Pars generalis. Orontium, wiewohl es auch da anfangs die Funktion

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Pars generalis.
Orontium, wiewohl es auch da anfangs die Funktion hat, den Kolben zu umhüllen.
Meistens ist das Internodium zwischen Hüllblatt und dem vorangehenden Blatt von er­
heblicher Länge, doch kann es auch ganz kurz sein, auch das, Internodium zwischen
dem Hüllblatt und der zu ergänzenden ersten Braktee ist von sehr verschiedener Länge.
Ausnahmsweise kommt es vor, daß I oder 2 dem Hüllblatt vorangehende Blätter äußer­
lich dem Hüllblatt gleichen, so bei Zantedeschia aethiopiea und Caladium bicolor, wo­
bei keine Änderung in der Blattstellung stattfindet. Wenn man das Hüllblatt in der
oben angedeuteten Weise auffaßt, so fehlt ein solches nur bei den letzten axillären
Blütenzweigen von Pothoidium, deren Kolben in der Jugend von den Laubblättern des
Hauptzweiges umhüllt werden.
S p r o ß v e r b ä n d e . Zur Bildung von Sympodien kommt es nie bei den Gattungen
Pothos, Pothoidium, Hcteropsis\ hier haben wir mehr oder weniger reich verzweigte,
strauchige Monopodien. Bei den übrigen Gattungen hingegen ist die Verzweigung so
lange monopodial, bis es zur Bildung eines Blütenstandes kommt; dann-aber entwickeln
sich Sympodien, Verbände von Sprossen, welche selbst in verschiedenen Unterfamilien
untereinander eine oft sehr weitgehende Übereinstimmung in der Zahl, Anordnung und
Beschaffenheit der Blätter zeigen. In fast allen Fällen beginnen die Vermehrungssprosse
und die Fortsetzungssprosse der Sympodien mit einem Niederblatt, nur bei Acorus,.
Qymnostachys und Orontium ist auch das erste Blatt ein Laubblatt. Zwischen dem
meist niederblattartigen Vorblatt und dem Hüllblatt des Kolbens, der Spatha, stehen
entweder Niederblätter oder Laubblätter, oder Niederblätter und Laubblätter, je nach
den Ruhestadien, welche die mit der Infloreszenz abschließenden Sprosse durchmachen.
Meist ist das Internodium zwischen Hüllblatt und dem vorangehenden Blatt durch nach­
trägliches interkalares Wachstum von erheblicher Länge (Anthurium,
Spathiphyllum,
manche Amorphophallus,
Dracunculus); wenn ausnahmsweise 2 oder 3 Hüllblätter
(Calla palustris L.) auftreten, so stehen dieselben dicht beieinander.
Ein bei sehr vielen Araceen vorkommendes Verhalten ist das, daß der erste
Hauptsproß zahlreiche Blätter entwickelt, bis er mit einem Blütenstand abschließt; ist
der Stamm oberirdisch, dann sind dies alles Laubblätter, mit Ausnahme der Vorblätter
der Seitensprosse; ist der Stamm unterirdisch und die Vegetationsdauer in der Heimat
der Pflanze eine beschränkte (in den Gewächshäusern nach dem Blühen der Pflanzen
durch Entnahme der Knollen aus der Erde und Aufbewahrung im dunklen Raum her­
beigeführt), dann treten an dem Sprosse, bis er einmal zur Blüte kommt, abwechselnd
Laubblätter und Niederblätter auf; je größer die Blattspreiten sind, desto geringer ist
die Zahl der in einem Jahr auftretenden Laubblätter; so werden namentlich von den
großen, schirmförmigen vielfach verzweigten Laubblättern der knolligen Lasioideae
(Dracontium, Amorphophallus) gewöhnlich nur eines (IV. 23C, Fig. 34, S. 76), von
den ähnlichen Laubblättern der Anckomanes 1 —2 entwickelt, während mit dem nach
der Ruheperiode auftretenden Blütenstande dieser Knollengewächse mehrere Niederblätter
ihre Spitzen über die Erde hervortreten lassen.
Da bei den Knollen bildenden Araceen die Vegetationsperiode, während welcher
die von den Blättern oder dem einzigen Blatt der Pflanze produzierte Stärke in den
knolligen Reservestoffbehälter wandert, von der langen Ruheperiode, in welcher die
Knolle ihr Gewicht nicht ändert, und diese wieder von der kurzen Periode, in welcher
sich der Blütenstand entwickelt, ziemlich scharf voneinander geschieden sind, so ist es
bei diesen Pflanzen nicht schwierig, die Arbeitsleistung für eine bestimmte Zeit festzu­
stellen. Beccari macht über die Entwicklungsdauer der von ihm entdeckten größten
knolligen Aracee, des berühmten Amorphophallus titanum, in Bull. Soc. Tose, di Orticultura 1889 folgende Angaben: Im September 1878 wurden einige Samen der Pflanze
in den Gewächshäusern des Marchese Gorsi bei Florenz ausgesät und 1879^eine kleine
Knolle dieser Aussaat nach Kew gesendet. Hier hat die Pflanze alljährlich ein immer
größeres Laubblatt entwickelt, aus dem die durch seine Assimilation erzeugte Stärke
der Knolle zuwanderte, welche alljährlich 4 Monate ruhte. Ende März 1889 wog die
Knolle 21 kg und hatte einen Durchmesser 40 X 30 cm. Ende Mai zeigte sich der erste
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