Thema: WAS VERBINDET UNS?

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LIGHTLIFE 5 Herbst 2010 — Thema: WAS VERBINDET UNS?
Leistungsstarke
LED-Produkte von Zumtobel
faszinieren durch hohe Effizienz,
hervorragende Farbwiedergabe,
Wartungsfreiheit und
anspruchsvolles Design.
Im Zusammenspiel
mit intelligenten
Lichtsteuerungen entstehen
dynamische Lösungen,
die Lichtqualität
und Energieeffizienz
optimal verbinden.
LIGHTLIFE
5
Projekte aus unserem
internationalen Netzwerk in
Bildung und Wissen,
Verkauf und Präsentation,
Kunst und Kultur,
Gesundheit und Pflege
Thema:
WAS
VERBINDET
UNS?
Intelligente Lichtlösungen
von Zumtobel
sind in perfekter Balance von
Lichtqualität und
Energieeffizienz – in
HUMANERGY BALANCE.
DISCUS – Form folgt LED mit flacher Bauform
und innovativem passivem Kühlkonzept.
Design: EOOS
Düsseldorf, Germany
26.2. – 2.3.2011
Hall 11, Stand A16
Stromschienen- und Deckeneinbauversionen
mit effizienten Leuchtmitteln für Lösungen in
einheitlicher Formensprache.
Neu konzipierte Adapter-/Trackbox-Plattform in
kompakter, zurückhaltender Form unterstreicht
das minimalistische Strahlerkonzept.
www.zumtobel.com
www.zumtobel.com/DISCUS
EuroShop
www.zumtobel.com
Dr. Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group
über erfolgreiche Zusammenarbeit im internationalen Netzwerk
Dr. Harald Sommerer in der
Zumtobel Leuchtenproduktion Dornbirn
(Foto: Markus Deutschmann)
BEZIEHUNGSWEISE
Netzwerke sind das Zauberwort des neuen Jahrtausends.
Wir bei Zumtobel pflegen den intensiven Austausch mit
unserem internationalen Netzwerk aus Architekten, Designern, Planern und Künstlern schon seit Jahren mit großem
Enthusiasmus. Wir möchten mit diesen Partnern echte
Beziehungen aufbauen – auf gleicher Augenhöhe – mit Langfristigkeit und Loyalität. Unsere Netzwerke sind mehr als nur
oberflächliche Kontakte, es sind echte Beziehungen, die
für alle einen Mehrwert bringen. Mit Experten erkennen und
erarbeiten wir frühzeitig Trends, entwickeln und bearbeiten
spannende Projekte, loten bei neuen Produkten die Grenzen
des Machbaren aus und schaffen so faszinierende Lichtwelten. Unsere Organisationsstruktur reflektiert das, indem
wir für jede Zielgruppe kompetente Ansprechpartner haben.
Mit einem internationalen Spezialistenteam betreuen wir
große Projekte und internationale Kunden, mit einer kompetenten Verkaufsmannschaft stehen wir unseren Partnern
in den Ländern zur Seite. So schaffen wir die Verbindung aus
internationaler Markenidentität mit lokaler Marktpräsenz.
In der vernetzten Welt ist es heute wichtiger denn je eine
weltweit erkennbare Marke zu schaffen. Zumtobel steht für
anspruchsvolle, innovative Lichtlösungen, die in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Planern entstehen – weltweit. Gleichzeitig gestalten wir unsere Marke so flexibel, dass
sie auf nationale Besonderheiten eingeht, beweisen, dass sie
sich regionalen Gegebenheiten anpassen kann. Erkennbar
wird dies gut an unserem neuen Kommunikationsort für Licht
in Shanghai, unserem neuen Lichtzentrum.
LIGHTLIFE 5 2010
EDITORIAL
Für uns bedeutet Netzwerkpartnerschaft, dass wir unser
Wissen, unsere Erkenntnisse zu innovativen Lichtlösungen
teilen. Dazu benötigen wir eine vertrauensvolle Basis, die
sich durch langfristige Zusammenarbeit aufbaut. Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen im täglich Umgang
miteinander und unseren internationalen Kunden, Respekt vor
anderen Kulturen. Dabei ist die fachliche Kompetenz
eine wichtige Voraussetzung. Ebenso bedeutsam ist jedoch:
Man muss verhandeln wollen, einen Konsens finden, sich
auf den anderen einlassen. Dazu bedarf es eines gesunden
Selbstbewusstseins, da wir nicht die Befürchtung haben
dürfen, unsere Identität zu verlieren.
Im neuen Lightlife stellen wir Ihnen Projekte unserer Partner
von Europa bis Asien vor. Im Gespräch mit zwei führenden
Architekten aus China diskutieren wir über Gemeinsamkeiten
und Unterschiede zwischen Europa und China und stellen
die Details der Produktentwicklung Discus mit unserem langjährigen Partner EOOS vor. Wir freuen uns auf eine inspirierende Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Netzwerkpartnern.
Inhalt
LIGHTLIFE 5
4
1
Editorial: Beziehungsweise
von Dr. Harald Sommerer, CEO Zumtobel Group
2
Inhalt
27
AUF DER SUCHE NACH DER SONNE
The Making of Discus – die Sonnenscheibe
modern interpretiert
32
KLINIKUM IN OFFENBACH
Kraftvolle Ruhe
DIE UNBEKANNTE WELT
China – beeindruckende Vielfalt und Kraft
Ein Gespräch mit Kai Cui und Sherman Lin
von Kerstin Schitthelm
KOMMENTAR
Im Netzwerk der Kulturen
38
von Sandra Hofmeister
10
MAXXI IN ROM
Dynamische Raumskulptur
von Claudia Fuchs
18
PROJEKTE IN KÜRZE
22
REYKJAVIK UNIVERSITY
Nordländische Klarheit
von Burkhard Ehnes
HIGHLIGHTS
Produktneuheiten und Ergänzungen
Herbst 2010
HigHligHts
’10
von Hildegard Wänger
46
49
Produktneuheiten und
Ergänzungen
Herbst 2010
2
UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
Magnetische Anziehung
40
LIGHTLIFE 5 2010
INHALT
News & Stories
Impressum, Projektbeteiligte
„Du gewinnst nie allein.
An dem Tag, an dem du was
anderes glaubst, fängst du an
zu verlieren.“
Mika Häkkinen
Die Installation Cloudscapes, ein Kooperationsprojekt
des japanischen Architekten Tetsuo Kondo und des deutschen
Klimaingenieurbüros Transsolar war einer der beliebtesten
Treffpunkte auf der Biennale.
Fotos: Markus Deutschmann
Interview: Kerstin Schitthelm
中国
China – beeindruckende Vielfalt und Kraft
Ein Gespräch mit
Kai Cui und Sherman Lin
China befindet sich im Bauboom - auch viele europäische
Büros sind im Land der Mitte bereits aktiv. Die in China schon
sehr renommierten Architekten Sherman Lin (unten) und Kai
Cui (rechte Seite) sind in Europa jedoch noch weitgehend
unbekannt.
4
LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
Die Volksrepublik China mit ihren mehr als 1,3 Milliarden
Einwohnern steht an der Schwelle zur Weltmacht – ist es
in einigen Gebieten bereits geworden. Zukunftsbranchen
wie Solar- und Umwelttechnologien gehören eindeutig
zu den strategischen Zielen der erfolgshungrigen Planwirtschaft. Schon heute wird ein Drittel aller weltweit neu
installierten Solarzellen in China hergestellt. Im Jahr 2008
investierte China knapp 35 Milliarden Dollar in alternative
Energien und beweist so, dass die Herausforderungen
der Zukunft erkannt wurden – auch, wenn die Umsetzung
in dem Riesenreich noch nicht immer gelingt.
5
LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
In keinem anderen Land wurde seit 2000 so viel gebaut
wie in China. Spektakuläres wie das Olympiastadion
oder das neue Fernsehzentrum in Peking, Messehallen,
Sportstadien, gigantische Brücken, beeindruckende
Museumsbauten, ganze Städte für Hunderttausende
Einwohner. Die erste Weltausstellung der Volksrepublik
China, die am 31. Oktober die Tore schloss, wurde
mit überwältigender Architektur und Besucherresonanz
eine Expo der Superlative, die deutlicht zeigt: Das Reich
der Mitte erfindet sich architektonisch völlig neu und
setzt einmalige bauliche Zeichen – muss aber den Spagat schaffen, dabei die eigene Identität nicht aufzugeben.
Auch europäische Architekturbüros sind im Land der
Mitte sehr aktiv. Wie bewerten chinesische Bauschaffende diese Situation? Was verbindet, was trennt Ost und
West? Lightlife traf zwei renommierte chinesische Architekten, zu einem spannenden Austausch über Tradition
und Zukunft in China.
„Das ist die eigentliche Herausforderung: Wir müssen lernen,
effizient mit den zur Verfügung
stehenden Flächen umzugehen und
keinen Raum zu verschwenden.“
Sherman Lin
Zu den bekanntesten Projekten von Sherman Lin zählt das
exklusive Chimelong Hotel in Guangzhou. (Fotos: Newsdays)
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LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
Was ist für Sie der entscheidende Unterschied
zwischen der östlichen und der westlichen Architekturund Designwelt?
Kai Cui: Die europäische Architekturtradition hat Gebäude hervorgebracht, die etwas Solides, Dauerhaftes, Symbolisches,
etwas sehr Starkes ausstrahlen. Das gibt den Menschen
das Gefühl eines Kampfes mit den Kräften der Natur – so
eine Art „Zivilisationsidee“. Es geht dabei immer um den
Kampf mit der Natur um begrenzte Ressourcen. Daher sind
die wichtigsten Gebäude Kirchen und öffentliche Gebäude;
man verwendet viel Stein, sehr elegante Säulen und Portale.
Die asiatische Architektur ist sehr klar und leicht, sie setzt
sich auf intelligente Weise mit dem Gebäude und der Natur
auseinander. Das vorwiegende Material ist Holz, alles ist
funktionell. Es sind vollkommen unterschiedliche Konzepte.
Gegenwärtig erkenne ich eine Verschiebung zur europäischen
Architektur. Die Kunden, die Bauträger, sogar Regierungsbeamte möchten Architektur, die von europäischen Traditionen
inspiriert ist. Sie wollen sehr solide, sehr elegante, riesige
Gebäude, die eine Menge Stein verwenden – sie wollen die
Architektur benutzen, um Vorstellungen von Macht, Einfluss
und Reichtum zu transportieren. Ich denke, auf der Konzeptebene findet da ein interessanter Austausch statt.
Der gesamte kulturelle Hintergrund, die Geschichte, ist vollkommen unterschiedlich – das drückt sich auch
in der Architektur aus. Gegenwärtig lernen die chinesischen
Designer meiner Erfahrung nach viel von den Europäern.
Sie lernen von den europäischen Architekten, weil deren
Denken – wie soll ich sagen – moderner ist. Das chinesische
Design ist traditioneller. Heute reizt viele Investoren vor
allem dieser vollkommen neue Ansatz – sie möchten sich
einfach unterscheiden.
Erwarten Sie Verschiebungen im Hinblick auf den
gestalterischen Ansatz?
Kai Cui: Die europäischen Architekten haben im letzten
Jahrhundert viel von den Asiaten gelernt – sie haben erkannt,
dass der Raum, der mit der natürlichen Umgebung kommuniziert, am interessantesten ist. Ich denke also, in der
Philosophie sehen wir eine Verschiebung von europäischen
hin zu asiatischen Ideen. Ich glaube, mit der Globalisierung,
die zunehmend die ganze Welt erfasst, wird die Kommunikation extrem erleichtert, und China wird jetzt zu einer
großen Bühne für die Architekten der Welt.
Sherman Lin: Ich bin überzeugt, dass sich die einzelnen Kulturen
in Zukunft wieder stärker auf ihre eigenen Werte konzentrieren werden. China sollte in diesem multikulturellen Zeitalter seine typische Kultur und Tradition bewahren. Dennoch sollten die chinesischen Designer einiges an Technologie und auch einige kulturelle Elemente vom europäischen
Design übernehmen.
Sherman Lin:
Sind Aspekte wie Nachhaltigkeit, Ressourcensicherung, energieeffiziente Gebäude heute in China
schon ein Thema?
Kai Cui: Die Umweltthematik eint alle Menschen, hier müssen
wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Dabei geht es
nicht um Formen oder Stile, es geht um die menschliche
Zivilisation. Das ist etwas, das uns alle vereint. Tatsächlich
hat die chinesische Regierung in den letzten zehn Jahren
einen neuen Kodex für das Bauwesen zur Frage des Energiesparens herausgegeben, der Teil des Genehmigungsprozesses ist.
Sherman Lin: Mit der Expo in Shanghai hat China bewiesen,
wie wichtig uns das Thema Nachhaltigkeit ist. Gerade in der
Zusammenarbeit mit europäischen Architekten erlebe ich
immer wieder, wie selbstverständlich die Suche nach der
umweltverträglichsten Lösung im Planungsprozess bereits
ist. In China haben wir eine unglaubliche hohe Zahl an
Einwohnern, die sich einen begrenzten Raum teilen müssen.
Das ist die eigentliche Herausforderung: Wir müssen
lernen, effizient mit den zur Verfügung stehenden Flächen
umzugehen und keinen Raum zu verschwenden.
Sherman Lin, Innenarchitekt und President/Creative Director
von Newsdays, eines der größten Innenarchitekturbüros in
China ist Professor an der School of Urban Design, der
China Central Academy of Fine Arts, Vice-director des China
Institute of Interior Design und gestaltete den Armani Shop
in Hangzhou, China. Sein Büro ist vor allem mit Projekten
in den Bereichen Hotel, Gastronomie und Residential Projects
beschäftigt. Gegenwärtig arbeitet er mit David Chipperfield
Architects an einem Wohnneubau in Guangzhou.
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LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
„Ich glaube, mit der Globalisierung,
die zunehmend die ganze Welt
erfasst, wird die Kommunikation extrem erleichtert, und China wird jetzt
zu einer großen Bühne für die Architekten der Welt.“
Kai Cui
Das Rundfunk- und Fernseh-Zentrum von Kai Cui in der
Provinz Shangdong vereint östliche und westliche Elemente.
(Foto: Architecture Design & Research Group)
Was, glauben Sie, können europäische Architekten
von chinesischen Architekten lernen?
Kai Cui: Gegenwärtig sollten die chinesischen Architekten
eher von den europäischen Architekten lernen. Wenn ich auf
die zeitgenössische Architektur blicke, so sehe ich chinesische Architekten, die sehr hart an einer Vielzahl von Projekten arbeiten, viele Dinge in kurzer Zeit entwerfen, zu einem
sehr geringen Preis – ich glaube nicht, dass die europäischen
Architekten davon lernen sollten. Ich glaube, das Beste ist
eine offene Zusammenarbeit, bei der die europäischen
Architekten durch die Projekte in China viel mehr über die
chinesische Kultur erfahren können und so auch ein besseres
Verständnis für unsere Denkweise entwickeln. Auch haben
wir einige gute Methoden für den Umgang mit örtlichen
Materialien und wie man Dinge auf der Baustelle umsetzt.
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LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
Kai Cui, Architekt bei China Architecture Design & Research
Group, Beijing Vice President, Chief Architect, National
Design Master mit vielen nationalen und internationalen
Auszeichnungen. Er betreute als chinesischer Architekt den
Neubau des Olympiastadions mit dem Basler Architekturbüro
Herzog & de Meuron.
Die Gesellschaft ist ziemlich unterschiedlich. Den
Chinesen liegt mehr an traditionellen Werten wie z.B. der
Familie. Dies und auch lokale Aspekte sollen sich in den
Designelementen widerspiegeln. Darin unterscheiden sie sich
ein bisschen von den Europäern. Also hoffe ich, dass unsere
Einstellung und der europäische Lifestyle eine Symbiose
eingehen, die neue spannende Enwürfe hervorbringen wird.
Sehen Sie die Globalisierung eher als Gefahr
oder als Chance? Glauben Sie, es führt zum Verlust der
kulturellen Identität oder eher zu einer Bereicherung?
Kai Cui: Im letzten Jahrhundert hat eine Modernisierung in
der Architektur stattgefunden, der internationale Stil Europas
ist dabei zu einem Problem geworden. Wenn Sie das höchste
Gebäude errichten, muss es so und so aussehen, ganz
typisch, überall Schachteln, der „Streichholzschachtelstil“.
Viele Menschen beklagen diese Situation und wollen
sie ändern; unter chinesischen Architekten haben wir diese
Diskussion seit vielen, vielen Jahren – wie wir unsere Identität wahren können, unsere Kultur, unsere Tradition.
Ich denke, dass die Globalisierung grundsätzlich
etwas Gutes ist. Aber ich meine auch, dass die verschiedenen Kulturen ihre Identitäten bewahren sollten. Ich frage
mich, wie es mit China weitergeht. In China sind sehr viele
europäische Stile zu sehen, und es gibt meiner Meinung
nach zu viele amerikanische Einflüsse. Wir müssen unseren
eigenen Weg finden. Denn gerade der Unterschied macht
die Welt weiterhin wunderbar und spannend.
Könnten Sie mir ein Beispiel nennen, wo man
diese Entwicklung in China sieht?
Kai Cui: Das neue Flughafenterminal 3 von Norman Foster
ist für mich ein Projekt, das diese Entwicklung sehr gut
widerspiegelt. Es reflektiert die chinesische Kultur, das Dach
und die Decke sind sehr schön. Ich mag die Farben und
die natürliche Beleuchtung. Erstaunlich ist: wenn Sie dieses
Gebäude anschauen, wissen Sie sofort: das ist China.
Sherman Lin:
Sherman Lin:
„Die Umweltthematik eint alle
Menschen, hier müssen wir gemeinsam nach Lösungen suchen.“
Kai Cui
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LIGHTLIFE 5 2010
GESPRÄCH MIT KAI CUI UND SHERMAN LIN
Mit seiner expressiven Formensprache bricht der Baukörper
des MAXXI aus dem orthogonalen städtebaulichen Raster aus.
Der Bezug zum Quartier bleibt durch die moderate Höhenentwicklung jedoch erhalten.
„Architektur bezweckt immer, der Kommunikation und Interaktion innerhalb einer Gesellschaft
einen Rahmen und eine Plattform zu geben.
Zweck der Kunst ist es, mit neuen Formen sozialer Kommunikation, die eine alternative Weltanschauung ausdrücken, zu experimentieren.“
Patrik Schumacher
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
Bauherr: Italienisches Kultusministerium, Rom /I
Architektur: Zaha Hadid Architects, Zaha Hadid und Patrik Schumacher, London / UK
Lichtplanung: Equation Lighting, London / UK
Elektroplanung: Max Fordham and Partners, OK Design Group, London / UK
Elektroinstallation: Ciel Spa, Rom / I
Fotos: Pietro Savorelli / Text: Claudia Fuchs
MAXXI IN ROM
DYNAMISCHE
RAUMSKULPTUR
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
Italiens erstes nationales Museum für Gegenwartskunst ist eine
expressive Architekturskulptur. Zaha Hadid Architects haben mit dem
MAXXI, dem Museo nazionale delle arti del XXI secolo, die Idee der „drift“,
der fließenden Formen und des sich Treibenlassens, in ein kraftvolles
Raumkontinuum umgesetzt. Tages- und Kunstlicht unterstreichen dabei
als Gestaltungsmittel die Dynamik der Architektur.
Auf dem Areal ehemaliger Militärbaracken am Nordrand der Innenstadt, zwischen Tiberschleife,
Wohngebiet und Lagerhallen, fällt der lichtgraue Baukörper des MAXXI schon von Weitem
ins Auge. Seine geschwungenen, sich überlagernden Formen brechen aus dem orthogonalen
städtebaulichen Raster aus und ziehen die Besucher fast magisch an.
Wie eine große Skulptur mit nuancenreichem Licht- und Schattenspiel wirkt das Sichtbetongebäude auf dem weiten Vorplatz. Durch Einschnitte und Durchblicke zeichnet das Sonnenlicht
helle Muster, Schattenlinien wandern über die Platzfläche, Innen und Außen sind auf subtile
Weise verknüpft. Als Vordächer leiten die auskragenden Baukörper den Besucher in das
Foyer, eine gebäudehohe Halle, durchzogen von sich kreuzenden Treppen und Stegen – ein
Piranesi-hafter Raum aus hellem Beton und schwarzem Stahl. Die dynamische Treppenskulptur
verbindet nicht nur die fünf Ausstellungsebenen, sondern inszeniert auch den Bewegungsfluss
durch die „vertikale Piazza“. Natürliches Licht flutet vom Glasdach bis zum Boden, fein
austariert von einer speziell entwickelten Lichtdecke, in die auch eine indirekte, bei Bedarf
zuschaltbare Beleuchtung aus Leuchtstofflampen integriert ist. Dieses kombinierte System
sorgt für eine homogene Grundbeleuchtung. Daneben setzen die Architekten Kunstlicht bewusst als Gestaltungsmittel ein: „In der Halle haben wir das Licht inszeniert. Alle Leuchten
sind in die architektonischen Elemente integriert, sie betonen als lineare Strukturen die
Dynamik der Wegeführung“, erläutert der Projektarchitekt Gianluca Racana das Konzept.
Gleichsam selbst zum Lichtträger werden so die Treppen und Stege, die sich an die Wände
schmiegen oder frei und luftig durch den Raum spannen. Wie Leuchtkästen wirken ihre
transluzent schimmernden Unterseiten, die mit Leuchtstofflampen hinter lichtstreuender Folie
und Acrylglas bestückt sind.
Das sanfte Licht strahlt nicht nur nach unten, sondern diffundiert durch die Gitteroste der Stufen und Stege auch nach
oben. Verdeckt in den Handläufen angeordnete Lichtbänder
begleiten als indirekte Beleuchtung die Treppen.
Grundriss, Maßstab 1:1 500.
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
In den Ausstellungssälen setzen sich die Großzügigkeit der Eingangshalle, ihre fließenden
Linien und räumliche Dynamik fort. Mit geraden, gebogenen, geneigten Wänden, mit Gängen,
Rampen und Terrassen entwickeln sich die Raumfolgen so überraschend wie vielschichtig.
Manche Galeriebereiche sind introvertiert, andere öffnen sich mit wandgroßen Glasflächen
nach außen. Die Säle verlaufen parallel, kreuzen sich, verschränken sich, bilden kaskadenartige
Ebenen, mäandern in verschiedene Richtungen weiter, um dann wieder aufeinanderzutreffen.
Als Besucher lässt man sich gerne durch dieses fließende Raumkontinuum treiben, driftet
entspannt durch die großzügige Ausstellungslandschaft. Anstelle klassischer Kabinette bieten
sich den Kuratoren vielfältig bespielbare Flächen, insgesamt 10 000 m 2 für zeitgenössische
Kunstwerke unterschiedlichster Medien. Zaha Hadids komplexe Raumkomposition hinterfragt
die Idee traditioneller Ausstellungsräume und die Neutralität des „white cube“. Stattdessen ermöglicht das MAXXI, Kunst im Dialog mit der Architektur auf eine neue Art zu inszenieren und
zu erleben, mit reizvollen Querbezügen und Assoziationen.
Entsprechend differenziert ist das Lichtkonzept. Die Hauptrolle spielt, wie in der Treppenhalle,
das natürliche Licht, das die fast atelierähnliche Atmosphäre der Oberlichtsäle prägt. „Wir
wollten so viel natürliches Licht wie möglich zur Verfügung stellen, da auch die meisten Kunstwerke unter Tageslichtbedingungen entstehen, und so Farben und Oberflächen naturgetreu
wahrgenommen werden. Zugleich war es uns wichtig, mit Kunstlicht optimale Bedingungen
zu schaffen“, so Gianluca Racana. Dafür sorgen die komplexen Lichtdecken. In die schmalen
Dachträger – mit Betonelementen verkleidete Stahlfachwerkträger – sind alle technischen
Elemente integriert: sie tragen die außen liegenden Gitterroste, die als Sonnenschutz und zur
Lichtstreuung dienen, die beiden Glasebenen und die Verdunkelungsrollos. Auf beiden
Seiten der Rippenträger sind über die gesamte Länge dimmbare Leuchtstofflampen hinter
lichtstreuendem transluzentem Acrylglas eingebaut, die für eine gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung sorgen. Lamellen aus Aluminium dienen als Sonnenblenden, je nach Sonnenstand
und gewünschter Beleuchtungssituation reguliert von dem intelligenten Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet, das auch die Lichtleistung der Leuchten steuert. So ist gewährleistet,
dass, in Abhängigkeit vom Tageslicht, die Mischung aus natürlichem und künstlichem Licht
optimal angepasst werden kann. An dem in der Trägerunterseite integrierten Schienensystem
können weitere Strahler für die Akzentbeleuchtung, aber auch Beamer und leichte Trennwände
montiert werden.
Auch im Außenraum ist die Lichtgestaltung detailgenau auf die Architektur abgestimmt.
Die atmosphärische Beleuchtung hebt das MAXXI zum einen als neuen Stadtbaustein hervor,
zum anderen betont die Lichtführung die Vernetzung mit dem bestehenden Quartier.
Lichtlösung
Foyer: Lichtbandsystem TECTON
Ausstellungsräume: Lichtbandsystem TECTON, Strahler VIVO L, Downlights PANOS,
Lichtmanagementsystem LUXMATE LITENET
Engbündelnde Spots inszenieren die Skulpturen und hauchen
ihnen durch das Spiel aus Licht und Schatten Leben ein (links).
Die ungewöhnliche Untersicht der parallelen Dachträger
charakterisiert die Säle. Sie wirken mehr wie Lofts denn wie
museale Räume. Das klare Licht der Leuchtstofflampen unterstreicht diesen Charakter (rechte Seite).
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
Die Beleuchtung ist als durchgehendes Lichtband in die Decke
integriert und dient auch zur gleichmäßigen Ausleuchtung der
Wände (oben und rechts).
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
Nachgefragt:
Pio Baldi, Museumsdirektor
des MAXXI
In die komplexen Lichtdecken sind alle technischen Elemente
integriert. Hinter dem lichtstreuenden transluzenten Acrylglas
liegen Lichtbänder mit dimmbaren Leuchtstofflampen für
die Allgemeinbeleuchtung. Spots sorgen für eine zusätzliche
Akzentbeleuchtung (linke Seite).
Durch Gänge, Rampen und Terrassen entstehen überraschende und vielfältige Raumfolgen. Das differenzierte Lichtkonzept
setzt den Dialog aus Architektur und Exponaten gekonnt in
Szene (unten).
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LIGHTLIFE 5 2010
MAXXI IN ROM
Das MAXXI ist schon wenige Monate nach der
Eröffnung auch außerhalb von Rom sehr berühmt und
wurde kürzlich auch mit dem begehrten Sterling Prize des
Royal Institute of British Architects (RIBA) ausgezeichnet.
Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an diesem
Museum?
Pio Baldi: Das Besondere an diesem Museum ist sein fließender
und dynamischer Charakter, der es von anderen Museen
unterscheidet, denn in diesem Museum gibt es keine Säle,
in denen die Bilder aufgehängt werden. Es sind Galerien, es
sind Räume, worin man herumgeht, wo die Kunstwerke von
der Decke herabhängen oder auch aus dem Boden wachsen
können. Man kommt zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten vorbei, man verläuft sich … Es ist ein Labyrinth,
aber ein ästhetisches Labyrinth, ein Labyrinth der Kunst.
Was ist die tiefere Bedeutung, die das MAXXI
für Rom hat?
Pio Baldi: Mit dem neu eröffneten MAXXI hat Rom erstmals
ein Ausstellungszentrum für moderne Kunst. Gerade für Rom
ist es wichtig, ein Museum für zeitgenössische Kunst und
Architektur zu haben, denn Rom ist die „Ewige Stadt“ und
somit auch die Stadt, in der sich nichts bewegt, die Stadt
des Römischen Reichs, die Stadt der Päpste – doch auch
Rom muss in die Zukunft schauen. Es braucht Innovationen.
Und das MAXXI ist einer dieser innovativen Orte, der aus
Rom eine lebendige Stadt macht, d.h. eine Stadt, die auch
eine andere Perspektive als einfach nur die Betrachtung
der Vergangenheit bietet.
Was war die größte Herausforderung während
der Bauzeit?
Pio Baldi: Das größte Problem war eigentlich das Geld – wie
so häufig. Da es keine Vorabfinanzierung gab, hatten wir
im gesamten Bauprozess immer wieder Probleme mit der
Geldbeschaffung durch Sponsoring. Besonders gravierend
wirkte sich allerdings auch die Änderung der Energie-Einsparrichtlinien auf. Da wir einen sehr langen Planungsund Realisierungszeitraum hatten, kam ist es in dieser Zeit
zu einer erdbebenartigen Neueinstufung, was den Zeit- und
Kostenaufwand enorm in die Höhe getrieben hat.
Haben Sie im Museum einen Lieblingsplatz?
Pio Baldi: Ja, mein Lieblingsplatz ist im Atrium, wo alles so
fließende, weiche Formen hat – fast wie der Grand Canyon,
der sich nach verschiedenen Seiten dreht und windet.
Ein einmaliger Anblick!
PROJEKTE IN
KÜRZE
NEUES LICHT FÜR NEUE BÜROS
Weltbank in Bukarest
Das fünfte Stockwerk des Uti Bürogebäudes ist das neue Zuhause der Weltbank in Rumänien, nachdem ein Brand
den Millennium Tower – früherer Sitz
der Weltbank – zerstörte. Um Kunden
ansprechend willkommen zu heißen,
wurde nach einer anspruchsvollen
Lichtlösung gesucht. Die Verantwortlichen griffen auf den Ideenreichtum
des Architekten Bogdan Tofan zurück,
der bereits die Räumlichkeiten im Millennium Tower plante. Entstanden sind
attraktive Empfangs- und Arbeitsbereiche, die dank der Beleuchtung harmonisch ineinander übergehen. Dazu
nutzte der Architekt die Einbauleuchte
Slotlight in einer außergewöhnlichen
Länge von über 30 m. Mit 90°-Winkelbausteinen versehen, können die
Lichtlinien an den Ecken miteinander
verbunden werden, ohne dass der
Lichtfluss unterbrochen wird. Ergänzt
wird die Allgemeinbeleuchtung durch
einen Blickfang auf der Rückseite der
Büroräume und im Eingangsbereich:
Die modularen und videofähigen
LED-Lichtsysteme Cielos erzeugen
durch dynamische Farbverläufe
und Bilder eine lebhafte Atmosphäre.
In den Büroräumen sorgen Einzellichtleisten und Einbauleuchten
für einen perfekten Sehkomfort bei
der Arbeit.
Bauherr:
World Bank Headquarter, Bukarest/RO
Architekt: Dr. Arh. Bogdan Tofan /
Tofan Arkitect, Bukarest/RO
Lichtplanung: Dr. Arh. Bogdan Tofan /
Tofan Arkitect, Bukarest/RO
Lichtberatung: Conf. Dr.-Ing. Dorin Beu,
Klausenburg/RO
Elektroplanung: Dr.-Ing. Mihai Husch /
Decolight, Bukarest/RO
Elektroinstallation: Procema Maintenance SRL,
Bukarest/RO
Lichtlösung:
Lichtsystem CIELOS MOVE, Einbau-, Anbau-,
Pendelleuchte SLOTLIGHT, Einbauleuchte
LINARIA, Einbauleuchte MILDES LICHT IV,
Downlights 2LIGHT MINI LED, Pendelleuchte
AERO II, Stehleuchten OPURA, Downlights
PANOS Q, Lichtsystem PERLUCE,
Lichtsteuerung DIMLITE
In den Büros sorgen Einzellichtleisten und
Einbauleuchten für perfekten Sehkomfort (oben).
Mit Winkelbausteinen können die Slotlight Lichtlinien auch über Eck verbunden werden (unten).
Attraktive Empfangsbereiche heißen die Kunden
der Weltbank in Bukarest willkommen (links).
(Fotos: Serban Mestecaneanu, www.meste.ro)
18
LIGHTLIFE 5 2010
PROJEKTE IN KÜRZE
BLICK IN DIE FERNE
Wohnhaus schafft die Symbiose aus
Eleganz und modernem Anspruch
Ein Wohnhaus mit Blick auf die Stadt
Frankfurt. Schon dies ist der Traum
vieler, gerät jedoch beim Anblick der
neuen Villa auf dem alten Schlossberg
im Taunusstädtchen Kronberg fast
in Vergessenheit. Mit behutsamer Eleganz fügt sich das moderne Gebäude
in die historische Umgebung ein.
Die drei Ebenen einer modernen Riegelkonstruktion zeigen, wie komfortabel eine sich zurückhaltende Architektur sein kann. Das Anwesen betritt der
Besucher durch die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, die von
den Bauherren liebevoll saniert und in
die Planung mit einbezogen wurde. Der
außen verwendete raue Travertin findet
im Innenbereich durch eine polierte Variante eine harmonische Weiterführung.
Der Eingangsbereich dient als
Knotenpunkt für die unterschiedlichen
Bereiche des Gebäudes. Blickfang
ist hier der mit hinterleuchteten
Glaselementen verkleidete Aufzug.
Eine Struktur aus RGB-LED-Linien
ermöglicht im Zusammenspiel mit
der Luxmate Emotion Lichtsteuerung
die Programmierung individueller
19
Farbverläufe, die einen zarten, durch
die großen Fenster weithin sichtbaren
Farbakzent setzen.
Wunsch der Bauherren war eine
sehr reduzierte Anzahl unterschiedlicher Leuchtentypen und -formen,
um die Klarheit der Architektur zu
unterstreichen. Mehr als 150 2-Light
Einbau-Downlights schaffen eine
elegante und zugleich sehr flexible
Grundbeleuchtung in einem klaren
Design. Um auf die unterschiedlichen
Bereiche im Gebäude individuell einzugehen, wurden die Einbaurahmen
in der Bibliothek im Farbton dem dort
verwendeten Nussholzton angepasst.
In den Dachschrägen des Obergeschosses sind speziell auf die Dachneigung angepasste Sonderausführungen eingesetzt.
Der Garten verzaubert mit teilweise mehr als 150 Jahre alten Bäumen.
Um diese Naturwunder auch bei Nacht
genießen zu können, wurden Paso
Bodeneinbauleuchten so angeordnet,
dass sie ein romantisches Spiel aus
Licht und Schatten schaffen.
Privathaus im Taunus
Architekt: Meurer Architekten, Frankfurt a.M./D
Elektroplanung: K. Dörflinger Gesellschaft für
Elektroplanung mbH & Co KG
Lichtlösung: 2LIGHT-Einbaudownlights, PASO
Bodeneinbaustrahler, LED-Sonderlösung mit
Lichtmanagementsystem LUXMATE EMOTION
LIGHTLIFE 5 2010
PROJEKTE IN KÜRZE
Blickfang im Eingangsbereich ist ein mit
hinterleuchteten Glaselementen verkleideter
Aufzug (oben). Im Garten schaffen Paso
Bodeneinbauleuchten eine bezaubernde
Atmosphäre (unten).
(Fotos: Hutter)
PROJEKTE IN
KÜRZE
DIE HOHE KUNST DES LICHTS
Glänzende Restaurierung des
Rockbund Art Museum in Shanghai
Die restaurierten und erweiterten Räumlichkeiten
des Rockbund Art Museum strahlen Eleganz aus
und bieten genügend Platz für die zukünftigen
Ausstellungen (oben).
Großzügige Ausstellungsflächen entstanden
im Innenraum des im Art-déco-Stil errichteten Gebäudes (rechte Seite). Für flexible Präsentationskonzepte sorgt auch die Beleuchtung
mit dem Strahlersystem Arcos (unten).
(Fotos: Markus Deutschmann,
David Chipperfield Architects)
Das Gebäude des Rockbund Art
Museum in Shanghai trägt ein stolzes
Vermächtnis in sich. Als ehemaliges
Gebäude der Royal Asiatic Society
befand sich hier das erste moderne Museum Chinas, das Shanghai
Museum. Nach der Restaurierung
durch den renommierten Architekten
David Chipperfield strahlt das Rockbund Art Museum nun neue Eleganz
aus. Um den ursprünglichen Geist des
historischen Gebäudes zu erhalten,
beschloss David Chipperfield, bei der
Restaurierung der Hauptfassade den
Originalentwurf von 1932 beizubehalten. Lediglich an der Ostseite wurde
das Gebäude erweitert, um den
räumlichen Ansprüchen an zukünftige
Ausstellungen gerecht zu werden. Im
Innenraum des im Art-déco-Stil errichteten Baus sind neue Ausstellungsflächen entstanden, die sich flexibel
an unterschiedliche Präsentationskonzepte anpassen. Mit dem Strahlersystem Arcos – ebenfalls gestaltet vom
Büro Chipperfield – werden die Ausstellungsflächen effizient und formal
zurückhaltend beleuchtet.
Bauherr:
Shanghai Bund de Rockefeller Group
Master Development Co., Ltd., Shanghai/CN
Architektur: David Chipperfield Architects
Lichtkonzept:
Schlotfeldt Lichtplaner, Hamburg/D
Lichtplanung: Brandston Partnership inc. (BPI),
Shanghai/CN
Lichtlösung: Strahlersystem ARCOS
20
LIGHTLIFE 5 2010
PROJEKTE IN KÜRZE
21
LIGHTLIFE 5 2010
PROJEKTE IN KÜRZE
22
LIGHTLIFE 5 2010
REYKJAVIK UNIVERSITY
Bauherr: EFF, Reykjavik /IS
Architektur: Henning Larsen Architects, Kopenhagen / DK, ARKIS Architects, Reykjavik / IS
Lichtplanung: VERKIS, Reykjavik / IS
Elektroinstallation: Rafmiolum hf, Reykjavik / IS
Fotos: Rafn Sigurbjörnsson / Text: Burkhard Ehnes
REYKJAVIK
UNIVERSITY
NORDLÄNDISCHE
KLARHEIT
Kunstlicht und eine effiziente Lichtsteuerung spielen aufgrund
der nördlichen Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle für den
gesamten Campus (oben).
Sternförmig gruppieren sich die einzelnen Fachbereiche
um eine zentrale kreisrunde Erschließungshalle. Durch die
fächerförmige Öffnung der Grundrisse wird die Strand- und
Waldlandschaft der Umgebung in den Campus miteinbezogen
(linke Seite).
23
LIGHTLIFE 5 2010
REYKJAVIK UNIVERSITY
Wegweisendes, integriertes und modulares Leuchtensystem mit minimalen
Abmessungen für den neuen Campus der Reykjavik University
Auf halber Strecke zwischen den etablierten europäischen und nordamerikanischen Wissenschaftszentren wächst die Reykjavik University zu einer neuen Top-Adresse für Forschung und
Technologie heran. Henning Larsen Architects aus Kopenhagen gemeinsam mit ARKIS Architects aus Reykjavik entwarfen einen Campus, der sich sternförmig um eine zentrale, kreisrunde Erschließungshalle zwischen Reykjaviks altem City-Airport im Westen, den beliebtesten
Badestränden der Stadt im Süden und einem Waldstück im Norden und Osten ausstreckt. An
die Erschließungshalle können später weitere Gebäudeteile modulartig ergänzt werden. Ebenso
sind Erweiterungen durch Verdichtungen und Verlängerungen der strahlenförmigen Gebäudeteile nach Norden und Osten möglich und angedacht. Durch die Öffnung des Grundrisses nach
außen werden Strand- und Waldlandschaft weit in den Kern des Geländes hineingezogen.
So haben nicht nur alle Räume die einzigartige Qualität der natürlichen Umgebung, sondern
werden auch optimal von Tageslicht belichtet und erwärmt, ein erster wesentlicher Aspekt für
die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Denn Ziel bei der Planung des Campus war es nicht nur,
zukunftsweisende und nachhaltige Gebäudetechnologien umzusetzen, sondern diese auch
selbst zu Inhalten des Studiums zu machen. Seit ihrem Einzug in die neuen Gebäude können
Studenten und Lehrkräfte nun zum Beispiel Phänomene der besonderen nördlichen Lichtverhältnisse mithilfe von Daten aus Zumtobels Luxmate Tageslichtmesskopf studieren, der
normalerweise lediglich die automatische tageslichtabhängige Licht- und Jalousie-Steuerung
mit Messdaten versorgt.
Auch die vom Lichtdesigner Gudjon L. Sigurdsson entwickelte Lösung für die Lichtsteuerung
selbst nutzt innovative Technologien so weit als möglich aus, um das Gebäude so komfortabel
und flexibel wie möglich zu gestalten. Litenet mit der integrierten Notlicht Technologie Onlite
erlaubt es, flexibel und mit minimalem Aufwand auf sich ändernde Flächennutzungen reagieren
zu können. Die meisten Leuchten wurden mit so genannten Dimming On Demand (DOD)
Vorschaltgeräten geliefert. Dadurch musste erst bei der Inbetriebnahme entschieden werden,
ob eine Leuchte dimmbar sein soll oder nicht. Bei der großen Anzahl an Leuchten konnten
so erhebliche Kosten eingespart werden. Einsparungen bei den Wartungskosten erlaubt ein voll
in die Steuerungsoberfläche integriertes „Maintenance Cockpit“, mit dem die Wartungsintervalle optimiert werden können.
Für den größten Teil des Gebäudes entwarfen die Planer ein
Deckensystem aus perforierten Blechlamellen, in das auch
die Beleuchtung integriert werden sollte. Um die vielfältigen
Anforderungen an die Leuchten bestmöglich zu erfüllen, lobte
der Bauherr einen Wettbewerb aus, den Zumtobel für sich
entscheiden konnte.
24
LIGHTLIFE 5 2010
REYKJAVIK UNIVERSITY
Die Leuchten lassen sich durch ihren modularen Aufbau vielen
Beleuchtungssituationen im Gebäude anpassen. Die zukunftsweisende und nachhaltige Gebäudetechnologie zeichnet nicht
nur den Campus der Universität aus, sondern ist auch Inhalt
des Studiums.
Grundriss, Maßstab 1:2 000. Die radiale Anordnung der einzelnen Fachbereiche um den Zentralbereich erlaubt auch zukünftige Verdichtungen und Erweiterungen des Gebäudes.
25
LIGHTLIFE 5 2010
REYKJAVIK UNIVERSITY
Die Luxmate Jalousiesteuerung wurde für die speziellen örtlichen Lichtverhältnisse mit der
über lange Zeiten flach einstrahlenden nördlichen Sonne weiterentwickelt. Die Gebäudenutzer
bemerken die fortschrittliche Lichtsteuerung durch Touch Screens in allen Vorlesungs- und
Seminarräumen, die die lokalen Automatisierungsmodule steuern. Lehrkräfte können mit
der zentralen Buchung von Vorlesungsräumen gleichzeitig ihre bevorzugten Lichtszenarien
hinterlegen und damit wertvolle Vorlesungszeit zum Einstellen der Beleuchtung sparen.
Für den größten Teil des Gebäudes entwarfen Architekten und Lichtdesigner ein Deckensystem
aus gerollten, teilweise perforierten Blechlamellen, die akustisch wirksam sind, die Belüftung
von oberhalb der Deckenfläche erlauben und Deckeninstallationen verdecken. Alle Lamellen
sind in Richtung der zentralen Erschließungshalle ausgerichtet und dienen so automatisch
auch als Orientierungssystem. In diese Lamellen integrierte Leuchten sollten diesen Effekt noch
verstärken. Zur Entwicklung dieser Leuchten, die zudem die Anforderungen an die Beleuchtung von Hörsälen, Seminarräumen, Büros, Bibliotheken und Verkehrsflächen erfüllen sollten,
lobte der Bauherr einen Wettbewerb unter mehreren Leuchtenherstellern aus. Die Wahl auf
Zumtobel fiel aufgrund eines Konzepts, das trotz der sehr geringen Dimensionen und unter
voller Erfüllung der Blendbegrenzungsvorgaben noch immer einen hohen Wirkungsgrad der
Leuchte ermöglichte. Durch den modularen Aufbau können sie vor Ort leicht an die jeweiligen
Beleuchtungsaufgaben angepasst werden. Mit einer sichtbaren T5-Lampe und einem sichtbaren Leuchten-Innenleben konnte „Technologie“ als das Thema des Gebäudes passend
inszeniert werden. Gleichzeitig entstand eine Referenz an einzigartige isländische Naturphänomene. Durch seine kristalline Klarheit erinnert die Leuchte an die typischen klaren Eisbrocken auf isländischen Lava-Stränden.
Mit den transluzenten Seitenreflektoren, optimierten Mini-Rastern und einer optimalen LampenBetriebstemperatur konnte der Wirkungsgrad der Leuchte um über 15% zu dem verbessert
werden, was mit Standard-Technologien zu erwarten gewesen wäre. Ihre Modularität erlaubt
die freie Positionierung auf einem Trägerprofil sowie Wandfluter- und frei strahlende Versionen.
Da sie die noch immer bestehenden Vorteile von T5-Lampen so weit als möglich ausschöpfte
und gleichzeitig diese Lampe wie einen Protagonisten inszeniert, wurde die Leuchte zu
etwas wie einer Lobeshymne auf Leuchtstofflampen in Zeiten, in denen Innovationen nur noch
mit LED möglich scheinen.
Die grundlegende Planung für die Reykjavik University erfolgte vor der Welt-Finanzkrise, die
Island besonders hart traf. Trotzdem wurde sie währenddessen weitgehend realisiert. Die
besonderen Umstände der Krise führten dabei zu noch besseren und stärker ausgetüftelten
Lösungen – wegweisend.
Lichtlösung
Sonderleuchte RU-SLIMLIGHT / Z-fourtyfive, Anbauleuchte PERLUCE, Rasterleuchte FEW,
Strahler VIVO, Lichtmanagementsystem LITENET, Notlichtsystem ONLITE
Die speziell für das Gebäude entwickelte Leuchte bietet trotz
der sehr geringen Dimensionen und unter Erfüllung der Blendschutzvorgaben einen immer noch hohen Wirkungsgrad. Als
Leuchtmittel dient eine sichtbare, innovative T5-Lampe.
26
LIGHTLIFE 5 2010
REYKJAVIK UNIVERSITY
HIGHLIGHTS
’10
Produktneuheiten und
Ergänzungen
Herbst 2010
Highlights Herbst 2010
1
2
MILDES LICHT V LED
PANOS INFINITY
Tunable White
Büro und Kommunikation
3
4
5
6
CIRCLE tune kit
OPURA LED & Hybrid
PANOS INFINITY 1000 lm
LITENET Jalousieaktor
Kunst und Kultur
7
8
9
10
ARCOS Tunable White
ARCOS LED Tempura
SUPERSYSTEM Resclite
SUPERSYSTEM DALI
11
12
ONDARIA LED
TECTON LED
Präsentation und Verkauf
Industrie und Technik
13
14
15
VALUEA LED
TECTON Verbinder
TECTON IP 50
Gesundheit und Pflege
16
CLEAN LED
Fassadenbeleuchtung
17
DMX
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
1
MILDES LICHT V LED
Einbauleuchte
Mit einer Lichtausbeute von über 60 lm/W ist die LED-Version von MILDES LICHT V
bis zu 40 % effizienter als die konventionelle Ausführung der vorangegangenen Generation. In Kombination mit einer Leuchtmittel-Lebensdauer von 50.000 Stunden
öffnet dies den Weg für den wirtschaftlichen Einsatz von LED in der allgemeinen
Bürobeleuchtung. Das für die Einbauleuchte MILDES LICHT V komplett neu
entwickelte optische System garantiert eine ausgewogene Helligkeitsverteilung mit
sichtbaren Beleuchtungsstärken, sowohl an den Wänden als auch an der Decke.
Für eine homogene Ausleuchtung der Arbeitsfläche werden die LED-Lichtpunkte
durch eine Primäroptik perfekt aufgelöst. LEDs mit stabilem Weißlicht in den
Farbtemperaturen 3.000 K oder 4.000 K und einer Farbwiedergabe von Ra > 80
unterstreichen die hohe Lichtqualität von MILDES LICHT V LED. Das passive
und kompakt gehaltene Kühlsystem sorgt für eine zuverlässige Wärmeableitung.
Dies minimiert den Wartungsaufwand der Leuchten enorm und garantiert zugleich
die Langlebigkeit des Leuchtmittels. Die austauschbare LED-Einheit verleiht
MILDES LICHT V LED das Prädikat für zukunftssichere Lichtlösungen in der Bürobeleuchtung.
Design: James Irvine
www.zumtobel.com/ml
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
2
PANOS INFINITY Tunable White
LED-Downlightserie
Mit einer einzigartigen Farbtemperaturdynamik kann das LED-Downlight PANOS
INFINITY Tunable White den natürlichen Tageslichtverlauf nachbilden. Der Nutzer
kann je nach Anwendungssituation, Architektur oder Objekt die Farbtemperatur
flexibel anpassen ohne Lampen oder Leuchten zu tauschen. Dabei verbessert die
lückenlose Bandbreite von 2.700 bis 6.500 Kelvin nicht nur die Wahrnehmungsqualität, sie schafft auch Blickfänge, hebt Farben hervor und unterstützt den
menschlichen Biorhythmus. Mit der hohen Farbwiedergabequalität (Ra 90) garantiert
PANOS INFINITY Tunable White, dass sich Farben nicht verfälschen. Die Einstellung der unterschiedlichen Weißtöne erfolgt über das Bedienelement CIRCLE tune
oder über das Emotion Touch Panel. Das effiziente LED-Downlight erreicht bei einer
Farbtemperatur von 2.700 Kelvin einen Leuchtenlichtstrom von größer 1.600 Lumen
mit lediglich 27 Watt Leistungsaufnahme. Mit der Erweiterung der Downlightserie
um die LED-Version Tunable White bleibt PANOS INFINITY LED einmal mehr
Vorreiter am Markt: Die Leuchteneffizienz, Lichtqualität und Farbtemperaturdynamik
machen Licht in einer neuen Qualität erfahrbar.
Design: Christopher Redfern, Sottsass Associati
www.zumtobel.com/panosinfinity
5
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
PANOS INFINITY
Stable White 1000 lm
LED-Downlightserie
3
CIRCLE tune kit
Bedienstelle
3s
Verschiedene Farbtemperaturen
einfach steuern: Mit der Bedienstelle
CIRCLE tune lässt sich die Farbtemperatur und die Lichtintensität leicht
variieren. Dabei können bis zu drei
Einstellungen gespeichert und maximal 64 Leuchten parallel gesteuert
werden. Das CIRCLE tune kit ist ein
Komplettpaket und enthält alle
benötigten Komponenten, wie z. B.
die Busversorgung. Das Gerät kommt
ohne Inbetriebnahme aus. So kann
der Nutzer im Broadcast-Modus die
CIRCLE tune anschließen und direkt
starten. In weißer und silberner
Ausführung verfügbar, passt sich
die Bedienstelle ihrer Umgebung
optimal an.
Die effiziente PANOS INFINITY Stable
White LED-Technologie kann jetzt auch
„in kleinerer Form“ genutzt werden:
Neben den bisherigen Lumenpaketen
von 1.800 und 2.400 Lumen, gibt es
PANOS INFINITY nun ebenfalls als
1000 Lumen Leuchte. Damit optimiert
das LED-Downlight seinen Einsatz
für kleinere Räume oder Bereiche mit
niedrigeren Deckenhöhen, wie z.B.
Umkleiden, Korridore oder Nebenzimmer.
Design: Chris Redfern, Sottsass Associati
www.zumtobel.com/panosinfinity
5s
www.zumtobel.com/circletune
4
4s
6
OPURA LED & Hybrid
Stehleuchte
LITENET
Jalousieaktor LM-4JAS
Modernste Lichttechnik und edles
Erscheinungsbild. Die designorientierte
Stehleuchte OPURA erweitert ihr
Sortiment um eine Voll-LED-Version
und eine Hybrid-Leuchte: OPURA LED
punktet durch einen getrennt regelbaren Direkt- und Indirektlichtanteil,
sowie wartungsfreie Leuchtmittel. In
der Hybrid-Stehleuchte vereinen sich
die Vorteile von LED-Direktlicht mit
einer hocheffizienten TC-L Grundbeleuchtung. Alle Ausführungen greifen
auf die bewährte MPO+-Technologie
und die Steuerungseinheit SensControl
II zurück. Ein perfektes Gesamtpaket für besten Lichtkomfort am Arbeitsplatz – blendfrei und effizient.
Mit dem neuen Jalousieaktor LM-4JAS
lässt sich Tageslicht noch effizienter
nutzen als bisher: Das Gerät steuert
Jalousie und Lamellen ungewohnt
exakt an und ermöglicht so einen
optimierten Blendschutz und nutzbaren
Tageslichteinfall. In Kombination mit
LITENET schützen neue Funktionen
die Jalousien, so zum Beispiel ein Vereisungsalarm, die Zugentlastung auf
oberer Endlage und die Benachrichtigung bei Laufzeitveränderung durch
mechanische Probleme. Der Jalousieaktor kann als Vierkanal-Schaltschrankgerät oder als Zweikanal-Gerät
für den lokalen Einbau eingesetzt
werden.
Design: Peter Andres & ON Industriedesign
www.zumtobel.com/opura
www.zumtobel.com/litenet
6s
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
7s
8
8s
ARCOS LED Tempura
Strahlersystem
7
ARCOS LED Tunable White
Strahlersystem
Die Integration der LED-Technologie
Tunable White komplettiert das
komplexe Angebot der Strahlerserie
ARCOS. Das LED-Modul setzt mit
einer variabel einstellbaren Farbtemperatur zwischen 2.700 und 6.500 K und
einer ausgezeichneten Farbwiedergabe
von Ra > 90 Maßstäbe für eine hochwertige Akzentbeleuchtung in Museen
und Shops. Dank der innovativen
Technologie können feinste Nuancen
herausgearbeitet und die Wahrnehmungsqualität verbessert werden. Die
Dimmung erfolgt über DALI.
Design: David Chipperfield
www.zumtobel.com/arcos
Farbdynamisches Licht und variabel
einstellbare Farbtemperaturen im
Bereich von 2.700 bis 6.500 Kelvin
zeichnen den neuen 25 W Strahler
ARCOS LED Tempura aus. In der Baugröße 3 realisiert, fügt sich der LEDStrahler in das bisherige Erscheinungsbild der Strahlerserie ein. Aus konservatorischer Sicht lassen sich somit
komplette Lichtlösungen in einem
einheitlichen Design realisieren. Durch
die zurückgesetzte Lichtquelle ist eine
sehr gute Entblendung möglich.
Design: David Chipperfield
www.zumtobel.com/arcos
10 s
9
10
SUPERSYSTEM
Sicherheitsbeleuchtung
SUPERSYSTEM
DALI-Funktionalität
Bisher einzigartig am Markt ist die Integration von Fluchtweg- und Antipanikbeleuchtung in das hybride Beleuchtungssystem von SUPERSYSTEM.
Dabei verschwinden der Konverter
und das Batteriepaket komplett in den
H- oder S-Profilen. Der in das eloxierte
SUPERSYSTEM-Abdeckprofil vormontierte RESCLITE Lichteinsatz sorgt mit
einer 2,4 W High-Power LED für eine
sichere Ausleuchtung der Fluchtwege.
Die integrierte „Maintenance-Funktion“
lässt den Lichtstrom über die Lebensdauer hinweg konstant bleiben.
Die Steuerung erfolgt über Einzel-,
Gruppen- oder Zentralbatteriesysteme
von ONLITE.
Die neuen 2,5W oder 4,5W LED-Spot
Module können nun auch mittels
DALI angesteuert und gedimmt
werden. Konverter und DALI-Modul
werden auf einer kompakten Montageplatte geliefert und lassen sich
getrennt von der Spoteinheit im Profil
unterbringen. So ist es möglich,
die LED-Spots völlig frei anzuordnen
– sogar mehrere Module im gleichen
Abstand hintereinander. Neben
der erweiterten Funktionalität bieten
die Lichtköpfe alle von SUPERSYSTEM
bekannten lichttechnischen Eigenschaften.
Design: Supersymetrics
www.zumtobel.com/supersystem
9s
Design: Supersymetrics
www.zumtobel.com/supersystem
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
11
12
ONDARIA LED
Opale Rundleuchte
TECTON LED
Lichtbandsystem
Auch ONDARIA geht mit dem Geist
der Zeit: Die neue LED-Version mit
stabilem Weißlicht überzeugt durch
angenehm, neutralweißes Licht
(4.000 K) und hohe Farbwiedergabequalität (Ra > 80). Das weiche Erscheinungsbild der Rundleuchte unterscheidet sich nicht von den bisherigen
Leuchtstofflampen-Versionen. Die
einzelnen LED-Punkte bleiben hinter
der opalen Abdeckung unsichtbar und
lassen das Licht sanft und homogen
in den Raum fluten. Aufgrund ihrer
langen Lebensdauer und der stabilen
Farbtemperatur kann ONDARIA LED
als wartungsfrei bezeichnet werden.
Zudem reduziert sich die Anschlussleistung der LED-Version um bis
zu 58 %.
Die Montage der LED-Leuchte erfolgt
analog zur Standardleuchte und bleibt
vollkommen flexibel und werkzeuglos. Somit ist der Tausch auf die neue
Technologie auch in bestehenden
TECTON Projekten leicht realisierbar.
Die lange Lebensdauer der LED wird
durch ein optimales Thermomanagement im Gesamtsystem garantiert.
Design: Stefan Ambrozus
www.zumtobel.com/ondaria
11 s
Design: Billings Jackson Design
www.zumtobel.com/tecton
13
VALUEA LED
Hallenreflektorleuchte
VALUEA LED kann herkömmliche
Hallenreflektorleuchten mit Hochdruck- bzw. Fluoreszenzleuchtmitteln
optimal ersetzen. Ohne Aufwärmoder Wiederzündphase und mit einer
außergewöhnlich guten Farbwiedergabe von Ra > 90 überzeugt das
LED-Modell mit hoher Lichtqualität.
Für die Schutzart IP 54 ausgelegt,
funktioniert VALUEA auch bei Vibrationen einwandfrei. Die LED-Leuchte
ist als Langfeldleuchte konzipiert
und eignet sich besonders für Anwendungsbereiche mit kühleren Umgebungstemperaturen.
www.zumtobel.com/valuea
13 s
12 s
14
TECTON Verbinder
Lichtbandsystem
Die Alternative zu den bisherigen L-,
T- und X-Verbindern: Der TECTON
Verbinder besteht aus einem flexiblen
Mittelteil. Dadurch kann er für individuelle Winkel verwendet werden
und auch bei Höhenunterschieden,
beispielsweise im Treppenhaus, zum
Einsatz kommen. Der Verbinder ist
in neutralem Weiß erhältlich.
www.zumtobel.com/tecton
14 s
HIGHLIGHTS 2010 — Herbst
15
TECTON IP 50
Lichtbandsystem
Die preiswerte Industrieoptik mit einer
hohen Schutzart von IP 50 erweitert
die Komponentenauswahl des Lichtbandsystems TECTON. Geeignet für
1- und 2-lampige Standard-TECTONBalken kann die Industrieoptik in
der neuen Schutzart problemlos nachgerüstet werden. Auch die Wartung
ist nach wie vor einfach und werkzeuglos. Zusammen mit der hochwertigen
IP 60 Optik bietet TECTON nun eine
passende Auswahlmöglichkeit für
jedes Budget.
www.zumtobel.com/tecton
15 s
17 s
16
17
CLEAN LED
Reinraumleuchte
DMX
Steuerung
Wartungsfreiheit und Farbwiedergabe sind die Merkmale der Reinraumleuchte CLEAN LED: Selbst nach
50.000 Stunden Lebensdauer liefern
die Leuchten noch 70% Lichtstrom.
Das zahlt sich vor allem bei wartungsintensiven OP-Bereichen aus. Clean
LED steht als Einbauleuchte mit einer
hohen Farbwiedergabe von Ra > 90 zur
Verfügung und bietet die erforderlichen
Schutzklassen IP 54/65. Die hohen
Anforderungen an die Beleuchtungsstärken in OPs meistert die CLEAN
LED problemlos dank ihres Lumenoutput, der vergleichbar ist mit der
Bestückung von 2 × 80 W bzw. 3 × 54 W
Leuchtstofflampen. Zusätzlich sorgt
die integrierte leuchtdichtereduzierte
Optik für eine optimale Blendbegrenzung und Lichtverteilung.
Für großflächige Lichtinszenierungen
gelten besondere Anforderungen
an Steuerungssysteme. Aus diesem
Grund bietet Zumtobel DMX-Lösungen
für kreative Lichtinszenierungen an.
Dabei werden die Wünsche der
Kunden individuell umgesetzt: Auf
dem Steuergerät Butler XT richten die
geschulten Zumtobel-Techniker die
Programmierung von Stimmungen
und Shows ein und sorgen für einen
reibungslosen Ablauf. Für den
Kunden eine DMX-Komplettlösung:
Er erhält Steuerung, Programmierung
und Bediengerät – wahlweise aus
schwarzem oder weißem Glas – aus
einer Hand.
www.zumtobel.com/clean
16 s
www.zumtobel.com/dmx
Australia and New Zealand
Zumtobel Lighting Pty Ltd
333 Pacific Highway
North Sydney, NSW 2060
T +61/(2)8913 5000
F +61/(2)8913 5001
[email protected]
www.zumtobel.com.au
France
Zumtobel Lumière Sarl
156 bd Haussmann
75008 Paris
T +33/(0)1/56 33.32.50
F +33/(0)1/56.33.32.59
M [email protected]
www.zumtobel.fr
Poland
Zumtobel Licht GmbH Sp.z.o.o.
Przedstawicielstwo w Polsce
ul. Narbutta 46/48
02-541 Warszawa
T +48/(22) 856 7431
F +48/(22) 856 7432
[email protected]
www.zumtobel.pl
Austria
Zumtobel Licht GmbH
Donau-City-Straße 1
1220 Wien
T +43/(0)1/258 26 01-0
F +43/(0)1/258 26 01-82845
M [email protected]
www.zumtobel.at
Hong Kong
Zumtobel Lighting Hong Kong
Unit 319, Level 43,
Tower 1, Metroplaza,
223 Hing Fong Road,
Kwai Chung, N.T.
T +852/(0)2503 0466
F +852/(0)2503 0177
[email protected]
Russia
Zumtobel Lighting GmbH
Official Representative Office
Skakovaya Str. 17
Bld. No 1, Office 1104
125040 Moscow
T +7/(495) 945 36 33
F +7/(495) 945 16 94
[email protected]
www.zumtobel.ru
Belgium
N.V. Zumtobel Lighting S.A.
Rijksweg 47 –
Industriezone Puurs Nr. 442
2870 Puurs
T +32/(0)3/860 93 93
F +32/(0)3/886 25 00
M [email protected]
www.zumtobel.be
China
Zumtobel Lighting (China)
Room 101, YIHONG Technology Park
No 192 Tianlin Road Xuhui District
Shanghai City 200233
T +86 21 6375 6262
F +86 21 6375 6285
[email protected]
www.zumtobel.com.cn
Croatia, Serbia,
Bosnia and Herzegovina
Zumtobel Licht d.o.o.
Radnička cesta 80 – Zagrebtower
10000 Zagreb
T +385/(1) 64 04 080
F +385/(1) 64 04 090
[email protected]
[email protected]
www.zumtobel.hr
Czech Republic and Slovak Republic
Zumtobel Lighting s.r.o.
Jankovcova 2
Praha 7
170 00 Praha
T +420/(2) 66 782 200
F +420/(2) 66 782 201
[email protected]
www.zumtobel.cz
Denmark
Light Makers AS
Indiavej 1
2100 København/Copenhagen
T +45 35 43 70 00
F +45 35 43 54 54
[email protected]
www.lightmakers.dk
Germany
Zumtobel Licht GmbH
Grevenmarschstrasse 74–78
32657 Lemgo
T +49/(0)5261 212-0
F +49/(0)5261 212-9000
M [email protected]
www.zumtobel.de
Hungary
Zumtobel Lighting Kft
Lomb u. 15.
1139 Budapest
T +36/(1) 35 00 828
F +36/(1) 35 00 829
[email protected]
www.zumtobel.hu
India
Zumtobel Lighting GmbH
Branch Office India
S-605, Manipal Centre
Dickenson Road
560042 Bangalore
[email protected]
Italy
Zumtobel Illuminazione s.r.l.
Sede legale ed amministrativa
Via Isarco, 1/B
I-39040 Varna (BZ)
T +39/0472/27 33 00
F +39/0472/83 75 51
M [email protected]
www.zumtobel.it
Luxembourg
N.V. Zumtobel Lighting S.A.
Rue de Luxembourg 177
8077 Bertrange – Luxembourg
T +352/26.44.03.50
F +352/26.44.03.51
M [email protected]
www.zumtobel.lu
Netherlands
N.V. Zumtobel Lighting S.A.
Zinkstraat 24-26
4823 AD Breda
T +31/(0)76/541.76.64
F +31/(0)76/541.54.98
M [email protected]
www.zumtobel.nl
Norway
Zumtobel Belysning
Pilestredet 75 C
0354 Oslo
Postbox 5829 Majorstuen
0308 Oslo
T +47 22 46 85 00
F +47 22 46 85 02
[email protected]
www.zumtobel.no
Sweden
Zumtobel Belysning
Birger Jarlsgatan 57
113 56 Stockholm
T +46 8 26 26 50
F +46 8 26 56 05
[email protected]
www.zumtobel.se
Slovenia
Zumtobel Licht d.o.o.
Dunajska cesta 159
1000 Ljubljana
T +386/(1) 56 09 820
F +386/(1) 56 09 866
[email protected]
www.zumtobel.si
Switzerland
Zumtobel Licht AG
Thurgauerstrasse 39
8050 Zürich
T +41/(0)44/305 35 35
F +41/(0)44/305 35 36
M [email protected]
www.zumtobel.ch
United Arab Emirates
Zumtobel Lighting GmbH (Branch)
Dubai Airport Free Zone,
Building 6W, B Block, 233
PO Box 54302
Dubai
T +971/(0)4 299 3530
F +971/(0)4 299 3531
[email protected]
United Kingdom
Zumtobel Lighting Ltd.
Unit 4 - The Argent Centre, Pump Lane
Hayes/Middlesex UB3 3BL
T +44/(0)20 8589 1800
F +44/(0)20 8756 4800
[email protected]
www.zumtobel.co.uk
USA and Canada
Zumtobel Lighting Inc.
Location Highland
3300 Route 9W
Highland, New York 1258-2630
T +1/(0)845/691 62 62
F +1/(0)845/691 62 89
[email protected]
www.zumtobel.us
www.zumtobel.ca
Headquarters
Zumtobel Lighting GmbH
Schweizer Strasse 30
Postfach 72
6851 Dornbirn, AUSTRIA
T +43/(0)5572/390-0
F +43/(0)5572/22 826
M [email protected]
www.zumtobel.com
The Making of Discus –
Ein Gespräch mit Harald Gründl, EOOS
Fotos Interview: Markus Deutschmann / Interview: Kerstin Schitthelm
AUF DER
SUCHE NACH
DER
SONNE
Lightlife traf Harald Gründl, einen der kreativen Köpfe von
EOOS, zu einem interessanten Dialog über die Entstehung
von Discus.
Die Form folgt der LED – das Strahlerdesign von Discus wurde erstmalig
speziell auf die LED-Technologie ausgelegt. Das innovative Designkonzept
von EOOS gewährleistet eine rein passive Kühlung des LED-Moduls, bei
gleichzeitig sehr kompakten Abmessungen und einer prägnanten Optik.
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LIGHTLIFE 5 2010
THE MAKING OF DISCUS
Das Desgin von Discus ist zum einen auf die speziellen Anforderungen der LED-Technologie abgestimmt, zum anderen
von den Jahrtausend alten Sonnenscheiben der Schamanen
inspiriert (unten). (Foto: Historisches Museum Stockholm)
„Discus ist das archaische Sonnensymbol – gekoppelt mit modernster
LED-Lichttechnologie.“
Harald Gründl, EOOS
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THE MAKING OF DISCUS
Interview mit Harald Gründl, gemeinsam mit Gernot Bohmann
und Martin Bergmann – kreativer Kopf des Wiener Designbüros EOOS –
über Reiz und Herausforderung der neuen LED-Technologie
Mit der neuen Strahlerserie Discus ist es erstmals gelungen, die Möglichkeiten und Anforderungen der LEDTechnologie ausdrucksvoll in das Design zu integrieren.
Die sonnenscheibenähnliche Form mit dem Kühlrippenring, der als Designelement das Erscheinungsbild des
Strahlers dominiert, ermöglicht durch einen optimierten
Wärmehaushalt eine passive Kühlung des HochleistungsLED-Moduls. Mit lediglich 28 mm ist die LED-Ausführung
extrem schmal. Auch die neu konzipierte Adapter-/Trackbox-Plattform zeigt sich in einer kompakten, zurückhaltenden Formensprache und unterstreicht das minimalistische Strahlerkonzept. Für das ansprechende Design
erhielt die Strahlerserie den iF Award 2010 für hervorragendes Produktdesign des Rats für Formgebung.
Das Design dieser außergewöhnlichen Strahlerserie
stammt vom Wiener Designstudio EOOS – einem langjährigen Designpartner der Firma Zumtobel. So erfolgreiche
Produkte wie der LED-Strahler Tempura, die Vivo-Strahlerserie oder auch der erste Öko-Designstrahler Liviano
verdeutlichen den Designanspruch der Avantgardisten
aus der österreichischen Hauptstadt, das einerseits sehr
zurückhaltend und gleichzeitig sehr prägnant ist. Mit ihrer
Philosophie der poetischen Analyse nehmen sie sich bewusst Zeit, in die Unternehmensphilosophie des Partners
einzutauchen und so die unterbewusste Identität ihrer
Auftraggeber zu erkennen und die Wechselwirkungen aus
funktionalen und emotionalen Komponenten perfekt auszubalancieren. Vor allem aber ist die poetische Analyse
die Suche nach einem intuitiven Bild, nach einem Ritual
oder nach einer Geschichte, einem Mythos.
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THE MAKING OF DISCUS
Die Strahlerserie Discus setzt sich mit den neuen
Designmöglichkeiten durch LED auseinander. Was waren
für Sie die Herausforderungen bei der Entwicklung?
Harald Gründl: Die Idee, einen ganz flachen Strahler zu entwerfen, hatten wir schon beim Briefing für den ersten LEDStrahler (Tempura) vor vier Jahren. Aber erst jetzt ist die
LED-Technologie so weit, sind die LEDs wesentlich effizienter als damals, dass wir unsere Vision, einen LED-Strahler
einfach als Scheibe zu entwickeln, umsetzen konnten. Das
bestärkt uns in der Überzeugung, dass jetzt ein Technologiewandel stattfindet – dass die LED wirklich den zukünftigen
Anforderungen von Lichtqualität und von Energieeffizienz
genügen kann. Bisher wurde die LED-Technologie in konventionelle Bauformen integriert. Für uns stand im Entwicklungsprozess schnell fest, dass wir es umgekehrt machen werden
und die konventionellen Leuchtmittel in diese Scheibenform
integrieren.
Die „Sonnenstrahlen“ des Discus sind sehr
markant – lieben Sie unverwechselbare Formen?
Harald Gründl: Wir waren auf der Suche nach einem starken Bild
für den Discus und haben dieses sehr, sehr starke Bild in den
Anhängern, die die Schamanen getragen haben, gefunden –
Sonnenscheiben. Diese Sonnenscheiben sind Tausende
von Jahren alt. Für uns stellt diese archaische symbolische
Form gepaart mit moderner Hochtechnologie eine perfekte
Spiegelung der heutigen Gesellschaft dar. Wir Menschen
sind geprägt von Geschichten, Mythen, Ritualen, die es
seit Jahrtausenden gibt. Und auf der anderen Seite sind wir
geprägt von moderner Technologie, die wir nicht immer ganz
nachvollziehen können. Und dieses Zusammenbringen von
diesen unterschiedlichen Aspekten, das ist für uns eigentlich
der Ausgangspunkt der Gestaltung von Discus gewesen.
Die Strahlen haben eine wichtige technische
Funktion – möchten Sie dies durch das Design explizit
unterstreichen?
Harald Gründl: Die Strahlenform bei Discus kommt eigentlich daher, dass wir einerseits diese Symbolform zitieren, also diese
Anhänger der Schamanen, und auf der anderen Seite sind
diese radial angeordneten Strahlen gleichzeitig die
Kühlrippen, die das LED-Modul in der Mitte des Strahlers
kühlen. Der Strahler ist so konzipiert, dass in allen Lagen die
Luft von unten angesaugt wird, die Kühlung der LEDs garantiert und die heiße Luft dann nach hinten abgibt. Und das
zeigt unseren Gestaltungsansatz hervorragend: Symbolische
Formen sollten nicht nur für sich allein stehen, sondern
integraler Bestandteil einer technischen Funktion sein.
Design ist für uns nie etwas, das man über die technische
Funktion drüberstülpt. Für uns ist die Form, die letztend­lich entsteht, ein Zusammenwirken aus Symbolform und
technischer Notwendigkeit.
Das Büro EOOS wurde 1995 von Gernot Bohmann, Martin
Bergmann und Harald Gründl gegründet. Die 3 Partner haben
gemeinsam die „Poetische Analyse“ entwickelt, um für ihre
Auftraggeber ganzheitliche Konzepte zu entwickeln. Im Bereich
Brand Spaces hat EOOS für Kunden wie Adidas und Armani
weltweit umgesetzte Shopkonzepte entwickelt. Produkte
und Möbel entwirft EOOS unter anderem für Alessi, Bulthaup,
Dedon, Duravit, Moroso, Walter Knoll und auch Zumtobel.
(Foto: Udo Titz)
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THE MAKING OF DISCUS
„Für uns ist die Form, die letztendlich entsteht, ein Zusammenwirken
aus Symbolform und technischer
Notwendigkeit.“
Harald Gründl, EOOS
Mit der LED Technologie werden die technischen
Anforderungen des Leuchtmittels auch für den Designer
immer wichtiger – wie gehen Sie damit um? Müssen Sie
nun auch Lichttechnikexperte werden?
Harald Gründl: Obwohl es sich um einen Strahler dreht, ist das
Problem, das es hier zu bewältigen galt, kein lichttechnisches, sondern ein wärmetechnisches. Und das zeigt den
veränderten Zugang zur LED-Technologie, bei der man sich
mehr darum kümmern muss, wie man die Wärme ableitet,
als dass man lichttechnische Aspekte berücksichtigen
muss. Denn das LED-Modul ist lichttechnisch optimiert und
muss eigentlich nur perfekt gekühlt werden. Design muss
also in Zukunft nicht so sehr einhüllen, sondern eher
Formen aufbrechen, um den technischen Anforderungen der
LED gerecht zu werden. Unsere Hoffnung ist, dass diese
archetypische starke Form des Strahlers bleibt und nur durch
immer leistungsfähigere LEDs ergänzt wird.
Die Strahlerserie Discus ist speziell für Anwendungen in Verkauf und Präsentation geeignet – wo sehen Sie
die großen Vorteile des Strahlers?
Harald Gründl: Aus unserer Erfahrung als Retail-Designer ist es
ganz wichtig, dass man eine Bauform hat mit verschiedenen
Leuchtmitteln. Es sollten also keine unterschiedlichen
Größen existieren, sondern einfach nur das, was rauskommt,
sollte variieren – die Abstrahlwinkel oder das Leuchtmittel.
Und das hat zwei Vorteile: In ein paar Jahren wird es hoffentlich nur noch die Scheiben geben. Und ein weiterer Vorteil
für die heutige Anwendung im Retail-Bereich ist, dass man
unterschiedliche Leuchtmittel miteinander mischen kann,
ohne dass man unterschiedliche Strahler an der Decke hat.
Durch seine flache, zurückhaltende Bauform fügt sich Discus
perfekt in jedes architektonische Umfeld.
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THE MAKING OF DISCUS
Warme Farben und viel Licht sind die zentralen Gestaltungselemente des neuen Klinikums in Offenbach. Schon die Fassade
strahlt lebendige Freundlichkeit aus (oben). In der zweigeschossigen Empfangshalle unterstützt ein harmonisches Lichtkonzept
und ein farbiges Wegeleitsystem die Orientierung (unten).
„Ähnlich wie Raumformate und Farbe gehört auch das Licht zu den
mental und körperlich spürbaren Erfahrungen. Ein für jede Raumstruktur
durchdachtes aufeinander abgestimmtes Farb- und Lichtkonzept
ist für unsere Häuser daher ungeheuer wichtig, um sowohl ideale Arbeitswie auch Genesungsatmosphären zu schaffen, jederzeit an jedem Ort.“
woernerundpartner
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Bauherr: Stadt Offenbach/D
Architektur/Lichtkonzept: woernerundpartner, Frankfurt/D
Lichtplanung/Elektroplanung: Brendel Ingenieure, Frankfurt/D
Elektroinstallation: Elektro Bauer, Leipzig/D
Fotos: Eibe Sönnecken / Text: Kerstin Schitthelm
KLINIKUM
IN OFFENBACH
KRAFTVOLLE
RUHE
Das neue Klinikum Offenbach ist das modernste im Rhein-Main-Gebiet
und bietet Behandlung und Unterbringung auf aktuellem medizinischem
Stand. Optimierte Gebäudestrukturen, kräftige Farben, anspruchsvolle
Lichtlösungen und ein intelligentes Orientierungskonzept zeigen, wie
sich Gebäude für Gesundheit und Pflege den gestiegenen Anforderungen
an moderne medizinische Versorgung stellen.
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Eine ideale Infrastruktur für prozessgesteuerte Patientenwege, hochaktuelle medizintechnische
Ausstattung, durchdachte Raumgestaltung und optimale Farb-, Material-, Beleuchtungs- und
Freiraumkonzepte charakterisieren den Neubau des Klinikums Offenbach. Somit sind in Zukunft
die beste Versorgung der Patienten, angenehme Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und
das größtmögliche Wohlbefinden für alle Menschen im Haus gewährleistet. Die Beleuchtung
trägt einen großen Teil dazu bei: Hochwertige blendfreie Leuchten unterstützen die Mitarbeiter in ihren Tätigkeiten. Das Licht in den Patientenzimmern fördert die Genesung. Intelligente
Beleuchtungslösungen erleichtern den Besuchern die Orientierung.
Mit einer Nutzfläche von über 29 000 m² und einer Geschossfläche von knapp 60 000 m² bietet
der Neubau des Offenbacher Klinikums Platz für sechs Kompetenzzentren: die Pflege-, Intensivpflege-, Operations-, Untersuchungs- und Behandlungsbereiche und eine zentrale Betriebstechnik. Entworfen wurde der siebenstöckige Neubau von woernerundpartner. Petra Wörner,
Architektin und Geschäftsführerin des Frankfurter Planungsbüros, bezeichnet die Architektur
des kammförmigen Gebäudes, das über vier Trakte verfügt, als „diszipliniert, ohne Pathos,
aber nicht ohne Poesie“.
Der wandlungsfähige Grundriss bietet Flexibilität für sich ändernde Arbeitsabläufe, kurze Wege
für Patienten, Mitarbeiter und Besucher, und selbst baulich kann das massive Gebäude sich
der Zukunft anpassen und noch um einen „Zinken“ links und rechts des Kammrückens erweitert werden. Im öffentlichen Bereich liegen die großzügige Eingangshalle, eine Cafeteria über
zwei Ebenen, die Shoppingmeile, eine Kapelle und ein muslimischer Gebetsraum. Im Sockel
befinden sich die Operationsbereiche und die Diagnostik. Darauf aufgesetzt sind die kammartig
konzipierten Pflegestationen mit 724 Betten mit den dazugehörigen Diensträumen.
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Die Treppenhäuser bieten durch unterschiedliche Farben
Orientierung. Linaria Leuchten empfinden den Treppenlauf
nach und wirken wie ein leuchtendes Pendant des Geländers
(oben).
Sand- und Erdtöne sorgen in den Patientenzimmern für einen
fast wohnlichen Charakter (linke Seite). Zur Klinik gehört auch
ein öffentlicher Bereich mit Shoppingmeile und Cafeteria
(unten).
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Bei der Gestaltung der öffentlichen Bereiche des Neubaus wählten die Architekten warme
Farben und viel Licht als zentrale Elemente. Schon die Fassade strahlt lebendige Freundlichkeit
aus und leuchtet in kräftigen Rottönen. Durch ihre hohe Transparenz erzeugt sie Leichtigkeit,
Lichtfülle und Farbigkeit. In der zweigeschossigen Eingangshalle, die jeder Besucher durch den
Haupteingang betritt, unterstützt ein harmonisches Lichtkonzept mit Panos Downlights und
Sonderausführungen der Slotlight-Einbauleuchte für eine schnelle Orientierung. Das warme
Rot des Bodens strahlt an die weißen Wand- und Deckenelemente und lässt den großen Raum
freundlich und sanft wirken. Ein speziell konzipiertes Wegeleitsystem mit attraktiven Farbund Musterakzenten hilft Patienten und Besuchern in allen öffentlichen Bereichen des Hauses,
schnell die gewünschte Abteilung oder Station zu finden.
Die Patientenzimmer auf den 13 Pflegestationen sind hell und freundlich gestaltet und besitzen
eine Möblierung aus hochwertigen Schreiner-Einbauten, in die auch die medizinische Versorgungseinheit Conboard integriert ist. Das wohnlich-warme Farb- und Materialkonzept aus
Sand- und Erdtönen in den Pflegezimmern für erwachsene Patienten wird in der Kinderstation
von kräftigeren Farben abgelöst, die von je einer Wand im Patientenzimmer auf die Betten
der Kinder abstrahlen.
Slotlight-Einbauleuchten sorgen für angenehm hell beleuchtete Flure – vier Leuchten, die ein
Quadrat bilden, unterstreichen die Kreuzungspunkte. In den Treppenhäusern empfinden
Linaria Leuchten den Treppenverlauf nach und wirken als attraktives Pendant zum Geländer.
Orientierung und Führung im großen Haus bieten auch die vielfachen Blickbeziehungen
zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen. Dazu kommen verschiedenfarbig gestaltete
und unterschiedlich angelegte Innenhöfe in den Farbthemen Rot, Gelb und Grün, die abhängig
von Tages- und Jahreszeit immer neue Farbspiele bieten. Die Architektur des Neubaus erlaubt
darüber hinaus über die an vielen Stellen bewusst geöffnete Fassade die Aussicht auf die
umliegenden Stadtviertel und deren optische Einbindung in die Anlage.
Lichtlösung
Downlights PANOS, Einbauleuchten SLOTLIGHT, Lichtleisten LINARIA, Strahler ARCOS,
Reinraumleuchten CLEAN SUPREME, Medizinische Versorgungseinheit CONBOARD,
Anbauleuchten PURELINE
Ein spezielles Wegeleitsystem mit attraktiven Farben und
Mustern setzt gestalterische Akzente und hilft Patienten und
Mitarbeitern, sich zurechtzufinden.
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Die in die Möblierung integrierte Versorgungseinheit Conboard
gewährleistet in den Patientenzimmern die medizinisch-technische Versorgung (oben).
Vielfache Blickbeziehungen und eine konsequente Farbgestaltung führen zu einer sinnvollen Verknüpfung der einzelnen
Gebäudeteile (unten).
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KLINIKUM IN OFFENBACH
Im Netzwerk der Kulturen
Sandra Hofmeister über die Biennale in Venedig
als Fixpunkt der Architekturagenda
Foto: Herbert List
„Salve“, begrüßt ein schwedischer Architekt einen spanischen
Kollegen, den er auf dem Vaporetto an der Rialto-Brücke
trifft. Der eine lebt in Beijing, der andere in Barcelona.
Beide kennen sich vom Studium am Massachusetts Institute
of Technology in Cambridge und sind zur Eröffnung der Architekturbiennale nach Venedig gereist. Die Lagunenstadt ist
im Ausnahmezustand – die internationale Architekturszene
feiert Ende August ein hitziges Stelldichein. Man trifft sich
morgens auf einen Capuccino am Campo Margherita, sieht
sich tagsüber auf dem Gelände der Giardini und lässt die
warmen Sommernächte mit einem Spritz auf der Hotelterrasse ausklingen, mit Blick auf den Canal Grande. Franzosen
und Skandinavier, Japaner und Amerikaner bevölkern die
Lagunenstadt, als ob dies ihr selbstverständliches Zuhause
wäre. Sie genehmigen sich eine kurze Auszeit vom Büroalltag, zeigen in Venedig aktuelle Projekte und Installationen,
tauschen Erfahrungen und Ansichten aus und diskutieren
über die Zukunft ihrer Zunft. Nicht nur alte Freundschaften
werden dabei gepflegt, manch einer knüpft auch neue Kontakte, lässt sich inspirieren und entdeckt Perspektiven für
zukünftige Projekte.
Sprachliche Barrieren und kulturelle Grenzen lassen
sich dabei mit Leichtigkeit überwinden, im Zweifelsfall einigen
sich alle auf ein einfaches „Buon giorno“. Auf der pittoresken
Bühne von Palladio und Sansovino wird für einige Monate
Wirklichkeit, was außerhalb der Biennale-Zeit nur in Blogs
oder Tweets, per E-Mail oder Skype stattfindet. Das vielschichtige Kommunikationsnetzwerk der Architekturszene
hat die nationalen Grenzen längst überwunden, im virtuellen
wie im realen Raum. Die Biennale in Venedig zeigt in regelmäßigen Abständen, dass der Austausch auch ohne digitale
Hilfsmittel funktioniert. So ergeben sich beim Tête-à-Tête im
Zweijahresrhythmus manch überraschende Beobachtungen,
die für einen bleibenden Eindruck sorgen. Junge Talente
wirken plötzlich verbraucht, bislang unbekannte Baukünstler
hingegen werden über Nacht weltweit berühmt, und so
mancher unnahbarer Star der internationalen Architektur-
Treffpunkt Venedig: Auf der Piazza San Marco kommen
seit Jahrhunderten Menschen zum Plaudern, Flanieren und
Taubenfüttern zusammen. Zur Architektur-Biennale wird der
digitale und virtuelle Austausch unter Gleichgesinnten zu einer
Erfahrung zum Anfassen – ganz wie in früheren Zeiten.
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KOMMENTAR
szene gibt sich erstaunlich diskussionsbereit. In Venedig
zeigt sich die große Welt der internationalen Baukunst von
ihrer menschlichen Seite, zum Anfassen, und wirkt dabei
recht familiär. Als Motto der diesjährigen Biennale wählte die
japanische Generalkommissarin Kazuyo Sejima mit Bedacht
den Spruch „People meet in architecture“ – passender hätte
das Thema für die diesjährige Leistungsschau kaum sein
können. Architektur bringt Menschen zusammen. Sie ist
ein Prozess, der ständig in Bewegung ist, in dem kulturelle
Differenzen moderiert und überwunden werden, der vom
Austausch zwischen den Welten profitiert. Dass sich dabei
auch unterschiedliche Methoden, Ansichten und Haltungen
herauskristallisieren, ist bei so viel Gemeinschaftssinn,
wie er in Venedig herrscht, fast Nebensache und macht
die Kommunikation erst richtig spannend.
Nach einer guten Woche ist der Eröffnungsrummel
vorbei und Besucher aus aller Herren Ländern können die
Ausstellungen und Pavillons besichtigen. Sie werden überrascht sein, wie viel Freiräume, Fantasie und neue Blickwinkel Architektur möglich macht. Die kulturellen Differenzen
beflügeln diesen Eindruck noch. „Alla prossima“ – „Bis zum
nächsten Mal!“ – heißt es beim Abschied aus der Lagunenstadt, wenn der Boden nach einer Woche regelmäßiger
Vaporetto-Fahrten auch auf dem Festland schwankt und
die internationale Architekturszene langsam wieder abzieht.
Venedig ist ein Fixpunkt auf ihrer Agenda. Und im Intervall
zwischen den Biennale-Jahren bleibt immer noch der virtuelle
Raum, in dem die internationale Architektur-Community
sich weiter vernetzt, dabei größer und größer wird und noch
stärker zusammenwächst.
Sandra Hofmeister, geb. 1970, ist Journalistin und Publizistin mit den
Schwerpunkten Architektur und Design. Nach ihrem Kunstgeschichtsstudium
in Berlin promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
in Romanistik. Ihre deutsch- und englischsprachigen Texte sind unter
anderem in Mark, Baumeister, Architektur & Wohnen und auf
www.stylepark.com zu lesen. Sie unterstützt Detail als freie Redakteurin,
unter anderem für das Magazin Lightlife.
Bauherr: Ušće Shopping Center d.o.o, Belgrad/SRB
Architektur: Chapman Taylor Architetti S.r.l, Mailand/I / Lichtplanung und -design: Voltaire
Light Design, Mailand/I / Elektroinstallation: BDSP YU d.o.o, Belgrad/SRB
Fotos: Alexa Rainer (S.40, S.42–43, S.45 ganz rechts), Igor Mandic (S. 41, S.44–45)
Text: Hildegard Wänger
UŠĆE SHOPPING
CENTER
IN BELGRAD
MAGNETISCHE
ANZIEHUNG
Die von Chapman Taylor gestalteten Innenräume sollen den
Besuchern eine besondere Aufenthaltsqualität bieten, die über
die rein kommerzielle Nutzung hinausgeht (rechte Seite).
Die leuchtend rote Fassade des neuen Shopping Centers zieht
Blicke auf sich und weckt Neugier (unten).
Es ist rot, es ist groß und es hat eine Anziehungskraft wie ein Magnet.
Mit dem neuen Shopping Center Ušće ist in Belgrad an der
Schnittstelle zwischen alter und neuer Stadt ein Wahrzeichen, eine Art
urbane Skulptur entstanden.
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UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
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LIGHTLIFE 5 2010
UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
Bei der Gestaltung der Räume stand das ganzheitliche
Empfinden im Vordergrund – das Zusammenspiel von Farben,
Formen, Licht und Raum (oben). Grundriss, Maßstab 1:1 500
(unten).
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UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
Serbiens neuestes und größtes Shopping Center, das Ušće in Belgrad, ist mehr als nur ein
Konsumtempel. Seine leuchtend rote Fassade sendet das deutliche Signal einer Stadt aus,
die wachsen will. Rot steht für Kraft, für Energie und für Aufmerksamkeit. Letztere fordert das
Gebäude, das auf einem 1999 bei einem Angriff der NATO zerstörten Areal entstanden ist,
unmissverständlich ein. Schon von Weitem ist das Ensemble, bestehend aus Ušće Tower und
Ušće Shopping Center zu sehen. Mehrere zehntausend Besucher strömen täglich zwischen
10 und 22 Uhr durch die drei Eingänge in das Innere des Gebäudes. Dort könnten man ganze
Tage, ja Wochen verbringen, wollte man alles sehen, ausprobieren oder besuchen. Über
140 Shops aller namhaften internationalen Marken- und Modelabels, zahlreiche Cafés und
Restaurants, ein Multiplexkino mit 11 Theatern, Kegelbahnen und Spielhallen und nicht
zuletzt ein 4000 m² großer Supermarkt buhlen um die Gunst der Besucher. Eine Welt für sich.
Nichts, was es nicht gibt, keine Chance, dem Konsum zu entkommen.
Bedenken, dass der Kommerz zu sehr im Vordergrund stehen könnte, plagten die beiden
Investoren des 150 Millionen Euro teuren Projekts bereits bei der Planung. Um dem entgegenzusteuern beauftragten MPC Holding und Meryll Lynch das renommierte Architekturbüro
Chapman Taylor mit der Gestaltung der Fassade und des Innenraums. Sie waren sicher, damit
etwas Besonderes für die Stadt Belgrad zu erreichen, etwas, das über die einfache Idee eines
Shopping Centers hinausgeht. Die Architekten hatten bereits bei mehreren internationalen
Projekten bewiesen, dass sich beide Aspekte – Kommerz und Architektur – zu einem
gelungenen Ganzen verbinden lassen. Tatsächlich sieht der projektverantwortliche Architekt
Gerardo Sannella hierbei auch nicht unbedingt einen Widerspruch. „Wir sind besonders
gut darin, schöne, funktionale und starke Architektur zu entwerfen, ohne dabei den kommerziellen Aspekt aus den Augen zu verlieren. Denn heutzutage muss alles kommerziell sein.
Jedes Museum hat seinen Shop und sein Café. So gesehen ist jede Kunstausstellung eine Art
Shopping Center“, erklärt er.
Abgehängte Decken, Nischen und Vorsprünge schaffen Raum
für unterschiedliche Beleuchtungssituationen (rechts).
Neben den 140 Shops gehören auch zahlreiche Cafés und
Restaurants zum Konzept des Shopping Centers. Hier lässt es
sich bei angenehmer Beleuchtung bestens entspannen (unten).
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UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
In den Ladengalerien wird das einfallende Tageslicht in den
Abendstunden durch sanftes Kunstlicht aus Xeno-Strahlern
und Miros-Werferspiegeln ersetzt. Lichtbänder setzen Akzente.
Die Architektur des Ušće lebt von starken Kontrasten. Die mächtige, signalrote Fassade zieht
die Besucher an, das klare, ruhige und helle Interieur lässt sie darin verweilen. Sanfte Naturtöne
schmeicheln dem Auge und bilden einen neutralen Raum für die Inszenierung der Shops
und Attraktionen. „Unsere Aufgabe war es, einen Rahmen für die unterschiedlichen Läden zu
schaffen. Also haben wir viel mit Weiß gearbeitet – so richtet sich alle Aufmerksamkeit auf
das Angebot der Verkaufs- und Food-Bereiche“, beschreibt Gerardo Sannella das Gestaltungskonzept.
Der spannende Kontrast zwischen außen und innen setzt sich auch in der Lichtplanung fort,
die in enger Zusammenarbeit zwischen den Lichtplanern, Voltaire Lichtdesign aus Mailand
und den Elektroinstallateuren BDSP aus Belgrad erfolgte. Während die Fassade des Shopping
Centers von starken Lichtquellen erhellt wird, setzen die Leuchten von Zumtobel im Innenbereich beruhigende Akzente. Weite Lichthöfe überspannen die Galerien, die sich auf drei
„Schiffe“ und vier Geschosse verteilen. Das dort einfallende Tageslicht wird in den Abend44
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UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
stunden durch die Kombination von Xeno-Strahlern und Miros-Werferspiegeln ersetzt, welche
ein weiches Licht nach unten senden. Abgehängte Decken, Nischen und Vorsprünge schaffen
Raum für eine Beleuchtung mit Lichtbändern, bei der sich ruhige Zonen mit belebenden
Bereichen abwechseln. Über dem Haupteingang sowie in den zentralen Bereichen spenden
Lichtdecken ein helles, warmes Licht. Ergänzend dazu setzen in die Decken integrierte Downlights punktuelle Akzente und geleiten den Besucher entlang der Ladenstraßen. Dazwischen
finden sich immer wieder schmale Lichtlinien, die an einen beleuchteten Barcode erinnern.
Die meisten Leuchten lassen sich dimmen, was der Betrachter angenehmer empfindet als eine
immer gleich bleibende Lichtstärke. Die gesamte Steuerung erfolgt über das Lichtmanagement-System Luxmate professional.
Im Ušće sind Architektur und Licht perfekt aufeinander abgestimmt und ergänzen sich
in einzigartiger Weise. „Nicht die Inszenierung der einzelnen Leuchte steht im Vordergrund,
sondern das gesamtheitliche Empfinden. Für Architekt Gerardo Sannella nicht einfach
nur eine mit wissenschaftlicher Kompetenz umzusetzende Aufgabe, sondern eine Philosophie:
„Die perfekte Umsetzung von Architektur und Licht liegt darin, das Licht unsichtbar
und stattdessen fühlbar zu machen. Künstliches Licht wie natürlich erscheinen zu lassen –
das ist die wahre Kunst.“
Lichtlösung
Lichtdecke und Lichtlinien SLOTLIGHT II, Downlights PANOS Q und PANOS M,
XENO-Strahler und MIROS-Werferspiegeln, Lichtbandsystem Tecton-Tetris,
Sicherheitsbeleuchtung RESCLITE und ONLITE SB 128, Lichtmanagement-System
LUXMATE professional
Schmale Lichtbänder sorgen für Abwechslung auf den langen
Galerien. In ihrer Anordnung erinnern sie an einen Barcode und
transportieren somit das Thema Shopping auf subtile Weise.
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UŠĆE SHOPPING CENTER IN BELGRAD
NEWS & STORIES
„PEOPLE MEET IN ARCHITECTURE“
ZUMTOBEL UNTERSTÜTZT
PROJEKT AUF DER ARCHITEKTUR
BIENNALE IN VENEDIG
Zumtobel beteiligte sich mit vier Projekten an der 12. Architekturausstellung der Biennale, die vom 29. August
bis 21. November 2010 in Venedig
statt fand. Die diesjährige Architekturbiennale wurde von Kazuyo Sejima
unter dem Titel „People meet in architecture“ kuratiert. Hauptschauplatz der
Ausstellung war neben den Ausstellungen auf dem Arsenale die Länderpavillons in den Giardini, wo sich mehr
als 30 Nationen mit ihren Beiträgen
präsentierten.
Man traf sich in Venedig: Dr. Harald Sommerer,
CEO Zumtobel Group im Gespräch mit dem
Kunstsammler Christian Boros und Olafur Eliasson (oben) oder mit Francois Roche.
(Fotos: Zumtobel)
Die Zumtobel Masterpieces durften auf der Biennale nicht fehlen. Gezeigt wurden Starbrick von
Olafur Eliasson (unten) und erstmalig das neue
Masterpiece von Francois Roche. In Zusammenarbeit mit Sigrun Appelt entstand eine Lichtinstallation für den Deutschen Pavillon (rechts).
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NEWS & STORIES
Zu den von Zumtobel geförderten
Projekten gehörte eine Installation im
deutschen Pavillon von Siegrun Appelt
mit Cielos Move LED-Lichtmodulen.
Francois Roche setzte sich in seinem
Beitrag mit dem Titel „The building
which never dies“ im Arsenale mit
dem Thema Strahlung auseinander. Die
Ergebnisse aus der Studie zum Projekt
von „The building which never dies“
dienten Francois Roche als Inspiration
zur Entwicklung eines Masterpieces für
Zumtobel, das während der Biennale
erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt
wurde. In den Giardini präsentierte
die Architekturkooperative „Raumlabor“ mit dem „Kitchenmonument“
eine mobile Skulptur, die sich mit dem
Thema Raum beschäftigte. In der
Altstadt Venedigs zog eine Installation
von Olafur Eliasson mit Starbrick-Mo­
dulen – eine gemeinsame Entwicklung
von Olafur Eliasson und Zumtobel –
die Blicke der Besucher auf sich.
LICHT IM REICH DER MITTE –
ERÖFFNUNG ZUMTOBEL
LICHTZENTRUM SHANGHAI
Mit einer Festveranstaltung eröffnete
Zumtobel am 28. September offiziell
das erste Lichtzentrum auf dem asiatischen Kontinent. Der mehr als 240 m2
große Ausstellungs- und Bürobereich
zeigt innovative Lichtlösungen für
verschiedene Anwendungsbereiche.
Schwerpunkte des Lichtzentrums
Shanghai sind die Bereiche Büro und
Kommunikation, Hotel und Wellness,
Kunst und Kultur sowie Shop und
Retail. Pflege und Ausbau der Kundenbeziehungen durch hochkarätige
Architekturveranstaltungen sind eine
wichtige weitere Funktion der LichtKommunikationsorte. Aber auch das
Arbeiten und die Begegnung direkt in
den Lichtzentren soll für Kunden und
Mitarbeiter die Lichtphilosophie von
Zumtobel verdeutlichen: Zuerst kommt
die Anwendung, dann das Produkt.
Inzwischen bietet Zumtobel in drei
Lichtforen und fünfzehn Lichtzentren
über den Globus verteilt eine Begegnungsqualität an, die weit über
die Produktdarstellung hinaus geht.
Im Lichtzentrum Shanghai werden
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vorerst 14 Zumtobel Mitarbeiter den
chinesischen Markt betreuen. Gerade
das Wachstum in den Märkten außerhalb von Europa ist für Zumtobel in
den kommenden Jahren eine wichtige
Zielsetzung.
Mit hochwertigen Lichtlösungen
und anspruchsvollen Produkten hat
Zumtobel in den vergangenen Jahren
schon so renommierte Projekte wie die
Beijing Fine Art Academy, den Huawei
Building Complex in Shanghai oder
das Zhejiang Art Museum in Hangzhou
realisiert. Mit dem neuen Lichtzentrum soll die Präsenz des Vorarlberger
Leuch­tenunternehmens in dieser
wichtigen Wachstumsregion gestärkt
werden.
China ist auch für Zumtobel einer der wichtigsten Wachstumsmärkte außerhalb von Europa.
Das neue Lichtzentrum soll den Austausch zum
Thema Licht fördern (oben).
Sunny Liu, General Manager Zumtobel China;
Martin Böwe, Director Emerging Markets Zumtobel Group; Raymund Gradt, Österreichisches
Konsulat; Zhu Shao Long, Vice President of
CIES China; Rao Liang Xiu, Vice President of
Interior Design Association; Martin Brandt, COO
Zumtobel Group bei der feierlichen Eröffnung in
Shanghai Ende September (rechts).
(Fotos: Zumtobel)
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NEWS & STORIES
ZUMTOBEL GROUP AWARD –
NACHHALTIGKEIT ALS WICHTIGER
IMPULSGEBER
Im September verlieh die Zumtobel
Group zum 2. Mal den „Zumtobel
Group Award for sustainablity and
humanity in the built environment“.
Mit dem mit insgesamt 140 000 Euro
dotierten Preis unterstreicht Zumtobel
die Verantwortung der Industrie für
nachhaltige Zukunftskonzepte. Im
Hinblick auf die gebaute Umwelt sind
insbesondere Architekten und Ingenieure gefordert, sich dieser Frage mit
ausgeprägtem Verantwortungsgefühl
zu stellen und in der Verbindung
wissenschaftlicher Erkenntnis, technologischer Innovation und Kreativität
Lösungsansätze zu entwickeln. Der
vom Architektur Forum Aedes, Berlin
kuratierte und organisierte Architekturpreis honoriert nachhaltige Lösungsansätze in der Architektur und im
Ingenieurwesen, die einen richtungsweisenden Beitrag für eine lebenswertere Zukunft liefern.
Jürg Zumtobel, Vorsitzender des Aufsichtsrates
im Gespräch mit Maria Aiolova (oben).
Die Preisträger von Tryptique sowie Terreform
one und Terrefuge mit Harald Sommerer im
Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Festspielhaus Bregenz. (Fotos: Zumtobel)
Der Preisträger der Kategorie „Gebaute Umwelt“
heißt Triptyque mit dem Projekt „Harmonia 57“
(unten). Futuristisch gibt sich das Forschungsprojekt „New York City Resource & Mobility“ von
Terreform one und Terrefuge – Gewinner in der
Kategorie Forschung & Initiative (rechts).
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NEWS & STORIES
Im Rahmen einer Festveranstaltung im Festspielhaus Bregenz wurden
Anfang September die Preisträger
des Zumtobel Group Award geehrt.
Die beiden transparenten Trophäen,
die für zukunftsweisende Projekte für
mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der gebauten Umwelt vergeben
werden, gingen in diesem Jahr an
das Architekturbüro Triptyque in São
Paulo und das gemeinnützige Designkollektiv Terreform one + Terrefuge in
New York City. Die Preisträger – in beiden Fällen junge, noch wenig etablierte
Teams – zeigten sich sehr geehrt, die
Auszeichnung entgegennehmen zu
dürfen: „Es war eine lange Durststrecke, bis unsere Projekte Anerkennung
gefunden haben. Insofern markiert
dieser Preis für uns einen wichtigen
Wendepunkt“, freute sich Mitchell Joachim, Mitbegründer von Terreform one
aus New York. Der Award 2010 in der
Kategorie „Gebaute Umwelt“ – dotiert
mit 80 000 Euro – ging an das französisch-brasilianische Architekturbüro
Triptyque, in Bregenz vertreten durch
Carolina Bueno, Gregory Bousquet
und Olivier Raffaelli, für das Projekt
„Harmonia 57“ in São Paulo. Der Preis
für die Kategorie „Forschung“ wurde
an Terreform one für eine unkonventionelle verkehrsstudie für die Stadt New
York vergeben. Dieser Preis ist mit
60 000 Euro dotiert.
Impressum
Projektverantwortliche
LIGHTLIFE 5
Das Lichtmagazin von Zumtobel
11. Jahrgang
Herbst 2010
MAXXI, Rom/I
Norbert Knaupp
Zumtobel Illuminazione Srl
[email protected]
www.zumtobel.it
Herausgeber
Zumtobel Lighting GmbH
Schweizer Straße 30
6851 Dornbirn/A
Telefon +43 5572 390-0
[email protected]
www.zumtobel.com
Verantwortlich für den Inhalt
Kerstin Schitthelm
Projektleitung
Kerstin Schitthelm
[email protected]
Redaktion und Verlag
Sandra Hofmeister
Katja Reich
Institut für internationale
Architektur-Dokumentation
GmbH & Co. KG
Hackerbrücke 6
80335 München/D
Reykjavik University, Reykjavik/IS
Burkhard Ehnes
Zumtobel Lighting GmbH
[email protected]
www.zumtobel.com
Klinikum Offenbach
Christian Voss
Zumtobel Licht GmbH
[email protected]
www.zumtobel.de
UŠĆE Shopping Center, Belgrad/SRB
Sasa Jelaca
Zumtobel Licht d.o.o.
[email protected]
www.zumtobel.com
Gestaltungkonzept und Layout
Atelier Bernd Kuchenbeiser,
München/D
Koordination Fotos
Markus Deutschmann
Koordination HIGHLIGHTS
Nadja Frank
Produktion
Lorenz Mayer-Kaupp
Lithographie
Fitz Feingrafik
Druck
EBERL PRINT GmbH, Immenstadt/D
Titelfoto
Alexa Rainer, Bozen/I
Foto U1 und S. 3
Tetsuo Kondo Architects, Tokio/JP
Foto S. 38
Herbert List / Agentur Focus
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem
Papier aus vorbildlicher, nachhaltiger Forstwirtschaft.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck nur mit Genehmigung des
Herausgebers gestattet.
Redaktionelle Beiträge und Kommentare
geben nicht unbedingt die Meinung des
Herausgebers wider.
Trotz sorgfältiger Recherche kann es
sein, dass einige Urheber der Fotos nicht
ermittelt wurden, die Urheberrechte
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Abonnement des Zumtobel Lichtmagazins
und Anregungen oder Wünsche:
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Art.-Nr. 04924067 I LIGHTLIFE 5 I 2010 I DE
natureOffice.com | DE-101-933021
LIGHTLIFE 5 Herbst 2010 — Thema: WAS VERBINDET UNS?
Leistungsstarke
LED-Produkte von Zumtobel
faszinieren durch hohe Effizienz,
hervorragende Farbwiedergabe,
Wartungsfreiheit und
anspruchsvolles Design.
Im Zusammenspiel
mit intelligenten
Lichtsteuerungen entstehen
dynamische Lösungen,
die Lichtqualität
und Energieeffizienz
optimal verbinden.
LIGHTLIFE
5
Projekte aus unserem
internationalen Netzwerk in
Bildung und Wissen,
Verkauf und Präsentation,
Kunst und Kultur,
Gesundheit und Pflege
Thema:
WAS
VERBINDET
UNS?
Intelligente Lichtlösungen
von Zumtobel
sind in perfekter Balance von
Lichtqualität und
Energieeffizienz – in
HUMANERGY BALANCE.
DISCUS – Form folgt LED mit flacher Bauform
und innovativem passivem Kühlkonzept.
Design: EOOS
Düsseldorf, Germany
26.2. – 2.3.2011
Hall 11, Stand A16
Stromschienen- und Deckeneinbauversionen
mit effizienten Leuchtmitteln für Lösungen in
einheitlicher Formensprache.
Neu konzipierte Adapter-/Trackbox-Plattform in
kompakter, zurückhaltender Form unterstreicht
das minimalistische Strahlerkonzept.
www.zumtobel.com
www.zumtobel.com/DISCUS
EuroShop
www.zumtobel.com
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