Geschichtlicher und aktueller Stellenwert der Herzogin Anna Amalia

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Geschichtlicher und aktueller Stellenwert
der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
Jahresarbeit von Lukas Bosold
Jahrgang: Q1/2
Schule: Freiherr-vom-Stein-Schule
Fachbereich: Deutsch
Lehrerin: Frau Heckmann-Schminke
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2. Die Entwicklung der Herzogi n-Anna-Amalia-Bibliothek bis heute
2.1 Die Gründung der Bibliothek bis zur ersten Krise im Jahre 1743 . . . . . . . . . 2-3
2.2 Die Weimarer Bibliothek nach dem Tod von Ernst August . . . . . . . . . . . . . .3-4
2.3 Die Bibliothek unter Anna Amalia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4-5
2.4 Die Oberaufsicht der Bibliothek unter Goethe und Voigt . . . . . . . . . . . . . . . 5-6
2.5 Die Bibliothek im Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis zum
Beginn des 1. Weltkriegs (1914) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-7
2.6 Die Bibliothek nach dem 1. Weltkrieg bis zum Jahr 1969 . . . . . . . . . . . . . . .7-8
2.7 Die Bibliothek von 1991 bis heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8-10
3. Die Herzogin Anna Amalia
3.1 Ihre Kindheit bis zu ihrer Konfirmation (1739-1754). . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
3.2 Vermählung mit Ernst August II. Constantin und
Obervormundschaftliche Regierung in Weimar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10-11
3.3 Anna Amalias Rückzug als Staatsperson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.4 Anna Amalias Reise nach Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3.5 Ihre letzten Lebensjahre .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4. Der historische Stellenwert der Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-15
5. Der heutige Stellenwert der Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15-16
6. Nachwort .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16-17
7. Bilder .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-24
8. Literaturverzei chnis und Quel lenver zei chnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25-26
9. Anhang .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27-28
Dokumentationsbericht zum Arbeitsprozess
1
1. Vorwort
In meiner Jahresarbeit befasse ich mich mit der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in
Weimar. Zu Beginn werde ich mich zum einen ausführlich mit der Entwicklung der
Bibliothek und zum anderen mit der Namensgeberin Anna Amalia auseinandersetzen.
Dabei werde ich auch ganz gezielt darauf eingehen, welchen Einfluss die Herzogin
Anna Amalia auf die Bibliothek besaß. Zuletzt befasse ich mich mit meiner
Fragestellung, was für einen historischen Stellenwert (1691-2004) und was für einen
heutigen Stellenwert (2004 bis 2014) die Bibliothek besitzt. Ich möchte mich mit
diesem Thema beschäftigen, weil ich mich sehr für geschichtliche Entwicklungen
interessiere und da es mir Spaß macht, Unterschiede von früher und heute festzustellen.
Außerdem mag ich auch Bibliotheken, da ich gerne lese und somit mich auch für
Bücher interessiere. Eine zusätzliche Motivation gibt mir das Thema dadurch, dass ich
die Möglichkeit besitze, die Bibliothek in Weimar zu besuchen und somit mir auch
einen persönlichen Eindruck verschaffen kann. Demzufolge bin ich sehr zufrieden mit
meinem Thema, da meine Jahresarbeit ein Kombination aus Deutsch und Geschichte ist.
2. Die Entwicklung der Anna Amalia Bibliothek bis heute
2.1 Die Gründung der Bibliothek bis zur ersten Krise im Jahre 1743
Das Gründungsdatum der Bibliothek ist der 12. Juli 1691. An diesem Tag fiel nämlich
das thüringische Territorium Sachsen-Jena an das Herzogtum Sachsen-Weimar und zu
einem kleinen Teil an Sachsen-Eisenach zurück. Die Residenzstadt Jena wurde ein
Terra von Sachsen-Weimar. Der Grund der Aufteilung bestand darin, dass der Herzog
von Sachsen-Jena Johann Wilhelm kinderlos im Jahre 1690 verstarb und es somit
keinen Nachfolger mehr gab. Infolgedessen erlosch die Linie der Herzöge von SachsenJena. Durch den Erbvertag vom 12. Juli 1691 erhielt die Stadt Weimar 500 Bänder der
erloschenen Jenaer Linie des ehemaligen Herzoghauses in Jena. Die 500 Bänder wurden
zu der fürstlichen Kammerbibliothek, die ihren Sitz im Residenzschloss in Weimar
hatte, hinzugefügt. Zu diesem Zeitpunkt besaß die fürstliche Bibliothek ungefähr eine
Sammlung von tausend Bänden, darunter eine ganze Reihe von Drucken der Stadt
Weimar. 1 Regierender Herrscher von Sachsen-Weimar war zu dieser Zeit Wilhelm
Ernst. Dieser eigenwillige Herrscher, der im Gegensatz zu seinem Vater Johann Ernst
der II. Bücher mochte und ihnen staatsrepräsentative Werte zuteilte, öffnete seine
Bibliothek, allerdings sehr eingeschränkt für die Öffentlichkeit. 2 Seitdem war die
Bibliothek nicht nur für den Hof und der fürstlichen Familie zugänglich, sondern auch
für Professoren und Studenten. Des Weiteren nutzte er die fürstliche Bibliothek auch als
ein Repräsentativinstrument, da sein Herzogtum sehr arm war und keinen großen
Stellenwert im Deutschen Reich besaß. Daher hatte der Fürst die Absicht, dass viele
Menschen nach Weimar reisen sollten. Diesen Wunsch wollte er dadurch erfüllen,
indem er sein Herzogtum in eine Gelehrtenrepublik umwandeln wollte. Die erste große
Bestandsvermehrung ging in Jahre 1704 von dannen. In diesem Jahr erwarb der Herzog
die Büchersammlung von dem Dichter Friedrich von Logau. Die Sammlung umfasste
1
http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4 Geschichte
_aus fuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S.1
2
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 13
2
6687 Bänder und kostete 15000 Taler. Kurze Zeit später stellte er den berühmten
Konrad Samuel Schurzfleisch, Professor für Poesie und Geschichte an der
Kursächsischen Universität Wittenberg als Bibliotheksdirektor ein. Im selben Jahr
erwarb Schurzfleisch im Auftrag seines Herzogs die Büchersammlung des verstorbenen
Philologen Marquard Gude. Diese Büchersammlung beinhaltete 1000 Bänder. Als im
Jahre 1708 Konrad Samuel Schurzfleisch verstarb, wurde dessen jüngerer Bruder
Heinrich Leonhard Schurzfleisch sein Nachfolger. 3 Auch er hatte die Aufgabe, die
Bibliothek zu erweitern. Zudem besaß er seit seiner Übersiedlung nach Weimar die
Privatbibliothek seines verstorbenen Bruders. Die Sammlung bestand aus 7000 Bänden,
von denen die meisten aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammten. Als im Jahr 1722
Heinrich Leonhard Schurzfleisch verstarb, übernahm die fürstliche Bibliothek die ganze
Privatsammlung von seinen älteren Bruder. Somit wuchs deren Bestand auf bis zu
18000 Bände an. 4 Im selben Jahr begann Schurzfleisch´s Nachfolger Johann Matthias
Gesner, ein Katalog in alphabetischer Ordnung (Nominalkatalog) und einen nach der
Systematik der Fächer (Realkatalog) anzulegen. Doch da er noch als Lehrer tätig war,
hatte er nur wenig Zeit für die Bibliotheksarbeit, sodass auch unter ihn kein
einheitlicher Katalog entstanden ist. 5 1728 kam die Bibliotheksentwicklung zum
erlegen, da nach dem Tod von Wilhelm Ernst dessen Neffe Ernst August sein
Nachfolger wurde. Dieser sah nämlich die Bibliothek nicht als ein Prestigegewinn an
und gab aus diesem Grunde das Geld eher für den Bau bzw. Umbau von Lust- und
Jagdschlössern aus. Das mangelnde Interesse des Herzogs, das Fehlen von
qualifiziertem Personal sowie die fehlende finanziellen Mittel bewirkten, dass immer
weniger Menschen die Bibliothek besuchten und sie sogar vorübergehend geschlossen
6
wurde.
2.2. Die Weimarer Bibliothek nach dem Tod von Ernst August:
Neue Ordnungen und ein eigenständiger Etat
Nach Ernst August`s Tod (19. Januar 1748) wurde sein elfjähriger Sohn Ernst August
Constantin sein Nachfolger. Da er jedoch zu dieser Zeit noch nicht volljährig war,
durfte er noch nicht die Regierung übernehmen. Somit übernahm eine
obervormundschaftliche Regierung unter Friedrich III. von Sachsen-Gotha und Franz
Josias von Sachsen-Coburg die Landesadministration. 7 Im Mai 1750 wurde der
Theologe Wilhelm Ernst Bartholomaei als Bibliothekar eingestellt. Da er jedoch
gesundheitlich nicht in bester Verfassung war, wurde er nur einen Monat später durch
sein jüngeren Bruder Johann Christian unterstützt. Die beiden Brüder aktivierten die
Erwerbungspolitik neu, indem sie besonders viel Wert auf die Anschaffung von
aktueller Literatur sowie von größeren Sammlungen legten. Darüber hinaus legten sie
eine neue Ausleihordnung fest. Demnach durfte jeder Bürger aus Weimar, der ein hohes
Eigenkapital besaß, Bücher für vier Wochen ausleihen. Auswärtige benötigten dafür die
Erlaubnis der Bibliothekskommission. Zu guter Letzt sah ihre neue Ordnung vor, dass
3
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 16
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 16, 18
5
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 18, 19
6
Verl ag: Böhl au, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Miriam von Gehren S. 74, 75
7
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 23
4
3
der Nominalkatalog zu Ende geführt wurde und dass ein Entwurf zu einem Realkatalog
angefertigt werden sollte. 8 1756 wurde der erste Realkatalog der Bibliothek
veröffentlicht. Bei diesem handgeschriebenen Katalog handelte es sich um ein Archiv,
indem der gesamte Buchbestand in sieben Hauptgruppen und unzählige Unterklassen
unterteilt wurde. Dieser Katalog wurde alleine von den beiden Batholomaeis Brüder
entworfen und nach dem Tod von Wilhelm Ernst Bartholomaeis (1752) von seinem
jüngeren Bruder Johann Christian vervollständigt. Besonders erwähnenswert ist die im
Jahre 1757 durch Johann Christian Bartholomaei erworbene Katechismussammlung
von den Theologen Caspar Binder. In dieser 1200 Bände umfassenden Sammlung ging
es um die Unterweisung der Grundfragen des christlichen Glaubens. Diese Sammlung
besaß einen unheimlichen Wert und hatte vor allem bei den religiösen Bürgern einen
großen Stellenwert inne. Da der Herrscher Ernst August Constantin so begeistert von
der Bestandsergänzung war, beschloss er am 10. Februar 1758, dass der Bibliothek
einen eigenen Jahresetat von 400 Reichstalern zugute steht. 9 Dadurch, dass die
Bibliothek von nun an eigenständigen Etat besaß, wurde sie immer mehr in die
staatliche Verwaltung integriert. Durch sie erlangte die Stadt Weimar einen immer
größeren Stellenwert gegenüber den Bürgern und Auswärtigen. Die Bibliothek stand für
die kostenlose Zugänglichkeit in die Welt der Literatur und Wissenschaft. Jedoch war
die Bibliothek immer noch nicht für jeden Einzelnen zugänglich, da man in Weimar
einen festen und gutbezahlten Beruf ausüben musste, um in die Bibliothek eintreten zu
dürfen.
2.3 Die Bibliothek unter Anna Amalia
Nach Ernst August II. Constantin´s Tod am 28. Mai 1758, übernahm seine Frau Anna
Amalia die Regierung und war bis zur Volljährigkeit ihres bis dato einjährigen Sohnes
Carl August das Staatsoberhaupt von Sachsen-Weimar. Während ihrer Regierungszeit
war ihr vor allem die Umstrukturierung der Bibliothek wichtig. Zu Beginn ihrer
Regierungsübernahme besaß die Bibliothek zwar eine beträchtliche Anzahl von 30.000
Büchern, jedoch war sie immer noch nur für bestimmte Berufsgruppen (zum Beispiel
Professoren oder Theologen) zugänglich. 10 Anna Amalia wollte jedoch, dass die
prachtvolle Bibliothek für alle Menschen benutzt werden durfte, sei es für Menschen,
die nicht viel Geld besitzen oder für Auswärtige aus dem In- und Ausland. Die Regentin
verlangte also, dass die Bibliothek nicht nur als „repräsentatives Schaustück“ dienen
sollte, sondern auch ein Ort der Bildung für jedermann sein sollte. Zudem wollte die
Herzogin, dass die Bibliothek in ein eigenständiges Gebäude untergebracht wird, da
sich so die Bibliothek von dem Hof loslösen würde und man durch ein prachtvolles
eigenständiges Bibliotheksgebäude das Ansehen des Herzogtums bzw. der Bibliothek
steigern würde. 11 Zu guter Letzt war auch der Platzmangel eine Intention der Herzogin,
die Bibliothek in ein eigenständiges Gebäude zu verlagern. In der Wilhelmsburg gab es
nämlich für Neuanschaffungen von Büchern keinen Platz mehr und Anna Amalia
bestand darauf, den Buchbestand so weit wie möglich zu erweitern. Und so kam es, dass
die fürstliche Büchersammlung 1766 in das Renaissanceschlösschen einzog, nur wenige
8
Verl ag: Böhlau, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Miriam von Gehren S. 76-77
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann S. 24
10
Audioguide der Anna Amalia Bibliothek (Vom 18.10.2013)
11
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 27
9
4
hundert Meter von der Wilhelmsburg entfernt. Das Schloss, das zuvor als
Aufbewahrungsstätte und Waffenkammer diente, konnte jedoch bis dato die komplette
Büchersammlung nicht aufnehmen. Deshalb wurde das Gebäude grundlegend
modernisiert. 12 Der Raum in der Mitte des Schlosses wurde umfangreich saniert und
erweitert, sodass der dreigeschossige Raum von nun an als Schausaal (heute wird er als
Rokokosaal bezeichnet) über drei (bzw. nach dem Brand von 2004 über zwei) Galerien
verfügte. Die Galerien konnte man durch eine neu gebaute Treppe erschließen. Als
Material für die Innenraumverkleidung wurde zum größten Teil Holz in den Farben
Schwarz, Weiß und Gold verwendet. Im Gegensatz zu dem Schausaal wurde der
Erdgeschosssaal nicht umgebaut. Dort hatten die übrigen Bücher der Bibliothek von
nun an ihren Platz.
Nach dem Umzug der Bibliothek, die seit dem für jeden Bürger zugänglich war, setzte
sich die Herzogin für eine Bestandsvermehrung ein. So kaufte sie zum Beispiel 1767 ca.
500 Dramen aus der Zeit von 1450 bis 1750, die zuvor dem 1766 verstorbenen
Schriftsteller Johann Christoph Gottscheds gehörten. Da die Herzogin sich auch sehr für
Sprachen interessierte, kaufte sie sowohl für sich wie auch die für die Bibliothek seltene
Editionen und Originalausgaben von englischer, französischer und deutschen
Dichtungen. Als Anna Amalia am 10. April 1807 verstarb, erließ ihr Sohn Carl August
einen Beschluss, wonach der Rest ihrer Büchersammlung in die Bibliothek eingehen
sollte. Der Rest ihrer Sammlung war vor allem von italienischer Literatur geprägt, die
sie seit den 1880er Jahren aus dem Grund ihrer geplanten Italienreise (1788-1790)
sammelte. 13 Durch Anna Amalias Handeln bekam die Bibliothek einen noch größeren
Stellenwert zugeschrieben. Zum einen deshalb, weil sie sich dafür sorgte, dass jeder
Bürger, ob reich oder arm die Bibliothek als Wissensquelle benutzen durfte und zum
anderen, weil sie sich aktiv mit der Buchvermehrung auseinandersetzte und ihre eigenen
Büchersammlung, die 2000 Titel und 5000 Bände umfasste, der Bibliothek übergab.
Obendrein war sie es auch, die auf die Idee kam, dass die Bibliothek ein eigenes
Gebäude benötigte, da es einen erheblichen Platzmangel in der Wilhelmsburg gab.
Auch der Dichter Friedrich von Schiller war bei seinem Eintreffen in Weimar (Sommer
1787) sehr begeistert von der Bibliothek.
So schrieb er am 16. August 1787 Folgendes an seinen Freund Körner: „Die hiesige
Bibliothek ist ansehnlich und in musterhafter Ordnung erhalten. Hier ist ein
Realkatalog, dass jedes Buch in seinem Fach in wenigen Minuten zu finden ist. Die
Geschichte und die klassischen Autoren sind vortrefflich besetzt.“14
2.4 Die Oberaufsicht der Bibliothek unter Goethe und Voigt
Im Dezember 1797 setze der regierende Fürst Carl August die beiden Dichter Johann
Wolfgang von Goethe und Christian Gottlob Voigt als neue Oberaufsicht über die
Bibliothek ein. Zusammen mit Voigt und den Kollegen der Büchereikommission
entwarf Goethe eine Benutzerordnung für die Bibliothek. Am 26. Februar 1798 trat die
Ordnung, die nie gedruckt wurde, sondern nur auf zwei Seiten Papier verschriftlicht
12
. Verlag Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Ann ette Seemann S. 26, 27
Verl ag Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amal ia Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann S. 32
14
Vgl. http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4 Geschichte_
ausfuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S.3
13
5
wurde, in Kraft. Die 16 Paragraphen beinhalteten unter anderem, dass man nur
mittwochs und sonnabends von 9 bis 13 Uhr Bücher ausleihen durfte, dass die Leihfrist
3 Monate galt, sowie dass man beschädigte Bücher ersetzen musste. Außerdem konnten
von nun an auch Kinder Bücher ausleihen. Voraussetzung war nur, dass man eine
Unterschrift von den Eltern oder von den Lehrern dem Bibliothekpersonal vorzeigen
musste. 15 In der ersten Phase der Oberaufsicht von Goethe und Voigt hatte die
Bibliothek 476 eingetragene Leser, von denen etwa ein Drittel Hofangehörige waren.
Der Rest kam aus zahlreichen Berufsgruppen, von Schauspielern bis zu Kupferstechern.
Außerdem kann man aus den Ausleihbüchern entnehmen, dass auch 38 Schüler zu den
eingetragenen Lesern gehörten. 16 Wegen der ständig wachsenden Anzahl von Ausleihen
und Besuchern erstellte Herzog Carl August am 21. März 1810 eine neue Besuchs- und
Gebrauchsanleitung, die erstmals gedruckt vorlag. Die Vorschriften, die Goethe und
Voigt erließen, blieben zwar erhalten, doch von nun an musste jeder Benutzer, der ein
Buch nach der festgelegten 3- monatigen Leihfrist nicht zurückgab, mit hohen
Mahngebühren rechnen und sogar mit Hausdurchsuchungen. Zudem wurde es jedem
Besucher untersagt, wertvolle, mit Kupferstichen ausgestatteten Bücher und
Nachschlagewerke auszuleihen. 17
2.5 Die Bibliothek im Zeitraum vom 19. Jahrhundert
Bis zum Beginn des 1. Weltkriegs (1914)
Musealisierung und erneuter Ort der Wissenschaftspflege
Nach dem Tod von Carl August (1828) und Goethe (1832) mussten sowohl Carl
Augusts Nachfolger Karl Friedrich wie auch die nachfolgenden Direktoren der
Bibliothek mit wesentlich weniger Geldmitteln auskommen. Das Herzogtum war wegen
seinen vielen Schulden zum Sparen gezwungen, was dazu führte, dass die Bibliothek in
den Folgejahren nur noch mit einer Summe zwischen 1000 und 2000 Talern zum
Erwerb von Büchern zur Verfügung hatte. Im Jahr 1830 hatte man noch 10.000 Taler
zur Verfügung. Deshalb ging die Erwerbungsrate von Büchern sehr stark zurück, was
zur Folge hatte, dass zum Beispiel Studenten oder Wissenschaftler die
Universitätsbibliothek in Jena von nun an bevorzugten. In erster Linie war die
Bibliothek fast in dem kompletten 19. Jahrhundert eine museale Einrichtung. Ein
Zeichen der Musealisierung der Bibliothek war die steigende Anzahl von Besuchern,
die die Bibliothek besichtigten wollten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts musste der
16
http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4 Geschichte_
ausfuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S. 3
16
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 44
17
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Ann ette Seemann S. 56, 57
6
Besucher für das Betreten des prachtvollen Rokokosaals eine Gebühr von 50 Pfennigen
bezahlen, die der Bibliothek zur Gute kam. 18
1875 umfasste die Bibliothek mittlerweile 175.000 Bände, darunter eine aus 6000
Einheiten umfasster Kartensammlung von Carl August sowie eine aus 1.600 Bänden
umfassende Sammlung von seltenen italienischen Drucken. 19 Der letzte Bibliothekar
vor dem Beginn des 1. Weltkriegs wurde im Jahre 1893 der Journalist und Schriftsteller
Paul von Bojanowski. Noch im selben Jahr erwarb er durch Schenkung die
Privatbibliothek von seinem Vorgänger Reinhold Köhlers. Seine Sammlung bestand aus
2600 Titeln, von denen die meisten Titel germanistische Werke, volkskundliche Werke,
sowie seltene Märchen- und Volksliteratur waren. 1904 erwarb Bojanowski in München
siebzehn Biografien von Luther sowie eine originale Handschrift mit 100 Liedern von
dem Wormser Sänger Hans Folz. Jedoch war dieser kostenintensive Kauf eine
Ausnahme zu dieser Zeit, da das Herzogtum wie die meisten anderen Provinzen im
Deutschen Reich Finanzprobleme besaßen. Schließlich kam der Kauf in München nur
durch eine zusätzliche Geldspende von der Regierung unter der Führung von Herzog
Wilhelm Ernst zustande. Durch die Tätigkeiten von Bojanowski erlangte die Bibliothek
wieder den Status als Ort für Wissenschaftspflege und Recherchierens. Jedoch wirken
nicht nur die vielen neuen Bücher (ein Drittel der Neuanschaffungen seit 1875 lassen
sich auf Schenkungen zurückführen) als Anziehungspunkt für Wissenschaftler und
Studenten, auch durch die zahlreichen neuen Ausstellungen in den Bibliotheksräumen
machten das Grüne Schlösschen zu einen wohlfühlsamen und besonders ansprechenden
Ort. Ein wichtiges Beispiel von erfolgreichen Ausstellungen waren die Gedenktage zum
100. Todestag der Herzogin Anna Amalia. Bojanowski zeigte in dieser Ausstellung, die
von 7. bis zum 11. April 1907 stattfand, 7 Büsten, 21 Gemälde sowie zahlreiche
Handschriften von Anna Amalia. Darunter ist ihr persönliches Italienisches Tagebuch
besonders hervorzuheben. 20
2.6 Die Bibliothek nach dem 1. Weltkrieg
bis zum Jahr 1969
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und der Abdankung des letzten Weimarer
Großherzogs Wilhelm Ernst wurde das Herzogtum Sachsen-Weimar Eisenach zum
Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach und ging 1920 im neu gegründeten Land Thüringen
auf, was dazu führte, dass die Bibliothek in die Trägerschaft der Thüringer
18
http://www.klassikstiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4Geschichte_aus fuehrli ch_04.pdf Autor: Michel
Knoche S.5
19
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWi ki/Herzogi nAnnaAmal iaBibliothek
20
Verlag: Insel Die Geschichte der Herzogin Anna Amal ia Bibliothek Autor: Annette Seemann
S. 78, 79 ,80
21
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Ann ette Seemann S. 84
22
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 88
7
Landesregierung wechselte und den Namen Thüringische Landesbibliothek erhielt. 21
Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht im Deutschen Reich übernahmen, musste
sich auch die Bibliothek den Nationalsozialismus anpassen. Demzufolge musste die
Weimarer Bibliothek wie auch alle anderen Bibliotheken in Deutschland
antinationalsozialistische Bücher wie zum Beispiel sozialdemokratische Bände
entfernen. 22 Kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs (1939-1945) wurde die Stadt Weimar
am 9. Februar, 27. Februar sowie am 10 März 1945 durch Bombenangriffe der USA
stark verwüstet. Zirka ein Drittel der Bauwerke Weimars wurden durch die
verheerenden Luftangriffe zerstört. Die Landesbibliothek blieb jedoch unversehrt.
Daher wurde die Bibliothek schon am 23. April 1945 wieder geöffnet. Nachdem die
Sowjetunion am 1. Juli 1945 die Besatzungsmacht in Thüringen einnahm, wurden alle
nazistischen, kriegsverherrliche, und imperialistische Bücher ausgesondert und an die
sowjetische Behörde abgegeben. Insgesamt 10.000 Bücher bzw. Schriften waren von
dieser Aussonderung betroffen. 23 Am Anfang der 50er Jahre wuchs der Buchbestand
unter anderem durch Nachlässe von Werner Deetjen auf 450.000 Bände an. Da die
sowjetische Besatzungsmacht sehr viel Wert auf Bildung legte, wurde ein allgemeiner
Bildungsauftrag formuliert, der auch für die Landesbibliothek gelten sollte. Demzufolge
wurde der Stadt Weimar einen höheren Erwerbungsetat zugesprochen. Die Bibliothek
sollte wieder als wissenschaftliche Quelle genutzt werden. Da die Landesbibliothek
fortan keinen Wert mehr auf den Kauf von deutscher Literatur der klassischen Epoche
legte, übernahm dies die Weimarer Zentralbibliothek im Jahr 1954. Ein Jahr später
erhielt sie den Namen, „Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen
deutschen Literatur in Weimar“, kurz NFG. Die Zentralbibliothek war für all das
verantwortlich, was zu der klassischen Epoche gehörte. Dazu gehörte unter anderem das
Goethe- und Schillerhaus, sowie zahlreiche Schlösser und Bauten in Weimar. Zudem
war die NFG für deren Erhaltung und Zugänglichkeit verantwortlich. 24 1969 wurde
schließlich auch die Weimarer Landesbibliothek in die NFG überführt, was dazu führte,
dass sie von nun an „Zentralbibliothek der deutschen Klassik“ hieß. Seit dieser
Eingliederung spezialisierte sich die Bibliothek komplett auf die deutsche Literatur der
Periode 1750 bis 1850. Insgesamt bedeutete die Überführung in die NFG eine
Bestandsvermehrung von ca. 140.000 Bänden, die zum größten Teil die deutsche
Literatur von der Aufklärung bis zur Spätromantik abdeckten. 25 Jedoch mussten auch
mindestens 20.000 Bände, die sich nicht mit der Deutschen Klassik beschäftigten,
ausgesondert werden. Die ausgesonderten Bände, darunter Bücher zum Thema
Architektur- und Musikwissenschaft, Technik, Medizin und Sport, wurden an
26
verschiedene Institutionen abgegeben.
2.7 Die Bibliothek von 1991 bis heute
23
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 90
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 94
25
http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWi ki/Herzogi nAnnaAmal iaBibliothek
26
Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 99
24
8
Umbaumaßnahmen und ein verheerender Brand
1991 erhielt die Bibliothek den Namen ihrer Förderin Anna Amalia. Seitdem heißt sie
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Da auch zu dieser Zeit noch ein erhebliches
Platzprobleme existierte, plante die Stadt Weimar den Bau eines Erweiterungsgebäudes.
Schließlich entschied man sich für einen umfangreichen Erweiterungsanbau, indem die
Bibliothek sich mit drei Gebäuden (Grünen Schloss, Gelben Schloss und Neue Wache)
verbinden sollte. 27 Die drei Gebäude wurden mit Hilfe eines sogenannten unterirdischen
Büchermagazins miteinander verbunden. Hier wurden seit der Fertigstellung (2005)
besonders die sehr wertvollen Bücher gelagert. Außerdem wurde zwischen den
Gebäuden ein quadratisches Gebäude errichtet, der sogenannte Bücherkubus. Der
Bücherkubus, der sich in vier Geschossen unterteilt, nahm nach seiner Fertigstellung ca.
100.000 Bände auf, die in Fachgebiete und Unterkategorie unterteilt wurden.
Doch kurz vor der Eröffnung der Erweiterungsanbauten ereignete sich etwas, womit
niemand gerechnet hat. Ab 21. September 2004 brannte es auf einmal gegen 20:30 Uhr
im Rokokosaal. Durch eine defekte Kabelleitung kam es zu einen so verheerenden
Brand, dass die oberen zwei Stockwerke der Bibliothek völlig zerstört wurden. Schon
ein paar Minuten später, nachdem der Brandmelder Alarm schlug, stürmte eine große
Anzahl von Mitarbeitern sowie von Weimarer Bürgern in die Bibliothek, um die
wertvollen Buchbestände zu retten. 28
Den furchtbaren Abend beschrieb der Bibliothekdirektor Michel Knoche (geb. 1951)
folgendermaßen: „ Wir standen vor unserem Haus und konnten nichts mehr
unternehmen… Irgendwann sagte ein Mitarbeiter, auch die Musikaliensammlung Anna
Amalias mit den Notendrucken und handschriftlichen Partituren stünde mitten im
Brandherd, ein kostbarer Schatz, den wir geplant hatten im Rahmen eines
wissenschaftlichen Projekts besser zugänglich zu machen. Die Feuerwehrleute auf ihren
Drehleitern spritzen Wasser aus vollen Rohren.“29
Neben der Musikaliensammlung von Anna Amalia fielen auch zahlreiche seltene
Drucke sowie die meisten Bücher der Schurzfleischsammlung dem Brand zum Opfer.
Rund 50.000 Bücher wurden an diesem Abend komplett vernichtet und weitere 118.000
beschädigt, davon ca. 62.000 durch Nässe. 30 Nach dem Brand wurden von den ca.
118.000 beschädigten Bücher 62.000 durchnässte Exemplare in das Zentrum für
Bucherhaltung nach Leipzig gebracht, um dort mit der Gefriertrocknung wieder
restauriert zu werden. 31 Die restlichen, durch Ruß- und Brandschäden beschädigten
Bücher, wurden, bzw. werden immer noch in Weimar und in Leipzig restauriert. 32 Nach
umfangreicher Sanierung (Kosten ca. 3,5 Millionen Euro), wurde die Bibliothek
schließlich im Oktober 2007 wieder eröffnet. Seit dem 1. Dezember 2007 ist sie
außerdem wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. 33 Während seiner Ansprache zur
Eröffnung der Bibliothek hob der damalige Bundespräsident Horst Köhler die
27
Vgl. Verlag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 110
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann
S. 108-109
29
Vgl. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann
S. 110
30
http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/buchverlust.html
31
http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/buchrestauri erung.html
32
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek ( Vom 18.10.2013)
33
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek ( Vom 18.10.2013)
28
9
Bedeutung des Gebäudes hervor. So sagte er, die Wiedereröffnung sei „trotz der
unwiederbringlichen Verluste ein Freudentag für die Kulturnation Deutschlands.“34 Bis
heute sind von den 50.000 verbrannten Büchern ca. 22.000 Exemplare neu erworben
worden. Bis man alle vernichteten Werke wieder durch Neuanschaffung beisammen hat,
werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen, da dieser Vorgang sehr kostspielig ist. Des
Weiteren soll die Buchrestaurierung der ca. 118.000 Exemplare (seit Oktober 2007
befinden sich 60.000 Bücher wieder in der Bibliothek) bis 2015 abgeschlossen sein. 35
Die Kosten für die Buchrestaurierung und Wiederbeschaffung schätzte der
Bibliothekdirektor Knoche auf ca. 67 Millionen Euro. Heute umfasst die Herzogin Anna
Amalia Bibliothek ca. eine Millionen Bücher, von denen die meisten aus dem Zeitraum
von 1750 und 1850 stammen. Die finanziellen Mittel, die jährlich ca. 500.000 Euro
betragen, stammen zu 45 % vom Bund, zu 45% vom Freistaat Thüringen und zu 10%
von der Stadt Weimar. Seit 2013 wird außerdem in Thüringen diskutiert, dass der Bund
die Hälfte der Kosten bereitstellen sollte. Der heutige thüringische Kultusminister
begrüßte den Vorstoß, da es gut sei, wenn die Abgeordneten geschlossen an einem
Strang ziehen würden. Außerdem sagte er, die Klassische Stiftung gehöre zu den
bedeutendsten Kultureinrichtungen Deutschlands - deshalb stehe auch der Bund
besonders in der Pflicht. 36
3.0 Die Herzogin Anna Amalia
3.1 Ihre Kindheit bis zu ihrer Konfirmation
Anna Amalia wurde am 24. Oktober 1739 im Wolfenbütteler Schloss in Braunschweig
als viertes Kind des Herzog Carl I. von Braunschweig- Lüneburg und der
Preußenprinzessin Philippe Charlotte geboren. Ihre älteren Geschwister hießen Carl
Wilhelm Ferdinand, Christian Ludwig und Sophie Caroline. Nach Anna Amalia Geburt
gebar Charlotte noch sechs weitere Kinder. Anna Amalia wuchs in einem aufgeklärten
sowie musik- und kunstinteressierten Hause auf. Ihr Vater bestelle sich sehr oft Bilder
von bekannten Künstlern, die er in seinem Schloss aufhängte. Ihre Mutter musizierte
sehr gerne und ging oft ins Theater. 37 Am 28. Dezember 1754 wurde sie in der Kapelle
des Wolfenbütteler Schlosses konfirmiert. 38
3.2 Vermählung mit Ernst August II. Constantin und
obervormundschaftliche Regierung in Weimar
Im Februar 1755, also nur wenige Monate nach Anna Amalias Konfirmation nahm der
Weimarer Hof Kontakt zum Braunschweiger Hof auf. Das Ziel der Kontaktaufnahme
bestand darin, dass der 17-jährige unmündige Herzog Ernst August II. Constantin eine
der Töchter von Carl I. heiraten würde und er somit Weimar einen Thronfolger
„schenken“ könnte. Der Weimarer Hof hatte es so eilig, weil der 17-jährige Fürst krank
34
Vgl. http://www.focus.de/kultur/buecher/weimar_aid_136874.html Artikel vom 24.10.2007 11:16
http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/buchrestauri erung.html
36
http://www.di e-stiftung.de/news/thuri ngen-will-mehr-geld-fur-klassik-stiftung-2471
37
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 11, 12
38
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 22
35
10
war. Im Februar 1756 reiste er dann nach Braunschweig zur Brautschau. Seine Wahl
fiel schließlich auf die 16-jährige Anna Amalia. Schon am 16. März 1756 haben die
beiden geheiratet. 39 Nachdem die beiden geheiratet haben, zogen sie nach Weimar. Am
3. September 1757 bekam Anna Amalia ihr erstes Kind, das sie Carl August nannte.
Währenddessen wurde Ernst August wegen seiner Krankheit immer schwächer, sodass
er am 28. Mai 1758 verstarb. 40 Zuvor unterzeichnete er ein Testament, wonach bis zur
Volljährigkeit Anna Amalias ihr Vater Carl I. die vorläufige Landesregierung
übernimmt. Danach soll sie so lange als Herzogin von Sachsen-Weimar regieren, bis ihr
Sohn Carl August sie nach 16 Jahren ablösen würde. Am 30. August 1759 trat sie in die
alleinige Landesadministration und Obervormundschaft von Sachsen-Weimar-Eisenach
ein. 41 Da das Herzogtum zu dieser Zeit sehr heruntergewirtschaftet war, wollte sie ihr
Land konsolidieren. Die Sparmaßnahmen hatten zur Folge, dass unter anderem die
Hofkapelle verkleinert und der Kapellmeister Johann Ernst Bach entlassen wurde. 42 Da
sie auch durch eine Modernisierung das Ansehen ihres Hofes steigern wollte und sie
somit in dieser Beziehung die strikte Sparsamkeit außen vor ließ, musste die Regentin
die Steuern erhöhen. Das führte zu Protesten, da das kleine Herzogtum noch sehr unter
der Armut litt. Trotzdem wurden für viel Geld die Bauwerke des Hofes instand gesetzt,
was dazu führte, dass die Summe der Schulden im Jahre 1779 um die 130.599
Reichstaler betrug. Trotz der Unzufriedenheit des Volkes, da sie ein Widerspruch in
Anna Amalias politischen Tätigkeiten sahen (Repräsentationsanspruch des Hofes vs.
Notwenigkeit zu sparen), nahm sie auch positiven Einfluss auf die Innenpolitik des
Herzogtums. So veränderte sie das Schulsystem derart, dass Geschichte, Geographie
und Sprachen verstärkt angeboten wurden. 43 Am 6. Mai 1774 brannte aus
unerklärlichen Gründen der Nord- und Westflügel der Wilhelmsburg ab. Verletzt wurde
zwar niemand, jedoch hatten Anna Amalia und ihr Sohn Carl August keinen Wohnsitz
mehr. Wegen der hohen Schuldenlast entschied man sich aber gegen einen sofortigen
Wiederaufbau des Schlosses. Die herzogliche Familie siedelte noch im selben Monat in
das im Jahre 1769 errichtete Wittumspalais um, was Anna Amalia bis zu ihrem Tode
1807 bewohnte. 44 Am 3. September 1775 übernahm schließlich der 18-jährige Carl
August die Regentschaft, die zuvor seine Mutter 16 Jahre lang übernommen hatte. 45
3.3 Anna Amalias Rückzug als Staatsperson
Nach der Regierungsübernahme ihres Sohnes stand sie nun nicht mehr im Mittelpunkt
der Politik und sie konnte sich nun um ihre privaten Angelegenheiten kümmern. In ihrer
Freizeit beschäftigte sie sich vor allem mit Musizieren und Lesen.
Den Sommer verbrachte sie zum einen in dem Schloss Ettersburg und später im Schloss
Tiefurt (Ortsteil von Weimar). Dort liebte sie vor allem den romantischen
39
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 32
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek ( Vom 18.10.2013)
41
Verlag: Böhl au, Die Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Miriam von Gehren S. 33
42
http://www.sophi e-drinker-institut.de/cms/index.php?page=anna-amalia-herzogin-von-sachsenweimar-eisenach Autor: Chris tine Fornoff
43
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 46, 47, 48
44
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek ( Vom 18.10.2013)
45
Verl ag: Böhl au, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Miriam von Gehren S. 35
40
11
Landschaftspark, sowie das naturreiche Umfeld. 46 Besonders bekannt geworden ist sie
durch ihre gegründeten Tafelrunden, die sie regelmäßig im Winter im Wittumspalais
und im Sommer auf Schloss Ettersburg bzw. ab 1781 auf dem Schloss in Tiefurt
veranstaltete. In diesen gesellschaftlichen Runden, an denen auch bekannte Dichter und
Denker wie Goethe, Schiller, Herder und Wieland teilnahmen, wurde über gelesene
Literatur diskutiert, sowie musiziert und gezeichnet. 47
3.4 Anna Amalias Reise nach Italien
Im Alter von 49 Jahren reiste die Herzogin für zwei Jahre (1788-1790) nach Italien.
Sowohl die Inspirationen von den Reiseberichten von Goethe und von ihrem Bruder
Maximilian Leopold, als auch ihr Interesse an der Antike und an der Natur waren ihre
Gründe gewesen, dass sie zwei Jahre lang mit einer riesigen Kutsche durch Italien
reisen wollte. 48 Während dieser Reise, bei der sie von neun Personen, darunter auch ein
Arzt, begleitet wurde, besuchte sie die historischen Städte Mailand, Florenz, Rom und
Neapel. Außerdem besichtigte sie unter anderem die Überreste der Stadt Pompeji, das
Kolosseum in Rom sowie den Petersdom im Vatikan. 49 Dort hatte sie zudem am 23.
November 1788 eine persönliche Audienz mit dem damaligen Papst Pius VI. Luise. 50
Die kunstbegeisterte Herzogin traf sich zudem während ihres Aufenthaltes in Italien mit
vielen bedeutenden Malerinnen und Malern, unter ihnen der deutsche Johann Heinrich
Wilhelm Tischbein und die Schweizerin Angelica Kauffmann. Von den beiden ließ sie
sich auch porträtieren. 51
3.5 Ihre letzten Lebensjahre
In ihren letzten Lebensjahren befasste sie sich weiter intensiv mit der italienischen
Literatur und las zum größten Teil Bücher, die sie in Italien erworben hatte. Ab 1791
veranstaltete sie jeden ersten Freitag im Monat einen Vorlese- und Konzertabend im
Wittumspalais. Zu dieser Veranstaltung kamen sämtliche Künstler und Wissenschaftler
aus dem Weimarer-Umfeld und hielten Fachvorträge aus ihren Arbeitsgebieten.
Schließlich verstarb sie am 10. April 1807 an einer fiebrigen Erkältung. 52
4. Der historische Stellenwert der Anna Amalia Bibliothek
Zu Beginn der Gründung stand die Bibliothek nur für Adelige und für Personen, die aus
dem fürstlichen Hof stammten, offen. Doch schon zu dieser Zeit konnte man durch ein
46
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 83
Verl ag: Böhl au, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Miriam von Gehren S. 36, 37
48
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 108, 109
49
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek (Vom 18.10.2013)
50
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 121
51
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 131
52
Verl ag Insel, Anna Amalia, Herzogi n von Weimar, Autor: Ann ette Seemann S. 143, 154
47
12
Beleg Bücher ausleihen und mit nach Hause nehmen. 53 Da das Herzogtum SachsenWeimar durch die Gründung einer Gelehrtenrepublik seinen Prestige gegenüber der
reicheren und mächtigeren Herzogtümer zeigen wollte, sollte die Bibliothek vor allem
von Gelehrten genutzt werden.
Jedoch spezialisierte sich die Bibliothek nicht auf bestimmte Gattungen von Büchern,
sodass bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts jegliche Arten von wissenschaftlichen
Büchern erworben wurden, sei es aus den Bereichen Medizin, Theologie oder
Mathematik. 54 Leider besitzt man erst seit 1792 Zahlen von der jährlichen Anzahl von
Ausleihen, da man erst ab diesem Zeitpunkt ein sogenanntes Ausleihbuch führte. So
wurden in den Jahren von 1792-1797 466 Benutzer (Personen, die ein Buch ausgeliehen
haben) verzeichnet, was ca. 7 % der damaligen Bevölkerungszahl von Weimar
ausmachte. Von den 466 Benutzern gehörten über ein Drittel der Leser dem Weimarer
Hof an. 8 % übten einen akademischen Beruf aus, von denen die Hälfte Theologen
waren, weitere 8 % waren Gymnasiasten, 4% waren Studenten, 3 % waren Schauspieler
und von 25 % der Benutzer waren keine Berufsbezeichnungen angegeben. Des
Weiteren benutzten auch sehr berühmte Persönlichkeiten die Bibliothek, wie zum
Beispiel Herder, Schiller und Goethe. 55 Da seit 1792 Ausleihbücher benutzt wurden,
konnte man herausfinden, dass Goethe von 1792 bis 1832 2276 Bücher entlieh. 56
Außerdem hatte die Bibliothek laut den Ausleibüchern von 1.4.1849 bis zum 30.4.1850
insgesamt 745 Benutzer. 57 Da die Bibliothek auch in ihren Räumlichkeiten sehr
sehenswert war, (wertvolle Gemälde, prachtvoller Rokokosaal und verschiedene Büsten
von wichtigen Persönlichkeiten Weimars), wurde die Bibliothek besonders seit dem
Beginn der 1830er Jahre musealisiert. Vor allem adelige und fürstliche Personen,
Gebildete und Kleriker kamen aus den entferntesten Ländern (zum Beispiel aus
Russland, Amerika, Afrika, Japan) nach Weimar gereist. So trug sich zum Beispiel im
Jahr 1870 der russische Schriftsteller Iwan Turgenew in das Besucherbuch der
Bibliothek ein. 58 Der Grund, warum seit den 1830er die Musealisierung so in den
Vordergrund gerückt ist, lässt sich damit erklären, dass die Bibliothek zu diesem
Zeitpunkt nur noch 1000 bis 2000 Taler für den jährlichen Büchererwerb zur Verfügung
hatte. 59 Dies hatte zur Folge, dass der Stellenwert der Bibliothek weit hinter den Hofund Staatsbibliotheken wie diejenigen in Berlin oder Dresden lag, da diese Bibliotheken
mehr Geld für den Büchererwerb zur Verfügung hatten. Besonders die
Universitätsbibliothek in Jena wurde immer beliebter bei Studenten und Professoren. 60
Dass die Bibliothek jedoch im musealen und repräsentativen Bereich eine sehr große
Rolle im ganzen Deutschen Bund spielte, wird unter anderem dadurch deutlich, dass
Goethes 100. Geburtstag unter anderem am 28. August 1849 in der Weimarer
Bibliothek “gefeiert“ wurde. 61 Der Grund bestand darin, dass die Bibliothek für den
53
Vgl. Verl ag: Böhlau, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Miriam von Gehren S. 84
Audioguide der Anna Amali a Bibliothek (Vom 18.10.2013)
55
Vgl. Verl ag: Böhlau, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Miriam von Gehren S. 84
56
Vgl. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann S. 36
57
Vgl. Verl ag: Böhlau, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor : Miriam von Gehren S. 84-85
58
Vgl. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann
S. 67-68
59
Vgl. http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4 Geschichte_
ausfuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S. 5
60
Vgl. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann
S. 78-79
61
. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann S. 69
54
13
ehemaligen Bibliothekar Goethe ein Art zweites Zuhause war und er sich sehr für die
Bibliothek engagiert hatte.
Zu dieser Zeit beschrieb der Schriftsteller Adolf Stahr (1805-1876) die Bibliothek
folgendermaßen: „Ich wüsste mich nicht zu erinnern, dass ich irgendwo in Deutschland
in dieser Beziehung etwas Aehnliches gesehen hätte. Der Gedanke, die
Aufbewahrungsstätte literarischer Geistesschätze zugleich durch die portraitierende
Kunst des Malers und Bildhauers an die Erinnerung von Deutschlands glänzender
Literaturperiode zu knüpfen, und mit denselben die großen Namen des Weimarisachen
Fürstenhauses, und die bedeutungsvoll in den Weimarischen Kreis hineinragenden
Zeitgenossen zu verbinden, ist ein so glücklicher, und die Art und Weise der
Ausführung, bei geringen Mitteln, durch ein Zusammentreffen günstiger Umständen,
eine so würdige zu nenne, dass man in diesem Betrachte unbedenklich diese Bibliothek
von Weimar zu den gelungensten monumentalen Schöpfungen neuerer Zeit zählen
kann.“62
Eine weitere Tendenz der Musealisierung war die steigende Zahl von Besuchern, die
die Bibliothek besichtigten wollten. Aus diesem Grund wurden im Laufe des
19. Jahrhunderts die Besucherzeiten bis auf 9 Stunden täglich ausgedehnt. Außerdem
musste man für das Betreten des Rokokosaals eine Gebühr von 50 Pfennigen
bezahlen. 63 Auch nachdem die Bibliothek in die Trägerschaft der Thüringer
Landesregierung wechselte (1918) und sie seitdem den Namen Thüringische
Landesbibliothek trug, änderte sich nicht die finanzielle Lage der Bibliothek. So sank
der Ankaufsetat von Jahr zu Jahr weiter. In den 1920er Jahren betrug der
Vermehrungsetat ca. 5000 Reichsmark und in den 1930er Jahren sogar nur 3000
Reichsmark. 64 Nach dem 2. Weltkrieg und der Besetzung Weimars durch die
Sowjetunion, zeichnete sich bezogen auf die Struktur der Bibliothek eine Wende zum
Guten ab. Der Grund dafür bestand darin, dass die sowjetische Besatzungsmacht sehr
viel Wert auf Bildung legte, sodass sie einen allgemeinen Bildungsauftrag formulierte,
der auch für die Landesbibliothek gelten sollte. Demnach wurde der Stadt Weimar einen
höheren Erwerbungsetat zugesprochen. Die Bibliothek sollte wieder als
wissenschaftliche Quelle von Lehrern und Studenten benutzt werden. 1950 erhielt die
mittlerweile auf 450.000 Bände anwachsende Landesbibliothek mehr Personal und
bekam einen größeren Etat zugeschrieben. Da Weimar ein recht ansehnlicher Studienort
für Architektur,- Musik-, Naturwissenschaften und Technik war, mussten die Bestände
in diesen vier Bereichen ausgebaut werden. Somit geriet der ehemalige Schwerpunkt
der Bibliothek (deutsche Literatur der klassischen Periode) in den Hintergrund. 65 Da die
Bibliothek von nun an für Architektur,- Musik- und Naturwissenschaftsstudenten
geeignet war, wurde sie auch wieder von vielen Studenten und Lehrern benutzt.
1967 gehörten 50 % der 3000 registrierten Leser zur Gruppe der Studenten und
Schülern an. Außerdem nahmen auch die Entleihungen vor Ort, im Lesesaal und über
62
Vgl. http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4
Geschichte_aus fuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S. 5-6
63
Audi oguide der Anna Amalia Bibliothek (Vom 13.10.2013)
64
http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4
Geschichte_aus fuehrlich_04.pdf Autor: Michel Knoche S. 6
65
Vgl. Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amali a Bibliothek, Autor: Ann ette Seemann S. 94
14
den Fernleihverkehr immer weiter zu. 66 Doch schon am Ende der 1960er kam es für die
Bibliothek zu einem weiteren Einschnitt. Nachdem nämlich 1969 die Landesbibliothek
in die Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur
(NFG) überführt wurde, wurde sie wieder zu einem festen Bestandteil der klassischen
deutschen Literatur. Von nun an war die Bibliothek nicht nur ein Ort der
Wissenschaftspflege in den Bereichen Musik, Architektur und Naturwissenschaften,
sondern auch eine Quelle der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, wobei
die drei wissenschaftlichen Bereiche immer weiter in den Hintergrund gerieten, weil
sich die Bibliothek fortan als Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturgeschichte
mit besonderem Schwerpunkt auf der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zur
Spätromantik bezeichnete. 67
5. Der Stellenwert der Bibliothek nach de m Brand
Nach dem Brand bemühte man sich, so schnell wie möglich die Bibliothek wieder zu
restaurieren. So stimmte der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar bereits acht Tage
nach dem Brand darüber ein, dass der Bibliothek ca. drei Millionen Euro mehr zur
Sanierung zur Verfügung steht. Schon vor dem Brand standen der Stadt Weimar
12 Millionen Euro zur Verfügung, da man ein neues Studienzentrum (das
Studienzentrum bildet das Gelbe Schloss, das Rote Schloss und die Neue Wache),
sowie den Innenraum der Bibliothek teilweise sanieren wollte. 68 Doch ohne die ca.
22.000 Privatspenden (rund 11,6 Millionen Euro) wäre dieses Bauvorgaben sicherlich
gescheitert, da alleine schon die Sanierung des historischen Gebäudes ca. 12,8
Millionen Euro kostete. Hinzu kamen die Gesamtkosten der Restaurierung und
Wiederbeschaffung der Buchbestände (ca. 67. Million Euro). 69 Seit der Einweihung des
Gebäudeensemble beziehungsweise des Studienzentrums (4. Februar 2005) sowie der
Anna Amalia Bibliothek (24. Oktober 2007), dienen diese historischen Gebäude zum
einen als Forschungsplätze und zum anderen als historische bzw. museale
Sehenswürdigkeiten. Das Studienzentrum mit seinem dreistöckigen Bücherkubus ist
heute ein sehr beliebter Ort für Studenten und Wissenschaftler aus sämtlichen Teilen
Deutschlands.
Auch der damalige Bundespräsident Horst Köhler hob an seiner Ansprache zur
Eröffnung der Bibliothek die Bedeutung des Gebäudes hervor. So sagte er, die
Wiedereröffnung sei „trotz der unwiederbringlichen Verluste ein Freudentag für die
Kulturnation Deutschlands.“70 Nachdem man sich heute vor Ort oder per Internet für
das Studienzentrum angemeldet hat, erhält man den Zutritt für alle Lesebereiche, in
denen mehr als 700 aktuelle Zeitschriften sowie 100.000 Bände neuerer Fachliteratur
(größtenteils aus den geistes- und kulturwissenschaftlichen Gebieten) vorzufinden
sind. 71 Des Weiteren besteht die Möglichkeit, historische Literatur zu studieren (erster
66
http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/3.1.2.4.4Geschichte_
ausfuehrlich_04.pdf S. 7
67
Verl ag: Insel, Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Annette Seemann S. 96, 97
68
Verl ag: Böhl au, Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Autor: Miriam von Gehren S. 149
69
http://www.n-tv.de/panorama/Spendenflut-fuer-Anna-Amal ia-einmalig-article842023.html
70
Vgl. http://www.focus.de/kultur/buecher/weimar_aid_136874.html Artikel vom 24.10.2007 11:16
71
Vgl. http://www.klassik-stiftung.de/index.php?i d=50
15
Stock), Internetrecherche zu führen (Erdgeschoss) und Seminare bzw. seit 2006 auch
Schülerseminare zu führen (zweiter Stock). Wenn man sich vor Ort die Bücher
durchlesen will, existiert für jeden Leser die Möglichkeit, individuelle Arbeitsplätze zu
beziehen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit einer Ausleihe, die man auch per
Internet betätigen kann, da heute rund 85 % des Bestandes in dem Online-Katalog
vorzufinden ist. Nach ihrer Eröffnung kann man auch Werke aus der Anna-AmaliaBibliothek ausleihen. Die ca. 60.000 Bücher, die sich in der 323 Jahre alten Bibliothek
befindet, stammen aus dem Zeitraum von 1750 bis 1850 und bildeten den
Sammelschwerpunkt (deutsche Kultur- und Literaturgeschichte) der Bibliothek.
Darüber hinaus dient das historische Gebäude auch als eine Art Museum. So dürfen
täglich gegen eine Gebühr zwischen 2,50 bis 7,50 Euro 300 Personen den Rokokosaal
besichtigen. Neben den antiquitätischen Büchern sind auch die Büsten und Portrait von
Weimars Persönlichkeiten (zum Beispiel Goethe, Schiller, Anna Amalia und die
ehemaligen Fürsten von Weimar) in dem Rokokosaal vorzufinden. Des Weiteren
können die Besucher im Rahmen einer Sonderbesichtigung den Bibliotheksturm
besichtigen, indem sich zwölf Globen aus dem 16. und dem 19. Jahrhundert befinden,
sowie eine alte Medaillen- und Münzensammlung. Dass die Anna Amalia Bibliothek
heute einen beträchtlichen Stellenwert für Weimar darstellt, wird durch die Besucherund Benutzerzahlen verdeutlicht.
So wird die Bibliothek jährlich von ca. 80.000 Personen benutzt und von 90.000
touristischen Besuchern besichtigt. (Stand Januar 2014). 72 Außerdem ist der Rokokosaal
heute für die Touristen das begehrteste Besucherziel Weimars. Der aktuelle
Bibliothekar erklärte den Grund des hohen Andrangs folgendermaßen: „Wo alle Welt
sich mehr und mehr tran sitorisch bewegt, wächst das Bedürfnis, etwas
Gewachsenes zu sehen, einen Ort der Muße und Sammlung“.73 Dies verdeutlicht
noch einmal, dass die Herzogin Anna Amalia eine der wichtigsten und bekanntesten
Aufbewahrungsstätte der deutschen Literatur ist.
6. Nachwort
Nachdem ich mich nun intensiv mit der Anna Amalia Bibliothek befasst habe, möchte
ich nun ein Fazit ziehen, bezogen auf meine beiden Fragestellungen, was für einen
historischen und heutigen Stellenwert die Bibliothek besaß bzw. besitzt. Dabei ist mir
aufgefallen, dass die Bibliothek in ihrer 323-jährigen Geschichte viele Höhen und
Tiefen erlitten hat, sodass ihre Bedeutsamkeit immer wieder schwankte. Kurz nach der
Entstehung der Bibliothek (1691) sollte sie vor allem das Prestige des Herzogtums
Sachsen-Weimar steigern. Die Stadt Weimar sollte also ein Anziehungspunkt für
Gelehrte des hohen Standes sein, wobei es noch keine Rolle spielte, aus welchen
Wissenschaftsgebieten die Gelehrten kamen, da die Bibliothek sich noch nicht auf
bestimme Fächer spezialisierte. Dieser Zustand der Bibliothek als Objekt der
Prestigesteigerung dauerte bis 1758, also bis zum Beginn der Herrschaft von Anna
Amalia. Die Herzogin wollte nämlich, dass die Bibliothek für jeden Menschen
zugänglich sei und dass die Bibliothek in ein eigenes Gebäude ziehen sollte, da die
72
http://www.klassik-stiftung.de/upl oads/tx_lombkswmargcontent/Bestand_
an_Buechern _in_der_Herzogi n_Anna_Amal ia_Bibliothek.pdf S. 3
73
Vgl. http://www.tagesspiegel.de/kultur/lage-der-bi bliotheken-speicherstadt-deswissens/1968882.html Artikel vom 28.10.2010 22:00 Uhr Autor: Jan Röhnert
16
Bibliothek sich bisweilen nur in der Wilhelmsburg befand. Nachdem die Bibliothek
1766 in das Renaissanceschlösschen umgezogen war, wurde sie sehr gerne von der
gesamten Bevölkerung der Stadt Weimar genutzt. Während dieser Zeit, die ca. bis zum
Jahr 1830 ging, kann man von einen Glanzzeit der Bibliothek sprechen. Die Bibliothek
wurde von unterschiedlichsten Berufsgruppen genutzt und war obendrein durch die
systematische Aufstellung der Bücher sehr benutzerfreundlich. Doch nachdem die
Bibliothek seit Beginn der 1830er Jahre immer weniger Geld zur Verfügung hatte,
geriet ihr Ansehen als Wissensquelle immer weiter in den Hintergrund. Daher rückte die
Musealisierung der Bibliothek immer weiter in den Vordergrund. So war sie bis zum
Ende des 2.Weltkriegs eher ein Museum statt eine Bibliothek. Die Besucher waren
schon damals sehr begeistert von dem Rokokosaal und von den vielen Büsten und
Portraits. Ihr Ruf als Museum verlor sie nach dem 2. Weltkrieg, da die sowjetische
Besatzungsmacht einen Bildungsauftrag formulierte, in der die Bibliothek auch
einbezogen wurde. Durch die Aufstockung des Erwerbungsetats konnte man nun solche
Bücher ausleihen, die sich mit diesem Themen befassten, die man in Weimar studieren
konnte, zum Beispiel Musik- und Architekturwissenschaften. Doch schon 1969 erhielt
sie durch die Eingliederung in die NFG einen weiteren Einschnitt, da sie von nun an als
eine Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturwissenschaften angesehen wurde.
Dieser Zustand hat sich bis heute nicht geändert. Ganz im Gegenteil, er wurde durch die
Einrichtung des Studienzentrums (2005) weiter verstärkt. Auch der verheerende Brand
im Jahr 2004 konnte den Stellenwert der Bibliothek als Quelle der deutschen Literatur
nicht zerstören trotz der Tatsache, dass viele antiquarische Bücher völlig zerstört
wurden. Interessant ist außerdem, dass die Bibliothek besonders nach der
Wiedereröffnung (2007) auch wieder einen musealen Charakter besitzt, da die
Bibliothek täglich von knapp 70 Besuchern besichtigt wird. (Mehr wie 70 Besucher sind
am Tag nicht erlaubt). Damit spielt die Bibliothek heute in doppelter Hinsicht
(Museum und Bildungseinrichtung) eine wichtige Rolle für die thüringische Stadt
Weimar.
Fazit: Somit komme ich zu dem Entschluss, dass die Bibliothek heute nicht mehr aus
Weimar wegzudenken ist und dass sie zusammen mit dem angrenzenden
Studienzentrum eine der wichtigsten Einrichtungen der Stadt Weimar ist. Auch ich war
nach meinem Besuch in der Bibliothek sehr begeistert von der antiquarischen
Aufbewahrungsstätte, die heute ca. 1 Millionen Bücher umfasst. Daher kann ich nur
sagen, dass die Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu Recht ein Teil des UNESCOWeltkulturerbes ist.
17
7. Bilder
Abb. 2: Die Außenfassade der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Abb. 3: Der Bibliotheksturm
18
Abb.4: Der Rokokosaal
Abb. 5: Ein Bücherregal des Rokokosaals
19
Abb. 6: Die Bücherregale und Büsten der Bibliothek
Abb. 7: Portrait von Goethe und von der Herzogin Anna Amalia
20
Abb.8: Der Brand der Bibliothek am 02.08.2004
Abb.9: Das zerstörte Dach des Rokokosaals nach dem Brand
21
Abb. 10: Das Wittumspalais (Anna Amalia‘s Wohnhaus von 1774-1807)
Abb. 11: Das Wohnzimmer des Wittumspalais, mit Landschaftsbildern aus Italien
22
Abb. 12: Das im Jahre 2005 eingeweihte Studienzentrum in Weimar
Abb. 13: Der Bücherkubus des Studienzentrums
23
Abb. 14: Ein Teil des unterirdischen Tiefmagazins, welches eine Verbindung zwischen
dem Studienzentrum und der Anna Amalia Bibliothek darstellt
Abb. 15: Die Wilhelmsburg in Weimar
(ehmaliger Aufbewahrungsstätte der fürstlichen Bibliothek)
24
8. Literaturverzeichnis- und Quellenverzeichnis
Bücher
-
Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Autor: Annette Seemann
Verlag: Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2007
-
Anna Amalia Herzogin von Weimar Autor: Annette Seemann
Verlag: Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2007
-
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
Autor: Miriam von Gehren Verlag: Böhlau Verlag, Köln 2013
Tonaufnahme
-
Audioguide der Herzogin Anna Amalia Bibliothek vom 13.10.2013
Bilderquellen:
Abb. 1: Titelblatt: http://www.goruma.de/export/sites/www.goruma.de/Globale
Inhalte/Bilder /Content/W/Weimar_Herzogin_Anna_Amalia_Bibliothek_1600.jpg
(Stand: 07.12.2013)
Abb. 2: Eigene Aufnahme vom 13.10.2013
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Abb. 3: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
Abb. 4: Eigne Aufnahme vom 13.10.2013
Abb. 5: Eigene Aufnahme vom 13.10.2013
Abb. 6: Eigene Aufnahme von 13.10.2013
Abb. 7: http://www.klassik-stiftung.de/uploads/pics/goethe_anna_amalia.jpg
(Stand: 18.04.2014)
Abb. 8: http://www.anna-amalia-bibliothek.de/pic/stammhaus/b0423-schuck-500.jpg
(Stand: 18.04.2014)
Abb. 9: http://www.fotoagentur-wenzel-orf.de/agentur/data/
media/770/Anna-auen-5881.jpg ( Stand: 18.04.2014)
Abb. 10: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
Abb. 11: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
Abb. 12: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
Abb. 13: http://images.fotocommunity.de/bilder/architektur/profanbauten/
buecherkubus-19a30834-dae5-48e5-8e90-c8728a940e3a.jpg (Stand: 18.04.2014)
Abb. 14: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
Abb. 15: Eigene Aufnahme vom 08.03.2014
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9. Anhang
Internetquellen
-
Knoche, Michael: Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ,
01.03.2014, http://www.klassik-stiftung.de/uploads/tx_
lombkswmargcontent/3.1.2.4.4 Geschichte_ausfuehrlich_04.pdf
-
Autor: Unbekannt, Bücher-Wiki, Herzogin Anna Amalia Bibliothek,
15.03.2014, http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/
HerzoginAnnaAmaliaBibliothek
-
Text stammt aus der Klassischen Stiftung Weimar, Hilfe für Anna Amalia
→Kategorie: Buchverluste und Wiederbeschaffung, 28.03.2014
http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/buchverlust.html
-
Text stammt aus der Klassischen Stiftung Weimar, Hilfe für Anna Amalia
→ Kategorie: Buchrestaurierung, 28.03.2014
http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/buchrestaurierung.html
-
Autor: Unbekannt, Anna Amalia Bibliothek eröffnet
(Bericht aus Focus Online) Veröffentlicht: Mittwoch, 24.10.2007, 11:16,
30.03.2014 http://www.focus.de/kultur/buecher/weimar_aid_136874.html
-
Fornoff, Christine: Anna Amalia, Herzogin von Sachse-Weimar, 05.04.2014
http://www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php?page=anna-amaliaherzogin-von-sachsen-weimar-eisenach
-
Lauschner, Antje: Literarisches Gedächtnis, Spendenflut für Anna Amalia
einmalig , Veröffentlicht: Montag, 26.10.2010 ( Bericht aus n-tv.de)
29.03.2014 http://www.n-tv.de/panorama/Spendenflut-fuer-Anna-Amaliaeinmalig-article842023.html
-
Autor: Unbekannt, Text stammt aus klassik-stiftung.de
→ Kategorie: Einrichtungen, → Unterkategorie: Forschungsbibliothek
29.03.2014 http://www.klassik-stiftung.de/index.php?id=50
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-
Röhnert, Jan: Speicherstadt des Wissens, Veröffentlicht: 28.10.2010 22:00
( Bericht aus tagesspiegel.de) 30.03.2014 http://www.tagesspiegel.de/
kultur/lage-der-bibliotheken-speicherstadt-des-wissens/1968882.html
Dokumentation des Arbei tsprozess
Zuerst habe ich am 13.10.2013 die Bibliothek in Weimar besucht. Dabei machte ich
mit Hilfe eines Audioguide eine Führung durch die Bibliothek. Während der
Besichtigung schrieb ich das Wichtigste heraus, was ich aus dem Audioguide
entnommen habe. Außerdem machte ich noch reichlich Foto von der Bibliothek, um
diese dann für meine Jahresarbeit verwenden zu können. Der nächste Schritt bestand
darin, mir Bücher zu beschaffen. Dabei wurde ich einmal in der
Universitätsbibliothek in Kassel fündig und zweimal beim Internetanbieter Amazon.
Nachdem ich dann im Dezember meine Gliederung erstellt hatte, befasste ich mich
immer mit einem bestimmten Punkt aus der Gliederung. So las ich zum Beispiel zu
Beginn nur etwas über die Entwicklung der Bibliothek und ließ die anderen Punkte
erstmal außen vor. Informationen zu den einzelnen Punkten bekam ich aus den drei
Büchern, aus dem Audioguide und aus verschiedenen seriösen Internetseiten.
Nachdem ich die Infos aus den Quellen rausgeschrieben hatte, fing ich an, die
jeweiligen Kapitel zu schreiben. Besonders wichtig war mir bei meiner Recherche
die jeweiligen Informationen mit Fakten zu belegen, zum Beispiel mit Hilfe von
Zahlenangaben. Vor allem bei den beiden Kapiteln über den Stellenwert der
Bibliothek waren mit Benutzerzahlen sehr wichtig, um die Bedeutung der
Bibliothek hervorzuheben. Nachdem ich ein persönliches Fazit zog, habe ich noch
14 Bilder eingefügt. Zu guter Letzt habe ich meine ganzen Quellen angegeben, die
ich vorher schon rausgeschrieben habe.
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