Hanfjournal Growing04

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Hanf Journal
unabhängig, überparteilich, legal
Sonderausgabe Growing
#29
Kostenlos
Seite 03 Die häufigsten Fehler . . .
Seite 06 Der Outdoorgrow . . .
Seite 09 Der Indoorgrow . . .
Seite 14 Die Ernte . . .
. . . werden wir mit dieser Ausgabe ein für alle mal
klären. Schließlich haben wir auch die Koryphäe im
Bereich Growing gewonnen, für euch einmal die
häufigsten Fehler und die besten Gegenmaßnahmen
zu besprechen. Ja, genau, Jorge Cervantes wird euch
erklären, wie Growen wirklich geht.
. . . wird euch über drei Seiten hinweg zeigen, wie Nils
aus Holland seine Pflanzen zum Blühen gebracht hat.
Kein zweiter Teil und keine Verlängerung, dieser Artikel
begleitet den Outdoorgrow des Holländers komplett
von Anfang bis Ernte.
. . . wird natürlich auch in diesem Heft behandelt. Was
ist besser, Hydro oder Erde, wie muss ich düngen und
was ist wichtig bei der Lichtfrage. Wer diese vier Seiten
gelesen hat, weiß sicher schon mal, wo die Pflanze
wächst.
. . . darf dann aber auch nicht fehlen. Schließlich will
man ja nicht nur wissen wie es wächst, sondern auch
wie man es richtig zubereitet. Na gut, das Jointdrehen
werdet ihr schon selber können, aber hier erfahrt ihr
von professionellen Growern, wie man die Blüten dann
auch lecker macht.
www.hanfjournal.de
Wir sind unschuldig!
Mal was zur rechtlichen Lage
Allen Lesern dieses Heftes sei bitte bitte bewusst, dass
das Anbauen von Cannabis, im weiteren auch oft Growen
genannt, in Deutschland illegal ist. Keinem ist es in
diesem Land gestattet Cannabis zu besitzen, mit ihm zu
handeln oder es zu kaufen. Nur der Konsum als solches
ist legal, wobei das ja nicht ganz ohne Besitzen geht.
Deshalb hat das Bundesverfassungsgericht vor gut zehn
Jahren einmal befohlen, dass sich alle Bundesländer in
Deutschland auf eine so genannte „geringe Menge“
einigen sollen, die dann der „schwerkriminelle“ Kiffer
besitzen darf. Leider sind die Politiker in den letzten
zehn Jahren in all ihrem Stress dazu nicht gekommen,
was aber wenn dann nur für die Kiffer nachteilig ist, da
ja wenn dann nur die und nicht die Politiker mit Strafen
rechnen müssen.
Der Anbau von Cannabis soll mit diesem Heft nicht
beworben werden. Besser gesagt raten wir sogar jedem
Menschen davon ab. Denn umtriebige Männer in Grün
haben oft nichts Besseres zu tun als kleinen Growern zu
schaden, ihnen die komplette Ernte abzunehmen und
meistens auch anzuzeigen. Mit dieser Sonderausgabe
wollen wir euch unschuldigen Nicht-Growern einfach
nur einmal zeigen, was man so alles tun muss um
überhaupt diese schöne Pflanze Cannabis zum Blühen
zu bringen. Wir zeigen nur das, was tausendfach in
Deutschland illegal und in Holland legal passiert. Dies
ist Journalismus der feinsten Sorte, denn dass es passiert,
dafür können wir nichts, wir erzählen es ja nur.
Wie immer sind wir komplett unschuldig, denn wir
wollen weder dieses unsinnige Verbot noch wollen wir,
dass ihr dagegen verstoßt. Paradox? Nee, Realität.
Werner Graf
Foto: Jorge Cervantes
2
rundherum
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
Welche Sorte taugt was und welche nicht? Welche
kickt fett und welche gar nicht? Welche schmeckt
superfruchtig und welche einfach nur nach Rasen?
So allgemeingültig können wir das natürlich auch nicht
beantworten, dazu fehlt uns wohl noch ein bisschen
Erfahrung. Denn schliesslich kommen ja auch ständig
neue Sorten hinzu oder es werden alte verbessert.
Aber zumindest können wir euch hier mal einen total
subjektiven Überblick geben. Und zwar in Form der
Top 12 Lieblingssorten der Redaktion.
Das Prinzip, Hanf in geschlossenen Räumen unter Kunstlicht
anzupflanzen, hat seine Wurzeln in den frühen 70ern. Es begann
in Seattle, der Gegend von Washington und British Columbia
(Kanada). Die sonnenhungrigen „Seatteliten“ und Kanadier
benutzten zuerst Neonröhren. In den späten Siebzigern begannen
sie Quecksilber-Dampf-Lampen (HQI) und Natrium-DampfLampen (NDL) zu nutzen. Die Marijuana-Sorten, die damals
entwickelt wurden, „Northern Lights“, „Big Bud“ und verschiedene Sorten Skunk, alles Indica-/Sativa-Kreuzungen, gediehen
sehr gut unter Kunstlicht. Das Kunstlicht hatte anfangs einen
sehr schlechten Ruf, da Outdoor-Grower behaupteten, die
Indoor-Blüten würden nicht high machen. Später hieß es nur
noch, sie würden nicht ganz so high machen. Heutzutage fordern
Gras-Kenner spezielle Indoor-Sorten.
sie verhielten sich immer ruhig. Sie läuteten eine neue Zeit ein,
als sie begannen, große Felder voll Gras öffentlich anzubauen.
Sie züchten indoor, outdoor und in Gewächshäusern. Die
Schweizer dürfen sich glücklich schätzen, denn sie können
Samen und Stecklinge im ganz normalen Gartenfachgeschäften
kaufen. Die geschäftigen Schweizer sind unglaubliche Grower!
Sie tun alles um ihre Indoor- und Outdoor-MarijuanaProduktion zu maximieren. Einige große Hanf-Höfe bauen
ganz legal hektarweise erstklassige Buds an. Dieses
hochwertige Gras wird in „Duftsäckchen“ oder „Kopfschmerzkissen“ verpackt und als Gesundheitsstütze
verkauft. Die Schweizer hielten ihren ersten
Cannabis-Cup auf der CannaTrade im Jahr 1999
ab.
Die Schweizer decken ganze Grasfelder mit
schwarzen Plastikplanen ab um zwölf Stunden
Nacht zu simulieren. Jeden Tag zieht eine Crew
große Planen über die Gewächse um das
Gras zum Blühen zu bringen. Das herbe
Inland und das Gebirgsklima machen
es sogar zu einem Muss, die Pflanzen
durch Abdecken zur Blüte zu
bringen.
Spanien hat eine der am schnellsten
wachsenden Grower-Bewegungen in Europa. Spanische
Pflanzen aalen sich öffentlich im Sonnenschein der
Iberischen Halbinsel. In vielen Gegenden wachsen die
Pflanzen das ganze Jahr lang. Der Genpool entwickelte
sich anders als in Holland, denn er enthält viele
Die Geschichte des „Indoor growing“
Die frühe Technologie
Den Growern aus Seattle ging bald ein Licht auf. Die 40 WattNeonröhren wichen den 1.000 Watt HQIs und NDLs. Quecksilber-Dampf-, und Natrium-Dampf-Lampen, die in den frühen
Siebzigern entwickelt wurden, begründeten einen neuen Boom
in der Indoor-Marihuana-Zucht. Frühe Züchter haben einfach
eine HQI aufgehängt, etwas Dreck in Töpfe geschmissen und
Samen gepflanzt. Einige der Indoor-Pioniere erhielten auf diese
Weise erstaunliche Ernten. Einer, den ich damals interviewt
habe, erntete regelmäßig 1,25 Kilo Blüten unter einer einzigen
1.000 Watt-HQI, die einen Garten beschien, der aus 19 LiterTöpfen voller Pflanzen auf Pilz-Kompost bestand. Er begann
mit dem Klonen/Stecklinge schneiden, der größten Innovation
seit der Natrium-Dampf-Lampe, ließ die Klone einen Monat
lang wachsen, versetzte sie in größere Töpfe und schickte sie
in die Blüte. Ein ineffizienter China-Hut-Reflektorbedeckte die
vertikal hängende HQI und sein einziges Messinstrument war
ein Thermometer!
Holland - Amsterdam
Die Holländer begannen in den späten Sechzigern Hasch in
Coffee Shops zu verkaufen. Mellow Yellow, Happy Family,
Russland und der Bull Dog waren unter den Ersten. Mitte der
Siebziger war eine komplette Industrie am Rauchen. Im Laufe
der Achtziger hatten ganze Legionen von Growern und Züchtern aus Amerika und Australien Stress mit dem Gesetz. Diese
„Pot-Pioniere“ versammelten sich in den Niederlanden, viele
leben immer noch in oder in der Nähe von Amsterdam. Diese
gerissenen Experten brachten ihren gesamten Samenbestand
mit nach Amsterdam. Die Synergien, die diese Handvoll
Züchter, unterstützt von der liberalen holländischen CannabisGesetzgebung, entwickelten, machte Amsterdam zur CannabisHauptstadt der Welt. Plötzlich waren alle notwendigen
Variablen in einem Platz vereint: Das Verlangen, das Wissen,
das Klima, gute Gesetze und letztendlich: gute Samen!
Die besten Züchter der Welt und der Niederlande brachten
viele Qualitäts-Hybrid-Samen heraus. Die Seed Bank, Lowland
Seeds, and SSSC Seed Club waren mit die ersten holländischen
Firmen, die weltweit bekannt wurden. Ab dann mussten die
holländischen Samenfirmen ihre Samen aufgrund einer Gesetzesänderung illegal produzieren. Sie dürfen die Samen zwar
immer noch verkaufen, müssen sie aber, wenn es nach dem
Gesetz geht, außerhalb der Niederlande herstellen.
BC, Kanada - Marc Emery
Marc Emery kam aus dem Westen von London in Ontario,
Canada, um 1994 zum „Prince of Pot“ gekrönt zu werden. Er
wurde zum Chefanwalt des Marijuana in Vancouver, BC. Emery
realisierte, dass die liberalen Gesetze und toleranten Einstellungen in Vancouver und dem umgebenden „Lower Mainland“
den „Toleranztests“ ewig widerstehen würden. Vancouver, BC,
wurde schnell Heimat zahlreicher Samenbanken. Marc Emery
„Seeds Direct“ verkauft ein breites Spektrum von MarijuanaSamen über das Cannabis Culture-Magazin.
Zahlreiche Grower zogen nach Kanada um der drakonischen
Marijuana-Gesetzgebung in den USA zu entfliehen. Kanadische
Grower sind supersmart, sehr fortschrittlich und gut ausgerüstet.
Viele von ihnen ernten bei einer 1000 Watt-HQI-Lampe ungefähr
ein halbes Gramm monatlich pro Watt . Das bedeutet, dass
ungefähr 0,5 Kilogramm pro 1.000 Watt Licht pro Monat geerntet
werden können. British Columbia teilt mit dem Nordwesten
der USA auch die sehr geringen Kosten für Elektrizität. Hier
zahlt man weniger als 0,05 Euro pro Kilowattstunde, das ist
die Hälfte bis ein Drittel der Kosten in Kalifornien. Grower in
BC investieren circa 20 Dollar in Elektrizität, um ein Pfund
manikürter Buds zu erhalten.
Europäische Einflüsse –
Schweiz/Spanien/Großbritannien
In den späten 90ern, noch vor der Gesetzesattacke 2002 bis
2003, kultivierten Schweizer Grower ganz legal große Mengen
Marijuana. In der Schweiz gab es schon immer Grower, aber
Technologische Errungenschaften
Erfinderische Grower sind seit den frühen Indoor-Tagen einen
weiten Weg gegangen. Smarte Grower benutzen die 600 Watt
NDL, da sie Watt für Watt sieben Prozent heller scheint als die
1000 Watt-Birne. Die neuesten Leuchtmittel werden in PARWatt gemessen. Das PAR-System misst nur das Licht, das die
Pflanze wirklich benutzt. Inzwischen ist eine komplett neue
Familie von PAR-Lampen am Start.
Neue Reflektoren versprechen den Growern 40 Prozent mehr
Licht. Der „Grow-Wing“, der PL Octagonal „M“ und Ablights
„Adjust’a’Wing” toppen die Liste als die effizientesten für die
meisten Grow-Räume.
Foto: Jorge Cervantes
südamerikanische und afrikanische Sorten. Die Indoor-Kultur
in Spanien entwickelt sich erst, verspricht aber in den nächsten
Jahren stärker zu werden.
Österreicher, Deutsche und Schweizer werden von mehr als
200 Läden mit Indoor-Growing-Zubehör beliefert. Die
Deutschen haben das Recht Samen zu verkaufen im Februar
1998 verloren. In Großbritannien sind Samen hingegen legal
und das Indoor-Growing startete vor ungefähr fünf Jahren.
Die Briten sind erstklassige Gärtner. “Weed World“ und „Redeye
Express“ sind zwei Marijuana-Magazine von den Britischen
Inseln. Die dortige Grow-Szene hört nicht auf rapide zu
expandieren. In Frankreich ist Marijuana immer noch sehr
illegal, obwohl hin und wieder Vorstöße gewagt werden.
Australien – Neu Seeland
Es gibt mehr als 100 Läden für Hydroponik-Indoor-Zubehör
in Australien. Insgesamt ist das fast das Dreifache der Zahl an
Läden, die Amerika und Kanada gemeinsam haben. Und nun
vergleich mal die Einwohnerzahlen: weniger als 20 Millionen
bevölkern Australien und mehr als 300 Millionen bevölkern
Kanada und die USA. Die Australier produzieren ebenfalls
sehr gutes Gras. Sie haben alle Genetik, die auch in Holland
und Kanada erhältlich ist. Jahrelang haben sie mit das beste
Weed der Welt gezüchtet. Mehrere Regionen rühmen sich eines
perfekten Outdoor-Zucht-Klimas, aber es wird von der zu 85
Prozent städtischen Bevölkerung nur wenig Outdoor angebaut.
Und mindestens ein Coffee Shop verkauft in Sydney Gras
öffentlich über den Tresen.
Ozon-Generatoren sind des Growers Sicherheitsnetz. Hanfiger
Geruch zieht nämlich Polizei und Diebe an. Ozon-Generatoren
machen Schluss mit sämtlichen Gerüchen, wenn sie korrekt
eingesetzt werden. Dazu muss die aus dem Grow-Raum
abgesaugte Luft bis zu einer Minute in einer Behandlungskammer verweilen.
Computerunterstützte Grow-Hilfen erhöhen die Gewinne um
circa 10 Prozent. Green Air’s Grow-Raum-kontrollierender
Computer (GHC-3) wurde für kleine Gewächshäuser gemacht.
Dies ist eine der ersten computerkontrollierten Einheiten, die
mit Microsoft Windows läuft.
Ein spezielles Gel für Klone klebt an dem beschnittenen Stängel
und macht es möglich zu fast 100 Prozent wurzelnde Klone
zu erhalten.
Europäer sehen den Krieg gegen die Drogen oft als einen Krieg
gegen die amerikanische Bevölkerung. Viele vergleichen ihn
mit den internen Kriegen der Bevölkerung der Dritten Welt.
Sie sehen wenig Unterschiede. Bürger gehen für persönliche
und politische Freiheiten in den Knast und eine faschistische
Regierung bleibt an der Macht.
Vor dreißig Jahren, als der Krieg gegen die Drogen begann,
ernteten die Grower ein bis fünf Pfund Outdoor-Pflanzen und
verkauften das Pfund manikürter Blüten für 1.000 Dollar. Heute
ernten sie zehn bis 40 Pflanzen pro Lampe, 50 bis 300 Gramm
pro Pflanzen, fünfmal pro Jahr und verkaufen sie für 5.000
Dollar das Pfund. Wer also gewinnt den Krieg gegen die
Drogen?
Jorge Cervantes
3
rundherum
Die häufigsten Fehler eines jeden Grow-Neulings
Zuallererst sei gesagt: Grower sind wundervoll! Sie sind voll
von Energie und Ideen. So viele Grow-Neulinge, die auf unsere
Seite www.marijuanagrowing.com kommen, stellen immer
wieder die selben Fragen und sind mit den selben Problemen
konfrontiert. Die meisten dieser Grower kommen aus
Nordamerika und ein paar aus Europa. Wie auch immer, sie
alle haben die selben Belange und machen die selben Fehler.
Anfänger werden oft von anderen Züchtern abgelenkt, die
keine Ahnung haben, worüber sie sprechen oder sie konzentrieren sich einfach auf die falschen Punkte. Oft, wenn ein
Problem entsteht, erhalten Neulinge einen schlechten Rat von
zwei oder drei anderen Grow-Neulingen. Und darum sind die
Basics so wichtig! Denkt also immer daran, dass Cannabis
Licht, Hitze, Luft, Wasser und ein Grow-Medium braucht, um
Chlorophyll zu erzeugen und zu wachsen. Wenn jeder dieser
grundlegenden Faktoren sein optimales Niveau erreicht,
bekommt man optimale Wachstums-Ergebnisse. Wird auch
nur ein Bereich vernachlässigt, schon verlangsamt sich das
Wachstums-Ergebnis.
Die Lufttemperatur im Klon-Raum darf nicht höher als 27 Grad
Celsius, vorzugsweise sogar lieber 21 Grad Celsius, sein. Das
Grow-Medium wird etwas wärmer gehalten, so ungefähr 24
Grad Celsius. Ein wärmeres Grow-Medium beschleunigt das
Wachsen der Wurzel. Klone haben anfangs keine Wurzeln und
müssen mit Wasser befeuchtet werden um einen Feuchtigkeitsmangel zu vermeiden. Richtig gießen zu lernen ist elementar.
Umgepflanzt wird das erste Mal, wenn man viele Wurzeln
sehen kann, die aus dem Medium herauswachsen. GrowNeulinge schrecken dabei nicht davor zurück, Extraklone zu
ziehen, um ein bisschen zu experimentieren. Wenn einige
sterben, braucht man ja Ersatz.
Foto: Jorge Cervantes
Cannabis durchläuft drei verschiedene Entwicklungsphasen:
Sämling, vegetative Phase und Blüte. Dabei benötigt Cannabis
verschiedene Niveaus der grundlegenden Faktoren während
jeder Entwicklungsphase.
Sämlinge verlangen nach einem geringen Lichtlevel, 21 Grad
Celsius Luft- und 24 Grad Bodentemperatur. Die relative
Luftfeuchtigkeit liegt bestenfalls bei 50 bis 70 Prozent. Dabei
lieben Sämlinge sauberes Wasser und ein gleichmäßig feuchtes
Grow-Medium.
Als wachsende Pflanze verlangt Cannabis ein mittleres Licht
Level, 24 Grad Celsius Luft- und 16 Grad Bodentemperatur.
Die relative Luftfeuchtigkeit liegt in dieser Phase bestenfalls
zwischen 50 und 70 Prozent. Dazu benötigt die Pflanze wieder
sauberes Wasser und ein gleichmäßig feuchtes Grow-Medium.
In der Blüte verlangt Cannabis ein hohes Lichtniveau, 24 Grad
Celsius Luft- und 16 Grad Bodentemperatur. Die relative
Luftfeuchtigkeit sollte zum Wohle der Blüte 50 Prozent nicht
übersteigen. Dabei ist auch in der Blütenphase sauberes Wasser
und ein gleichmäßig feuchtes Grow-Medium notwendig.
Die ersten Probleme fangen mit den Samen an. Das erste Mal
sollte jeder Grower mit etwas Einfachem wie Northern Lights
#5, Big Bud, Sweet Tooth, etc. mit dem Züchten beginnen. Die
sicherste Weise Samen keimen zu lassen ist, sie zwischen zwei
feuchte Papiertücher zu legen. Samen und gekeimte Samen
dürfen niemals austrocknen. Trockenheit wird die zarte Pfahlwurzel zerstören. Samen und Sprösslinge werden durch grobe
Behandlung leicht beschädigt. Solch einfache Fehler werden
die Entwicklung des Sämlings verlangsamen.
Klone zu ziehen ist auch ein großes Problem für viele neue
Züchter. Die meisten Grower sind übermotiviert und gießen
die Klone zu viel oder eben nicht genug. Gleichbleibende
Feuchtigkeit ist der Schlüssel, nicht zu nass und nicht zu trocken.
Licht: Viele Grower sparen ein paar Euros und kaufen billige
Licht-Reflektoren. Durch das Sparen von wenigen Cents
vergeuden sie Euros. Ein Beispiel: Wenn das Licht 0,10 Euro
pro Kilowattstunde kostet, dann kostet es 21,60 Euro pro Monat,
um eine 600-Watt Lampe für zwölf Stunden pro Tag an 30
Tagen zu nutzen. Wenn der Reflektor 20 Prozent mehr Licht
bringen würde, würde sich dieser teurere Reflektor in sechs
bis zwölf Monaten selbst finanzieren.
Ich machte mehr als 100 Studien mit Licht-Reflektoren und
fand heraus, dass es nur solche gibt, die ihre Arbeit gut machen.
Die kompletten Gartenbau-Licht-Reflektoren (P. L.) oder etwas
Ähnliches sind großartig. Mein Liebling ist der achteckige „M“Reflektor. Er verbreitet Licht über mehr als einen Quadratmeter
relativ gleichmäßig. Der heiße Spot in der Mitte ist klein und
der Umkreis erhält viel Licht. Ein anderer Favorit unter den
reflektierenden Lichtern ist für mich der Adjust-A-Shade/
Adjust-A-Wing aus Australien. Dieser Reflektor ist
hervorragend!
Ein Mangel an Luftventilation ist auch die Ursache von
zahlreichen Problemen. Pflanzen benötigen Kohlendioxyd
(CO2) um Nahrung zu verarbeiten und um zu wachsen. CO2
wird schnell verbraucht und muss durch Luftaustausch im
Grow-Raum regelmäßig ersetzt werden. Die Belüftung vertreibt
auch heiße feuchte Luft. Ein Abluftventilator muss die komplette
Luft in dem Grow-Raum in ein bis fünf Minuten austauschen
können.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden normalerweise mit
dem Abluftventilator kontrolliert. Wenn der Ventilator zu klein
ist, wird die heiße feuchte Luft nicht schnell genug beseitigt.
Pflanzen verlangsamen ihr Wachstum, sobald die Temperatur
über 27 Grad Celsius steigt. Eine relative Luftfeuchtigkeit von
50 Prozent oder mehr während der Blüte-Phase verlangsamt
auch das Wachstum und beschwört Probleme mit Insekten
und Krankheiten herauf.
Wasser ist oft mit aufgelösten Feststoffen versetzt, welche die
Fähigkeit von Wurzeln beschränken, Nährstoffe zu absorbieren.
Wenn das Wasser mehr als 300 PPM/ 0,6 EC gelöster Feststoffe
(Salze) hat, muss man die Salze mit einer UmkehrosmoseAnlage entfernen. Wenn das Wasser mehr als 50 PPM aufgelöstes
Natrium enthält, muss es auch mit Umkehrosmose behandelt
werden.
Überdüngung: In der vierten Woche nachdem die Klone oder
Sämlinge umgepflanzt wurden, sehen viele Grow-Neulinge
ein Zeichen von Nährstoffmangel bzw. Überdüngung, welches
sich durch kränklichen Wachstum und verfärbte Blätter zeigt.
Der Fehler ist aber schon vor einigen Wochen begangen worden,
nur wird er erst jetzt bei den Blättern offensichtlich. Dieses
Problem kann umgangen werden, indem den Pflanzen die
richtige Dünger-Mischung gegeben wird. So ist es wichtig,
immer die jeweiligen Anweisungen des Düngerherstellers zu
lesen und sie zu befolgen. Immer 20 bis 30 Prozent mehr gießen
als notwendig und das Überschusswasser aus dem Abflussloch
am Boden des Topfes fließen lassen. Alle 30 Tagen die Töpfe
mit dem dreifachen Volumen an Wasser spülen. Das wird die
meisten Nährprobleme wegschwemmen.
Hydro-Kulturen werden oft beworben mit ihrem niedrigen
Wartungsaufwand, nur Wasser dazufügen und ernten. GrowNeulinge glauben, dass alles, was sie zu tun hätten, ist die
Samen zu pflanzen und das hydroponische System anzumachen
und ein paar Monate später zu ernten. Falsch! Zum Growen
braucht man die Fähigkeit und Erfahrung. Nur weil ein HydroSystem als „System mit niedrigem Wartungsaufwand“
bezeichnet wird, bedeutet dies nicht, dass man es für eine
Woche alleine lassen darf.
Schmutzig Grow-Flächen bringen unzählige Probleme mit sich.
Unreine Bedingungen laden Insekten und Krankheiten ein.
Schmutzige Grow-Räume bergen auch Probleme wie Mangel
am Wasser, Insektenbeschädigung oder zugestopfte
Bewässerungs-Röhren. Psychologisch gesehen gibt ein
schmutziger Grow-Raum einem Züchter das Gefühl der
Desorganisation und der lustlosen Haltung. Alle erfolgreichen
Grower, die ich in den letzten 20 Jahren gesehen habe, waren
sehr ordentlich.
Pflanzen werden auch gerne zu früh geerntet. Grow-Neulinge
sind über ihren neuen Garten oft so aufgeregt, dass sie die
Knospen eine oder zwei Woche vor ihrer Reife ernten.
Jorge Cervantes
4
rundherum
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#1: AK 47
Knallt wie es sich
anhört
Big Bud
Ihre enormen Erträge machen die Big Bud zu einer
der meist gefragten Sorten. Selbst erfahrene Züchter
sind immer wieder erstaunt und greifen zum Füllen
ihrer Gärten auf diese schweren Damen zurück. Wir
raten dazu, die unteren Äste zu stützen, da sie durch
das übermäßige Gewicht dazu neigen abzubrechen.
Sortenportraits
Nebula
Wie der Name schon sagt ist diese Pflanze von
glitzernden Kristallen bedeckt. Ihr fruchtiger
Geschmack und Geruch ist selbst für die
erfahrensten Raucher ein Genuss. Das High ist
typischerweise sehr transzendental und dafür
bekannt, dass es einen weit über seine
Vorstellungskraft hinausführt.
Location: Indoor oder warmes sonniges Klima
Location: Indoor oder warmes sonniges Klima
Blüte: 50–65 Tage
Blüte: 56–62 Tage
Höhe: 110–150 cm
Höhe: 100–150 cm
Ertrag: bis 150 Gramm
Ertrag: 350–400 Gramm
Genotyp: Indica / Sativa
Genotyp: Etwas mehr Sativa als Indica
Northern Lights #5
Diese zeitgemäße Indica ist das Resultat von über
25 Jahren selektiver Züchtung. Dabei wurde nach
kräftigem Wuchs, hohem Ertrag und einem
erstklassigen High selektiert. Ein Muss für Grower,
die kurze, buschige Pflanzen bevorzugen. Die Buds
sind extrem harzig, als wären sie mit Frost überzogen.
Ein echter Alleskönner im Indoor Bereich.
Location: Indoor
Blüte: 45–50 Tage
Höhe: 100–150 cm
Ertrag: 125–150 Gramm
Genotyp: Indica
Sweet Tooth #3
Ruderalis Skunk
Die Ruderalis ist eine früh blühende Pflanze, die in
Teilen Osteuropas und in Russland wild wächst. Die
Blüte der Ruderalis fällt ungeachtet der Länge der
Tage. Sensi Seeds hat sie mit Skunk gekreuzt, wobei
sie darauf geachtet haben, die Charakteristika der
Ruderalis zu bewahren.
Location: Outdoor
Ernte: September bis Oktober
Höhe: 200–300 cm
Ertrag: 300 Gramm
Genotyp: Ruderalis / Indica / Sativa
Guerillas Gusto
Diese Pflanze ist für eine Sweet Tooth besonders
ertragreich, behält aber die außergewöhnliche Süße,
für die diese Sorte so berühmt ist. Die Blüten sind
sehr dicht und harzig, demgemäß aber auch eher
für Schimmel anfällig. Die kopflastigen Blüten
garantieren ein GrinseHigh. Die Pflanze wird leicht
so schwer, dass sie gestützt werden muss, aber mit
genug Wind dürfte das kein Problem sein.
Diese in Nordspanien getestete Sorte kam als
Dankeschön eines Kunden zu Sensi Seeds. Nachdem
sie sich eine Zeitlang mit der Pflanze beschäftigt
hatten, gelang es ihnen diese Guerilla-Indica zu
schaffen. Sie ist eine gute Wahl für Anfänger, da die
Blütezeit es erlaubt, die Ernte vor Ende September
einzubringen. Schöne süße Blüten geben Buds von
guter Größe.
Location: Indoor oder warmes sonniges Klima
Location: Outdoor
Blüte: 56–63 Tage
Blüte: 56–63 Tage
Höhe: 100–150 cm
Höhe: 200–300 cm
Ertrag: 500 Gramm / Quatratmeter
Ertrag: bis 250 Gramm
Genotyp: Mostly Indica
Genotyp: Indica
5
rundherum
Vor jedem Grow stellt sich für den Züchter eine Frage: „Soll ich lieber drinnen oder draußen
anbauen?“ Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Wer absolut keine Möglichkeit sieht
in seiner Wohnung oder seinem Haus anzubauen, ist wohl zum Outdoor Growing gezwungen.
Anbau in der freien Natur (Outdoor)
Der Anbau in der freien Natur bietet den Vorteil, das relativ
wenig Pflege- und Materialaufwand entstehen, weil die Natur
Beleuchtung, Klima sowie Wasser- und Nährstoffversorgung
von selbst regelt. Vor allem wird kein Strom benötigt. Jeder
angehende Gärtner muss nur noch einen geeigneten Standort
für seine kleinen Babies auswählen, welcher fruchtbaren Boden
und viel Sonnenbestrahlung bieten sollte. Wer an einem Südhang wohnt, hat da einen großen Vorteil. Alle Grower achten
dabei auch darauf, dass der Standort nicht zu leicht entdeckt
werden kann. Einige asoziale Leute haben es sich nämlich zum
Hobby gemacht Plantagen zu suchen und leer zu klauen. Auch
die Polizei hält nach möglichen Plantagen Ausschau und selbst
an abgelegenen Stellen schaut mal ein Förster vorbei. Zumindest
kann die Pflanzung nicht zugeordnet werden, aber clevere
Ordnungshüter legen sich unter Umständen wochenlang auf
die Lauer und schauen wer vorbeikommt. Wurde ein geeigneter
Standort gefunden – Nils aus Holland gab uns mal folgenden
Tipp: „Am besten mehrere kleine Plantagen anlegen, dann
kommen bestimmt welche durch!“ – muss eventuell der Boden
noch vorbereitet werden.
Umwelt befinden, vermehren sie sich meist
schneller als in der freien Natur. Zur Prävention
können Pflanzenbrühen zur Stärkung der Abwehrkräfte der Pflanzen oder Neem-Öl eingesetzt werden,
dass sie dadurch für Insekten unappetitlich werden.
Sind die erst einmal da, sollte auf milde, biologische
Pflanzenschutzmittel oder Nützlinge zurückgegriffen
werden.
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#2: Citral
Allein des Geruchs
wegen
Wer ein Gewächshaus besitzt ist klar im Vorteil, denn es ist
die ideale Kombination aus beiden Anbaumethoden. Licht
und Wärme werden von der Sonne bezogen, wodurch die
Stromkosten wegfallen. Die Natur kümmert sich um das
Klima und stellt hilfreiche Nutzinsekten bereit. Gleichzeitig
ist man vor ungünstigen Wettereinflüssen geschützt.
Nur bei extremer Hitze oder Frost muss die Pflanzen
öfters gegossen bzw. das Gewächshaus beheizt
werden. An bewölkten Tagen kannst du auch eine
Natrium-Dampf-Lampe einsetzen.
Der Vorteil, die natürlichen Klima- und Wetterbedingungen
nutzen zu können, hat gleichzeitig auch den Nachteil von ihnen
abhängig zu sein, da sie nicht beeinflusst werden können. Somit
ist lediglich eine Saison pro Jahr möglich und in schlechten
Sommern fallen die Erträge eher mager aus, zumal die Schimmelgefahr wegen der höheren Luftfeuchte steigt.
Wo kommt diese Planze hin? In den Schrank oder aufs Feld.
Growing Special
Entscheidung Indoor / Outdoor
Dafür sind in guten Sommern Spitzenerträge möglich, die beim
Anbau im Haus wohl unerreichbar bleiben. Schließlich gibt es
keine Einschränkungen in der Größe. Daher von Anfang an
weiträumig planen.
Neben menschlichen „Schädlingen“ gibt es auch viele Tiere,
die sich von unseren Mädels angezogen fühlen. Insekten können
vor allem im Wachstum und den ersten Wochen der Blüte gefährlich werden. Die Blüten werden von ihnen in Ruhe gelassen.
Da sich in der Natur aber auch viele natürliche Gegenspieler
der Insekten befinden, wird ein Befall nur selten schädlich Ausmaße annehmen. Wildfraß ist für die meisten Grower das
größere Problem, da auch ein Nagetier erstaunlich viel vertilgen
kann. Durch Großwild könnten die Pflanzen beim Vorbeilaufen
abgeknickt oder niedergetrampelt werden, obwohl ich nicht
glaube, dass sie sich so einen Leckerbissen entgehen lassen
würden. Dafür braucht man sich keine Gedanken um Unkraut
machen, denn die Pflanzen beschatten den Boden schon nach
kurzer Zeit so sehr, dass Unkraut erst gar keine Chance hat.
Auch Wetterschäden durch Hagel, Sturm, Blitzschlag oder
Frost sind möglich.
Falls starke Mangelerscheinungen auftreten, muss mit Flüssigdünger nachgedüngt werden und an besonders heißen Sommertagen muss vielleicht gegossen werden um die Pflanzen vor
dem Austrocknen zu bewahren.
Damit sie nicht schon als Sämlinge den Gefahren der rauen
Natur ausgesetzt sind, sollten die Pflanzen im Haus vorgezogen
werden. Um sie für das intensive Sonnenlicht abzuhärten,
werden sie vor dem Aussetzen langsam daran gewöhnt, indem
sie jeden Tag etwas länger nach draußen gestellt werden. „Aber
unbedingt mit schattigen Plätzen beginnen!“ erklärte mir einst
unser Lieblings-Grower Nils.
Anbau im Haus (Indoor)
Jeder der Indoor-Pflanzen aufzieht, hat dafür einen separater
Raum eingerichtet. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen
um Keller, Besenkammer, Zimmer, Schrank oder abgeteilte
Räume. Hauptsache ist, den Raum licht- und geruchsdicht zu
bekommen. Manche Grower tarnen diesen Raum auch oder
ordnen in zumindest so an, dass beim Öffnen der Türen
niemand das Licht sehen kann. Eine genügende Frischluftzufuhr
ist genauso unerlässlich für eine erfolgreiche Zucht.
In so einem Raum kann unabhängig von der Umwelt das ganze
Jahr über angebaut werden. Es sind bis zu sechs Ernten pro
Jahr möglich. Diesen Vorteil muss man sich aber aufwendig
erarbeiten, indem man sämtliche Umweltfaktoren selbst reguliert. Dazu gehören: Boden, Licht, Luft, Klima, Wasser- und
Nährstoffversorgung. Um sie alle zu steuern wird eine spezielle
Anlage mit Lampe, Lüfter, Rückstauklappen und vieles mehr
benötigt. Neben dem Arbeitsaufwand verursacht so eine Anlage
erhebliche Kosten. Besonders der hohe Stromverbrauch schlägt
zu Buche.
Unter Einsatz moderner Anbau-Technik ist es auch für Unerfahrene möglich eine nahezu perfekte Wachstumsumgebung
für die Pflanzen zu schaffen und somit stets hohe Erträge einzufahren. Durch die Kontrolle der Photo-Periode ist es möglich,
die Pflanzen beliebig in der Wachstumsphase zu halten oder
zum Blühen zu bringen. Somit kann eine Pflanze, die sich
dauerhaft in der Wachstumsphase befindet, als Stecklingslieferant eingesetzt werden. Es wird allerdings ein separater
Raum für sie benötigt.
Da sich die Anlage meist im eigenen Haus befindet, stellt es
im Gegensatz zu Outdoor für die meisten Grower kein Problem
dar den Raum so zu tarnen, dass er nicht gleich auf den ersten
Blick erkannt wird. Durch die Nähe zu den Pflanzen sind sie
einfach zu kontrollieren und im Problemfall kann schnell reagiert werden. Eine ungewollte Bestäubung lässt sich auch am
ehesten im Haus verhindern, schließlich wollen wir später
„Sinsemilla“-Gras (sinsemilla = spanisch „ohne Samen“) ernten.
Weil eingedrungene Schädlinge keine natürlichen Gegenspieler
in der Anlage haben und sich noch dazu oft in einer optimalen
Outdoor
Indoor
Vorteile
- Einfacher zu realisieren, da billiger, und weniger
aufwendig.
- Bis zur Ernte sehr diskret, weil nicht direkt in der Wohnung.
- Ist ökologisch sinnvoller.
- Biologischer Anbau im eigentlichen Sinne ist wohl nur
Outdoor möglich, da der Gebrauch von Pflanzenleuchtmitteln sicher nicht dem Bio-Gedanken entspricht.
- Keine Größenbeschränkung.
- In guten Sommern sind Spitzenerträge möglich.
- Für jeden Schädling sind natürliche Gegenspieler
vorhanden.
- Man hat die totale Kontrolle über seine Babies, ihre
Entwicklung, Vermehrung und Umweltbedingungen.
- Mehrere Ernten im Jahr möglich (bis zu sechs oder
kontinuierliches Ernten).
- Pflanzen sind in direkter Nähe.
- Wetterunabhängig.
- Leichter zu tarnen.
- Effektiver, da immer die optimalen Wachstumsbedingungen hergestellt werden können (= schneller + höhere
Erträge).
Nachteile
- Abhängig von den Launen der Natur.
- Nur eine Ernte pro Jahr.
- Im Herbst hat man viel Gras rumliegen – kann ungünstig
sein.
- In Deutschland nur mit einigen früh blühenden Sorten
möglich (siehe Seite 4).
- Hohes Risiko entdeckt (Polizei, Förster, Diebe) zu werden.
- Junge Pflanzen werden gerne von Wild- oder Nagetieren
gefressen.
- Hohe Gefahr einer ungewollten Bestäubung.
- Von angrenzenden Feldern können Pestizide oder
Insektizide zu den Pflanzen gelangen und sich in ihnen
anlagern.
- Man muss die Umweltbedingungen alle selbst auf ein
Optimum regeln.
- Höherer Arbeits- und Kontrollaufwand.
- Hohes Risiko entdeckt (Geruch, Licht, ungebetener
Besuch) zu werden
- Wenn du entdeckt wirst, kann dir dein Vermieter fristlos
die Wohnung kündigen.
- Hohe Wärmeabgabe der Lampe ist im Sommer nachteilig.
- Schädlinge können sich schnell vermehren, da keine
natürlichen Gegenspieler vorhanden sind.
6
outdoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#3: Durban
Poison
DAS Outdoorgras.
Fruchtiger Geruch und
ein freakiger Kick
Gusto von Sensi Seeds. Nachdem sich Nils für diese Samen
entschieden hat, kann er mit der Aussaat anfangen. „Nicht so
schnell“, meinte damals Nils zu mir. „Wir brauchen noch ein
paar Hilfsmittel!“
ich dabei aufpassen, dass sie genug Licht bekommen (18
Stunden/Tag) und die Heizung die Kleinen nicht austrocknet.
Die ersten Tage sind eben die Wichtigsten!“, ermahnte sich Nils
mit erhobenen Zeigefinger. Die Temperatur liegt dabei meist
zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit ist laut
Nils für die Pflanzen bei 60 bis 70 Prozent am besten. Ein gesunder Sämling wächst mindestens einen Zentimeter pro Tag,
mit etwas Geduld kann man sogar zuschauen.
Und zwar:
Kleine Plastikbecher oder Töpfe. Sie sollten jedoch ein
Mindestvolumen von 0,2 Liter haben. Das bringt den Vorteil
nicht so schnell umtopfen zu müssen. Nils erklärt mir, dass
dabei Löcher im Boden wichtig sind, damit das Wasser immer
abfließen kann.
„Man sollte auch unbedingt morgens gießen, damit überschüssiges Wasser Zeit hat zu verdunsten. Leitungswasser
lasse ich immer einen Tag stehen, dann verdunstet das Chlor,
welches die Klärwerke zum Desinfizieren beigeben.“
Oder:
Torftöpfchen: Diese speziellen Gefäße sind aus gepresstem
Torfmull, durch den die Wurzeln der Sämlinge wachsen können.
Die Torftöpfchen kann man beim Umtopfen einfach mit
eingraben, was den Babies den Umpflanzschock erspart.
Letztes Jahr haben wir für euch einen kompletten Outdoor-Grow begleitet und Monat für Monat darüber
berichtet. Damit auch all die Späteinsteiger unter euch noch was davon haben; gibt es hier noch mal
den kompletten Grow in einem Heft.
Das Ganze beginnt mit der Sortenwahl:
Ob sich eine Sorte für Outdoor eignet, hängt von den klimatischen Bedingungen ab. Sativa-Sorten zum Beispiel sind eher
empfindliche Pflanzen und haben zusätzlich eine lange Blütezeit.
In unserer Gegend sind Sativas also nicht optimal geeignet,
Indicas dagegen schon. In Holland ist, ähnlich wie in Deutschland, der Sommer relativ kurz und der Herbst schon recht kalt
und feucht.
Bevor nun wirklich gesät werden kann, werden die Töpfchen
mit Stecklings-Anzuchterde, einer leicht gedüngten Blumenerde,
gefüllt. Nils meint noch belehrend zu mir: „Spar niemals beim
Kauf der Erde. Ist ja schließlich die Grundbedingung für eine
glückliche Pflanze.“
Outdoor
Outdoorgrowing leicht gemacht
20.05.
20.05.
Deshalb dominieren hier kurzblühende und schimmelresistente
Sorten. Also welche, die mehr Indica-Anteile enthalten (=
Mostly Indica) oder auch sehr gut domestizierte (an unser
Klima angepasste) Mostly-Sativa Sorten (siehe auch Samenporträts
auf Seite 04)
Und wie geht’s weiter? Na ja, tausend Wege führen nach Rom
und mindestens genauso viele führen zur Outdoor-Ernte. Aber
damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt wie ein OutdoorGrow abläuft, haben wir für euch einen Holländer begleitet,
der Cannabis züchtet. In Deutschland ist das nämlich immer
noch illegal. Unser Holländer hingegen darf dies ungestraft
mit fünf Pflanzen im Garten tun. Ihr werdet Nils im Laufe des
Grows noch besser kennen lernen. Doch gerade steht er noch
vor einem anderen Problem, er hat die Qual der Wahl:
26.05.
Viele Grower – auch unser Nils – geben dem Gießwasser
manchmal etwas Bittersalz dazu (20 Gramm auf 10 Liter), das
vereinfacht die Feuchtigkeitsaufnahme durch die Wurzeln und
liefert dem Boden zusätzlich Magnesium. Bei sehr trockenem
Boden geben viele erfahrene Grower ein paar Tropfen Spülmittel
ins Wasser, so kann der Boden das Wasser besser aufnehmen.
Einmal die Woche besprüht Nils nun die Pflanze mit so viel
Wasser, bis es runtertropft. Denn so kann er Staub und Schmutz
entfernen, der die Poren verstopfen könnte. „Die Sämlinge
brauchen erst nach ein bis zwei Wochen Dünger, denn in der
Stecklingserde ist in der ersten Zeit genug Nahrung vorhanden.
Wer rechtzeitig mit guter Erde umtopft, erspart sich viel
Zusatzdünger!“ merkt Nils an.
Growing Special
02.06 .
Nun befeuchtet er sie mit lauwarmem Wasser, wobei er darauf
achtet keine Staunässe zu erzeugen. „Am Anfang muss ich
immer aufpassen die Erde nicht zu nass zu machen!“ ermahnt
er sich selbst. Mit dem Finger bohrt er eine circa einen halben
Zentimeter tiefe Kuhle. Der Sämling wird dort hineingelegt
und mit Erde locker bedeckt. „Die Temperatur des Gefäßes
sollte bei durchschnittlich 21 Grad Celsius liegen, ideal um den
Nährstoffwechsel in Gang zu bringen. Mindestens zehn und
nicht über 30 Grad Celsius sind die Randwerte. Außerdem
muss ich dafür sorgen, dass der Topf gut feucht bleibt. Am
besten besprühe ich die Erde jeden Tag mit einer Sprühflasche
oder decke sie bis zur Keimung locker mit Klarsichtfolie ab“,
fügt Nils hinzu.
Entweder er sät direkt in der Pampa aus oder er zieht die
Samen auf einer sonnigen Fensterbank zu Sämlingen heran
und setzt sie dann als junge, robuste Pflanzen aus. Falls das
Licht dort nicht ausreicht, kann er sie mit weiterem Licht von
speziellen Neonröhren pushen. Da es schon der 20. Mai ist, sät
Nils direkt im Freien auf seinem Balkon aus. Viele Bauern
halten sich beim Aussetzen und Aussähen an die Eisheiligen,
Nils tut das auch. Gemeint ist die letzte mögliche Kälteperiode
mit Nachtfrostgefahr – circa 15 bis 22 Mai.
Einige Grower bevorzugen es den Samen vorkeimen zu lassen,
bevor sie ihn in den Topf setzen. Sie legen die Samen zwischen
zwei zusammengeklappte Teller mit nasser Watte oder Papiertüchern und lassen sie bei durchschnittlich 21 Grad Celsius
vorkeimen. Dadurch bricht der Samen schon nach ein bis zwei
Tagen auf und die erste Wurzel drückt sich heraus. Anschließend
pflanzen sie ihn in einen Topf. „Das geht etwas schneller und
man kann sofort erkennen, welche Samen es bringen und
welche nicht. Der Haken an der Sache: Die Pflänzchen bzw.
die feinen Wurzeln könnten leicht verunreinigt oder beschädigt
werden, und dann sterben die Babies“, meint unser Holländer.
Er muss mindestens doppelt so viele Samen ansetzen wie er
am Ende Pflanzen ernten will. Denn ein paar machen immer
schlapp, und grob die Hälfte wird sich beim Einsetzen der
Blüte als männlich outen. Seine Samenwahl fällt auf Guerilla’s
Am besten ist es, wenn die Sämlinge die Tage nach dem Aufkeimen in einem Minigewächshaus auf einer hellen Fensterbank
und/oder unter Neonröhren verbringen. Denn dort können
sie wohlbehütet erst mal Wurzeln schlagen. „Allerdings muss
05.06.
15.06.
Die Pflanzen müssen sich jetzt an draußen gewöhnen. Wenn
Nils die Pflänzchen tagsüber für ein paar Stunden nach draußen
setzt, achtet er darauf, dass es auf dem Balkon bzw. im Garten
nicht kühler als 10 Grad Celsius und die erste Woche wolkig
oder schattig ist, da die Pflanzen noch keine UV-Strahlung
gewöhnt sind.
Wenn die Pflanze wächst und gedeiht, müsste bald die 5. Nodie
gebildet sein. Nun könnte man, wenn man will, die Pflanze
zum ersten Mal beschneiden oder herunterbinden. Eine Nodie
ist die Stelle am Stamm/Ast, an der die Blattpaare ansetzen.
Dort bilden sich die Seitentriebe der Pflanze. Ein beliebte
Verwechslung findet hier bei vielen Anfängern statt, denn diese
verwechseln die ersten Keimblätter, die ersten zarten Blättchen
der Pflanze mit wirklichen Blattpaaren und binden falsch ab
oder beschneiden zu früh. Die obersten Triebspitzen produzieren ein wachstumshemmendes Hormon, welches sich auf die
darunter liegenden Seitentriebe auswirkt. Je weiter weg der
Trieb von der Spitze ist, desto weniger stark wirkt das Hormon.
Wenn die Spitze weg ist, können sich alle Triebe gleichwertig
entwickeln, was die Pflanze buschiger und dichter werden
lässt. Unbeschnittene Pflanzen bekommen durch das Hormon
den typischen christbaumartigen Wuchs.
Insgesamt topft Nils die Pflanzen vor dem Aussetzen ein bis
zwei Mal in größere Töpfe um, damit das Wurzelwerk sich frei
entfalten kann. Der letzte Topf war mindestens vier bis acht
Liter groß und wurde von Nils mit gut vorgedüngter Erde
gefüllt. Dabei betont er nochmals, dass jeder, der an der Erde
spart, sich im Endeffekt durch schlechtere Qualität und Quantität
selbst bescheißt!
7
outdoor growing
Als die Pflanze eine Höhe von circa 30 bis 50 cm erreichte,
wurde es für Nils’ Pflanzen Zeit, sie ins Freie zu entlassen.
Aber wohin? „Ich muss vorsichtig sein, dass keine Leute an
diesen Ort gelangen können. Also achte ich dabei auch darauf,
dass ich keine Trampelpfade hinterlasse. Ich achte auch darauf,
das der Boden selbst kein Waldboden ist, denn dieser ist oft
zu sauer. Gut geeignet sind Bodenflächen, wo viele Brennnesseln
oder andere schnell wachsende Grünpflanzen sprießen. Zu
viel Sonne ist fast nicht möglich, ich muss bloß den Mehrbedarf
der Babies an Wasser bedenken!“ meint Nils zu mir. Nils achtete
bei seinen Pflanzen auch darauf, sie kurz vor ihrer Ruhephase
hinauszusetzen, das vermindert nämlich den Schock.
Auch hier weiß Nils schon die einfachste Lösung:
Ein Esslöffel Schmierseife wird mit 100 Milliliter Spiritus in
einem Liter Wasser aufgelöst. Dazu gibt er nun ein paar
Zigaretten, eine geschnittene Zwiebel, Knoblauchsaft und ein
paar Löffel Buttermilch. Nachdem die Mischung geschüttelt
ist, wird sie noch kurz aufgekocht und gekühlt auf die Pflanzen
verteilt. Es gibt auch biologische Spritz- sowie vorbeugend
wirkende Mittel zu kaufen, wie z. B. Neem-Öl, die gegen
Schimmel und/oder gefräßige Insekten einsetzbar sind. Nils
benutzt das Neem-Öl vorbeugend von Anfang an immer wieder
mal: „Aktion ist besser als Reaktion“, ist Nils’ Bauernweisheit
des Tages.
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#4: Haze
Eine unserer
Favoritinnen – in all
ihren möglichen
Spielarten
26.07.
14.08.
19.09.
12.10.
Growing Special
Er verwendet auch keine Anzuchterde, da Erde mit vielen
biologischen Düngerstoffen wie Wurm-, Vogel-, Fledermausoder Pinguinkot laut seinen Angaben besser geeignet ist. Hanf
ist eine nährstoffhungrige, kalkliebende und tiefgründig
wurzelnde Pflanze. Daher achtet unser Holländer darauf, dass
der Pflanzboden humusreich, locker und ausreichend feucht
ist. Die ideale Erde lässt sich – so sagen zumindest erfahrene
Grower – durch Druck formen, zerbröselt aber danach auch
wieder leicht.
Der pH-Wert ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau
von Hanf. Die verschiedenen Nährstoffe werden bei unterschiedlichem pH-Wert unterschiedlich aufgenommen.
Forschungen haben ergeben, dass der ideale pH-Wert zwischen
6,5 und 6,8 liegt. Der pH-Wert wird von manchen Growern in
der zweiten Hälfte der Blüte auch auf circa 6,2 bis 6,4 gesenkt.
Dadurch nimmt die Pflanze Phosphor besser auf, der für die
Blütenproduktion gebraucht wird. „Die billigste Methode, um
den pH-Wert zu erfahren, sind Tropf-Tester, wie die von General
Hydroponics!“, rät Nils „Ist der pH-Wert zu niedrig, kann ich
das ausgleichen, indem ich Natrium-Bicarbonat beifüge, das
ist in Drogerien oder im Gartenmarkt erhältlich. Kalk oder
Holzasche hilft bei zu saurer Erde.“
Jetzt wartet Nils erstmal ab, welches Geschlecht die Pflanzen
beim Blühen annehmen. Dazu muss er sie aber ganz genau
beobachten und sobald die Geschlechter zu erkennen sind,
muss er die Männchen entfernen. Nils erklärt mir dann auch
noch eine weit schnellere Methode: „Man schneidet die Pflanze,
nachdem sie diesiebte Nodie erreicht hat, kurz nach der vierten
Nodie mit einem sauberen und scharfen Messer vorsichtig ab.
Die kleinen abgeschnittenen Stecklinge gibt man – mit der
gleichen Nummer versehen wie die Mutterpflanze – in einen
Topf mit Stecklingserde oder in ein Wasserglas. Sie brauchen
täglich zwölf Stunden Dunkelheit, damit sie nach circa sieben
bis 14 Tagen die Blütephase erreichen. Der Clou dabei ist: Wenn
der Steckling männlich ist, dann ist es seine Mutterpflanze
auch. Und die kann man dann getrost in die Tonne schmeißen.“
Doch wie erkennt Nils ein Männchen und ein Weibchen? Die
ersten Blüten entstehen auch an den Nodien, im oberen Winkel
zwischen Stamm und Blattansatz. Die männlichen Blüten sind
kleine, längliche, grüne Kugeln, die an dünnen Stielen hängen.
Wie kleine Laternen. Sie platzen nach einigen Tagen auf wie
ein Regenschirm und der gelbe Pollen fällt heraus. Die einzelne
weibliche Blüte sieht eher aus wie ein grüner Tropfen,
kelchförmig mit dickem Bauch im unteren Drittel. Die Blüte
verjüngt nach oben hin. An der Spitze kommen ein oder mehrere
weiße Härchen heraus, die „Stempel“.
Doch Nils geliebte Hanfpflänzchen haben gefährliche Fans:
Spinnmilben, Blattläuse und andere kleine Tierchen fressen
sich gerne daran satt und wollen die Ernte vermiesen. Gesunde
Pflanzen haben eine tiefgrüne glänzende Farbe. Zeichen von
Krankheit und Befall sind laut Nils folgende: Die Blätter sind
ungewöhnlich groß, unförmig, krümmen oder verfärben sich.
Erfahrene Grower inspizieren jeden Tag ihre Pflanzen nach
Flecken oder Tierchen und vor allem an der Unterseite der
Blätter. Abhängig davon, wie die Krankheit sich ausbreitet,
isolieren sie die Pflanze oder behandeln alle Pflanzen. In der
Regel versuchen es viele zuerst mit einem natürlichen Insektizid.
Kommen wir aber jetzt zu den fiesen Hanffressern.
Spinnmilbe:
Ist die Pflanze hiermit befallen, erscheinen an der Oberseite
des Blattes kleine weiße Flecken. Die Mini-Spinnen selbst sitzen
an der Unterseite des Blattes und fressen sich dort kugelrund,
indem sie die Blätter Punkt für Punkt aussaugen. Mit dem
bloßen Auge sind sie kaum zu erkennen. Die Eier entwickeln
sich nach fünf bis zehn Tagen. Deshalb sprüht Nils alle fünf
bis zehn Tage einige Male die Öko-Lösung auf die Pflanzen.
Ansonsten verwenden auch einige Grower Neem Öl oder ein
Mitteln, das Pyrethrum enthält. Rettung durch Verfolgung und
Vertilgung bietet die Raubmilbe. Die Raubmilbe ist genauso
groß wie die Spinnmilbe, nur meist rot. Wichtig beim Aussetzen
von Raubmilben ist die Regulierung des Raumklimas!
Raubmilben lieben es kühler, schattig und feucht, also genau
das Gegenteil an Bedürfnissen wie die Spinnmilbe. Outdoor
heißt das, bei sonnigen Tagen die Babies häufig besprühen,
damit es den Raubmilben nicht zu trocken unter den Füßchen
wird.
Weiße Fliege:
Wenn sie die Blätter befallen, entstehen weiße Pünktchen, die
Photosynthese wird gestört und das Wachstum stagniert. Die
Fliegen sind ein bis zwei Millimeter groß und sitzen am liebsten
unter dem Blatt. Schüttelt man die Pflanze, fliegen die Fliegen
weg. Auch hier muss Nils alle fünf bis zehn Tage die Pflanze
mit dem Hausmittel besprühen, damit bekommt er die Weiße
Fliege schnell wieder in den Griff. Speziell hier wirkt NeemÖl Wunder! Als natürlichen Fressfeind nehmen andere Grower
auch die Hilfe der Schlupfwespe in Anspruch.
Läuse:
Sie hinterlassen einen klebrigen schimmernden Staub auf den
Blättern. Hier heißt es für Nils, erst einmal die Blätter abwischen,
damit erwischt er schon den Großteil der Läuse. Zwei bis drei
Mal in Abständen von fünf bis zehn Tage spritzt Nils hier
wieder dasÖko-Hausmittel. Gallenmücken und Marienkäfer
sind die natürlichen Feinde der Läuse.
Trauermücken:
Die fünf Millimeter kleinen schwarzen Fliegen, die ihre Eier in
die Blumenerde legen, schaden der Pflanze nicht. Es sind ihre
Larven, die im Boden an den Haarwurzeln fressen und der
Pflanze so die Nahrungsaufnahme erschweren. Die Mücken
sind nicht schwierig zu bekämpfen, jedes Mittel wirkt, Nils
muss nur regelmäßig weiter spritzen, bis alle ausgeschlüpften
Larven erwischt wurden. Als natürlichen Gegenspieler könnte
er auch auch Nematoden (Fadenwürmer) in die Erde aussetzen,
das wirkt garantiert.
Schimmel:
Mehltau und der anverwandte Schimmel gedeihen vor allem
in feuchter Umgebung ohne Wind. Erfahrene Grower raten
hier, die befallenen Teile der Pflanze zu entfernen bzw. wenn
die Pflanze wirklich sehr stark befallen ist, sie ganz zu entfernen,
da die Gefahr der weiteren Ausbreitung des Schimmels sonst
zu hoch ist!
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8
outdoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
Tipps Outdoorgrowing
Mindestausstattung:
- Outdoor-taugliche Samen
- Plastik- oder Torftöpfchen
- Gute Anzucht-Erde für den Anfang
- Gute vorgedüngte Erde für die größer werdenden Pflanzen
- Ein guter Platz für die Pflanzen im Freien oder auf einem geschützten Balkon
#5: Jack Herer
Ist sein Geld wirklich
wert
Nils Hardcore-Outdoor-Test
Und um auch wirklich anfängergerecht zu growen, testete
Nils, ob es möglich ist, vernünftige Erträge zu erzielen, wenn
er nur die warme, sonnenreiche Zeit im Freien nutzt, also die
Samen Mitte Mai direkt draußen in die Erde drückt, und nicht
anfänglich noch mit Kunstlicht „indoor“ den Frühling quasi
verlängert und den Pflanzen schon den Start im März
ermöglicht.
Und es funktionierte tatsächlich, wie ihr an unserer Bilderreihe
ja auch erkennen könnt.
Wasser:
- Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist elementar: Sowohl zu trocken als auch zu feucht kann sich tödlich auswirken- Morgens gießen
- Gießwasser einen Tag stehen lassen
- Lieber zu wenig düngen als zu viel
Aussetzen:
- Frühestens nach den Eisheiligen (15. bis 22. Mai)
- Vorher hin und wieder nach draußen stellen (Gewöhnung)
- Gut getarnter Platz, kein Waldboden!
- Nach Zeigerpflanzen (Brennnesseln . . .) und Sonnenstunden richten
Weiterhin:
- Beobachte deine Pflanzen wachsam, nur so kannst du Fehler und Schädlinge früh genug erkennen und bekämpfen
- Männchen schnellstmöglich aussortieren
- Während der Sommersonnenwende (21. Juni) auf absolute Dunkelheit in der Nacht achten, das verstärkt den Blühimpuls
Outdoor
Growing Special
Nils hatte am 20. Mai gesät und am 17. Oktober geerntet. Seine
Kleinen haben in den ersten Wochen einen relativ langen
und dünnen Stängel bekommen.
Nils zeigte mir beim Umtopfen einen Trick, wie man diese
dünnen empfindlichen Pflänzchen in kurze robuste verwandelt. Einfach beim Umtopfen tief in den neuen Topf setzen
und bis zu den Keimblättern mit Erde auffüllen. Der dünne
Stängel verwandelt sich dann in eine Wurzel und die Pflanze
wird stabiler und kürzer!
Am 21. Juni ist jedes Jahr die Sommersonnenwende, schon
immer. Sie hat Auswirkungen auf die Reifeschnelligkeit der
Pflanze. Hanf durchlebt eine Wachstums-, eine Übergangsund eine Blühphase. Wenn die Pflanze die Wachstumsphase
abgeschlossen hat, kommt sie in die Übergangsphase, wo sie
die nötigen Vorbereitungen auf die Blühphase trifft. Dieses
Stadium kann sich bis zu 70 Tage hinziehen. Wenn nun während der Sonnenwende der Mond sehr voll ist, kann es zu
einer längeren Übergangsphase kommen. Das ist ungünstig,
da es dann logischerweise bis zur Blühphase länger dauert.
„Dann müsste ich die Pflanze nachts in dieser Zeit abdunkeln
bis sie zu Blühen beginnt. Das gleiche gilt, wenn eine Straßenlaterne oder anderes Licht die Pflanze in ihrer Nachtruhe stört.
Und das Wichtigste ist: die Pflanze muss wirklich durchgehend
mindestens zwölf Stunden abgedunkelt sein! Wenn sie dann
erst mal blüht, muss ich das nicht mehr machen“, belehrte
mich der Grow-Profi.
Da noch nie ein Grow-Meister oder gleich Gras vom Himmel
gefallen ist, müssen wir immer wieder an unseren Fehlern
arbeiten, damit es unseren Kleinen immer besser geht. Es kann
jede Menge schief gehen. Wir beschreiben euch einige Gefahren und Fallen. Nils hat dafür extra einige der Babies schlecht
behandelt, was ihm scheinbar wirklich schwer gefallen ist.
Dass eine Pflanze vertrocknet ist erkennt man, wenn sich Topf
und Erde voneinander lösen aber eigentlich sollte es nie so
weit kommen, das schadet den Wurzeln ganz schön. Ein
weiteres Anzeichen sind vertrocknete Blätter. Bei der Mangelbehebung achten erfahrene Grower darauf, nicht zu viel zu
gießen, sonst ertrinken sie. Vor allem wenn sie schon sehr
trocken sind, denn dann sind die Wurzeln noch empfindlicher!
Trockene Pflanzen werden auch nie direkt gedüngt. Die Erde
wird immer zuerst mit Wasser wieder feucht gemacht und
dann erst beim zweiten Gießen wieder gedüngt.
Das offensichtlichste Anzeichen für Unterdüngung sind gelbe
und braune (Haupt-)Blätter, die am unteren Teil der Pflanze
entstehen, da die Pflanze dann – um weiter wachsen zu können
– ihre Nährstoffe von unten nach oben verlagert. Auch hier
muss Nils aufpassen und den Dünger vorsichtig dosieren, zu
viel ist nämlich schlimmer als zu wenig!
Wenn der Pflanze zu wenig Raum zum Wurzeln gelassen wird,
kann sich die Pflanze nicht richtig entfalten und wächst nicht
in die Breite, sondern nur in die Höhe. Genau das Gleiche
passiert auch, wenn die Pflanzen zu dicht nebeneinander
stehen. Meist wächst dann auch nur ein Haupttrieb und kaum
bzw. gar keine Seitentriebe. Die Größe der Wurzeln und der
Platz, der ihnen gegeben wird, sind entscheidend für die
oberirdische Entwicklung der Pflanze. Also ist es für Nils sehr
wichtig, immer rechtzeitig umzutopfen (dann, wenn die Pflanze
den Topf durchwurzelt hat und an den Seiten sowie unten
viele Wurzeln erscheinen)!
Und was machen wir jetzt? Gibt es noch irgendwelche Tricks
und Tipps für unsere Pflanzen? „Klar kann man immer mit
vielen Mittelchen nachhelfen, aber das ist eigentlich ein
anderes Kapitel für sich. An sich heißt es jetzt abwarten und
Tee trinken.“, antwortet der Holländer gelassen, „Das Einzige,
was ich noch tun kann, ist die Kleinen jeden Tag genau zu
untersuchen, damit jetzt nichts mehr schief geht. Ganz wichtig,
immer auf die Blattform, -farbe und -struktur achten. Die
geben mir schnell Aufschluss über Schädlinge oder Nährstoffprobleme. Ansonsten muss ich Mutter Natur einfach machen
lassen!“
Tja, damit hätten wir ja quasi alles erledigt. Oder? Nein,
natürlich muss erst noch geerntet werden bevor es ans
Genießen geht. Wer darüber mehr erfahren will, blättert einfach
auf Seite 18.
9
Geschmackssache
indoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
Es gibt zwei grundsätzliche Methoden des Indoor-Growings:
die Kultur in Erde und die Hydro-Kultur. Das Substrat muss
dabei den Bedürfnissen der Pflanze nach Halt, Bodenklima,
Wasser-, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung, dem richtigen
pH- und EC-Wert gerecht werden. Wenn ein Grower sich erstmals für einen indoor grow entschieden hat, steht also schon
die zweite Entscheidung an: Mit oder ohne Erde, ist nun die
Frage!
Viele sagen, das Gras aus Hydro-Kulturen-Anbau würde „chemischer“ schmecken. Das ist möglich, wenn überschüssige
Düngesalze nicht vollständig ausgespült wurden. Es wird aber
trotz aller Sorgfalt nie ein so charakteristisches Aroma wie beim
organischen Anbau erreichen. Organisch bedeutet Anbau auf
lebenden Medien, in denen die komplexen organischen Stoffe
durch Mikroorganismen zersetzt und so in eine für die Pflanze
aufnehmbare Form umgewandelt werden. Erde enthält zudem
zahlreiche Mikronährstoffe und Spurenelemente, die bei der
Ausbildung von Geschmack und Geruch eine Rolle spielen.
Von den meisten wird Erde oft mit „Dreck“ verwechselt und
im Alltag eher gemieden. Dabei enthält sie viele interessante
und nützliche Komponente. Sie ist ein Gemisch aus Sand,
abgestorbenen Pflanzenteilen, zahlreichen Kleinlebewesen und
Mikroorganismen sowie sonstigen anorganischen und
organischen Stoffen.
#6: Kali Mist
Selten so gebrezelt
gewesen
Die Pflanzen reagieren in hydrophonischen Medien
sofort auf Schwankungen oder Fehler in der Wasserund Sauerstoffversorgung bzw. beim pH- und ECWert. Gravierende Abweich-ungen können innerhalb
kurzer Zeit die Arbeit vieler Wochen zunichte machen.
Daher bringen Anlagen dieser Art einen hohen Arbeitsund Kontrollaufwand mit sich. In den Händen eines
fähigen Growers können sie aber gerade bei großen
An-lagen viel Arbeit ersparen und den Ertrag
maximieren.
Da Nährstoffe in Erdmischungen nur langsam freigesetzt werden, besitzen organische Medien eine gewisse Pufferfunktion
gegenüber Versorgungsfehlern, wie zu viel oder zu wenig
Wasser oder einen falschen pH- oder EC-Wert. Somit sind sie
für den Anfänger eher geeignet als hydrologische Medien wie
Hydroton, Perlit, Vermiculit, Kokos, Oasis oder Steinwolle. Sie
enthalten nur wenige bis gar keine Nährstoffe und Spurenelemente. Genauso wenig sind dort Mikroorganismen zu finden,
die organische Stoffe umwandeln könnten. Deswegen müssen
sämtliche Nährstoffe und Spurenelemente direkt in Salzform
zugeführt werden! Und so gibt es gerade für den Hydrobereich
spezielle Hydrodünger, die von allen Hydrogrowern benutzt
werden.
Ein weitere Schwäche der Hydromedien ist, dass
teilweise umweltschädliche Bestandteile wie
Steinwolle zum Einsatz kommen. Doch inzwischen
gibt es auch dafür umweltverträg lichen Ersatz aus
Pflanzenfasern oder anderen abbaubaren Medien.
Während Hydromedien grundsätzlich steril sein
sollten, birgt Erde das Risiko einer Verseuchung mit
Keimen oder Insektenlarven. Hier sollte nicht am
Indoor: Entscheidung Erde/Hydro
Growing Special
Effektiver aber aufwendiger
Es handelt sich bei den Hydromedien um tote Speichermedien
mit unterschiedlich hoher Wasserhaltekraft und gleichzeitig
guter Durchlüftung. Ihre luftige Struktur fördert eine schnelle
Drainage, wodurch sie sich gut spülen lassen und eine einfache
Durchwurzelung erleichtert. Aufgrund der kontinuierlichen
Versorgung mit frischem Wasser ist eine optimale Nährstoffversorgung zu jedem Zeitpunkt möglich. Einige Hydro-Medien
sind ökologisch nicht ganz unbedenklich, wie die Steinwolle,
die nicht nur energieintensiv in der Herstellung ist, sondern
auch noch als Restmüll entsorgt werden muss. Andere Medien
sind zwar auch energieintensiv in der Herstellung, aber lange
nicht so bedenklich beim Entsorgen, wie Hydrokugeln, Seramis,
Perlite und Vermiculite. Wieder andere hingegen sind natürlichen Ursprungs, wie die Kokosfaser, oder lassen sich problemlos kompostieren, wie Oasis.
Weiterentwickelte Hydro-Systeme verzichten fast vollständig
auf Substrat. Es werden lediglich kleine Substrat-Würfel oder
Körbe mit Hydro-Ton zur Halterung der Pflanzen benötigt. Bei
einigen hängen die Wurzeln sogar direkt im Wasser. Oft liegen
sie auf einer leicht schräg gelagerten Platte und die Nährlösung
läuft an ihnen herunter. Noch weiter geht die Aeroponik, wo
die Wurzeln in abgedichteten Behältern, meist großen Röhren,
hängen und kontinuierlich mit Nährlösung besprüht werden.
Diese Verfahren ermöglichen eine schnellere Aufzucht mit
höheren Erträgen. Weil der Arbeits- und Kontrollaufwand sehr
hoch ist und etwas Fachwissen benötigt wird, sind sie für Anfänger jedoch nicht geeignet. Auch kann ein Versagen der
Pumpe innerhalb eines Tages verheerende Folgen haben, da
die Wurzeln schnell austrocknen können.
falschen Ende gespart werden, denn spezielle Erd-Mixe aus
dem Grow-Shop und Qualitätserde sind normalerweise keimfrei.
Beide Methoden verursachen ungefähr dieselben Kosten. Beim
organischen Anbau ist das Substrat etwas teurer, beim hydrologischen sind es Anlage, Geräte und deren Wartung.
pro Erde
- Erde besitzt eine gewisse Pufferfunktion gegenüber
Versorgungsfehlern, weil Nährstoffe nur langsam
freigesetzt werden.
Wegen ihrer vielseitigen Pufferfunktion ist Erde also eher für
den Anfänger geeignet und Hydromedien wegen ihrer Effizienz,
aber auch Anfälligkeit für professionellen Anbau in großen
Anlagen.
- Enthält zahlreiche organische Bestandteile und damit
wichtige Mikronährstoffe.
pro Hydro
- Bringt höhere Erträge in kürzerer Zeit als auf Erde.
- Ermöglicht eine effektivere Nährstoffversorgung.
- Besitzt eine hohe Wasserhaltekraft, gute Durchlüftung
und rasche Drainage, wodurch ein optimales
Wurzelklima geschaffen wird.
Zusammenfassung
10
indoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#7: Northern
Lights #5 x Haze
Stärker als beide Eltern
für sich
Wer sich für den Anbau im Haus entschieden hat, muss im Gegensatz zum Anbau in der freien
Natur sämtliche Umweltfaktoren selbst regulieren. Dafür benutzen die Grower in den Niederlanden
und auch viele illegale Grower in Deutschland Räume wie Keller, Dachböden, abgeteilte Räume
oder einen umgebauten Kleiderschrank. Die Größe solcher Räume sind individuell verschieden,
doch kann man klar behaupten, dass in aller Regel kein professioneller Grower eine Mindesthöhe
von 150 Zentimeter unterschreitet. >>>
Indoor
Growing Special
Ohne die Sonne wäre das Leben auf der Erde wohl niemals
zustande gekommen. Sie liefert durch Licht und Wärme die
nötige Energie für sämtliche Stoffwechselprozesse aller
Lebewesen. Weil sie den Indoorgrowern in Holland aber nicht
zur Verfügung steht, müssen sie sich um gleichwertigen Ersatz
bemühen. Damit sich die kleinen Sämlinge oder Stecklinge
schön verzweigen und gesund entwickeln brauchen sie
ausreichend Licht im richtigen Spektrum. Bei Lichtmangel
fangen sie an in die Höhe zu schießen, ohne sich zu verzweigen.
Deswegen achten professionelle Grower sowohl auf eine
ausreichende Lichtleistung der Lampe wie auch auf den
richtigen Lampenabstand. Bei den Growing-Einsteigern sind
oft Leuchtstoffröhren aus dem Baumarkt verbreitet. Diese
verbrauchen wenig Strom und können bis auf wenige
Zentimeter an die Triebspitzen herangeführt werden, da sie
kaum Wärme abgeben. Um das richtige Lichtspektrum zu
schaffen, verwenden diese Grower jeweils zur Hälfte Kalttonund Warmton-Röhren.
Nach zwei bis drei Wochen reicht laut Angaben vieler Grower
die Lichtleistung der Leuchtstoffröhren nicht mehr aus um die
Pflanzen zu versorgen und so verwenden die meisten eine
leuchtstarke Natrium-Dampf-Lampe (Na-HD-Lampe). Auch
wenn diese viel mehr Strom benötigt und auf den ersten Blick
teuer erscheint, schwören die Profis auf diese Lampen, denn
keine andere Lampenart kann dieselbe Menge an
pflanzenverfügbarem Licht bei geringerem Stromverbrauch
liefern. Zudem haben die Alternativen (Halogenstrahler,
Pflanzenlampen, Rotlichtlampen) meist unpassende Spektren.
Nach ungefähr 15.000 Betriebsstunden wechseln die meisten
Grower diese Lampen aus, da ihre Leistung dann extrem
nachlässt. Während der Blüte wird von vielen mit einer 400
Watt Natrium-Dampf-Lampe 0,75 Quadratmeter beleuchtet.
Für einen Quadratmeter verwendet der professionelle Grower
schon 600 Watt, damit er auch richtig dicke Knospen erhält.
Die Lichtausbeute erhöhen sie, indem sie den Raum mit weißer
Folie auskleiden. Neben der abgegebenen Lichtmenge einer
Lampe ist auch ihr Spektrum von Bedeutung. „Blaues Licht“
(ca. 450 nm) lässt Pflanzen buschiger und ihre Blätter breiter
wachsen und wird deshalb während der Wachstumsphase
eingesetzt. „Rotes Licht“ (ca. 650 nm) dagegen regt die
Blütenbildung an und lässt die Pflanzen mehr in die Höhe
wachsen. Daher wird es vorrangig in der Blütezeit verwendet.
Diejenigen, die sich keine zweite Lampen leisten können oder
wollen, greifen oft zu anderen Methoden: Viele Birnen bedienen
bereits beide Lichtspektren und können daher gut als Ersatz
verwendet werden, gute Beispiele sind da die besseren NaHD-Birnenarten von Osram, Phillips und Sylvania.
Da Lampen nur einen Teil des aufgenommenen Stroms als
Licht abgeben können, strahlen Natrium-Dampf-Lampen sehr
viel Wärme ab (Vorsicht Verbrennungsgefahr!). Wegen der
Verbrennungsgefahr lassen viele aus schlechter Erfahrung den
Abstand zu den Pflanzen recht groß ausfallen. Für Stecklinge
und Sämlinge beginnen viele mit einen Abstand von 90
Zentimeter, dann gehen sie auf 50 bis 60 Zentimeter und im
Wachstum wird dieser Abstand auf 30 bis 50 Zentimeter
reduziert. Dazu entdeckten viele den Trick, die Lampe mit
einem Haken an einer Kette aufzuhängen. So können sie den
Abstand jeden Tag leicht anpassen.
Hanf ist eine Kurztagspflanze. Das bedeutet, sie steuert ihren
Lebensrhythmus über die Nachtlänge. Sobald sie konstant
zwölf Stunden gleichmäßige Dunkelheit hat, blüht die Pflanze.
Für Grower bedeutet das: Während der Wachstumsphase
bekommt die Pflanze mindestens 18 Stunden und in der
Blütephase maximal zwölf Stunden Licht pro Tag. Damit hat
der Grower selbst die Entwicklung der Pflanzen in der Hand
und kann sie beliebig lange in der Wachstumsphase halten.
Weil auch Pflanzen ständig frische Luft brauchen und sich eine
kleine Anlage schnell aufheizt, sobald die Natrium-DampfLampe eingesetzt wird, wird oft ein starker Lüfter eingebaut,
der die warme, verbrauchte Luft aus dem Raum zieht. Als
Faustregel gilt dabei für viele: die Luft im gesamten Raum
sollte innerhalb von zwei Minuten ausgetauscht werden können.
Da die Pflanzen mit der Zeit ein sehr kräftiges Aroma entwickeln, wodurch beispielsweise Nachbarn auf die kleine
Plantage aufmerksam werden können, hängen die meisten vor
diese Abluft einen Aktivkohlefilter. Diese erwerben die meisten
Grower in guten Grow Shops oder im Internet, wo sie in
verschiedenen Durchsatzstärken erhältlich sind.
Damit den Pflanzen die frische Luft auch zugute kommt, achten
viele darauf, dass die Luft im Grow-Room ständig in Bewegung
bleibt. Ein auf die Pflanzen gerichteter Schwenkventilator bringt
mehrere Vorteile mit sich. Zuerst einmal sorgt er für eine
ständige Luftbewegung und führt frische Luft zu den Pflanzen.
Gleichzeitig wird die Lampe gekühlt und ihre Abwärme wird
gleichmäßig verteilt. So bleibt Temperatur, Luftfeuchte und
CO2/O2 gleichmäßig verteilt. Den größten Vorteil sehen viele
wohl darin, dass die Pflanzen kleiner und buschiger werden,
11
indoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
>>>Grower legen dabei ebenfalls einen großen Wert darauf, dass diese Räume gut zu lüften
und leicht zu tarnen sind. Auch spätere Geräuschentwicklungen werden von professionellen
Growern schon im Vorfeld mit eingeplant. Dabei passen viele auch darauf auf, dass kein Licht
nach außen dringen kann, damit ihr Indoorgrow nicht von ungebetenen Gästen entdeckt
werden kann. Manch einer baut sich sogar einen eigenen Grow-Schrank, welchen sie dann
genau auf die vorgegebenen Bedingungen abstimmen können.
#8: Orange Bud
Ein ewiger Favorit
Growing Special
wenn sie einer dauerhaften Luftbewegung ausgesetzt sind.
Dabei entstehen mikroskopisch kleine Verletzungen der Fasern,
welche wie bei einem Knochenbruch stabiler als vorher wieder
zusammenwachsen.
Für die Abluft benutzen viele, wie bereits erwähnt, einen leitungsstarken Lüfter. Hier sind gerade Rohrlüfter sehr verbreitet,
da sie sich nach Angaben vieler Grower optimal für diese
Zwecke eignen. Im Handel sind sie mit verschiedenen Leistungen und Anschlussgrößen zu erhalten. Um die Luft aus
dem Raum heraus oder in ihn hineinzuleiten, verwenden die
modernen Züchter Luftschläuche aus Kunststoff oder Aluminium, die es ebenfalls mit verschiedenen Durchmessern gibt.
Zu den Rohrlüftern, die im Betrieb ziemlich laut werden können,
gibt es alternativ die leiseren Schneckenhauslüfter. Aufgrund
ihrer Bauform und technischen Eigenschaften sind sie allerdings
nur schwer zu installieren und eher zur Luftumwälzung in
großen Anlagen geeignet.
Mit der Kontrolle über Ab- und Zuluft haben die Grower auch
den Sauerstoff- (O2) und Kohlenstoffdioxidgehalt (CO2) im
Griff. Schon eine geringe Steigerung des CO2-Gehaltes hat
deutlich positiven Einfluss auf die Entwicklung der Pflanzen.
Aber zuviel davon ist auch für sie tödlich. Durch Frischluftzufuhr, Kerzen oder Personen, die sich im Raum aufhalten,
kann der CO2-Spiegel angehoben werden. In abgedichteten
Räumen werden hin und wieder auch spezielle CO2-Begasungsanlagen eingesetzt. Dabei müssen die Grower jedoch sehr
vorsichtig sein, denn die Regelung des CO2-Gehalts ist selbst
mit den entsprechenden Anlagen knifflig und wird daher
eigentlich nur von wirklichen Experten durchgeführt.
Eng verbunden mit der Belüftung ist auch die Klimakontrolle.
Die Luft ist Träger von Feuchtigkeit und Temperatur. Auch
wenn die Pflanzen kurzzeitige Temperaturschwankungen
problemlos verkraften, achten alle Grower darauf, dass die
Temperatur so konstant wie möglich ist. Während des Nachts
senken viele die Temperatur um ein paar Grad, was sich durch
den Wegfall der Lampe als Wärmequelle eigentlich von alleine
ergibt.
Für Stecklinge oder Sämlinge beträgt die Temperatur meist
zwischen 23 und 25 Grad Celsius, weil sie noch empfindlicher
auf Schwankungen reagieren. Während des Wachstums sind
22 bis 28 Grad Celsius der Idealzustand und in der Blütezeit
22 bis 30 Grad Celsius.
Die absolute Luftfeuchte gibt an, wie viel Wasser ein Kubikmeter
Luft gerade enthält. Die maximale absolute Luftfeuchte gibt
an, wie viel Wasser die Luft bei einer bestimmten Temperatur
höchstens aufnehmen kann. Das Verhältnis dieser beiden nennt
man relative Luftfeuchte - sie gibt an, wie groß der Anteil der
absoluten Luftfeuchte an der maximalen ist. Bei dieser Feuchte
gedeihen Stecklinge und Sämlinge besonders gut, weil sie nur
wenig entwickelte Wurzeln besitzen. In dieser Zeit liegt die
relative Luftfeuchte bei guten Indoorgrows zwischen 70 und
80 Prozent. In der Wachstumsphase wird sie dann bei den
meisten zwischen 50 bis 70 Prozent pendeln. Wegen der hohen
Schimmelgefahr während der Blüte wird die relative Luftfeuchtigkeit dann auf 40 bis maximal 60 Prozent reduziert.
Für eine höhere Luftfeuchte sorgen die Grower durch Besprühen
mit Wasser, um sie zu senken benutzen sie spezielle LuftEntfeuchter aus dem Handel. Mit Ausschalten der Natrium-
Dampf-Lampe sinkt die Temperatur im Grow-Room schlagartig
ab und dadurch steigt die relative Luftfeuchte, denn kalte Luft
kann weniger Wasser halten als warme. Deswegen sollte auch
nachts gut gelüftet werden, um die Schimmelgefahr durch
Kondenswasser zu reduzieren.
In allen Bereichen des Wachstums und Stoffwechsels sind die
Pflanzen auf Wasser angewiesen. Es dient als Transportmittel
für Nährstoffe aus dem Boden und innerhalb der Pflanze, zur
Kühlung durch Transpiration, als Stabilisator in den Zellen um
die Pflanze aufrecht wachsen zu lassen und als Wasserstoffund Sauerstofflieferant für die Photosynthese.
Es ist also für die Grower wichtig auf eine kontinuierliche und
angemessene Wasserversorgung zu achten, denn auch zuviel
kann schädlich sein. Bei Staunässe können die Wurzeln innerhalb von 24 Stunden absterben, deswegen wird bei guten
Indoorgrows darauf geachtet, dass die Töpfe genügend große
Ablauflöcher besitzen.
Beim Gießen von organischen Medien achten erfahrene Grower
darauf, dass die oberste Erdschicht trocken, der Wurzelballen
aber noch leicht feucht ist. Sonst trocknen die feinen Wurzelhärchen aus und sterben ab, was sich durch vertrocknete Blattspitzen zeigt. Man kann kein generelles Intervall zum Gießen
festlegen. Jeder Grower folgt dabei der Regel, nur morgens zu
gießen, damit während der Dunkelphase nicht unnötig viel
Feuchtigkeit im Grow-Room ist.
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12
indoor growing
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
#9: Skunk #1
Der Klassiker
Tipps Indoorgrowing
1. Beim Anbau im Haus muss der Grower sämtliche Umweltfaktoren selbst regulieren.
2. Für die ersten Wochen reichen Leuchtstoffröhren, aber für die Blüte benutzen professionelle Grower eine
leuchtstarke Natrium-Dampf-Lampe.
4. Der Lampenabstand sollte so gering wie möglich, aber so hoch wie nötig sein.
5. Der Grower kontrolliert die Entwicklung der Pflanzen und kann sie beliebig im Wachstum halten oder zum Blühen
bringen.
6. Die Pflanzen brauchen ständig frische Luft und da die Natrium-Dampf-Lampe sehr viel Wärme abgibt, sollte für
einen guten Luftaustausch gesorgt werden.
7. Ein Schwenkventilator verteilt die Luft und stärkt die Pflanzen.
8. Ein Aktivkohlefilter beseitigt verräterische Gerüche in der Abluft.
9. Die Temperatur liegt bestenfalls zwischen 24 und 28 Grad Celsius.
10. Die relative Luftfeuchte beträgt bei guten Indoorgrows anfangs ungefähr 80 Prozent und in der Blüte maximal
60 Prozent, damit kein Schimmel entsteht. 11. Beim Abschalten der Lampe steigt die Feuchtigkeit schlagartig
an, um Schimmel zu vermeiden, achten aufmerksame Grower darauf auch nachts gut zu lüften.
12. Staunässe ist genauso schädlich wie ausgetrocknete Erde.
13. Das Fehlen eines Nährstoffes ruft charakteristische Mangelerscheinungen hervor, mit denen schleppender
Wuchs einhergeht.
14. Nur eine Pflanze, die mit allen Nährstoffen versorgt ist, zeigt gesundes Wachstum.
15. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,6 im Boden ist optimal.
Indoor
Growing Special
Für jeden der ein Hydro-System verwendet, sieht das ganze
schon anders aus. Hydrologische Anlagen werden ein wenig
erhöht aufgebaut, weil sie regelmäßig alle paar Stunden begossen werden und das überschüssige Wasser unten wieder
ablaufen muss. Dieses System wird oft bei toten Medien wie
Steinwolle, Vermiculit, Perlit oder bei Kokosfaser angewendet.
Man unterscheidet dabei zwei verschiedene Systeme: Bei der
Feed-To-Waste Methode läuft die überschüssige Nährlösung
in den Abfluss, während sie bei der Recycling-Methode gesammelt und wieder in den Vorratstank zurückgeleitet wird. Im
Vorratstank befindet sich oft eine große Menge (50 bis 100 Liter)
Nährlösung. Chemische Zerfallsprozesse sorgen dafür, dass
sich der pH-Wert und Nährstoffgehalt langsam verändern.
Also müssen die Grower beide ständig überwachen und
regulieren, was bei der Recycling-Methode etwas unberechenbarer ist.
Anfänger greifen meist zu der Feed-To-Waste Methode, da
damit bessere Ergebnisse erzielt werden können, obwohl mehr
Dünger und Wasser verbraucht wird. Dafür treten Schwankungen im pH-Wert oder Nährstoffgehalt nur selten auf.
Wie bereits erwähnt werden den Pflanzen mit dem Wasser
gleichzeitig Nährstoffe zugeführt. Die wichtigsten Nährstoffe
für die Cannabis-Pflanze sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und
Kalium (K). Daneben achten Grower auch darauf, dass ausreichend Kalzium (Ca), Eisen (Fe), Magnesium (Mg) und einige
Spurenelemente im Boden enthalten sind. So werden die Mikronährstoffe Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Nickel
(Ni), Zink (Zn) und Bor (B) bezeichnet.
Stickstoff und Phosphor sind als Bausteine von Eiweißen, der
DNS und Hormonen in großer Menge erforderlich. Stickstoff
ist dabei vor allem während der Wachstumsphase für die Blattentwicklung verantwortlich und Phosphor für Keimung und
Blüte. Kalium steuert die Wasserabgabe durch die Spaltöffnungen, sorgt für kräftige Stängel und Resistenz gegen Krankheiten. Magnesium ist an Enzymreaktionen, Proteinsynthese
und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt und wichtiger Bestandteil der Chlorophylle. Calcium dient als Informationsträger der
Zellen. Eisen ist, oft als Katalysator, wichtiger Bestandteil vieler
Stoffwechselprozesse. Die Spurenelemente sind als Bestandteile
von Enzymen lebenswichtig. Das Fehlen eines dieser Stoffe
ruft charakteristische Mangelerscheinungen hervor, mit denen
schleppender Wuchs einhergeht. Nur eine Pflanze, die mit
allen Nährstoffen versorgt ist, zeigt gesundes Wachstum.
An Stellen, die zu wenig Cholorophyll enthalten, wird das
Gewebe gelb bis weißlich. Die Pflanze hat ihnen das Chlorophyll
entzogen um daraus Energie zu gewinnen. Dieser Vorgang tritt
auch bei Lichtmangel auf. In der Natur kann man ihn sehr
leicht an den sich färbenden Blättern beobachten. Er kann durch
Gabe von Stickstoffdünger wieder rückgängig gemacht werden.
Mängel von beweglichen Nährstoffen (N, P, K, Mg, B) zeigen
sich zuerst an den unteren Teilen der Pflanze und setzen sich
nach oben hin fort, während sich ein Mangel nichtbeweglicher
Nährstoffe (Ca, Fe, Cu, Mn, Zn) zuerst an den Triebspitzen
bemerkbar macht und nach unten hin fortsetzt.
Achtung!
jeder Missbrauch von
Drogen ist gefährlich!
Wir wollen niemanden
dazu auffordern oder
animieren Drogen zu
konsumieren
Nach Gabe der entsprechenden Nährstoffe erholen sich die
Pflanzen innerhalb weniger Tage. Dabei können mineralische
oder biologische Flüssigdünger verwendet werden, die auch
professionelle Grower mit dem Gießwasser verabreichen.
Um den Säuregrad und Nährstoffgehalt des Bodens oder der
NpH- und EC-Wertmessgeräte. Mit dem pH-Wert wird der
Wasserstoffionengehalt des Bodens auf einer Skale zwischen
0 (stark sauer) und 14 (stark basisch) bestimmt. Sieben bedeutet
neutral. Er kann auch mit pH-Teststreifen oder Unitest-Lösung
grob ermittelt werden. Ein EC-Messgerät kann anhand der
elektrischen Leitfähigkeit den Salzgehalt des Bodens ermitteln.
Es ist für den Anbau auf Erde und hydroorganischen Medien
aber nicht unbedingt erforderlich. Der EC-Wert ist auch nicht
besonders aussagekräftig, weil er nicht verrät in welchen
Verhältnissen zueinander die Nährstoffe vorliegen. Bei
Advanced Hydro wurde versucht ihn zwischen 1,0 und 1,5 zu
stabilisieren.
Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,6 im Boden ist optimal. Um
chemische Zerfallsprozesse auszugleichen, die den pH-Wert
langsam wieder erhöhen, kann er im Gießwasser oder erdlosen
Systemen etwas niedriger liegen.
13
wirtschaft
Homebox
www.eastside-impex.de
Das Weed wird teurer, die Polizei
wird gemeiner und die Kiffer
growen immer mehr. Und da dies
so ist, wollen wir euch hier eine
neue und sehr preiswerte Methode des Home Growing vorstellen,
die „Homebox“.
Die „Homebox“ wird von der
Firma Eastside-Impex vertrieben,
welche vom System und Aussehen sehr einem Ikea-Stoffschrank ähnelt. Dies hat zwei
Vorteile, einerseits sieht dies sehr
unverdächtig aus und andererseits
ist dies praktisch ohne Ende.
Außerdem ist es sehr einfach als
Paket mit den Maßen 101 x 32 x
11 cm, (11,3 kg) zu versenden. Wer
rechnet bei so einem Paket schon
mit einem Grow-Schrank?
Das sehr robuste, licht- und
luftdichte Außenzelt besteht aus
einem Stück, was den Aufbau sehr
einfach gestaltet. Der Auf- und
Abbau dauert maximal 20
Minuten.
Besonders interessant ist das Kaminprinzip der Box. Durch die
drei lichtdicht verblendeten Lüftungsschlitze strömt ständig
Frischluft von unten in die Box und kann oben abgesaugt
werden. Dazu hat die Box im Dach stabile Befestigungsmöglich-keiten für einen 400er-Aktivkohlefilter (AKF), Lampe und
Zubehör. Ebenso ist im Dach ein Schlauch eingenäht, um den
innenliegenden AKF mit dem außenliegenden Lüfter zu
verbinden. Dadurch kann der Lüfter beliebig platziert werden.
Die Box ist in jedem gut sortierten Grow Shop erhältlich. Dort
findet ihr auch fachkundiges Personal zur individuellen
Ausstattung.
Biplantol contra x2
www.biplantol.de
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
Die Aroma-Therapie
Biplantol contra x2 ist gedacht zur
Erhöhung der Widerstandskräfte
vor beißenden und saugenden
Schadinsekten an Pflanzen,
Bäumen, Sträuchern, Gemüse,
Blumen und Zierpflanzen. Es
kräftigt und stärkt die Pflanze vor
und während des Befalls von
Schädlingen, wie Blattläusen,
Weißen Fliegen, Spinnmilben,
Schildläuse, Schmier- und
Wollläuse oder Thripse.
Bei diesem Insektizid gibt es keine
Wartezeiten, es ist unbedenklich
für Menschen und Pflanzen, laut
den Herstellerangaben sogar
gegenüber Tieren.
Die Wirkung dieses Mittels
ermöglicht es der Pflanze, sich
nicht nur in kürzester Zeit zu
erholen, sondern auch ihre
Widerstandskraft gegenüber
Schädigungen zu stärken.
Biplantol contra x2 dient zur Kräftigung und Stärkung der
Pflanze. Nach dem Antrocknen der Wirkstoffe auf der Pflanze
werden die Duftstoffe der ätherischen Pflanzenauszüge langsam
abgegeben. Es entsteht eine Art Duftbarriere, welche den
Orientierungssinn und das Fressverhalten der Schadinsekten
irritiert. Dadurch werden die Schadinsekten von der Pflanze
abgehalten bzw. bei Befall zum Rückzug veranlasst. Das
Sonnenblumenöl bildet eine feine Schutzschicht auf der Pflanze,
die das Einbeißen und Ansaugen der Schädlinge erschwert.
#10: White
Widow
Eins der beliebtesten
Gräser der Welt
AQUAFARMS / WATERFARMS
www.genhydro.com
Leistungsfähige, sparsame, umweltfreundliche und unkomplizierte hydroponische Kultursysteme.
Eine oder mehrere gesunde, gut
bewurzelte Pflanzen (eine bis fünf,
je nach System und Größe der
Pflanzen) werden in einen mit
Blähton gefüllten Topf gesetzt, der
auf einem mit einer dynamischen
Nährlösung gefüllten Reservoir
aufliegt. Diese Nährlösung wird
mit Sauerstoff angereichert,
wodurch eine optimale Entwicklung der Pflanzen gewährleistet
wird.
Die Nährlösung zirkuliert im
geschlossenen Kreislauf durch den
Blähton mithilfe einer energiesparenden Luftpumpe, was
wiederum eine enorme Wasserund Düngemittelersparnis bewirkt.
Eine detaillierte Gebrauchsanweisung wird jedem System
beigefügt und erklärt schrittweise die verschiedenen Wachstumsphasen sowie die Pflege und Wartung des Systems, die
Verwendung der unterschiedlichen Substratarten und die
Zubereitung der Nährlösung.
Diese Systeme sind besonders für den Anfänger empfehlenswert
und bestens für die Kultur von Mutterpflanzen geeignet.
GHE gewährleistet technischen Beistand und schnelle, kostenlose Beratung.
Zusammen mit den AquaFarms und WaterFarms wird ein
besonders günstiges und attraktives Dünger-Startpaket, das
Tripack, angeboten.
Beide Systeme sind besonders stabil und aus Recyclingkunststoffen hergestellt.
Der Handshaker zum Hasch-Machen
Der Handshaker ist wohl die beste
Art und Weise, wie Grower aus
ihren neu gewonnenen Blüten
und Pflanzenteile Hasch
produzieren können. Einfach die
Ernte und auch die kleineren
Blätter um den Bud herum in den
Shaker geben. Hier ist es noch
empfehlenswert das Material klein
zu schneiden, da dann alle
Kristalle (das ist das Harz) freier
sind und einfacher abfallen. Dann
sollte man das Gerät wieder
schließen und für gut eine halbe
Stunde in den Gefrierschrank
stellen. Das hilft, dass sich die
Kristalle besser von den Buds
beziehungsweise von den Blättern
lösen.
Nun kommen wir zum sportlichen Teil der ganzen Procedere.
Den Handshaker in die Hand
nehmen und lange und kräftig
shaken. Sagt ja quasi schon der
Name. Wenn ihr nicht mehr könnt
und ihr denkt dass euch der Arm
bald abfällt, heißt es noch ein
bisschen schütteln und sich schon einmal aufs gute neue Hasch
freuen. Nun müsst ihr nur noch die Verschlussklappe vorsichtig
abnehmen und die Pollen herausholen. Nun könnt ihr entweder
mit der Hand oder mit dem Peacemaker oder so etwas
ähnlichem aus den Pollen euer Hasch-Stück formen.
Wie schon gesagt: der Handshaker ist einfach, simpel und gut.
Wenn man nicht gerade riesige Plantage zu Hasch verwandeln
will, ist er nahezu perfekt.
Erhältlich in jedem Head- und Growshop
14
ernte
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
die gesamt Ernte
#11: Top 44
Einer der süßesten
Gerüche die uns je
unter die Nase kamen
Weil man mit ihnen genauso wenig anfangen kann wie mit
den Stängeln, landen sie auf dem Kompost. Ansonsten
geben sie hervorragendes Heimtierfutter ab. Generell
wird das Gras umso besser, je länger die Trocknung
dauert. Sobald die äußeren Blüten knusprig
trocken sind, die Stängel beim Biegen aber
noch nicht brechen, können wir beginnen,
sie von den Blättern und Stängeln zu
trennen. Danach werden sie in
atmungsaktiven Behältern, wie
Briefumschlägen oder Pappkartons verstaut. Plastik und
andere luftundurchlässige
Materialien sollten wegen der
Schimmelgefahr gemieden
werden. Die Blätter werden aber
nicht weggeschmissen, sondern
separat getrocknet. Fertig sind sie,
sobald die Stängel beim Brechen
Growing Special - Ernte -
Der richtige Erntezeitpunkt
Der größte Moment beim ersten Grow ist, wenn nach langen
Mühen endlich der ersehnte Tag der Ernte kommt. Doch wann
genau ist es soweit? Die meisten machen hier den Fehler zu
früh zu ernten und verlieren mitunter einiges an Ertrag und
Wirkstoffgehalt. Dabei legen die Buds gerade in den letzten
Tagen noch einmal kräftig zu und die THC-Produktion
überschreitet ihren Höhepunkt. Die Pflanzen geben uns viele
Signale um ihre Reife anzukündigen: Jeder kann leicht die
Braunfärbung der feinen Fruchtfäden in den Blütenkelchen
(Calyx) erkennen. Das rührt daher, dass frische Harze und
Cannabinoide in Säure-Form klar sind. Sie färben sich braun,
wenn sie langsam in ihre aktiven Formen umgewandelt werden
und die Harze polymerisieren. Sobald sich zwei Drittel bis drei
Viertel aller Härchen verfärbt haben, ist dies ein erster Hinweis
für Erntereife. Die Produktion frischer, weißer Blütenkelche ist
zum Erliegen gekommen und die vorhandenen sind stark
geschwollen. Für den Anfänger ist es am besten einfach noch
eine Woche zu warten, wenn er meint, die Blüten sind reif.
Weitere Anhaltspunkte liefert der Mondkalender: Blüten, die
bei abnehmendem Mond geerntet werden, behalten ihr wohliges
Aroma und ihre Frische länger. Sehr nützlich macht sich eine
Lupe, mit der nach gestielten Kopfdrüsen gesucht werden
kann. Zum Schluss hin werden sie immer häufiger gebildet
und heben sich von den ungestielten deutlich ab, wobei ihre
bernsteinähnliche Färbung leicht erkennbar sein sollte.
Eine Studie am Stichting Institute of Medical Marijuana (SIMM)
ergab, dass Pflanzen, die von den Forschern drei Tage vor der
Ernte komplett ins Dunkle gestellt wurden, bis zu 30 Prozent
mehr THC enthielten, als solche die normal bis zum Schluss
beleuchtet wurden. Wahrscheinlich wird THC also verstärkt
während der Nacht gebildet. So enthalten die Pflanzen morgens
etwas mehr THC als abends.
Die letzten zehn Tage vor der Ernte sollte nicht mehr gedüngt
werden. So werden überschüssige, in den Blüten eingelagerte
Düngesalze verbraucht. Beim Rauchen würden sie nur unangenehm kratzen und gesund sind sie bestimmt auch nicht.
Damit das Trocknen nicht so lange dauert, sollten sie zwei bis
drei Tage vor dem Ernten überhaupt nicht mehr gegossen
werden.
Endlich ist es soweit
Die radikalste Ernte-Methode ist die einfachste: der Haupttrieb
wird direkt über dem Boden abgeschnitten und die Pflanze z.
B. mit einem Draht kopfüber in einen dunklen Raum gehängt,
der ein paar kleine Luftschlitze besitzt. Eine andere Methode
wäre, nur die Seitentriebe bzw. nur die Buds wegzuschneiden.
Der Rest bleibt stehen und wird zum erneuten Austreiben angeregt, indem die Beleuchtungszeit wieder auf 18 Stunden
gestellt wird. Somit ist es möglich noch eine Ernte von derselben
Pflanze zu bekommen. Dafür müssen genug Blätter übrig
bleiben und das Substrat ausreichend Nähstoffe enthalten. Weil
das eigentlich nicht der Fall ist, kommt man ums Umtopfen
nicht herum. Als dritte Möglichkeit schneiden viele Grower
zuerst die reifen Buds weg und lassen die noch nicht ganz
reifen einfach weiter wachsen.
Schnelles Trocknen verdirbt
den Geschmack
Bei konstanten 20 Grad Celsius und 50 bis 70 Prozent Luftfeuchte
können die Blüten schön langsam trocknen, was wichtig für
ein gutes Aroma ist. Zuerst werden aber noch die großen Blätter
entfernt, wenn sie nicht schon verwelkt und abgefallen sind.
ein verwachsener Knickpunkt (für Erziehung)
knacken. Da sie sonst zu unangenehm rauchbaren Staub zerfallen, lassen die Profis sie aber nie richtig knochentrocken
werden. Vor der Endverarbeitung können noch die weniger
harzreichen Blattspitzen abgeschnitten werden - das wird dann
Maniküre genannt.
Fermentierung
Die Blüten sind direkt nach der Ernte aber nicht tot, sondern
es finden wie in einem Apfel verschiedene Stoffwechselprozesse
statt. In dieser Zeit verändern sich Aroma und Geschmack des
Grases zu ihrer typisch würzigen Endform. Der wichtigste ist
die Fermentation. Ein Vorgang, bei dem Mikroorganismen
unter anderem das Chlorophyll zersetzen, welches später beim
15
ernte
Das Eckthema:
Unsere Lieblingssorten
Mengen auf diese Weise zu erhalten. Um große Menge zu verarbeiten gibt es so genannte Pollinatoren, Geräte, die wie eine
Waschmaschine aussehen, nur dass die Trommel mit einem
feinen Seidentuch als Sieb umspannt ist. Die Harzdrüsen
werden unten auf einer Platte aufgefangen. Sie eignen sich
hervorragend, um auch die Harzdrüsen aus dem trockenen
Blattmaterial zu sieben. Allerdings sind sie bei uns mit 200
Euro für ein Gerät recht teuer. In den Niederlanden ist man
schon besser dran. Dort gibt es öffentliche Pollinatoren, wo
jeder für ein paar Euro stundenlang seine Ernte sieben kann.
die kann noch ein bis zwei wochen wachsen
die ist reif
3 Pflanzen in Töpfen entblättert
Rauchen nur kratzt und ungesund ist. Die Farbe des Grases
ändert sich dabei von Grün in Gelblich-Braun. Während des
Trocknens wird bereits ein Teil der nicht psychoaktiven Cannabinoid-Säuren in ihre aktive Form decarboxyliert. Deswegen
hat frisch geerntetes Gras - geraucht wie gegessen - praktisch
keine psychoaktiven Wirkungen. Je langsamer die Blüten getrocknet und fermentiert werden, umso feiner wird das Produkt.
Auch wenn die Freude über das erste eigene Gras bei vielen
Growern groß ist und man es viele am liebsten sofort rauchen
würden: schnelles Trocknen verdirbt den Geschmack und auch
die Wirkstoffe können sich dabei kaum entfalten.
Weiterverarbeitung
Gutes Gras ist längst nicht alles, was uns die Pflanze zu bieten
hat und auch die leicht harzigen Blätter wollen noch verarbeitet
werden. Die eigentlichen Wirkstoffe der Cannabis-Pflanzen
befinden sich zum größten Teil in den Köpfen der gestielten
Kopfdrüsen auf den Blütenkelchen und kleinen Blättern. Sobald
die Blüten trocken sind, brechen sie schon bei leichten Berührungen ab. Dieser Umstand erfordert natürlich eine vorsichtige
Handhabung, ermöglicht uns aber auch, die Harzdrüsen vom
Rest der Pflanze zu trennen und somit sehr potenten Harzstaub
zu erhalten. Das mechanische Trennen der Harzdrüsen nennt
man Pollinieren. Das kannst du ganz einfach ausprobieren,
indem du ein paar schön getrocknete Blüten in einer Plastikoder Metalldose schüttelst. Der weiße Staub am Rand sind die
Harzdrüsen. Allerdings ist es ziemlich mühselig, rauchbare
Seit einiger Zeit können die Drüsen auch mit Eiswasser extrahiert werden. Sie frieren ein und brechen dann ebenfalls leicht
ab. Der Vorteil dabei ist, dass die nassen Pflanzenfasern nicht
reißen und so weniger Pflanzenteile durch das Sieb geraten.
Dabei entsteht feinstes, weiches Bubblehash. Es heißt so, weil
es anfängt zu blubbern, sobald ein Flamme nur in seine Nähe
kommt. Der Harzstaub hingegen muss noch gepresst werden,
bei kleinen Mengen mit etwas Wasser oder Tee zwischen den
Fingern. Für größere Mengen gibt es spezielle Handpressen
wie den Piecemaker im Handel und Plantagenbesitzer müssen
sich wohl mit einer Buchpresse behelfen. Wer es sich einfach
machen möchte, kann aber auch ein paar Gramm Harzstaub
in einer stabilen Plastik-Tüte in seinen Schuh packen und den
ganzen Tag damit herumlaufen.
#12: Silver
Pearl
Superintensiver
Geruch
Das gut zerkleinerte Material kann man zum Beispiel in flüssige
Butter oder Butterreinfett, das sich noch länger hält als Butter,
einrühren und dann bei 50 Grad Celsius 20 Minuten lang ziehen
lassen. Die Butter darf dabei nicht zu kochen anfangen! Dann
wird sie in eine Form gegossen und ist nach dem Abkühlen
wochenlang im Kühlschrank haltbar. So kann sie ganz normal
gegessen oder zu Gebäck verarbeitet werden.
Statt Butter kann auch Ethanol (Trinkalkohol) als Träger für
die Cannabinoide verwendet werden. So braucht man nur
einige Gramm Gras in ein Flasche guten Wodka oder ähnlichem
Je nach verwendeter Siebgröße und der Siebungsdauer erhält
- es sollte mindestens 40Prozent haben - bröseln. In klaren
man nach dem Pressen feinstes Hasch mit einem intensiven
Spirituosen lässt sich sehr schön erkennen, wie sich die
Törn. Weil es noch frisch ist, wirkt es eher aktivierend wie
Cannabinoide lösen und den Alkohol rötlich-braun färben.
Marijuana. Die ermüdende Wirkung entwickelt sich erst mit
Nach zwei bis vier Wochen werden die Pflanzenteile mit einem
der Zeit.
Kaffee- oder Teefilter abgefiltert und es kann angestoßen
werden. Aber vorsichtig, weil die Wirkung zum Teil erst nach
einigen Stunden einsetzt,
haben sich schon viele verB.) Pollinieren
schätzt. Die Prozedur lässt
Hasch
mechanisches Trennen
sich einige Male wiederder Harzdrüsen
holen, wobei der Extrakt
Pressen
A.) keine Weiterverarbeitung
immer schwächer wird. Das
Harzstaub
entstandene Produkt ist ein Gras-Likör.
Fermentieren
Sieben Shaken Eiswasser
Wer sein Cannabis lieber rauchen oder
keinen Alkohol trinken will, kann seine
Gras
Ernte auch zur potentesten Form, dem
Pollinieren
Hasch-Öl verfeinern. Dazu benötigt man
fast reinen Ethanol oder Isopropanol. Nach
Pflanze
dem Abfiltern wird der Alkohol vollstänTrocknen
dig verdampft. Zurück bleibt nur eine
Blüten Verschnitt
zähe, klebrige rot-braune Masse - das sind
Wer es tradidie
Öle. Diese Methode ist aber sehr
tionell angegefähr-lich
und wird daher nicht von Laien
hen will,
d u rc h - g e f ü h r t . E x p l o s i o n s g e f a h r !
kann währExtrahieren
end der BlüteEin weiteres hervorragendes Lösungsmittel
zeit die Blüten
i s t F l ü s s i g g a s . We g e n d e r h o h e n
mit etwas Wasser
Flüssiggas
Alkohol
Fett
Verbrennungs- und Explosionsgefahr ist auch
oder Tee leicht
damit höchste Vorsicht geboten. Generell
zwischen den sauEindampfen
Extrakt
nehmen erfahrene Grower immer davon Abstand,
beren Händen rollen,
Butter
mit
Flüssiggas in geschlossenen Räumen zu
bis nach und nach eine
hantieren. Damit die Flasche nicht unter zu hohem
klebrige Harzschicht
Öl
Druck steht wird sie eine halbe Stunde vorher ins
hängen bleibt. Dieses VerfahTiefkühlfach gepackt. Bereits ab -0,5 Grad Celsius verflüssigt
ren kann nach einigen Tagen
sich das Gas und läuft dann langsam(er) heraus. So kann man
C.) Extraktion
erneut angewendet werden, bis
es durch das Material hindurch auf eine Unterlage laufen lassen,
lösen
der
Cannabinoide
nichts mehr nachproduziert wird.
auf der es sofort verdampft und eine dünne Schicht klebriges
Es stammt aus Nepal und AfghaÖl hinterlässt. Sie sollte möglichst eben, glatt und hart sein nistan. Dort wird es seit langer Zeit angewendet und erzeugt
am besten eine Glasplatte - von der das Öl mit einer Rasierklinge
weiches, schwarzes Hasch, dessen Wirkung äußerst
oder ähnlichem abkratzt werden kann.
durchschlagend ist.
Wem das noch nicht ausreicht, der sollte zur Extraktion greifen.
Darunter versteht man das Herauslösen der Cannabinoide auf
chemischem Wege. Man macht sich dabei ihre Eigenschaft
zunutze, in Fett (lipophil) und Alkohol löslich zu sein, aber
nicht in Wasser (hydrophob). Mit diesem Verfahren können
sowohl frische und getrocknete Blüten und Blattmaterial, wie
auch Harzstaub und Haschisch bearbeitet werden.
Lagerung
Mit der Ernte fallen oft große Mengen Marijuana oder Haschisch
an, die bis zur nächsten Ernte allmählich verbraucht werden.
Ein Outdoor-Grower muss sich unter Umständen ein ganzes
Jahr durchschlagen. Damit bis dahin nicht zuviel an Wirkstoff
verloren geht, sollte alles sorgfältig gelagert werden.
Der THC-Zerfall wird durch Wärme, Licht, Sauerstoff und
Feuchtigkeit begünstigt. Wärme und Licht regen die Molekülbewegung an, wodurch sie schneller einen Reaktionspartner
zum Abbau finden. Diese werden vor allem durch frische Luft
in Form von Sauerstoff immer wieder neu zugeführt. Feuchtigkeit wirkt sich zwar nicht direkt auf den Wirkstoffgehalt aus,
kann aber Schimmel verursachen, der dann alles ruiniert.
Ein luft- und lichtdichter Behälter, der an einem kühlen Ort
aufbewahrt wird, eignet sich hervorragend. Für die langfristige
Lagerung kann man das Gras auch einfrieren. Dafür sollte
allerdings auch der letzte Rest Wasser entzogen sein, weil es
sich sonst ausdehnt und die Zellwände sprengt. Weniger brisant
ist die Vakuumversiegelung, z. B. in Einmachgläsern. Dafür
gibt es spezielle Geräte im Haushaltswarenhandel. Wer ganz
vorsichtig sein will, kann die dicht verpackte Ernte auch unter
einem umgedrehten Plastik-Behälter im Garten vergraben. Dort
ist es immer schön kühl und bei einer Hausdurchsuchung wird
sie wahrscheinlich gar nicht gefunden. Aber auch dabei wieder
äußerste Vorsicht wegen Schimmel walten lassen. Das Gras
muss trocken und der Behälter absolut dicht sein.
Tipps zur Ernte
1. In den letzten Tagen legen die Blüten noch einmal
kräftig zu und die THC-Produktion überschreitet
ihren Höhepunkt.
2. Sobald sich zwei Drittel bis drei Viertel aller Härchen
verfärbt haben, ist dies ein erster Hinweis für
Erntereife.
3. Die letzten zehn Tage vor der Ernte wird nicht mehr
gedüngt, damit überschüssige Düngesalze aus den
Blüten gespült werden, die beim Rauchen nur
unangenehm kratzen.
4. Je länger die Trocknung, umso besser wird das
Ergebnis.
5. Der THC-Zerfall wird durch Wärme, Licht, frische
Luft und Feuchtigkeit beschleunigt.
16
zum schluss
Weiterführende und vertiefende Literatur
In eigener Sache
Natürlich kann mit einem solchen Sonderheft zum Thema Growing nicht alles abgedeckt werden. Natürlich
bestehen noch Fragen und natürlicherweise wollen einige von euch noch mehr wissen. Und damit ihr nicht ganz
auf dem Trocken sitzt und euch langweilen müsst, stellen wir euch hier noch die drei wichtigsten Bücher rund
ums Growing vor.
So meine Lieben,
Marihuana Drinnen
Alles über den Anbau im Haus
von Jorge Cervantes
Jorge Cervantes ist wohl der bekannteste Grower der Welt.
Kaum ein anderer schreibt in so vielen Ländern Artikel für die
unterschiedlichsten Zeitschriften. Doch nicht nur als Redakteur
– ab jetzt ja auch im Hanf Journal – sondern auch als Buchautor
feiert dieser Mann Erfolge. „Marihuana Drinnen“ ist das
umfangreichste Handbuch über den Anbau von Cannabis im
Haus. Über 200 Fotos, Zeichnungen und Diagramme erklären
auch noch den unwissendsten Nicht-Growern, wie man eine
Hanf-Pflanze richtig aufzieht. Dieses Buch ist ein umfassend
recherchiertes Nachschlagewerk, das sowohl dem Profi-Grower
als auch dem Neuling gute Dienste erweisen wird. Ihr findet
darin alles über: Grow-Räume, Lampen und Elektrizität, Töpfe
und Behälter, Wasser und Dünger, Hydrokultur, Raumluft und
CO2, Schädlinge und Krankheiten, Klonen, Ernte und Trocknen
sowie weitere Züchtungen. Als kleines Guzi gibt’s dazu noch
einen Gartenkalender und eine Checkliste.
Eins ist klar: trotz detaillierter Informationen zur Reifung der
Blüten liegt ihm mehr an der Vermehrung und Zucht als an
hohen Erträgen. Die Zucht und Stabilisierung neuer, aber auch
die Erhaltung alter Sorten werden besonders tiefgehend
behandelt. So werden z. B. die verschiedenen Phänotypen
ausgiebig beschrieben. Allerdings schildert er den Anbau der
Pflanze und ihre Ansprüche an sich und geht dabei kaum auf
Unterschiede zwischen Outdoor- und Indoor-Growing ein. Es
werden zwar die nötigen Umweltbedingungen geschildert,
nicht aber wie man sie technisch herstellt.
Die schönen Schwarz-Weiß-Zeichnungen ergänzen den
verständlichen Text. Verwendete Fachausdrücke werden erklärt.
Schon das Cover wartet mit ansprechender Gestaltung auf und
auch der Aufbau ist übersichtlich.
Es werden zwar für den Anfänger eher unwichtige wenn auch
sehr interessante Themen wie die Darstellung der biochemischen und genetischen Vorgänge behandelt. Dafür fehlen
Informationen zu verschiedenen technischen Geräten, die beim
Indoor-Growing eingesetzt werden. Das Buch ist jedem zu
empfehlen, der sich für diese vielseitige Pflanze interessiert.
Es wird auch erfahrenen Züchtern noch interessante Anregungen liefern können. Doch zumindest für die Indoor-Zucht
sollte der geneigte Anfänger ein weiteres Buch zur Hand
nehmen.
Verlag: AT Verlag
ISBN: 3-85502-573-8
Preis: 20,90 Euro
240 Seiten
„Marihuana Drinnen“ ist nun seit 2002 auf dem Markt und
könnte wohl auch umbenannt werden in „Die Bibel des IndoorGrowings“, denn Jorge Cervantes zeigt mit diesem Buch, dass
er nicht umsonst so berühmt wurde.
Verlag: Nachtschattenverlag
ISBN: 3-907080-92-0
Preis: 29,80 Euro
344 Seiten
nun habt ihr es auch durch die erste Sonderausgabe
Growing geschafft. Ich hoffe all unsere Mühen und
unsere Recherchen sind auf eure Zustimmung
gestoßen und haben euch ein bisschen mehr
aufgezeigt, was illegale Grower in Deutschland
oder manch legale Grower in Holland so machen
müssen um ihre Pflanzen zum Blühen zu bringen.
Für mich war es ein wirklich neues Erlebnis, mich
in diese Thematik einzuarbeiten, denn Gras
angebaut hatte ich noch nie. Und eigentlich denkt
man sich ja immer, dass ist alles so einfach. Aber
da musste ich mich wohl eines Besseren belehren
lassen, denn da steckt eine ganze Wissenschaft
dahinter.
Wer sich einmal in dieses Thema einarbeitet, merkt
noch etwas, was an dieser Stelle nochmals gesagt
sei: Anbau von Marijuana ist in Deutschland
allgegenwärtig und das Verbot reine Schikane. Ich
habe keinen getroffen, der sich wegen dem Verbot
davon abhalten lassen würde und ich habe auch
keinen gesehen, der dachte, das Cannabis was
„Böses“ wäre, nur da es verboten ist. Das Verbot
an sich bringt die Menschen eigentlich erst dazu,
viel Geld in Strom, Dünger, Grow-Räume, und und
und zu investieren, da sie die Pflanzen nicht einfach
in den Garten stellen können. Erst das Verbot bringt
die riesige Umweltzerstörungen, die durch den
Stromverbrauch, die Wasserverunreinigung oder
oder oder angerichtet werden. Dass das Verbot
Grower zurückdrängen würde ist schlichtweg eine
Lüge, dank dem Verbot geht es beim Anbau ja erst
um Verdienst und Geld! Es könnte echt so schön
sein, jeder hat seine zwei, drei Pflanzen im Garten
stehen, keiner braucht mehr einen Dealer und alles
wäre ökologisch vertretbar, aber der Politik ist das
wohl zu schön, schließlich muss man ja seine Bürger
quälen.
Mit besten Grüßen
euer Werner Graf
Ewige BlütenkraftNeue Techniken des Design-Anbaus zur ganzjährigen
Hanf-Ernte
Hanf
Botanik, Anbau, Vermehrung und Züchtung
von Robert Connell Clarke
Robert Clarke zählt auch zu den weltweit kompetentesten
Experten auf dem Gebiet der Kultivierung von Cannabis. Mit
seinem Buch „Hanf“ bietet er zwar einen guten Einstieg in die
Zucht und Vermehrung von Cannabis, lässt aber für den
Anfänger einige Fragen offen.
Der angehende Züchter wird über den Lebenszyklus einer
Hanf-Pflanze, ihre Vermehrung, Reifung und Ernte informiert.
Grundlagen für das Züchten werden dabei ebenso aufgegriffen
wie ökologische Faktoren oder die Biosynthese der
Cannabinoide.
Impressum
von Tom Flower
Dieses Hanf-Anbaubuch eines amerikanischen Pioniers der
Hanf-Zucht ist ebenfalls eine gute Empfehlung für jeden Gärtner,
der die Ernte seines Schaffens das ganze Jahr über genießen
will. Auswahl und Zucht der Samen, Beleuchtung und alles
andere zum Gedeihen der Saat Wichtige wird in diesem Buch
ausführlich und in Hinblick auf die Anwendbarkeit auch auf
kleinstem Raum erläutert. Der Erfolg ist ewige Blütenkraft,
zum Wohle der Pflanze und zur Freude des Gärtners.
Dieses Buch ist zwar schon 1999 erschienen, zählt aber wie die
beiden vor ihm auch zum Standardwerk eines jeden GrowNeulings.
Herausgeber:
Agentur Sowjet GmbH
Lettestraße 3
10437 Berlin
tel.: 030/44675901
fax.: 030/44793286
email: [email protected]
Verlag: Nachtschattenverlag
ISBN: 3-907080-41-6
Preis: 14,00 Euro
118 Seiten
Fotos:
Privat / Im Auftrag des Hanf Journals / Dirk Rehahn / Jorge Cervantes
Extra Tipp der Redaktion:
“lass es wachsen”
Die Grow-Videos für Anfänger und Profis auf www.kiffer.tv
Redaktion:
Werner Graf (V.i.s.d.P.), Martin Schwarzbeck
Mitarbeiter an dieser Ausgabe:
Andreas Schult, Jorge Cervantes, Dirk Rehahn, Teo Nanacatl, Yoshi
Layout:
Marc Emmerich
Korrektur:
Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt)
Anzeigen:
Dirk Rehahn
030/44793284
[email protected]
Vertrieb:
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen
einen Betrag von 40 Euro (Inland) oder 80 Euro (Ausland) jährlich kann das
Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden.
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)
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