Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels

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Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Marc-Steffen Fahrion1, Johannes Nikolowski2, Jakob Zimm2, Thomas Naumann2
1
2
Institut für Baukonstruktion, Technische Universität Dresden, George-Bähr-Str. 1, 01069 Dresden
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, Weberplatz 1, 01217 Dresden
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4

Relevante Einwirkungen auf Gebäude
die Vermeidung oder Verringerung von
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Nutzer der Gebäude (wie etwa langfristig
überhöhte Raumlufttemperaturen), welche
im Zusammenhang mit veränderten
Einwirkungen zu beachten sind
Damit werden im Zuge der Klimaanpassung von
Gebäuden Ziele verfolgt, welche ohnehin den
grundsätzlichen Anforderungen an qualitätsgerechte Gebäude entsprechen und insoweit Bestandteil der Landesbauordnungen sind. Hier
handelt es sich vorwiegend um Anforderungen
zum Schutz gegen schädliche Einflüsse wie Wasser, Feuchtigkeit sowie pflanzliche oder tierische
Schädlinge (SächsBO, § 13), Anforderungen
1.2
zum Schutz der Gesundheit (SächsBO, § 3) oder
­ in kritischen Fällen ­ um Anforderungen an die
Standsicherheit baulicher Anlagen (SächsBO,
§ 12). Die Klimaanpassung von Gebäuden betrachtet demnach die mittel- bis langfristige
Einhaltung von weithin bekannten Anforderungen an Gebäude, jedoch vor dem Hintergrund
veränderter und unter Umständen intensivierter
Einwirkungen auf diese. Unter dem Begriff der
veränderten Einwirkungen werden dabei sowohl
Einzelereignissen bis hin zu Extremereignissen
als auch die Auswirkungen schleichender Veränderungen durch den Klimawandel betrachtet.
Klimaanpassung im traditionellen Bauen
Der Schutz von Gebäuden als wesentlichen Lebens- und Wirtschafträumen des Menschen zieht
sich als ein Grundanliegen durch nahezu alle
Teilbereiche des traditionellen Bauens. Im Hinblick auf die nachfolgend diskutierten hygrischen, thermischen und teilweise mechanischen
Einwirkungen auf Gebäude steht dabei die bauliche Hülle, bestehend aus der Dachkonstruktion
und den Konstruktionselementen der Fassade,
besonders im Fokus. Die Anpassung von Gebäuden an klimatische Randbedingungen hatte naturgemäß stets eine regionale Komponente und
hat das Erscheinungsbild sowie das baukonstruktive Gefüge traditioneller Gebäude wesentlich geprägt. In der schriftlichen Dokumentation
der Regeln der Technik verschiedener Zeitabschnitte und in der mündlichen Weitergabe wesentlicher Bau- und Handwerkstechniken spielte
die Nutzung robuster Konstruktionslösungen zur
Abwehr schädlicher Einwirkungen auf Gebäude
eine große Rolle.
Diese langjährigen Entwicklungen bilden im
günstigen Fall eine Basis für die bis heute genutzten Allgemein anerkannten Regeln der Bautechnik, etwa im Bereich der Fachregeln des
Dachdeckerhandwerks (ZVDH 2008). Somit
stellt die Klimaanpassung von Gebäuden einen
kontinuierlich fortschreitenden Prozess dar, bei
dem die langfristige Fixierung eines Status quo
weitgehend unmöglich erscheint. Externe Einflüsse auf diesen Prozess bilden dabei:

die Veränderung von wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen und
Nutzungsansprüchen

die Verwendung neuartiger Baumaterialien
und Bauweisen

unter Umständen die Veränderung
klimabedingter Einwirkungen auf Gebäude
Vom Streben nach einer verbesserten Klimaanpassung konnten verschiedene Baukonstruktionen am traditionellen Gebäude betroffen sein,
wofür charakteristische Beispiele vorliegen.
Ebenso vielfältig sind hier die gewählten Lösungsansätze, welche bis in die zweite Hälfte
des 19. Jahrhunderts noch durch die begrenzten
Transportmöglichkeiten eingeschränkt wurden.
Abb. 1.2-1: Historisches Fachwerkgebäude von 1828
während der Sanierungsphase, ohne Putz. Westgiebel
komplett in Bruchstein ausgeführt. Fotografie von
1993 (Quelle: SLUB, Deutsche Fotothek)
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6
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Abb. 1.3-1: Einwirkungen auf Gebäude der Modellregion Dresden infolge extremer Witterung (Quelle: Nikolowski et
al. 2012)
Deshalb greifen die Autoren, beheimatet in den
Bereichen Bauingenieurwesen und Architektur,
hier direkt auf die Expertise der in REGKLAM
forschenden Klimatologen zurück, welche in
Form von Publikationen zum regionalen Klimawandel (Bernhofer et al. 2009, Bernhofer et al.
2011b), von Projektionen des zukünftigen Klimas sowie von schriftlichen und mündlichen
Stellungnahmen zu verschiedenen Einwirkungen
vorliegen.
Auf Basis der klimatischen Randbedingungen in
der Modellregion Dresden wurden mehrere Einwirkungen auf Gebäude abgeleitet, deren zukünftige Veränderung sich in den kommenden
Dekaden signifikant auf den Gebäudebestand
auswirkt. Für die sechs Einwirkungen Sommerhitze, Überflutung, Starkregen, Hagel, Wind und
Schnee liegen nunmehr systematische Betrachtungen ihrer negativen Konsequenzen für Gebäude ihrer nachgewiesenen und projizierten
Veränderungen in der Modellregion Dresden
sowie ihrer Berücksichtigung in den typischen
Planungsalgorithmen bei Neubau und Instandsetzung vor (Kapitel 2 bis 7 dieses Aufsatzes).
Aus dieser Untersuchungsmethodik resultiert
eine einheitliche Gliederung der folgenden, einwirkungsspezifischen Kapitel nach den Kriterien:
1.
Mögliche Folgen für Gebäude
2.
Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen
3.
Erkenntnisse aus Klimaprojektionen
4.
Umgang mit der Einwirkung in aktuellen
Regelwerken
5.
Veränderungsansätze im Umgang mit der
Einwirkung
Damit wird für jede der betrachteten sechs Einwirkungen aufgezeigt, inwieweit nach heutigem
Wissensstand mit einer Intensivierung zu rechnen ist, welche Konsequenzen dadurch auftreten
können und inwieweit ein Anpassungsbedarf in
Planung und Bauausführung besteht.
Bei der Einbindung klimatologischer Erkenntnisse in das Fachgebiet des Bauwesens sind einige
methodische Herausforderungen zu bewältigen,
da eine direkte Kopplung der Ergebnisse regionalisierter Projektionen mit bautechnischen Planungs- und Analysemethoden nicht möglich ist.
Hier konzentrieren sich die Bearbeiter auf die
Untersuchung, inwieweit zukünftige klimatische
Veränderungen wichtige Eingangsgrößen für
Planung und Ausführung von Gebäuden, wie
etwa
Relevante Einwirkungen auf Gebäude

die Testreferenzjahre (TRY) des Deutschen
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typischer Witterungsverläufe in der Region,

die regionalspezifischen
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
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entsprechend DIN EN 1991,

wichtige Parameter von
Überflutungsereignissen wie
Wasserstandshöhe, Fließgeschwindigkeit
und Wasserstandsdauer und

wichtige Parameter von Hagelereignissen
wie Hagelkorngröße und
Aufprallgeschwindigkeit,
beeinflussen werden. In Anbetracht der Prozesskette vom globalen Klimamodell über regionalisierte Projektion zu den regionalspezifischen
Einwirkungsparametern auf Gebäude ist es unvermeidlich, dass die erarbeiteten Aussagen zu
den zukünftigen Einwirkungen mit Unsicherheiten behaftet sind. Im Zusammenhang mit dem
Wissen zu abgelaufenen Schadensereignissen
und zu nachgewiesenen Veränderungen in der
jüngeren Vergangenheit ergeben sich hier jedoch wertvolle Aussagen, deren Bedeutung für
den Neubau und die Instandsetzung nicht unterschätzt werden sollte.
Hinsichtlich des planerischen Umgangs mit veränderten Einwirkungen zeigt sich, dass die derzeit gültigen Planungsalgorithmen bei einigen
7
Einwirkungen soweit spezifiziert sind, dass sie
grundsätzlich auch für zukünftig eventuell intensivere Einwirkungen geeignet scheinen (etwa
DIN EN 1991 für Wind und Schnee, DIN EN
12056 und DIN 1986-100 für Starkregen). Bei
anderen Einwirkungen werden derzeit noch Planungsalgorithmen angewendet, deren Charakter
die teilweise komplexen Randbedingungen nur
unvollständig wiedergibt. Daraus ergibt sich ein
Überarbeitungsbedarf, dem sicher in den folgenden Jahren entsprochen werden wird, wie dies
beim aktuellen Entwurf der DIN 4108-2 für den
Teilbereich des sommerlichen Wärmeschutzes
der Fall ist. Bei anderen Einwirkungen wiederum
liegen zwar vielfältige Erkenntnisse und Publikationen vor. Diese mündeten jedoch bisher nicht
in eine übergreifende Allgemein anerkannte
Regel der Bautechnik, sodass hier unverbindliche Empfehlungen und branchenspezifische Einzellösungen vorherrschen. Auch in solchen Fällen existieren teilweise bereits beispielhafte Regelungen für Teilprobleme, etwa die VDI 6004
für haustechnische Anlagen in Überflutungsgebieten.
In jedem Falle ist zu berücksichtigen, dass für
den unveränderten Gebäudebestand ein grundsätzlicher Bestandsschutz vorliegt. Die Wirksamkeit der Allgemein anerkannten Regeln der
Technik in ihren aktuellen Ausgaben bleibt somit zunächst auf Neubauten und bauantragspflichtige Instandsetzungen beschränkt. Abgesehen von diesen Situationen bieten Instandsetzungsphasen nach einem Schadensereignis
eine günstige Möglichkeit, die betroffenen Konstruktionen an veränderte Einwirkungen anzupassen.
8
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
2.
Sommerhitze
2.1
Mögliche Folgen für Gebäude
Schon unter den aktuellen sommerlichen
Klimabedingungen treten in zahlreichen Gebäuden unangenehm hohe Innenraumtemperaturen
auf. Im Extremfall liegen diese auch tagsüber
teilweise über der Außenlufttemperatur (siehe
Abb. 2.1-1).
denen die Bearbeitungsdauer und Fehlerquote
gemessen wird. Aus der Gegenüberstellung
mehrerer Untersuchungen erkennt man, dass ab
einer Lufttemperatur von 25 °C eine Reduktion
der objektiv gemessenen Leistungsfähigkeit von
durchschnittlich 2 % pro Kelvin Temperaturanstieg zu verzeichnen ist (siehe Abb. 2.1-2).
Abb. 2.1-1: Innenraumtemperaturen in unterschiedlichen Wohnungen in Dresden. Messzeitraum:
24.08.­27.08.2011 (Quelle: IÖR)
Der projizierte Temperaturanstieg in Deutschland und in der Modellregion Dresden führt
grundsätzlich zu einer erhöhten Bedeutung des
sommerlichen Wärmeschutzes im Gebäudebereich. Zwar führen die höheren Sommertemperaturen in der Regel zu keinen direkten Schäden
an den Baukonstruktionen, allerdings ist mit
einer zunehmenden Beeinträchtigung der Gebäudenutzer zu rechnen. Die Innenraumtemperaturen im Sommer beeinflussen in erheblichem
Maße die Behaglichkeit (Fanger 1972), die Leistungsfähigkeit (Seppänen et al. 2003, S. 395)
und die Mortalität des Menschen (Gosling et al.
2009, S. 313-317). Ein angenehmes Innenraumklima im Sommer ist deshalb sowohl aus
wirtschaftlicher als auch aus medizinischer Sicht
von grundlegender Bedeutung.
In zahlreichen Studien wurde mit steigender
Lufttemperatur des Innenraumes eine abnehmende Leistungsfähigkeit bei Büroangestellten
und Schulkindern festgestellt. (Seppänen et al.
2006, S. 2) Die Leistungsfähigkeit wird je nach
Studiendesign unterschiedlich ermittelt. Versuche unter realen Arbeitsbedingungen werden
häufig in Call-Centern durchgeführt. Die Zeitdauer für die durchschnittliche Bearbeitung eines Kundenanrufes wird dann als Maß für die
Leistungsfähigkeit verwendet. Eine andere Möglichkeit sind künstliche Aufgabenstellungen, bei
Abb. 2.1-2: Zusammenhang zwischen Temperatur und
psychischer Leistungsfähigkeit (Quelle: Seppänen et
al. 2003, S. 396)
Eine Temperaturzunahme im Sommer kann folglich zu wirtschaftlichen Einbußen führen. Eine
geringere physische und psychische Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer wirkt sich negativ auf
die Produktivität eines Unternehmens aus. Vermutlich werden Unternehmen zukünftig verstärkt darauf achten, Gebäude zu nutzen, die
einen ausreichend guten sommerlichen Wärmeschutz bei gleichzeitig niedrigen Betriebskosten
aufweisen. Auch im Bereich der Wohngebäude
wird das Thema der sommerlichen Behaglichkeit
zunehmend in den Fokus der Nutzer rücken. Ein
unzureichender
sommerlicher
Wärmeschutz
kann im Zuge des Klimawandels zu einer
schlechteren Vermietbarkeit eines Gebäudes
oder von Gebäudeteilen führen.
Vor diesem Hintergrund wird sich die Bedeutung
des sommerlichen Wärmeschutzes im Planungsprozess von Neubauten und Sanierungen
deutlich erhöhen. Dies hat weitreichende Konsequenzen für den praktisch tätigen Architekten,
Bauingenieur und Haustechniker. Schon der Ge-
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
bäudeentwurf (Orientierung, Fensterflächenanteil, Bauweise etc.) hat einen entscheidenden
Einfluss auf die Qualität des Innenraumklimas
im Sommer. Bei Bestandsgebäuden können die
Parameter des Gebäudeentwurfs zum Großteil
2.2
9
kaum nachträglich beeinflusst werden. Deshalb
müssen hier unter Umständen energieeffiziente
Anlagen zur Gebäudekühlung bzw. zur nächtlichen Belüftung installiert werden.
Erkenntnisse aus Ex-post-Analysen
Analysiert man die Entwicklung des Klimas der
Modellregion Dresden in den vergangenen Jahrzehnten, so ermöglicht dies Rückschlüsse auf die
weitere Entwicklung für die nahe Zukunft. Dabei
existieren mehrere Klimakenngrößen, welche
Aussagen über die Hitzebelastung im Sommer
ermöglichen. Dazu zählen unter anderem die
mittlere Sommertemperatur, die Anzahl an
Sommertagen, an heißen Tagen und an Tropennächten. Für die Bestimmung der mittleren
Sommertemperatur werden die Temperaturmesswerte der Monate Juni, Juli und August
gemittelt.
Abb. 2.2-1: Beobachtete Entwicklung der mittleren Sommertemperaturen (Juni, Juli, August) in Sachsen (Quelle:
Bernhofer und Goldberg 2008, S. 47)
10
Ein Sommertag ist definiert als ein Tag, an dem
eine Maximaltemperatur von mindestens 25 °C
erreicht wird. An einem heißen Tag beträgt die
Tageshöchsttemperatur hingegen wenigstens
30 °C. Von einer Tropennacht spricht man, wenn
die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 °C
sinkt. Vergleicht man die mittleren Sommertemperaturen Sachsens in den Jahren 1961 bis 1990
mit der Periode 1991 bis 2005, so lässt sich im
Gebietsmittel ein Anstieg um ca. 1,0 K registrieren (siehe Abb. 2.2-1).
Auch beim Vergleich der Häufigkeit der weiteren
genannten Klimakenngrößen können teilweise
erhebliche Veränderungen gegenüber der Klimanormalperiode 1961 bis 1990 festgestellt werden. In einem mittleren Jahr der benannten
Klimanormalperiode sind in der Modellregion
Dresden 31,4 Sommertage, 5,4 heiße Tage und
0,7 Tropennächte aufgetreten. Im Vergleich dazu ist in der Periode 1991 bis 2010 die mittlere
Anzahl an Sommertagen um 9,1 Tage und die
der heißen Tage um 3,4 Tage gestiegen. Die
Anzahl der Tropennächte ist um 0,5 auf durchschnittlich 1,2 gestiegen. (Bernhofer et al.
2011a, S. 1)
Im Zuge des Forschungsprojektes REGKLAM
wurde vom Umweltamt der Landeshauptstadt
Dresden die Klimaentwicklung von 1961 bis
2010 für das Stadtgebiet Dresden (Ullrich und
Reinfried 2011) untersucht. Dabei wurden die
Daten aller aktuell im Stadtgebiet vorhandenen
sieben Wetterstationen herangezogen. Aussagen
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
über eventuelle Langzeittrends bezüglich der
Sommertemperaturen sind allerdings nur für die
Station Dresden Klotzsche (DD-KLO) möglich.
Nur für diese Station liegen ausreichend lange
und ununterbrochene Temperatur-Zeitreihen
(seit 1961) vor. Aus Abb. 2.2-2 ist ein deutlich
ansteigender Trend an Sommertagen für die
Station Dresden-Klotzsche zu entnehmen.
Die Wetterstation Dresden-Klotzsche liegt etwa
100 Höhenmeter über dem Dresdener Stadtzentrum, das sich auf 113 m über NN. befindet.
Der Vergleich der Messdaten der Station Dresden-Klotzsche mit denen der anderen Stationen
im Stadtgebiet verdeutlicht die Auswirkung der
Höhenlage auf die Außenlufttemperatur. An den
tiefer gelegenen Stationen mit vergleichbaren
Umgebungsbedingungen werden im Mittel höhere Temperaturen als in Dresden-Klotzsche beobachtet.
Vergleicht man jedoch die gemessenen Temperaturen der Wetterstationen mit nahezu gleicher
Höhenlage untereinander, dann erkennt man
deutlich den Effekt der städtischen Wärmeinsel.
Die Wetterstation Dresden-Hosterwitz liegt am
Stadtrand in einer Gegend mit hohem Grünanteil
und geringer Versiegelung. An dieser Station
werden grundsätzlich deutlich niedrigere Temperaturen gemessen als an den Stationen mit höherer Bebauungsdichte. Aus dem stark versiegelten Zentrum Dresdens liegen keine Messdaten vor. Hier ist mit noch höheren Temperaturen
zu rechnen.
Abb. 2.2-2: Jährliche Anzahl an Sommertagen 1961­2010 (Quelle: Ullrich und Reinfried 2011, S. 16)
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
2.3
11
Erkenntnisse aus Klimaprojektionen
Die Klimaprojektionen für Deutschland gehen
übereinstimmend von einem deutlichen Anstieg
der Sommertemperaturen aus. Der regionale
Klimaatlas Deutschland (Meinke et al. 2010)
versucht den Unsicherheiten bei der Klimaprojektion zu entgegnen, indem verschiedene
Klimamodelle verwendet werden. Den Klimamodellen werden außerdem unterschiedliche Emissionsszenarien zugrunde gelegt. Diese Emissionsszenarien beschreiben die zukünftige Entwicklung des Ausstoßes von Treibhausgasen
(IPCC 2007, S. 45). Dies ist ein gängiges Verfahren, um die mögliche Bandbreite der Klimaentwicklung abzubilden (Meehl et al. 2007,
S. 797). Die mittlere Projektion des beschriebenen Ensembles geht in dem Zeitabschnitt
2021­2050 für das Gebietsmittel Deutschlands
von einer Erhöhung der Sommertemperaturen
um 1,1 K aus, bezogen auf die internationale
Referenzperiode 1961­1990. Für den Zeitabschnitt 2071­2100 wird sogar eine Zunahme um
3,9 K angenommen. Für die Modellregion Dresden kann von der in Tab. 2.3-1 dargestellten
Entwicklung des Klimas ausgegangen werden. In
Klammern ist jeweils die Bandbreite aus den
Szenario- und Modellensembeln dargestellt.
Um Klimaprojektionen auf ingenieurmäßige Berechnungsverfahren für den sommerlichen
Wärmeschutz anwenden zu können, sind jedoch
detailliertere Angaben notwendig. Ein einfaches
Beispiel soll dies verdeutlichen. Für den Zeitabschnitt 2071­2100 wird für die Modellregion
Dresden eine Temperaturzunahme im Sommerhalbjahr um 2,4 K projiziert. Würde diese Temperaturzunahme durch einzelne heiße Tage hervorgerufen, dann wäre dies für das Innenraumklima weniger negativ als länger andauernde
heiße Perioden. Zudem sind beispielsweise hohe
Außenlufttemperaturen bei bedecktem Himmel
weniger kritisch, da häufig die wesentlichen
Wärmeeinträge über solare Einstrahlung durch
transparente Bauteile verursacht werden. Für
eine exakte Untersuchung sind folglich die zeitlichen Verläufe der Wetterelemente und deren
Zusammenspiel von Bedeutung. Allerdings ist es
äußerst
schwierig,
mit
den
verfügbaren
Klimamodellen Aussagen über ein typisches
Wetterjahr der Zukunft zu treffen. Dies wird
zusätzlich erschwert, wenn Stundenwerte unterschiedlicher Wetterelemente für ein ganzes Jahr
benötigt werden, wie dies für eine thermische
Gebäudesimulation erforderlich ist. Deshalb
wurde in Zusammenarbeit mit der Professur für
Meteorologie der TU Dresden die Idee entwickelt, die real gemessenen Wetterelemente des
Extremsommers 2003 mit den Projektionen für
die Modellregion Dresden zu vergleichen. Dabei
wurde untersucht, inwieweit sich der Sommer
2003 zur Abschätzung der zukünftigen Klimaentwicklung eignet.
1961­1990
2021­2050
2071­2100
Temperatur Sommerhalbjahr [°C]
13,9
+0,9
(+0,4 bis +1,3)
+2,4
(+0,3 bis +3,3)
Anzahl Sommertage [n]
31,4
+9,2
(+2,2 bis +14,4)
+24,7
(+3,7 bis +30,4)
Anzahl heiße Tage [n]
5,4
+2,7
(+1,4 bis +4,8)
(­0,9 bis +12,1)
Anzahl Tropennächte [n]
0,7
+0,8
(+0,2 bis +1,2)
(­0,1 bis +8,1)
-320
­827
(­560 bis ­155)
(­1046 bis ­150)
+22
(+12 bis +34)
+84
Klimakenngröße
Heizgradtage [K*d/a]
3882
Kühlgradtage [K*d/a]
41
+10,2
+4,1
(­1 bis +110)
Tab. 2.3-1: Klimaprojektionen für die Modellregion Dresden für die Zeitabschnitte 2021 bis 2050 und 2071 bis
2100 (Quelle: Bernhofer et al. 2011a)
12
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Abb. 2.3-1: Meteorologische Kenngrößen des Jahres 2003 im Vergleich zu klimatologischen Langzeitwerten für die
Station Dresden-Klotzsche (Quelle: Bernhofer et al. 2010)
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
13
Der Sommer 2003 war im gesamten Gebiet der
Bundesrepublik Deutschland einer der heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen (MüllerWestermeier und Riecke 2004, S. 71). Zum damaligen Zeitpunkt hatte dieses Ereignis eine
Wiederkehrdauer von 455 Jahren. (Schönwiese
et al. 2004, S. 125) Von der Hitzewelle waren
insbesondere Frankreich, Südwestdeutschland,
die westliche Schweiz und Norditalien betroffen.
In einigen Gebieten Südwest-Deutschlands lag
2003 das Temperaturmittel der Sommermonate
Juni, Juli und August um mehr als 5 Kelvin über
dem entsprechenden vieljährigen Mittelwert des
internationalen Referenzzeitraumes 1961-1990
(siehe Abb. 2.3-2). In Abb. 2.3-1 sind verschiedene Kenngrößen der Lufttemperatur und die
Sonnenscheindauer des Sommers 2003, gemessen an der Station Dresden-Klotzsche, den langjährig gemittelten Beobachtungen und den Projektionen für die Modellregion Dresden gegenübergestellt. (Bernhofer et al. 2010) Dabei erkennt man, dass der Sommer 2003 auch im
Raum Dresden ein Ausnahmeereignis war. Zudem wird deutlich, dass dieses Ereignis vermutlich auch für den Zeitabschnitt 2021­2050 außergewöhnlich sein wird. Hingegen wird im Ergebnis aktueller Klimaprojektionen zum Ende
des 21. Jahrhunderts der Sommer 2003 einem
durchschnittlichen Sommer entsprechen.
2.4
Abb. 2.3-2: Temperaturabweichung der mittleren
Sommertemperatur 2003 in Deutschland vom vieljährigen Mittel 1961-1990 (Quelle: Müller-Westermeier
und Riecke 2004, S. 76)
Umgang mit der Einwirkung in aktuellen Regelwerken
Aktuell existieren zwei Analysemethoden, mit
denen sich abschätzen lässt, inwieweit die Innenraumtemperaturen im Sommer in einem
annehmbaren Rahmen bleiben:

Verfahren nach DIN 4108-2, Abschnitt 8

Thermische Gebäudesimulation
Für einen Gebäudeentwurf oder eine Sanierungsplanung ist zudem der Heiz- bzw. Kühlenergiebedarf eines Gebäudes von entscheidender Bedeutung. Dieser kann ebenfalls mittels der
thermischen Gebäudesimulation oder nach dem
Verfahren der DIN V 18599 bestimmt werden.
Sommerlicher Wärmeschutz nach dem Verfahren der DIN 4108-2
Aus der Bekanntmachung des Sächsischen
Staatsministeriums des Inneren über die Liste
der eingeführten Technischen Baubestimmungen
(LTB) vom 13. Mai 2011 geht hervor, dass die
DIN 4108-2 im Freistaat Sachsen als technische
Baubestimmung eingeführt ist. Im Oktober 2011
wurde der Entwurf der DIN 4108-2 veröffentlicht
(E DIN 4108-2:2011-10), welcher jedoch noch
keine eingeführte technische Baubestimmung
darstellte. Die prinzipielle Vorgehensweise zum
Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes
wurde beibehalten. Die Gefahr der Überhitzung
wird weiterhin raumweise über Sonneneintragskennwerte beurteilt. Es ist ausreichend, den
Nachweis für den kritischen Raum eines Gebäudes zu führen. Ist der Sonneneintragskennwert
Svorh des betrachteten Raumes nicht größer als
der maximal zulässige Sonneneintragskennwert
Szul, ist der Nachweis erbracht.
14
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Abb. 2.4-1: Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes nach E DIN 4108-2:2011-10 (eigene Darstellung)
Der prinzipielle Verfahrensablauf inklusive aller
Einflussgrößen ist in Abb. 2.4-1 ersichtlich. Dabei ist die Fensterfläche Aw als lichtes Rohbaumaß zu bestimmen. Bei der Berechnung der
Nettogrundfläche AG darf als maximale Raumtiefe die dreifache lichte Höhe des entsprechenden
Raumes angesetzt werden.
In dem Verfahren bleiben unterschiedliche interne Wärmelasten unberücksichtigt. Gegenüber
der bisher gültigen Norm können mit den Erweiterungen der E DIN 4108-2:2011-10 auch eine
hohe Nachtlüftung (n = 5 h-1) und der Einsatz
passiver Kühlsysteme berücksichtigt werden.
Der Wert für die hohe Nachtlüftung darf nur
angesetzt werden, wenn eine geschossübergreifende Nachtlüftung möglich ist oder der Luftwechsel über eine mechanische Lüftungsanlage
gewährleistet wird. Zudem wurde die Einteilung
Deutschlands in Sommer-Klimaregionen angepasst und verfeinert.
Das Nachweisverfahren ist bei Räumen in Verbindung mit unbeheizten Glasvorbauten unter
Umständen und bei Doppelfassaden und dem
Einsatz transparenter Wärmedämmung generell
ungültig.
Das Verfahren nach DIN 4108-2, Abschnitt 8 ist
ein vereinfachtes Verfahren und eignet sich dazu, die Gefahr der Überhitzung von Räumen in
Vollgeschossen abzuschätzen. Allerdings kann
das Verfahren bei schlecht gedämmten Dachräumen mit kleinen Fensterflächen zu Fehleinschätzungen führen, da der Wärmestrom durch
Bauteile vernachlässigt wird. Häufig werden
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Dachflächen besonders intensiv von der Sonne
beschienen, sodass sich Oberflächentemperaturen bis zu 70 °C ergeben können. Die daraus
resultierende hohe Temperaturdifferenz zwi-
15
schen Außenoberfläche und Innenraum führt zu
einem erhöhten Wärmestrom in den Innenraum,
welcher bei diesem Verfahren unberücksichtigt
bleibt.
Thermische Gebäudesimulation
Die DIN 4108-2 und die Energieeinsparverordnung 2009 verweisen darauf, dass zum Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes generell
auch genauere ingenieurmäßige Berechnungsverfahren, etwa thermische Gebäudesimulationen, zulässig sind. In der E DIN 4108-2:2011-10
wird erstmals detaillierter auf die bei einer
thermischen Gebäudesimulation anzusetzenden
Randbedingungen im Zuge des sommerlichen
Wärmeschutzes eingegangen. Die thermische
Gebäudesimulation gehört zum Stand der Technik, um detaillierte Untersuchungen zum sommerlichen Wärmeschutz durchzuführen. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Verfahren können mit der thermischen Gebäudesimulation
instationäre
Wärmeübertragungsmechanismen
berücksichtigt werden. Die Vorteile dieses Verfahrens werden an einem Beispiel deutlich. Be-
trachtet wird ein Raum unter einem nach Süden
orientierten Schrägdach. Die Dachoberfläche
wird tagsüber durch die Sonnenstrahlung stark
erwärmt. Folglich ist die Oberflächentemperatur
der Dachfläche deutlich höher als die Innenraumtemperatur. Der Wärmestrom ist also von
außen nach innen gerichtet. Handelt es sich im
Dachquerschnitt um ein massives Bauteil, dann
wird ein Großteil der Wärme im Bauteil gespeichert. Nachts sinken die Außenlufttemperaturen
wieder und die im Bauteil gespeicherte Wärme
wird nach außen und nach innen abgegeben.
Dies bedeutet, dass nicht die gesamte auf das
Bauteil einwirkende Wärme an den Innenraum
weitergeleitet wird. Handelt es sich im Dachquerschnitt hingegen um ein leichtes, ungedämmtes Bauteil, so dringt die Wärme nahezu
ungehindert in den Innenraum und führt
Abb. 2.4-2: Bei einer thermischen Gebäudesimulation berücksichtigte Einflussgrößen (eigene Darstellung)
16
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
zu einem starken Anstieg der Raumtemperatur.
Derartige Auswirkungen der Baukonstruktion auf
das Raumklima können nur mittels der thermischen Gebäudesimulation hinreichend berücksichtigt werden.
Des Weiteren kann warme Raumluft durch die
Lüftung abgeführt werden. Die thermische Gebäudesimulation ermöglicht es hier, unterschiedliche Lüftungsstrategien am konkreten Gebäude
miteinander zu vergleichen. Sie gestattet auch
die Ermittlung des Heiz- und Kühlenergiebedarfs
eines Gebäudes.
Für die Durchführung einer thermischen Gebäudesimulation sind als Eingangsparameter Stundenwerte verschiedener meteorologischer Elemente (z. B. Globalstrahlung, diffuse Strahlung,
Windrichtung, Windgeschwindigkeit etc.) erforderlich. Hierfür wurden speziell so bezeichnete
Testreferenzjahre (TRY) entwickelt, die das charakteristische Klima einer Region widerspiegeln.
Heiz- und Kühlenergiebedarf nach DIN V 18599
Die Energieeinsparverordnung 2009 verweist für
die Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs eines Gebäudes unter anderem auf die
DIN V 18599, wobei die Anwendung dieser Norm
für Nichtwohngebäude sogar zwingend vorgeschrieben ist. Das Verfahren nach DIN V 18599
stellt sämtliche in einem konkreten Gebäude
auftretenden Wärmequellen und Wärmesenken
gegenüber. Als Wärmequellen werden berücksichtigt:
•
solare Wärmeeinträge über transparente
Bauteile
•
solare Wärmeeinträge über opake Bauteile
•
interne Wärmequellen: Körperwärme von
Personen, Wärmeabgabe von Geräten,
Wärmeabgabe der Beleuchtung
In Abhängigkeit von der Außentemperatur existieren Wärmeübertragungsmechanismen, die
entweder als Wärmequellen oder als Wärmesenken zu bewerten sind:
•
Wärmeübertragung über Außenbauteile
•
Luftwechsel mit der Außenumgebung
Liegt die Außentemperatur unter der gewünschten Raumtemperatur, sind die Wärmeübertragung über Außenbauteile und der Luftwechsel
als Wärmesenken zu bilanzieren, andernfalls als
Wärmequellen. Ist die Summe der Wärmesenken größer als die der Wärmequellen, muss ge-
2.5
heizt werden. Im umgekehrten Fall muss die
Raumluft gekühlt werden.
Infolge des Klimawandels wird in Deutschland
der Heizenergiebedarf abnehmen und stattdessen der Kühlenergiebedarf an Bedeutung gewinnen. Je nachdem wie sehr sich das Verhältnis
zwischen Heiz- und Kühlenergiebedarf verschieben wird, müssen die heute existierenden Entwurfsprämissen für Gebäude überarbeitet werden. Bisher wird darauf geachtet, ausreichend
große Fensterflächen in der Fassade anzuordnen. Dadurch sollen im Winter möglichst große
solare Energieeinträge erzielt werden. Im Sommer sind die zusätzlichen solaren Energieeinträge in der Regel jedoch unerwünscht.
Zahlreiche tabellierte Kennwerte für die Bewertung der Anlagentechnik in DIN V 18599 basieren auf Simulationsrechnungen, denen das in
DIN V 18599-10 angegebene Referenzklima
Deutschlands zugrunde liegt. (Höttges und
Kempkes 2009, S. 34) Dieses Referenzklima
bezieht sich auf die internationale Referenzperiode 1961­1990. (Schild und Brück 2010, S. 208)
Folglich ist die Durchführung des Verfahrens
nach DIN V 18599 an diese Klimarandbedingungen geknüpft. Das Bewertungsverfahren ist deshalb für die Abschätzung der Auswirkungen des
Klimawandels auf Gebäude nur eingeschränkt
nutzbar.
Veränderungsansätze im Umgang mit der Einwirkung
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf das
Innenraumklima von Gebäuden abschätzen zu
können, sind zunächst angepasste Klimarandbedingungen erforderlich. Wie bereits weiter oben
ausführlich beschrieben, können die gemessenen Klimadaten des Jahres 2003 in thermischen
Gebäudesimulationen für die Abschätzung zu-
künftiger sommerlicher Klimaverhältnisse verwendet werden. Im Jahr 1986 wurden erstmals
Testreferenzjahre (TRY) für das ehemalige Bundesgebiet Deutschlands veröffentlicht (Blümel et
al. 1986). Testreferenzjahre stellen den charakteristischen Wetterverlauf eines Jahres in einer
bestimmten Region dar und werden speziell für
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
die Anwendung in thermischen Gebäudesimulationsprogrammen erstellt. Sie enthalten Stundenwerte ausgewählter meteorologischer Elemente. Die Testreferenzjahre von 1986 basieren
auf Messungen aus dem Zeitraum 1951-1976.
Im Jahr 2004 veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (Christoffer et al. 2004) Testreferenzjahre für die gesamte Bundesrepublik, die das
charakteristische Klima der internationalen Referenzperiode 1961-1990 darstellen. Diese TRY
waren bis vor Kurzem die aktuellsten vereinheitlichten Klimarandbedingungen für die Anwendung in thermischen Gebäudesimulationen. Sie
waren jedoch nicht mehr in der Lage, das aktuelle Klima in Deutschland ausreichend genau
abzubilden. Daher wurden im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung
(BBR) durch eine Expertenkommission aktuelle
Testreferenzjahre erarbeitet. Diese basieren auf
Messwerten aus den Jahren 1988 bis 2007 und
stehen seit April 2011 auf der Homepage des
BBR öffentlich zur Verfügung. Zudem wurden
TRYs für die Zukunft entwickelt. Sie zeigen auf
der Basis des heutigen Kenntnisstandes das
projizierte Klima für den Zeitraum 2021 bis 2050
auf. Darüber hinaus wurden Jahresverläufe mit
je einem extremen Sommer und Winter erstellt
(BBR 2011).
Um den Aufwand für die Erstellung von Testreferenzjahren in einem vertretbaren Rahmen zu
halten, wurden diese schon seit 1986 nicht für
sämtliche Wetterstationen des DWD erstellt,
sondern nur für einige ausgewählte Stationen,
welche die Klimavariabilität innerhalb der Bundesrepublik gut sichtbar machen können. Dazu
wurde das Bundesgebiet in Regionen unterteilt.
Der Begriff Region wird durch ein näherungsweise einheitliches Klima definiert. Für jede so definierte Region wurde eine darin liegende repräsentative Station ausgewählt, die charakteristisch für das Klima in der gesamten Region ist.
Die Repräsentanzstationen der 1986 veröffentlichten Testreferenzjahre (Blümel et al. 1986,
S. 24) unterscheiden sich teilweise von denen
der später veröffentlichten Testreferenzjahre
(Christoffer 2004, S. 18) in ihrer geografischen
Lage. Das bedeutet für die TRYs mit unterschiedlichem Veröffentlichungsdatum wurden
zum Teil verschiedene Wetterstationen des DWD
als Repräsentanten gewählt. Allerdings sind ei-
17
nige Stationen über die Jahre unverändert geblieben, so beispielsweise die Wetterstation
Bremerhaven (53° 32' N, 08° 35' E), die unverändert als Repräsentanzstation verwendet wird.
Für die durchgängig verwendeten Stationen
ergeben sich somit kontinuierliche Reihen von
Testreferenzjahren. Diese stellen die teilweise
gemessene, teilweise projizierte Klimaänderung
von der Periode 1951-1976 bis zur Periode
2021-2050 dar. Damit stehen für Teile Westdeutschlands mittlere Testreferenzjahre zur Verfügung, welche die Klimaentwicklung über 100
Jahre (Grenzen der Zeitabschnitte) widerspiegeln. Dadurch können die Veränderungen des
Heiz- und Kühlenergiebedarfs über einen langen
Zeitraum mittels thermischer Gebäudesimulation
ermittelt werden.
In E DIN 4108-2:2011-10, Kapitel 8.4 wird erstmals detailliert ausgeführt, wie der Nachweis
des sommerlichen Wärmeschutzes mittels thermischer Gebäudesimulation ausgeführt werden
soll. Dresden fällt gemäß Bild 3 dieser Norm in
die Sommer-Klimaregion C. Für den Nachweis
des sommerlichen Wärmeschutzes mittels thermischer Gebäudesimulation sieht der Normenentwurf die Verwendung mittlerer Testreferenzjahre vor. Für Orte, die der Sommer-Klimaregion
C zugerechnet werden können, soll das mittlere
Testreferenzjahr der TRY-Region 12 (Oberrheingraben und unteres Neckartal) verwendet werden. Die aktuelle TRY-Region 12 (Repräsentanzstation Mannheim) stimmt recht gut mit der
TRY-Region 6 (Repräsentanzstation Frankfurt am
Main-Flughafen) der Testreferenzjahre von 1986
überein. Beide Repräsentanzstationen liegen nur
etwa 60 km Luftlinie voneinander entfernt. Der
Höhenunterschied über NN beträgt lediglich
16 m. In guter Näherung kann mit dem TRY
1986 der Region 6 die Reihe der mittleren TRY
der Region 12 verlängert werden. Mit dieser
Vorgehensweise kann auch für die Modellregion
Dresden der Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes gemäß E DIN 4108-2:2011-10 mittels thermischer Gebäudesimulation über einen
Betrachtungszeitraum von 100 Jahren geführt
werden.
18
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
3.
Überflutung
3.1
Mögliche Folgen für Gebäude
In Deutschland haben schwere Überflutungen
besonders nach 1990 an Häufigkeit und Ausmaß
stark zugenommen. So sind unter anderem die
Hochwasser am Rhein 1993 und 1995, der Oder
1997, der Elbe und ihrer Nebenflüsse von 2002
und 2006 und der Neiße von 2010 zu nennen.
Gebäude bilden bei derartigen Ereignissen stets
einen Großteil der Gesamtschadenssumme, wie
dies beispielhaft an der Schadensbilanz des Augusthochwassers 2002 in Sachsen zu sehen ist
(siehe Tab. 3.1-1).
Grundsätzlich sind verschiedene Überflutungsarten zu unterscheiden:

Überflutungen mit Gewässerbezug
(Flusshochwasser)

Überflutungen ohne Gewässerbezug
(zeitweise anstauendes Wasser nach
Starkregenereignissen)

Grundhochwasser (oft im Nachgang eines
Hochwasserereignisses)

Sturmfluten (nur in Küstengebieten und
Flussmündungen)
Als Ursachen können großräumige Wetterlagen,
wie etwa die Vb-Wetterlage, bei der zwischen
dem 11.08. und 14.08.2002 an der DWDWetterstation Zinnwald-Georgenfeld 406,2 mm
Niederschlag gemessen wurden und die schließ-
Kategorie
lich zum Elbehochwasser führte, genannt werden. Aber auch kleinräumige Starkregenereignisse, wie zum Beispiel in Dortmund im Juli
2008, als es durch ein Ereignis zu einer massiven Überflutung ohne Gewässerbezug kam,
spielen eine Rolle.
Eine Folge von kleinräumigen Starkregenereignissen kann örtlich anstauendes, meist kurzzeitig auftretendes Oberflächen- und Sickerwasser
sein, wie es beispielsweise durch einen Rückstau
in Kanalisationen verursacht werden kann. Der
Eintritt von Wasser in das Gebäude kann dabei
auf unterschiedlichem Wege erfolgen. Es können
mehrere Eindringpunkte am Gebäude unterschieden werden (siehe DWA 2011), wobei die
Bauwerksabdichtung hier als besonders gefährdet gilt.
Die Einwirkung Überflutung kann – unabhängig
von der Überflutungsart – zu verschiedenen
Schadensarten führen, die wiederum in tangible
und intangible sowie direkte und indirekte Schäden unterteilt werden können. (Kron 2008, S.
66) Überflutungsschäden am Gebäude und der
Baukonstruktion zählen zu den direkt tangiblen
Schäden und können nach Naumann (Naumann
et al. 2009) in drei, differenziert zu behandelnde, Schadenstypen untergliedert werden (siehe
Abb. 3.1-1).
Schadenskosten
Schäden
Wohngebäude
1.706 Mio. €
27,5 %
Gewerbliche Unternehmen
1.420 Mio. €
22,9 %
Kommunale Infrastruktur
1.287 Mio. €
20,8 %
Staatliche Infrastruktur
928 Mio. €
15,0 %
Hausrat
529 Mio. €
8,5 %
Katastrophenschutz und -bekämpfung
136 Mio. €
2,2 %
Infrastruktur sonstiger Träger
111 Mio. €
1,8 %
79 Mio. €
1,3 %
6.196 Mio. €
100 %
Land- und Forstwirtschaft
Gesamt
Tab. 3.1-1: Die Schadensbilanz des Augusthochwassers 2002 für Sachsen (eigene Darstellung nach: Sächsische
Staatskanzlei 2003)
Relevante Einwirkungen auf Gebäude
Der erste Schadenstyp – Feuchte- und Wasserschäden – subsummiert alle Schäden, welche
nach einem Überflutungseregnis am Gebäude
meßtechnisch erfassbar und eindeutig als Folge
des Ereignises erkennbar sind. Demnach treten
Feuchte- und Wasserschäden zwingend bei jedem Flutereignis auf. Eine direkte Folge ist die
Beeinträchtigung sowohl des Wärmeschutzes als
auch der Festigkeit und Dauerhaftigkeit von
Baustoffen und Baukonstruktionen. Die Durchfeuchtungen resultieren aus kapillarer Wasseraufnahme, Wasserdampfdiffusion in den Porenräumen sowie aus der hygroskopischen Aufnahme von Wasserdampf. Die wichtigsten die
Schäden beeinflussenden Parameter der Einwirkung sind dabei die Wasserstandshöhe und die
Wasserstandsdauer. Bei nicht fachgerechter Beseitigung der Schäden nach den Anerkannten
Regeln der Bautechnik (partieller oder kompletter Rückbau, Trocknung und Wiederherstellung
geschädigter Bereiche) können Folgeschäden
durch Schimmelpilzbefall, pflanzliche Holzschädlinge und Korrosion die betroffenen Konstruktionselemente dauerhaft schädigen.
Der zweite Schadenstyp – statisch relevante
Schäden – tritt meist in Kerbtälern und an
Gebirgsflüssen auf. Diese Schäden reichen von
Gründungsschäden über Schäden durch hydro-
19
statischen Druck und Auftrieb bis hin zu hochwasserbedingten Überlastungen von Bauteilen.
Hohe Fließgeschwindigkeiten von mehr als 1 m/s
(IKSR 2002), die daraus resultierende Unterspülung von Gründungen sowie der Anprall von
Punktlasten wie etwa Baumstämme und andere
schwere Schwimmgüter, können zu starken
Schäden am betroffenen Gebäude führen. Zahlreiche Faktoren der Einwirkung wie Fließgeschwindigkeit,
Geschiebetransport,
Wasserstandsdifferenzen oder Baugrundverhältnisse,
aber auch Parameter des Gebäudes wie Gründungstiefe und -art, Baumaterial und –konstruktion beeinflussen die Höhe der resultierenden Schäden stark.
Der dritte Schadenstyp – Schäden durch Kontamination – deckt diejenigen Folgeschäden ab,
welche aus der Kontaminationen des Flutwassers
resultieren. Diese kann unter anderem aus Fäkalien von überfluteten Kläranlagen und der
Kanalisation, aus Industrieabwässern sowie aus
Heizöl von aufgeschwemmten und ausgelaufenen Öltanks resultieren. Das Schadenspotenzial
hängt auch hier auf der Einwirkungsseite maßgeblich von der Wasserstandshöhe, der Einwirkungsdauer und nicht zuletzt von der Qualität
und Quantität des Schadstoffgehaltes ab.
(Naumann et al. 2008)
Abb. 3.1-1: Schadenstypen bei überfluteten Wohngebäuden (Quelle: Naumann et al. 2009)
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