1.7.6.1 Businessplan verstehen, Anonym, 2010

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1.7.6.1 Businessplan verstehen
Der Businessplan stellt eine schriftliche Zusammenfassung eines unternehmerischen
Vorhabens dar. Basierend auf einer Geschäftsidee werden im Businessplan, welcher auch
Geschäftsplan genannt wird, die Strategie und die Ziele dargelegt. Diese sind direkt mit der
Produktion, dem Vertrieb und der Finanzierung eines Produktes oder einer Dienstleistung
verbunden.
1.1
Businessplan als Werkzeug und Verkaufspapier
Der Geschäftsplan ist ein Werkzeug, in dem ein Unternehmer dazu gedrängt wird, seine Ziele
und Strategien einfach und punktgenau zu dokumentieren. Er verhilft zu einer systematischen
Vorgehensweise. Alle relevanten Punkte müssen durchdacht und Prioritäten gesetzt werden.
Durch diese schriftliche Fixierung müssen schlussendlich konkrete Entscheidungen getroffen
werden. Der Businessplan stellt jedoch kein unveränderbares Dokument dar, denn er
entwickelt sich stetig weiter und kann entsprechend der Entwicklung des Unternehmens
angepasst werden.
Der Businessplan sollte auch als Verkaufspapier verstanden werden, welcher die
Geschäftsidee des Unternehmers verkauft und deutlich macht, dass dieser mit seinem Produkt
oder seinen Dienstleistungen Geld verdienen möchte.
1.2
Nutzen des Businessplans
Folgende Auflistung verdeutlicht, wie wichtig ein sauber erarbeiteter Businessplan sein kann.
— Überzeugungsarbeit: Wenn der Businessplan anderen vorgelegt wird, hat der
Unternehmer schon einmal bewiesen, dass er mit der gesamten Komplexität einer
Unternehmensgründung umgehen kann. Den Lesern zeigt es, dass der Unternehmer es
ernst meint. Dies stellt den ersten Schritt dar, um andere vom Vorhaben und den eigenen
Fähigkeiten zu überzeugen.
— Voraussetzung zur Kapitalbeschaffung: Ohne diese quantitative und qualitative
Darstellung des Firmenkonzeptes kann der Unternehmer weder einen Investor zum
Einstieg bewegen noch einer Bank eine Kreditzusage entlocken.
— Erfolgskontrolle: Der Plan kann Ausgangspunkt für jedes Controlling sein. Jeder Schritt
kann nachvollzogen werden. Jede Abweichung bedarf einer Bewertung und einer
eventuellen Anpassung des Plans. Bei Schieflagen können frühzeitig entsprechende
Massnahmen eingeleitet werden.
— Systematische Vorgehensweise: Bei der Erstellung des Businessplans ist der
Unternehmer gezwungen, alles logisch und mit System zu durchdenken, wobei
Wissenslücken erkennbar werden. Der Unternehmer muss sich über Alternativen
Gedanken machen wobei sein Tun effektiver und effizienter wird.
— Gesamtüberblick: Der fertige Businessplan fügt alles zu einem Ganzen zusammen. Alle
Teile müssen passen. Ausserdem vermittelt er allen Beteiligten einen Gesamteindruck vom
Vorhaben und zeigt die Dimensionen auf.
— Erhöhung der Erfolgsaussichten: Ein vorab ausgearbeiteter Geschäftsplan macht die
Umsetzung einer Geschäftsidee sehr viel einfacher. Dass die Erfolgsaussichten durch die
Erstellung eines Geschäftsplans steigen, ist inzwischen durch die Praxis bestätigt. Denn ein
fehlerhafter Plan, gravierende Planabweichungen oder ein nicht vorhandener Plan sind die
häufigsten Ursachen für das Misslingen einer Firmengründung.
— Risikomanagement: Die Umsetzung einer Geschäftsidee ist immer mit Risiken
verbunden, welche im Unternehmen selbst oder vom aus Markt entstehen. Risiken lassen
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sich nicht ausschliessen, aber eine genaue Planung und das Bewusstsein, dass ein Risiko
besteht, mildern die negativen Folgen erheblich.
Aus diesen Punkten wird ersichtlich, dass der Businessplan ein wichtiges Element in der
Gründung einer Unternehmung darstellt und weiter von grosser Bedeutung bei der Angabe
der Marschrichtung des Unternehmens ist.
1.3
Aufbau des Businessplans
Der Businessplan muss inhaltlich die folgenden Punkte abdecken:
— Zusammenfassung: Geschäftsidee, Vision, Strategie, Management, Produkte, Markt,
Finanzplan, Chancen und Gefahren, allenfalls Beteiligungsangebot
— Unternehmen: Rechtsform und Kapitalstruktur, Eigentümer, strategische und operative
Partner, Controlling, Berater
— Management und Mitarbeitende: Organigramm, Verantwortlichkeiten, Ausbildung und
Managementerfahrung der Schlüsselpersonen, Personalplanung und -förderung
— Produkte und Dienstleistungen: Detaillierte Beschreibung von Produkten und
Dienstleistungen sowie Kundennutzen, Stand im Lebenszyklus, Weiterentwicklungen und
Innovation
— Märkte: Absatzmärkte (Potenzial und Wachstum). Kundenstruktur, geplante
Verkaufszahlen, Mitbewerberinnen und Mitbewerber, Konkurrenz- und Marktanalyse
— Marketing: Zielmärkte und Kundengruppen, Public Relations, Werbung, Verkauf,
Distribution, Sortiments-, Produkt-, Service- und Preispolitik
— Unternehmensrisiken: Analyse des Gefahrenpotentials und der Möglichkeiten, Risiken zu
vermeiden oder zu vermindern
— Produktion und Infrastruktur: Standort, Produktionsanlagen, Kapazitäten, Lager,
Lieferanten, Kalkulation
— Verschiedenes: Patent- und Markenschutz, Risiko- und Versicherungspolitik, öffentliches
Engagement
— Zeitplan: Termine, Etappenziele
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