Entwurf einer Unterrichtsepisode zum Thema

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Universität Hamburg
Hauptseminar „ Spielen und Hören im Grundschulmusikunterricht“
Dozent: Hans Jünger
WiSe 2006/2007
Vorgelegt von: Natalja Scimone
Entwurf einer Unterrichtsepisode zum Thema „Aktives Zuhören“.
1. Bedingungsanalyse
1.1 Lernvoraussetzungen
Die Unterrichtsstunde ist für den Einsatz in einer vierten Grundschulklasse bestimmt.
Bei Hospitationen ist mir aufgefallen, dass SchülerInnen oft Schwierigkeit damit
haben, einem Musikstück aktiv zuzuhören und sich darauf einzulassen. In der
Freizeit hören Kinder Musik oft im Hintergrund, ohne sich besonders darauf zu
konzentrieren. Daher finde ich es sehr wichtig, dieses Thema im Unterricht zu
behandeln. Dies setzt voraus, dass die SchülerInnen bereits im Vorfeld geübt haben,
Musikstücken während des Hörens Gefühle, Bewegungen, Charaktereigenschaften
oder Bilder –also bestimmte Empfindungen oder Vorstellungen – zuzuordnen.
1.2 Fachliche Informationen zum Unterrichtsgegenstand.
Für meinen Unterrichtsversuch habe ich mich für das Musikstück „Karneval der
Tiere“ von Camille Saint-Saens entschieden. Meines Erachtens ist diese
Programmmusik für die Heranführung an aktives Hören besonders gut geeignet.
Ihre Anschaulichkeit und Kurzweiligkeit kommt den Schülern dieser Altersgruppe
sehr entgegen. Dieses humoristische Werk von Saint-Saens gibt auch die
Möglichkeit, Kindern klassische Musik auf eine ungezwungene Art näher zu bringen.
Das Werk „Karneval der Tiere“ eignet sich besonders gut für eine differenzierte
Auseinandersetzung mit Musik, weil es aus mehreren kurzen und klar strukturierten
Stücken besteht, die auch losgelöst vom Gesamtwerk behandelt werden können. So
habe ich z. B. für meinen Unterrichtsversuch das Stück „Wilde Esel“ gewählt. Das
Stück erschien mir für die Unterrichtseinheit als geeignet. Esel leben nicht in unserer
direkten Umgebung und trotzdem gehören diese Tiere zur kindlichen Erfahrungswelt.
Schüler haben meistens genaue Vorstellungen von Aussehen, Bewegungen und
Charaktereigenschaften dieses Tieres.
Ich habe mich dabei auf Unterrichtsvorschläge von Björn Tischler bezogen, der in
seinem Heft “Einfach tierisch“ musikalische Spielideen zum „Karneval der Tiere“ für
den Musikunterricht ausgearbeitet und beschrieben hat .
2. Didaktische Strukturierung
2.1 Lehrziele
Ziel des Unterrichts ist, das aktives Zuhören und die ganzheitliche Wahrnehmung
und Ausdrucksfähigkeit zu fördern. Die Schüller sollen die Möglichkeit erhalten, das
ausgewählte Stück mit möglichst vielen Sinnen erleben und erfassen zu können.
1
Mein Ziel war auch, eine positive Einstellung zum Hören zu ermöglichen. Außerdem
sollen die Schüler:
- lernen, dass sich der Komponist bei Programmmusik („Karneval der Tiere“)
bestimmter musikalischer Mittel (Wahl der Instrumente, Tempo, Tonhöhe, etc.)
bedient, um den musikalischen Inhalt auszudrücken.
- lernen, dass man musikalische Inhalte in andere Darstellungsformen
umsetzen kann1.
- Musik in Bewegungen umsetzen.
- erfahren, dass die Arbeit mit musikalischen Inhalten ein konzentriertes und
genaues Musikhören voraussetzt.
2.2 Begründung der Inhaltsauswahl und der Methodenentscheidung.
Diese Unterrichtseinheit ist eine Art Einführungsphase in das Thema
„Programmmusik“ unter der Berücksichtigung des Stückes „Karneval der Tiere“. Ich
werde ziemlich viele theoretische Materialien einbeziehen ( z. B. eine Definition über
Programmmusik geben und auch charakteristische Merkmale der Programmmusik
kurz erläutern). Dafür eignet sich meines Erachtens der so genannte lehrerzentrierte
Ansatz am besten.
Andererseits ist mir der lebendige Umgang mit Musik auch sehr wichtig. Bei den
Bewegungsspielen sollen die Schüler versuchen, Verlauf und Ausdruck von Musik
anhand von Armbewegungen zu zeigen. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe es ist nicht einfach, Bewegung und Musik rhythmisch genau zu synchronisieren,
umso mehr, wenn das Tempo schnell ist. Andererseits ist es eine gute Möglichkeit,
sich mit Musik auseinandersetzen zu können und musikalische Elemente wie
Rhythmik und Tondauer auf empirischem Wege zu erleben.
Im Vordergrund stehen hierbei Erfassen des musikalischen Rhythmus, Koordination,
Konzentration, aber auch motorische Lockerung.
Um das genaue Hinhören der Schüler zu fördern, habe ich mir eine weitere Aufgabe
überlegt, die den Schülern ein umfangreiches Auseinandersetzen mit dem Stück
ermöglichen soll. Die Kinder sollen herausfinden, welches Instrument der Komponist
in dem Stück „Wilde Esel“ verwendet hat. Die Musik eignet sich in besonderer Weise
für solche Höraufgaben.2
In der letzten Entspannungsphase werden Kinder einen kleinen Text zu der Musik
hören ( gesprochen von Peter Ustinov). Der Text von Ustinov bereitet den Kindern
viel Vergnügen beim Hören. Auf diesem Wege könnten außerdem neue Impulse
gesetzt werden, die bei Schülern weitere Fantasien und Assoziationen auslösen3.
Die Stunde wird abgeschlossen mit der Aufgabe, zuhause Bilder zu Musik zu malen.
So lernen die Kinder, dass man musikalische Inhalte in andere Darstellungsformen
umsetzen kann. Wie ich das schon erwähnt habe, bietet das Programmmusik in
besonderer Weise viele Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Tätigkeiten.
1
Gerade Programmmusik gibt viele Möglichkeiten, musikalische Inhalte in andere Darstellungsformen
umzusetzen, wie z.B. Bewegungsspiele ,freies, assoziatives Malen zur Musik, grafische Notation, szenische
Spiele usw.
Die Instrumente im „Karneval der Tiere“ ( z.B. Klavier, Cello, Xylophon) treten in den einzelnen
Stücken so klar hervor, dass sie für die Schüler leicht zu identifizieren sind.
2
Mit Hilfe dieses Hörmediums lassen sich Intentionen des Deutsch- und des Musikunterrichts zu
einem fächerübergreifenden Unterricht verbinden.
3
2
3. Geplanter Verlauf der Stunde
Lehreraktivitäten
Einleitung der UStunde „Der fiktive
Brief“. Kurzer
Informationstext über
den Komponisten
Saint-Saens und sein
Werk
Einführung in das
Thema
„Programmmusik.“
Definition der
Programmmusik und
ihrercharakteristischen
Merkmale.
Das erste Abspielen
des Hörbeispiels.
Aufforderung, das
Musikstück zu hören
und das in ihnen
dargestellte Tier zu
erraten.
Das zweite Abspielen
des Hörbeispiels.
Aufforderung, zur
Musik passende
Wörter zu sammeln.
Kurze Erläuterung
über bestimmte
musikalische
Mittel(z.B. Tempo,
Wahl der
Instrumente).
Das dritte Abspielen
des Hörbeispiels.
Aufforderung,
Musikinstrument zu
identifizieren.
Das vierte Abspielen
des Hörbeispiels.
Welche Bilder fallen
euch bei dieser Musik
ein?
Das fünfte Abspielen
des Hörbeispiels mit
Stopp-Phasen.
Aufforderung,
während des Hörens
mit den Armen die
Musikbewegungen
nachzumachen.
Medieneinsatz
Tafel, Angaben zum
Musikstück
Schüleraktivitäten
Sozialform
Ein Schüler liest den Frontalunterricht
Brief laut und deutlich
vor. Andere Schüler
hören zu.
Tafel, Begriffe
Frontalunterricht
CD “Carnival des
zuhören
Animaux“
Tafel mit 3 Tierbildern
Frontalunterricht mit
Schülerbeteiligung
CD “Carnival des
Animax“
Tafel zur Sammlung
der Äußerungen.
Frontalunterricht mit
Schülermeldungen.
Zuhören
Ein Schüler sammelt
die Äußerungen.
Frontalunterricht
CD
Zuhören
Schülermeldungen
CD
Zuhören
Frontalunterricht mit
Schülermeldungen
CD
Zuhören
Bewegungen mit den
Armen zur Musik
Frontalunterricht
Bewegungsspiele
3
Das sechste Abspielen
des Hörbeispiels.
Aufforderung das
Ganze noch mal, ohne
Pausen zu machen.
Kleine
Entspannungsphase.
Aufforderung, eine
kleine, nette
Geschichte über
dieses Stück zu hören.
Hausaufgabe zur
nächsten Stunde:
Bilder zur Musik
malen.
CD
Zuhören
Bewegungsspiele
Bewegungen mit den
Armen zur Musik
CD „Peter Ustinov´s
Der Karneval der
Tiere“
Zuhören
Frontalunterricht
Literatur:
Schnelle, F.& Junker, H., Karneval der Tiere, Altenmedingen, 2002.
Tischler, B., Einfach tierisch, Salzburg, 1998.
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