ing. Jürgen Simon, Hannover; Dr.-Ing. Hans-Georg Till-
BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
mann, Dortmund; Dr.-Ing. Martin Töllner, Hannover; Dipl.-Ing.
Manfred Vogels, Neuss;
Teilnehmergebühr:
Verbandsmitglieder:
Nichtmitglieder:
440,– € inkl. MwSt.
540,– € inkl. MwSt.
Tip: Buchen Sie die Tegernseer Baufachtage und Tegernseer Immobilien
– Sachverständigentage ( 3 Tage ) zu einem günstigen Komplettpreis
Verbandsmitglieder:
745,– € inkl. MwSt.
Nichtmitglieder:
845,– € inkl. MwSt.
Brandschutz-Fachqualifikation
für Architekten und Ingenieure ( 90 Std. ) München
16. / 17. Juli / 23. / 24. Juli 2010 ( Baustein I )
8. / 9. Oktober / 15. / 16. Oktober / 22. / 23. Oktober 2010 ( Baustein II )
Baustein I + II ( Freitags von 11.30 – 18.00 Uhr/Samstags
von 9.00 – 18.00 Uhr)
Referenten: Dipl.-Ing.(FH) Lutz Battran,
Dr. Dirnberger, Dipl.-Ing. Rehle, Dipl.-Ing. (FH) Zenger, Dipl.-Ing.
(FH) Mayr, RA Ritzer
Baustein I + II
Teilnehmergebühr:
Verbandsmitglieder:
Nichtmitglieder:
1.990,– € inkl. MwSt.
2.090,– € inkl. MwSt.
Gestaltungsmöglichkeiten der neuen HOAI 2009
Vorteile und Nachteile bezüglich Vertragsabschluss
und Vertragsabwicklung 25. Juni 2010 von 9.00 – 16.30 Uhr
München
Inhalt: u.a. Überblick über Vereinbarungsmöglichkeiten, generelle
Gestaltungsmöglichkeiten bei verbindlich geregelten Architektenund Ingenieurleistungen
Referent: Prof. Dr. Gerd Motzke
Teilnehmergebühr:
Verbandsmitglieder:
Nichtmitglieder:
220,– € inkl. MwSt.
290,– € inkl. MwSt.
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Impressum
Herausgeber:
Meinders & Elstermann GmbH + Co. KG
Weberstraße 7
49191 Belm
Telefon (0 54 06) 808 112
Fax
(0 54 06) 808 118
E-Mail: [email protected]
BAUZENTRUM E-BAU
Fachzeitschrift für Architekten und I­ ngenieure
ISSN 1863-9453
5. Jahrgang 2010
Redaktion:
Ulrike Biebelmann
Günter Freese
Friedrich Marx
Thomas Möller
Günther Müller (V.i.S.d.P.), E-Mail: [email protected]
Anzeigen
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Zur Zeit ist Anzeigen-Preisliste vom 1. Januar 2010 gültig.
Bezugsbedingungen:
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der
gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages straf­bar. Verlag und Redaktion übernehmen
keine Gewähr für unverlangt übersandte Manuskripte und Fotos. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des
Verfassers, nicht unbedingt auch die der Redaktion wieder.
Meldungen über technische Neuheiten und Be­schrei­bun­gen von
Baustof­fen und Bauteilen basieren auf den Angaben der Herstellerfirmen.
BAUZENTRUM E-BAU erscheint 6-mal jährlich. Es wird den
Empfängern zu f­ olgenden Bedingungen zugestellt:
Jahresabo Inland (Deutschland): € 25,–
Jahresabo Ausland: € 49,–
Jahresabo Studenten: € 19,–
Einzelheft Inland (Deutschland): € 5,–
Einzelheft Ausland: € 9,–
NEU! Probeabo (2 Hefte) Inland (Deutschland): € 6,–
NEU! Probeabo (2 Hefte) Ausland: € 10,–
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BAUZENTRUM E-BAU im Rahmen ihres Mitglieds­beitrags.
Druck: Meinders & Elstermann, Belm
Offizielles Organ der Verbände:
VDA Verband Deutscher Architekten
ZDI Zentralverband Deutscher I­ nge­nieure
(Fachschaft Bauwesen)
U.B.I.-D. Union Beratender Ingenieure
BFI Bundesverband Frei­beruflicher ­Ingenieure
BIAV Bundesingenieur- und Architektenverband
UFB Union Freier Berufe (Fachschaft Bauwesen)
Bundesgeschäftsstelle
Edelsbergstr. 8, 80686 München
Telefon (089) 570070, Fax (089) 57007260
E-Mail: [email protected]
Besuchen Sie uns im Internet unter www.bauzentrum-ebau.de
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BAUZENTRUM E-BAU 2/2010
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