Energie aus nah und fern - PZ

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FREITAG, 24. DEZEMBER 2010
ENERGIE-SERIE
PFORZHEIMER ZEITUNG, NUMMER 298
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Präsentiert von Ihren Energie-Partnern
der Region!
„
Ich fahre im Sommer
mit dem Fahrrad ins
Geschäft. Und im Winter nehme ich den Bus. Damit leiste
ich einen aktiven Beitrag für
den Umweltschutz. Weil ich
den Personen-Nahverkehr benutze, spare ich Treibstoff und
mache was für die Ökobilanz.“
Bevor die Wärme aus dem Heizkörper strömt, muss sie erst durch diese Fernwärmerohre des Pforzheimer Heizkraftwerks. 15 000 Haushalte werden in Pforzheim hierüber versorgt.
Foto: Ketterl
Energie aus nah und fern
Rolf Gösele, Neuenbürg
Spartipps und
Energiebilder
Im Pforzheimer Heizkraftwerk und im Straubenhardter Biomasseheizwerk wird Wärme für Tausende Haushalte produziert
ENZKREIS/PFORZHEIM. Fernwärme ist eine feine Sache:
umweltschonend, platzsparend, günstig. Doch wie funktioniert das mit dem warmen
Wasser und den langen Rohren? Zwei Heizwerke in der
Region dienen als Beispiele.
ze wärmt Wasser auf, das in vollisolierten Spezialrohren im Boden zu den
Haushalten oder zur Industrie geführt
wird. Vor Ort entzieht eine Übergabestation (Wärmetauscher) für den
Haushalt die Energie, und kaltes Wasser wandert im Kreislauf zurück zum
Heizkraftwerk. So erklärt es Rudi
Schwarz, Betriebsleiter im BiomasseHeizwerk.
P Z - R E D A K T I O N S M I TG L I E D
KRISTIN BAUER
Versorgung an kühlen Tagen
Gerade an Weihnachten muss es in
der Wohnung kuschelig warm sein,
damit so richtig heimelige Stimmung
aufkommt. Eine Möglichkeit, die
Räume zu heizen, ist Fernwärme – eine preisgünstige und umweltschonende Alternative zu Gas, Öl und Co.
Der Name kann indes täuschen:
Fernwärme bedeutet nicht automatisch, dass die hohe Temperatur in der
Ferne entsteht. Nur im Gegensatz zu
einem Brennkessel im eigenen Heizungskeller wird sie eben nicht im
Haus selbst erzeugt. Das Feuer brennt
wo anders. Zum Beispiel im BiomasseHeizwerk in Straubenhardt. Hier werden Tonnen Holzhackschnitzel verbrannt. Die dadurch entstehende Hit-
Er zählt auf, welche Gebiete bereits mit den rund 2000 Kilowattstunden in diesen kühlen Tagen versorgt werden: Die Baugebiete Breite
Äcker in Conweiler, Steigbrunnen in
Pfinz- weiler, Kornäcker in Feldrennach und das Gewerbegebiet
Hube. „Die Wärme gelangt über ein
rund sechs Kilometer langes Rohrsystem in die 120 Wohneinheiten“,
sagt Schwarz.
In Pforzheim sind die Dimensionen der Fernwärme etwas größer:
Hier ist das Leitungsnetz rund 70 Kilometer lang, 15 000 Haushalte in der
120 000-Einwohner-Stadt nutzen sie.
Erzeuger ist das Heizkraftwerk
Pforzheim, eine Tochter der Stadtwerke. Geschäftsführer ist Martin
Seitz, und genau wie Rudi Schwarz
Fernwärmeversorgung
So kommt die Wärme ins Haus
Erzeugung
Wärmetauscher
Industrie
Primärnetz
über das Heikraftwerk in der Oststadt
beim Enzauenpark zwei Leitungssysteme von der Stadtmitte bis nach
Brötzingen, über den Haidach und in
den Sonnenhof. Die Vorteile von Fernwärme für Verbraucher liegen laut
den beiden Experten auf der Hand:
Als erstes nennen sie den Umweltschutz-Faktor. Biomasse-Heizwerke
produzieren nicht mehr schädliche
Treibhausgase als die Menge der verbrannten Bäume zu ihren Lebzeiten
in Sauerstoff umgewandelt haben.
Fernwärme der Pforzheimer Größenordnung ersetzt 20 000 weniger effiziente Einzelfeuerungsanlagen.
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von sich. Zu gewinnen gibt es
ein Wärmebild von Ihrer Immobilie, das die Volksbank Pforzheim zur Verfügung stellt. Das
Los entscheidet unter den Einsendern. Gewinnen können
Sie auch mit Fotos zum Thema
Energie. Einsendeschluss ist
der 5. Februar. Als Hauptgewinn loben SWP und Volksbank
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Kaum Wartungsarbeiten
Sekundärnetz
Haushalte
Quelle: fernwaerme-info.com
ein großer Fan der günstigen und
umweltschonenden Energie.
In der Goldstadt wird Fernwärme
über die sogenannte Kraft-WärmeKopplung produziert. „Strom und
Wärme werden hier gleichzeitig in
technisch verbundenen Prozessen
erzeugt. Damit lassen sich die eingesetzten Brennstoffe, vor allem Steinkohle und Erdgas, wesentlich besser
ausnutzen als getrennt“, erklärt
Seitz. Versorgt werden in Pforzheim
Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann viel von jener Energie genutzt werden, die ohne die Fernwärme einfach als Dampf an die Atmosphäre abgegeben werden würde.
„Außerdem ist Fernwärme günstig,
sauber und braucht wenig Platz. Der
Wärmetauscher ist nur so groß wie
ein Koffer und muss kaum gewartet
werden“, erklärt Rudi Schwarz.
Und noch etwas macht Fernwärme
richtig sympathisch: Vor Ort sichert
sie dutzende Arbeitsplätze. Und ist
damit ganz nah bei den Menschen.
Watt ihr Volt
Folge 1:
Folge 2:
Folge 3:
Folge 4:
Folge 5:
Folge 6:
Folge 7:
Folge 8:
Folge 9:
Folge 10:
Folge 11:
Folge 12:
Folge 13:
Folge 14:
Folge 15:
Folge 16:
Folge 17:
Folge 18:
Aus Holz mach Wärme: Aus gefällten Bäumen wird erstmal Kleinholz gemacht, das auf dem Hof des Biomasse-Heizwerks lagert. Im Ofen werden die Schnitzel verbrannt, die Hitze
wärmt Wasser auf und gelangt über ein ausgeklügeltes Rohrsystem in die Haushalte. Verbraucher drehen einfach die Heizung auf – und es wird warm.
Fotos: Ketterl, Weigel
Ausstellung zum Thema Energie
T
äglich nutzen wir fossile Brennstoffe wie Holz, Kohle, Erdöl
und Gas. Wie können wir mehr für
die Umwelt tun und den Treibhauseffekt hinauszögern und sogar verhindern? Die Ausstellung „Energie
at home“, die bis Ende Januar in
Schwäbisch Gmünd zu sehen ist,
klärt über solche Fragen auf.
Lernen per Drehwürfel
Per Drehwürfel wird Besuchern
in der Ausstellung zum Beispiel der
Treibhauseffekt anschaulich erklärt: Wenn wir Energie so vergeuden wie bisher, steigen auch die
beim Verbrennen fossiler Brennstoffe entstehenden Emissionen
weiterhin an. Luftverschmutzung,
Treibhauseffekt und Klimaveränderung sind die Folgen, die in der
Ausstellung anschaulich dargestellt und auch per Drehwürfel
Gute Idee: „Energie at home“ zeigt
Tipps und Wissenswertes. Auch
den Wechsel von Glüh- zu
Energiesparlampen.
Foto: Hase
erfahrbar gemacht werden. Die
Ausstellung ist ein Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und
wandert durch ganz Deutschland.
An Werktagen erfahren Besucher
Wissenswertes zu den Themen
Energie im Haus, Autofahren und
Umwelt. Dabei werden Sachgebiete
wie das richtige Lüften, Heizen,
Dämmen der richtige Stromeinsatz
dargestellt.
Der Bereich Dämmen in der Ausstellung beispielsweise zeigt anschaulich, wo im Haus Wärme entweichen kann und welche Dämmmaßnahmen sinnvoll sind.
Besucher bekommen Informationen zu alternativen Energieformen
aufgezeigt. Die Ausstellung ist anschaulich, Besucher können viel
selbst ausprobieren und erleben. kri
@ www.energie-at-home.de
Folge 19:
Folge 20:
Der Energiemix
Wasserkraft
Kohlekraftwerke
Windkraft
Kernkraft
Biomasse 1 –
die Kraft vom Feld
Biomasse 2 – die
Kraft aus dem Wald
Öl und Gas
Erdwärme
Solarenergie
Die Brennstoffzelle
Fernwärme
Energiesparen
Energie
im Haushalt
Das Kraftwerk
zu Hause
Strom wie aus
dem Wasserhahn
Verkehr
European
Energy Award
Blick in die Zukunft
Energie in Bildern
Vorteil:
Prinzip: Kraftwerk erzeugt
geringere Energieverluste
als herkömmliche Kraftwerke,
Strom
und
Wärme
die
nur
Strom
oder
Wärme
Beispiel
erzeugen
12 %
Verlust
Erdgas
Strom
oder
Kraftwerk
Biogas
oder
Brennstof
Wärme
Motor/Generator
Heizöl
(oder Gas-, Dampf
turbine,
oder
Anteil
des
Stroms
Kohle
aus KWK-Kraftwerken ca.
11
%
an
der
gesamten
Quelle:
Stromerzeugung
Bundesverband
5337
Kraft-Wärme-Kopplung
Energie-
wie Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Wenn in einem gemeinsamen Prozess sowohl Wärme als
auch Strom hergestellt werden –
zum Beispiel für die Raumheizung
und für Warmwasser –, spricht
man von Kraft-Wärme-Kopplung.
Das Ziel ist dabei, mit diesem Verfahren wirtschaftlicher zu arbeiten und Energie wirkungsvoller zu
nutzen als es der Fall ist, wenn
Elektrizität und Wärme getrennt
erzeugt werden. Als Technologien
kommen insbesondere Dampfturbinen, Gasturbinen, Gas- oder Dieselmotoren oder Dampfmaschinen zum Einsatz. Auch mechanisch betriebene Wärmepumpen
sind KWK-Anlagen. In ihnen wird
Kraft aufgewendet, um aus nicht
direkt nutzbarer Abwärme Nutz-
wärme höherer Temperatur zu gewinnen. Abwärme wäre sonst nur
ein „Abfallprodukt“ und verschwendete Energie. KWK-Anlagen sind mit Abwärme beheizte
Kraftwerke, in denen aus Abwärme ausschließlich Strom erzeugt
wird. Hierbei kann bis 85 Prozent
aller entstandenen Energie auch
genutzt werden.
kri
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
38 %
100 %
50 %
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