Berichte Foto: beigestellt Dachgleiche am Campus WU Wien Der Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, das derzeit größte Universitätsprojekt Österreichs und ein Sammelplatz international bekannter Architekturbüros, steht im Rohbau. Ein Zwischenbericht. Im Juni, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, feierte der Campus WU Wien Dachgleiche – abgesehen vom zukünftigen Gebäude der Wirtschafts- und Sozialjuristen, das wegen des Baustellenbrandes im Mai unter leichter Verzögerung leidet. Sechs Architekturbüros sind auf den insgesamt sieben Baufeldern mit 90.000 m2 Fläche mit ihren Entwürfen präsent: Aus der Feder von BUSarchitektur aus Wien, die mit Laura Spinadel 2008 den Masterplan entworfen haben, stammen das Hörsaalzentrum und die Freiflächen. Hitoshi Abe aus Japan, CRABstudio mit Peter Cook aus London sowie Estudio Carme Pinós aus Barcelona zeichnen für die drei Institutsgebäude verantwortlich, No.MAD Arquitectos aus Madrid für die Executive Academy. Das Herzstück des Campus, das „Learning and Library Center” (LLC), ist ein Entwurf von Zaha Hadid. Dass es sich bei einem Hadid-Entwurf um keine ganz simple Konstruktion handelt, verwundert niemanden. Das LLC besteht aus vier Sichtbetonkernen mit einem spektakulären, freitragenden Stahlträger mit 80 Metern Länge, auf dem der zum Prater hin auskragende zweigeschoßige Bibliothekstrakt ruht. Insgesamt entstehen am Campus WU 90 Hörsäle und Seminarräume. Dafür wurden 150.000 m3 Beton und 20.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Derzeit finden die Fassadenarbeiten an den sechs Gebäuden statt, finalisiert werden sollen sie Ende des Jahres. Seit dem Sommer geht es innen mit den Bodenbelagsarbeiten und anderen Oberflächen sowie mit den Außenanlagen weiter. Der Start des Probebetriebs ist für März 2013 geplant, die Übersiedlung der Institute und der Administration wird im Sommer über die Bühne gehen. Verläuft weiterhin alles plangemäß, werden mit Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober 2013 dann 25.000 Studierende den neuen Campus beim Prater bevölkern. Auf einen Blick wettbewerbe 304 2 Bauherr: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH Auftraggeber: Bundesimmobiliengesellschaft und Wirtschaftsuniversität Wien Generalplanung: Arge Campus WU BUSarchitektur/Vasko+Partner Projektsteuerung: Arge PS WU Neubau Drees&Sommer/Delta Begleitende Kontrolle: FCP Örtliche Bauaufsicht: Arge ÖBA Campus WU Ingenos.Gobiet, IC Consulenten Stahlbau: Unger Steel Group (Verarbeiteter Stahl: 1.341 t) Internationale Architekten und Baufelder: • Baufeld LLC: Learning and Library Center, Zaha Hadid Architects, Hamburg • Baufeld O1: Hörsaalzentrum, BUSarchitektur, Wien • Baufeld O2: Departmentgebäude, Atelier Hitoshi Abe, Sendai • Baufeld W2: Departmentgebäude, CRABstudio, London • Baufeld W1E: Executive Academy, No.MAD Arquitectos, Madrid • Baufeld W1D: Departmentgebäude, Estudio Carme Pinós, Barcelona • Baufeld FF: Freiflächen, BUSarchitektur, Wien Campus WU Wien Berichte FCP ist ein international tätiges Ingenieurbüro mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Hauptsitz in Wien und mehreren Niederlassungen. > Projektmanagement Campus WU Wien | Begleitende Kontrolle Donaufelderstraße - Örtliche Bauaufsicht, Projektsteuerung 3 > Generalplanung > Begleitende Kontrolle > Bauüberwachung > Statisch-konstruktive Prüfung > Forschung und Entwicklung > Infrastrukturplanung ▲ FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH > A-1140 Wien, Diesterweggasse 3 > www.fcp.at wettbewerbe 304 > Tragwerksplanung Berichte Campus WU Wien Internationale Wettbewerbe – die Geburt eines bautechnischen und ökologisch nachhaltigen Meisterwerks Von der Aussichtsplattform des Infopoints eröffnet sich ein großartiger Blick über die gesamte „Riesenbaustelle“. Das Gelände der neuen Wirtschaftsuniversität Wien – kurz Campus WU – zwischen Prater und Messegelände ist in mehrere Baufelder geteilt – das Learning and Library Center, LLC, geplant von Zaha Hadid Architects, ist das markante Herzstück des Großprojekts. Bereits von weitem zeichnet sich der schräge Baukörper ab. Die Bauarbeiten für das größte heimische Universitätsprojekt und zugleich eines der spektakulärsten Bauprojekte Österreichs laufen auf Hochtouren. Dieses Frühjahr fanden die ersten Gleichenfeiern der Gebäudekomplexe statt und auch die Fassadenkonstruktionen der einzelnen Projekte sind bereits gut erkennbar. Demnächst werden die Rohbauarbeiten des gesamten Campus abgeschlossen sein. Die Fertigstellung ist für Frühling 2013 geplant, der offizielle Start des Universitätsbetriebes mit Herbst 2013. Foto: © BIG In Kooperation mit Vasko+Partner Die Stahlkonstruktion der Canyonträger von Unger Stahlbau basiert auf statischen Berechnungen von Vasko+Partner. Der internationale zweistufige Architekturwettbewerb für den Campus WU wurde im Herbst/Winter 2008 – im Auftrag der Projektgesellschaft WU Wien Neu GmbH – zeitgleich für mehrere Gebäudekomplexe durchgeführt. Die diesem Wettbewerb zugrunde liegende Masterplanung stammt von BUSarchitektur unter der Leitung von Laura Spinadel und wurde bereits im Frühjahr 2008 aus einem ersten Wettbewerb juriert. Der Masterplan gibt für den neuen Universitätscampus wettbewerbe 304 4 auf einem rund 90.000 Quadratmeter großen Areal die Infrastrukturplanung und Freiflächengestaltung vor und teilt das Gesamtprojekt in sechs Baufelder, mit einer gesamten Nettonutzfläche von ca. 100.000 Quadratmeter, ein. Übergeordnetes Kostenmanagement Vasko+Partner Ingenieure (V&P) liefert mit seiner Kompetenz als Generalkonsulent gemeinsam mit BUSarchitektur die Generalplanung für den Neubau des Campus. Die wesentlichen und überaus spannenden Aufgaben für V&P sind bei diesem Projekt die zeitgleiche Generalplaner-Koordination von sechs renommierten Architekturbüros und das übergeordnete Kostenmanagement im Hinblick auf einen einheitlich funktionierenden und effizienten Campus. Die gründliche Vorbereitung des Projekts hat sich gelohnt, wie Iris Adlassnig, Projektleiterin des Generalplaners bestätigt: „Das frühzeitige Einbinden aller hauptverantwortlichen Beteiligten erweist sich als gewaltiger Vorteil. Diese Vorgangsweise gewährleistet dem Bauherren die strikte Einhaltung der Kosten-, Termin und Planungsvorgaben sowie einen reibungslosen Ablauf des Projektes.“ Die Tätigkeitsfelder von Vasko+Partner umfassen die fachliche Zusammenarbeit (Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung, Brandschutz und Bauphysik) und Unterstützung von sechs internationalen Architekten vom Vorentwurf bis zur Einreichung. Seit Beginn der Ausführungsvorbereitung und im Zuge der Ausführung ist V&P nunmehr für die Ausführungsplanung aller Baufelder, mit Ausnahme der von BUSarchitektur betreuten Baufelder O1 (Hörsaalzentrum) und den Freiflächen, zuständiger Generalplaner. Die künstlerische Oberleitung wird weiterhin durch die internationalen Architekten wahrgenommen. Technische Kreativität Technisch baut die neue WU auf ein innovatives Konzept und die Vorgaben an Energieeffizienz sowie ökologische Nachhaltigkeit sind dementsprechend hoch. Eine ausgeklügelte campusübergreifende Gebäudetechnik ist folglich von Anfang an einer der Planungsschwerpunkte. So erfolgten bereits im Zuge des Architekturwettbewerbes Energiekonzept-Vorgaben für die einzelnen Gebäudekomplexe. Alle Gebäude erhalten eine zentrale Mess-, Steuer- und Regeltechnik mit insgesamt rund 11.000 physikalischen Datenpunkten. Einen Teil davon stellt das Bussystem der Brandschutz- und Brandrauchsteuerklappen dar und ist in seiner Dimension eines der größten Systeme Europas. Die Energieversorgung der Gebäude erfolgt primär durch thermische Nutzung des Grundwassers mit einer Kälte-/Wärmeleistung von rund drei Megawatt. „Die Wärme-/Kälteversorgung wird zu rund 65 Prozent über die ressourcenschonende, thermische Grundwassernutzung sichergestellt“, erklärt Günther Sammer, Berichte Foto: Franz Ertl/Vasko+Partner Campus WU Wien Besondere Einblicke: Die ungewöhnlichen Formen des LLC prägen die neue Wirtschaftsuniversität Wien. Gleichgewicht der Kräfte „Die Schalungsarbeiten der Sichtbetonbauteile beim LLC versetzen selbst erfahrene Bauprofis in Staunen. Kaum ein rechter Winkel, ungewöhnliche Neigungen – und dennoch ein perfekter Sichtbeton in einer qualitativ hochwertigen Ausführung durch das Bauunternehmen, der auch den hohen Erwartungen und Forderungen des Architekten gerecht wird“, erklärt Iris Adlassnig. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen, innovativen und interdisziplinären Ausführungsvorbereitung durch Vasko+Partner, sowie einer qualitativ hochwertigen Ausführung durch das Bauunternehmen. Für die spektakuläre Auskragung tüftelte V&P an den statischen Berechnungen der Stahlkonstruktion und Zeitschiene Oktober 2007 Mai 2008 Standortentscheidung für Areal Juryentscheidung Generalplaner-Wettbewerb, siehe wettbewerbe 271/272, August/September 2008 Dezember 2008 Juryentscheidung Architektur-Wettbewerb Februar 2009 - 2010 Vorentwurfs- und Entwurfsplanung Ab Februar 2010 Einreichung und Ausführungsplanung Ab Oktober 2009 Spatenstich / Beginn Abbrucharbeiten Ab Jänner 2010 Aushub und Wasserhaltung Ab August 2010 Tiefgründungsarbeiten Ab Oktober 2010 Beginn Rohbauarbeiten Sommer 2012 Fertigstellung Rohbauarbeiten Frühjahr 2013 Fertigstellung Ausbauarbeiten und Start Probebetrieb Ab Juni 2013 Einrichtung Ab Oktober 2013 Regelbetrieb Unkonventionell und ansprechend Mehrere unterschiedliche Gebäudekomplexe werden zeitgleich auf einem gemeinsamen Campusareal vereint, jedes für sich mit einem unkonventionellen architektonischen Konzept. Die großzügige Freiraumgestaltung will die Kommunikation forcieren und zum Verweilen auf dem Campus einladen. Es entstehen 90 Hörsäle und Seminarräume mit rund 5.800 Plätzen für die Studenten, sowie 3.000 Arbeitsplätze in Lernzonen und Projekträumen. „Die WU und die Bundesimmobiliengesellschaft haben gemeinsam als Projekterrichtungsgesellschaft mit dem Neubau des Campus Wirtschaftsuniversität ein spannendes Vorzeigeprojekt gestartet, das die Wissensgesellschaft in Österreich nachhaltig prägen wird“, ist Heinz-Peter Rausch, Projektverantwortlicher der Wirtschaftsuniversität Wien seitens V&P, überzeugt. Fakten und Zahlen 20.000.000 kg Stahl 260.000 m³ Erdmaterial bei Aushub 150.000 m³ Beton 100.000 m² Nutzfläche 90.000 m² Grundstücksfläche 55.000 m² öffentlich zugängliche Fläche 35.000 m² bebaute Fläche 25.000 Studierende 4.500 Arbeitsplätze für Lehrpersonal 3.000 Arbeitsplätze für Studierende 500 Arbeiter auf der Baustelle 230 Bäume im Freiraum; davon 150 Ginkobäume 100 Vergabepakete 90 Hörsäle und Seminarräume 25 km Bohrpfähle 6 internationale Architekturbüros 5 Gebäudekomplexe rund um das LLC 4 Jahre Bauzeit 3 Department-Gebäude 2 U-Bahnstationen 1 Campus WU 5 ▲ Quelle: Vasko + Partner schuf so die Basis für die Realisierung der ungewöhnlichen Form des LLC. Die gesamte Stahldachkonstruktion liegt auf dem sogenannten Canyonträger (siehe nächste Seite), der freitragend über 80 Meter lang auf rund 17 Meter Höhe schwebt. wettbewerbe 304 Gesamtprojektleiter für die Gebäudetechnikplanung von Vasko+Partner. Zur Spitzenlastabdeckung dienen Kompressionskältemaschinen, die im Heizungsfall als Wärmepumpen eingesetzt – und somit doppelt genutzt – werden. Eine Besonderheit ist auch die Grundwasserpumpe, die als Spitzenlast immerhin 150 Liter Grundwasser pro Sekunde liefert und somit die größte Anlage dieser Art in Wien ist. Die neue WU gilt bereits jetzt als Vorzeigeprojekt und strebt für alle Baufelder ÖGNI-Zertifizierung an. Berichte Campus WU Wien Foto: Franz Ertl 80 Meter freitragend Um Zaha Hadids Vision für das Herzstück des Campus, das Library- and Learningcenter (kurz LLC), mit einer anspruchsvollen Stahlträgerkonstruktion umzusetzen, wurde die Unger Steel Group als Stahlbauspezialist beauftragt, um die auf statischen Berechungen von Vasko+Partner basierenden Stahlkonstruktionen für diesen prestigeträchtigen Bau zu realisieren. Benötigt wurde eine Stahlkonstruktion der Extraklasse, ein sogenannter Canyonträger, der freitragend über 80 Meter lang auf rund 17 Metern Höhe schwebt und auf dem die gesamte Hauptstahldachkonstruktion ruht. Dieser allein wiegt beachtliche 350 Tonnen und wurde in 8 Einzelelementen geliefert und vor Ort zusammengebaut. Die Hauptdachtragkonstruktion besteht aus geschweißten Stahlteilen, die eine Höhe von bis zu 2,5 Metern aufweisen. Auf vorab betonierten Stahlrundrohrstützen wurden diese Stahlträger angehängt und nach Gesamtmontage weiter vorgespannt, um eine möglichst ebene Fläche zu erhalten. Den Letzten beiSSen die Hunde Foto: beigestellt Für das Projekt Campus WU, dem Neubau derWirtschaftsuniversität Wien, auf dem Gelände nördlich des Praters, wurde die Arbeitsgemeinschaft ÖBA Campus WU, bestehend aus den Ingenieurbüros Ingenos.Gobiet. ZT GmbH und IC Consulenten Ziviltechniker mit der Örtlichen Bauaufsicht, sowohl für die Bauleistung als auch für die Fachbauaufsicht Haustechnik/Elektrotechnik beauftragt. DI Andreas Gobiet Geschäftsführer Ingenos.Gobiet.ZT GmbH wettbewerbe 304 6 Die Projektstruktur sieht wie folgt aus: • Auftraggeber: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH, gemeinsame Tochtergesellschaft von BIG und WU, vertreten durch die beiden Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer, Herrn DI Pammer und Herrn Mag. Sommer • Projektsteuerung: ARGE PS, Drees&Sommer, Delta • Architektur: Estudio Carme Pinós S.L., Barcelona; Zaha Hadid Architecture, Hamburg; BUSarchitektur ZT GmbH, Wien; Wien Atelier Hitoshi Abe, Sendai; CRABstudio, London; NO.MAD Arquitectos, Madrid • Generalplaner: ARGE Campus WU, Busarchitektur, Vasko & Partner ZT GmbH • Örtliche Bauaufsicht: AEGR ÖBA Campus WU, Ingenos. Gobiet.ZT GmbH, IC Consulenten Ziviltechniker. Das Team setzt sich aus ca. 23 hochspezialisierten Fachleuten aus dem Baubereich der Haustechnik und Elektrotechnik zusammen, die durch zwei ARGE Geschäftsführer, Herrn DI Elsenwenger (IGZT) und Herrn DI Schindler (IC) geführt werden . Die wesentlichste Leistung der örtlichen Bauaufsicht sind die Beaufsichtigung der fachgerechten Umsetzung der vom Generalplaner vorgegebenen Planungsinhalte, die Koordination der einzelnen Firmen, unterteilt nach drei Baubereichen und zwar: Baubereich-Mitte, Baubereich-West und Baubereich-Ost, die Kontrolle der vergebenen Kosten (Abrechnung), die Einhaltung der Termine und des Bauarbeiterkoordinationsgesetzes sowie die Stellung einer Ombudsperson (Herrn DI Gobiet) zur Klärung von Anrainerfragen. Im Zusammenführen aller am Planungs- und Bauprozess Beteiligter liegt die wesentliche Aufgabe der Bauaufsicht, in der Kommunikation der Ideen von Architekten und Planer an die Baufirmen. Dort liegt auch das eigentliche Spannungsfeld. Um die Anforderungen des Bauherrn, die Ideen der Stararchitekten, die Planung des Generalplaners sowie die wirtschaftlichen Vorgaben des Projektmanagements entsprechend umsetzen zu können, bedarf es höchster kommunikativer Fähigkeiten sowie dem Verständnis von architektonischen Ansprüchen. Wie bei allen Bauvorhaben ist die örtliche Bauaufsicht gefordert, all die erforderlichen Hard- und Softskills einer integrierten Umsetzung zuzuführen. Dies bedeutet in seinem Ablauf folgende Schritte strukturiert und vollständig einzuhalten: • Prüfung der Pläne auf Vollständigkeit und Umsetzungsmöglichkeit • Prüfung der Leistungsverzeichnisse auf Vollständigkeit und Klarheit • Strukturierte Aufarbeitung von Veränderung in der Planung und Klarstellung der realisierbaren Umsetzung • Straffe Führung der ausführenden Firmen sowohl in terminlicher, kostenmäßiger als auch fachlicher Hinsicht. Die Praxis zeigt, dass die Vielzahl der erforderlichen Spezialisten bei einem solchen Bauvorhaben auch zu einer Summe von unterschiedlichen menschlichen Fähigkeiten und Kommunikationsmöglichkeiten führt. Je besser die Mitarbeiter der örtlichen Bauaufsicht in ihren kommunikativen Fähigkeiten ausgebildet sind, je stärker ihr Respekt vor Leistung jeglicher Art ausgeprägt ist und je umfangreicher ihr fachliches Wissen ist, umso leichter fällt die Erfüllung dieser hochkomplexen Aufgaben. Campus WU Wien Berichte Aufzüge: Die Montagearbeiten für den Campus WU laufen Eine Aufzugsanlage wird in 35 Einzelstücken verpackt angeliefert. „Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, Planer und Architekten von den Vorzügen unserer Technologie zu überzeugen und mit diesem Bauprojekt unseren „The Way to Green“ fortzusetzen“, sagt Udo Hoffmann, Geschäftsführer von Otis Österreich. Der gesamte Campus wird auf Basis eines „Green Building“-Konzeptes errichtet, das auch die Baustellenabwicklung umfasst. Auch Otis steuert mit seinen Aufzügen Nachhaltigkeit bei. 43 der insgesamt 44 Anlagen sind GeN2 Aufzüge, die dank Gurt-Technologie, energierückgewinnenden Antrieben sowie LED-Beleuchtungen in den Kabinen auf Basis der Nutzungskategorie der Gebäude die Energieeffizienzklasse A erreichen. Die zentrale Überwachung und effiziente Steuerung aller Aufzugsanlagen deckt Otis mit dem EMS Panorama System ab. ist für österreichische Verhältnisse wegen der hohen Stückzahl ein Projekt, das nicht alle Tage zur Ausführung kommt. Die Montage erfolgt innerhalb von knapp 13 Monaten. Acht bis zehn Monteure werden für den Einbau der Aufzüge im Einsatz sein, um die termingerechte Übergabe sicherzustellen. Otis hat hochgerechnet, dass die 44 Aufzüge durchschnittlich 8.500 Fahrten pro Tag zurücklegen werden. Die Energieersparnis durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen und durch den Einsatz von LED Beleuchtung in den Aufzugskabinen schätzt Otis auf über 40 Prozent. Energierückgewinnende Antriebe Mit dem GeN2 Gurt revolutionierte Otis bereits im Jahr 2000 die Aufzugstechnologie in Richtung Energieersparnis und Umweltfreundlichkeit. Die wichtigsten ökologischen und betriebswirtschaftlichen Vorzüge dieses Systems: • GeN2 Gurt statt Seil = korrosionsfrei und bis zu dreimal länger haltbar als Stahlseile. • Der getriebelose Permanent-Antrieb verbraucht bis zu 50 % weniger Energie als bisherige Aufzüge. • Umweltfreundlich, weil Gurte keine Schmiermittel brauchen! Mit der Entwicklung von GeN2 hat Otis eine grüne Vorreiterrolle übernommen. Nun hat das Unternehmen die Energiebilanz der Aufzüge weiter verbessert und ist für die Einführung des Energieausweises für Aufzüge gerüstet. Aufzug als Kraftwerk im eigenen Gebäude Durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen ist es Otis erstmals gelungen, die Bremsenergie des Architektur bis in die Aufzugskabine Der Campus WU umfasst fünf Gebäudekomplexe mit einer Gesamtfläche von 35.000 Quadratmeter. Die Bauteile wurden von bekannten internationalen Architekten entworfen: Zaha Hadid Architects London, das österreichische Architektenkollektiv BUSarchitektur, die spanischen NO.MAD Arquitectos, das britische Studio CRAB und das des Japaners Histohi Abe. Auch die Aufzüge in diesen Bauteilen tragen die Handschrift der jeweiligen Architektur. Die Aufzugskabinen sind farblich auf die Architektur des jeweiligen Gebäudes abgestimmt. So präsentieren sich zum Beispiel die Wände der Aufzugskabine im Baufeld O1 in Rot, im Baufeld LLC werden gefärbte Glaspaneele zum Einsatz kommen. Volle Konzentration für die Otis Monteure beim Abladen. ▲ Projekt der Superlative Für Otis ist der Campus WU in mehrfacher Hinsicht ein Projekt der Superlative. Der Auftrag für 44 Aufzüge 7 wettbewerbe 304 Die ersten Otis Aufzüge wurden kürzlich geliefert. Bis Ende April 2013 dauern die Montagearbeiten. Ab dem Studienjahr 2013/2014 sorgen dann 43 Otis GeN2 Anlagen für komfortablen und raschen Transport der Menschen am neuen Campus der Wirtschaftsuniversität: Mit durchschnittlich 8.500 Fahrten täglich für mehr als 30.000 Studierende, Lehrkräfte und Mitarbeiter erreichen sie Energieeffizienzklasse A. Fotos: Andreas Hafenscher, © webnfoto.com In Kooperation mit Otis Berichte Campus WU Wien Aufzugs in das gebäudeinterne Stromnetz zurück zu speisen und so den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken. Bei konventionellen Antrieben wird die Bremsenergie mit Hilfe von Widerständen in ungenutzte Wärme umgewandelt. Der Aufzug mit ReGen Drive funktioniert gleichsam als Kraftwerk im eigenen Gebäude. Die Energieeinsparung eines GeN2 mit ReGen Drive gegenüber einem Hydraulik-Aufzug beträgt 75 % bei rund 72.000 Fahrten im Jahr. Großes Energiesparpotenzial durch LED-Technologie Gegenüber Sparlampen und Leuchtstoffröhren ergibt sich durch die Einführung von LED-Kabinenbeleuchtung für die gesamte GeN2 Aufzugsreihe ein Einsparungspotenzial von bis zu 85 %. Mit LED-Lampen ist die Abschaltung der Kabinenbeleuchtung möglich, wenn die Kabine keinen Fahrbefehl hat. Das ergibt den zusätzlichen Spareffekt. LED-Lampen halten länger als Leuchtstoffröhren, weil ihre Lebensdauer ausschließlich durch die Brenndauer bestimmt wird. Das Ein- und Ausschalten verkürzt die Funktion der LED-Lampen nicht, wie das bei Leuchtstoffröhren der Fall ist. LED-Lampen erzeugen „gesundes“ Licht, weil sie nicht nur einzelne Farben darstellen, sondern das gesamte Farbspektrum abdecken. Ein Zusatznutzen für das Wohl der Fahrgäste. Daten und Fakten zu Otis Otis Österreich ist eine Tochtergesellschaft der Otis Elevator Company mit Sitz in Farmington, Connecticut, dem weltweit größten Anbieter von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen sowie den entsprechenden Service- und Wartungsleistungen. Otis Österreich beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und hat hierzulande etwa 30.000 Anlagen in Betrieb. Das Service-Portfolio umfasst 23.000 Aufzüge und Fahrtreppen. Siehe auch www.otis.at ■ Im März 2012 hat die Zustellung der Otis Aufzüge begonnen. Dimensionen der iC innovativ – integrativ – international Diese Dimensionen definieren die iC und weisen uns den Weg in die Zukunft. Unsere Fachbereiche Bauten & Tragwerke · Verkehrswege & Logistik · Umwelt · Technische Gebäudeausstattung · Bauwirtschaft & Projektmanagement · Wasser · Geologie & Geotechnik · Tunnel · Energie wettbewerbe 304 8 Unsere Leistungen Projektplanung und -entwicklung · Ausschreibung und Vergabe · Projektmanagement · Steuerung und Kontrolle · Studien und Beratung · Due Diligence Niederlassungen und Beteiligungen Athen · Belgrad · Bukarest · Ljubljana · Pristina · Salzburg · Sofia · Tirana · Waidhofen/Ybbs · Wien · Zagreb iC consulenten Ziviltechniker GesmbH A-1120 Wien, Schönbrunner Strasse 297 T +43 1 521 69-0, F +43 1 521 69-180